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Die Bedeutung des Vaters

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<strong>Die</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>des</strong> <strong>Vaters</strong><br />

Zusatzmodul Ehe- u. Familienberatung<br />

Lilly Gertrude Rösner<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>des</strong> <strong>Vaters</strong> als Spiegelung ist besonders wichtig auf dem Gebiet <strong>des</strong> Selbstvertrauens<br />

und Verantwortungsgefühls. So zeigen Untersuchungen, dass die Interaktionen der Jugendlichen mit<br />

ihren Vätern und nicht die mit ihren Müttern dafür ausschlaggebend sind. Jugendliche, die<br />

Beziehungserfahrungen mit ihrem Vater erlebt haben, in denen sie sich in ihren Fähigkeiten vom<br />

Vater herausgefordert und dadurch gefördert haben, entwickeln später tragfähige<br />

Freundschaftsbeziehungen, die durch gegenseitige Wertschätzung und die Fähigkeit zu emotionaler<br />

Offenheit und Nähe gekennzeichnet sind (Kindler et al., vgl. „Vater wer bist du?“, S. 132).<br />

Spiegelung und Triangulierung zusammen machen die entwicklungsfördernde und vor allem auch die<br />

Ablösung und die Autonomie fördernde Rolle <strong>des</strong> <strong>Vaters</strong> aus. <strong>Die</strong> sichere Bindung <strong>des</strong> Jugendlichen<br />

an den Vater zeigt sich gerade nicht darin, dass der Vater ständig präsent wäre, sondern darin, dass<br />

er dann zur Verfügung steht, wenn man ihn braucht (Shulman, vgl. „Vater wer bist du?“, S. 135).<br />

„Ein Sohn gleicht einem Spiegel, darin der Vater sich selbst erblickt, und für den Sohn wiederum ist<br />

der Vater wie ein Spiegel, darin er sich selbst erblickt, so, wie er dermaleinst sein wird“ (Kierkegaard,<br />

vgl. „Vater wer bist du?“, S. 130).<br />

Zwischen Vater und Tochter kann möglicherweise eine erotische Spannung entstehen, wobei es<br />

wichtig ist, dass der Vater sich <strong>des</strong>sen bewusst ist und auf diese ruhig erfreut reagieren kann, ohne<br />

diese aber durch übertriebenes Flirten mit ihr anzustacheln, die Befriedigung dieser Wünsche mit ihr<br />

zu fantasieren oder gar zuzulassen. Spürt die Tochter, dass der Vater ihrer Verführung nicht<br />

nachgeben wird und dass auch ihre Mutter „über ein Selbstbewusstsein verfügt, das sie ihres Wertes<br />

als Frau sicher sein lässt, sodass sie sich durch ihre erotische Spannung zwischen Vater und Tochter<br />

nicht bedroht fühlt“, so kann die Tochter selber auch ein angstfreies Verhältnis zu ihren sexuellen<br />

Wünschen entwickeln. (Flaake, vgl. „Vater wer bist du?“, S. 137)<br />

Möchte die Tochter Gleich-wie-die-Mutter-Sein, so kommt es einem Loyalitätskonflikt mit der<br />

Mutter.<br />

Bindungen<br />

„<strong>Die</strong> Bindungstheorie besagt, dass eine Bindung zu einer Person dann besteht, wenn diese Person<br />

der Orientierungspunkt <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> besonders in Belastungssituationen und in fremder Umgebung ist.<br />

Ein Kind wir also auf die Zugänglichkeit dieser Person achten und sein Verhalten auf diese Person hin<br />

ausrichten.“ (Grossmann et al., vgl. „D. Bedeutg. d. <strong>Vaters</strong> in d. fr. Kindheit“, S. 44)

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