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Internetstars Die schnelle Karriere im Netz

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Dokumentation mediaCube-Impuls:<br />

Ein Projekt des Medieninnovationszentrums Babelsberg (MIZ)<br />

in Kooperation mit SPIEGEL.TV<br />

<strong>Internetstars</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>schnelle</strong> <strong>Karriere</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Netz</strong><br />

Der Weg zur Web-Doku<br />

Wie können bestehende Fernsehdokumen tationen<br />

effektiv, authentisch, ästhetisch und spannend<br />

zu interaktiven Web-Dokumen tationen aufbereitet werden?


Dokumentation mediaCube-Impuls:<br />

Ein Projekt des Medieninnovationszentrums Babelsberg (MIZ)<br />

in Kooperation mit SPIEGEL.TV<br />

<strong>Internetstars</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>schnelle</strong> <strong>Karriere</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Netz</strong><br />

Der Weg zur Web-Doku<br />

Wie können bestehende Fernsehdokumen tationen<br />

effektiv, authentisch, ästhetisch und spannend<br />

zu interaktiven Web-Dokumen tationen aufbereitet werden?


Impressum<br />

<strong>Die</strong>se Publikation ist <strong>im</strong> Rahmen des mediaCube-Impuls-Projekts<br />

<strong>im</strong> Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) in Kooperation mit<br />

SPIEGEL.TV entstanden. Robert Ackermann, David Donschen und Justus<br />

Hütter haben von Oktober 2012 bis Februar 2013 <strong>im</strong> MIZ-Babelsberg<br />

aus der Fernsehdokumentation »<strong>Internetstars</strong> – <strong>Die</strong> <strong>schnelle</strong> <strong>Karriere</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Netz</strong>« mit Hilfe der Autoren-Software »Klynt« eine interaktive Web-<br />

Herausgeber<br />

mibb GmbH<br />

(Medieninnovations- & Medienkompetenzförderung<br />

Berlin-Brandenburg)<br />

Kleine Präsidentenstraße 1<br />

10178 Berlin<br />

Lizenz<br />

Das Werk steht unter der Lizenz Namensnennung – Weitergabe unter<br />

gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland (CC BY-SA 3.0). Sie dürfen<br />

das Werk bzw. den Inhalt vervielfältigen, verbreiten und öffentlich<br />

zugänglich machen, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes<br />

bzw. Inhaltes anfertigen und das Werk kommerziell nutzen. Dabei<br />

müssen Sie den Namen der Autor_innen/Rechteinhaber_innen in<br />

Auflage: 30<br />

Veröffentlichungsjahr: 2013<br />

Druck<br />

Print Express Potsdam GmbH<br />

Dokumentation sowie diese Publikation erstellt. Das MIZ-Babelsberg<br />

ist eine Einrichtung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).<br />

Das MIZ-Babelsberg fördert kreative, interdisziplinäre Projekte, die<br />

der Erprobung und Entwicklung innovativer Medieninhalte und<br />

-anwendungen <strong>im</strong> Zusammenspiel von Hörfunk, TV, Internet und neuen<br />

Technologien dienen.<br />

Autoren<br />

Robert Ackermann<br />

David Donschen<br />

Justus Hütter<br />

Inhaltliche und technische Betreuung<br />

Benjamin Denes<br />

Bildrechte liegen, sofern nicht anders gekennzeichnet bei den Autoren.<br />

<strong>Die</strong>se Publikation ist online verfügbar unter: www.miz-babelsberg.de<br />

der festgelegten Weise nennen. Wenn Sie das lizenzierte Werk<br />

bzw. den lizenzierten Inhalt bearbeiten oder in anderer Weise erkennbar<br />

als Grundlage für eigenes Schaffen verwenden, dürfen Sie die<br />

daraufhin entstandenen Werke bzw. Inhalte nur unter Verwendung von<br />

Lizenzbedingungen weitergeben, die mit denen dieses Lizenzvertrages<br />

identisch oder vergleichbar sind.<br />

Layout und Gestaltung<br />

Julia Sturm<br />

1 Hintergrund des Projekts<br />

1.1 Entstehung der Projektidee<br />

1.2 <strong>Die</strong> Erwartungen der Projektpartner<br />

1.3 Was sind Web-Dokus<br />

1.4 Popularität von Web-Dokus<br />

1.5 Beispiele für deutschsprachige Web-Dokus<br />

3 Erstellen der Web-Doku<br />

3.1 <strong>Die</strong> Form<br />

3.2 <strong>Die</strong> Mehrwerte<br />

3.3 Navigation und Struktur der Web-Doku<br />

3.4 Intro und Hauptmenü<br />

3.5 Navigation innerhalb der Kapitel<br />

3.6 Zusammenarbeit mit dem Grafiker<br />

3.7 <strong>Die</strong> praktische Arbeit mit Klynt<br />

3.8 Fazit<br />

Inhalt<br />

08<br />

09<br />

10<br />

10<br />

11<br />

11<br />

36<br />

36<br />

37<br />

40<br />

41<br />

43<br />

45<br />

45<br />

47<br />

2 Software-Evaluation<br />

2.1 Klynt<br />

2.2 Zeega<br />

2.3 3WDOC<br />

2.4 Popcorn Maker<br />

2.5 <strong>Die</strong> Entscheidung für Klynt<br />

2.6 <strong>Die</strong> Alternative zu Klynt<br />

4 Fazit der Projektarbeit<br />

22<br />

24<br />

27<br />

29<br />

31<br />

33<br />

33<br />

50


Kapitel Eins


08<br />

Hintergrund des Projekts<br />

Das Me<strong>Die</strong>ninnovationszentruM<br />

BaBelsBerg<br />

Das MIZ-Babelsberg bietet Querdenkern mit Visionen,<br />

die bereit sind etwas Neues auszuprobieren und<br />

kreative Grenzen zu überschreiten, Freiräume,<br />

um neue interdisziplinäre Ideen und crossmediale<br />

Projekte zu entwickeln.<br />

Journalisten* stehen heute vor der Herausforderung,<br />

technisches Know-how und journalistisches Arbeiten<br />

* Auf die Verwendung der weiblichen und männlichen Form wird hier verzichtet. <strong>Die</strong> Autoren teilen aber selbstverständlich<br />

die Gender- und Antidiskr<strong>im</strong>inierungsgrundsätze.<br />

1 1.1<br />

<strong>Die</strong>se Dokumentation ist <strong>im</strong> Zuge des mediaCube-Impuls-Projekts<br />

<strong>im</strong> Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) entstanden.<br />

Wir, die drei Journalisten Robert Ackermann, David Donschen<br />

und Justus Hütter, wurden am 7. September 2012<br />

von einer fachspezifischen Jury des MIZ-Babelsberg ausgewählt,<br />

um in fünf Monaten mit Hilfe einer Autoren-Software<br />

aus der TV-Dokumentation »<strong>Internetstars</strong> – <strong>Die</strong> <strong>schnelle</strong> <strong>Karriere</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>«<br />

(von T<strong>im</strong>o Gramer und Stefan Vogel) eine interaktive Web-Doku zu erstellen.<br />

Kooperationspartner in diesem Projekt war SPIEGEL.TV.<br />

In MIZ-Workshops und mit der Expertise von SPIEGEL.TV haben wir<br />

unsere Ideen eingebracht, um eine vermarktungs- und verwertungsfähige,<br />

interaktive Web-Doku sowie diese Publikation zu erstellen.<br />

auf einem hart umkämpften Markt unter Beweis stellen<br />

zu müssen, wobei oft der Raum und starke Partner<br />

fehlen, um Neues ausprobieren zu können.<br />

Das mediaCube-Impuls-Projekt bietet Journalisten<br />

mit Arbeitserfahrung und Ausbildungsabschluss,<br />

Produktions- und Entwicklungsmöglichkeiten, um ihre<br />

Ideen zu verwirklichen und Innovationen zu schaffen.<br />

Wenn Fernsehsender längere Reportagen oder Dokumentationen<br />

auf ihren Online-Angeboten abbilden,<br />

geschieht das üblicherweise in einer den folgenden<br />

Umsetzungsformen:<br />

1. Als Video-on-demand: Zum zeitversetzten Online-<br />

Abruf, mit der Möglichkeit den Film zu unterbrechen<br />

und innerhalb des Films vor- oder zurückzuspulen.<br />

2. Über einen programmbegleitenden Online-Artikel,<br />

der in mehreren Absätzen die Rahmenhandlung<br />

beschreibt und wichtige O-Töne enthält.<br />

3. Mit Hilfe eines interaktiven Web-Features bzw. einer<br />

so genannten Web-Dokumentation, die zusätzlich<br />

zu den Bewegtbild-Clips noch kontextuale Zusatz-<br />

informationen bietet.<br />

Letztere Möglichkeit, die »Veredelung« des langen<br />

Films durch eine Web-Doku, die das reine Bewegtbild<br />

mit den Möglichkeiten des Internets weiterdreht,<br />

wird bislang in Deutschland beinahe ausschließlich<br />

von arte und der Deutschen Welle genutzt. Einzelne<br />

»Leuchtturm«-Projekte von ARD und ZDF ergänzen den<br />

noch sehr kleinen Markt interaktiver Langfilm-Web-Dokus.<br />

Der Grund hierfür sind die Kosten. In der Regel mussten<br />

und müssen Agenturen beauftragt werden, die dann für<br />

teils sechsstellige Euro-Beträge aufwändige Microsites<br />

gestaltet haben. Im Vergleich zu den kolportierten<br />

oder veröffentlichten Klickzahlen bedeutet dies einen<br />

extrem hohen Aufwand.<br />

Trotz der finanziellen Hürden be<strong>im</strong> Thema Web-Doku<br />

– auch für einen Anbieter wie SPIEGEL.TV – ist die<br />

Frage interessant: Wie lässt sich eine Fernsehdokumentation<br />

für das Internet weiterdenken?<br />

entstehung Der ProjektiDee<br />

09<br />

Welche inhaltlichen Ebenen lassen sich durch eine<br />

Online-Umsetzung mit Rubriken und Kapiteln verzahnen,<br />

welche Darstellungsformen sind zusätzlich zur reinen<br />

Bereitstellung von Film-Clips möglich und wie kann ein<br />

attraktives und für die User intuitiv zu durchstöberndes<br />

Endprodukt entstehen?<br />

Genau diese Fragestellungen sollten wir als Teilnehmer<br />

des mediaCube-Impuls-Projektes beantworten. Und<br />

zwar mit einem »Do-It-Yourself«-Kit. Denn um eine<br />

realistische Chance auf dem Markt zu haben, müssen<br />

Journalisten in der Lage sein, die Web-Doku konzeptionell<br />

und technisch umzusetzen.<br />

Daraus ergaben sich die beiden Zielsetzungen für uns<br />

als Team von mediaCube-Impuls:<br />

1. Aus einer »klassischen« linearen TV-Dokumentation<br />

mit mehreren Einzelsträngen eine Web-Dokumentation<br />

zu erarbeiten, die interaktive Mehrwerte bietet.<br />

2. <strong>Die</strong> interaktive, mult<strong>im</strong>ediale Web-Dokumentation<br />

sollte von uns eigenständig mit einer Autoren-Software<br />

umgesetzt werden.


10<br />

Durch das Förderprojekt konnten interaktive und<br />

non-lineare Formen von Bewegtbildangeboten <strong>im</strong><br />

<strong>Netz</strong> getestet werden. Gerade für monothematische<br />

»Mult<strong>im</strong>edia-Specials« kann die Autoren-Software eine<br />

attraktive Alternative zu kosten- und zeitintensiven<br />

Umsetzungen mit Hilfe von Programmierern sein.<br />

Für die Web-TV-Macher von SPIEGEL.TV ist vor allem die<br />

Frage interessant, ob ein Gegenkonzept zum »Leanback«-Modell,<br />

wie es bei Video-on-Demand der Fall ist,<br />

für ähnlich lange Verweildauern sorgen kann.<br />

1.2<br />

<strong>Die</strong> erWartungen Der ProjektPartner<br />

1.3<br />

Um die Medienlandschaft der Zukunft möglich zu machen,<br />

also neue Mediennutzungs- und -anwendungsformen<br />

zu realisieren, brauchen Nachwuchsmedienschaffende<br />

die Chance, markt- und zukunftsorientierte Projekte zu<br />

realisieren. Kreative Ideen brauchen Raum, sich zu<br />

entfalten, aber auch professionelle und markterprobte<br />

Lösungen, um die Medien von Morgen zu formen.<br />

Aus diesem Grund unterstütze das MIZ-Babelsberg das<br />

Projekt mediaCube-Impuls.<br />

WAS SIND WEB-DOKUS?<br />

Es gibt keine feste Definition für das Genre Web-Doku.<br />

Auf der Webseite webdoku.de gibt es aber eine treffende Metapher:<br />

»Wenn der klassische Dokumentarfilm ein Stamm ist,<br />

dann ist eine Webdoku ein Baum mit vielen verschiedenen Ästen.<br />

Der Zuschauer kann selbst entscheiden, ob er eine Abzweigung n<strong>im</strong>mt,<br />

oder bei dem Hauptstrang der Erzählung bleibt.«<br />

In einer Web-Doku best<strong>im</strong>mt der User, was er sehen möchte<br />

und was nicht. Lineare Inhalte können durch die Aufbereitung<br />

zur Web-Doku aufgebrochen werden und den User/Zuschauer<br />

interaktiv einbinden. Eine Geschichte kann so dynamisch erzählt werden.<br />

Außerdem ermöglichen Web-Dokus, mult<strong>im</strong>edial zu einem Thema<br />

zu arbeiten. Neben dem klassischen Video können Grafiken,<br />

An<strong>im</strong>ationen und Hyperlinks in die Dokumentation eingebaut werden.<br />

Dadurch bietet eine Web-Doku die Chance, Inhalte zu vertiefen.<br />

Der User kann sich spielerisch mit einem Thema auseinandersetzen<br />

und seine persönlichen Highlights via Social Media teilen.<br />

So besteht die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erreichen und<br />

Stammpublikum zu einer längeren Nutzung<br />

des medialen Produktes zu an<strong>im</strong>ieren.<br />

Im Herbst 2012 ist das Genre der Web-Doku in Deutschland<br />

noch wenig verbreitet. <strong>Die</strong> Beispiele, die es gibt,<br />

tragen einen starken künstlerischen oder Infotainment-<br />

Gedanken. Sie orientieren sich weniger am Geschmack<br />

»Europa: <strong>Die</strong> Ostgrenze« ist ein Projekt u. a. des<br />

Berliner Regisseurs und Web-Entwicklers Tawan Arun.<br />

<strong>Die</strong> Doku beschäftigt sich mit der Ostgrenze der EU fünf<br />

Jahre nach der letzten Erweiterung.<br />

<strong>Die</strong> Macher verwenden eine interaktive Karte mit<br />

Zusatzinformationen und scrollbare Panoramabilder<br />

1.4<br />

PoPularitÄt von WeB-Dokus<br />

1.5<br />

eines Massenpublikums. Sie bieten aber interessante<br />

Anregungen für Web-Dokus, die sich an ein Mainstream-<br />

Publikum richten.<br />

BeisPiele FÜr DeutsChsPraChige WeB-Dokus:<br />

1. EUROPA: DIE OSTGRENZE<br />

mit Informationen zu einzelnen Orten und Personen.<br />

Texte, Bilder und Videos bieten die Möglichkeit, sich über<br />

das Leben entlang des Grenzstreifens zu informieren.<br />

Alles ist <strong>im</strong> Vollbildmodus darstellbar und dadurch auch<br />

optisch ansprechend.<br />

01 Der Einstieg: <strong>Die</strong> Doku zur Ostgrenze kann auf Deutsch, Französisch oder Englisch angeschaut werden. Durch wechselnde Hintergrundbilder ist schon der Erstkontakt<br />

optisch ansprechend gestaltet. Quelle: http://portraits.tv5monde.com/version_de/menu_de.html<br />

11


12<br />

02 <strong>Die</strong> Karte: Einzelne Orte auf dem Grenzverlauf sind klickbar.<br />

Als zusätzliche Informationen werden Texte, Videos und Bilder<br />

bereitgestellt.<br />

Quelle: http://portraits.tv5monde.com/version_de/menu_de.html<br />

03 <strong>Die</strong> Panoramabilder: Einzelne Orte sind als 360-Grad-Panoramabilder<br />

dargestellt. Hier sind Links zu Portraits von Grenzbewohnern eingebaut.<br />

Quelle: http://portraits.tv5monde.com/version_de/menu_de.html<br />

2. BIELUTIN – DAS GEHEIMNIS EINER SAMMLUNG<br />

Ebenfalls unter der Mitarbeit von Tawan Arun entstanden<br />

ist die für arte produzierte Web-Doku »Bielutin – Das<br />

Gehe<strong>im</strong>nis einer Sammlung«. Sie führt durch die Welt<br />

des Malers und Kunstprofessors Ely Bielutin und<br />

der Schriftstellerin Nina Molewa. Beide besitzen eine<br />

sagenhafte Sammlung von Renaissance-Kunstwerken.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte dieser Sammlung wird in »Bielutin«<br />

erzählt. <strong>Die</strong> Web-Doku basiert auf dem Dokumentarfilm<br />

»Leben mit Leonardo. <strong>Die</strong> fabelhafte Welt der Bielutins«.<br />

04 Der Einstieg: An<strong>im</strong>ierte Bilder und ein Start-Button leiten zu einem Einstiegsvideo. Quelle: http://bielutine.arte.tv/de/<br />

Nach einem Startbild mit an<strong>im</strong>ierten Bildern, wird man<br />

über ein Video mit einführendem Text zu einer klickbaren<br />

Collage geleitet. Sie steht für eines von vier<br />

Kapiteln, in die die Doku unterteilt ist. Jedes Kapitel hat<br />

als Ausgangspunkt eine gestaltete Übersichtsseite<br />

mit klickbaren Elementen. Hier gibt es Videos, Grafiken<br />

und Bildgalerien.<br />

13


14<br />

05 07<br />

06 05 Kapitel 1: Eine Collage mit Kunstwerken aus der Wohnung<br />

enthält an<strong>im</strong>ierte klickbare Elemente. Über eine<br />

Menü-Leiste <strong>im</strong> oberen Bildrand kann man zwischen den<br />

»Kapiteln« wechseln. Quelle: http://bielutine.arte.tv/de/<br />

06 Pop-Ups: Videos und Bildgalerien mit Fotos und Videos<br />

öffnen sich über der Kapitelseite. Über Buttons kann<br />

man die Fenster wieder schließen.<br />

Quelle: http://bielutine.arte.tv/de/<br />

07 Grafische Gestaltung: Einzelne Elemente sind hier<br />

klickbar. Zu den einzelnen Personen öffnen sich Videos<br />

in Pop-Up-Fenstern bzw. Layern. Das gezeichnete Paar<br />

in der rechten, unteren Ecke führt zu einer Unterseite<br />

mit weiteren Fotos, Videos und Biografie-Texten.<br />

Quelle: http://bielutine.arte.tv/de/<br />

08 So öffnen sich Videos zu einzelnen Elementen.<br />

Quelle: http://bielutine.arte.tv/de/<br />

15<br />

08


16 17<br />

Prison Valley ist eine Web-Doku von David Dufresne und<br />

Philippe Brault, die sich mit dem Wirtschaftssektor<br />

Strafvollzug in Amerika beschäftigt. <strong>Die</strong> Produktion<br />

portraitiert den Ort Canon City <strong>im</strong> Bundestaat Colorado,<br />

in dem Gefängnisse der Hauptwirtschaftsfaktor sind.<br />

09 Einstieg: Angemeldete User können an dem<br />

Punkt in der Doku weiter gucken, an dem sie<br />

aufgehört hatten. Quelle: http://prisonvalley.arte.tv<br />

3. PRISON VALLEy<br />

Hier gibt es 13 Haftanstalten mit über 36.000 Insassen.<br />

<strong>Die</strong> Web-Doku fängt die Tristesse in und um die Gefängnisse<br />

ein und gibt dem User das Gefühl, diese Welt<br />

selbst zu entdecken. Dafür wurde die Produktion 2011<br />

mit dem Gr<strong>im</strong>me Online Award ausgezeichnet.<br />

10 Über kleine Filme wird der User an den Ort<br />

herangeführt. Quelle: http://prisonvalley.arte.tv


11<br />

12<br />

13<br />

<strong>Die</strong> hier genannten Web-Dokus bieten eine Vielzahl<br />

an mult<strong>im</strong>edialen, non-linearen und interaktiven<br />

Inhalten. Sie sind ästhetisch aufwendig produziert<br />

und gut durchdacht.<br />

In Aufmachung und Anspruch verlangen sie dem<br />

User jedoch einiges ab. Ihre Struktur zu verstehen ist<br />

zeitaufwendig, ihre Inhalte sind eher für ein sehr interessiertes<br />

Publikum gedacht. Der User ist oft gezwungen<br />

zu klicken, sich zu beteiligen und zu konzentrieren.<br />

<strong>Die</strong> Geschichten werden langsam erzählt. Orte und nicht<br />

die Protagonisten bekommen viel Aufmerksamkeit.<br />

Um alle Aspekte eines Themas zu verstehen, muss der<br />

User oft die verschiedenen Medien und Darstellungsformen<br />

nutzen. Er hat häufig nicht die Möglichkeit, einfach<br />

zu »konsumieren« und wird nur sehr bedingt<br />

durch die Geschichten geführt. <strong>Die</strong>ser verspielte Ansatz<br />

11 In einem Panorama-Foto eines Motel-Z<strong>im</strong>mers<br />

wird der spielerische Charakter der Doku noch<br />

deutlicher. Quelle: http://prisonvalley.arte.tv<br />

12 Auf dem Bett liegen aber auch an<strong>im</strong>ierte Elemente<br />

mit Informationen (Texte, Bilder) und einer<br />

interaktiven Karte. Quelle: http://prisonvalley.arte.tv<br />

zusaMMenFassung<br />

13 <strong>Die</strong> Karte ist beweglich, in ihrer Größe veränderbar<br />

und enthält markierte Orte, zu denen man<br />

Videos schauen kann. Allerdings werden die Videos<br />

erst <strong>im</strong> Verlauf der Doku freigeschaltet.<br />

Quelle: http://prisonvalley.arte.tv<br />

<strong>im</strong> Stile eines anspruchsvollen »Klick-Abenteuers« ist<br />

faszinierend und beeindruckt vor allem, weil er zeigt,<br />

was mit einer Web-Doku alles möglich ist. Ein Massenpublikum,<br />

das be<strong>im</strong> Schauen von Videos <strong>im</strong> <strong>Netz</strong><br />

»abschalten« möchte, werden solche »Web-Dokus«<br />

wohl nicht erreichen.<br />

Wir wollen die verschiedenen Möglichkeiten der Web-<br />

Doku nutzen, dem Publikum aber dennoch die Möglichkeit<br />

geben, sich zurückzulehnen. Der User soll die Doku<br />

schauen können, ohne viel klicken zu müssen. Dort,<br />

wo er mehr erfahren will, kann er tiefer einsteigen und<br />

zusätzliche (mult<strong>im</strong>ediale) Inhalte bekommen, er muss<br />

es aber nicht. Wie bei einem Buffet soll sich der User<br />

aussuchen können, was ihm schmeckt. Er konsumiert<br />

die Geschichten und Inhalte quasi als »Fingerfood« am<br />

Buffet, nicht als »Eintopf«.


Kapitel Zwei


22<br />

2<br />

Software-Evaluation<br />

Vor der eigentlichen Arbeit an der Web-Doku zur TV-Dokumentation<br />

»<strong>Internetstars</strong> – <strong>Die</strong> <strong>schnelle</strong> <strong>Karriere</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>« stand die Aufgabe,<br />

uns einen Überblick über die erhältlichen Autoren-Softwares zu verschaffen.<br />

Vier Programme haben wir getestet (Stand November 2012):<br />

1. Klynt<br />

Eine zusammen mit Fotojournalisten entwickelte Software<br />

der französischen Firma Honkytonk.<br />

2. 3WDOC<br />

Ein Cloud-basierter Video-Editor<br />

entwickelt von der Pariser Web-Agentur Hecube.<br />

3. Zeega<br />

Ein Cloud-basierter Video-Editor<br />

einer Gruppe ehemaliger Harvard-Studenten.<br />

Finanziert wird das Projekt vom Harvard Library Lab<br />

und der Knight Foundation.<br />

4. Popcorn Maker<br />

Ein Cloud-basierter Video-Editor für jedermann<br />

von der Mozilla Foundation.<br />

Hier arbeiten ehrenamtliche Entwickler<br />

mit der Stiftung aus dem Silicon Valley zusammen.<br />

Programm/Funktion<br />

Speicherort<br />

Videoformate<br />

Benutzeroberfläche<br />

Workflow<br />

Schwächen<br />

Kosten<br />

Kapitelaufteilung<br />

Continuous Play<br />

Eingeblendete<br />

Menüleiste<br />

Shuttle-Funktion<br />

Pop-Ups/<br />

Video-Layer<br />

Internetseite<br />

Klynt (Version 1.6)<br />

Festplatte<br />

Codec: H264<br />

Data rate: 1.000 to 2.000 kbit /s<br />

Size: 852 × 480 px,<br />

720 × 405 px oder 640 × 360px<br />

Deinterlace video source<br />

YouTube / V<strong>im</strong>eo / Daily Motion<br />

Storyboard<br />

Einfach und intuitiv, läuft aber<br />

nicht fehlerfrei<br />

Videos ruckeln<br />

Videos über sieben Minuten<br />

sind problematisch.<br />

150 € für die Lite-Version<br />

500 € für die Vollversion<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Nein<br />

Ja<br />

www.klynt.net<br />

3WDOC<br />

Cloud<br />

Eigene Videos<br />

auf 3WDOC-Server:<br />

Automatisch konvertiert<br />

YouTube / V<strong>im</strong>eo /<br />

Daily Motion<br />

T<strong>im</strong>eline<br />

Einfach, aber störende<br />

Ladezeiten<br />

Eingeschränkte<br />

Funktonalität<br />

Vorschaufunktion hakt<br />

250 MB / Monat kostenlos<br />

500 MB / Monat für 24€ /<br />

ein User<br />

2 GB / Monat für 49€ / vier<br />

User<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Auf Anfrage: Ja<br />

www.3wdoc.com<br />

Zeega<br />

Cloud<br />

YouTube (unlisted)<br />

T<strong>im</strong>eline<br />

Kompliziert und<br />

störende Ladezeiten<br />

Hängt oft<br />

Kostenlos<br />

Ja<br />

Nein<br />

Nein<br />

Nein<br />

Ja<br />

www.zeega.com<br />

Popcorn Maker<br />

Cloud<br />

HTML5-Videos<br />

von eigenem Server<br />

YouTube / V<strong>im</strong>eo<br />

T<strong>im</strong>eline<br />

Einfach, aber sehr eingeschränkt<br />

in seinen Funktionen<br />

Sehr eingeschränkte<br />

Funktionen<br />

Kostenlos<br />

Nein<br />

Nein<br />

Nein<br />

Nein<br />

Nein<br />

https://popcorn.webmaker.org


24<br />

<strong>Die</strong> Autoren-Software Klynt ist grundsätzlich gut durchdacht<br />

und mutet zunächst sehr professionell an. <strong>Die</strong><br />

Vollversion kostet 500 Euro. Will man als Team daran<br />

arbeiten, muss man eine Lite-Version für jeden weiteren<br />

Rechner für je 150 Euro kaufen. Entwickelt wird Klynt<br />

von Fotojournalisten und Programmierern der Pariser<br />

Firma Honkytonk. Als einziges der vier getesteten<br />

Programme ist Klynt nicht Cloud-basiert, d.h. das Pro-<br />

<strong>Die</strong> Benutzeroberfläche ist ein sogenanntes Storyboard,<br />

eine Art Schreibtischoberfläche, auf der die einzelnen<br />

Clips liegen. Dort können die Clips beliebig angeordnet<br />

und verbunden werden. Unterschieden wird dabei zwischen<br />

Haupt- und Subsequenzen. Daraus ergibt sich ein<br />

Mosaik horizontal und vertikal verlinkter Clips. (Abb. 14)<br />

Das Konzept von Klynt ist intuitiv und einfach. Das Handbuch<br />

ist verständlich und übersichtlich. Klynt bietet<br />

von den vier getesteten Programmen die meisten Funktionen:<br />

Einzelne Clips lassen sich einfach über automatische<br />

Links miteinander verbinden. Subsequenzen<br />

erlauben praktische Querverweise auf Internetvideos,<br />

eigene Videos, Texte und Audios. Wird eine Subsequenz<br />

aufgerufen, stoppt der Hauptfilm automatisch und<br />

die Subsequenz legt sich solange als Ebene über die<br />

2.1<br />

klYnt<br />

2.1.1<br />

BENUTZEROBERfLäcHE<br />

2.1.2<br />

WORKfLOW<br />

gramm wird auf der Festplatte installiert und läuft<br />

nicht über einen Web-Browser. Eigene Videos müssen<br />

nach Vorgaben von Klynt formatiert, gespeichert und<br />

anschließend in das Programm geladen werden. Videos<br />

von YouTube, V<strong>im</strong>eo oder Daily Motion können eingebettet<br />

und direkt über das Internet abgespielt werden.<br />

Will man einzelne Clips bearbeiten, das heißt mit Links,<br />

Schrift oder Einblendungen versehen, wechselt man ins<br />

Bearbeitungsfenster. (Abb. 15)<br />

Hauptsequenz, bis sie geschlossen wird. Der Film läuft<br />

anschließend an der Stelle weiter, an der er unterbrochen<br />

wurde. Das Storyboard macht eine Unterteilung<br />

eines Films in Einzelclips einfach und schnell möglich.<br />

<strong>Die</strong> in der fertigen Doku <strong>im</strong> unteren Bildrand vorhandene<br />

Menüleiste erlaubt es, frei zwischen den einzelnen<br />

Hauptsequenzen einer Doku hin und her zu springen.<br />

25<br />

14 Das Storyboard in Klynt<br />

15 Bearbeitungsfenster in Klynt


26<br />

Das größte Problem von Klynt ist seine Fehleranfälligkeit.<br />

Erstes Problem: Klynt scheint nur auf Apple-Rechnern<br />

richtig zu laufen. Auf Windows-Rechnern wies das<br />

Programm in unserem Test eine Reihe von Fehlern auf.<br />

Beispielsweise ließen sich abgespielte Clips nicht mehr<br />

stoppen, selbst wenn man aus dem Bearbeitungs-<br />

fenster ins Storyboard zurückkehrte, spielte es die<br />

Tonspur weiterhin ab und ließ sich nur durch einen<br />

Neustart anhalten.<br />

Ein weiteres, systemunabhängiges Problem: Es<br />

fehlt eine Shuttle-Funktion. Das heißt, der User kann<br />

in der fertigen Web-Dokumentation innerhalb der Clips<br />

nicht spulen oder springen. Der User muss einen Clip<br />

Klynt ist eine innovative Software mit einer sehr übersichtlichen<br />

Benutzeroberfläche und vielen sinnvollen<br />

Funktionen. Leider ist das Programm bei der Video-<br />

Wiedergabe äußerst fehlerhaft. Der Workflow ist somit<br />

2.1.3<br />

PROBLEME<br />

2.1.4<br />

fAZIT<br />

entweder komplett anschauen, oder in den nächsten<br />

springen. <strong>Die</strong>s scheint von den Entwicklern beabsichtigt.<br />

Das Hauptproblem ist aber: Selbst nach den Vorgaben<br />

von Klynt formatierte Videos laufen oft nicht flüssig.<br />

<strong>Die</strong> Videos ruckeln und hängen während der Bearbeitung.<br />

Das geschieht selbst dann, wenn man sich an die<br />

von Klynt empfohlene, aber verhältnismäßig kurze<br />

Videolänge von sechs Minuten hält. Startet man <strong>im</strong><br />

Bearbeitungsfenster das Video, »hängt« es <strong>im</strong>mer die<br />

ersten ein bis zwei Sekunden. Will man also ein Event<br />

betrachten, sollte man den »Cursor« mindestens sechs<br />

bis sieben Sekunden vorher ansetzen. <strong>Die</strong>s macht es<br />

schwer, präzise mit dem Programm zu arbeiten.<br />

stark beeinträchtigt. Kürzlich ist die neue HTML-Version<br />

erschienen. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Version<br />

die Unzulänglichkeiten der V 1.6-Version korrigiert.<br />

Der Cloud-basierte Video-Editor Zeega wird von einer<br />

Gruppe ehemaliger Harvard-Studenten entwickelt und<br />

ist kosten- und werbefrei über das Internet nutzbar.<br />

Verwendet werden können Videos von den Plattformen<br />

YouTube und V<strong>im</strong>eo. Will man eigene Videos benutzen,<br />

empfiehlt es sich, diese als »ungelistet« bei YouTube<br />

hochzuladen, wodurch die Videos für Zeega passend<br />

2.2<br />

zeega<br />

formatiert werden. Eigentlich sollten auch eigene<br />

Videos über Dropbox in Zeega geladen werden können.<br />

Allerdings funktioniert Dropbox nur mit Bildern und<br />

Musik, nicht mit Videos. Das haben die Entwickler <strong>im</strong><br />

persönlichen Gespräch in London auch eingeräumt.<br />

In Zukunft sollen Videos auch über die Amazon-Cloud<br />

eingebunden werden können.<br />

27<br />

16 Benutzeroberfläche in Zeega


28<br />

<strong>Die</strong> Benutzeroberfläche in Zeega basiert auf einer Art<br />

zweigliedrigen Eventline, unterteilt in Frames und<br />

Sequenzen. (Abb. 16)<br />

Jede Sequenz hat unterschiedlich viele Frames. Wobei<br />

ein Frame ein ganzes Video, aber auch nur ein Foto,<br />

Es ist in Zeega kompliziert Videos mit anderen mult<strong>im</strong>edialen<br />

Inhalten anzureichern. Wir verzichten auf eine<br />

genauere Beschreibung. In keiner anderen Autoren-<br />

Software war es derart schwierig, Verlinkungen auf ein<br />

Video zu setzen.<br />

Zeega zeigt sich an vielen Stellen fehlerhaft und ist das<br />

am wenigsten intuitive Programm, der getesteten.<br />

Zudem ist man in Zeega komplett auf YouTube und<br />

2.2.1<br />

BENUTZEROBERfLäcHE<br />

2.2.2<br />

WORKfLOW<br />

2.2.3<br />

fAZIT<br />

Textinsert oder Link-Layer sein kann. Mehrere Frames<br />

laufen als eine Sequenz durch. Es gibt keine Möglichkeit<br />

zu »shuttlen« bzw. »spulen«. Es bietet sich daher<br />

an Querverweise, Layer und externe Links innerhalb<br />

einer Sequenz als Frames anzulegen und zu bearbeiten.<br />

Doch nicht nur der Workflow ist äußerst umständlich.<br />

Oft sind die erstellten Projekte auch fehlerhaft –<br />

Links erscheinen zur falschen Zeit oder das Video hängt<br />

sich bei der Bearbeitung auf.<br />

andere Videoplattformen angewiesen, da diese<br />

als »Container« dienen und momentan die einzige<br />

Möglichkeit sind, auf Videos zuzugreifen.<br />

3WDOC ist eine Cloud-basierte Autoren-Software.<br />

Hinter 3WDOC steht die Webagentur Hecube aus Paris.<br />

3WDOC ist zunächst kostenfrei. Dem User stehen sämtliche<br />

Funktionen zur Verfügung. Auch die Veröffentlichung<br />

der Web-Doku ist in der kostenfreien Variante<br />

unproblematisch. Kostenpflichtig wird 3WDOC, wenn<br />

man mehr als 250 MB Server-Space von 3WDOC nutzen<br />

möchte. Will man eigene Videos, Fotos oder Audios in<br />

3WDOC einbinden, muss man diese auf den Server von<br />

Eine übergeordnete grafische Oberfläche zum Zusammenfügen<br />

verschiedener Sequenzen wie bei Klynt gibt es<br />

in 3WDOC nicht. <strong>Die</strong> Sequenzen lassen sich zwar sortieren,<br />

aber nur hintereinander und nicht verzweigt wie bei<br />

Klynt. Große Projekte werden schnell unübersichtlich.<br />

17 Benutzeroberfläche in 3WDOC<br />

2.3<br />

3WDoC<br />

2.3.1<br />

BENUTZEROBERfLäcHE<br />

29<br />

3WDOC hochladen. Dort werden sie automatisch ins<br />

passende Videoformat konvertiert. Der User kann somit<br />

keinen Einfluss auf die Qualität seiner Videos nehmen –<br />

und diese scheint hier generell recht dürftig zu sein.<br />

<strong>Die</strong> Serverspeicherkapazität muss monatlich bezahlt werden.<br />

500 MB kosten 24 Euro, 2 GB gibt es für 49 Euro.<br />

Alternativ kann der User seine Videos auch bei YouTube,<br />

V<strong>im</strong>eo oder DailyMotion hochladen. Damit umgeht man<br />

die Kosten für den Serverspeicherkapazität.<br />

Der Arbeitsbereich zur Bearbeitung einzelner Sequenzen<br />

ist dagegen sehr übersichtlich und einfach zu bedienen.<br />

Ähnlich wie bei Klynt gibt es eine T<strong>im</strong>eline, in der sich<br />

alle Events (Verlinkungen, Bilder, Videos, etc.) sekunden-<br />

genau einfügen lassen. (Abb. 17)


30<br />

Bei 3WDOC geschieht alles per Drag’n’Drop. Das Anlegen<br />

von Links und Bildern ist dadurch sehr einfach.<br />

Sobald man eines der Elemente in den Videobildschirm<br />

gezogen hat, kann man die Größe festlegen. Über einen<br />

Reiter legt man dann fest, welche Aufgabe das Element<br />

hat, also ob es etwa ein Link zu einer anderen Sequenz<br />

oder ein externer Link ist. In der unteren T<strong>im</strong>eline<br />

lässt sich dann einstellen, zu welchem Zeitpunkt das<br />

Element <strong>im</strong> Video auftaucht.<br />

Das Ganze funktioniert sehr intuitiv. Das große Problem<br />

von 3WDOC sind die Ladezeiten des Programms in<br />

der Cloud. Zwischen verschiedenen Sequenzen in der<br />

3WDOC bietet viele interessante Funktionen und lässt<br />

sich gut bedienen. Problematisch ist aber das Arbeiten<br />

in der Cloud. Selbst bei guter Internetverbindung lädt<br />

2.3.2<br />

WORKfLOW<br />

2.3.3<br />

fAZIT<br />

Bearbeitung schnell hin- und herzuspringen funktioniert<br />

nicht. Das Programm braucht einige Zeit, bis alles aus<br />

der Cloud geladen ist.<br />

Auch die Vorschaufunktion des Programms ist ungenügend.<br />

Zwar gibt es eine Preview-Funktion, allerdings<br />

funktioniert diese nicht richtig. Um wirklich zu prüfen,<br />

ob alles wie gewünscht abgespielt wird, muss man<br />

das gesamte Projekt erst vollständig veröffentlichen.<br />

<strong>Die</strong>ser Weg ist sehr zeitaufwendig.<br />

das Programm verhältnismäßig lange. Zudem geht die<br />

Übersichtlichkeit bei 3WDOC mit zunehmender Anzahl<br />

an Sequenzen verloren.<br />

Popcorn ist keine klassische Autoren-Software. Das<br />

Ganze ist eher als eine Art »Remix«-Tool gedacht. <strong>Die</strong><br />

Grundidee der Macher von Mozilla (Firefox, Thunderbird)<br />

ist es, bereits bestehende Videoclips von YouTube oder<br />

V<strong>im</strong>eo neu zu gestalten bzw. zu ergänzen, beispielsweise<br />

durch eine Twitter-Wall oder Karten von Google Maps.<br />

Popcorn gibt es in zwei Varianten. Zum einen gibt es<br />

den Popcorn Maker, ein Cloud-basiertes Tool mit einer<br />

Benutzeroberfläche zum Gestalten von Videos. Zum<br />

18 Benutzeroberfläche vom Popcorn Maker<br />

2.4<br />

PoPCorn Maker<br />

anderen gibt es Popcorn.js. Dabei handelt es sich um<br />

eine Javascript-Bibliothek ohne grafische Benutzeroberfläche.<br />

Hier muss der Autor selbständig den Javascript-<br />

Code bearbeiten und braucht entsprechende Kenntnisse.<br />

Beide Popcorn-Varianten sind Open Source, also<br />

komplett kostenfrei. In dieser Übersicht soll es nur um<br />

den Popcorn Maker gehen, da er auch von Autoren<br />

ohne entsprechendes Vorwissen über Javascript verwendet<br />

werden kann.<br />

31


32<br />

Der Popcorn Maker ist sehr einfach aufgebaut. Zunächst<br />

lädt man ein Video von YouTube, V<strong>im</strong>eo oder von seinem<br />

eigenen Server in das Programm. In einer T<strong>im</strong>eline,<br />

wie bei Klynt und 3WDOC, lassen sich diesem Video<br />

verschiedene Mehrwerte hinzufügen. (Abb. 18)<br />

Hier haben sich die Entwickler ansprechende Funktionen<br />

ausgedacht. So hat man beispielsweise die<br />

Möglichkeit Wikipedia-Artikel oder sich automatisch<br />

aktualisierende Twitter-Walls einzubinden.<br />

Das Arbeiten mit dem Popcorn Maker ist sehr komfortabel.<br />

Das Hinzufügen von Links und anderen Mehrwerten<br />

funktioniert so einfach, wie bei keinem anderen der<br />

Programme: Das Skalieren und Positionieren von Links<br />

Popcorn funktioniert einfach und intuitiv. Allerdings ist<br />

die Beschränkung auf ein einziges Video für uns ein<br />

absolutes Ausschlusskriterium. <strong>Die</strong> Neustrukturierung<br />

einer 90-minütigen Dokumentation ist damit viel zu<br />

kompliziert.<br />

Wir haben auf dem Mozilla-Festival in London auch<br />

direkt mit den Entwicklern von Popcorn gesprochen.<br />

Brett Gaylor (Direktor des Popcorn-Projekts bei Mozilla)<br />

erklärte zwar, dass es grundsätzlich auch möglich sei,<br />

eine Funktion einzuführen, die es ermöglicht, mehrere<br />

2.4.1<br />

BENUTZEROBERfLäcHE<br />

2.4.2<br />

WORKfLOW<br />

2.4.3<br />

fAZIT<br />

Das größte Problem des Popcorn Makers für Web-Doku-<br />

Autoren: Es lässt sich nicht mehr als ein Video bearbeiten.<br />

Eine Unterteilung in verschiedene Kapitel ist mit<br />

dem Popcorn Maker nicht möglich. Man müsste jede<br />

einzelne Sequenz als einzelnes Projekt anlegen und<br />

dann jeweils am Ende auf das nächste Projekt verlinken.<br />

Das ist für eine große Web-Doku unpraktisch und verhindert<br />

de facto den Einsatz des Popcorn Makers für<br />

entsprechende Autorenprojekte.<br />

und Bildern funktioniert ohne Probleme. Es gibt keine<br />

großen Ladezeiten und das Abspielen des bearbeiteten<br />

Clips kommt ohne großes Ruckeln aus.<br />

Videos <strong>im</strong> Popcorn Maker zu bearbeiten. Allerdings sei<br />

das für Mozilla – so Gaylor – kein relevantes Feature, da<br />

die Zielgruppe von Popcorn eine andere sei. Der Popcorn<br />

Maker ist nicht für lange Filme gemacht, sondern für das<br />

<strong>schnelle</strong> Remixen kurzer Clips aus dem <strong>Netz</strong>.<br />

Für unser Projekt legten uns die Mozilla-Entwickler<br />

Popcorn.js nahe. Für die Macher von Web-Dokus scheint<br />

diese Javascript-Bibliothek in der Tat gut geeignet zu<br />

sein – entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt.<br />

Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen,<br />

unsere Web-Doku mit der Software Klynt zu erstellen.<br />

Ausschlaggebend waren die intuitive Benutzeroberfläche<br />

und die Fülle an Funktionen, die Klynt bietet. Wir<br />

haben jeweils eine Lizenz für eine Pro-Version und eine<br />

Lite-Version für 500 Euro bzw. 150 Euro gekauft und<br />

auf zwei MacBooks Pro installiert, da Klynt auf Windows<br />

– wie oben bereits erwähnt – nicht stabil läuft.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung für eine Web-Doku-Software ist aktuell<br />

<strong>im</strong>mer auch eine Entscheidung für eine gewisse Form.<br />

Durch ihre Funktionen – die best<strong>im</strong>men was möglich<br />

Eine unserer größten Sorgen war es, dass zusätzliche<br />

Inhalte, die dem Zuschauer innerhalb eines Filmes oder<br />

Clips angeboten werden, mehr stören als bereichern.<br />

Ständig aufpoppende Links könnten als Belästigung<br />

wahrgenommen werden, nicht als Mehrwert. Lange<br />

Zeit stand deshalb die Idee <strong>im</strong> Raum, den Film in voller<br />

Länge anzubieten und die zusätzlichen mult<strong>im</strong>edialen<br />

Inhalte in einem extra Fenster neben dem Hauptvideo<br />

zu zeigen – zeitlich abgest<strong>im</strong>mt mit dem Hauptvideo.<br />

2.5<br />

<strong>Die</strong> entsCheiDung FÜr klYnt<br />

2.6<br />

<strong>Die</strong> alternative zu klYnt<br />

ist und was nicht – best<strong>im</strong>men die Programme ent-<br />

scheidend das Endergebnis. Der Leitsatz »Form<br />

Follows Function« gilt deshalb bei den entsprechenden<br />

Softwares zwangsläufig nur eingeschränkt.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung für Klynt war auch eine Entscheidung<br />

für eine gewisse non-lineare Erzählweise, in der der<br />

Film in verschiedene Kapitel unterteilt wird.<br />

Das Programm macht es möglich, über die non-lineare,<br />

mosaikartige Verknüpfung von Videos, Bildern und interaktiven<br />

Grafiken, eine neue Erzählform zu erschließen.<br />

Uns schwebte eine Art »Second Screen« oder »Second<br />

Window« neben dem Film, aber <strong>im</strong> gleichen Monitor vor.<br />

Umgesetzt hätten wir diese Variante mit Popcorn.js.<br />

In einem Javascript-Workshop mit dem Programmierer<br />

Robert M. Ochshorn haben wir einen entsprechenden<br />

Dummy gebaut. Da die Umsetzung technisch sowie<br />

zeitlich sehr aufwendig und nicht ohne weiteres realisierbar<br />

gewesen wäre, mussten wir diese Idee fallenlassen.<br />

33


Kapitel Drei


36<br />

3<br />

ERSTELLEN DER WEB-DOKU<br />

<strong>Die</strong> Stärke von Klynt liegt darin, einzelne Filme,<br />

Internetvideos, Bilder und interaktive Grafiken mosaikartig<br />

miteinander zu verbinden. In die einzelnen Clips<br />

können Querverweise per Link, Text oder Videolayer<br />

eingebaut werden. So kann man die einzelnen Clips<br />

mit mult<strong>im</strong>edialen, vertiefenden Inhalten anreichern.<br />

Beispiel: Ein YouTube-Star spricht über seinen erfolgreichsten<br />

Clip. An der entsprechenden Stelle <strong>im</strong> Film<br />

kann man dieses YouTube-Video direkt <strong>im</strong> Klynt-Player<br />

anschauen und anschließend den Film an der pausierten<br />

Stelle fortsetzen.<br />

Wir haben uns dafür entschlossen die lineare Erzählweise<br />

der SPIEGEl.TV Dokumentation »<strong>Internetstars</strong> –<br />

<strong>Die</strong> <strong>schnelle</strong> <strong>Karriere</strong> <strong>im</strong> <strong>Netz</strong>« aufzubrechen, den Film<br />

in verschiedene Einzelkapitel zu untergliedern und die<br />

Handlungsstränge neu zu arrangieren.<br />

Dafür haben wir den Film in zehn Themenkomplexe aufgeteilt.<br />

Beispielsweise haben wir die drei Sequenzen,<br />

in denen der YouTube-Comedian S<strong>im</strong>on Desue <strong>im</strong> Film<br />

auftaucht, zu einem Clip zusammengeschnitten.<br />

Da in einer Web-Doku die Vernetzung aller Themen<br />

untereinander entscheidend ist, haben wir uns dazu<br />

entschlossen die Web-Doku auf den Themenkomplex<br />

Web-Video/YouTube zu beschränken. Themen wie<br />

»Crowd Funding« oder »Facebook-Partys«, die in der<br />

Fernsehvariante der SPIEGEL.TV-Dokumentation integriert<br />

waren, haben wir weggelassen.<br />

3.1<br />

<strong>Die</strong> ForM<br />

So entstanden sechs Kapitel mit folgenden Themenkomplexen:<br />

1. YouTube<br />

<strong>Die</strong> größte Videoplattform der Welt<br />

2. <strong>Die</strong> Lochies<br />

<strong>Die</strong> Newcomer unter den YouTube-Stars<br />

3. Mördan<br />

Trash-Rap als YouTube-Hit<br />

4. S<strong>im</strong>on Desue<br />

Comedian mit YouTube-Channel<br />

5. Webvideopreis/Fantreffen<br />

Treffen der deutschen Webvideo-Szene<br />

6. <strong>Die</strong> Slackliner<br />

<strong>Die</strong> Gewinner des YouTube-Talentwettbewerbs<br />

Zudem haben wir die Web-Doku um eine neue Episode<br />

erweitert. Da die Fernsehdokumentation zu Projektbeginn<br />

schon beinahe ein halbes Jahr alt war, haben<br />

wir uns zusätzlich dem Thema der »Original Channels«<br />

in Deutschland gewidmet. <strong>Die</strong> finanzielle Förderung<br />

von Kanälen durch YouTube, der sogenannten »Original<br />

Channels«, ist in Deutschland ein relativ neues Phänomen,<br />

das während der Produktion der Fernsehdokumentation<br />

noch nicht greifbar war. Um ein aktuelles<br />

YouTube-Thema aufzugreifen, haben wir uns deshalb<br />

entschlossen, die Web-Doku um eine selbstgedrehte<br />

Episode über »Onkel Bernies Butze«, einem der zwölf<br />

deutschen Original-Channels, zu ergänzen.<br />

Im nächsten Schritt haben wir gemeinsam nach Inhalten<br />

gesucht, die wir dem Zuschauer optional innerhalb<br />

der einzelnen Clips anbieten wollen. Wir haben uns<br />

sehr bewusst dafür entschieden, dass diese Inhalte<br />

Ergänzungen zu den eigentlichen Kapiteln sein sollen.<br />

Abgesehen von der selbstgedrehten Episode über<br />

»Original Channels« sind die von uns geschaffenen<br />

redaktionellen Inhalte, die in der Web-Doku auftauchen,<br />

Zusatzangebote. Sie bieten die Möglichkeit Episoden<br />

zu vertiefen, sind diesen also bezüglich der inhaltlichen<br />

Gewichtung nicht gleichgestellt. <strong>Die</strong>se Hierarchisierung<br />

war uns wichtig, auch weil wir glauben, dass der User<br />

ansonsten die Orientierung verliert.<br />

Zunächst haben wir in einem Brainstorming überlegt,<br />

was in der eigentlichen Dokumentation, aus unserer<br />

Sicht, zu kurz gekommen ist.<br />

Entscheidend bei der Auswahl war unter anderem,<br />

dass die Mehrwerte die Web-Doku passend ergänzen,<br />

3.2<br />

<strong>Die</strong> MehrWerte<br />

also dass sie in den einzelnen Episoden an passenden<br />

Stellen auftauchen können und nicht losgelöst sind<br />

von dem, was in der Episode geschieht.<br />

Dabei sind wir auf ganz konkrete Ergänzungen für<br />

einzelne Episoden gekommen. An der Stelle, wo etwa<br />

unser Slackline-Protagonist über Tricks in seinem Sport<br />

spricht, bieten wir dem User in der Web-Doku einen Zusammenschnitt<br />

der besten Slackline-Tricks an.<br />

Wir haben aber auch Mehrwerte gefunden, die sich auf<br />

fast alle Episoden anwenden lassen. So bieten wir für<br />

jeden unserer Protagonisten einen Steckbrief an.<br />

<strong>Die</strong> Mehrwerte – so unsere Idee – sollten möglichst<br />

mult<strong>im</strong>edial sein. Allerdings konnten wir nur das umsetzen,<br />

was in Klynt auch möglich ist. Angedacht war es<br />

beispielsweise, eine interaktive und klickbare T<strong>im</strong>eline<br />

zur Geschichte von YouTube zu erstellen. Im <strong>Netz</strong> gibt<br />

es dafür diverse sehr einfach zu bedienende Tools.<br />

37<br />

19 Ideensammlung für Mehrwerte


38<br />

Da solche HTML-Inhalte in die Klynt-Version 1.6 allerdings<br />

nicht eingebaut werden können, mussten wir die<br />

Idee wieder verwerfen. Ähnliches gilt für Artikel. Zwar<br />

ist es möglich, Text in Klynt einzubinden, da es jedoch<br />

kaum Gestaltungsmöglichkeiten für das Layout gibt,<br />

sind längere Artikel unverhältnismäßig aufwendig –<br />

das sie separat in entsprechenden Programmen gelayoutet<br />

werden müssen.<br />

Zwar hätte man solche Inhalte mit einem externen Link<br />

in Klynt einbauen können. Wir wollten allerdings verhindern,<br />

dass der User zu oft den Klynt-Player verlässt.<br />

Je öfter er nämlich in einem neuen Browserfenster<br />

landet, desto wahrscheinlicher ist es, dass er nicht mehr<br />

zu unserer Web-Doku zurückkehrt.<br />

Schließlich haben wir unter anderem folgende Mehrwerte<br />

hinzugefügt:<br />

Kapitel Youtube<br />

• YouTube in Zahlen (Infografik)<br />

• Der typische YouTube-User (Infografik)<br />

• <strong>Die</strong> meistgeklickten YouTube-Videos (Grafik mit Links auf Videos)<br />

Kapitel Fantreffen/Webvideopreis<br />

• Auswahl an Preisträgern 2012 (Grafik mit Links auf Videos)<br />

• Interview mit dem Erfinder des Preises Markus Hündgen (Video)<br />

Kapitel Slackliner<br />

• <strong>Die</strong> besten Slackline-Tricks (Video)<br />

• Steckbrief der Slackliner (Grafik)<br />

• <strong>Die</strong> verrücktesten Sportphänomene auf YouTube (Video)<br />

• Der Experte Markus Hündgen spricht über die Slackliner (Video)<br />

Kapitel S<strong>im</strong>on Desue<br />

• Der Experte Markus Hündgen spricht über S<strong>im</strong>on Desue (Video)<br />

• Steckbrief von S<strong>im</strong>on Desue (Grafik)<br />

• Portrait eines YouTube-Fans (Video)<br />

Kapitel <strong>Die</strong> Lochis<br />

• Der Experte Markus Hündgen spricht über die Lochis (Video)<br />

• Steckbrief von den Lochis (Grafik)<br />

• Portrait eines YouTube-Fans (Video)<br />

Kapitel Mördan<br />

• Möchtegernrap auf YouTube (Artikel)<br />

• Steckbrief von Mördan (Grafik)<br />

• Der Experte Markus Hündgen spricht über Mördan (Video)<br />

Kapitel Original-Channel<br />

• Steckbrief von Onkel Bernies Butze<br />

Zusätzlich zu diesen, von uns gestalteten, Mehrwerten<br />

haben wir in allen Episoden Verlinkungen auf die ursprünglichen<br />

YouTube-Clips eingepflegt, die in den Bei-<br />

trägen kurz auftauchen. Mit einem Klick auf den Button<br />

lassen sich so die kompletten YouTube-Videos an-<br />

schauen, die in den Beiträgen nur für einige Sekunden zu<br />

sehen sind. Zudem haben wir auch vereinzelt auf die<br />

Facebook- und Twitter-Seiten der Protagonisten verlinkt.<br />

Ziel war es, jede Minute etwa einen Mehrwert anzubieten.<br />

Der User bekommt zusätzliche Inhalte, wird aber<br />

nicht von ihnen »erschlagen«. Er kann sich die einzelnen<br />

Episoden anschauen und Inhalte an best<strong>im</strong>mten<br />

Punkten vertiefen. Mit dieser Taktung von einem Zusatz-<br />

inhalt pro Minute glauben wir, ein gesundes Maß<br />

gefunden zu haben, das den User nicht nervt, sondern<br />

ihn zum Klicken an<strong>im</strong>iert.<br />

Nachdem wir alle Zusatzinhalte erstellt hatten,<br />

haben wir uns zunächst Gedanken um das Design der<br />

Buttons gemacht, die in der Web-Doku auftauchen und<br />

auf die der User klicken kann, um zu den Mehrwerten<br />

zu gelangen. Wir haben versucht, mit eindeutigen<br />

Symbolen dem User sofort zu suggerieren, welche<br />

mediale Darstellungsform er anklickt (Video, Grafik,<br />

Artikel, Link zu YouTube etc.). <strong>Die</strong> Buttons haben wir<br />

von der Design-Agentur »Goldener Westen« gestalten<br />

lassen. (Abb. 20)<br />

39<br />

20 Designs der Button


40<br />

21 Eingebauter Button in Klynt<br />

Anschließend haben wir uns noch einmal alle Kapitel<br />

angesehen und geschaut, an welcher Stelle wir die<br />

Buttons platzieren. Wenn etwa viele Kameraschwenks<br />

oder Schnitte den Bildausschnitt andauernd verändern,<br />

kann an diese Stelle kein Button, da dieser sonst unter<br />

Umständen mitten <strong>im</strong> Gesicht des Protagonisten landet.<br />

Es braucht ruhige Kameraeinstellungen, die mindestens<br />

zehn Sekunden andauern. Deshalb haben wir die<br />

Buttons häufig in Interviewszenen platziert. (Abb. 21)<br />

Im letzten Schritt des Projekts ging es darum, alle<br />

Elemente (Kapitel und Mehrwerte) zu einer Web-Doku<br />

zusammenzubauen. Dabei haben wir großen Wert darauf<br />

gelegt, die Struktur der Web-Doku so User-freundlich<br />

wie möglich zu gestalten. Was uns an vielen anderen<br />

Web-Dokus gestört hat, war die Bedienungsunfreundlichkeit<br />

und der zum Teil sehr langatmige Einstieg.<br />

3.3<br />

In Klynt lassen sich diese Buttons sehr gut einbauen.<br />

Über einen Klick auf den Button gelangt man in eine Art<br />

Pop-Up-Fenster, in dem eine Grafik oder ein zusätzliches<br />

Video angezeigt wird. Der eigentliche Hauptfilm pausiert<br />

währenddessen. Durch einen einfachen Klick auf ein<br />

Kreuz in der oberen rechten Ecke des Bildschirms gelangt<br />

man wieder zum Hauptfilm, der dann fortgesetzt wird.<br />

navigation unD struktur Der WeB-Doku<br />

Der Aufbau unserer Web-Doku orientierte sich deshalb<br />

an folgenden Leitfragen:<br />

1. Wie schaffen wir es, den User »reinzuziehen«, also<br />

ihn von Beginn an für unsere Web-Doku zu begeistern?<br />

2. Wie lässt sich die Navigation einfach und trotzdem<br />

interaktiv gestalten?<br />

Da die Unterteilung in sieben Kapitel bereits feststand,<br />

ging es nun darum, ein gestalterisches und inhaltliches<br />

Gefäß zu entwickeln, indem die einzelnen Kapitel zu<br />

einer ganzen Web-Doku zusammengefasst werden. Wir<br />

brauchten eine Idee, wie wir in einem Intro und einem<br />

Hauptmenü ansprechend und übersichtlich die verschiedenen<br />

Inhalte zusammenbringen können. Wegweisend<br />

war auch die Frage, was YouTube ausmacht<br />

und wie Menschen die Videoplattform benutzen. So sind<br />

wir schließlich auf unsere endgültige Idee gekommen.<br />

Unser Menü und unser Intro sollten das widerspiegeln,<br />

was YouTube so besonders macht. Es ist eine Plattform,<br />

die nicht direkt an ein Gerät gebunden ist. Videos auf<br />

YouTube werden überall und auf ganz verschiedenen<br />

Geräten geschaut. YouTube ist überall präsent: In der<br />

S-Bahn oder auf dem Schulhof. Man kann Clips schauen<br />

wann <strong>im</strong>mer man will und nicht, wie zum Beispiel be<strong>im</strong><br />

Fernsehen, nur zu einer festen Uhrzeit und an einem<br />

festgelegten Ort. Genau das wollten wir abbilden.<br />

Und so fliegt der User in unserem Intro durch eine<br />

Stadt. Überall schauen Menschen in dem Intro auf<br />

22 Ausschnitt aus dem Intro unserer Web- Doku<br />

3.4<br />

intro unD hauPtMenÜ<br />

verschiedenen Geräten Clips – Ausschnitte aus unserer<br />

Web-Doku. Ob auf dem Tablet in der U-Bahn oder auf<br />

dem Smartphone <strong>im</strong> Klassenraum. YouTube ist überall.<br />

Und damit auch unsere Web-Doku.<br />

Um das Intro auch bildlich ansprechend darzustellen,<br />

haben wir uns entschieden, die Fahrt durch die Stadt<br />

in einer Art Stop-Motion-Trick zu inszenieren. Statt mit<br />

einer Videokamera von Ort zu Ort und Gerät zu Gerät<br />

zu springen, haben wir mit einer Fotokamera hunderte<br />

Einzelbilder aufgenommen und diese dann zusammen-<br />

gefügt. <strong>Die</strong>se Ästhetik soll den User am Anfang der<br />

Web-Doku überraschen und »reinziehen«. <strong>Die</strong> Idee dafür<br />

haben wir aus einer preisgekrönten Web-Dokumentation.<br />

In »Défense D’Afficher – What Street Art says about<br />

the World« bewegt man sich ebenfalls in so einen Stop-<br />

Motion-Trick durch verschiedene Städte.<br />

Das Intro soll von Beginn an die Möglichkeit geben,<br />

sich in die Web-Dokumentation »reinklicken« zu<br />

können. Deshalb tauchen auf den einzelnen Geräten,<br />

zwischen denen wir hin- und herfliegen, kurze Videos<br />

auf, in denen sich unsere »YouTube-Stars« vorstellen.<br />

41


42<br />

Schon in diesen kurzen Sequenzen innerhalb des Intros<br />

kann der User auf den Bildschirm des entsprechenden<br />

Geräts klicken und gelangt dann direkt zu der entsprechenden<br />

Episode. (Abb. 22)<br />

Wir haben lange überlegt, ob dieses Intro gleichzeitig<br />

auch unser Hauptmenü ist, in dem User von Ort zu Ort<br />

bzw. Gerät zu Gerät navigiert, um in die entsprechenden<br />

Episoden zu gelangen. Allerdings haben wir uns dagegen<br />

entschieden, weil wir befürchteten, dass der User<br />

die Orientierung verliert und nicht begreift, wie viele<br />

Episoden die Web-Dokumentation überhaupt hat.<br />

Deshalb haben wir uns dafür entschieden, zusätzlich ein<br />

übergeordnetes Hauptmenü zu gestalten.<br />

Der Idee und Ästhetik des Intros folgend, besteht dieses<br />

Hauptmenü aus einem Schreibtisch, auf dem sieben verschiedene<br />

Endgeräte (Smartphone, Laptop, Tablet, etc.)<br />

stehen. Damit hat der User eine <strong>schnelle</strong> Übersicht,<br />

was es in der Dokumentation alles zu klicken und sehen<br />

gibt. (Abb. 23)<br />

Auf den Geräten erscheinen unsere Protagonisten aus<br />

allen sieben Episoden. Sie warten darauf, dass sie geklickt<br />

werden und schauen derweil ironisch gelangweilt<br />

<strong>im</strong> Raum umher.<br />

Zum Hauptmenü gelangt der User automatisch am<br />

Ende unseres Intros. Wenn der User möchte, kann er<br />

aber auch das Intro unterbrechen und direkt ins Hauptmenü<br />

springen.<br />

24 Navigationsmöglichkeiten in unserer Web- Doku<br />

23 Hauptmenü unserer Web- Doku Gelangt der User aus dem Intro oder dem Hauptmenü in<br />

eine der sieben Episoden, hat er folgende Möglichkeiten<br />

der Navigation:<br />

Per Klick auf den Pfeil am linken Bildrand, kommt<br />

man zum Hauptmenü. Über den Pfeil am rechten Bildrand<br />

geht es zum Kapitelmenü (Abb. 24).<br />

25 Der Menüpunkt »Übersicht« in unserer Web-Doku<br />

3.5<br />

navigation innerhalB Der kaPitel<br />

Zusätzlich blendet sich be<strong>im</strong> Bewegen der Maus eine<br />

von Klynt vorgegebene Menüleiste am unteren linken<br />

Bildrand ein. Dort gibt es für den User die Möglichkeit,<br />

die Web-Doku auf Facebook und Twitter zu empfehlen,<br />

sowie einen Button, der zur Webseite der Entwickler von<br />

Klynt führt. Außerdem gibt es die Punkte »Übersicht«<br />

und »Info«, die <strong>im</strong> Folgenden erklärt werden.<br />

43


26 Der Menüpunkt »Info« in unserer Web-Doku<br />

MENüPUNKT üBERSIcHT<br />

Hier sind noch einmal alle sieben Episoden unserer<br />

Web-Doku mit einem Vorschaubild aufgeführt. Auch<br />

über dieses Menü kann man zwischen den verschiedenen<br />

Episoden hin- und herspringen. (Abb. 25)<br />

27 Ein Kapitelmenü aus unserer Web-Doku<br />

MENüPUNKT INfO<br />

Hinter diesem Button steckt ein Text, in dem es zum einen<br />

darum geht, wie man die Web-Doku benutzt und zum<br />

anderen darum, wer das Projekt gestaltet hat. (Abb. 26)<br />

In den Kapitelmenüs – sie erscheinen am Ende jeder<br />

Episode – sind die wichtigsten zusätzlichen Inhalte<br />

(Steckbrief, Artikel etc.) jeder einzelnen Episode noch<br />

einmal zusammengefasst. Sie sollen dem User die<br />

Möglichkeit geben, die Zusatzinhalte auch dann noch<br />

einmal anklicken zu können, wenn er es in der Episode<br />

selbst nicht getan hat. Außerdem verschaffen die<br />

Bei der Erstellung der Buttons für die Zusatzinhalte und<br />

bei der Gestaltung der Menüs hat uns die Desgin-<br />

Agentur »Goldener Westen« geholfen. Arne Keunecke<br />

hat gemeinsam mit uns das Grunddesign für die Menüs<br />

erstellt, eine passende Typographie ausgewählt und<br />

für uns Vorlagen, wie die Steckbriefe, gebaut. Ein solches<br />

Design hätten wir vermutlich nicht hinbekommen.<br />

Wir haben die Web-Doku mit Klynt V1.6 erstellt. <strong>Die</strong>se<br />

Klynt-Version ist Flash-basiert und kann somit auf<br />

vielen mobilen Endgeräten nicht abgespielt werden.<br />

Weitere Nachteile dieser Version sind:<br />

• fehlende Shuttle- und Spulfunktion<br />

• keine Einbindung von i.frames, d.h. von externen<br />

Web-Seiten<br />

• ruckelnde Wiedergabe <strong>im</strong><br />

Bearbeitungsfenster/T<strong>im</strong>eline<br />

<strong>Die</strong> größten Probleme von Klynt V1.6 wurden mit der<br />

Ende Januar 2013 erschienen Version Klynt V2 vermeintlich<br />

behoben. Sowohl die Shuttle-Funktion als auch<br />

die Einbindungsmöglichkeit von i.frames wurde eingeführt.<br />

Außerdem basiert Klynt V2 auf HTML5, d.h. alle<br />

KAPITELMENü<br />

3.6<br />

zusaMMenarBeit Mit DeM graFiker<br />

3.7<br />

Kapitelmenüs dem User eine gute Übersicht dazu, was<br />

es alles zu sehen gibt bzw. gab und um wen es in der<br />

Episode gerade geht bzw. ging.<br />

Allerdings gelangt man über das Kapitelmenü auch<br />

zurück ins Hauptmenü und es bietet die Möglichkeit,<br />

ohne Umwege in die nächste Episode zu springen.<br />

(Abb. 27)<br />

Allerdings hätte diese Web-Dokumentation grundsätzlich<br />

auch ohne die Hilfe eines Designers entstehen können.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit der Agentur steht also nicht <strong>im</strong> Widerspruch<br />

zu unserer Zielsetzung, eigenständig eine Web-Doku<br />

zu erstellen. Wir hätten die Web-Doku auch in kompletter<br />

Eigenregie bauen können, dann allerdings wären die<br />

einzelnen Elemente vermutlich ästhetisch weniger ansprechend<br />

geworden.<br />

<strong>Die</strong> PraktisChe arBeit Mit klYnt<br />

Inhalte können auch mit mobilen Geräten angeschaut<br />

werden. Aus drei Gründen haben wir uns gegen die<br />

HTML5-Variante entschieden:<br />

1. Klynt V2 läuft nicht <strong>im</strong> Internet Explorer. Auch nicht<br />

in den neuen Versionen IE 8 und 9.<br />

2. Zum Zeitpunkt dieser Dokumentation (08.04.2013)<br />

war es nicht möglich, Videos <strong>im</strong> Bearbeitungs-<br />

fenster/auf der T<strong>im</strong>eline abzuspielen. <strong>Die</strong>s macht es<br />

unmöglich mit dem Programm zu arbeiten, da man<br />

quasi blind vorgehen muss.<br />

3. HTML5 erlaubt es jedem User die Videos, Grafiken,<br />

Fotos etc. aus der Web-Doku herunterzuladen.<br />

Rechteinhaber, wie SPIEGEL.TV, möchten Inhalte nicht<br />

frei zum Download zur Verfügung stellen.<br />

45


46<br />

Klynt gibt eigene Formatierungsvorgaben für Videos,<br />

die es einzuhalten gilt. Ansonsten laufen die Videos<br />

entweder in Klynt oder später <strong>im</strong> Internet-Stream nicht.<br />

Klynt’s vorgaben lauten wie folgt:<br />

Video Einstellungen:<br />

1. Compression Type (Codec): H264<br />

2. Frequency: Actual<br />

3. Frame rate: The same as the source<br />

(usually 25 fps for HD)<br />

4. Data rate: 2.000 kbit / s<br />

5. Opt<strong>im</strong>ized for broadcasting<br />

6. Encoding: Highest quality<br />

7. Size: 852 × 480 px<br />

8. Check: Deinterlace video source<br />

<strong>Die</strong>se Vorgaben sind jedoch mit Vorsicht zu genießen.<br />

<strong>Die</strong> Datenrate ist mit 2.000 kbit / s angegeben. In der<br />

Praxis ist eine so hohe Datenrate aber nur bei sehr<br />

kurzen Videos zu halten. Unsere zwischen sechs und<br />

zwölf Minuten langen Videos haben wir schließlich mit<br />

lediglich 1.000 kbps herausgerechnet.<br />

Wir haben all unsere Videos mit Avid Media Composer<br />

6.5 in Windows geschnitten und exportiert. Bei<br />

Videos von mehr als drei Minuten Länge gab es trotz<br />

korrekter Video-Einstellungen Probleme mit der Wiedergabe<br />

in Klynt. Meistens wurde nur ein grüner Bildschirm<br />

angezeigt. <strong>Die</strong> Lösung des Problems: Wir haben<br />

die Videos anschließend in i.movie geladen und er-<br />

neut codiert mit denselben Einstellungen. <strong>Die</strong> Videos<br />

liefen daraufhin in Klynt.<br />

3.7.1<br />

iMPortieren/ForMatieren/einBinDen<br />

Wir hatten den Ursprungsfilm zu einzelnen Kapiteln zurechtgeschnitten<br />

und all unseren zusätzlichen Content gedreht, geschnitten,<br />

geschrieben, designt und vertont. Nun ging es darum das Material<br />

in Klynt zu <strong>im</strong>portieren. Dabei traten einige Probleme auf:<br />

3.7.2<br />

VIDEOS<br />

3.7.3<br />

AUDIO-EINSTELLUNGEN<br />

<strong>Die</strong> Audio-Einstellungen werden wie folgt angegeben:<br />

1. Compression Type (Codec): AAC<br />

2. 48 kHz<br />

3. 64 kbps<br />

4. Make sure the »Prepare for Internet Streaming«<br />

checkbox is selected and that »Fast Start« appears<br />

in the pop-up menu.<br />

<strong>Die</strong> Datenrate auf 64 kbps zu beschränken ist aber<br />

nicht zu empfehlen. Zumindest in unserem Fall, war die<br />

Tonqualität für eine Veröffentlichung zu schlecht.<br />

3.7.4<br />

ARTIKEL<br />

Es gibt in der Klynt V1.6-Version keine Möglichkeit<br />

iFrames einzubinden. Somit lassen sich keine<br />

HTML-Inhalte in Klynt einbauen. <strong>Die</strong> einzige Möglichkeit<br />

Text in Klynt einzubinden besteht darin, den Text als<br />

Text-Layer in Klynt anzulegen.<br />

Eigentlich dient die Text-Layer-Funktion in Klynt dazu<br />

Filme, Fotos oder Grafiken zu beschriften. Wir haben<br />

sie etwas zweckentfremdet und ganze Artikel damit<br />

erstellt, die wir anschließend auf einen schlichten<br />

Fotohintergrund gelegt haben. Klynt ermöglicht es dem<br />

Unser nicht, in einem Foto oder einer Grafik zu scrollen<br />

geschweige denn zu blättern. Anders verhält es sich mit<br />

Text-Layern. Passt der Text nicht auf einen Klynt-Screen,<br />

erstellt das Programm automatisch einen Scroll-Balken<br />

am rechten Rand.<br />

<strong>Die</strong>s ermöglicht Texte von beliebiger Länge in Klynt<br />

zu veröffentlichen. <strong>Die</strong> Hintergrundgrafik/Foto bleibt<br />

jedoch statisch. Gescrollt wird nur der Text selbst. <strong>Die</strong>s<br />

wirkt optisch ungewöhnlich. Außerdem sitzt der Scroll-<br />

Balken sehr eng am Text.<br />

3.7.5<br />

VERLINKUNGEN<br />

Auf die Standardformen der Links in Klynt (z.B. wie<br />

verbinde ich eine Sequenz mit einer Subsequenz?) soll<br />

es an dieser Stelle nicht gehen. Hierzu ist das Klynt-<br />

Handbuch zu Rate zu ziehen. Es geht hier um spezielle<br />

Kniffe, wie man Verlinkungen macht, die nicht vorgesehen<br />

sind oder sich nicht sofort erschließen.<br />

3.7.6<br />

ExTERNE LINKS<br />

Klynt sieht externe Links beispielsweise zu anderen<br />

Webseiten, Facebook oder Twitter nur als Text vor.<br />

Das heißt: Man kann in Klynt angelegte Texte mit externen<br />

Links versehen. Es gibt jedoch keine vorgesehene<br />

Möglichkeit zum Beispiel Grafiken oder Buttons mit<br />

einem externen Link zu versehen. Will man seine externen<br />

Links nicht nur als Text gestalten, muss man sich<br />

eines Tricks bedienen: Man legt einen Klynt-Text an,<br />

tippt jedoch nur Leerzeichen ein, markiert den gesamten<br />

Leerzeichenbereich und versieht ihn mit einem externen<br />

Link z.B. Facebook.<br />

Anschließend legt man den unsichtbaren (da nur aus<br />

Leerzeichen bestehenden) Text auf eine Grafik, einen<br />

Button oder ein Bild. So entsteht die Illusion, die Grafik/<br />

der Button sei verlinkt.<br />

3.7.7<br />

INTERNE LINKS<br />

Kein Trick, aber gut zu wissen: Auch Verlinkungen<br />

zwischen verschiedenen Klynt-Sequenzen und Subsequenzen<br />

lassen sich grafisch gestalten. Man legt die<br />

entsprechenden Verlinkungen zwischen den Sequenzen<br />

an wie gehabt. Klynt legt nun automatisch Buttons an,<br />

die auf der T<strong>im</strong>eline auftauchen.<br />

Will man keines der vorgegebenen Button-Designs<br />

benutzen, wählt man in den Link-Parametern unter<br />

Skin »Shape« aus. Nun hat man eine rote, transparente<br />

Link-Fläche, die man über jede beliebige Grafik/Foto/<br />

Button legen kann. Spielt man den Film ab, ist die rote<br />

Fläche unsichtbar. <strong>Die</strong> Grafik/Foto/Button wirken wie<br />

ein interaktives Tool.<br />

3.7.8<br />

SUBSEqUENZEN<br />

UNTEREINANDER VERLINKEN<br />

Auch Subsequenzen lassen sich untereinander verlinken.<br />

Voraussetzung ist jedoch, dass beide Subsequenzen<br />

mit derselben Hauptsequenz verlinkt sind. Das ermöglicht<br />

eine unendliche Verkettung von Subsequenzen,<br />

unabhängig vom Hauptsequenz. So lassen sich mehrere<br />

Ebenen erstellen.<br />

3.8<br />

Fazit<br />

Bei der Gestaltung der Menüs und der Navigation war<br />

uns wichtig, dass der User in der Web-Doku die Orientierung<br />

behält. Er gelangt jederzeit ins Hauptmenü bzw. das<br />

Zwischenmenü und kann sich von dort aus durch die<br />

Web-Doku navigieren.<br />

47


Kapitel Vier


50<br />

4<br />

Fazit der Projektarbeit<br />

<strong>Die</strong> zehn Wochen Projektarbeit haben gezeigt: Es ist möglich,<br />

eine Web-Doku ohne die Hilfe von Programmierern zu<br />

erstellen. Autoren-Softwares wie Klynt bieten Journalisten<br />

die Möglichkeit, Dokumentationen und Reportagen in einer<br />

neuen Form ins Internet zu bringen.<br />

Der Umgang mit der Software Klynt ist unkompliziert<br />

und leicht erlernbar. <strong>Die</strong> oben beschriebenen »Bugs« in<br />

der Software stören zwar den Arbeitsprozess – mit der<br />

stetigen Weiterentwicklung von Klynt und den anderen<br />

Software-Lösungen, dürfte diese Fehlerhaftigkeit mit der<br />

Zeit verschwinden. Auch Funktionen, die wir noch vermisst<br />

haben (z.B. die Möglichkeit HTML-Inhalte einzubinden),<br />

sind zum Teil in der – gerade veröffentlichten – neuen<br />

Version von Klynt (Version 2) schon vorhanden.<br />

In unserem Fall genügten die von Klynt gebotenen Möglichkeiten.<br />

Unsere recht konventionelle Aufteilung der Dokumentation<br />

in sieben Kapitel und Verlinkungen von weiteren<br />

Inhalten ließ sich mit der Software umsetzen. Noch haben<br />

die Software-Funktionen leider einen starken Einfluss auf<br />

die Form der Web-Doku. Unsere Idee etwa, die Zusatzinhalte<br />

außerhalb des Videobildschirms zu platzieren, war mit<br />

Klynt nicht umzusetzen.<br />

Der Hauptteil der Arbeit bei einer solchen Web-Doku besteht<br />

allerdings nicht <strong>im</strong> Zusammenfügen des Materials mit<br />

Hilfe der Software. Viel aufwendiger ist die Konzeption der<br />

Web-Doku: Navigation, Gestaltung der Menüs und das<br />

Erstellen von zusätzlichen Inhalten erfordern einen weit<br />

größeren Zeitaufwand, als das Zusammenbauen der Inhalte.<br />

All das kann einem keine Software abnehmen.


54<br />

www.miz-babelsberg.de

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