Treffpunkt Herz-Jesu-Kirche Redemptoristen
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Liebe Freunde der <strong>Herz</strong>-<strong>Jesu</strong>-<strong>Kirche</strong><br />
und unserer Ordensgemeinschaft!<br />
Sie kennen das kurze alte Gebet, das in unserer <strong>Herz</strong>-<br />
<strong>Jesu</strong>-<strong>Kirche</strong> oft am Freitagabend gebetet wird: „<strong>Jesu</strong>s,<br />
gütig und selbstlos von <strong>Herz</strong>en, bilde unsere <strong>Herz</strong>en<br />
nach deinem <strong>Herz</strong>en“.<br />
Auch wenn manche dieses Gebet nicht mehr beten<br />
oder es als veraltet und altmodisch empfinden, ist<br />
dieses Gebet eine gewichtige Bitte an <strong>Jesu</strong>s Christus,<br />
unseren Herrn und Meister, unseren besten Freund<br />
und Begleiter auf unserem Lebensweg. Dieses einfache<br />
Gebet erinnert uns an die Quelle der Liebe, nach der wir uns alle sehnen!<br />
Ja, dieses Gebet stellt unsere <strong>Herz</strong>en <strong>Jesu</strong>s zur Verfügung.<br />
Wir wurden geschaffen, um zu lieben und geliebt zu werden. Doch wie<br />
oft erfahren wir, wie schwach und zerbrechlich, wie unbeständig und unzuverlässig<br />
unsere menschliche Liebe ist. Unsere <strong>Herz</strong>en – oft verwundet<br />
und mit Sorgen erfüllt – sind nicht selten einsam, verhärtet oder verschlossen<br />
... Wir sehnen uns nach Liebe, nach Freundschaft, eben danach,<br />
zu lieben und geliebt zu werden, und zugleich merken wir, dass wir diese<br />
Liebe nicht „machen“ können. Denn christliche Liebe ist keine Leistung!<br />
Sie ist ein Geschenk. Liebe mit dieser Radikalität, die <strong>Jesu</strong>s von uns „fordert“,<br />
können wir aus eigener Kraft nicht machen, nicht schaffen, nicht<br />
herzaubern! Wir müssen sie uns schenken lassen ...<br />
Doch das Annehmen dieses Geschenks fordert uns ganz ein! Der sehr spirituelle,<br />
1994 verstorbene Bischof von Aachen, Klaus Hemmerle hat gesagt:<br />
„Im Annehmen dieses Geschenks sind wir mit all unserer Kraft mit<br />
drinnen und werden von bloß passiven Empfängern zu Mittätern dieser<br />
Liebe, zur lebendigen Übersetzung der Liebe, mit der er uns geliebt hat,<br />
ins Miteinander ...“.<br />
Die christliche Liebe ist also keine Leistung, sondern unsere mutige Antwort<br />
auf die Liebe Gottes, die uns in <strong>Jesu</strong>s Christus offenbart und geschenkt<br />
wurde! Wenn wir diese Liebe Gottes annehmen, wenn wir unsere<br />
unvollkommene menschliche Liebe sozusagen in seine göttliche Liebe eintauchen,<br />
verwandelt und stärkt sie unsere menschliche Natur, unsere Persönlichkeit<br />
so sehr, dass wir sogar zur Feindesliebe fähig werden! „Im<br />
Verzeihen des Unverzeihlichen sind wir Gottes Barmherzigkeit am nächsten“<br />
sagte einmal die selige Mutter Teresa.<br />
Deswegen ist es so wichtig, dass wir in unserer Sehnsucht nach Liebe und<br />
im Bewusstsein unserer menschlichen Unzulänglichkeit immer wieder zu<br />
<strong>Jesu</strong>s Christus rufen: „<strong>Jesu</strong>s, gütig und selbstlos von <strong>Herz</strong>en, bilde unsere<br />
<strong>Herz</strong>en nach deinem <strong>Herz</strong>en“.<br />
Ich wünsche der Gemeinschaft unserer <strong>Kirche</strong> und jedem einzelnen von<br />
uns – und ich weiß, dass auch dieser Wunsch für manche altmodisch und<br />
nicht zeitgemäß klingt –, dass wir weniger Aktionen, hochtheologische<br />
Dispute und endlose Sitzungen veranstalten, und mehr, viel mehr Raum<br />
schaffen für die Pflege unserer Freundschaft mit <strong>Jesu</strong>s Christus: in der<br />
Feier der Eucharistie, im persönlichen Gespräch mit ihm und in den Begegnungen<br />
mit unseren Mitmenschen.<br />
P. Janusz Turek C.Ss.R.