28.10.2013 Aufrufe

Madame

Eine Freundin von mir brachte neulich einen Hund mit nach Hause, gerettet vor seinem Besitzer, der es nicht gut mit ihm meinte. Sie gab dem Unhold 100 Euro, ließ beim Tierarzt checken, ob der kleine Cocker gesund und nicht gestohlen war, und da saß er nun verschüchtert rum mit seinen Kulleraugen und dem wuscheligen Fell. Die Kinder waren entzückt, der Ehemann weniger. „Ihr seid verrückt“, meinte er. „Wir haben doch schon einen Hund.

Eine Freundin von mir brachte neulich einen Hund mit nach Hause, gerettet vor seinem Besitzer, der es nicht gut mit ihm meinte. Sie gab dem Unhold 100 Euro, ließ beim Tierarzt checken, ob der kleine Cocker gesund und nicht gestohlen war, und da saß er nun verschüchtert rum mit seinen Kulleraugen und dem wuscheligen Fell. Die Kinder waren entzückt, der Ehemann weniger. „Ihr seid verrückt“, meinte er. „Wir haben doch schon einen Hund.

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Unser Guide sagt, wo Kunst<br />

diesmal wirklich inspiriert.<br />

Plus: Insider-Adressen<br />

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UND UNSERE NEUE LIEBLINGSFARBE: BLAU<br />

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FOTOS: Mateusz Stankiewicz (1)<br />

Mode<br />

20 TREND Comeback im Quadrat: Karos<br />

22 VIP STYLING Die Lieblingsmarken der<br />

Stars. Dieses Mal: Guy Laroche<br />

24 SCHMUCK TREND Glücksbringer in<br />

Schlangenform<br />

26 ZOOM Im Blickpunkt: die schönsten<br />

Details. Im August: die Taille<br />

28 FAVORITEN Coole Muster, edle Erdfarben:<br />

die neuen Shiftkleider<br />

34 STILFRAGEN an Glitzer-Queen<br />

Nadja Swarovski<br />

36 LOOK DES MONATS Rockig, aber mit<br />

Glamour: Edel-Grunge<br />

40 BUSINESS Dezent in Flieder und Zartgrau<br />

42 WHO IS WHO Francisco Costa, der<br />

Chefdesigner von Calvin Klein<br />

44 SCHMUCK STYLING zu den aktuellen<br />

surrealistischen Prints<br />

46 STYLING 30+, 40+, 50+, 60+ Klasse: Der<br />

Männerlook ganz feminin<br />

50 SPECIAL EDITION Kollektionen mit dem<br />

gewissen Extra. Diesmal: Gang by Hogan<br />

52 NEWS Die August-Highlights<br />

124 ALLURE! Feminin und elegant: Das<br />

Comeback der 30er- und 40er-Jahre<br />

138 WILDFANG Rustikal und luxuriös:<br />

die schönsten Accessoires<br />

152 GRUNGE-CHIC Coole Looks, mit Pelz,<br />

Spitze und Pailletten veredelt<br />

164 SOMETHING BLUE Unsere aktuelle<br />

Lieblingsfarbe: Blau<br />

Beauty & Wellness<br />

94 BLEIB, SOMMER, BITTE BLEIB So konservieren<br />

Sie den Sunkissed-Look: After-<br />

Sun-Strategien für Teint, Body und Haare<br />

102 FACE-BOOK Sommerlook in Metallic<br />

104 FITNESS Die neue Lust am Laufen<br />

106 FAVORITEN Leicht & delikat: Body-Splashs<br />

108 ANTI-AGING Eisprinzessin: Die<br />

Alternative zu Botox arbeitet mit Kälte<br />

110 SPAS Ausnahmsweise „adults only“<br />

112 PFLEGE 30+, 40+, 50+, 60+ Hände, zum<br />

Küssen schön<br />

114 VORSICHT, ZERBRECHLICH! Konsequenz ist<br />

(meistens) gut – Sturheit nie<br />

118 EXTRA Back to Bestform: MADAME-<br />

Workshop am Arlberg<br />

120 BEAUTY NEWS<br />

UNSERE TITELTHEMEN SIND IN PURPUR MARKIERT<br />

ROCKIG, FEMININ UND SEHR SEXY: DIE NEUE LUST AUF BLAU<br />

August<br />

TITELMODEL Ilva Heitmann<br />

(Place) trägt ein Kleid aus<br />

Seidencrêpe mit applizierten<br />

Strasssteinen. Darüber eine<br />

zarte Strickweste mit<br />

großen Knöpfen und Gürtel.<br />

Alles von Prada. Metallblüten<br />

am Lederband: Konplott<br />

Haare & Make-up: Kat@<br />

Louisa Make Up Studio mit<br />

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FOTO: Nicolas Valois@<br />

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FOTOS: E. Traoré/Trunk Archive (1); A. Lucat - SGP (1); C. von Pahlen (1);<br />

V. Z. Celotto/Contour by Getty Images (1)<br />

DER SUN-KISSED-LOOK, S. 94<br />

BIENNALE-HIGHLIGHTS, S. 54<br />

IDYLLISCH: ENGLANDS SÜDEN, S. 74<br />

COOL WIE EH UND JE: ROBERT REDFORD, S. 64<br />

Kultur<br />

54 EINE ART-PARTY UND VIELE PAVILLONS<br />

Biennale in Venedig: die spannendsten<br />

Künstler, die tollsten Locations – dazu<br />

die besten Tipps und Adressen<br />

64 DER GROSSE R.R. Exklusiv-Interview:<br />

Robert Redford über sein Leben,<br />

seine Arbeit, seine Message<br />

68 FILM SPEKTRUM Neuer Star am<br />

Hollywood-Himmel: Greta Gerwig. Dazu:<br />

Tipps und News für Kino-Fans<br />

70 KLASSIK SPEKTRUM Die georgische<br />

Geigerin Lisa Batiashvili. CDs, Termine<br />

72 BUCH SPEKTRUM Hannah Dübgen und<br />

ihr Debütroman „Strom“. Plus Tipps<br />

Lifestyle<br />

30 WE LOVE Der Lifestyle-Kosmos ist<br />

bunt, vielseitig und inspirierend:<br />

unsere Lieblinge im August<br />

88 DIE SCHWEDEN KOMMEN Interessante<br />

Newcomer: die jüngste Designergeneration<br />

aus Ikealand<br />

176 AUTO Der neue Golf GTI: stylish,<br />

dynamisch, mit einem Schuss Nostalgie<br />

178 JOB SPEKTRUM Karriere-Faktor<br />

Ambition. Plus Trends und News<br />

180 AUSGEHEN Die besten Tapas-Bars<br />

182 FOOD SPEKTRUM Kochschulen im Test.<br />

Diesmal: vegetarische Küche<br />

Reise<br />

74 LOVE AFFAIR Ein nostalgischer Trip<br />

durch den Süden Englands<br />

80 HOTELS Hotspots in Europas Trend-<br />

Metropolen<br />

82 GUIDE Madrid: die stolze Schöne<br />

86 SPEKTRUM Lässiger Luxus auf<br />

dem neuen Kreuzfahrtschiff „Europa 2“.<br />

Dazu: Travel News<br />

In jeder Ausgabe<br />

8 IMPRESSUM<br />

13 EDITORIAL<br />

16 MADAME IM AUGUST<br />

184 INFO-ADRESSEN<br />

185 NEUSTART<br />

186 EVENTS<br />

190 HOROSKOP<br />

192 APPLAUS Diesmal: Wiesn-Outfits<br />

198 VORSCHAU<br />

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+49 89 255427-49<br />

MADAME Verlag GmbH Ë -FPOSPETUS Ë .²ODIFO<br />

5FM Ë 'BY Ë & .BJM NBJMCPY@NBEBNF EF<br />

MADAME im Internet: www.madame.de – viel Spaß beim Surfen<br />

Verleger<br />

Geschäftsführer<br />

Chefredakteurin<br />

Stellvertretende Chefredakteurin<br />

Art Director<br />

Textchefin<br />

Fashion Director<br />

Mode<br />

Beauty, Wellness<br />

Creative Consultant Mode/Beauty<br />

Text<br />

Art Buying/Bildredaktion<br />

Grafik<br />

Schlussredaktion<br />

Assistentin der Chefredaktion<br />

Freie Mitarbeiter<br />

Verantwortlich<br />

für Redaktion<br />

Korrespondenten:<br />

Berlin<br />

Paris<br />

New York<br />

Mailand<br />

4UJM JTU FJOF ,VOTU G²S TJDI<br />

Christian Medweth<br />

Marie-Christine Dreyfus, Alexander Kratz, Robert Sandmann<br />

Katrin Riebartsch<br />

Heike Haag<br />

Kathrin Wirtz<br />

Susanne Holbe<br />

Hanni Pontani<br />

Natalie Manchot (stv. Fashion Director)<br />

Karolin Helou, Nadine Hippler, Bernhard Ach (Ass.)<br />

Susanne Stefanski (Schmuck, Uhren)<br />

Marina Jagemann (Ltg.)<br />

Judith Cyriax<br />

Hita Scharpf (Art Buying/Booking)<br />

Friederike Albat (Film, Literatur)<br />

Cordula Merbeler (Lifestyle, Ausgehen)<br />

Rüdiger von Naso (Kunst, Feature)<br />

Christine Gräfin von Pahlen (Reise)<br />

Martin Vogelsang (Lifestyle, Fitness, Auto)<br />

Christiane Wirthensohn (Design, Pop, Food)<br />

Katharina Weiß (Ltg.), Christine Schmaljohann,<br />

Chai Puisuwan<br />

Nilson Luiz Cândido de Souza, Vivien Fast, Marina Kessler<br />

Petra Leitner (Ltg.)<br />

schlussredaktion.de<br />

Brigitte Nennhuber<br />

Reinhard Beuth (Klassik), Elke Dollinger, Theresa Schuardt<br />

Katrin Riebartsch<br />

Andreas Tölke<br />

Strausberger Platz 1, 10243 Berlin, Tel. 030/6246672<br />

Eva Müller-May<br />

22, rue d’Alleray, 75015 Paris, Tel. 01 45 33 39 51<br />

Mariana Petermann<br />

970 Park Avenue, # 1S, New York, NY 10028, Tel. 91 74397788 (mobil)<br />

Barbara Granetzny-Görtz<br />

Via Camillo Hajech, 19, 20129 Mailand, Tel. 02/71 68 52<br />

MADAME erscheint monatlich im MADAME Verlag GmbH, Leonrodstr. 52, 80636 München.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Für unaufgefordert eingesandtes Redaktionsmaterial übernimmt<br />

der Verlag keine Gewähr. Einzelpreis: Inland € 6,–, Ausland siehe Titel bzw. Heftrücken.<br />

Jahresabonnement: € 72,– einschließlich Zustellgebühr; im Ausland zuzüglich € 9,– Versandgebühren.<br />

Beilagenhinweis: Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine Beilage der Firma Möbel Inhofer<br />

MADAME 8/2013


10<br />

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BELGIEN, LUXEMBURG<br />

FRANKREICH<br />

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ITALIEN<br />

NIEDERLANDE<br />

ÖSTERREICH<br />

SCHWEIZ<br />

SKANDINAVIEN, FINNLAND<br />

SPANIEN,<br />

PORTUGAL<br />

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Helma Spieker, Alexander Kratz<br />

Michaela Hammel<br />

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Franziska von Alvensleben<br />

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International Media Services<br />

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International Graphic Press Ltd.<br />

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Ediconsult Internazionale S.r.l.<br />

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Media & Service International<br />

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Mediawire International<br />

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International Media Sales<br />

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K.media<br />

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Michaela Hammel<br />

MADAME-Aboservice, +HXULHGZHJ /LQGDX 7HO )D[ (* 14 Cent/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.), ( 0DLO PDGDPH#JXHOO GH Vertrieb Einzelverkauf: %39 0HGLHQ 9HUWULHE *PE+<br />

&R .* 5¸PHUVWUD¡H 5KHLQIHOGHQ *HVFK¦IWVVWHOOH 0¾QFKHQ 5HJLQD +RFKG¸UIIHU /WJ /HRQURGVWUD¡H 0¾QFKHQ ZZZ ESY PHGLHQ FRP Abonnement Österreich, Schweiz und Liechtenstein: $ERQQHQWHQ 6HUYLFH<br />

0$'$0( &+ 6W *DOOHQ 7HO )D[ -DKUHVDERQQHPHQW è Ø E]Z 6)U Subscriptions USA and Canada: 0$'$0( 8636 1R LV SXEOLVKHG PRQWKO\ E\ 0$'$0( 9HUODJ *PE+<br />

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0$'$0( *HUPDQ /DQJXDJH 3XEOLFDWLRQV 32 %R[ (QJOHZRRG 1- 86$ Herstellung: -RFKHQ 6FKXO] Litho: 0;0 'LJLWDO 6HUYLFH *PE+ $OSHQVWUD¡H D 0¾QFKHQ Papier: *DOHULH )LQH *ORVV J YRQ VDSSL 0$'$0(<br />

ZLUG DXI XPZHOWYHUWU¦JOLFK KHUJHVWHOOWHP FKORUIUHL JHEOHLFKWHP 3DSLHU JHGUXFNW 'DV +RO] I¾U GLHVHV 3DSLHU VWDPPW DXV QDFKKDOWLJ EHZLUWVFKDIWHWHQ :¦OGHUQ Druck: 1(() 67800( SUHPLXP SULQWLQJ *PE+ &R .* 6FKLOOHUVWUD¡H<br />

:LWWLQJHQ Datenschutz: 'LH 7HLOQDKPHEHGLQJXQJHQ I¾U 0$'$0( *HZLQQVSLHOH ZLH DXFK GLH 'DWHQVFKXW]EHGLQJXQJHQ ILQGHQ 6LH LP ,QWHUQHW XQWHU ZZZ PDGDPH GH GDWHQVFKXW] KWPO<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Mierswa-Kluska (1); Andreas Achmann (1)<br />

ENTWEDER – ODER<br />

DOCH NICHT?<br />

Eine Freundin von mir brachte neulich einen<br />

Hund mit nach Hause, gerettet vor seinem<br />

Besitzer, der es nicht gut mit<br />

ihm meinte. Sie gab dem Unhold 100<br />

Euro, ließ beim Tierarzt checken, ob der<br />

kleine Cocker gesund und nicht gestohlen war,<br />

und da saß er nun verschüchtert rum mit seinen<br />

Kulleraugen und dem wuscheligen Fell. Die Kinder waren<br />

entzückt, der Ehemann weniger. „Ihr seid verrückt“, meinte<br />

er. „Wir haben doch schon einen Hund.“ Und setzte noch ein<br />

Ultimatum obendrauf: Drei Tage sei er auf Geschäftsreise, danach<br />

sei der Hund weg. „Entweder er oder ich.“ Wieder zu<br />

Hause, erwartete ihn die 17-jährige Tochter im Entree, das Tier<br />

auf dem Arm: „Also, der Hund bleibt auf jeden Fall …“ Nur<br />

um die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen: Mann,<br />

Frau, drei Kinder und zwei<br />

Hunde leben bis heute<br />

friedlich unter einem Dach.<br />

Klar, worauf ich hinaus<br />

will: Konsequenz ist eine<br />

feine Sache, in der Theorie<br />

allemal, auch in der Kinder-<br />

und Hundeerziehung sowie<br />

in der Politik. Aber<br />

wenn man sich die Worte<br />

anschaut, die sich so gern<br />

um Konsequenzen ranken<br />

(mit Konsequenzen drohen,<br />

Konsequenzen ziehen),<br />

dann erschließt sich: Richtig sympathisch und nett hört<br />

sich das alles nicht an. Sondern nach Ober und Unter, nach<br />

einem, der Recht hat, und einem, der sich fügen muss. Oder<br />

nach einem, der sich nicht mehr anders zu helfen weiß. Kein<br />

schönes Szenario für eine Partnerschaft, in der es doch darum<br />

gehen sollte, Kompromisse zu finden, die beide glücklich<br />

machen (siehe S. 114). Andere Frage: Was<br />

für ein Tag beflügelt Sie persönlich mehr – der,<br />

an dem Sie konsequent durchgezogen haben,<br />

was Sie sich vorgenommen hatten (Sport, Diät,<br />

sämtliche Erledigungen), oder der, an dem Sie der<br />

Sponanität die Regie überließen? Richtig. Es braucht<br />

beide. Herzlichst<br />

CHE GRAZIOSO<br />

Der neueste<br />

Coup von 0039-<br />

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Aysen Bitzer-<br />

Bourak: Sie kombiniert<br />

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Blau und Grau mit<br />

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150 Euro). Senden Sie<br />

einfach eine Postkarte<br />

mit Größenangabe und<br />

zwei Lieblingsfarben<br />

(wir versuchen, Ihren<br />

Wunsch zu erfüllen) bis<br />

13.8. an: MADAME<br />

Verlag, Stichwort „0039<br />

Italy“, Leonrodstr. 52,<br />

80636 München oder<br />

online unter madame.<br />

de/verlosung<br />

GEORGE KATSANAKIS<br />

EDITORIAL<br />

Contributors<br />

GEORGE KATSANAKIS Klassisches mit modernem<br />

Touch zu inszenieren – Griechen liegt das qua Geburt.<br />

Wie unserem Fotografen aus Athen, der die<br />

Modestrecke „Allure!“ (S. 124) ablichtete: spektakuläre<br />

Outfits, die an Filme der 30er- und 40er-<br />

Jahre erinnern. Nach dem Studium in seiner<br />

Heimatstadt verfeinerte er vier Jahre lang seinen<br />

Blick in Paris und dreht auch selbst Fashion-Filme.<br />

Mode-Special<br />

MADAME hat Zuwachs bekommen: Seit 3. Juli liegt<br />

MADAME COLLECTIONS bei Ihrem Zeitschriftenhändler,<br />

der ultimative Blick aus der ersten Reihe<br />

auf sämtliche Top-Designer und die 850 besten<br />

Looks für Herbst/Winter. Die informativen, klugen<br />

und witzigen Texte schrieb größtenteils Stephanie<br />

Neumann (Foto), die in München auf der Meisterschule<br />

für Mode Design, anschließend in London<br />

Modejournalismus studierte und einige Jahre in<br />

Paris lebte. „Ich liebe alles, was schön ist: Mode,<br />

Beauty, Design“, sagt die 38-Jährige, die mittlerweile<br />

zwischen Hamburg und Berlin pendelt. „Und<br />

ich möchte, dass das, was dahintersteckt, durch<br />

meine Texte lebendig<br />

wird.“ Ist gelungen,<br />

meinen wir.<br />

Was Sie außerdem<br />

in Ihrer MADAME<br />

COLLECTIONS<br />

finden: die 100<br />

besten Multi-<br />

Brand-Stores<br />

in D, A und CH.<br />

13


Unsere Hommage an die Frau.<br />

Pavonina<br />

Pavonina. Eine glanzvolle Hommage an die Frau in all ihren Facetten. Glashütte Original präsentiert eine neue Kollektion<br />

glamouröser Zeitmesser, die verführerische Weiblichkeit, zeitlose Eleganz und höchste Präzision harmonisch vereinen.


Uhren der Kollektion Pavonina sind in der Glashütte Original Boutique Dresden und bei ausgewählten Händlern erhältlich.<br />

Autorisierte Fachgeschäfte finden Sie unter www.glashuette-original-pavonina.com.


MADAME IM AUGUST<br />

16<br />

LET THE SUNSHINE IN<br />

Ab jetzt an dieser Stelle: unser Piktogramm des Monats. Wortspielereien,<br />

Sehnsuchtsmomente, Glücksbringer. Dieses Mal im Fokus: die Sonne<br />

SOMMERNACHTS-<br />

TRAUMDEUTUNG<br />

August der Starke<br />

IN 31 TAGEN<br />

UM DIE SONNE<br />

Urlaub von der Krise<br />

Postkartenromanzen<br />

TRAVEL AND ART: DIE<br />

BIENNALE IN VENEDIG<br />

FLIPFLOP<br />

STATT LAPTOP<br />

USport des Monats: Sail statt<br />

Alles muss raus<br />

nser Eis des Jahres:<br />

Zitrone-Basilikum. Unser<br />

ENDLICH SURFEN<br />

OHNE STROM<br />

Reisefieberantrag<br />

Sale. Unser Lieblings-Jedermann:<br />

Robin Brosch in der Hamburger<br />

Speicherstadt. Und Chillen geht jetzt so:<br />

Yoga am Strand und Sex on the Beach.<br />

SONNENTANZSTUNDEN<br />

Yes we tan!<br />

Zum x-ten Mal „Bonjour<br />

Tristesse“ von Françoise<br />

Sagan lesen - im<br />

Bikini auf der Luftmatratze.<br />

Pure<br />

Nostalgie!<br />

EAU DE FROH<br />

DAS MANTRA<br />

FÜR LÖWEN:<br />

STOL P ERN,<br />

AUFSTEHEN,<br />

DIE KRONE<br />

RICHTEN,<br />

WEITER-<br />

GEHEN<br />

Cro im Cabrio<br />

DRESSCODE: WHITE LIE<br />

STATT WHITE TIE<br />

Catwalk am Pool<br />

ALLE WÄHLEN<br />

GRÜN<br />

Regenbogendusche<br />

DER NEUE BUSINESS-<br />

LOOK: BEACHBLOND<br />

MADAME 8/2013


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MODE<br />

Trend<br />

KARO-MANIA: Das<br />

traditionelle Muster<br />

feiert ein furioses<br />

Comeback. Neu:<br />

Unterschiedliche<br />

Tartans werden<br />

jetzt cool gemixt<br />

20<br />

1<br />

2<br />

3<br />

CHIC IM QUADRAT 1 Kragen- und verschlussloser Oversized-Mantel aus robustem Wollstoff mit auffälligem Karomuster außen und innen. Dazu<br />

werden Rock und karierte (!) Bluse kombiniert. Von Céline 2 Lässiger Brit-Chic: Top mit labeltypischem Karo zu Bleistiftrock und überlanger<br />

Weste aus Wolle mit dezentem Rautenmuster. Von Daks 3 Ideal fürs Büro: feminines Etuikleid aus Wolle in wundervoll herbstlichen Tönen. Von<br />

Jil Sander 4 Eleganter Kurzmantel mit leichter O-Linie in Hahnentritt-Optik. Von Dolce&Gabbana 5 Comeback der 1940er-Jahre: Faltenrock<br />

in rotem Vichy-Karo zum Nappaledermantel mit Fellärmeln. Von Prada 6 Gekonntes Layering: XXL-Pullover in dunkelblauem Karo zum karierten,<br />

knielangen Wollkleid und cleaner 7/8-Hose. Von Mulberry 7 Karos total: Overall in rustikalem, schwarz-weißem Karo. Von Milly<br />

4<br />

5<br />

6 7<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Nina Ruck. FOTOS: access/Kolja v. d. Lippe (7)


MODE<br />

22<br />

VIP<br />

Styling<br />

Die Lieblingsmarken der Stars.<br />

Dieses Mal: GUY LAROCHE – urban,<br />

tough und sexy. Marcel Marongiu<br />

macht Mode für starke Frauen<br />

Dass die Marke Guy Laroche<br />

wieder ganz oben am Modehimmel<br />

strahlt, hat sie dem<br />

aktuellen Designer Marcel<br />

Marongiu zu verdanken.<br />

Aber der Reihe nach: 1957<br />

gründete Guy Laroche das<br />

Couture-Haus, gehörte sofort mit Pierre Cardin<br />

und Yves Saint Laurent zum Triumvirat der<br />

„Haute Couture Avantgarde“. Nach dem Tod<br />

des Firmengründers 1989 durchlebte das Label<br />

einige Berg- und Talfahrten, was immer auch<br />

mit der Wahl des jeweiligen Designers in Verbindung<br />

stand. Die Highlights: 1996 brachte<br />

Alber Elbaz den labeltypischen „Glamour parisien“<br />

zurück und auch 2005 wurde die Welt<br />

auf Guy Laroche aufmerksam, als Hilary<br />

Swank in einer von Hervé L. Leroux kreierten<br />

Robe den Oscar entgegennahm. Marcel Marongiu,<br />

der seit 2007 das Design bestimmt, hat<br />

ebenfalls das Talent, Tradition und Vision perfekt<br />

miteinander zu verknüpfen. Er gab der<br />

Marke eine neue Identität, schlug eine leicht<br />

androgyne, minimalistische Designrichtung<br />

ein, blieb aber – was Eleganz und Sexyness<br />

betrifft – auf den Spuren des großen Couturiers.<br />

Dieser frische Wind kommt auch bei<br />

Stars wie Lady Gaga, Charlize Theron oder Eva<br />

Longoria gut an. Und bei Alicia Keys. „Sie entschied<br />

sich zwei Tage vor ihrer aktuellen Show<br />

für ein Kleid aus der Sommerkollektion. Über<br />

Nacht arbeiteten wir es per Hand auf ihre<br />

Maße um“, erzählt Marongiu. NADINE HIPPLER<br />

HILARY SWANK<br />

SUBTILE SEXYNESS<br />

Nach einem abgeschlossenen<br />

Kunst- und<br />

Modestudium an der<br />

Stockholmer Universität<br />

begann der gebürtige<br />

Pariser mit schwedischitalienischen<br />

Wurzeln<br />

seine Modekarriere als<br />

Illustrator. 1989 kehrte<br />

Marcel Marongiu nach<br />

Paris zurück, um sein<br />

gleichnamiges Label zu<br />

gründen. Mit Erfolg, denn<br />

seine minimalistischen<br />

Formen und monochromen<br />

Farben waren eine<br />

erfrischende Alternative<br />

zum damals vorherrschenden<br />

ultrasexy<br />

Look. Nach 17 Jahren<br />

gab es von Investorenseite<br />

Veränderungen,<br />

das Label musste<br />

schließen. 2007 wurde<br />

Marcel Marongiu zum<br />

Creative Director von<br />

Guy Laroche ernannt.<br />

ELEGANTER<br />

PUMPS MIT<br />

CABOCHONS,<br />

UM 595 EURO<br />

ÜBER DIE ELLENBOGEN<br />

REICHENDE LEDERHAND-<br />

SCHUHE, UM 350 EURO<br />

ELSA ZYLBERSTEIN<br />

DIAMONDS ARE<br />

A GIRL’S BEST<br />

FRIEND: BESTICKTE<br />

WOLLJACKE, PREIS<br />

AUF ANFRAGE<br />

STATEMENT-KLEID<br />

AUS PERSIANER,<br />

WOLLE UND LEDER,<br />

UM 4800 EURO<br />

MADAME 8/2013<br />

EMMA STONE<br />

FOTOS: Getty Images (3)


SCHMUCK<br />

24<br />

4<br />

7<br />

Trend<br />

8<br />

3<br />

9<br />

GLÜCKSBRINGER 1 + 2 Anhänger und Ring aus Rotgold mit Diamanten und braunem Kalt-Email, von Leo Wittwer, um 7250 und um 6490 Euro<br />

3 Elegante Armspange in Rotgold, von Juwelier Rüschenbeck, um 6360 Euro 4 Flexible Armspange aus der Kollektion „Serpenti“ in Rotgold<br />

mit Diamanten, von Bulgari, um 29 000 Euro 5 Kunstvoll verschlungener Schlangenring in Gelbgold mit Diamanten, von Ole Lynggaard, um 7950<br />

Euro 6 + 7 Ring und Ohrhänger aus der Kollektion „Aurea“ in Gelbgold mit Diamanten, von Antonini, um 3690 und 5450 Euro 8 Weißgoldohrringe<br />

mit Brillanten, Demantoiden und Perl-Einhängern, von Sévigné, um 9500 Euro 9 Schlangenring in Gelbgold, von Ole Lynggaard, um 2950 Euro<br />

1<br />

7<br />

2013 ist das Jahr der SCHLANGE. Aus Gold und funkelnden<br />

Steinen windet sie sich grazil um Finger und Handgelenke<br />

5<br />

2<br />

6<br />

MADAME 8/2013<br />

PRODUKTION: Susanne Stefanski. FOTO: Holger Albrich


Eine Marke der Daimler AG<br />

Fotografiert von Max von Gumppenberg und Patrick Bienert.<br />

Kraftstoffverbrauch kombiniert: 10,1–5,5 l/100 km;<br />

CO₂-Emissionen kombiniert: 237–146 g/km.<br />

Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil<br />

des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen<br />

Fahrzeugtypen. Das abgebildete Fahrzeug enthält Sonderausstattungen.<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />

The new maximalism.<br />

Die neue S-Klasse und Sui He, inszeniert von Carine Roitfeld<br />

und Stephen Gan. www.mercedes-benz.de/fashion


MODE<br />

ZO<br />

M<br />

Im Blickpunkt: die<br />

schönsten Details.<br />

Diesmal: DIE TAILLE, die<br />

mit Gürteln und<br />

Schößchen betont wird<br />

26<br />

UNIVERSALGENIE: BREITER<br />

GÜRTEL VON BURAK UYAN<br />

ORIENTALISCHE<br />

ANMUTUNG BEI<br />

DIANE VON<br />

FURSTENBERG<br />

STRENGE,<br />

ELEGANTE<br />

SILHOUETTE, VON<br />

JIL SANDER<br />

S<br />

anduhr-Silhouetten mit betonter Taille sind in der kommenden<br />

Saison ein Riesentrend. Während Jil Sander<br />

die Mitte eines schwarzen ärmellosen Kleides gewohnt<br />

dezent mit einem breiten Gürtel Ton in Ton akzentuiert,<br />

wählt Alessandro Dell’Acqua für sein Label Nº21 ein romantisch<br />

besticktes Schößchen, das sowohl zu Hosen als auch<br />

zu Röcken funktioniert. Und Diane von Furstenberg schlingt<br />

BLICKFANG<br />

GÜRTEL: OUTFIT<br />

VON GIAN -<br />

FRANCO FERRÉ<br />

METALLIC-LOOK: MANTEL MIT<br />

BREITEM GÜRTEL, VON PRADA<br />

FEMININ LIEBT<br />

MASKULIN: OUTFIT<br />

VON LANVIN<br />

DIE 40ER-JAHRE<br />

FEIERN EIN<br />

COME BACK, VON<br />

BOTTEGA VENETA<br />

NOSTALGISCHES SCHÖSSCHEN,<br />

VON Nº 21<br />

einen Gürtel im Obi-Stil als Eyecatcher um ein bodenlanges<br />

Seidenkleid in strahlendem Blau. Neu sind Gürtel – von<br />

fingerschmal bis miederbreit – in Kontrastfarben, mit denen<br />

Mäntel auf Figur gebracht werden. Styling-Tipp: Damit die<br />

Proportionen stimmen, sollten sie mindestens knie-, besser<br />

wadenlang sein. Ergebnis: ein eleganter, femininer Look,<br />

der Lust auf Gürtelexperimente macht.<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Nina Ruck.<br />

FOTOS: acces/Kolja v. d. Lippe (7)


MODE<br />

Favoriten<br />

Chic, aber nie overdressed: Die neuen<br />

SHIFTKLEIDER überzeugen durch<br />

coole Muster und mit edlen Erdtönen<br />

28<br />

1<br />

2<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Bernhard Ach. FOTOS: Holger Albrich


7<br />

3<br />

8<br />

4<br />

PERFEKT FÜR CITY, BUSINESS & EVENTS 1 Shiftkleid im schwarz-weißen Mustermix, aus feinem Wollgemisch, von Riani, um 350 Euro 2 Navy-<br />

blaues Seidenkleid mit Art-déco-Muster, von Gant, um 400 Euro 3 Tailliertes Kleid in verschiedenen Grautönen und mit verdecktem Reißverschluss<br />

am Dekolleté, aus Schurwollgemisch, von Escada, um 700 Euro 4 Locker sitzendes Kleid mit Colourblocking in Beige-Nuancen, aus<br />

Crêpe de Chine, von St. Emile, um 400 Euro 5 Steingraues Seidenkleid mit beigefarbenem Gittermuster und dezenten seitlichen Einschub-<br />

taschen, von Steffen Schraut, um 350 Euro 6 Karamellfarbenes Wollkleid in leichter O-Linie und mit dunklem Ponyfelleinsatz, von Agnona,<br />

um 2550 Euro 7 Hemdblusenkleid mit stilisiertem Schachbrettmuster und verdeckter Knopfleiste, von Blacky Dress, um 200 Euro 8 Kastanienbraunes<br />

Seidenkleid mit 3/4-Arm, von Luisa Cerano, um 300 Euro 9 Figurbetontes Jacquardkleid mit farblich abgesetztem Paisleymuster,<br />

aus Seidengemisch, von Barre Noire, um 480 Euro 10 Wadenlanges Neoprenkleid mit grafischem Streifenmuster, von Achtland, um 1070 Euro<br />

9<br />

5<br />

10<br />

6<br />

29


MARKE LIFESTYLE<br />

1TRAUMGESTALT(ER)<br />

Mit seinen konsequent minimalistischen, asketisch-ästhetischen Bauprojekten ist der<br />

japanische Architekt Tadao Ando weltberühmt geworden. Nun hat er erstmals ein Möbelstück entworfen: „Wie in der Architektur, wo ich oft nur Zement als einziges<br />

Material einsetze, habe ich hier ausschließlich Holz verwendet.“ Mit dem „Dream Chair“, den er mit der dänischen Möbelmanufaktur Carl Hansen & Søn<br />

entwickelte, gelang ihm eine zeitgemäße Hommage an Hans J. Wegner (1914–2007). Der dänische Architekt und Möbeldesigner gilt als einer der Mitbegründer<br />

der Dänischen Moderne. Wie Wegner absolvierte auch Tadao Ando, 71, ursprünglich eine Tischlerlehre, und wie dieser erweiterte er die Grenzen dessen, was mit<br />

(Bug-)Holz machbar ist, in der gleichen harmonisch-reduzierten Designsprache: Frei im Raum wirkt der „Dream Chair“ wie ein abstraktes Kunstwerk. Und ist mit<br />

seiner schwebend-organischen Form dennoch ein komfortabler Loungesessel. In Eiche oder Walnuss, mit oder ohne Polster, ab 3325 Euro. Info: carlhansen.com<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Iris Herpen/Bart Oomes, No 6 Studios (1); Ioulex (1); Formento & Formento, www.lumas.de (1)


we love …<br />

Der Lifestyle-Kosmos ist bunt, vielseitig und inspirierend. Hier Produkte, die GESCHICHTEN<br />

ERZÄHLEN und Designobjekte, die wunderbare Rätsel aufgeben. Unsere Lieblinge im August<br />

2<br />

ON THE ROAD<br />

BJ und Richeille Formento – er 1964 in Honolulu, sie 1975 in London<br />

geboren – nennen sich der Einfachheit halber schlicht Formento &<br />

Formento. Nun ist das Künstlerpaar auf den Spuren von Hopper, Hitchcock<br />

& Co. fünf Monate lang kreuz und quer durch die USA gereist und<br />

hat in seiner Fotoserie „Circumstance – American down on Bruised<br />

Knees“ 50 junge Frauen porträtiert – in einem raffiniert inszenierten<br />

Ambiente, das ebenso mysteriös wie artifiziell wirkt. Die Aufnahmen<br />

von Lauren, Rachelle und anderen (unten: „Rachelle II“, kaschiert, unter<br />

Acrylglas, ab 379 Euro) in menschenleeren Umgebungen, Motelzimmern<br />

oder Tankstellen spiegeln die klassischen On-the-Road-<br />

Feelings wider: Sehnsucht, Einsamkeit, Melancholie. Info: lumas.de<br />

VAN HERPENS KREATIVER KOSMOS Sollte sich<br />

jemand zu einem Remake des Jane-Fonda-Klassikers „Barbarella“ von 1968 entschließen,<br />

4<br />

wäre die Niederländerin Iris van Herpen in Sachen Kostüm sicherlich die beste Wahl. Seit 2007<br />

verblüfft die 29-jährige Designerin mit ihren einzigartigen skulpturalen, sehr futuristischen<br />

Entwürfen, seit 2011 auch im Rahmen der Haute Couture. Das Museum „Cité internationale<br />

de la dentelle et de la mode“ in Calais, Nordfrankreich, zeigt nun in einer Einzelausstellung<br />

rund 30 Kreationen der avantgardistischen Designerin. Bis 31.12.2013. Info: cite-dentelle.fr<br />

3<br />

MEDITATIV Die Profis sagen Pétanque. Wir nennen<br />

es Boule, und es ist nun wirklich kein Spiel mehr, mit dem sich aus-<br />

schließlich alte Männer unter noch älteren Platanen die Zeit vertreiben.<br />

Boule spielen ist Trend – und hat etwas sehr Kontemplatives. Und<br />

Schönes. Besonders wenn die Kugeln so hübsch sind wie die aus der<br />

Boule-Kollektion „Bons baisers de Marseille“ von PAM! Die drei jungen<br />

Designerinnen Margaux Keller, Pauline Jaramillo und Amélie Bonnin<br />

entwarfen die fein gemusterten goldenen Kugeln mit den Spezialisten<br />

von La Boule Bleue. Und nach dem Spiel machen sie sich auch super<br />

als Deko für zu Hause. 3er-Set ab 350 Euro, Infos: hello@pam-est-la.fr<br />

31


LIFESTYLE<br />

32<br />

we love …<br />

Öko? Logisch …<br />

Ökowein? Neu? In diesem Falle schon, denn Katharina Riess, aufgewachsen in den<br />

badischen Weinbaugebieten, nähert sich dem Prozess ganzheitlich. Die Weine mit<br />

den hübschen Namen „Liebe eisgekühlt“ und „Stiller Stolz, lauter Dank“ orientieren<br />

sich am Sprichwort „In vino veritas“ – weswegen der Genießer mit sämtlichen Wahrheiten<br />

konfrontiert wird: etwa wo die handgepflückte (!) Ökotraube herkommt, wie<br />

sie gekeltert wurde und dass für die Herstellung ausschließlich Ökostrom, recyceltes<br />

Glas und ungebleichte Korken verwendet wurden. Info: friendsoftruths-network.com<br />

5<br />

MYSTISCHE SCHÖNHEIT<br />

Wer die Menschen im Omo-Tal an den Grenzen Äthiopiens, Kenias und des Sudans<br />

das erste Mal erblickt, definiert Schönheit neu. Im eigentlichen Sinne sind sie<br />

nackt, ihre Blöße aber feiern sie mit kunstvollen Blüten- und Blätter-Gebilden,<br />

mit wundervollen Mustern auf der Haut. Mit Eitelkeit haben die aufwendigen<br />

Bemalungen und die Outfits aus Federn und Pflanzen nichts zu tun. Sie dienen oft<br />

nur dem Schutz vor der Sonne oder werden bei Initiations- und Übergangsriten<br />

genutzt. Der Fotograf Hans Silvester hat die Body-Art eingefangen in „Kleider der<br />

Natur – Die Kunst des Körperschmucks im Tal des Omo“ (Terra Magica, 19,99<br />

Euro). Ein Band, so fantastisch, dass es ihn jetzt bereits in der dritten Auflage gibt.<br />

7<br />

6<br />

PARISERISCH<br />

Glamourös. Feminin. Kess. Freigeistig.<br />

Zart. Frech. Extrovertiert.<br />

Und dabei immer elegant. Mit diesen<br />

Eigenschaften wird sie belegt, die<br />

klassischen Pariserin. Das Haus Cartier<br />

widmet nun der Femme Parisienne die<br />

Schmuckkollektion „Paris Nouvelle<br />

Vague“. Sieben Linien für sieben Frauentypen, die vollkommen<br />

unterschiedlich sind. Wir haben uns besonders<br />

in die verführerische Nachtschwärmerin verliebt – und in<br />

ihren Ring „The Bubbly“ aus unzähligen Goldkügelchen. Die<br />

Kugeln sind flexibel und wippen bei jeder Bewegung wie ein<br />

Lockenkopf beim Tanzen. In Gelbgold, circa 7750 Euro.<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: A. Hauschild (1); F. Sobieray (1); Access/K. v. d. Lippe (1), D. Schneider (1); Niv Abootalebi<br />

(1); H. Silvester/Terra Magica (3)


8<br />

CIRCLE OF LIFE Astrologie zum Anziehen! Das norwegische<br />

Schmucklabel Bjorg Jewellery, 2004 von Bjørg Nordli-Mathisen gegründet, hat sich mit<br />

seiner Kollektion „Magick Moons“ etwas Neues einfallen lassen. Bezaubernde Ripsarmbänder<br />

aus reiner Seide, die jeweils für ein Sternzeichen stehen und auf der Innenseite die<br />

drei Hauptcharakterzüge des Tierkreiszeichens beschreiben. Raffiniert: Die unterschiedlichen<br />

Farben der zwölf Bändchen stehen in Einklang mit der Farbe des Geburtssteines<br />

des jeweiligen Sternzeichens. Geschlossen wird das größenverstellbare Armband mit<br />

einer Perle aus Sterlingsilber. Ein süßes Geschenk, um 85 Euro. Info: bjorgjewellery.com<br />

Paarlauf<br />

Als „Dean & David“-Macher David Baumgartner<br />

das Angebot erhielt, in der neuen<br />

Münchner Hofstatt eine weitere Restaurantfiliale<br />

zu eröffnen, legte seine Lebensgefährtin<br />

Ala Zander, Inhaberin der<br />

Agentur StilArt, ihr Veto ein: „Zu wenig<br />

Zeit füreinander, nie wieder gemeinsam<br />

in die Bar …“ Das Resultat der Diskussion:<br />

Zusammen betreiben die beiden<br />

jetzt „Cole & Porter“ (Sendlinger Str. 10),<br />

einen phänomenalen Mix aus Wiener<br />

Kaffeehaus und klassischer italienischer<br />

Bar mit coolen Retro-Jazz-Designelementen.<br />

Ein Platz für Menschen, denen<br />

ein stylishes Ambiente so wichtig ist wie<br />

schöne Musik, anständige Cocktails und<br />

gutes Essen. Toll: die Plätze im Innenhof.<br />

9Mo–Sa 8–1 Uhr, Fr/Sa open end, Tel. 089/<br />

81 89 38 54, Info: coleandporterbar.com<br />

GANZ PRIVATVor knapp<br />

zehn Jahren beschloss Stardesigner Giorgio Armani, für<br />

seine engsten Freunden ein ganz besonderes Parfum zu<br />

kreieren, und überraschte sie mit „Armani/Privé“. Daraus<br />

ist mittlerweile eine kleine Kollektion mit Haute-Couture-<br />

Düften entstanden – alle aus wenigen, dafür umso edleren<br />

Inhaltsstoffen und in wunderbar schweren Flakons,<br />

deren Design an die kantigen Skulpturen des<br />

franko-rumänischen Bildhauers Brâncusi erinnert.<br />

Die limitierte Edition 2013 verführt uns<br />

alle mit einer Duftwolke aus Iris, Bergamotte,<br />

Heliotrop und Zimt: „Armani/Privé nuances“<br />

ist erhältlich in Giorgio-Armani-Boutiquen<br />

sowie im KaDeWe Berlin und bei Oberpollinger<br />

München (100 ml um 500 Euro).<br />

10<br />

Two in one<br />

Wunderbar wandelbar: Der iranische Designer Haman<br />

Alimardani hat eine reversible Denimkollektion entworfen.<br />

Der Clou bei den Wendemodellen sind die exklusiven<br />

Knöpfe (die wie Manschettenknöpfe funktionieren) und<br />

von der italienischen Möbelmanufaktur Poltrona Frau<br />

stammen. Einfach abnehmen, Jeans umdrehen und wieder<br />

einstecken. Ergebnis: cooler Style in aufwendigster<br />

11<br />

Verarbeitung<br />

und nach Maß. Von hamansutra, ab 320 Euro.<br />

33


STILFRAGEN<br />

GENIALE<br />

MATCH-<br />

MAKERIN<br />

Nadja Swarovski ist der funkelndste<br />

Stern im Familienunternehmen.<br />

Ihre Erfolgsgaranten: Kreativität und<br />

beste Beziehungen zu Hollywood<br />

34<br />

Couture-Roben zum Strahlen<br />

zu bringen und die Welt mit<br />

ein bisschen Sternenstaub<br />

zu überziehen – seit Nadja<br />

Swarovskis Ururgroßvater<br />

1895 im tirolerischen Wattens<br />

die Kristall-Dynastie<br />

begründete, steht der Familienname für Glamour.<br />

In der fünften Generation ist es heute<br />

die quirlige, energiegeladene 43-Jährige, die<br />

im etwa 1000 Kilometer vom österreichischen<br />

Stammhaus entfernten London die<br />

Fäden des Milliardenunternehmens als erstes<br />

weibliches Mitglied der Geschäftsführung zieht. Nach Internatsjahren<br />

in Salem studierte die schon damals geniale<br />

Netzwerkerin Kunstgeschichte und Wirtschaftswissenschaften,<br />

aber auch Gesteinskunde in Amerika, woher ihre<br />

Mutter stammt. Ob im Office in der Sackville Street oder in<br />

ihrem Haus in Chelsea: überall fantastisches Design. Die<br />

Möbel, die Fotografien und Bilder an den Wänden – alles<br />

allererste Museumsqualität. Nadja Swarovski holt wie eine<br />

moderne Medici spielerisch und zielorientiert die Speerspitzen<br />

des internationalen Designs, der Kunst und der Architektur<br />

ins Swarovski-Boot. Kooperiert z. B. in dem von ihr<br />

2002 initiierten „Crystal Palace“-Programm mit Branchengrößen<br />

wie Zaha Hadid, Ron Arad oder Tord Boontje. Und<br />

engagiert, insbesondere im Schmuckbereich, Shootingstars<br />

aus der Mode wie die Designer Christopher Kane oder Kostas<br />

Murkudis, die alle für „Atelier Swarovski“ entwerfen.<br />

Seit Queen Victorias Zeiten beliefert das Haus Couture-<br />

Giganten: früher Coco Chanel, Christian Dior, Elsa Schiaparelli,<br />

heute von Armani bis Zac Posen alles, was Rang und<br />

Namen hat in der Fashion-Welt. Klar, dass bei ihrer Hochzeit<br />

2002 mit dem britischen Investmentbanker Rupert Adams<br />

ihr Vera-Wang-Kleid mit hauseigenen Glitzersteinen funkelte:<br />

mit 15 000 applizierten Swarovski-Kristallen. Ihre<br />

Lieblingsaccessoires? Ein Stephen-Webster-Ring, den ihr<br />

Mann ihr geschenkt hat. Und eine von ihrem guten Freund,<br />

dem Schmuckdesigner Lorenz Bäumer, für sie entworfene<br />

Armbanduhr, auf deren Zifferblatt Sohn Rigby, 8, und die<br />

Töchter Thalia, 7, und Jasmine, 5, abgebildet sind. Wir sprachen<br />

mit Nadja Swarovski über Glamour, Glanz und ihre<br />

ganz persönlichen glorreichen Sechzehn – die Künstler, die<br />

nunmehr für die Linie „Atelier Swarovski“ Schmuck entworfen<br />

haben.<br />

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Designer, die für Sie<br />

arbeiten, aus?<br />

Sie müssen unsere Kristalle lieben und damit etwas anfangen<br />

können. Und wir wiederum müssen ihren Stil schätzen.<br />

Nur so werden wir unserem Anspruch gerecht, in Zusammenarbeit<br />

mit anderen Größen aus der Mode, Architektur<br />

oder auch dem Set-Design den Zeitgeist zu reflektieren und<br />

vielleicht Vorbilder zu liefern. Ein gutes Beispiel ist Zaha<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTO: Nadja Swarovski


Hadid, die erstmals Kristalle in Plastik eingeschmolzen hat.<br />

Oder auch Greg Lynn, der Architekt aus L. A., dem ein<br />

echter Coup in der Produktentwicklung gelang: Er experimentierte<br />

so lange, bis er die perfekte Symbiose aus Keramik<br />

und Kristall gefunden hatte.<br />

Was war für Sie das beeindruckendste Projekt bisher?<br />

John Pawsons Installation „Perspectives“ 2011 zum 300.<br />

Jubiläum der Grundsteinlegung der St Paul’s Cathedral in<br />

London. Jahrelang war ich diesem modernen Minimalisten<br />

auf den Fersen und dann mächtig stolz, dass wir eigens für<br />

ihn das Material und die Formen für sein Kunstwerk entwickeln<br />

durften: eine gigantische Edelstahl-Halbkugel mit<br />

verspiegelter Oberfläche, in deren Mitte eine konkave Linse<br />

mit 40 Zentimeter Durchmesser lag und in der sich mittels<br />

eines in 23 Meter Höhe angebrachten Konvexspiegels das<br />

Treppenhaus der Kirche widerspiegelte. Eine sehr emotionale,<br />

geradezu spirituelle Erfahrung. Pure Magie.<br />

Mit der Gründung der Swarovski-Foundation haben Sie sich einen<br />

Herzenswunsch erfüllt. Wofür steht diese Stiftung?<br />

Sie setzt die Tradition von Daniel Swarovski, dem Firmengründer,<br />

fort. Wir unterstützen kulturelle Einrichtungen<br />

und Institutionen, wie aktuell die neue „Jedermann“-Inszenierung<br />

der Salzburger Festspiele. Aber auch innovative<br />

Einzelprojekte. Mit dem Swarovski Learning Centre unterstützen<br />

wir das Londoner Design Museum und seinen neuen<br />

Standort in Kensington. Hier schaffen wir für 60 000<br />

Studenten eine Schnittstelle zwischen formaler Bildung und<br />

professionellem Design, um neue Generationen von Design-<br />

Visionären zu fördern.<br />

Förderinitiativen sind überhaupt ein großes Thema bei Ihnen.<br />

Ja, und das global. Wir setzen uns ein für die Gleichberechtigung<br />

der Frauen, im Gesundheits- und Bildungswesen<br />

sowie im Umweltschutz und für den Erhalt des Kulturerbes.<br />

Ganz konkret beginnt gerade in Venedig die von uns mitgesponserte<br />

Restaurierung der Statue des heiligen Georg auf<br />

der palladinischen Basilika-Kuppel von San Giorgio Maggiore.<br />

Hier ist jetzt auch im Rahmen der Biennale eine neue<br />

Variante von Pawsons „Perspectives“-Installation zu sehen.<br />

Apropos Statue: Die Verbindungen Ihres Hauses auch zur Filmwelt<br />

sind legendär. Nicht nur glitzert der Vorhang für die Oscar-<br />

Verleihungen seit sechs Jahren mit Swarovski-Steinen. Kürzlich<br />

haben Sie „Swarovski Entertainment“ ins Leben gerufen.<br />

Das ist für mich eine ganz natürliche Weiterentwicklung<br />

unserer Aktivitäten. Seit Hollywood laufen lernte, haben wir<br />

immer schon eng mit Kostüm- und Set-Designern zusammengearbeitet.<br />

Schon Dorothy im „Zauberer von Oz“ trug<br />

Swarovski-Steine auf den Schuhen, Audrey Hepburn in<br />

„Frühstück bei Tiffany“ auf ihrer Tiara, und heute sieht man<br />

sie in Filmen wie „Ocean’s 13“, „Black Swan“ oder dem<br />

letzten Bond-Streifen. Unser Einstieg in die Filmproduktion<br />

ist insofern eine folgerichtige Evolution. Dieser Tage feiern<br />

wir in England die Premiere unseres ersten Projektes:<br />

„Romeo Juliet“, eine Neuinterpretation in Form einer romantischen<br />

Zombie-Komödie, brillant konzipiert von Drehbuch-<br />

Ikone und „Downton Abbey“-Erfinder Julian Fellowes. Für<br />

uns die perfekte Plattform, um Visionäre wie ihn oder den<br />

Schauspielveteran Stellan Skarsgård mit jungen Talenten wie<br />

Hailee Steinfeld zusammenzubringen. Mit Stars wie ihr hoffen<br />

wir auch, ein jüngeres Publikum an uns zu binden.<br />

Was sind für Sie Sternstunden im Alltag?<br />

Es gibt immer wieder Glücksmomente persönlicher Natur,<br />

aber in beruflicher Hinsicht kann ich sagen, es sind eindeutig<br />

die Augenblicke, in denen gewagte Visionen real werden,<br />

eine Idee sich in ein Produkt verwandelt hat, das die Menschen<br />

berührt. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, wenn<br />

man merkt, dass man die Welt durch Kreativität verändert.<br />

Welche Zauberkräfte hätten Sie gerne?<br />

Da ich beruflich sehr viel reisen muss, wäre es klasse, wenn<br />

ich mich einfach durch die Welt beamen könnte. Oder einen<br />

Klon hätte, mit dessen Hilfe ich mehr Stunden pro Tag und<br />

mehr Tage pro Woche zur Verfügung hätte.<br />

Wie beschreiben Sie Ihren persönlichen Modestil?<br />

Es kommt in erster Linie auf die Situation an. Tagsüber im<br />

Büro liebe ich praktische, eher konservative Kleidung, in der<br />

ich mich wohlfühle. Zu Hause trage ich meist Turnschuhe,<br />

weil ich ständig meinen Kindern hinterherrennen muss.<br />

Abends müssen es natürlich High Heels sein. Ich bewege<br />

mich nicht nur professionell in der Modewelt, ich liebe<br />

Fashion. Zu meinen persönlichen Favoriten zählen Marios<br />

Schwab, Proenza Schouler oder Alexander McQueen. Besonders<br />

prickelnd finde ich es, Kreationen von Designern<br />

zu tragen, die für uns entwerfen wie zum Beispiel Christopher<br />

Kane. So kann ich ihre Philosophie hautnah spüren.<br />

Welche Werte vermitteln Sie Ihren Kindern?<br />

Ehrlichkeit, Integrität, Leidenschaft, den Willen zu harter<br />

Arbeit und ein soziales Gewissen – im Grunde die Wertvorstellungen<br />

unserer Familie und der Firma.<br />

Welche Charakterzüge schätzen Sie an sich selbst am meisten?<br />

Ambition, Energie und vor allem Durchhaltevermögen.<br />

Welche Art der Lektüre inspiriert Sie?<br />

Da ich ständig auf der Suche nach Vorbildern bin, liebe ich<br />

Biografien: politische wie die Erinnerungen von Madeleine<br />

Albright oder Lebensläufe von Unternehmer-Genies wie<br />

Richard Branson. Oder frühe Pioniere und Philanthropen<br />

wie der aus Schottland stammende US-Stahl-Tycoon Andrew<br />

Carnegie. Alles positiv denkende Menschen, die trotz<br />

vieler Widerstände an ihren Visionen festgehalten und damit<br />

die Welt verändert haben. NADINE HIPPLER<br />

35


MODE<br />

Look des Monats<br />

WOW-UHR:<br />

DIE DAY-DATE<br />

„SERTIE“<br />

VON ROLEX<br />

36<br />

STILETTO IN<br />

KROKO-OPTIK,<br />

VON GIORGIO<br />

ARMANI<br />

STATEMENT-BAG<br />

MIT ECHTER PERLE,<br />

VON GELLNER<br />

KETTE MIT „SEA<br />

STARS“-CHARMS,<br />

VON SÉVIGNÉ<br />

Es gibt Outfits, die einfach perfekt<br />

sind. Wie dieser Grunge-Look von<br />

CHANEL. Warum das so ist und<br />

wie man ihn stylt, erklärt Mode-<br />

Redakteurin Susanne Stefanski<br />

Sieht auf den ersten Blick ganz<br />

schön wild aus, dieses Outfit. Für<br />

mich ist es ein supergelungener<br />

Look im Grunge-Stil. Rockig,<br />

aber mit Glamour. Der Pulli mit<br />

dem grafischen Druck ist ein<br />

echter Hingucker, der ausgestellte<br />

Rock klassisch und cool. Einfach klasse: der<br />

Nietengürtel. Die gedeckten Farben sind eine<br />

gute Basis für die Silber-Details. Und: ohne die<br />

punkigen Accessoires durchaus bürotauglich.<br />

â 67


Die Fashion-Trend-Parade:<br />

in der Frontrow<br />

bei den besten Designern<br />

DEUTSCHLAND € 8, ÖSTERREICH € 9,20, SCHWEIZ SFR 15,80<br />

Collections<br />

HERBST/WINTER 2013/2014<br />

ALLE<br />

DESIGNER<br />

VON A A bis bis ZZ<br />

DIE 850 BESTEN LOOKS<br />

SONDERAUSGABE MADAME COLLECTIONS JETZT AM KIOSK!


MODE<br />

40<br />

HOCH HINAUS Schwarze<br />

High Heels mit Plateau und raffiniertem<br />

Zungendetail, von Strenesse, um 480 Euro<br />

Business<br />

Schön dezent für einen<br />

Tag im Office: Zartgrau<br />

und FLIEDER. Wer einen<br />

toughen Akzent setzen<br />

will, kombiniert<br />

Schwarz dazu. Und lässt<br />

ein frisches Highlight in<br />

einer Knallfarbe<br />

aufleuchten<br />

Allrounder<br />

Strukturierter, figurbetonter<br />

kurzer Blazer mit<br />

ungewöhnlicher Taillenschließe,<br />

von Blacky Dress, um 280 Euro<br />

Ausgefallen Blaue Sonnenbrille<br />

in leichter Schmetterlingsform, mit lilafarbenen<br />

Gläsern, von Dior, etwa 350 Euro<br />

Schlicht<br />

Kugelschreiber<br />

von Faber<br />

Castell, circa<br />

90 Euro<br />

Klassisch<br />

Eleganter Look von Giorgio<br />

Armani. Kragenlose Jacke<br />

mit schwarzem Knopf, um<br />

1500 Euro. Weitgeschnittene<br />

Hose, um 1200 Euro<br />

Elegant Fliederfarbenes<br />

Seidenkleid mit<br />

seitlicher Drapierung,<br />

von Jil Sander, über mythe<br />

resa.com, um 890 Euro<br />

BEAUTY-TIPP<br />

Ton in Ton war gestern. Statt<br />

beim Make-up auf Pastell- oder<br />

Nude-Töne zu setzen, lieber ein<br />

Kontrastprogramm wählen. Für<br />

einen modernen Akzent zu den<br />

klassisch-dezenten Outfits sorgt<br />

beispielsweise der knallrote<br />

„Flash Lacquer“ von Giorgio<br />

Armani. Neben intensiver Farbe<br />

bringt er auch jede Menge Glanz<br />

und Volumen, circa 30 Euro.<br />

LEGER Hellgraue Tasche aus Leder<br />

mit längenverstellbarem Henkel und silbernen<br />

Details, von Bally, circa 1400 Euro<br />

EDEL<br />

Ultraflache Uhr<br />

mit Brillantlünette<br />

und Lederband,<br />

von Piaget, circa<br />

26 400 Euro<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Romy Lehmann. FOTOS: access/Kolja v. d. Lippe (1); Richard Beer (1)


5020 Salzburg · Austria · Getreidegasse 45 · Phone + 43 (0) 662-841602 · www.haasmann.com<br />

photo www.markwolf.info


MODE<br />

FASHION-<br />

ARCHITEKT<br />

„In meiner Lebensweise<br />

wie in meinem Designprozess<br />

verfolge ich einen<br />

reduktionistischen Ansatz.<br />

Ich liebe es, mich mit<br />

interessanten Objekten,<br />

Ideen und Farben zu umgeben.<br />

Irgendwann fange<br />

ich dann an, alles so weit<br />

zu abstrahieren, bis sich<br />

der wahre Sinn offenbart.<br />

Die daraus resultierende<br />

Ausgewogenheit und<br />

Reinheit schätze ich sehr.“<br />

Francisco Costa (rechts)<br />

über seine Passion für<br />

puristisches Design. Ganz<br />

rechts: backstage bei der<br />

Herbst/Winter-Show<br />

42<br />

Das Schicksal hat es mit Francisco<br />

Costa gut gemeint: Ohne Bewerbung<br />

oder Zeichenmappe wurde der Brasilianer<br />

von Designgurus wie Oscar<br />

de la Renta, Tom Ford und Calvin<br />

Klein engagiert und gefördert. Eindrucksvolle Karrierestationen.<br />

Sein Erfolg jedoch basiert auf harter Arbeit, Willensstärke<br />

und Mut. Ohne ein Wort Englisch zu sprechen, kam<br />

der damals 21-Jährige 1985 nach New York. Sein Ziel: ein<br />

Job bei einem renommierten Modelabel. Er lernte tagsüber<br />

Englisch und studierte abends am Fashion Institute of Technology.<br />

„Meine restliche Zeit verbrachte ich damit, alle<br />

Schaufenster zu fotografieren. Ich legte eine Art visuelles<br />

Tagebuch an, um Trends zu analysieren und alles über Silhouetten<br />

und Verarbeitung zu lernen“, erinnert sich Francisco<br />

Costa. 1993 begann er, die Haute-Couture-Kollektion<br />

von Oscar de la Renta zu entwerfen, fünf Jahre später<br />

wurde Tom Ford auf ihn aufmerksam, und Costa wurde die<br />

rechte Hand des damaligen Gucci-Designers. 2001, ein Jahr<br />

bevor Calvin Klein nach 35 Jahren sein Label an den<br />

Who is who<br />

Seit über einem Jahrzehnt bestimmt FRANCISCO COSTA nun<br />

das Design von Calvin Klein. Und hat bewiesen, wie sinnlich<br />

durchdachter, luxuriöser Minimalismus sein kann<br />

Phillips-Van-Heusen-Konzern verkaufte, wurde Costa von<br />

Calvin Klein abgeworben – als Senior Designer. „Dieser Moment,<br />

auch wenn es eine unruhige Zeit war, war für mich<br />

der Wendepunkt meiner Karriere“, erzählt Costa. „Ich fühlte<br />

mich endlich am richtigen Ort, um meine Visionen ausdrücken<br />

zu können. Erst viel später wurde mir bewusst,<br />

was für eine große Verantwortung das war.“ Eine Ver ant wortung,<br />

mit der der zurückhaltende Kreativkopf mittlerweile<br />

gut leben kann. In jede Kollektion hat er seine Interpretation<br />

von femininem Stil integriert und das Label weiterentwickelt.<br />

Und so verbindet man die einstige Ikone der American<br />

Sportswear nun mit Luxus und raffinierter Schnei derkunst.<br />

Im Herbst feiert Francisco Costa sein zehnjähriges<br />

Dienstjubiläum als Creative Director von Calvin Klein<br />

Col lec tion Women. Ein Grund zurückzublicken? „Ich verbinde<br />

damit eher eine Art Verjüngung, eine Wiedergeburt.<br />

Und bin gespannt,<br />

was die nächs ten<br />

zehn Jahre bringen<br />

werden.“<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Nadine Hippler. FOTOS: access/Kolja v. d. Lippe (1); Hanneli Mustaparta (1); James Lattanzio (1); 2013 Franziska Krug/German Select (1); 2013 Brauer Photos (1); 2013 Jon Kopaloff (1); Anna-Maria Decker (1)


COOL<br />

Mit Kontrasten wie Maskulin-<br />

Feminin, Klassisch-Neu sowie<br />

Soft-Hart kreierte Francisco<br />

Costa einen neuen, modernen<br />

Uniform-Look. Weitere<br />

Highlights der Herbst/<br />

Winter-Kollektion: raffinierte<br />

Silhouetten, deren Fokus auf<br />

der Taille liegt, ausdrucksstarke<br />

Mäntel und hautenge,<br />

sexy Lederstiefel<br />

FRANCISCO COSTA<br />

(MITTE) MIT TOP-<br />

MODEL CAROLYN<br />

MURPHY BEI DER<br />

ANPROBE EINES<br />

RUNWAY-LOOKS<br />

AUS DER WINTER-<br />

KOLLEKTION<br />

DEZENTER GLAMOUR<br />

Francisco Costa hat eine<br />

treue Fangemeinde.<br />

Stars wie Diane Kruger,<br />

Jessica Chastain oder<br />

Katie Holmes geben<br />

einander die Türklinke<br />

des Calvin-Klein-Showrooms<br />

in die Hand,<br />

sobald Premieren, die<br />

Oscars oder die Film-<br />

festspiele in Cannes<br />

anstehen. Der bislang<br />

schönste Red-Carpet-<br />

Moment für Francisco<br />

Costa: Er stattete die<br />

damals noch recht<br />

unbekannte Jennifer<br />

Lawrence 2011 für ihren<br />

ersten Oscar-Auftritt<br />

aus – mit einem auf-<br />

regend schlichten Kleid<br />

in flammendem Rot.<br />

Und prägte damit ihren<br />

sexy-eleganten Look.<br />

GIGANTISCH: DER CALVIN-KLEIN- FLAGSHIP-<br />

STORE, 654 MADISON AVENUE, NEW YORK<br />

NACHGEFRAGT BEI<br />

FRANCISCO COSTA<br />

Was macht Mode so<br />

einzigartig? Mode ist ein<br />

Phänomen. Sie ermöglicht<br />

den Menschen, ihre Individualität<br />

auszudrücken.<br />

gekommen und was fasziniert Sie daran? Meine Mutter hatte im brasilia-<br />

Wann sind Sie das erste<br />

Mal mit Mode in Kontakt<br />

nischen Minas Gerais eine Fabrik für Kindermode, und so verbrachte ich dort<br />

natürlich die meiste Zeit meiner Kindheit. Zuerst spielte und experimentierte<br />

ich mit Stoffen und Farben, später half ich aktiv mit. Es war also für mich<br />

eine ganz natürliche Sache, diesen Weg einzuschlagen. Meine Leidenschaft<br />

für Stoff ist geblieben. Ich liebe es, zu drapieren und neue Stoffe und Designtechniken<br />

zu entwickeln oder neue Silhouetten zu kreieren. Ohne dieses<br />

haptische Erlebnis fällt es mir schwer, eine Kollektion zu entwickeln.<br />

Gibt es einen Calvin-Klein-Bestseller? Vor allem unsere Kleider sind nach<br />

wie vor der Renner. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass unsere<br />

Silhouetten immer feminin und modern und dennoch zeitlos sind.<br />

Welchen Frauentyp haben Sie beim Entwerfen vor Augen? Die „Calvin Klein<br />

Collections“-Frau ist eine starke Persönlichkeit. Sie ist intelligent, selbstsicher<br />

und weltgewandt. Sie versteht etwas von Mode, Qualität und luxuriösen<br />

Stoffen und weiß all dies zu schätzen.<br />

Was ist zu Ihrem zehnjährigen Designjubiläum bei Calvin Klein geplant? Im<br />

September wird es zu diesem Anlass eine besondere Runway-Show geben.<br />

Welche ist die wichtigste Lektion, die Sie im Modebusiness gelernt haben?<br />

Als Designer musst du Überzeugungskraft haben und zu deinen Visionen stehen,<br />

egal was Kritiker, Händler oder andere Personen dazu zu sagen haben.<br />

Wie lautet Ihr persönliches Mantra? Sei immer authentisch.<br />

Haben Sie ein morgendliches Ritual? In der Regel starte ich meinen Tag mit<br />

einem gesunden Frühstück und an manchen Tagen trainiere ich mit meinem<br />

Personal Trainer, bevor ich, bei gutem Wetter per Rad, ins Designstudio fahre.<br />

Welche Verhaltensweisen bringen Sie auf die Palme? Ich mag es nicht, wenn<br />

Menschen mit vollem Mund sprechen.<br />

Ihre Lieblingsreiseziele? Brasilien, ohne Frage. Ich liebe es, immer wieder in<br />

meine Heimat zu fahren. Aber ich finde auch Japan interessant. Und ich mag<br />

Italien. Insbesondere Sizilien und die Äolischen Inseln.<br />

JENNIFER LAWRENCE<br />

HANNAH HERZSPRUNG<br />

ZOË SALDAÑA


SCHMUCK<br />

COLLIER AUS<br />

SILBER, VON<br />

POMELLATO,<br />

UM 2200 EURO<br />

RUNWAY LOOK VON MARY KATRANTZOU<br />

ARMREIF AUS<br />

SILBER IN<br />

FLECHTOPTIK,<br />

VON TIFFANY<br />

& CO., CIRCA<br />

480 EURO<br />

44<br />

1<br />

1 KUGELRING MIT<br />

BRILLANTEN, VON<br />

RÜSCHENBECK,<br />

UM 1800 EURO<br />

2 WEISSGOLDRING<br />

MIT DIAMANTEN,<br />

VON CADA, UM<br />

12 850 EURO<br />

1 RAFFINIERTE<br />

SILBERKETTE VON LE<br />

TÉO & BLET, UM 3300<br />

EURO 2 EINE HOMMAGE<br />

AN RENÉ MAGRITTE:<br />

KETTE MIT ROTEM<br />

APFEL, VON THOMAS<br />

SABO, UM 220 EURO<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1 GRAFISCHE UHR<br />

„SQUARES“ AUS<br />

WEISSGOLD MIT<br />

DIAMANTEN, VON<br />

SOLANGE AZAGURY-<br />

PARTRIDGE, UM 38 200<br />

EURO 2 STAHLUHR<br />

„KALPA PICCOLA“ MIT<br />

DIAMANTEN, VON<br />

PARMIGIANI, UM 7500<br />

EURO 3 FILIGRANE<br />

DIAMANTBESETZTE<br />

ABENDUHR, VON DIOR,<br />

PREIS AUF ANFRAGE<br />

Styling<br />

Auffallend schön: SURREALISTISCHE<br />

PRINTS. Dazu kombiniert man Weißgold,<br />

Silber, Diamanten und einen Tupfer Rot<br />

D<br />

2<br />

GEHÄMMERTE<br />

ARMMANSCHETTE<br />

VON DINH VAN,<br />

UM 1000 EURO<br />

2<br />

ie Traumwelten des Surrealismus gibt’s<br />

jetzt auch in der Mode zu sehen (links:<br />

ein Outfit von Mary Katrantzou). Prints,<br />

die an Gemälde von Dalí oder Magritte<br />

erinnern oder an die Schwarz-Weiß-<br />

Fotos von Man Ray. Der passende<br />

Schmuck zu diesen extravaganten<br />

Fashion-Pieces: aussagekräftige Einzelstücke,<br />

die die Farbe des Prints aufnehmen.<br />

Für Schwarz-Weiß wählen wir Silber<br />

und Weißgold, Letzteres gern mit Brillantbesatz.<br />

Romantisch oder grafisch-cool?<br />

Beides passt – man sollte sich nur für eine<br />

Richtung entscheiden. Sie lieben Farbe?<br />

Nehmen Sie ein Schmuckstück in Rot, das mit<br />

surrealistischen Symbolen liebäugeln darf.<br />

1 OHRRINGE MIT GEOMETRISCHEN<br />

ELEMENTEN, VON MOUTON COLLET, UM<br />

280 EURO 2 CHANDELIERS AUS<br />

WEISSGOLD MIT DIAMANTEN, VON<br />

LORENZ BÄUMER, PREIS AUF ANFRAGE<br />

1<br />

3<br />

2<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Romy Lehmann. FOTOS: access/Kolja v. d. Lippe (1); Günter Brinkmann (1)


MODE<br />

Styling<br />

Jung aussehen in jedem<br />

Alter. Wir zeigen, worauf<br />

es ankommt. Diesmal: der<br />

MÄNNERLOOK ganz feminin<br />

5<br />

6<br />

7<br />

1<br />

4<br />

3<br />

30+<br />

COOL IN SCHWARZ Der Samtmantel<br />

verleiht der toughen Lederhose<br />

eine weiche Note. Das Fischgrätmuster<br />

des Mantels sowie<br />

das karierte Seidentop lockern<br />

den in Schwarz-Weiß gehaltenen<br />

Look auf. 1 Trenchcoat aus Samt<br />

mit Fischgrätmuster, von & Other<br />

Stories, um 145 Euro 2 Kariertes<br />

Seidenlongsleeve mit Brusttasche<br />

und schwarzen Bündchen, von<br />

Joseph, um 415 Euro 3 Lange Ohrringe<br />

in Pfeilform mit spitzer Niete<br />

als Stecker, von Louis Vuitton, um<br />

515 Euro 4 Handliche Lederclutch<br />

mit Metallic-Effekt, von Navyboot,<br />

um 590 Euro 5 Ledertasche mit XL-<br />

Zippern und langen Trageriemen,<br />

von Hogan, um 690 Euro 6 Spitze<br />

Boots mit Kettenelementen, von<br />

Chanel, um 990 Euro 7 Lammlederhose<br />

mit seitlichen Reißverschlüssen,<br />

von Barbara Bui, um 1600 Euro.<br />

2<br />

MADAME 8/2013<br />

PRODUKTION: Karolin Helou. FOTOS: Holger Albrich (2)


2<br />

4<br />

1<br />

7<br />

3<br />

40+<br />

MEN’S LOOK MIT ROCK Der ausgestellte Rock aus<br />

steifer Seide erinnert an eine Schuluniform. Hemdbluse<br />

und karierter Pullover sind der klassischen<br />

Männermode nachempfunden. Die Weste auch,<br />

sie hat aber einen femininen Pelzkragen. Dazu<br />

kombiniert man High Heels und Henkeltasche.<br />

1 Popelinebluse mit goldenem Verschluss am Kragen,<br />

von Paule Ka, um 205 Euro 2 Strukturierter<br />

Pullover in Blau und Kamel, von René Lezard, um<br />

230 Euro 3 Graue Alpakaweste mit blauem Fellkragen,<br />

von Paule Ka, um 750 Euro 4 Rock von<br />

Jil Sander Navy, um 510 Euro 5 Sonnenbrille von<br />

Bottega Veneta, um 330 Euro 6 Henkeltasche aus<br />

Rindsleder mit Krokoprägung, von Aigner, um<br />

600 Euro 7 Ankle Boots im Materialmix aus Wild-<br />

und Glattleder, von Giorgio Armani, um 620 Euro<br />

6<br />

5<br />

47


MODE<br />

Gekonntes Layering<br />

macht den Men’s Style<br />

modern und lebendig<br />

50+<br />

LÄSSIG UND LUXURIÖS Hier werden der strenge Blazer<br />

und der coole lange Pulli mit femininen Accessoires und<br />

dem Blumenprint der Hose gebrochen. Schön dazu: sexy<br />

High Heels aus Samt. 1 Legerer Hut in Grau, von Emporio<br />

Armani, um 95 Euro 2 Neopren-Blazer mit schmalem<br />

Schalkragen, von Brunello Cucinelli, um 2950 Euro 3 Silberne<br />

Armketten mit Medaillen-Anhänger, von Givenchy by<br />

Riccardo Tisci, um 390 Euro 4 Ärmelloser Pullover aus feinem<br />

Mohairgemisch, von United Colors of Benetton, um 45 Euro<br />

5 Große Umschlagtasche aus Leder mit Reptilprägung, von<br />

Unützer, um 1345 Euro 6 Weitgeschnittene Hose mit Blumenprint,<br />

von Dries van Noten, um 740 Euro 7 Pumps aus<br />

dunkelbraunem Samt, von Emporio Armani, um 415 Euro<br />

48<br />

7<br />

3<br />

5<br />

1<br />

6<br />

2<br />

4<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Holger Albrich (2)


4<br />

7<br />

1<br />

6<br />

3<br />

2<br />

5<br />

60+<br />

ELEGANTER MATERIALMIX Goldener Lurex als Highlight zur grauen Wollweste.<br />

Hierzu passen Accessoires in Schwarz. 1 Überlange Weste aus einem Wolle-<br />

Alpakagemisch, mit seitlichen Eingrifftaschen, von Windsor, um 600 Euro<br />

2 Schal mit silberfarbener Appretur, von Fraas, um 35 Euro 3 Hellgraue Bluse<br />

mit ausgefallener Raffung am Kragen, von Gant, um 250 Euro 4 Manschette aus<br />

Metall, von Etro, um 410 Euro 5 Kleine Umhängetasche, im Materialmix aus<br />

Kalbs-, Pony- und Eidechsenleder, von Tod’s, um 1600 Euro 6 Hose aus veredelter<br />

Baumwolle mit Stretchanteil, von Schumacher, um 350 Euro 7 Boots aus Ziegenvelours<br />

mit schönen Cut-outs im Knöchelbereich, von Unützer, um 500 Euro


MODE<br />

IT-GIRL CARA<br />

DELEVINGNE<br />

MIT TROLLEY-<br />

TASCHE, UM<br />

1425 EURO<br />

Special Edition<br />

Immer wieder überraschen uns Labels mit Sonder-<br />

Kollektionen, die mit besonderer Liebe erdacht<br />

worden sind. Diesmal: die Edition GANG BY HOGAN<br />

PLAKATIVE ELEGANZ<br />

1 Der britische Fotograf<br />

Daniel Jackson setzte<br />

zahlreiche Topmodels<br />

wie Liya Kebede (Foto)<br />

für die „Capsule<br />

Collection“ in Szene.<br />

Diese Fotos erscheinen<br />

in dem Magazin „Gang“<br />

und in einem Kurzfilm<br />

2 Auffällige Sonnenbrille<br />

im Seventies-Stil, um<br />

300 Euro 3 Kleine Schulter-<br />

tasche aus bedrucktem<br />

Fell, mit langer Glieder-<br />

kette, circa 540 Euro<br />

4 High-Top-Sneakers<br />

sind Trend. Hier im coolen<br />

Materialmix, um 475 Euro<br />

4<br />

1<br />

2<br />

Kreativität hoch zwei, so das Resultat<br />

spannender Interaktionen. Konkret<br />

heißt das: Nach dem großen Erfolg der<br />

ersten Designer-Kooperation beauftragte<br />

Andrea Della Valle, Präsident von<br />

Hogan, erneut Katie Grand als Gastdesignerin.<br />

Die 42-jährige Britin, die<br />

als Stylistin und Redakteurin des „Love“-Magazins arbeitet,<br />

hat ein untrügliches Gespür für den Zeitgeist und weiß,<br />

was einem coolen, urbanen Publikum gefällt.<br />

Und so verpasste sie zunächst dem Hogan-<br />

Klassiker „Attractive“ ein neues Styling. Dann<br />

hauchte sie mit fröhlichen Farben, Materialmix,<br />

Zebramustern und Herzmotiven dem Mailänder<br />

Casual-de-luxe-Label eine frische Weiblichkeit<br />

ein. Die Sonderedition „Gang by Hogan“ ist dreimal<br />

so groß wie die erste. Neben Schuhen und<br />

Taschen gibt es jetzt auch diverse Kleinlederwaren<br />

und einen Trolley.<br />

MADAME 8/2013<br />

3<br />

REALISATION: Nadine Hippler. FOTOS: Liz Collins (1), Gero Cacciatore (2); Daniel Jackson (1)


MODE<br />

52<br />

ILLUSTRATION VON DOMINIK PLASSMANN<br />

Kult Ballerinas in allen Variationen: Als<br />

David Bell 2005 sein Label lancierte, gelang<br />

ihm ein Supercoup: Seine Pretty Ballerinas<br />

wurden zum Liebling aller Frauen. Jetzt geht<br />

er einen Schritt weiter. Ab sofort gibt es<br />

„Pretty Loafers“, d. h. (bestickte) Loafer z. B.<br />

in Paisley oder Camouflage. Ab 170 Euro.<br />

News<br />

Der Londoner<br />

Department Store<br />

Selfridges hat die weltweit<br />

größte Denim-<br />

Abteilung mit rund 60<br />

Labels eröffnet â Jason<br />

Wu wird neuer Artistic<br />

Director für die Womenswear<br />

von Hugo Boss<br />

ARTWORK Für Designerin<br />

Annette Görtz ist Nachwuchsförderung<br />

eine Selbstverständlichkeit.<br />

Für ihr neuestes<br />

Projekt, das sie mit 20 000<br />

Euro fördert, ließ sie<br />

Studenten der FH Bielefeld,<br />

wo sie einst selbst<br />

studiert hat, ihre Winterkollektion<br />

illustrieren.<br />

Avantgardistische Silhou-<br />

etten und die spannende<br />

Stoffvielfalt boten den Studenten<br />

reichlich Inspiration.<br />

Das Gesamtergebnis gibt es<br />

in dem Buch „Il Lust Ratio N“ zu<br />

sehen (Arnoldsche Verlags-<br />

anstalt, 39,80 Euro). Kleine Figurine<br />

oben von Okan Zafrak.<br />

REVIVAL Das legendäre Motorrad-<br />

label Matchless, bekannt durch Marlon<br />

Brandos Film „The Wild One“, bringt nach<br />

40 Jahren erstmals wieder eine luxuriöse<br />

Outerwear-Kollektion heraus. Die Macher:<br />

Familie Malenotti, die Gründer von Belstaff.<br />

Backstage Der unterhaltsame<br />

Bildband „Philip Treacy by Kevin Davies“<br />

spiegelt in lebendigen Fotos wider, wie es im<br />

Atelier des britischen Hutdesigners zugeht,<br />

wenn Stars und Royals zu Besuch sind.<br />

Außerdem sieht man, wie die fantasievollen<br />

Kreationen entstehen (Phaidon, 49,95 Euro).<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Nadine Hippler. FOTOS: Jacinto Calvo Sancho (1); Pringle of Scotland (1). ILLUSTRATIONEN: Dominik Plassmann (1); Okan Zafrak (1)


Bravo Die Erfolgs geschichte von<br />

Item m6 geht weiter: Neben den Meridianstrümpfen<br />

gibt es jetzt eine Shapewear-<br />

Linie. Die Pantys und blickdichten Tights<br />

(in Schwarz oder Nude) haben eine opti-<br />

male Passform, modellieren eine schöne<br />

Silhouette und fördern die Blutzirkulation.<br />

Panty und Tights, um 60 und 70 Euro.<br />

HOLLYWOOD-GLAM Ladys aufgepasst! Wer diese<br />

Sonnenbrille aufsetzt, hat automatisch gute Laune und wird alle Blicke auf sich ziehen.<br />

Entworfen wurde das Highlight vom Londoner Designer Nicholas Kirkwood, der neben<br />

seinem extravaganten Schuhlabel auch für das italienische Modehaus Pollini die<br />

Accessoires designt. Die Sonnenbrille „Sophia“ mit grafisch angedeuteten Wimpern<br />

erinnert an die nostalgische Cat-Eye-Form der 1960er-Jahre und ist eine Hommage<br />

an Sophia Lorens Modestil. Die Brille gibt es in drei Farbvarianten, um 300 Euro.<br />

Glückwunsch! Das moderne Zeitgeist-Label Hugo aus dem Hause Hugo Boss<br />

feiert 20. Geburtstag. Zu diesem Anlass wurden 20 Special Pieces im labeltypischen,<br />

puristisch-coolen Stil entworfen. Dazu gehören: Anzüge, Jacken, Blusen und Accessoires.<br />

KLARES STATEMENT Die neu kreierte „Cybill Bag“ aus dem<br />

Münchner Traditionshaus Aigner hat zweifellos das Potenzial zum Klassiker. Sie vereint<br />

feinste Handwerkskunst, Topqualität und puristisch-zeitloses Design. Durch ihre prakti-<br />

sche Innenaufteilung eignet sich die Tasche auch als perfekter Business- oder Reisebegleiter.<br />

Die strukturierte Kalbledertasche ist in zwei Größen (um 800 und 1200 Euro) sowie<br />

in den Farben Taupe, Dahlia, Nordic Blue (Foto) sowie in Schwarz und Anthrazit erhältlich.<br />

STIL-IKONE<br />

Die elegante Archiv-Kollek-<br />

tion, die ab August in die Läden<br />

(z. B. Andreas Murkudis<br />

in Berlin) kommt, ist der dritte<br />

und letzte Part der Langzeitkooperation<br />

„Princess Grace:<br />

More than an Image“ zwischen<br />

dem Traditionslabel Pringle of<br />

Scotland und dem Londoner<br />

St. Martins College. Die Studenten<br />

bekamen die Aufgabe, den Stil von<br />

Fürstin Gracia Patricia zu studieren<br />

und Pullover, Kleider und Cardigans<br />

aus Cashmere zu designen. Inspiration<br />

dazu fanden sie u. a. im monegassischen<br />

Nationalmuseum sowie<br />

in den Palastarchiven. Rechts: Pulli<br />

mit Federprint, von Louise Morris.<br />

53


KUNST<br />

54<br />

EINE ART- ART-<br />

PARTY UND<br />

VIELE<br />

PAVILLONS<br />

Die Biennale in Venedig ist ein Muss – wegen<br />

der Kunst, klar. Und wegen der<br />

unvergleichlichen Kulisse, der spektakulären<br />

Locations, der Lässigkeit, des Stils<br />

TEXT: RÜDIGER VON NASO<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Photoshot/Intertopics (1); André Lucat - SGP (1)<br />

Überwältigend<br />

Die Tücke des Objekts oder besser der Objekte musste<br />

Schauspielstar und Model Milla Jovovich in der Installation<br />

„Future/Perfect“ der amerikanischen Künstlerin<br />

Tara Subkoff am eigenen Leib erfahren. Der Betrachter<br />

konnte, wenn er wollte, der schönen Schauspielerin in<br />

der großartigen Kulisse des rosenbewachsenen Gartens<br />

des Palazzo Malipiero Barnabò mit Canal-Grande-<br />

Berührung sechs Stunden lang entspannt dabei zusehen,<br />

wie sie sich, so etwas wie eine perfekte Shopperin<br />

mimend, im Wirrwarr ihrer eigenen Bestellungen von<br />

Kleidern und Kunstwerken verlor. Und – schließlich war<br />

das Ganze eine hautnahe Performance in Echtzeit – im<br />

Laufe des Nachmittags deutliche Zeichen von Erschöpfung<br />

zeigte. Außer Atem geriet, als wäre sie nicht in<br />

einem gläsernen Pavillon in einem stillen Garten in<br />

Venedig, sondern in einem gnadenlosen Actionfilm auf<br />

der Leinwand unterwegs. Die Kunstwerke, die Milla<br />

auspacken durfte, stammten übrigens von Künstlern<br />

mit so klangvollen Namen wie Jeff Koons, Ed Ruscha,<br />

Yoko Ono, Barbara Kruger, Julian Schnabel, die Kleider<br />

und Accessoires von der Firma Marella, die das Ganze<br />

für ihre Stilikone Milla inszenieren ließ. Ein ironischer<br />

Kommentar zur Kunstwelt, in der mehr und mehr das<br />

Geld regiert, war das Spektakel allemal.<br />

55


KUNST<br />

56<br />

Die Biennale in Venedig existiert seit 1895<br />

und ist seit Ewigkeiten neben der nur alle<br />

fünf Jahre stattfindenden documenta das<br />

weltweit wichtigste Ereignis zeitgenössischer<br />

Kunst. Eine Offenbarung. Und eine<br />

Zumutung. Eine Offenbarung, weil sie immer<br />

wieder Glücksmomente verheißt,<br />

lustvolle unerwartete Kunstentdeckungen. Eine Zumutung,<br />

weil von vorneherein feststeht, dass es eine Illusion ist zu<br />

glauben, auch nur annähernd alles sehen zu können. Obwohl<br />

man es eigentlich ja weiß, überrascht es einen alle<br />

zwei Jahre dann doch wieder. Aber nicht auf jeder Biennale<br />

gibt es ein Kunstereignis, das die Situation des Besuchers<br />

in so symbolhafter Deutlichkeit in Szene setzt wie Tara Subkoffs<br />

von Marella gesponserte Performance und Installation<br />

„Future/Perfect“ mit der Schauspielerin Milla Jovovich (siehe<br />

Seite 55). Die konnte man an einem der Vernissage-<br />

Tage in einer leider einmaligen Aktion dabei beobachten,<br />

wie sie unter Bergen von Objekten fast zu ersticken drohte.<br />

Die Parallelen zu den Erfahrungen der Biennale-Besucher<br />

sind gewiss nicht zufällig. Manch einer scheint bei den 88<br />

über die ganze Stadt verstreuten nationalen Pavillons, den<br />

Werken von über 150 Künstlern in der zentralen von Massimiliano<br />

Gioni kuratierten Ausstellung „Der enzyklopädische<br />

Palast“, den unzähligen sogenannten kollateralen<br />

Events und den überall auftauchenden selbst ernannten<br />

Performance-Künstlern, die in keinem Programmheft stehen,<br />

den Überblick zu verlieren. Anders lässt es sich ja wohl<br />

nicht erklären, dass sich Kunstbeflissene in langen Warte-<br />

Blaulicht Die portugiesische<br />

Künstlerin Joana Vasconcelos,<br />

41, hat den portugiesischen Pavillon aufs<br />

Wasser verlagert. „Trafaria Praia“ nennt<br />

sie ihr Projekt, in dem sie auf die Lissabon<br />

und Venedig gemeinsame Tradition<br />

anspielt, in der Wasser, Navigation und<br />

Schiffe eine entscheidende Rolle spiel(t)en.<br />

Man kann auf dem Fährschiff (oben) außen<br />

einen Azulejo-Streifen mit den berühmten<br />

blau-weißen Keramikkacheln bewundern<br />

und vor allem im Inneren des Schiffes eine<br />

bezwingende Symphonie aus Textilien und<br />

Licht, die sich immer wieder verändert und<br />

einen in einen krakenhaften Unterwasserkosmos<br />

versetzt (Foto links). Dienstag bis<br />

Freitag 12 und 17 Uhr , Samstag und Sonntag<br />

12, 15 und 17 Uhr werden Rundfahrten<br />

von den Giardini zur Punta della Dogana<br />

angeboten. Trafaria Praia, Riva dei Partigiani,<br />

in der Nähe des Vaporetto-Stops Giardini<br />

schlangen vor mediokren Kunstwerken quälen, dass aber<br />

die grandiose Ausstellung „Manet. Ritorno a Venezia“ (bis<br />

18.8.2013) im Dogenpalast, in der man Manets „Olympia“<br />

direkt neben Tizians „Venus von Urbino“ bewundern kann,<br />

menschenleer ist. Zugegeben, die Schau hat nicht direkt<br />

etwas mit der Biennale zu tun, aber diese hat ja im Gegensatz<br />

etwa zur documenta immer davon gelebt, dass man so<br />

wunderbar fremdgehen kann, indem man, sagen wir einmal,<br />

zwei, drei Schritte in eine Kirche macht und vor einem<br />

Altarbildnis von einst vielleicht Maßstäbe für die Kunst von<br />

heute gewinnt. Solche Kontraste sind sicher die schönste<br />

Erfahrung, die man in den nächsten Monaten (bis<br />

24.11.2013) in Venedig machen kann. Das sicherlich zwingendste<br />

Beispiel dafür ist die Ausstellung „When Attitudes<br />

Become Form: Bern 1969/Venice 2013“ in der Fondazione<br />

Prada, die Harald Szeemanns legendäre Schau mit Konzeptkunst,<br />

Arte Povera und Land-Art 1969 in der Kunsthalle<br />

Bern in den historischen freskenverzierten Räumen des Palazzo<br />

Ca’ Corner della Regina wiederauferstehen lässt. Den<br />

Blickwinkel auf die Dinge verändert auch eine Arbeit des<br />

Architekten John Pawson in Kooperation mit dem Unternehmen<br />

Swarovski, die nicht umsonst „Perspectives“ heißt.<br />

Eine Linse von 40 cm Durchmesser, die auf einer spiegelnden<br />

Oberfläche liegt, erlaubt einen ungewohnten Blick auf<br />

die Kuppel der Palladio-Kirche Basilica di San Giorgio Maggiore.<br />

Und wer schon einmal hier auf der Isola di San Giorgio<br />

gelandet ist, sollte natürlich auch den überwältigenden<br />

Blick vom Campanile genießen. Entdecken Sie hier unsere<br />

Lieblingskunstwerke, die den Blick verändern:<br />

➛<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Christine Zurmeyer (7)<br />

BAUKASTEN<br />

Spielwiese, Laboratorium, Experimentierfeld ... Auf jeden Fall gibt es viel zu sehen<br />

in Sarah Szes Installation „Triple Point“, die den Pavillon der Vereinigten Staaten<br />

beschlagnahmt – weit über dessen Grenzen in den Außenraum hinaus. Der<br />

Schwere des Gebäudes aus den 1930er-Jahren im Palladio-Stil setzt Sarah Sze<br />

in mehreren raumbezogenen Installationen ihre Einladung zu mehr Leichtigkeit<br />

entgegen. So fragil wie fantasievoll wirkt das Konstrukt, das Sammelsurium aus<br />

Alltagsgegenständen, welche die 43-jährige Künstlerin zu filigranen Architekturen<br />

in monatelanger Arbeit zusammengetragen und -gefügt hat. Früher gesammelte<br />

Objekte treffen auf Fundstücke aus Venedig, etwa Blätter aus den Giardini<br />

oder Vaporetto-Tickets. „Wenn du ohne Karte durch Venedig wanderst, findest<br />

du die unglaublichsten Dinge“, hat die Künstlerin festgestellt. Der Besucher ist<br />

aufgefordert, in einer desorientierenden Kunstwelt seinen eigenen Kompass zu<br />

finden. Und sich in diesem „Work in progress“, bei dem spätere Ergänzungen nicht<br />

ausgeschlossen sind, mit Lust in einem der Tausenden von Details zu verlieren.<br />

Das ist nicht schwierig. Pavillon der Vereinigten Staaten, Giardini<br />

IN BEWEGUNG<br />

Wunderbar still und ohne viel Aufhebens zu machen präsentiert<br />

sich der rumänische Pavillon mit „An Immaterial<br />

Retrospective of the Venice Biennale“. Manuel Pelmus, 38,<br />

eine der bekanntesten Figuren des rumänischen Tanzes,<br />

und Alexandra Pirici, 31, Choreografin und Performance-<br />

Künstlerin, die in diversen künstlerischen Medien arbeitet<br />

(beide auf dem Foto links oben), schaffen tagtäglich mit<br />

wechselnden Gruppen von Tänzern ein ephemeres<br />

Monument der Biennale seit ihrer Gründung im Jahre<br />

1895. Sie präsentieren spielerisch Werke und Aktionen,<br />

welche die Biennale geprägt haben, mit der Garantie,<br />

dass keine Performance desselben Opus identisch ausfällt.<br />

Auch die Möglichkeit, ein besonders inspirierendes Werk<br />

der Biennale 2013 noch in ihre Arbeit zu integrieren,<br />

schließen die Künstler nicht aus. Durch ihr Vorgehen,<br />

Monumentales in Immaterielles, Objekte in Aktionen zu<br />

verwandeln, bieten das Künstlerpaar und seine Protagonisten<br />

(Fotos) einen grandios innovativen Blick auf die<br />

Biennale. Rumänischer Pavillon, Giardini<br />

EINE EINZIGARTIGE Schule DES SEHENS<br />

57


KUNST<br />

58<br />

BITTE PLATZ NEHMEN! Der berühmte chinesische und in seiner Heimat regelmäßig<br />

Repressalien ausgesetzte Künstler Ai Weiwei, der ja auch Architekt ist, hat schon 2007 auf der documenta 12 ein Faible für Möbel gezeigt.<br />

1001 Türen und Fenster traditioneller Gebäude der Ming- und Qing-Dynastie (1368–1911) fügte er zu seiner „Schablone“ genannten Skulptur,<br />

die desto mehr Berühmtheit erlangte, als sie irgendwann windbedingt einstürzte – und so noch spektakulärer wirkte. 1001 hundert- bis vierhundert<br />

Jahre alte Stühle, die quer über das documenta-Gelände verstreut waren, luden zum Probesitzen ein. Insofern hat der Besucher des<br />

Deutschen Pavillons der Biennale, der – Freundschaft verpflichtet – dieses Mal das Gebäude mit dem französischen getauscht hat, ein Déjàvu-Erlebnis,<br />

auch wenn es nun einfache Hocker sind, die Ai Weiwei raumfüllend auftürmt. Die 886 antiken dreibeinigen Holzschemel türmen<br />

sich zu einem reizvollen fotogenen Dschungel, den der Besucher durchschreiten kann. Ästhetisches Neuland betritt der Künstler mit seiner<br />

Arbeit mit dem Titel „Bang“ (unten links) allerdings nicht. Wifredo Díaz Valdéz (Jahrgang 1932) zeigt im Uruguayischen Pavillon in seiner Schau<br />

mit dem Titel „Tiempo (Tiempo) Tiempo“ (Zeit (Zeit) Zeit) wie häufig hölzerne Fundstücke, mit denen er die „Poetik des Raums“ – wie einst ein<br />

Ausstellungstitel lautete – erkundet. Gerne stülpt er dabei das Innere nach außen und studiert das Nagen der Zeit am Objekt, wie etwa bei seiner<br />

Skulptur „Butaca (Armsessel), 1984, open“ (unten rechts). Deutscher Pavillon im Französischen Pavillon und Uruguayischer Pavillon, Giardini<br />

HOLZSCHEMEL-SKULPTUR VON AI WEIWEI SKULPTUR „BUTACA“ VON WIFREDO DÍAZ VALDÉZ<br />

DER TEUFEL, ABER AUCH DIE Kunst STECKT IM DETAIL<br />

Farbenfroh „Campo de Color“ heißt die nicht nur optisch<br />

reizvolle minimalistische Installation von Gewürzen der bolivianischen Künstlerin<br />

Sonia Falcone im Lateinamerikanischen Pavillon auf dem Terrain des Arsenale.<br />

Die 1965 geborene Künstlerin, die heute in Hongkong lebt, hat 300 Tongefäße mit<br />

wohlriechenden Pigmenten von Pfeffer über Kakao bis Zimt gefüllt. Die Gewürze in<br />

Puderform sind in diversen Farben leuchtend koloriert und sprechen ganz bewusst<br />

mehrere Sinne gleichzeitig an. Mit Aromen, die sie bei Reisen auf Märkten an allen<br />

Enden der Welt entdeckte, schafft Sonia Falcone einen universellen Raum, der nicht<br />

nur Okzident und Orient verbindet, sondern auch zur Kontemplation einlädt.<br />

„El Atlas del Imperio“, Lateinamerikanischer Pavillon – IILA, Isolotto dell’ Arsenale.<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Christine Zurmeyer (7); Joao Ferrand/JFF (1)<br />

1 CATHERINE LORENT UND MARTIN EDER<br />

2 ANRI SALAS „RAVEL RAVEL UNRAVEL“<br />

3 INSTALLATION VON RASHAD ALAKBAROV<br />

4 LICHTKUNST VON BILL CULBERT<br />

5 „A REMOTE WHISPER“ VON PEDRO CABRITA REIS<br />

Töne & Lichter 1 „Relegation“ nennt die 1977 in München geborene und heute in Berlin lebende luxemburgische Künstlerin<br />

Catherine Lorent ihre Arbeit im Luxemburgischen Pavillon, die aus 13 elektrischen Gibson-Gitarren, drei Flügeln, etlichen Zeichnungen, Skulpturen und Neonleuchten<br />

besteht. Auch wenn die Künstlerin nicht wie an den Eröffnungstagen der Biennale vor Ort ist (unser Foto zeigt sie und den Künstler und Musiker Martin<br />

Eder nach der Performance „Gran Horno & Guests“), kann der Besucher einen spannenden Parcours abschreiten, bei dem er selbst durch seine Bewegungen<br />

Musik in Gang setzt. Luxemburg Pavillon, Ca’ del Duca, Corte del Duca Sforza 3052 2 Der 1974 in Tirana geborene Anri Sala lässt den Deutschen Pavillon, der aber<br />

dieses Jahr der französische ist, rauschhaft mit filmisch dargebotenen (siehe Foto oben) Variationen von Maurice Ravels „Konzert für die linke Hand“ für Klavier<br />

und Orchester bespielen. „Ravel Ravel Unravel“ heißt der wortspielerische Titel, der auf das englische Verb „to ravel“ – etwas verwirren – anspielt. Deutscher<br />

Pavillon, Giardini 3 Der 1979 in Baku geborene Rashad Alakbarov widmet sich seit etwa einem Jahrzehnt vor allem raffinierten Schatten-Installationen, die<br />

sich an Fenstern orientieren, die im 18. und 19. Jahrhundert für Aserbaidschans Architektur typisch waren. Die Schrift „It is not chaos“ in der Arbeit (oben)<br />

lässt sich übrigens nur in der fotografischen Wiedergabe lesen. Ornamentation, Aserbaidschan Pavillon, Palazzo Lezze, Campo S. Stefano, San Marco 2949 4 Der<br />

Neuseeländer Bill Culbert, Jahrgang 1935, hat sich mit seiner Lichtkunst einen Namen gemacht. „Energie und Einfachheit“ kennzeichnen seine Arbeit (oben)<br />

aus fluoreszierenden Röhren und alten kolorierten Plastikflaschen, die großartig mit der Architektur der früheren Sakristei der Kirche La Pietà korrespondiert.<br />

Bill Culbert, Front Door Out Back, Neuseeland Pavillon, Istituto Santa Maria della Pietà (La Pietà), Castello 5 „A RemoteWhisper“ (Ein fernes Flüstern) nennt der<br />

1956 geborene portugiesische Künstler Pedro Cabrita Reis seine Einladung zu einer ungewöhnlichen Raum-Erfahrung (oben). Palazzo Falier, San Marco 2914


KUNST<br />

60<br />

1 AUSSCHNITT AUS SHINRO OHTAKES SKIZZENBÜCHERN<br />

3 „DOLL“ VON MORTON BARTLETT<br />

2 ZEICHNUNG VON FRÉDÉRIC BRULY BOUABRÉ<br />

4 ZEICHENBILDER VON MATT MULLICAN<br />

JEDER MENSCH IST EIN Künstler – ODER NICHT?<br />

ENZYKLOPÄDISCH Regelmäßige Biennale-Besucher wissen schon, dass die jeweilige<br />

Überblicksschau der Biennale im zentralen Pavillon der Giardini und im Arsenale manchmal recht überraschende Titel hat. Auch dieses Jahr ist<br />

das nicht anders. Der 1973 geborene Kurator der Schau, Massimiliano Gioni, der u. a. künstlerischer Leiter der Fondazione Nicola Trussardi in<br />

Mailand ist, hat den Titel „Der enzyklopädische Palast“ gewählt. Ausgangspunkt für die Benennung war das Modell eines gigantischen Turms,<br />

das der autodidaktische Künstler Marino Auriti 1955 konstruiert hatte, in der leicht abwegigen – und natürlich nie in die Tat umgesetzten –<br />

Vorstellung, in dem zu erbauenden Turm später einmal das gesamte Wissen der Menschheit zu speichern. Auch Werke anderer Autodidakten<br />

und Outsider-Künstler stellt Massimiliano Gioni aus, aber natürlich sieht man ebenso Werke etablierter Künstler. Die Arbeiten von über 150<br />

Künstlern sind ausgestellt, auf folgende sollte man achten: 1 Die Skizzenbücher aus den Jahren 1977–2012 des Japaners Shinro Ohtake, die<br />

man in gläsernen Vitrinen bewundern kann (oben ein Detail) sind poetische Collagen, die die Fantasie animieren. Der 1955 in Tokio geborene<br />

Japaner hatte schon auf der letzten documenta mit seiner Arbeit „Mon Cheri: A Self-Portrait as a Scrapped Shed“ in der Karlsaue Aufsehen<br />

erregt 2 Frédéric Bruly Bouabré wurde 1923 in Zéprégüé in Elfenbeinküste geboren. Er hat sich mit Hunderten leicht wiedererkennbaren von<br />

postkartengroßen, beschrifteten Zeichnungen einen Namen gemacht (Foto: „Je suis l’oeil bleu d’une belle femme qui aimante les élus“, 1992<br />

aus der Serie „Connaissance du Monde“) 3 „Doll“ (1936–1963) heißt die Skulptur des Amerikaners Morton Bartlett (1909–1992), von dessen Besessenheit<br />

für Puppen man erst nach seinem Tode erfuhr 4 Ein faszinierendes Labyrinth aus Zeichen- und Schriftbildern (oben ein Detail) zeigt<br />

der amerikanische Künstler Matt Mullican (Jahrgang 1951). Il Palazzo Enciclopedico, Zentralpavillon Giardini und Arsenale<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Christine Zurmeyer (7); Courtesy CAAC - The Pigozzi Collection (c) Frédéric Bruly Bouabré (1)<br />

Auf dem Teppich Selten war der Ausdruck „Auf<br />

dem Teppich bleiben“ wohl wahrer als in der Schau im Palazzo Grassi, die dem<br />

1956 in Meran geborenen Künstler Rudolf Stingel gewidmet ist. Was im Vorfeld<br />

eher wie eine etwas aberwitzige Idee schien, entpuppt sich nun in François Pinaults<br />

Reich auf 5000 Quadratmetern als eine überzeugende, immer wieder überraschende<br />

Perspektiven bietende Erfahrung. Das omnipräsente Motiv des Orientteppichs,<br />

das Böden und Wände bedeckt – und daran denken lässt, dass Venedig einst<br />

ein wichtiges Tor zum Orient darstellte – ermüdet den Betrachter kein bisschen.<br />

Rudolf Stingel, Palazzo Grassi, Campo San Samuele 3231. Bis 31. Dezember 2013<br />

Platonisch „Kunst und Wissen –<br />

der Geist des Ortes in den 5 Platonischen Körpern“ heißt eine Ausstellung<br />

der 77-jährigen deutschen Künstlerin Lore Bert in der berühmten Biblioteca<br />

Nazionale Marciana, der einst der Dichter Petrarca seine Handschriftensammlung<br />

stiftete. In einem weißen Meer von Tausenden von gefalteten<br />

Papieren hat die Künstlerin ihre großformatigen, mit Spiegelflächen gebauten<br />

Platonischen Körper platziert, die nun die grandiose Decke etwa mit Bildern<br />

von Paolo Veronese widerspiegeln. Die fünf regelmäßigen Polyeder, welche die<br />

Elemente Wasser, Erde, Feuer, Luft und das Universum repräsentieren, werden<br />

durch zwölf großformatige Bildobjekte ergänzt. Eine so beeindruckende<br />

wie verwirrende Tour de Force. Biblioteca Nazionale Marciana am Markusplatz<br />

PURISTISCH Wer wagt, gewinnt. Tatsächlich erscheint es<br />

ja auf den ersten Blick – oder besser vor dem ersten Blick auf die aktuelle<br />

Ausstellung – wahnwitzig, eine Schau, die vor Jahrzehnten stattfand und<br />

Geschichte schrieb, an einem anderen Ort zu rekonstruieren. Aber genau<br />

das hat Germano Celant nun mit dem Künstler Thomas Demand und dem<br />

Architekten Rem Koolhaas mit Harald Szeemanns legendärer Ausstellung<br />

„Live in Your Head. When Attitudes Become Form“, die 1969 in der Kunsthalle<br />

Bern stattfand, mit triumphalem Erfolg für die Fondazione Prada getan.<br />

Und so kann man in den prächtigen historischen Räumen der Ca’ Corner<br />

della Regina ein Wiedersehen mit Künstlern wie Joseph Beuys, Daniel<br />

Buren, Carl Andre, Walter De Maria, Joseph Kosuth, Mario Merz etc. feiern.<br />

Wunderbar! Fondazione Prada, Calle de Ca’ Corner, Santa Croce 2215<br />

61


KUNST<br />

BLICKWECHSEL Die intime Geschichte eines russischen Mädchens erzählt die Arbeit „Katya“ des 46-jährigen amerikanischen<br />

Künstlers Bart Dorsa. Die Ausstellung zeigt Fotos und Bronzeskulpturen in nahezu völlig dunklen Räumen, durch die man sich – auf<br />

Socken – vorsichtig durchtasten muss. Die Inszenierung entfaltet auch dann eine magische Wirkung, wenn man Katyas Geschichte nicht kennt,<br />

die zunächst mit ihrer Mutter, die sich nach der Trennung von Katyas Vater entschied, Nonne zu werden, im Alter von drei bis 13 in einem<br />

orthodoxen Kloster in der russischen Provinz lebte. Später kehrten beide zurück nach Moskau, wo Katya in den Untergrund der Megapolis<br />

abtauchte. Bart Dorsa, der seit mehr als einem Jahrzehnt in Moskau lebt, erzählt die Geschichte von ihrem leidvollen Leben und ihrer Selbstfindung<br />

– und entdeckt sich dabei als Künstler. Bart Dorsa, Katya, Fondamenta delle Zattere, Dorsoduro 417 (bis 15. September 2013)et quid<br />

OHNE Geheimnis GIBT ES KEINE KUNST<br />

Smart Auch<br />

wenn es auf dem Foto rechts nicht so wirkt, im<br />

(nun nach Ende der Eröffnungstage nur noch)<br />

virtuellen Padiglione Crepaccio at yoox.com, der<br />

jungen venezianischen Künstlern während der<br />

Biennale ein Forum bietet, gibt es auch männliche<br />

Künstler. Aber die passten nicht mehr<br />

auf das Foto, das die Kuratorin Caroline<br />

Corbetta sowie die Künstlerinnen Serena<br />

Vestrucci, Valentina Roselli, Caterina Rossato und<br />

Barbara Prenka (von links) zeigt. Das Besondere<br />

an dem Angebot von yoox.com, dem virtuellen<br />

Store für Multibrand-Fashion, Design und Art,<br />

und Il Crepaccio, dem Mailänder Schaufenster<br />

für Kunst, ist, dass die Werke der jungen Künstler<br />

– wie in früheren Jahren bei der Biennale<br />

allgemein üblich – käuflich zu erwerben sind.<br />

Etwa unser Favorit: das „Libro n. 1/Fotografia in<br />

posa“ von Caterina Rossato. Infos: yoox.com<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Christine Zurmeyer (3)<br />

Vorwahl von Italien: 0039<br />

TRÄUMEN<br />

HOTEL GRITTI PALACE 1475 erbaut,<br />

1525 vom Dogen Andrea<br />

Gritti zu seiner Privatresidenz<br />

gemacht, seit Ende des 19.<br />

Jahrhunderts ein Luxushotel –<br />

und eine Legende mit Gästen<br />

wie Hemingway und Somerset<br />

Maugham. Nun spielt das Haus<br />

nach prunkvoller Restaurierung<br />

mit dem Acqua di Parma Spa einen<br />

weiteren Trumpf aus, auch<br />

für Nicht-Hotelgäste. DZ ab 425<br />

Euro. Tel. 041/79 46 11, Info: the<br />

grittipalace.com<br />

PALAZZINA G Von Designerstar<br />

Philippe Starck gestyltes Hotel<br />

in unmittelbarer Nähe des Palazzo<br />

Grassi. Nur 22 Zimmer und<br />

Suiten. Tolle Lounge und Bar,<br />

romantische Terrasse, schickes<br />

Restaurant mit Showküche und<br />

jede Menge Celebritys. DZ ab 330<br />

Euro. Tel. 041/528 46 44, Info: pa<br />

lazzinag.com<br />

HOTEL GABRIELLI Schöner, bei<br />

Künstlern und Intellektuellen<br />

beliebter Palazzo aus dem 14.<br />

Jahrhundert mit Lagunenblick,<br />

nicht weit von den Biennale-<br />

Adressen Arsenale und Giardini.<br />

Hier stiegen schon Berühmtheiten<br />

wie Sigmund Freud und<br />

Wim Wenders ab. Am 15.9.1913<br />

war Franz Kafka zu Gast. Zum<br />

100. Jubiläum gibt’s am 15.9.<br />

eine Matinee, bei der Verleger<br />

Klaus Wagenbach über Kafka<br />

spricht und Schauspieler Ulrich<br />

Tukur aus Kafkas Briefen an dessen<br />

Verlobte Felice Bauer liest.<br />

DZ ab 132 Euro. Tel. 041/523 15<br />

80, Info: hotelgabrielli.it<br />

ES GIBT AUCH EIN LEBEN NEBEN DER KUNST: TOP-ADRESSEN IN VENEDIG<br />

RISTORANTE QUADRI HOTEL PALAZZINA G CAFFÈ DEGLI ARTISTI<br />

GENIESSEN<br />

RISTORANTE QUADRI Zentraler<br />

als auf dem Markusplatz kann<br />

man in Venedig kaum speisen<br />

– und besser wohl auch nicht.<br />

Immerhin ist in dem Lokal, das<br />

kürzlich renoviert wurde, Massimiliano<br />

Alajmo, Italiens jüngster<br />

mit drei Michelin-Sternen geadelter<br />

Koch, Küchenchef. Piazza<br />

San Marco 120, Tel. 04/522 21 05<br />

AL COVO Vergleichsweise wenige<br />

Touristen finden in dieses<br />

auf angenehme, nicht übertriebene<br />

Weise noble Restaurant im<br />

Castello-Viertel, das vor allem<br />

hervorragende Fischgerichte<br />

anbietet und durch seine exquisite<br />

Weinkarte besticht. Castello<br />

3968, Tel. 041/522 38 12<br />

ALLE TESTIERE Manche halten<br />

das kleine Lokal, das nur 20<br />

Plätze hat und recht unprätentiös<br />

daherkommt, für das beste<br />

der Stadt. Auf jeden Fall zählt es<br />

bei vielen Venedig-Kennern seit<br />

Jahren zu ihren Lieblingsadressen.<br />

Calle del Mondo Novo Castello<br />

5801, Tel. 041/522 72 20<br />

MET RESTAURANT Das Restaurant<br />

im klassisch-edlen Stil gehört<br />

zum Hotel „Metropole“ und<br />

hat ein einzigartiges Konzept.<br />

Die Cucina tracontemporanea,<br />

also die zeitüberschreitende Küche,<br />

spielt mit zwei Varianten:<br />

traditioneller Zubereitungsart<br />

und modernen Interpretationen.<br />

Man kann also beispielsweise die<br />

berühmten Sarde in Saor (saure<br />

Sardinen) in der klassischvenezianischen<br />

Version zu sich<br />

nehmen oder in einer verspieltzeitgenössischen.<br />

Riva degli Schiavoni<br />

4149, Tel. 041/524 00 34<br />

AL TIMON In dieser angenehmen<br />

kleinen Osteria, die nahe beim<br />

Getto, direkt am Wasser liegt,<br />

sitzt man gemütlich an langen<br />

Holztischen und genießt<br />

eine kleine Auswahl an Bistrogerichten<br />

und gute Weine. Ein<br />

lässiger Platz. Fondamenta degli<br />

Ormesini 2754, Tel. 041/524 60 66<br />

BARS & CO.<br />

CAFFÈ FLORIAN Berühmter und<br />

schöner geht es kaum als in<br />

diesem verspiegelten, mit Holzmalereien<br />

verzierten Caffè – und<br />

die Musik spielt dazu. Echte Venezianer<br />

nehmen ihren Espresso<br />

hinten an der Bar im Stehen. Das<br />

spart Geld, und man hat das Gefühl,<br />

dazuzugehören. Piazza San<br />

Marco 58, Tel. 041/520 56 41<br />

CAFFÈ DEGLI ARTISTI Ideal zum<br />

Frühstücken ist dieses kleine<br />

Café, das ausschließlich von<br />

Frauen geführt wird und bei dem<br />

der überstrapazierte Ausdruck<br />

„authentisch“ wirklich passt.<br />

Der Service ist liebenswürdig,<br />

manchmal wird Kunst ausgestellt,<br />

und die Preise lassen einen<br />

vergessen, dass man sich in<br />

einer sehr teuren Stadt bewegt.<br />

Hier kosten zwei Cappuccini und<br />

zwei Cornetti summa summarum<br />

4,80 Euro. Viale San Marco<br />

15, Tel. 041/968 01 35<br />

THE BAUER’S Natürlich kann<br />

man Venedig nicht verlassen,<br />

ohne (mindestens) einen Bellini<br />

getrunken zu haben. Der beste<br />

der Stadt wird zurzeit im „Hotel<br />

Bauer“ serviert. Entweder auf<br />

der wunderschönen Terrasse der<br />

„Bar Canale“ oder nachts in der<br />

angesagten „B-Bar“. San Marco<br />

1459, Tel. 041/520 70 22<br />

SHOPPEN<br />

MAISON LOUIS VUITTON Natürlich<br />

hat man vor lauter Kunstgenuss<br />

in Venedig eigentlich keine Zeit<br />

zum Shoppen. Aber wenn sich<br />

das eine mit dem anderen verbinden<br />

lässt? Auf jeden Fall lohnt ein<br />

Blick in den neuen Espace Louis<br />

Vuitton, in dem Tony Oursler seine<br />

Arbeit „Where Should Othello<br />

Go?“ mit dem frisch restaurierten<br />

Bild „Tod des Othello“ von Pompeo<br />

Molmenti konfrontiert. San<br />

Marco 1345, Tel. 041/522 45 00<br />

ELITRE CONCEPT STORE Venedigs<br />

erster Concept Store liegt im<br />

Univiertel. Hier werden Girlies<br />

individuelle Fashion-Träume<br />

wahr: Hippieskes von Aggabarti,<br />

Gute-Laune-Mode von Agatha<br />

Ruiz de la Prada und freche Accessoires<br />

von Irregular Choice.<br />

Sestiere Dorsoduro 3949-50<br />

MA.RE Natürlich findet man Muranoglas<br />

in Venedig an jeder<br />

Ecke. Dieser kleine Shop mit<br />

einem großen angeschlossenen<br />

Showroom führt alles, was Rang<br />

und Namen hat in Sachen Glaskunst:<br />

Salviati, Venini, Cenedese,<br />

Seguso, Nason & Moretti, Pino<br />

Signoretto. Via XXII Marzo 2088<br />

PAOLO OLBI Die hübschesten Mitbringsel<br />

aus Venedig sind – wenn<br />

nicht aus Glas – entweder aus<br />

Papier oder Leder. Paolo Olbi ist<br />

ein schöner Handwerksbetrieb<br />

mit zwei Filialen, in denen Notizbücher<br />

aus handschuhweichem<br />

Leder, traumhafte Fotoalben,<br />

marmoriertes Papier, Dokumentenmappen<br />

und Schreibgeräte<br />

verkauft werden. San Marco 3653,<br />

Calle della Mandola und Cannaregio<br />

6061, Campo S. Maria Nova<br />

63


FILM<br />

64<br />

DER GROSSE<br />

R.R.<br />

Früher waren wir vernarrt in seine blitzblauen Augen, sein Lächeln,<br />

seine Verwegenheit. Und heute? Gehen wir auf die Knie vor einem Mann,<br />

dessen Schauspielkunst wir vielleicht jetzt erst richtig zu würdigen<br />

wissen: Robert Redford – nun mit „The Company You Keep“ am Start<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTO: Vittorio Zunino Celotto/Contour by Getty Images


Als George Clooney noch die Schulbank<br />

drückte, war Robert Redford, heute 76,<br />

schon längst das politische Gewissen<br />

Hollywoods. Nach Kassenschlagern wie<br />

„Barfuß im Park“ oder „So wie wir waren“<br />

galt er nicht nur als das Sexsymbol<br />

schlechthin, sondern auch als sichere<br />

Bank im Filmgeschäft. War jemand, der darauf bestehen<br />

konnte, gesellschaftskritische Filme wie das Watergate-Drama<br />

„Die Unbestechlichen“ selbst zu produzieren. Sei ne<br />

Kurzvita: Nach einem Theaterwissenschaftsstudium in New<br />

York und einigen Hungerjahren auf der Bühne gelingt ihm<br />

1969 mit „Butch Cassidy und Sundance Kid“ der Sprung auf<br />

die Kinoleinwand. Sein Privatleben? Ungewöhnlich skandalfrei<br />

für jemanden seines Kalibers in der Traum fabrik. Von<br />

1958 bis 1985 ist er mit der Schauspielerin Lola Van Wangenen<br />

verheiratet, hat mit ihr die Kinder Shauna, 52, James,<br />

50, und Amy, 42. Das älteste, Scott, starb 1959 an plötzlichem<br />

Kindstod. 1981 gründet Robert Redford in Utah das<br />

Sundance Institute, das wohl wichtigste Forum für den Independent<br />

Film, dessen alljährliches Festival bis heute ein<br />

Highlight der internationalen Kinolandschaft ist. 1996 lernt<br />

er bei diesem Event die deutsche Künstlerin Sibylle Szaggars<br />

kennen und lieben, im Sommer 2009 heiratet das Paar in<br />

Hamburg, der Heimat der Braut, höchst unauffällig in der<br />

kleinen Kirche St. Severini im Stadtteil Kirchwerder. In eigenen<br />

Regiewerken wie „Der Kandidat“ oder „Von Löwen<br />

und Lämmern“ hat er immer wieder große ethische Fragen<br />

aufgeworfen. Wie jetzt in „The Company You Keep – Die<br />

Akte Grant“ (Start: 25. Juli). Robert Redford schrieb das<br />

Drehbuch, führte Regie und spielt die Hauptrolle: einen ehemaligen<br />

Linksradikalen, der einst in der Untergrundbewegung<br />

Weathermen die Viet nam politik der US-Regierung<br />

bekämpfte. Und nunmehr unter falschem Namen als geachteter<br />

Anwalt und allein erzie hen der Vater einer Zwölfjährigen<br />

lebt und nach der Verhaftung einer früheren Mitstreiterin<br />

(Susan Sarandon) eines Tages von einem übereifrigen<br />

Reporter (Shia LaBeouf) aufgespürt wird. Beim Gespräch im<br />

Pariser Hotel „Georges V“ wirkt Robert Redford oberlässig.<br />

Jeans, schwarzes Shirt, Türkisring. Die rotblonden Haare<br />

fallen ihm so jungenhaft ins (mittlerweile nicht nur windund<br />

wettergegerbte) Gesicht wie eh und je. Er begrüßt mich<br />

auf Deutsch. Fast akzentfrei. Und sehr charmant: „Hallo, ich<br />

erinnere mich an Sie.“ Um dann, augenzwinkernd, ins Englische<br />

überzugehen: „Erinnern Sie sich auch an mich?“<br />

Sie haben in Paris und Florenz gelebt. Hat Europa Sie geprägt?<br />

Meine eigentliche Bildung begann mit meiner Reise dorthin,<br />

nach dem Tod meiner Mutter. Ich war 18, hatte keine Lust<br />

aufs College und ahnte, dass es mich weiterbringen würde,<br />

wenn ich raus in die Welt zöge. Meine erste Station in<br />

Deutschland war München. Ich hatte überhaupt keine Vorstellung.<br />

Ich trampte in die Stadt, und als ich aus dem Auto<br />

stieg, kamen ein paar Studenten vorbei, nahmen mich in<br />

ihre Mitte und gingen mit mir ins „Hofbräuhaus“. Ich war<br />

völlig begeistert und dachte: Toll, hier sind alle so gut gelaunt!<br />

Was ich nicht wusste: Es war Fasching.<br />

Wann fingen Sie an, sich für Politik zu interessieren?<br />

Nach Paris kam ich 1957, zur Zeit des Algerienkriegs. Damals<br />

wollte ich Maler werden, beschäftigte mich vor allem<br />

mit Kunst. Wenn ich mich aber mit Leuten in meinem Alter<br />

unterhielt, in Cafés und auf der Straße, fragten die mich<br />

dauernd nach meiner Meinung zu politischen Themen. Und<br />

ich hatte von nichts Ahnung. Das war mir echt peinlich. Ich<br />

habe mich so geschämt, dass ich anfing, mich von Europa<br />

aus mit meinem Land auseinanderzusetzen. Ich habe viele<br />

ausländische Zeitungen gelesen und so ganz unterschiedliche<br />

Standpunkte über die USA kennengelernt.<br />

Während die USA in den 1970ern mit der Terrorgruppe der<br />

Weathermen zu tun hatten, hatten wir unter Baader-Meinhof zu<br />

leiden. Ist Ihnen diese Bewegung ein Begriff?<br />

Ja, ich erinnere mich. Ich interessiere mich schon lange für<br />

jede Form von Anarchie. In der Geschichte findet sie sich<br />

in allen Ländern: in Russland die Bolschewiken, in den USA<br />

um 1900 herum Figuren wie Emma Goldman. Etwa alle 20<br />

Jahre kommt es zum Aufstand gegen etwas, was manche<br />

als totalitäres Regime empfinden oder zumindest als Gefahr,<br />

dass die Meinungsfreiheit des Einzelnen eingeschränkt werden<br />

soll. Dann melden sich Anarchisten lautstark zu Wort.<br />

Seit ich einen größeren Einblick in die Geschichte habe,<br />

stelle ich mir immer wieder die Frage, warum Anarchie<br />

beginnt und warum sie endet.<br />

In „The Company You Keep“ geht es um eine Gruppe Anti-Vietnam-Aktivisten,<br />

die militant wurden.<br />

Es geht um eine Widerstandsbewegung von jungen Leuten<br />

gegen einen Krieg, an den sie nicht glaubten. Sie wurden<br />

damals gegen ihren Willen eingezogen und zu etwas gezwungen,<br />

das sie moralisch und rechtlich für falsch hielten.<br />

Ich habe damals mit ihren Idealen sympathisiert.<br />

Aber nicht mitgemacht?<br />

Ich war noch sehr jung und gerade dabei, eine Familie zu<br />

gründen und in New York eine Theaterkarriere auf die Beine<br />

zu stellen. Aber meine Sicht stimmte größtenteils mit der<br />

der Weathermen überein. Bis sie Gewalt einsetzten. Für<br />

mich der Anfang vom Ende, so kam’s dann auch: Sie lösten<br />

sich auf, einige tauchten in den Untergrund ab.<br />

Warum schildern Sie das Thema aus der heutigen Perspektive?<br />

Mich interessierte, was aus diesen Leuten 30, 40 Jahre später<br />

geworden ist. Wer sie heute sind, welche Haltung ➛<br />

65


FILM<br />

66<br />

sie haben. Ob sie auf die veränderten<br />

Umstände reagiert und sich verändert<br />

haben. Und inwieweit sie in der falschen<br />

Identität, die sie sich zulegen<br />

mussten, gefangen sind.<br />

Ihre große moralische Frage ist doch:<br />

Muss man nach 30 Jahren immer noch einstehen für seine Taten?<br />

Genau! Ob wir für unsere Vergangenheit zur Verantwortung<br />

gezogen werden müssen. Mich interessierte, dass diese Aktivisten<br />

im Untergrund sehr unterschiedliche Wege eingeschlagen<br />

haben. Einige bedauern, was sie getan haben.<br />

Andere eher, dass die Bewegung sich selbst zerstört hat.<br />

Und es gibt welche, die immer noch an die Sache glauben.<br />

Wie haben Sie sich Ihrer Figur angenähert?<br />

Langsam. Es hat vier Jahre gedauert, bis wir mit dem Dreh<br />

beginnen konnten. Neil Gordons Roman „The Sea of Green“<br />

lieferte mir die Grundlage und umfasst sehr viele Handlungsstränge.<br />

Ich habe die Geschichte auf den Reporter und den<br />

Anwalt eingedampft. Das hat Zeit gekostet, mir die Figur aber<br />

auch immer näher gebracht. Am Ende passte sie mir wie<br />

angegossen. Also wollte ich sie auch spielen. Selbst wenn ich<br />

es nicht so mag, gleichzeitig Regisseur und Darsteller zu sein.<br />

Warum nicht?<br />

Ich kann mich selbst nicht gut inszenieren. Spielen ist okay,<br />

Regie führen ist okay. Aber ich mochte mich noch nie gern<br />

selbst in Filmen sehen. Ich könnte mir nie beim Spielen<br />

zugucken und sagen: Ja, das war gut.<br />

Welches Buch hat Sie noch fasziniert und geprägt?<br />

„Les Misérables“. Den Roman habe ich mit sieben Jahren<br />

gelesen und geliebt. Er wirkte ewig in mir nach. Ich glaube,<br />

es war mir lange nicht bewusst, aber das Thema Jäger und<br />

Gejagte oder auch Verfolger und Verfolgte war immer meins.<br />

Die meisten meiner Filme handeln davon.<br />

Das ist also eine Art roter Faden in Ihrem Werk?<br />

Ja, und das ist mir erst kürzlich klar geworden. Sogar in<br />

„Quiz Show“, in der es scheinbar um die Unter hal tungsindus<br />

trie geht, kommt dieses Motiv vor. Letztendlich geht<br />

es immer um die Suche nach der Wahrheit.<br />

In „The Company You Keep“ zeigt sich das in der Jagd zwischen<br />

Reporter und Ex-Aktivist.<br />

Auch da gibt es wieder die Spannung der Verfolgung. Und<br />

das Thema, dass du deiner Vergangenheit nicht entkommen<br />

kannst. Shia LaBeouf als Reporter, der nach der Wahrheit<br />

sucht, ist wie Inspektor Javert aus „Les Misérables“, der hinter<br />

Jean Valjean her ist, mit dem ich mich identifiziere.<br />

In Cannes wurden Sie jetzt als Schiffbrüchiger in „All Is Lost“ gefei<br />

ert. Da fungieren sie nur als Schauspieler, wie auch in „Captain<br />

America“, wofür Sie gerade den Vertrag unterzeichnet haben.<br />

Eine Kehrt wende zur reinen Schauspielerei?<br />

„WICHTIG IST DIE<br />

DISTANZ<br />

ZWISCHEN<br />

ARBEIT UND<br />

PRIVATEM.“<br />

ROBERT REDFORD<br />

Ja. Im Gegensatz zu früher, wo ich<br />

fast ausschließlich als Schauspieler<br />

und Produzent gleichzeitig gearbeitet<br />

habe, was sehr stressig war,<br />

will ich jetzt wieder zurück zu meinen<br />

eigentlichen Wurzeln.<br />

Aber in „Jenseits von Afrika“, in „Ein unmoralisches Angebot“<br />

oder „Der Pferdeflüsterer“ traten Sie doch auch nur als Schauspieler<br />

in Aktion.<br />

Ich bin immer mal kurz aufgewacht und habe diese Rollen<br />

angenommen. Aber nun steht Sundance auf festen Füßen.<br />

Und ich habe gemerkt, dass mir etwas Wesentliches fehlt:<br />

das, womit bei mir alles anfing und was mir als Künstler<br />

am meisten bedeutet hat – die Schauspielerei. Dahin will<br />

ich zurück, solange ich noch kann. Das ist meine Basis.<br />

Sie sind aber auch als Regisseur legendär. 1980 feierten Sie Ihr<br />

Regiedebüt mit „Eine ganz normale Familie“, womit Sie groß<br />

rauskamen: sechs Oscar-Nominierungen, vier Trophäen.<br />

Das hat mich umgehauen. Ich war gar nicht auf diesen gigantischen<br />

Erfolg vorbereitet. Letztlich war es ja nur ein<br />

Low-Budget-Film. Der ganze Hype hat mich total nervös<br />

gemacht. Ich wollte eine Pause machen, um danach frisch<br />

loszulegen. In dieser Zeit wurde mir klar, dass es mich am<br />

meisten erfüllt, wenn ich meine Popularität so einsetze,<br />

dass sie anderen zu Chancen verhilft. So kam ich auf das<br />

Sundance Festival, das dem unabhängigen Film eine Lobby<br />

bietet. Aber dieser Aufgabe habe ich mich viel intensiver<br />

und länger verschrieben, als ich eigentlich vorhatte.<br />

Ihre Rolle in „All Is Lost“ von J. C. Chandor ist sehr extrem. Sie<br />

sind in diesem intensiven Drama, das nächstes Frühjahr bei uns<br />

anläuft, der einzige Schauspieler.<br />

Dieser Mann, der allein auf seinem Boot einem Sturm ausgesetzt<br />

ist und kaum spricht, hat mich fasziniert. Genau so<br />

was wollte ich spielen. Ich kenne J. C. von der Sundance-<br />

Premiere seines Films „Margin Call – Der große Crash“. 30<br />

Jahre lang habe ich junge Filmemacher unterstützt – aber nie<br />

hat einer von ihnen mir mal eine Rolle angeboten. Verrückt,<br />

oder? Und dann erzählte mir J. C., er habe etwas für mich<br />

geschrieben. „Mache ich!“, rief ich sofort, allein schon weil<br />

ich es so toll fand, dass endlich mal einer was für mich hat.<br />

In dem Film sprechen Sie ungefähr 50 Worte.<br />

Wirklich, so viele?<br />

Vielleicht auch nur zwölf. Jedenfalls sind nur Sie auf der Leinwand<br />

zu sehen. War das der Reiz, diese Rolle anzunehmen?<br />

Absolut! Ganz allein zu sein und fast keine Worte als Ausdrucksmittel<br />

nutzen zu können ist für einen Schauspieler irre<br />

reizvoll. Ich hatte auch Lust, mich völlig in die Hand eines<br />

Regisseurs zu begeben und mich führen zu lassen, nachdem<br />

ich so oft gleichzeitig Regisseur und Schauspieler war.<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Concorde Filmverleih GmbH (3)<br />

Zwei Stunden Stille statt großer Monologe – das ist enorm beeindruckend.<br />

Aber sicher auch psychisch belastend.<br />

Ich glaube an die Wichtigkeit der Stille – im Film wie auch<br />

im Leben. Ich habe mit angesehen, wie die Entwicklung der<br />

Technologie voranschreitet und alles sich immer rasanter<br />

bewegt. Die Menschen kommunizieren schneller und am<br />

liebsten alle gleichzeitig – als ob sich die Energie selbst<br />

beschleunigt. Muss die Über-Kommunikation nicht irgendwann<br />

zum Stillstand kommen? „All Is Lost“ ist ein absoluter<br />

Kontrast zu unserer heutigen Zeit, ein starkes, ruhiges<br />

Statement gegen all den Lärm da draußen.<br />

Sind Sie noch immer dieser Naturbursche, der wettergegerbte<br />

Cowboy, der die Natur über alles liebt?<br />

Sie ist für mich sehr wichtig. Unser Planet spricht gerade<br />

sehr laut und deutlich zu uns. Tornados und Dauerregen,<br />

Tsunamis und Erdbeben, Verwüstungen und Überschwemmungen,<br />

ein einziges Chaos. Das fortschrittsorientierte<br />

Amerika ist ständig dabei, neue Technologien voranzutreiben,<br />

ganz egal was dafür geopfert werden muss – sei es das<br />

Land der Ureinwohner oder die Natur selbst.<br />

Was kann man dagegen machen?<br />

Keine Ahnung, dahinter stehen mächtige Konzerne. Vielleicht<br />

sind Filme ein Weg, um für diese Themen zu sensibilisieren.<br />

Ich ziehe es vor, direkt an die Öffentlichkeit zu<br />

gehen. Jeder von uns muss das tun, was ihm möglich ist,<br />

um die Natur vor ihrer weiteren Zerstörung zu retten.<br />

Wie wurden Sie zu der moralischen Instanz, als die Sie gelten?<br />

Ich bin noch vor dem Zweiten Weltkrieg geboren, direkt nach<br />

der Wirtschaftskrise, und habe ihn als Kind aus der Arbeiterklasse<br />

erlebt. Mit der Zeit ist unser Wertesystem in den USA<br />

durch politische Skandale aufgeweicht worden, ob durch die<br />

Chruschtschow-Skandale, Watergate oder die Iran-Contra-<br />

Affäre. Ich wuchs noch in einem Land auf, dessen Moral und<br />

Werte von einem Gefühl der Unschuld geprägt waren.<br />

Wie vereinbaren Sie Ihre Haltung mit den Zwängen der kommerziellen<br />

Filmindustrie?<br />

Ich war immer Teil des Hollywood-Systems, habe aber nie<br />

mittendrin gelebt, sondern mich stets abseits gehalten, in<br />

den Rocky Mountains. In Utah habe ich mir mein Haus<br />

gebaut, um bewusst den Versuchungen Hollywoods zu entgehen,<br />

die meine künstlerischen Ambitionen gefährdet hätten.<br />

Ich bin zwar in L. A. aufgewachsen, aber die Stadt habe<br />

ich nie als magischen Ort empfunden, nur als Arbeitsplatz.<br />

Ich glaube, die Distanz zwischen Arbeit und Privatleben hat<br />

mir geholfen, an dem System nicht kaputtzugehen.<br />

Sie sind 76. Hadern Sie mit dem Alter?<br />

Das Gute am Alter ist: Man wird auch etwas weise. Wenn<br />

man jünger ist, ist man nur damit beschäftigt, nach vorne<br />

zu schauen und Neues in Angriff zu nehmen. Man hat gar<br />

nicht die Zeit, den größeren Zusammenhang seines Handelns<br />

zu betrachten. Mit den Jahren wird man klüger und<br />

ein bisschen philosophischer. Ich schaue heute oft zurück.<br />

Wünschen Sie, Sie hätten etwas anders gemacht?<br />

Nein, gar nichts. All die Fehler eingeschlossen. Sie müssen<br />

sein, um sich weiterzuentwickeln. Jeder von uns macht sie.<br />

Gerade Misserfolge lassen uns wachsen. Man muss sich nur<br />

wieder aufrappeln, weitergehen und etwas daraus lernen.<br />

Bedauern Sie dennoch etwas?<br />

Einiges … Berufliches weniger, da habe ich fast alles gemacht,<br />

was ich wollte und wie ich es wollte, und fühle mich<br />

sehr beschenkt, diese Freiheit und Unabhängigkeit gehabt<br />

zu haben. Es sind eher persönliche Dinge. Welche genau<br />

werde ich aber sicherlich hier nicht verraten.<br />

Gab es für Sie Meilensteine in Ihrer Karriere?<br />

Sicher „Die Unbestechlichen“, für die wir vier Jahre brauchten,<br />

weil sich dauernd Hindernisse in den Weg stellten. Ich<br />

war sehr glücklich, als der Film dann endlich ins Kino kam.<br />

Oder „Jeremiah Johnson“, den das Studio erst nicht kommerziell<br />

genug fand und der dann versehentlich in Cannes<br />

landete. Das war ein Triumph. Bei „The Company You<br />

Keep“ bekam ich Bedenken zu hören: Der Film sei zu komplex.<br />

Nun macht er seinen Weg. MARIAM SCHAGHAGHI<br />

HETZJAGD Von der Vergangenheit<br />

eingeholt: In „The Company You<br />

Keep“ ist Robert Redford auf der<br />

Flucht – und gefordert als Vater<br />

einer Tochter (Jackie Evancho)


FILM SPEKTRUM<br />

GIRLS &<br />

THE CITY<br />

Tiefgründige Befindlichkeiten, mit viel<br />

Charme und Leichtigkeit präsentiert:<br />

Greta Gerwig wird eine der ganz Großen<br />

68<br />

A<br />

nfang August ist es so weit:<br />

Greta Gerwig, von der „New<br />

York Times“ kürzlich als<br />

„maßgebliche Leinwandheldin<br />

ihrer Generation“<br />

gefeiert, wird 30. Und wohl<br />

kaum privat wiederholen, was sie als Co-Drehbuchautorin<br />

der Figur, die sie in ihrem neuen<br />

Film „Frances Ha“ spielt (Start: 1. August), in<br />

den Mund gelegt hat: „Es ist mir so peinlich.<br />

Ich bin noch keine wirkliche Person.“ Die<br />

deutschstämmige, mit einer Schwester in der<br />

kalifornischen Hauptstadt Sacramento aufgewachsene<br />

Schauspielerin und Filmemacherin<br />

studierte Englische Literatur am Barnard College<br />

der Columbia-Universität in New York<br />

und wurde bald danach zur Galionsfigur der<br />

STARPOTENZIAL<br />

Experimentelle Streifen<br />

wie ihr Debüt „LOL“<br />

(2006) machten sie zur<br />

Indie-Queen, die seither<br />

in über 20 Filmen mitge-<br />

spielt hat. Ein Wende-<br />

punkt hin zum Hollywood-Kino<br />

war „Green-<br />

berg“ mit Ben Stiller<br />

(2010), sie trat im Re-<br />

make von „Arthur“ auf<br />

und hatte im Vorjahr mit<br />

„Lola gegen den Rest der<br />

Welt“ ihren Durchbruch<br />

als Leading Lady. In<br />

„Frances Ha“ (Foto unten<br />

mit Mickey Sumner)<br />

knüpft sie definitiv wie-<br />

der an diesen Erfolg an.<br />

Independent-Bewegung Mumblecore, die ähnliche<br />

Prinzipien verfolgt wie Dogma aus Dänemark.<br />

Mit „Greenberg“ (2010) näherte sie sich<br />

beruflich dem Mainstream-Kino – und privat<br />

ihrem Regisseur, Noah Baumbach, 43, mit<br />

dem sie auch „Frances Ha“ realisierte. Ein<br />

Dream-Team, die beiden. Er dunkel, jüdischromantisch,<br />

mit sehr intellektuellem Flair,<br />

cineastisch der französischen Nouvelle Vague<br />

so verhaftet, dass er den kleinen Sohn, den er<br />

mit seiner Exfrau, der Schauspielerin Jennifer<br />

Jason Leigh, hat, Rohmer taufte, wohl nach<br />

Éric Rohmer, einem seiner Vorbilder.<br />

Greta Gerwig dagegen strahlt fröhliche Helligkeit<br />

aus, eine Westküs ten lässigkeit mit großer<br />

physischer Präsenz. Als Privatperson wie in<br />

der Rolle der Frances Ha, in der sie als arme,<br />

aufstrebende Tänzerin durch den jungen<br />

Künstlerkosmos eines zwar schwarz-weiß gefilmten,<br />

aber sehr im Hier und Jetzt verhafteten<br />

New Yorks wirbelt. „Es ist ein Spaziergang<br />

auf der ‚Memory Lane‘, man soll<br />

absichtlich gewisse Nachklänge von Woody<br />

Allens ‚Manhattan‘ spüren“, sagt sie, die im<br />

Vorjahr für den Großmeister in „To Rome with<br />

Love“ vor der Kamera stand. „Ein Hauch von<br />

Nostalgie ist für mich der Motor, der diesen<br />

Film vorantreibt, denn es ist ja eine Geschichte<br />

über das Ende der Jugend.“ Wie François<br />

Truffauts Klassiker „Sie küssten und sie schlugen<br />

ihn“ (1959). Anlehnungen an dessen<br />

Soundtrack wehen durch die ersten Einstellungen<br />

von „Frances Ha“, um überzugehen in<br />

die Beats von David Bowies „Modern Love“<br />

(1983), die Greta Gerwig im Gespräch munter<br />

anstimmt: „I’m lying in the Rain/But I never<br />

wave bye-bye/But I try, I try ...“<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: The New York Times/Redux/Laif (1); Pine District, LLC/MFA + Film Distribution e.K. (1); Gianni Fiorito/DCM (1)


Der Film ist eine Lovestory, nur dass es hier<br />

um das Auseinanderbrechen – und die Neugestaltung<br />

– einer Busenfreundschaft geht, in der<br />

das Erwachsenwerden die zunächst symbiotischen<br />

Protagonistinnen Frances und Sophie<br />

(Mickey Sumner) auf verschiedene Umlaufbahnen<br />

schickt. „Es gibt so viele Songs und<br />

Filme über das Ende von Romanzen, aber wenig<br />

über das Auseinanderdriften vormaliger<br />

Best Buddies, was ja bei Thirty-Somethings<br />

oft passiert“, meint Greta Gerwig. Sie kennt<br />

die Welt der Frances Ha: Unlängst gehörte<br />

auch sie noch zu den Heerscharen junger,<br />

ambitionierter Uni-Absolventen, die im Big<br />

Apple mit horrenden Mieten und sporadischen<br />

Einkommen kämpfen. Ähnlich wie in „Girls“,<br />

der von Lena Dunham, einer engen Freundin<br />

von Greta Gerwig, konzipierten Erfolgsserie<br />

im TV. Als kleine autobiografische Zugehörigkeitsgeste<br />

treten in „Frances Ha“ Greta<br />

Gerwigs eigene Eltern als die der Titelheldin<br />

auf, und einige Szenen spielen im Apartment<br />

der Schauspielerin in der Horatio Street im<br />

West Village. Der Film ist eine Ode an das New<br />

Yorker Lebensgefühl heute, ein Roadmovie,<br />

das mit Frances’ zahlreichen Umzügen von<br />

Brooklyn über Chinatown die ständige Abwärtsspirale<br />

auf dem Wohnungsmarkt illustriert.<br />

Aber auch das Bei-sich-Ankommen ihrer<br />

Figur, die Frances Halliday heißt, jedoch<br />

die Buchstaben auf ihrem Briefkasten so groß<br />

schreibt, dass nur ein Teil des Nachnamens<br />

Platz findet. „Sie ist immer noch unfertig und<br />

dabei, sich zu definieren, doch auf dem richtigen<br />

Weg, die zu werden, die sie sein will“,<br />

sagt Greta Gerwig – ganz so, als spräche sie<br />

auch von sich selbst. )5,('(5,.( $/%$7<br />

VERY BRITISH<br />

Zum Schwelgen: Die<br />

BBC-Serie „Parade’s End<br />

– Der letzte Gentleman“<br />

über das Ende der<br />

viktorianischen Ära<br />

gibt’s jetzt auf DVD<br />

(polyband, ca. 17 Euro).<br />

Das Drehbuch schrieb<br />

Dramatiker Tom<br />

Stoppard nach der<br />

Kultromanvorlage von<br />

Ford Madox Ford.<br />

Lesestoff für Filmfans<br />

Daniel Winkler untersucht in „Marseille! Eine Metropole im filmischen Blick“<br />

(Schüren, 24,90 Euro) die Rolle einer der europäischen Kulturhauptstädte<br />

2013 in der Filmgeschichte: von Godards „Außer Atem“ bis zu Guédiguians<br />

„Schnee am Kilimandscharo“. Marli Feldvoß liefert mit „Unterwegs im Kino“ (Stroemfeld,<br />

29,80 Euro) neunzig großartige Texte aus den Jahren 1985 bis 2012: Glanzlichter<br />

im publizistischen Werk dieser wichtigen Kritikerin. Ein literarisches Schelmenstück<br />

ist Christine Wunnickes „Selig & Boggs – Die Erfindung von Hollywood“ (Berenberg,<br />

20 Euro) über die Anfänge der Traumfabrik. In „Hitchcock und die Künste“ (Schüren,<br />

19,90 Euro) durchleuchtet Herausgeber Henry Keazor das Werk des Meisters.<br />

Kitz as Kitz can<br />

S(n)o(w)ciety – und jetzt auch Film-Mekka. Vom<br />

28. bis 31. August erlebt Kitzbühel eine Premiere:<br />

ein erstes Filmfestival, das die kulturelle Land-<br />

schaft des mondänen Alpenortes bereichert.<br />

Neben einem aktuellen internationalen Pro-<br />

gramm und hochkarätigen Retrospektiven liegt<br />

der Fokus auch auf dem jungen österreichischen<br />

Film. Es werden Nachwuchstalente ebenso prä-<br />

sentiert wie etablierte Filmschaffende aus aller<br />

Welt. Um die „Gams“ wird in den Genres Spiel-,<br />

Dokumentar- und Kurzfilm konkurriert – und es<br />

wird ein Publikumspreis vergeben. Info: ffkb.at<br />

HEISSE FILME IN KÜHLEN KINOS<br />

â BILDERFLUT Rauschende Feste,<br />

schillernde Figuren: In „La Gran-<br />

de Bellezza“ (Foto links) setzt<br />

Paolo Sorrentino der Stadt Rom<br />

ein Denkmal – und Fellinis „Dolce<br />

Vita“. Schööööön! Start: 25.7.<br />

â BRISANT Brit Marling brilliert<br />

als Co-Drehbuchautorin und<br />

Hauptdarstellerin in dem Polit-<br />

aktivistendrama „The East“. Engagiert und sehr zeitgemäß. Start: 18.7.<br />

â HOCHSPANNUNG Im elegant und raffiniert inszenierten Spionagethriller<br />

„Die Möbius-Affäre“ mischen Oscar-Preisträger Jean Dujardin und Cécile<br />

de France die internationale Hochfinanz auf. Großartig! Start: 1.8.<br />

â INSPIRIEREND In „Gloria“, für dessen Titelrolle Paulina García auf der<br />

Berlinale 2013 den Silbernen Bären gewann, vermengen sich Tränen und<br />

Tango-Rhythmen zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Start: 8.8.<br />

âCHARMANT In „Camille – Verliebt nochmal!“ wird Hauptdarstellerin<br />

Noémie Lvovsky nach 25 Ehejahren verlassen. Und ist auf einmal wieder 16.<br />

Hat den Körper von damals, das Wissen von heute – und die Chance, alles<br />

besser zu machen ... Eine tragikomische, bittersüße Zeitreise. Start: 15.8.<br />

69


KLASSIK SPEKTRUM<br />

70<br />

SCHÖNE WILDE SEELE<br />

Die georgische Geigerin Lisa Batiashvili ist nicht nur optisch ein großer Genuss.<br />

Ihr Spiel verzückt – und man fragt sich, woher sie diese Zaubertöne nimmt<br />

Sonntagmorgen, 11 Uhr, Matinee<br />

in der Essener Philharmonie. Der<br />

große Saal rappelvoll. Geigerin<br />

Lisa Batiashvili gibt ein Recital.<br />

Und tritt auf in einem höllisch<br />

roten Schlauchkleid mit sündig<br />

tiefem Dekolleté, während draußen die Domglocken<br />

läuten. Kurz wirft sie<br />

die langen Haare aus dem<br />

Weg, da beginnt sie schon,<br />

ihrer Stradivari die ersten<br />

weichen, dunklen<br />

Töne zu entlocken,<br />

aufzusteigen<br />

in die blendenden<br />

Sphären der hohen<br />

Lagen, um das virtuose<br />

Glitzern bald<br />

wieder in Richtung<br />

elegischer Mittellage<br />

zu verlassen und fortgerissen<br />

zu werden vom<br />

Rhythmus. Woher sie wohl<br />

diese Töne nimmt?<br />

Schwerer Wein und sanfter<br />

Cognac, dazu schneebedeckte<br />

Berggipfel: Wer etwas<br />

mit Georgien verbindet,<br />

dem „Balkon<br />

Europas“ hinter dem<br />

GANZ NAH DRAN<br />

â NEUE CD Violinkonzert<br />

von Brahms mit der<br />

Sächsischen Staats-<br />

kapelle unter Christian<br />

Thielemann (Deutsche<br />

Grammophon).<br />

Tipp: Beethovens<br />

Violinkonzert mit der<br />

Kammerphilharmonie<br />

Bremen (Sony)<br />

â LIVE 22. – 26. 7.:<br />

Verbier Festival,<br />

Mehr Infos:<br />

klassik<br />

akzente.de/<br />

lisa-<br />

batiashvili/<br />

termine<br />

Schwarzen Meer, der kommt kaum über diese<br />

Bilder hinaus. Und denkt an Musik. Denn<br />

Musiker aus Georgien waren schon zu Zeiten<br />

der Sowjetunion häufige Gäste im Westen. Seit<br />

sie untergegangen ist, sind es noch viel mehr.<br />

Wie eben Lisa Batiashvili, die mit zehn Jahren<br />

an der Hand ihrer Eltern von Tiflis nach München<br />

kam. Das kannte ihr Vater, Primarius<br />

eines Streichquartetts, von Gastspielen her.<br />

Die Isar-Metropole wird, nach drei Jahren in<br />

der Île de France ihrem französischen Ehemann<br />

zuliebe, gerade wieder der Wohnsitz.<br />

„Musik ist in Georgien ein Lebenselixier“, so<br />

Lisa Batiashvili im Gespräch mit MADAME.<br />

„Wenn Menschen zusammensitzen, singen sie<br />

bald. Mit dieser temperamentvollen Volks-<br />

musik wächst jedes Kind auf. Das<br />

hat ebenso wie die Landschaften<br />

meiner Jugend meine Klangvorstellungen<br />

und musikali-<br />

schen Stimmungen beeinflusst.“<br />

Eine Zeit lang galt die inzwischen<br />

34-Jährige mit ihrem so extrovertierten<br />

wie hochsensiblen Spiel mehr als<br />

Geheimtipp unter Musikerkollegen denn als<br />

Zugpferd am Klassikmarkt: „Ich habe wenig<br />

getan, um stets präsent zu sein. Ich bin nicht<br />

der Typ, der ein Leben in der Öffentlichkeit<br />

führt, und schütze mein Privatleben, auch aus<br />

Rücksicht auf meine Familie, vor allem meine<br />

Kinder.“ Eine Tochter, 8, und ein Sohn, 4. Und,<br />

ja, die immense Unterstützung durch Kollegen<br />

war ihr wichtiger als Euphorie im Publikum,<br />

bekräftigt sie. Inzwischen hat sie beides. Wobei<br />

sie gern mehr Bindung zum Publikum aufbaut.<br />

In der vergangenen Saison war sie Residenz-<br />

Solistin beim WDR-Sinfonieorchester in Köln<br />

und Kapellsolistin bei der Sächsischen Staatskapelle<br />

in Dresden. „Das gibt einem Gelegenheit,<br />

auch Stücke abseits des Mainstreams und<br />

vor allem Kammermusik zu spielen“, so die<br />

Geigerin. Der Ton sei ein Spiegel der Persönlichkeit,<br />

sagt sie. „Manche meinen, man dürfe<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Anja Frers/DG (1); Waldhaus Konzerte Flims (2); Uli Weber/Sony Classical (1)


keinen schönen Ton haben, weil dann der<br />

Ausdruck fehle. Unsinn. Es geht darum,<br />

einen eigenen Ton zu haben, denn der<br />

trifft den Hörer. Es gibt etwas darin, das aus<br />

der Seele kommt.“ Okay, dann muss Lisa<br />

Batiashvili eine Seele haben, so schön und<br />

so wild wie der heimatliche Kaukasus.<br />

Sie hat Georgien nicht vergessen – und erfolgreich<br />

ein Benefizprojekt für das Konservatorium<br />

in Tiflis angestoßen. Ein materiell<br />

total heruntergekommenes Institut, an dem<br />

sie einst lernte und ihre Eltern heute wieder<br />

lehren. „Wenn die Deutschen nach Georgien<br />

kommen, um dort etwas in Gang zu<br />

setzen, dann reagiert auch das offizielle<br />

Georgien. Das wirkt wie ein Weckruf“, begründet<br />

sie dieses Engagement. Und auch<br />

sie selbst hängt von Wohltätern ab: Ihre<br />

Stradivari „ex Joachim“ ist eine Leihgabe<br />

der Nippon Music Foundation. „Die haben<br />

ein Komitee, das einmal im Jahr zusammentritt.<br />

Wenn man nichts Aufregendes<br />

mehr zu tun hat, ist man die Geige los. Oder<br />

man hat sich nicht gut benommen …“ Zum<br />

Beispiel am Sonntagmorgen so ein rotes<br />

Kleid getragen? „Nein“, lacht sie, „aber ich<br />

habe das gern; es stammt von einem Designer<br />

aus meiner Heimat. Und ich dachte:<br />

Zu der Zeit sind die Leute noch müde; also<br />

wecke ich sie auf.“ Und ist sich im Übrigen<br />

einig mit den meisten Konzertsolistinnen:<br />

„Die schönsten Kleider für das Podium<br />

macht Roberto Cavalli.“ REINHARD BEUTH<br />

Grandios<br />

Zum vierten Mal lädt Intendant<br />

Marcus Bosch Musiker von Weltrang<br />

zu den „Waldhaus Konzerten Flims“<br />

(25. 7 . – 4 . 8.) ins legendäre „Waldhaus Flims<br />

Mountain Resort & Spa“ im Schweizer<br />

Kanton Graubünden. Das Festival findet nicht<br />

nur hier, sondern auch an atemberaubenden<br />

Naturschauplätzen statt. Auf dem Programm:<br />

Kammermusik, Solo-Recitals, konzertant aufgeführte<br />

Opern ... Infos: flimsfestival.ch<br />

HINGEHÖRT: NEUE CDS<br />

Persönliche Note<br />

â $//(6 )5 %$&+ Das Bild eines großen Musikers in teils sehr persönlichen Episoden<br />

zeichnet Sara Maria Rilling in „Mein Vater Helmuth Rilling“ (SCM Hänssler, 16,95 Euro). Wie<br />

Kunst oft aus Privatem erwächst und doch das Privatleben wieder<br />

hinter der Musik verschwindet, erkennt man hier mit Staunen.<br />

Neu aufgelegt zum 80. des Dirigenten, Festivalchefs, Chorleiters und<br />

bedeutenden Bach-Exegeten. â UND IMMER WIEDER VERDI Für<br />

Italiens Star-Dirigenten Riccardo Muti sind die Opern Verdis nicht nur<br />

Herzens-, sondern Ehrensache. Keiner hat wie er dessen Werke von<br />

Sängereitelkeiten und Bühnenschlendrian gereinigt. In Gesprächen<br />

mit dem Journalisten Armando Torno hat er sein ganz persönliches,<br />

kantiges Bekenntnis zu Verdi abgelegt: „Mein Verdi“ (Bärenreiter<br />

Henschel, 19,95 Euro). Spannend! â HERZTÖNE So offen wurden<br />

selten die Vorder- und Hintergründe einer fantastischen Musikerkarriere<br />

beleuchtet. Ob die Intima des Karajan-Eklats oder das<br />

Landleben mit Pferden: Margarete Zander verschweigt nichts in der Biographie „Sabine<br />

Meyer. Weltstar mit Herz“ (edel, 24,95 Euro). Die Super-Klarinettistin zum Anfassen.<br />

â VAMP Umwerfendes Aussehen und<br />

phänomenale Bühnenpräsenz zeichnen die<br />

georgische Sopranistin Nino Machaidze (Foto<br />

links) aus. Dazu eine kalt-brillante Stimme,<br />

die auf ihrer neuen CD „Arias & Scenes“<br />

(Sony) mit italienischen und französischen<br />

Opernhits die Hauptrolle spielt.<br />

â BLUE NOTES Andreas Ottensamer ist der<br />

Shootingstar unter den Klarinettisten. Seine<br />

Debüt-CD „Portraits – The Clarinet Album“<br />

(Deutsche Grammophon) zeigt seine große<br />

Palette: von klassisch bis jazzy.<br />

âCHARME Nur wenige Insider kennen bislang<br />

den katalanischen Klavier-Impressionisten Federico Mompou und seine farb-<br />

schillernde Musik. Der russische Pianist Arcadi Volodos entreißt auf der CD<br />

„Volodos plays Mompou“ (Sony) diese zauberhaften Stücke dem Vergessen.<br />

â DRAMA Auf den großen Opernbühnen der Welt zwischen Wien, Mailand<br />

und New York ist der charismatische, italienische Tenor Massimo Giordano<br />

seit einigen Jahren gesetzt. Nun gibt er auf seiner Debüt-CD „Amore e<br />

Tormento“ (BMG) Kostproben aus seinem Repertoire von Verdi bis Verismo.<br />

KLASSIK IM NETZ<br />

Youtube war gestern:<br />

Die besten Opern,<br />

klassische Konzerte<br />

und die tollsten<br />

Ballettaufführungen<br />

genießt man online<br />

jetzt auf Klassik.tv –<br />

dem ersten digitalen<br />

Fernsehen für<br />

klassische Musik


BUCH SPEKTRUM<br />

DER FLUSS<br />

DES LEBENS<br />

Grenzenlose Gefühle, kreuz und quer über den<br />

Globus verteilt: Hannah Dübgen erzählt von<br />

Menschen, die zwischen den Kulturen wandeln<br />

72<br />

Die „innere Erfahrung von Musik in Sprache<br />

zu fassen, ohne dass es wolkig oder<br />

kitschig klingt“, das sei ihr Anliegen gewesen<br />

beim Schreiben ihres Debütromans<br />

„Strom“ (dtv, 14,90 Euro), erklärt Hannah<br />

Dübgen, 35. Zielvorgabe mit Bravour erreicht:<br />

Tatsächlich fließt ihr Buch aus verschiedenen<br />

Winkeln der Welt geradezu symphonisch<br />

auf ein fulminantes Ende im riesigen,<br />

modernistischen „Jerusalem Theatre“<br />

in Israel zu, das die Protagonisten beim Erleben<br />

eines Chopin-Konzertes eint, ohne dass sie<br />

sich treffen. „Ein paralleles Nebeneinander, in<br />

dem vielleicht Emotionen und Wahrnehmungen<br />

ähnlich schwingen“, sagt die Autorin. „Die<br />

Stimmen verweben sich, doch jede bleibt ihre<br />

eigene, und schließlich ergeben sie gemeinsam etwas anderes.“<br />

Ihr literarisches Quartett besteht aus einer Berliner<br />

Filme mache rin, die Schicksale im Gazastreifen dokumentiert,<br />

einer in Paris lebenden japanischen Konzert pianistin,<br />

einem in Tokio stationierten amerikanischen Investment-<br />

Manager und einem brasilianischen Zoologieprofessor in<br />

Tel Aviv. Wie aufeinander zulaufende Flüsse münden die<br />

Handlungsstränge in einen metaphorischen Strom, der<br />

sich am Schluss in ergreifende Klänge ergießt.<br />

Polyglott wie ihre Figuren ist auch die Autorin selbst. Mit<br />

ihrer jüngeren Schwester (heute Philosophin) wuchs Hannah<br />

Dübgen in einem sehr kunstsinnigen „klassischen Bildungsbürger–Elternhaus“,<br />

wie sie sagt, in Düsseldorf auf.<br />

Früh schon spielte sie Klavier, verschlang aber vor allem<br />

leidenschaftlich Bücher: „Am Ende war ich immer bewegt,<br />

aber auch traurig. Angefangen mit Pippi Langstrumpf habe<br />

ich alle Geschichten für mich persönlich weiter erfunden.“<br />

Mit 16 ging sie auf ein Internat nach England, studierte<br />

Literatur und Philosophie in Oxford und Paris und setzte<br />

in Berlin, wo sie seit 2000 lebt, einen Abschluss in Musikwissenschaften<br />

drauf. Schrieb Theaterstücke und Libretti<br />

für Opern, die nicht nur in Deutschland, sondern auch am<br />

Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie und am Londoner<br />

Royal Opera House aufgeführt wurden. Ihr Mann ist der italienische<br />

Komponist Mauro Lanza, ein Venezianer, der die<br />

letzten 15 Jahre vorwiegend in Paris gewohnt und dort seine<br />

zeitgenössische, manchmal elektronische Musik geschaffen<br />

hat. Zukunftsprojekte schließen für Hannah Düb gen sicher<br />

auch hin und wieder die Zusammenarbeit mit ihm ein. Erst<br />

mal ist da aber der 16 Monate alte Sohn, dessentwegen<br />

sie die ständige Pendelei zwischen Paris und Berlin der<br />

letzten Jahre bis auf Weiteres zugunsten eines Familiendomizils<br />

am Prenzlauer Berg aufgibt. Einem Viertel mit großer<br />

Künstlerdichte. „Hier findet man auf jedem Spielplatz zwei<br />

Autoren und drei bilinguale Kinder“, sagt sie. Und wenn<br />

sie doch einmal Lust auf Tapetenwechsel verspürt, fährt<br />

sie eben nach Venedig, wo die Familie ihres Mannes nahe<br />

den Giardini lebt. Sie liebt das Sprachengewirr in ihrem persönlichen<br />

Umfeld: Mit der Verwandtschaft wird<br />

italienisch parliert, mit dem Kind reden die Eltern<br />

jeweils in ihrer eigenen Muttersprache, das Paar<br />

spricht französisch miteinander, Berufliches<br />

wird natürlich oft auf Englisch geregelt. Solch<br />

ein Klangteppich ist auch in Hannah Düb gens<br />

Hinterkopf, wenn sie ihre kosmopolitischen<br />

Romanfiguren entwirft: „Mein Kernpunkt ist<br />

eigentlich, dass jede von ihnen ganz spezielle<br />

Blicke auf andere, ihnen ein wenig fremde<br />

Kulturen werfen kann.“ FRIEDERIKE ALBAT<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Susanne Schleyer/Autorenarchiv.de (1); Random House GmbH, München (2)


HÄNGEREGISTER<br />

Wie früher die Telefonbücher auf der Post: „Booken“,<br />

entworfen für Lema von dem in England<br />

lebenden Designduo Shay Alkalay und Yael Mer<br />

aus Israel, ist als Bücherregal nicht nur praktisch,<br />

sondern auch ein Blickfang. Ab ca. 500 Euro.<br />

Celan hören<br />

Auftakt der Tournee „Zweistimmig –<br />

Hommage an Paul Celan“ (22.8.), vorgetragen<br />

von Ben Becker mit Musik<br />

von Giora Feidmann, sind die Jüdischen Kulturtage<br />

in Berlin. Weiter geht es dann bis<br />

8.12. durch Deutschland und Österreich (Info:<br />

meistersingerkonzerte.de). Auch als Hörerlebnis<br />

auf CD (Random House Audio, 19,99 Euro).<br />

SENSATIONELL<br />

Ein Jahrhundertwerk,<br />

verständlich dechiffriert:<br />

James Joyces<br />

„Ulysses“, die vom<br />

griechischen Mythos<br />

inspirierte Odyssee<br />

seines Helden Leopold<br />

Bloom durch Dublin,<br />

erscheint als rund<br />

40-stündige Lesung auf<br />

Deutsch. Inszeniert von<br />

Regisseur Ralph<br />

Schäfer, gelesen von<br />

Schauspielern wie<br />

Matthias Brandt oder<br />

Sophie Rois erlebt man<br />

den literarischen<br />

Meilenstein ganz neu<br />

(Der Hörverlag, 31 CDs,<br />

99,99 Euro; oder 6<br />

MP3-CDs, 79,99 Euro).<br />

LESE-HIGHLIGHTS<br />

â $% ,16 :$66(5 Mit „Swim – Über unsere Liebe<br />

zum Wasser“ (Haffmans Tolkemitt, 19,99 Euro)<br />

liefert die langjährige Korrespondentin des<br />

US-Senders ABC News eine informative und<br />

vergnügliche Kulturgeschichte über just das<br />

Element, in das wir jetzt am liebsten abtauchen.<br />

â SCHONUNGSLOS Entwaffnend ehrlich setzt sich<br />

die Amerikanerin Wendy Plump in „Treu wären<br />

wir gern gewesen – Geschichte einer Liebe“<br />

(Bloomsbury Berlin, 18,99 Euro) mit den Seiten-<br />

sprüngen ihres Ehemannes auseinander – und<br />

genauso mit den eigenen. Das Phänomen Fremd-<br />

gehen in aufrüttelnder Nahaufnahme. Geradezu<br />

Pflichtlektüre, selbst – oder eher vor allem – für<br />

diejenigen, die denken, sie dächten nicht mal im<br />

Traum an die eine oder andere Affäre …<br />

â 0$.$%(5 „Arsen und Spitzenhäubchen“ in der<br />

Weimarer Republik: In „<strong>Madame</strong> Jakublonskis<br />

Monstrositäten-Cabinet“ (Dresdner Buchverlag,<br />

19,90 Euro) zeichnet Michael<br />

Braun das komisch-bitterböse<br />

Porträt einer skurrilen Schaustellertruppe,<br />

die der davongalop<br />

pierenden Inflation erfinderisch<br />

trotzt: mit Leichenhandel!<br />

â $7(0%(5$8%(1' Sarah<br />

Jessica Parker liebt es, Reese<br />

Witherspoon hat sich die<br />

Filmrechte gesichert und<br />

spielt die Hauptrolle: Gillian<br />

Flynns „Gone Girl“ ist<br />

Beach-Talk von den Hamp-<br />

tons bis Hollywood. Dieser<br />

superclever komponierte<br />

Thriller um eine Ehe mit<br />

möglicherweise tödlichem<br />

Ausgang ist ein Muss.<br />

EIN HOCHBRISANTES STÜCK ZEITGESCHICHTE<br />

54 Stunden, die die Nation erschütterten: Zum 25. Mal jährt sich jener 16. August 1988, an dem eine<br />

hochspektakuläre – und live im TV übertragene – Geiselnahme in Deutschland ihren fatalen Lauf nahm.<br />

Zwei bewaffnete Räuber stürmten eine Filiale der Deutschen Bank in Gladbeck. Mit ihrer Beute und zu<br />

Beginn zwei entführten Angestellten begaben sich Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösler auf die<br />

Flucht, später stieß Marion Löblich, Röslers Freundin, dazu. Gejagt von der Polizei und manchmal auch<br />

deren Arbeit behindernden Reporterhorden brachte das Gangstertrio schließlich einen Linienbus mit<br />

32 Passagieren in seine Gewalt. Fünf Menschen ließen die Entführer frei. Das Drama forderte jedoch das<br />

Leben eines Polizisten und zweier junger Leute, Emanuele De Giorgi, 15, und Silke Bischoff, 18, bevor es<br />

zwei Tage später mit der Festnahme der Verbrecher endete. Diese Ereignisse hinterfragt Peter Henning<br />

in „Ein deutscher Sommer“ (Aufbau, 22,99 Euro) und verwebt sie zu einem großartigen Roman über<br />

die jüngere Vergangenheit. Untersucht Fehlverhalten der Polizei ebenso wie das von damals in erster<br />

Reihe agierenden Medienvertretern, unter denen ein heute bekannter Fernsehmoderator und ein späterer<br />

Chefredakteur einer großen deutschen Boulevardzeitung waren. Nach „Die Ängstlichen“ (2009) und<br />

„Leichtes Beben“ (2011) jetzt der ganz große Wurf eines Autors, der einen auf Fakten basierenden<br />

Psycho-Thriller gekonnt zu einem kritischen Gesellschaftsbild westdeutscher Befindlichkeiten verdichtet.<br />

73


NATURSCHAUSPIEL Der<br />

Geist des Gartenpioniers<br />

William Robinson lebt im<br />

Relais-&-Châteaux-Hotel<br />

„Gravetye Manor“ weiter.<br />

Sein Credo: Wildnis<br />

mit sanfter Hand ordnen<br />

74<br />

LOVE AFFAIR<br />

Der Süden Englands ist mit das Schönste, was die Insel zu bieten hat:<br />

traumhafte Gärten, reizvolle Cottages, imposante Herrenhäuser und<br />

romantische Geschichten. Einfach zum Verlieben. Ein Nostalgie-Trip<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: C. von Pahlen (1); Rolls-Royce Motor Cars Ltd./BMW AG (1); Courtesy of Cass Sculpture Foundation and Tony Cragg (1); National Trust Images/Eric Chrichton (1)<br />

SSchon<br />

der erste Blick auf Charleston House verzaubert. Das<br />

verträumte, von einem Ententeich, einem verwunschenen<br />

Garten, von Wiesen und Wäldern gerahmte bäuerliche Anwesen<br />

im Osten der Grafschaft Sussex strahlt Geschichte<br />

aus. Wirkt geheimnisvoll – und skandalumwittert. Skandalös<br />

fand die feine Gesellschaft seinerzeit tatsächlich, was<br />

hier geschah. Es ist ziemlich genau 100 Jahre her, dass in<br />

England die Moralvorstellungen der Viktorianischen Zeit zu<br />

bröckeln begannen und Künstler und Intellektuelle nach<br />

neuen Lebensformen suchten. Im Londoner Boheme-Viertel<br />

Bloomsbury versammelte sich eine kleine Gruppe von<br />

Gleichgesinnten um die Malerin Vanessa Bell, die schöne<br />

Schwester der Schriftstellerin Virginia Woolf, und ihren Geliebten,<br />

den bisexuellen Maler Duncan Grant. Als Bloomsbury<br />

Group gingen sie in die Geschichte ein und Charleston<br />

House wurde ihr gemeinsames Refugium auf dem Land.<br />

Man war verheiratet und hatte gleichzeitig wechselnde<br />

Liebhaber, auch gleichen Geschlechts. Vanessa und Duncan,<br />

die das Haus gepachtet hatten, bemalten die Zimmer<br />

und das Mobiliar – von der Badewanne bis zu den Kaminen<br />

– und entwarfen farbenfrohe Landhausstoffe, die später von<br />

Laura Ashley in ihre Kollektionen aufgenommen wurden.<br />

Virginia und Leonard Woolf, die im nur wenige Kilometer<br />

entfernten Monk’s House lebten, kamen häufig zu Tee und<br />

Gesprächen vorbei. Charleston House, das so wirkt, als wären<br />

seine Bewohner gerade zu einem Spaziergang aufgebrochen,<br />

wird heute, genauso wie Monk’s House, als Museum<br />

erhalten. Im charmanten Café-Bistro gibt’s kleine Köstlichkeiten<br />

und im Museumsshop viel Schönes, das an die<br />

Bloomsbury Group erinnert.<br />

Noch so ein Haus voller romantischer Erinnerungen ist Sissinghurst<br />

Castle – eine knappe Autostunde weiter östlich,<br />

kurz nach der Grenze zur Grafschaft Kent. Hausherren waren<br />

einst die Schriftstellerin Vita Sackville-West und ihr<br />

Ehemann, der Diplomat und Autor Harold Nicolson. Nachdem<br />

sie sich im Frühling 1930 hoffnungslos in die völlig<br />

verwilderte Schlossruine verliebt hatte, schrieb sie in<br />

➛<br />

REISE<br />

VOLLER CHARME 1 Als Gralshüter großer Automobilkunst bestückt Rolls-Royce nostalgische<br />

Schnauferl-Paraden in Südengland 2 Während der Sommermonate setzt<br />

der blühende Park des Goodwood Estate in West Sussex lebendige Kontraste zu<br />

den Skulpturen der Cass Sculpture Foundation. Hier zu sehen: „Conetwirl“ von Eilis<br />

O’Connell 3 Ein Leben ohne Bücher konnte sich Virginia Woolf nicht vorstellen. Auch<br />

in ihrem Schlafzimmer in Monk’s House war sie davon umgeben. Für die berühmte<br />

Schriftstellerin und ihren Mann Leonard war das Cottage ein geliebter Rückzugsort<br />

1<br />

2<br />

3


REISE<br />

1<br />

2<br />

3<br />

SEEBAD-NOSTALGIE 1 „Pretty Eccentric“ ist eine von rund 300 Fashion- und Vintage-<br />

Boutiquen im hippen North-Laine-Viertel von Brighton. Eine Fundgrube für Bräute,<br />

Ball-Besucherinnen und Oldtimer-Fans 2 Der Laune eines exzentrischen Bauherren<br />

entsprang der berühmte Brighton Pier. Heute ist er eine der Attraktionen des Seebades<br />

mit vielen Restaurants, Ständen und quirliger Jahrmarktatmosphäre 3 „The<br />

Grand Hotel“ ist die wohl exklusivste Luxusherberge an der Promenade von Eastbourne,<br />

die Zimmer erinnern an die goldenen Zeiten des britischen Bäder-Tourismus<br />

ihr Tagebuch: „Ich sehe, was man daraus machen kann,<br />

Dornröschens Schloss.“ Sie legte einen ganz und gar weißen<br />

Garten an – voller Callas, Tulpen, Rosen, Margeriten und<br />

Holunderblüten. Ließ um Säulen, Terrassen und Bänke Clematis,<br />

Akelei und Windröschen ranken. In ihrer Zeitungskolumne<br />

gab sie Hobbygärtnern den Tipp, Blumensamen<br />

nicht etwa akribisch auszusäen, sondern einfach wild hinter<br />

sich zu werfen. Mit der Revolution des gesellschaftlichen<br />

Lebens gewann nämlich auch die Wende im Grünen an<br />

Rasanz. Immer stärker wurde die geometrische Harmonie<br />

der traditionellen französischen Barockgärten von den sogenannten<br />

englischen Gärten verdrängt: behutsam inszenierten,<br />

ganz natürlich wirkenden Grünanlagen. Sissinghurst<br />

Castle, über dessen Schönheit inzwischen der National<br />

Trust wacht, besitzt einen der meistbesuchten Gärten in<br />

England. In Vitas Arbeitszimmer im Turm von Sissinghurst<br />

stehen noch die gerahmten Porträts von Harold Nicolson<br />

und Virginia Woolf, mit der sie eine Liebesbeziehung hatte.<br />

Die liebliche Region im Süden Englands mit ihrem in allen<br />

Grünschattierungen leuchtenden Patchwork aus sanften<br />

Hügeln und saftigen Wiesen verwandelten skurrile Landlords<br />

und später wohlhabende Londoner in eine perfekte<br />

Parklandschaft. Gesäumt von Tausenden Kilometern sogenannter<br />

Hedges – angelegten Grenzen aus maximal mannshohen<br />

Schlehen, Dornenbüschen und anderem widerspenstigem<br />

Grünzeug. Man braucht schon ein wenig Überwindung,<br />

um sich – im wahrsten Sinne des Wortes – als Zaungast auf<br />

der linken Seite der schmalen, oft abschüssigen Landstraßen<br />

durch diesen Dschungel zu bewegen. Aber man wird<br />

reich belohnt. Die heile Landschaft mit ihren molligen Schafen<br />

und schwarz-weiß gefleckten Kühen, die verschlafenen,<br />

um verwitterte Kirchtürme gedrängten Dörfer und die Städtchen<br />

mit ihren Teestuben, Pubs und Antiquitätenläden<br />

wirken allesamt wie Drehorte einer Rosamunde-Pilcher-<br />

Schmonzette. Kein Wunder, dass sich hier seit den<br />

1960er-Jahren englische Rockstars wie Paul McCartney, Eric<br />

Clapton und Brian Ferry Fluchtburgen schufen.<br />

In Sussex und dem benachbarten Kent trifft man überall auf<br />

alte Herrensitze und Schlösser des englischen Landadels.<br />

Die Mehrzahl der Earls und Dukes beziehungsweise deren<br />

Nachfahren sahen sich allerdings unter der Last der Erbschaftssteuer<br />

früher oder später gezwungen, ihre Anwesen<br />

dem National Trust zu überlassen. Mit Wohnrecht auf Lebenszeit<br />

und der Auflage, einen Teil ihrer Räume Besuchern<br />

zugänglich zu machen. Als eine Art Gesamtkunstwerk erlebt<br />

man Goodwood Estate in West Sussex, ganz in der Nähe<br />

des Bilderbuchstädtchens Chichester. Herzstück des riesigen<br />

Landsitzes ist Goodwood House, der Wohnsitz von<br />

Lord March. An mehreren Tagen des Jahres hat man die<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Christine von Pahlen (1); Visit Britain/Jasmine Teer (1); Leigh Simpson (1)


Gelegenheit, in seinen Räumen Tee zu trinken, eine London-<br />

Ansicht von Canaletto und Gemälde des berühmten englischen<br />

Tiermalers George Stubbs zu bewundern. Der Rennleidenschaft<br />

des Großvaters von Lord March ist es zu<br />

verdanken, dass es hier außer einer privaten Pferderennbahn<br />

auch eine Formel-1-Strecke gibt. Bis in die späten<br />

1960er-Jahre lieferten sich hier Mo-<br />

FAMOS:<br />

MIT EINEM<br />

OLDTIMER<br />

CRUISEN –<br />

CHAMPAGNER<br />

IM GEPÄCK<br />

torsportlegenden wie Stirling Moss<br />

oder Fangio heiße Rennen. Heute<br />

treffen sich Oldtimer-Fans zu Paraden<br />

und Revivals. In diesem Jahr<br />

haben sie einiges zu feiern: den 20.<br />

Geburtstag des Festivals of Speed im<br />

Juli, den 50. des Porsche 911 und den<br />

10. der neuen Rolls-Royce-Manufaktur.<br />

In dem nach allen Regeln des<br />

Umweltschutzes in die Landschaft<br />

integrierten Gebäude lief im Juli 2003 das erste Serienfahrzeug<br />

vom Band. Motoren und Karosserien liefert BMW aus<br />

München, in Goodwood folgt die Feinarbeit.<br />

Wer keine dieser Luxuskarossen besitzt, jedoch gerne mal<br />

ans Steuer möchte, leiht sich für einen oder zwei Tage ein<br />

Auto aus der reich bestückten Oldtimer-Kollektion des<br />

„Goodwood Hotels“. Selbstverständlich mit einem Picknickkoffer<br />

auf dem Rücksitz. Zum glanzvollsten Ereignis des<br />

Jahres, dem traditionellen Goodwood Revival, erwartet man<br />

die Herren im korrekten Anzug und die Damen in „period<br />

clothing“ – vom stylish-nostalgischen Seidenkleid bis zum<br />

taillierten Tweedkostüm. Auf jeden Fall mit Hut.<br />

Im Süden von England kann man sich in einer guten Handvoll<br />

exquisiter Landhotels für kurze Zeit fühlen wie seinerzeit<br />

echte Ladys und Lords. Das schönste von allen heißt<br />

„Gravetye Manor“, ein stattliches Her-<br />

renhaus in einem wundervollenn Garten<br />

in der Nähe des Marktfleckens<br />

East Grinstead. Bei schlechtem Wetter<br />

nimmt man den High Tea am Kamin.<br />

Bei gutem macht man ein Picknick am<br />

See. Apropos: Während des jährlichen<br />

Opernfestivals werden die Musikliebhaber<br />

unter den Gästen nach Glyndebourne<br />

chauffiert – mit eisgekühltem<br />

Champagner im Picknickkorb. Wer<br />

sich nach dem Meer sehnt, verbringt ein paar Tage in<br />

Brighton oder im benachbarten Eastbourne, dem eleganteren<br />

der beiden Seebäder. Brighton wurde aus drei Gründen<br />

für die Londoner Society begehrenswert: wegen der Schwärmerei<br />

eines gewissen Dr. Richard Russell für die Heilkraft<br />

des Meeres, wegen des Baus einer direkten Eisenbahnverbindung<br />

und der Idee des späteren King George IV., sich in<br />

dem ehemaligen Fischerdorf einen orientalisch-mondänen<br />

Royal Pavilion bauen zu lassen.<br />

STILVOLL Das Opernfestival<br />

von Glyndebourne<br />

wäre sicher nur halb so<br />

schön ohne seine traditionellen<br />

Picknickpausen<br />

CHRISTINE VON PAHLEN ➛<br />

77


78<br />

BESTE ADRESSEN & VIELE HIGHLIGHTS<br />

Vorwahl von England: 0044<br />

SLEEP WELL<br />

GOODWOOD HOTEL, CHICHESTER<br />

Das stilvolle Country-Hotel ist nur<br />

wenige Schritte von Goodwood<br />

House entfernt und das Herzstück<br />

einer großzügigen Freizeitanlage.<br />

Mit Zugang zu zwei anspruchsvollen<br />

Golfplätzen, dem legendären<br />

Speed Course, der Pferderennbahn<br />

und einer eigenen Organic<br />

Farm. Letzteres sehr zur Freude<br />

von Küchenchef Simon Wells, der<br />

sein Talent im Fine-Dining-Lokal<br />

„Richmond Arms“ beweist. Das<br />

Wild stammt aus eigener Jagd,<br />

die Weine neuerdings vom Wiston<br />

Estate in Sussex, wo 2012 die<br />

erste Flasche in den Handel ging.<br />

DZ ab 174 Euro, ein Tag am Steuer<br />

eines Oldtimers kostet mit Übernachtung<br />

ab ca. 230 Euro. Infos:<br />

goodwood.com/hotel<br />

AMBERLEY CASTLE, AMBERLEY<br />

Circa 20 Autominuten von Goodwood<br />

entfernt fühlt man sich<br />

auf der ehemaligen Ritterburg<br />

in alte Zeiten zurückversetzt.<br />

Das Relais-&-Châteaux-Hotel<br />

verfügt über die Standards modernen<br />

Lifestyles. Die Küche ist<br />

hervorragend, und es gibt viele<br />

Freizeitmöglichkeiten wie Tennis,<br />

Polo, Reiten. Arundel Castle ist<br />

in direkter Nähe. DZ ab 270 Euro.<br />

Infos: relaischateaux.com<br />

ASHDOWN PARK HOTEL & COUN-<br />

TRY CLUB, TUNBRIDGE WELLS<br />

Absolut paradiesisch! Bilderbuchlandschaft<br />

mit kleinen Wäldern,<br />

Karpfenteich und eigenem<br />

18-Loch-Golfplatz. Fine Dining de<br />

luxe im „Anderida Restaurant“,<br />

Wellness im Super-Spa. DZ ab<br />

160 Euro. Infos: ashdownpark.com<br />

GRAVETYE MANOR, WEST HOATHLY<br />

Für Insider die schönste Kombina-<br />

tion von Herrenhaus und Garten.<br />

Einer der wichtigsten Protagonis-<br />

ten des englischen Landschaftsgartens,<br />

Bonvivant und Autor<br />

William Robinson, hinterließ ein<br />

Meisterstück. Was so selbstverständlich<br />

wirkt, ist mit größter<br />

Sorgfalt inszeniert. Die schicke<br />

Klientel spielt in den 17 Zimmern,<br />

Salons, der Bibliothek und<br />

dem stilvollen Lokal Schlossherr<br />

auf Zeit. Es gibt Golfplätze in der<br />

Nähe, einen Polo-Club, Pferde,<br />

Croquet, Landrover-Touren, Opern-<br />

abende in Glyndebourne. DZ ab<br />

280 Euro. Infos: relaischateaux.com<br />

THE GRAND HOTEL, EASTBOURNE<br />

Viktorianische Seebad-Architektur<br />

in strahlendem Weiß, mit 152<br />

Zimmern und Suiten, exquisiter<br />

Küche, diversen Pools und Health-<br />

Spa. Direkt an der Promenade.<br />

Voller Begeisterung vollendete<br />

Claude Debussy hier seine Symphonie<br />

„La Mer“. DZ ab 230 Euro.<br />

Infos: grandeastbourne.com<br />

KEMP TOWNHOUSE, BRIGHTON<br />

Das einzige Boutiquehotel mit<br />

fünf Sternen. Mit neun Zimmern<br />

in eleganten Grau- und Rauchblautönen,<br />

frei stehenden Wannen<br />

und offenem Kamin. DZ ab 135<br />

Euro. Infos: kemptownhouse.com<br />

BARCLAY FARMHOUSE, BIDDEN-<br />

DEN Zehn Autominuten von<br />

Sissinghurst Castle entfernt<br />

versteckt sich das rustikale Gästehaus<br />

mit drei Zimmern und<br />

charmantem Cottage in einem<br />

IDYLLISCH Ein kunterbunt<br />

inszenierter<br />

Mix aus Wiesen voller<br />

Wildblumen und<br />

exotischen Pflanzen:<br />

Park von Great Dixter<br />

gepflegten Garten. Gastgeberin<br />

Lynn Ruse serviert das wunderbare<br />

Frühstück bei Sonnenschein<br />

im Freien. Und chauffiert ihre Gäste<br />

auch schon mal zu einem der<br />

Pubs in der Nähe. DZ ab 90 Euro.<br />

Infos: bar clayfarmhouse.co.uk<br />

EAT & DRINK<br />

THE FOX GOES FREE, CHARLTON<br />

Ob Fish & Chips, Cesar’s Salad<br />

oder Rostbeef mit Gartengemüse<br />

– im historischen Ambiente des<br />

schönen Gasthauses ganz in der<br />

Nähe von Goodwood hat man sich<br />

auf moderne Küche eingestellt.<br />

Tel. 01243/81 14 61<br />

THE HARE & HOUNDS, LINGFIELD<br />

Der gemütliche Pub ist etwa 15<br />

Autominuten von Gravetye Manor<br />

entfernt. Abgesehen von À-lacarte-Spezialitäten<br />

gibt es täglich<br />

ein saisonales Tagesgericht. Common<br />

Rd., Tel. 01342/83 23 51<br />

THE THREE CHIMNEYS, BIDDEN-<br />

DEN Ein richtiges Dorfgasthaus<br />

– mit kuscheligem Kaminfeuer,<br />

gemütlicher Bar und einer<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Visit Britain/D. Sellman (1); C. von Pahlen (2), K. Wilson (1)


Blackboard mit den Tagespezialitäten.<br />

Das Essen ist deftig und<br />

reichlich, die Weinauswahl okay.<br />

Hareplain Road, Tel. 01580/29 14 72<br />

APICIUS, CRANBROOK Hier wird<br />

auf Sterne-Niveau gekocht. Der<br />

ehemalige Privatkoch von John<br />

Paul Getty junior bringt in dem<br />

schönen alten Fachwerkhaus<br />

alles auf den Tisch, was gut und<br />

teuer ist – Foie gras, Morcheln,<br />

Trüffeln und Edelfische. Moderate<br />

Preise. 23, Stone Street, Tel.<br />

01580/71 46 66<br />

THE GRIFFIN INN, FLETCHING Am<br />

liebsten genießen die Gäste des<br />

traditionellen Gasthofes das Barbecue<br />

im Garten. Der Küchenchef<br />

brutzelt so ziemlich alles auf dem<br />

Holzkohlengrill – vom Hamburger<br />

bis zum Hummer. Man kann hier<br />

auch wohnen. Tel. 01825/72 28 90,<br />

Infos: thegriffininn.co.uk<br />

PARKS & CO.<br />

ARUNDEL CASTLE GARDENS Auf<br />

zauberhafte Art schmückt sich<br />

der Park mit entzückenden Wasserspielen,<br />

Bambus, Palmen und<br />

exotischen Pflanzen. Arundel ist<br />

heute der Wohnsitz des 18. Duke<br />

of Norfolk und seiner Familie.<br />

Besichtigung: Di–So, 29.3.–3.11.<br />

Infos: arundelcastle.org<br />

GREAT DIXTER, NORTHIAM Der<br />

ursprünglich vom Architekten Sir<br />

Edwin Lutyens für den Besitzer<br />

Nathaniel Lloyd Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts gestaltete Garten<br />

wurde für dessen Sohn Christopher<br />

Lloyd zum Projekt seines Lebens.<br />

Ein Park der Experimente.<br />

Wundervoll! Besichtigung: 29.3.–<br />

27.10, Infos: greatdixter.co.uk<br />

SISSINGHURST CASTLE GARDENS<br />

Herrliche Anlage mit zehn abgeschlossenen<br />

Themengärten, mit<br />

grünen Skulpturen, Gewächshäusern<br />

und altem Schlossgemäuer.<br />

Tipp: unbedingt Vita Sackville-<br />

Wests Arbeitszimmer im Turm<br />

besichtigen. Infos: nationaltrust.<br />

org.uk/sissinghurst<br />

CHARLESTON HOUSE, BEI FIRLE<br />

Das ehemalige Landhaus der<br />

berühmten Bloomsbury Group,<br />

die sich um Vanessa Bell und den<br />

Maler Duncan Grant versammelte,<br />

liegt nur wenige Meilen östlich<br />

von Brighton. Der Garten mit<br />

kleinem Teich und Skulpturen ist<br />

unglaublich romantisch. Geöffnet<br />

von April bis Oktober. Von Mittwoch<br />

bis Samstag geführte Touren,<br />

13 bis 18 Uhr. An Sonn- und<br />

Feiertagen kann man das Anwesen<br />

auf eigene Faust entdecken.<br />

Infos: charleston.org.uk<br />

MONK’S HOUSE, RODMELL Nachdem<br />

sie sich in den idyllischen<br />

Garten verliebt hatten, wohnten<br />

hier ab 1919 die Schriftstellerin<br />

Virginia Woolf und ihr Mann Leonard.<br />

Seit diesem Jahr werden<br />

erstmals Workshops angeboten<br />

wie Mal- und Schreibkurse. Besichtigung:<br />

Anfang April bis Ende<br />

Oktober, Mi–So geführte Touren,<br />

13 bis 17.30 Uhr. Infos: national<br />

trust.org.uk/monkshouse<br />

MUST-SEES<br />

GLYNDEBOURNE FESTIVAL 2013<br />

steht das legendäre Opernfestival<br />

das letzte Mal unter der Leitung<br />

von Vladimir Jurowski. Bis 25.8.<br />

Infos: glyndebourne.com<br />

GOODWOOD 2013 Glorious Goodwood:<br />

Pferderennen im nostalgischen<br />

Stil (30.7.–3.8., Infos:<br />

goodwood.com/glorious; Goodwood<br />

Revival: Oldtimer-Parade<br />

mit modischer Grandezza (13.9.–<br />

15.9., Infos: goodwood.com/revival)<br />

PRETTY ECCENTRIC, BRIGHTON<br />

Ein Shop, den man gesehen haben<br />

muss! Wer Glück hat, wird<br />

von der Designerin persönlich beraten.<br />

Alles ist superfeminin und<br />

romantisch: ausgefallene Abendkleider<br />

aus zarten Stoffen, edle<br />

Accessoires, Traum-Hüte, Glamour-Schmuck<br />

… 26 North Street<br />

INFOS<br />

ANREISE Wer seine Autofahrt in<br />

East Sussex bzw. in Kent beginnt,<br />

fliegt nach London Gatwick. Wer<br />

in West Sussex startet, eher nach<br />

London Heathrow. Bis nach Chichester<br />

sind es ca. 100 Kilometer.<br />

SÜDENGLAND IM WWW visitbri<br />

tain.com; visitbrighton.com; visit<br />

eastbourne.com<br />

REISE<br />

ABSOLUTELY ROMANTIC 1 Vita Sackville-West, Intimfreundin von Virginia Woolf und<br />

Verfasserin kritischer Gesellschaftsromane, nutzte das Schreibzimmer im Turm von<br />

Sissinghurst Castle als einen ihrer Rückzugsorte 2 Von Barclay Farmhouse, dem bezaubernden<br />

Bed & Breakfast am Ortsrand von Biddenden, ist Sissinghurst schnell<br />

mit dem Auto erreichbar. Sehenswert: das benachbarte Weingut Biddenden Vineyards<br />

3 Ein Friedhof und eine Kirche, zwei Pubs, ein Café, Trödel- und Antiquitätenläden<br />

und ein Blumengeschäft: Städtchen wie Biddenden sind ganz typisch für Südengland<br />

1<br />

2<br />

3


REISE<br />

Hotels<br />

Venedig<br />

SONNENBRILLE VON M MISSONI<br />

Palastrevolution Selbst Aman-Fans, die<br />

daran gewöhnt sind, weltweit in Poleposition zu logieren, kommen hier ins Staunen. Zum<br />

einen liegt das zur Biennale eröffnete „Aman Canal Grande“ an der schönsten Wasserstraße<br />

der Welt. Zum anderen residieren die Gäste im „Palazzo Papadopoli“ aus dem 16. Jahrhundert,<br />

einem der prachtvollsten Paläste der Lagunenstadt. Von der privaten Bootsanlegestelle führt der<br />

Weg in eine stille, märchenhafte Welt. Unter den hohen Decken des Piano nobile trifft man sich zum Dining und<br />

Lounging. Man spaziert in den verwunschenen Gärten oder bucht einen Termin im intimen Aman-Spa. Es gibt<br />

nur 24 Zimmer und Suiten; die schönste: die „Alcove Tiepolo“-Suite (oben links), die ein Decken gemälde des<br />

gleichnamigen Malers aus dem 18. Jahrhundert einzigartig macht. DZ ab 1000 Euro. Info: amanresorts.com<br />

Ob Wochenendtrip oder Stopover auf dem Weg<br />

in die Ferien: Genießen Sie den SUMMER IN THE CITY.<br />

Hier die Hotspots in Europas trendigsten Städten<br />

KITTEN HEEL AUS LACK, VON CASADEI<br />

CITY-CHIC VON<br />

BUR BER RY<br />

PRORSUM<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Aman Resorts (3); Design Hotels (5); access/Kolja v. d. Lippe (2)


City-Hideaway<br />

In null Komma nichts hat sich „Das Stue“<br />

seinen Platz unter den Top-Hotels in der<br />

Hauptstadt gesichert. Beeindruckend: die<br />

Architektur der ehemaligen königlich<br />

dänischen Gesandtschaft. Einzigartig: Von einigen<br />

der 80 Zimmer schaut man direkt in den<br />

benachbarten Zoo. Stardesignerin Patricia<br />

Urquiola war für die Dekoration der öffentlichen<br />

Räume verantwortlich, und Sternekoch<br />

Paco Pérez serviert mediterrane Küche, die<br />

einen Hauch von Berliner Luft schnuppert.<br />

DZ ab 180 Euro. Info: designhotels.com<br />

Kunstdepot Früher wurden in diesen Räumen<br />

Tabakblätter gelagert. Heute verbergen sich hinter der neo-<br />

klassizistischen Fassade des „Shangri-La Bosphorus“, des neuesten<br />

Fünfsternehotels in Istanbul, mehr als 1000 Kunstschätze. In den 186<br />

Zimmern und Suiten mischt sich modernes Design mit europäischen<br />

und asiatischen Elementen sowie einem Schuss Pascha-Romantik.<br />

Highlight der diversen hauseigenen Länderküchen ist<br />

die am Tisch zubereitete Pekingente. DZ ab 615 Euro.<br />

Info: shangri-la.com/istanbul<br />

HOLZARMREIF MIT<br />

GOLDKAPPEN, VON<br />

ELMAR GRUPP<br />

Berlin<br />

Istanbul<br />

Wien<br />

HOKUSPOKUS Die kreativen<br />

Köpfe hinter den „25hours Hotels“ haben wieder mal bewiesen,<br />

dass sie zaubern können: In ihrem Wiener Objekt im Museumsquartier<br />

nutzten sie den Platz in den 219 Gästezimmern, um originelle<br />

Vintage-Möbel aufzustellen, Badewannen auf Bal ko nen<br />

zu platzieren und die Wände mit Zirkusszenen zu schmücken. Im<br />

„1500 Foodmakers“ passt frisch gezapftes Bier zur Pizza, im<br />

Garten gibt’s die besten Burger an der Donau. Ein lässiger,<br />

brandneuer Spot. DZ ab circa 100 Euro. Info: 25hours-hotels.com<br />

Lissabon<br />

DIAMANTRING VON<br />

DE GRISOGONO<br />

EASY & COOL:<br />

OUTFIT VON<br />

BALENCIAGA<br />

GANZ PRIVAT In<br />

Lissabons neuestem Designhotel „Memmo<br />

Alfama“ fühlt man sich wie bei guten Freun-<br />

den. Setzt sich mit einem Buch aus der<br />

Hausbibliothek an den Pool auf der Ter-<br />

rasse, nimmt sich ein Stück Kuchen, be-<br />

dient sich mit Getränken und schaut auf den<br />

Tejo. Das 42-Zimmer-Hotel ist in den kleinen Gässchen<br />

der Altstadt nicht zu übersehen: Auf die Fassade hat ein<br />

portugiesischer Straßenkünstler das Porträt eines ehema-<br />

ligen Bewohners gemalt. DZ ab160 Euro. Info: designhotels.com


REISE GUIDE MADRID<br />

DINING & DANCING: DAS „MOMA 56“<br />

LEBENSADER AUS STEIN: DIE GRAN VIA<br />

MADAME 8/2013


DIE STOLZE<br />

SCHÖNE<br />

Madrid ist ein perfekter Mix aus<br />

prächtiger Geschichte und eleganter<br />

Avantgarde. Mit viel Platz fürs Leben –<br />

und einem Beach mitten in der Stadt<br />

beschlossen, ihre Hauptstadt von Toledo<br />

in die geografische Mitte des Landes zu<br />

verlegen, machten sie das vor allem aus<br />

Prestigegründen: Die Herrscher über<br />

ein gewaltiges koloniales Imperium<br />

wollten ihre Macht und ihren immensen<br />

Reichtum auch äußerlich demonstrieren. Riesige Plätze<br />

verbanden sie mit breiten Avenidas, bauten Paläste, Kirchen<br />

und Klöster und ganze Straßenzüge im neoklassizistischen<br />

Stil. Im Buchklassiker „Tod am Nachmittag“ schreibt<br />

Hemingway: „Ich glaube nicht, dass jemand die Stadt spontan<br />

mag, wenn er zum ersten Mal dorthin kommt.“ Zugegeben,<br />

auf den ersten Blick fehlen ihr die Leidenschaft<br />

Barcelonas, die unsterbliche Schönheit Granadas und die<br />

Spiritualität von Toledo. Auf den zweiten jedoch entdeckt<br />

man eine sehr authentische Stadt, die sich über die Jahrhunderte<br />

treu geblieben ist. Und trotzdem: Dem in allen<br />

spanischen Metropolen aktiven Wanderzirkus der internationalen<br />

Design-Elite – darunter Norman Foster, Jean Nouvel,<br />

Zaha Hadid oder der spanische Stararchitekt Santiago<br />

Calatrava – konnte (und wollte!) sich Madrid nicht entziehen.<br />

Vorzeigeobjekte sind der Hauptbahnhof und der<br />

hypermoderne Terminal 4 des Flughafens Barajas. Nachdem<br />

der alte Bahnhof Atocha in ein Gewächshaus mit<br />

Cafeteria verwandelt wurde, entstand nebenan ein Design-<br />

Palast, von dem aus moderne Highspeed-Züge verkehren.<br />

Madrid ist auch die Heimat einer einzigartigen Eleganz.<br />

Madrileninnen besitzen ein untrügliches Gespür für Stil und<br />

kultivieren modisches Understatement auf allerhöchstem<br />

Niveau. Fündig werden sie in den Nobelläden an der Calle<br />

Serano, Calle Claudio Coello und Calle de Goya. Wer es<br />

lieber etwas origineller mag, sollte sich in den Boutiquen<br />

des Szeneviertels Las Salesas umtun. Dem Ansturm der<br />

jungen Küchenrebellen, die ihre minimalistischen Menüs<br />

nicht selten am Computer komponieren, begegneten die<br />

Madrilenen mit offenen Armen. Der Weg in die Zukunft ist<br />

FOTOS: iStockphoto (1); Adrian Tyler (1) Als die Spanier im 16. Jahrhundert<br />

SCHATZTRUHE: DAS MUSEO REINA SOFIA<br />

eben auch in der Küche nicht zu übersehen – wenn auch<br />

die spanische Hauptstadt mit besonderem Stolz auf ihre<br />

Traditionsadressen verweist: Bars und Bodegas mit Patina<br />

und die gemütlichen Casas de Comidas, Familienbetriebe,<br />

die mehrere Generationen auf dem Buckel haben und<br />

gemeinsam mit Stammgästen und Personal alle wirtschaftlichen<br />

und politischen Kapriolen überlebt haben. Dosenspargel<br />

im Salat, zentimeterdick panierter Fisch und<br />

Ein heits tapas wie Kroketten, zähe Calamari oder Tortilla<br />

vom Vortag gehören endgültig der Vergangenheit an. Heute<br />

zeigt sich jeder von seiner besten Seite: Die Küchen-<br />

Avantgarde schmückt sich mit einer Prise Bodenständigkeit,<br />

und die Altvorderen am Herd pflegen mit Finesse die<br />

Verfeinerung regionaler Produkte.<br />

Klar, das goldene Dreieck zwischen Plaza de Oriente, Plaza<br />

Mayor und dem Paseo del Prado ist ein Muss während der<br />

Stadteroberung. Und bei schönem Wetter ein hübscher Spaziergang.<br />

Ein Geheimtipp aber ist Madrid Rio, ein liebevoll<br />

angelegter Park, der sich über circa zehn Kilometer am<br />

Manzanares-Fluss entlangschlängelt. Es wurden mehr als<br />

50 000 Bäume und Büsche gepflanzt, 8000 Pinien beschatten<br />

das Ufer. Zu Füßen der ältesten Brücke der Stadt, der<br />

Puente de Segovia, relaxt man hier neuerdings am Ende<br />

eines heißen Tages am ersten Urban Beach der Stadt, erfrischt<br />

sich in den vier Pools oder flirtet an der Strandbar.<br />

Hemingway hätte es gefallen. CHRISTINE VON PAHLEN 83


REISE REISE GUIDE GUIDE MADRID<br />

84<br />

Vorwahl von Madrid: 0034/91<br />

HOTELS<br />

HOTEL ÚNICO Der Retiro-Park<br />

liegt zwar nur wenige Gehminuten<br />

entfernt, doch die Gäste des<br />

eleganten Stadtpalais genießen<br />

die private Atmosphäre des hübschen<br />

hauseigenen Gartens. In<br />

den 44 Zimmern und Suiten wird<br />

moderner Wohnkomfort großgeschrieben.<br />

Schuhputz-Service<br />

inklusive. Der katalanische Küchenkünstler<br />

Ramón Freixa hat<br />

sich aus Barcelona auf den Weg<br />

gemacht, um seine Talente in der<br />

Kapitale unter Beweis zu stellen.<br />

Ebenfalls à la carte: alle Arten<br />

von Wohlfühlmassagen in der<br />

Wellness-Suite. DZ ab 180 Euro.<br />

Info: designhotels.com<br />

HOSPES MADRID Das backsteinfarbene<br />

Bürgerhaus ist zentral<br />

und ruhig gelegen. Drinnen ist<br />

es mit dem für die kleine feine<br />

Hospes-Hotelkollektion typischen<br />

avantgardistischen Mobiliar ausgestattet<br />

und mit perfekt in-<br />

szenierten Kuschel-Elementen<br />

garniert. Plätze, an denen man<br />

sich besonders wohlfühlt: der<br />

begrünte Innenhof, das renom-<br />

EINE BÜHNE FÜR VIELE: PLAZA MAYOR<br />

mierte italienische Restaurant<br />

„Senzone“ und das über drei Etagen<br />

reichende Cinq-Mondes-Spa.<br />

DZ ab 200 Euro. Info: hospes.com<br />

CASA DE MADRID Die Künstlerin<br />

und Kunstsammlerin Marta Medina<br />

bestückte die sieben Gästezimmer<br />

des Bürgerhauses aus<br />

dem 18. Jahrhundert mit exquisiten<br />

Objekten und einer tollen<br />

Bibliothek. Besonders beliebt:<br />

der Indian Room. Zur blauen<br />

Stunde trifft man sich im Salon<br />

auf einen Drink, bevor man in<br />

die Nacht hinausschwärmt. DZ ab<br />

260 Euro. Info: casademadrid.com<br />

HOTEL PUERTA AMÉRICA Jeder<br />

von ihnen gestaltete ein Stockwerk<br />

des etwas außerhalb gelegenen<br />

Designhotels: Marc Newson,<br />

Jean Nouvel und Zaha Hadid.<br />

Den ultramodernen Overkill hinterließen<br />

jedoch die Kreativen<br />

des Plasma Studios im vierten<br />

Stock mit einem Gesamtkunstwerk<br />

aus Stahl, Glas und Spiegeln.<br />

Design-Fans und Fashion-<br />

Victims chillen an der Marmorbar<br />

oder probieren die puristischen<br />

Leckerbissen im Restaurant<br />

„Lágrimas Negras“. DZ ab<br />

200 Euro. Info: hoteles-silken.com<br />

HOTEL URBAN Ultramodernes<br />

Design, weißer Marmor, dunkles<br />

Leder, ein bisschen Buddha, ein<br />

bisschen Afrika – man fühlt sich<br />

wie in einer typischen James-<br />

Bond-Location. Neuestes Hotel-<br />

Hightech in den 96 Zimmern und<br />

neun Suiten. Vorsicht: Die Zimmer<br />

zur Straße können laut sein.<br />

Places to be: die stylische „Glass<br />

Bar“ und die Dachterrasse mit<br />

Pool, Bar und Restaurant. DZ ab<br />

230 Euro. Info: derbyhotels.com<br />

FEIN ESSEN<br />

DIVERXO In seiner Londoner Zeit<br />

sammelte Küchenchef David Muñoz<br />

Erfahrungen im „Nobu“ und<br />

im „Hakkasan“. Jetzt liegt ihm<br />

die Gastro-Szene der spanischen<br />

Hauptstadt zu Füßen. Calle del<br />

Pensamiento 28, Tel. 570 07 66<br />

LA TERRAZA DEL CASINO Sakko<br />

und Krawatte respektive Cocktailkleid<br />

sind die passende<br />

Garderobe im theatralischen Interieur<br />

dieses begehrten Gourmettempels,<br />

auch wenn das<br />

Haus niemals eine Spielbank war,<br />

sondern ein privater Club. Hinter<br />

der kreativen Sterneküche des<br />

Restaurants im zweiten Stock<br />

steht Paco Roncero, einer der<br />

Stars der jungen Küchenelite.<br />

Calle de Alcalá 15, Tel. 532 12 75<br />

SERGI AROLA GASTRO Er ist der<br />

heimliche Rebell unter den Virtuosen<br />

am Herd. Bekannt dafür,<br />

sein Handwerk mit Moral und<br />

Inspiration zu betreiben, wofür<br />

ihn der Guide Michelin mit zwei<br />

Sternen belohnte. Auf die Tische<br />

in seinem intimen Restaurant<br />

kommen edelst verfremdete<br />

Tapas und Speisen wie Milchlamm<br />

mit gewürztem Tomateneis.<br />

Calle de Zurbano 31, Tel. 310 21 69<br />

MULTIKULTI<br />

ASTRID Y GASTÓN MADRID Auf<br />

Grundlage der Nuevo Andino Cuisine<br />

dekoriert das peruanische<br />

Küchentalent Gastón Acurio<br />

Mais-Crêpes mit knuspriger<br />

Spanferkelhaut und Chili-Honig-<br />

Konfitüre. Im Fokus stehen Ceviche-Rezepte<br />

aller Art zu hochprozentigem<br />

Pisco Sour. Paseo de<br />

la Castellana 13, Tel. 702 62 62<br />

KABUKI WELLINGTON Fine Dining<br />

auf Japanisch im eleganten Fünfsternepalast<br />

„Hotel Wellington“.<br />

Mit iberisch-japanischen Maki-<br />

Rollen oder Sushi- und Sashimi-<br />

Variationen mit Trüffel und kanarischen<br />

Kartöffelchen. Die Desserts<br />

entstammen dem Hirn des „El<br />

Bulli“-trainierten Starkochs Oriol<br />

Balaguer. Calle de Vélazquez 6,<br />

Tel. 577 78 77<br />

MISTER LEE Freundinnen und<br />

verliebte Pärchen unterbrechen<br />

gerne mal ihren Stadtbummel<br />

und treffen sich hier zum Lunch.<br />

Im blau gekachelten Ambiente<br />

stärkt man sich an der Bar oder<br />

am großen Tisch mit frischem<br />

exzellentem Thai-Food: knusprige<br />

Nudeln, scharfe Scampi<br />

oder Hühnchenspieße in Sesam-<br />

krus te. Corte Inglés, Paseo de la<br />

Castellana 71, Tel. 770 58 97<br />

TOP-TRENDY<br />

RAMSES LIFE & FOOD Der von<br />

Philippe Starck inszenierte eklek-<br />

tische Stil-Mix in Disco und Bar<br />

und den zwei Res taurants wäre<br />

eines Designmuseums würdig.<br />

Fine-Dining im ersten Stock,<br />

herrliche internationale Snacks<br />

im neogotischen „Petit Café“ –<br />

mit kuriosen Hamburguesas,<br />

cremigem Kürbisrisotto oder<br />

Thai-Coconut-Curry. Plaza de la<br />

Independencia 4, Tel. 435 16 66<br />

SULA David Beckham ist nur einer<br />

von vielen klingenden Namen<br />

auf der Gästeliste des Szenelokals<br />

im Barrio de Salamanca.<br />

Den kulinarischen Stundenplan<br />

spickt Molekular-Genie Quique<br />

Dacosta mit Chorizo-Kroketten<br />

zu Champagner, Stockfischsalat<br />

mit Nougat-Vinaigrette oder Cuba-<br />

Libre-Foie-gras, das ist Gänse-<br />

leberschaum in Rum-Cola-Gelee.<br />

Calle Jorge Juan 33, Tel. 781 61 97<br />

ESTADO PURO Ein Hauch von<br />

Kitsch versüßt das Retro-Design<br />

der beliebten Gastrobar unter<br />

dem Dach des „NH Hotels“. Die<br />

Zutaten sind einfach, aber von<br />

bester Qualität. Küchenkünstler<br />

Paco Roncero verzaubert mit tollen<br />

Tapas, Pinchos und anderen<br />

feinen Kleinigkeiten. Plaza Cánovas<br />

del Castillo 4, Tel. 330 24 00<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Gonzalo Arche (1); Isolee/Luis Hevia (1); Olga Planas/Bar Tomate (1)<br />

PIÙ DI PRIMA Nur wer hier rechtzeitig<br />

reserviert hat, kommt in<br />

den Genuss des besten Büffel-<br />

Mozzarellas westlich von Neapel.<br />

Die Krönung nach Pesce, Pasta<br />

und Risotto: eine Zabaione, die<br />

auf dem Gaumen schmilzt. Calle<br />

de Hortaleza 100, Tel. 308 33 72<br />

VINO&TAPAS<br />

EL PLATÓ Küchenchef Pedro<br />

Larumbe beamt traditionelle Tapas-Rezepte<br />

ins 21. Jahrhundert.<br />

Dekoriert Schwertfisch-Häppchen<br />

mit süßer Kürbismarmelade<br />

und Wachtelbrüstchen mit<br />

würziger Knoblauchsauce. Das<br />

futuristische, originell möblierte<br />

Etablissement verwandelt sich<br />

im Laufe des Tages vom Café zum<br />

Lounge Club. Paseo de la Castellana<br />

36–38, Tel. 435 46 18<br />

BAR TOMATE Unter dem Dach<br />

eines alten Lagerhauses ist es ge-<br />

lungen, mit modernem Design<br />

eine urig-gemütliche Atmosphäre<br />

zu schaffen. Im Wettlauf um die<br />

kreativsten Tapas der Stadt liegt<br />

die Bar weit vorne. Kroketten füllt<br />

man hier mit Gorgonzola oder<br />

serviert sie auf zarten Arti-<br />

schockenblättern. Calle de Fernando<br />

El Santo 26, Tel. 702 38 70<br />

LA VENENCIA Ein Hauch von<br />

Bohème durchzieht diese dunkle<br />

rustikale Sherry-Bar, und irgendwer<br />

scheint die Zeit angehalten<br />

zu haben. Stammgäste wie Filmproduzent<br />

Simón de Santiago<br />

kombinieren die landesweit<br />

besten Sherrys zu fünf, sechs<br />

traditionellen Tapas. Calle de<br />

Echegaray 7, Tel. 429 73 13<br />

TRADICIÓN!<br />

LHARDY Seit 1839 eine echte<br />

Institution. Parterre ein Deli-<br />

katessen- und Weinshop, das<br />

Restaurant liegt im ersten Stock.<br />

Stammgäste kommen täglich auf<br />

einen Café oder Sherry vorbei.<br />

Und freuen sich auf die besten<br />

Sandwiches der Stadt. Carrera de<br />

San Jerónimo 8, Tel. 522 22 07<br />

MUSEO CHICOTE Barmann Perico<br />

Chicote brachte von seinen Reisen<br />

ausgefallene hochprozentige<br />

Flaschen nach Hause. Prominente<br />

Gäste wie Orson Welles, und Ava<br />

Gardner amüsierten sich hier mit<br />

Gin Tonics und trockenen Martinis.<br />

Calle Gran Via 12, Tel. 532 67 37<br />

LA BOLA Als Kontrastprogramm<br />

zu minimalistischen Kreationen<br />

der Nouvelle Cuisine erlebt das<br />

Nationalgericht Cocido madrileño,<br />

ein Schmortopf mit Rindfleisch,<br />

Speck und Chorizo zu<br />

Kichererbsenpüree, gerade eine<br />

kulinarische Renaissance. Calle<br />

de la Bola 5, Tel. 547 69 30<br />

CAFÉS&BARS<br />

BAR PRIVÉE In der eleganten Bar im<br />

1920er-Jahre-Ambiente dreht sich<br />

unter den funkelnden Kronleuchtern<br />

alles um Champagner. Calle<br />

de Doña Bárbara de Braganza 8<br />

CAFÉ DE ORIENTE Tagsüber liest<br />

man hier die Zeitung zu einem<br />

Cortado, auf dem Weg durch die<br />

Nacht tankt man in der stimmungsvollen<br />

neobarocken Café-<br />

Bar Energie mit Wein und köstlichen<br />

Canapés. Plaza de Oriente 2<br />

COCK In englischer Club-Atmosphäre<br />

trifft sich hier die 40-plus-<br />

Generation zu klassischen Cocktails.<br />

Calle de la Reina 16<br />

MOMA 56 Lebensfreude pur. Alles<br />

geht: essen, tanzen, chillen und<br />

Cocktails genießen. Calle José<br />

Abascal 56, Tel. 399 09 00<br />

SHOPPING<br />

MERCADO DE SAN MIGUEL Mediterranes<br />

Markttreiben at its best:<br />

Man kauft Öl, Wein und Oliven und<br />

lässt sich unter dem Dach der<br />

eleganten Jugendstilhalle von einem<br />

Stand zum anderen treiben,<br />

um den Geheimnissen der traditionellen<br />

spanischen Küche auf<br />

die Spur zu kommen. Plaza de San<br />

Miguel, täglich 10 Uhr bis nachts<br />

MERCADO DE SAN ANTÓN Hier<br />

findet man alles, was das Feinschmeckerherz<br />

begehrt. Einheimische<br />

Bauern bieten im ersten<br />

Stock ihre Waren zum Testen an.<br />

Aus den offenen Küchen kommen<br />

Kleinigkeiten zu Weinen der Region.<br />

Calle Augusto Figueroa 24,<br />

Mo–Sa 10 bis 22, So 10 bis 15 Uhr<br />

ISOLÉE In dem Concept Store<br />

findet man trendige Mode und<br />

Lifestyle-Accessoires. Plus Delikatessen.<br />

Calle Infantas 19<br />

URBAN GALLERY Originelle Lifestyle-Utensilien<br />

auf zwei Etagen:<br />

vom Rosa-Chá-Bikini bis zum<br />

schicken Sofa. Das Bistro im<br />

Basement serviert karamellisierte<br />

Foie gras auf Couscous.<br />

Calle de Castelló 41, Tel. 578 32 20<br />

KUNST<br />

MUSEO NACIONAL DEL PRADO<br />

Klangvolle Namen wie Rubens,<br />

Goya, Dürer, Raffael oder Botticelli<br />

sind die Publikumsmagne-<br />

ten eines der wichtigsten Museen<br />

weltweit. Sehenswert: die Prado<br />

Gallery, der moderne Teil des Museums.<br />

Calle Ruiz de Alarcón 23<br />

MUSEO THYSSEN-BORNEMISZA<br />

Im Zentrum der umfangreichen<br />

Privatsammlung stehen die<br />

großen deutschen Expressionisten.<br />

Paseo del Prado 8<br />

MUSEO REINA SOFIA Spanische<br />

Künstler des 20. Jahrhunderts<br />

haben hier große Werke hinterlassen.<br />

Eines der gezeigten Highlights:<br />

Picassos weltberühmtes<br />

„Guernica“. Calle Santa Isabel 52<br />

MUSTS<br />

TEATIME IM RITZ Einen Besuch<br />

des benachbarten Prado krönt<br />

man mit einem High Tea in dem<br />

opulenten, von allen Weltstars<br />

frequentierten und von Hemingway<br />

literarisch geadelten Grand<br />

Hotel. Statt Tee: ein Glas Cava im<br />

Garten, einen Daiquiri an der Bar<br />

oder ein Dinner im „Goya“. Plaza<br />

de la Lealtad 5, Tel. 701 67 67<br />

GOYA TOTAL Erste Begegnung mit<br />

dem großen Maler: die Kapelle<br />

San Antonio de la Florida, wo er<br />

sich mit prachtvollen Deckengemälden<br />

verewigt hat. Dort liegt er<br />

auch begraben (Paseo de San<br />

Antonio de la Florida 5). In der<br />

Academia de Bellas Artes de San<br />

Fernando (Calle de Alcalá 13)<br />

findet man u. a. ein Selbstporträt<br />

mit Staffelei. Ein schöner Film<br />

zum Einstimmen: Milos Formans<br />

Meisterwerk „Goyas Geister“.<br />

JAMES-BOND-AMBIENTE: „HOTEL URBAN“<br />

DINNER MIT AUSSICHT: „LA TERRAZA DEL CASINO“<br />

CONCEPT STORE DE LUXE: ISOLÉE<br />

IMPOSANT: DAS RATHAUS VON MADRID<br />

TOP-TAPAS GIBT’S IN DER „BAR TOMATE“<br />

85


REISE SPEKTRUM<br />

FAMILY<br />

AFFAIRS<br />

Schwesterschiff einer Legende:<br />

Die „Europa 2“ setzt auf lässigen<br />

Luxus und spannende Wochentrips<br />

S<br />

eit Mai erobert das Schwesterschiff der legendären<br />

„MS Europa“, die „Eu ropa 2“, die<br />

Weltmeere. Insgesamt kommen maximal<br />

516 Passagiere in den Genuss, sich von<br />

370 Crew-Mitgliedern rund um die Uhr<br />

verwöhnen zu lassen. Allerdings nicht<br />

nach den klassischen Regeln einer Kreuzfahrt<br />

auf Fünfsterneniveau, bei der „Europa 2“ setzt man<br />

auf lässigen, entspannten Luxus. Die Eckdaten: elf Decks,<br />

großzügige Kabinen (28 m ² bis 99 m ² ), alle mit eigener Veranda,<br />

acht Restaurants (von tollen Tapas über feine Brasserie-Cuisine<br />

bis zu asiatischer Fusionsküche), sechs Bars,<br />

das „Ocean Spa“ mit acht Behandlungsräumen und vier<br />

Saunen. Für Unterhaltung ist auch gesorgt, mit Kochkursen,<br />

Lesungen, Konzerten und interessanten Vorträgen zu Politik,<br />

Kunst, Architektur etc. Und: Die „Europa 2“ ist familienfreundlich.<br />

Kinder von zwei bis 15 Jahren werden in drei<br />

Altersstufen betreut. Reiseziele 2013: Mittelmeer, Arabische<br />

Halbinsel, später Südostasien. Preisbeispiel: Sieben<br />

Tage Venedig–Malta, ab 4890 Euro pro Person. Info: hlkf.de<br />

IT’S TEA TIME<br />

Nirgendwo wird der<br />

Afternoon Tea so perfekt<br />

zelebriert wie in London.<br />

Ein echtes Must also bei<br />

einem Besuch in der<br />

Themse-Stadt. In „Tea<br />

Time – Londons feinste<br />

Adressen und Rezepte“<br />

(Busse Collection, 36,95<br />

Euro) verrät Jean Cazals<br />

die 50 besten Plätze für<br />

eine köstliche Tea Time:<br />

Klassiker wie die<br />

Nobelhotels „The Ritz“<br />

oder „The Savoy“,<br />

schicke Bars oder<br />

bezaubernde Cafés wie<br />

die „Primrose Bakery“<br />

oder „Peggy Porschen“.<br />

Oder Sie laden Ihre<br />

Freundinnen nach Hause<br />

ein: 30 verführerische<br />

Rezepte machen Sie<br />

zur Queen of Tea.<br />

FERIENHAUS<br />

Luxus auf Zeit muss nicht teuer sein. Die super-<br />

schicke „Villa Wescamp“ liegt am Rand von<br />

Kapstadt – mit Blick auf den Tafelberg und die<br />

Brandungswellen des Atlantiks. Den maximal<br />

zehn Gästen stehen fünf Schlafzimmer und ein<br />

großzügiger Wohnbereich in modernem Design,<br />

Küche, Terrasse, Pool zur Verfügung. Auf Wunsch<br />

können Babysitter oder ein privater Shopping-<br />

Service organisiert werden. Preis: ab 570 Euro/<br />

Tag. Diese und weitere Villen und Ferien-Apartments<br />

weltweit findet man unter housetrip.com<br />

Spurensuche<br />

Eine Fünftagereise nach Gdansk, die ehemalige Hansestadt Danzig, und das<br />

Jugendstilbad Sopot, das früher Zoppot hieß, dokumentiert ein besonderes Stück<br />

polnisch-deutscher Vergangenheit. Pastellfarbene Patrizierhäuser erinnern in<br />

der Geburtsstadt von Günter Grass an Danzigs Blütezeit. Die Marienkirche, größte<br />

Backsteinkirche der Welt und Weltkulturerbe, stammt aus der Zeit des Deutschen<br />

Ordens. Und die Mole von Sopot diente seinerzeit als Laufsteg großer Stars.<br />

Mit vier Nächten im „Sofitel Grand Sopot“, einem Jugendstilgebäude aus den<br />

1920er-Jahren, kostet die Reise inkl. Flug ab 1050 Euro. Info: studiosus.com<br />

MADAME 8/2013<br />

TEXT: Christine von Pahlen; FOTOS: Hapag Lloyd Kreuzfahrten/Christian Wyrwa (2)


TEGERNSEE<br />

AB JANUAR 2014 – RESERVIEREN SIE JETZT.<br />

Das seit 30 Jahren erfolgreiche LANS Med Concept hat eine neue<br />

spektakuläre Heimat: den Lanserhof Tegernsee – in einer der schönsten<br />

Naturregionen Deutschlands. Gesundheit, Genuss und Regeneration ver-<br />

binden sich hier zu einem einzigartigen neuen Erlebnis. Wir freuen uns auf<br />

Sie. Sieben Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive medizinischen<br />

Basispakets ab 2.985 EUR p. P.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie kostenlos unter 00800 8000 06 06<br />

sowie unter info.tegernsee@lanserhof.com oder www.lanserhof.com<br />

HAMBURG LANS TEGERNSEE


DESIGN<br />

DIE SCHWEDEN KOMMEN!<br />

Sie leben und arbeiten im Ikea-Land. Doch Schwedens jüngste Designergeneration geht ganz<br />

eigene Wege. Ihr Umgang mit Naturmaterialien und handwerklichen Traditionen ist reflektiert,<br />

experimentell, inspirierend. Und: Sie sind mit der internationalen Designwelt perfekt vernetzt.<br />

Echte Gobal Player eben. Hier die interessantesten Newcomer – alle eine Kategorie für sich<br />

88<br />

EMMA MARGA BLANCHE UND FREDRIK FÄRG<br />

DIE COUTURIERS Fredrik<br />

Färg und Emma Marga Blanche, privat ebenfalls<br />

ein Paar, arbeiten auch für andere Labels<br />

und sie kuratieren Lifestyle- und Kunstausstellungen.<br />

Den Kreationen aus ihrem Studio Färg<br />

& Blanche jedoch merkt man deutlich an, dass<br />

Emma vom Modedesign kommt: Serienmöbelgestelle<br />

behandeln die beiden Designer wie Körper,<br />

die sie in aufwendiger Handarbeit einkleiden. Ein<br />

klassisch schwedischer Sesselunterbau erhält zum<br />

Beispiel einen schicken „Steppmantel“, ein Basisstuhl<br />

schlüpft durch austauschbare Lehnenbezüge in<br />

beliebig neue Outfits. Und wie ein Faltenrock gestaltet<br />

ist eine Leuchte, deren Lichtmenge man durch Auseinanderbiegen<br />

selbst verändert. Fashion liebt Design.<br />

DAS SERIENGESTELL<br />

EINES SESSELKLASSIKERS<br />

IN NEUEM STEPP-OUTFIT:<br />

SESSEL „EMMA“<br />

INSPIRIERT VON<br />

DER MODE: DAS<br />

DESIGNERDUO FÄRG<br />

& BLANCHE NEBEN<br />

SEINER LEUCHTE<br />

„RUHBARB“ (GROSSES<br />

FOTO). EIN SPIEL MIT<br />

ERWARTUNGEN: DAS<br />

NAGELPOLSTER DES<br />

HOCKERS „NAILED<br />

SUCCESSION“ (UNTEN)<br />

WIE ABSTRAKTE<br />

KUNST: DAS<br />

KLAPPBARE<br />

FILZREGAL<br />

„FOLDER“<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Patrik Engström (1); Lennart Durehed (1); Sinar (1); Alexander Lagergren (1)


MIT ECHTEN SCHMETTER-<br />

LINGEN: SAMMLERSCHRANK<br />

AUS HOLZFASERPLATTEN,<br />

AUS DER SERIE<br />

„THE COLLECTORS“<br />

BITTE SETZEN! STÜHLE MIT SCHEREN-<br />

GITTERLEHNE AUS DER REIHE „Y 5“<br />

ERINNERT AN DIE<br />

SILHOUETTE STOCKHOLMER<br />

VORORTE: HÄNGELEUCHTE<br />

„SUBURBAN SKYLINE“<br />

DIE FORSCHERINNEN Die Leidenschaft<br />

von Anna Holmquist und Chandra Ahlsell, den Macherinnen von<br />

Folkform, gehört „Materialien, die andere als wertlos erachten“.<br />

Wie Pressfaserplatten oder Industrieglas. Durch<br />

Wiederbelebung alter Industrieverfahren und<br />

enge Kooperation mit lokalen Handwerksbetrieben<br />

rücken sie diese in ein neues Licht. Oder provozieren,<br />

indem sie „edle“ mit „unedlen“ Materialien<br />

ungeniert mixen – wie Echt- mit Kunstleder bei<br />

ihrer „Patchwork“-Bank. Mit einem maßgearbeiteten<br />

Schreinerschrank aus Fabrikholzfaserplatten<br />

mit eingepressten echten Schmetterlingen definieren<br />

sie den Begriff Solitär neu. Und veredelt wird auch<br />

die Silhouette trostloser Stockholmer Vororte zum<br />

Formgeber einer glamourösen Messinggussleuchte.<br />

Gerade weil sie auf Hightech-Materialen verzichten,<br />

entsteht für Folkform der Charme eines Produkts.<br />

SAMI KALLIO<br />

HANDGEFERTIGT: VASEN AUS INDUSTRIEGLAS<br />

TISCHLEUCHTE<br />

„WOODSTOCK“ MIT<br />

ANGESCHRAUBTER<br />

PLATTE ALS<br />

LAMPENSCHIRM<br />

DER TÜFTLER Das erklärte Ziel von Sami Kallio: Er möchte ausschließlich<br />

langlebige Produkte mit perfekt durchdachter Funktion in bester Verarbeitung herstellen.<br />

Designideen sammelt der Finne und Wahlschwede, der als Innenarchitekt arbeitet und am<br />

Möbellabel Brikolör beteiligt ist, im alltäglichen Umfeld. Die Feinarbeit – das Feilen an der<br />

perfekten Form und Funktion – realisiert er in seiner Schreinerwerkstatt. Resultat: Kreationen<br />

mit unkonventionell eingesetzten traditionellen Materialien und vertrauten Stilelementen. Ein<br />

Holzscherengitter wird zur Stuhllehne, filigrane Stahlbeine betonen die grafische Struktur. Mit<br />

einem Fade-out-Farbanstrich verfliegt der letzte Rest skandinavischer Herbheit. Manch hintersinnige<br />

Konstruktion durchschaut man nicht sofort: Was auf den ersten Blick wirkt wie ein Holztisch,<br />

entpuppt sich auf den zweiten Blick als Leuchte mit angeschraubter Lampenschirmplatte.<br />

ANNA HOLMQUIST UND CHANDRA AHLSELL


DESIGN<br />

90<br />

DIE JUNGEN FRÖHLICHEN Ihre poppig bunten,<br />

zierlichen „Collect“-Einzelschränke mit geometrisch strukturierten Fronten<br />

machten die Designergruppe A2 rund um Sara Larsson und ihre Schwester,<br />

die Architektin Anne Larsson, bekannt: „Wir sind ein junges Label mit<br />

manchmal etwas ausgefallenen Ideen, aber immer hohem Qualitätsanspruch.“<br />

Produziert wird in Betrieben in Studionähe: Stühle, Tische,<br />

Regale – oft aus farbig lackiertem Massivholz mit pfiffigen<br />

Details. Da wird eine Lederquaste zum Schrankgriff oder<br />

ein frei stehendes Regal zum Häuschen, aus dessen<br />

Dach eine Pflanze wächst. Mit sorgfältig verarbeiteten<br />

und doch lässigen, alltagstauglichen Möbeln knüpft<br />

A2 an beste skandinavische Designtradition an.<br />

ORIGINELL: REGAL<br />

„STREET“ IN FORM EINES<br />

HAUSES, AUS DESSEN<br />

DACH UND BRIEFKASTEN<br />

PFLANZEN WUCHERN.<br />

OBEN RECHTS: DAS<br />

DESIGN DER „MINGLE“-<br />

TISCHE IST CLEAN, DAFÜR<br />

SIND DIE FARB- UND MATE-<br />

RIALKOMBINATIONSMÖG-<br />

LICHKEITEN VIELFÄLTIG<br />

WOHNHÖHLEN-FLAIR:<br />

SESSEL „REN“ AUS<br />

FARBIG LASIERTEN HOLZ-<br />

PLATTEN UND LOSEM<br />

RENTIERFELLÜBERWURF<br />

DESIGNERIN SARA LARSSON<br />

MARTIN STENSÖ UND JOHAN EDVARDSSON<br />

AUS EXPERIMENTEN<br />

MIT ORIGAMIPAPIER<br />

ENTSTAND DIE METALL-<br />

LEUCHTE „ORI“<br />

DIE HIPPIES<br />

Der Name ist Konzept: Woodstock-<br />

holm wurde 2010 von Johan Edvardsson,<br />

Jon Åström Gröndahl und<br />

Martin Stensö als Gegenbewegung<br />

zur industriellen Massenproduktion<br />

gegründet. Neben eigenen Projekten<br />

wollen die drei als Designagentur<br />

„perfekte Entfaltungsmöglichkeiten<br />

für andere kreative junge Designer<br />

schaffen“. Umweltbewusstsein,<br />

Nachhaltigkeit und die Kombination<br />

aus traditioneller Handwerkskunst<br />

mit innovativen Ansätzen zeichnen<br />

ihre Produkte aus. Klappstühle, inspiriert von Klassikern,<br />

Sitzbänke im schön puristischen Shaker-Stil, aber auch raffinierte<br />

schraubenlose Holzregalsysteme oder ein archaischer Sessel<br />

mit Rentierfell: Woodstockholm will einen Neuanfang im Design,<br />

ist aber voller Respekt für seine traditionellen Wurzeln.<br />

MADAME 8/2013


TEXT: Christiane Wirthensohn. FOTOS: Patrik Svedberg (1); Clara Wappling (1); Martin Aagard (1)<br />

DER GESCHICHTENERZÄHLER „Ich will Möbel machen, die die Einbildungskraft anregen oder<br />

etwas über eine Zeit aussagen.“ Unter der Prämisse ökologischer Korrektheit experimentiert der Architekt/Designer Lukas Dahlén<br />

in seinem Stockholmer Studio mit alten und neuen Materialien und Herstellungsverfahren. So verwendet er schon mal schwedische<br />

Holzdachschindeln für eine Schrankfront. Oder verarbeitet Bugholzstreifen in stark vergrößerter Optik nach Korbflechterart bei<br />

einer Kommode, um die Aufmerksamkeit auf die Schönheit dieser langsam verschwindenden traditionellen Technik zu lenken.<br />

Materialrecherche führt bei Lukas Dahlén immer zu ästhetisch wie funktional überzeugenden Kreationen. Aus Studien mit Origamipapier<br />

entwickelte er eine Metallleuchte, bei der die Schirmfalten die goldene Innenlackierung reflektieren: magisches Nordlicht!<br />

EVA SCHILDT<br />

LED-LAMPEN<br />

BETONEN DIE<br />

WEICHEN PAS-<br />

TELLFARBENEN<br />

GLASFORMEN<br />

DER TISCHLAM-<br />

PEN „BUMBLE“<br />

VON BROBERG &<br />

RIDDERSTRÅLE<br />

TRADITIONELLE KORBFLECHT-<br />

KUNST TRIFFT AUF INNOVATIVE<br />

MODERNE FORM: DAS „WEAVE“-<br />

SIDEBOARD (OBEN). RECHTS: DER<br />

DESIGNER LUKAS DAHLÉN AUF<br />

DEM GARTENSTUHL „RADIOLARIA“,<br />

DESSEN FORM DIE STRUKTUR<br />

EINES PLANKTONS AUFGREIFT<br />

LUKAS DAHLÉN<br />

DIE ÄSTHETEN DES ALLTAGS<br />

DAS SELBSTMONTAGE-PRINZIP<br />

VON TISCH „RINK“ (DESIGN:<br />

EVA SCHILDT) WIRD DURCH DIE<br />

KONSTRUKTION AKZENTUIERT WIE EINE<br />

SKULPTUR:<br />

VASE „FANNY“,<br />

VON AMI KATZ<br />

Klong ist ein junges schwedisches Designlabel, das mit<br />

einem Dutzend freier Mitarbeiter „zeitlos klassische“<br />

Alltagsobjekte entwickelt. Sie folgen allerdings keinem<br />

einheitlichen Stil, sondern spiegeln die Vielfalt der<br />

Designerpersönlichkeiten wider. Bei allen Produkten<br />

ist jedoch ein gemeinsames Grundprinzip spürbar, das<br />

Klong-Designerin Eva Schildt so ausdrückt: „Hinter<br />

BROBERG & RIDDERSTRÅLE<br />

jedem Design steckt eine menschliche Erfahrung, die<br />

man teilen will. Wenn uns das gelingt, spricht es auch andere an.“ So finden die Klong-<br />

Kreativen oft spielerisch erscheinende Lösungen, bei denen Form und Funktion aufs<br />

Schönste fusionieren – wie etwa bei der Vase „Fanny“ (oben): Ihre Steckarme sind praktisch<br />

und machen sie gleichzeitig – auch ohne Blumen – zum extravaganten Dekoobjekt.<br />

AMI KATZ


FOTOS: Eric Traoré/Trunk Archive (1); Starwood/Ralf Tooten (1)<br />

Das tut gut<br />

Beauty & Wellness<br />

BLEIB, SOMMER, BITTE BLEIB! SO KONSERVIEREN SIE IHREN SUN-KISSED-LOOK â FAVORITEN<br />

DIE NEUEN BODY-SPLASHS â SPAS RELAXEN – AUSNAHMSWEISE OHNE KIDS â ANTI-AGING SCHÖNE<br />

HÄNDE IN JEDEM ALTER â PSYCHO KONSEQUENZ IST GUT. MEISTENS. STURHEIT NIE!


BEAUTY<br />

94<br />

Bleib,<br />

Sommer,<br />

bitte bleib<br />

Wärme, Strand, Sun & Fun – die persönlichen Akkus<br />

sind aufgeladen. Hier die effektivsten<br />

After-Sun-Strategien für Teint, Body und Haare,<br />

die Bestlaune und Sommeroptik konservieren<br />

FOTOS: ERIC TRAORÉ/TRUNK ARCHIVE. TEXT: MARINA JAGEMANN<br />

MADAME 8/2013


BEAUTY<br />

96<br />

Für einen Sommerteint braucht<br />

man nicht unbedingt Sonnenschein.<br />

Lässt die Bräune nach,<br />

steuert man mit den herrlichen<br />

neuen Bronzepudern gegen, die<br />

einen in Minutenschnelle aussehen<br />

lassen, als käme man direkt<br />

vom Strand. Den Puder erst auftragen,<br />

wenn die Tagescreme<br />

komplett eingezogen ist. Es gibt<br />

den Bronzeeffekt auch in flüssiger<br />

Form. Großer Vorteil: Im<br />

Gegensatz zu Make-up sind Bräunungsfluids rubbelfest,<br />

bleiben also den ganzen Tag dort, wo sie hingehören. Und:<br />

Das Ganze lässt sich bei der nächsten Dusche einfach entfernen,<br />

das Auftragen braucht im Gegensatz zu Selbstbräunern<br />

keine Vorbereitungszeit, und der Effekt ist sofort sichtbar.<br />

Aber auch mit Selbstbräunern lässt sich der Sonnenteint<br />

1<br />

KUPFER, BRONZE, GOLD: Highlights FÜR DEN TEINT<br />

5<br />

6<br />

2<br />

sehr gut maximieren, und die Bräune hält im besten Fall bis<br />

zu einer Woche. Die Bandbreite der Selbstbräuner ist schier<br />

grenzenlos: Es gibt sie als Creme, Gel, als Tuch. Für alle<br />

Produkte gilt: Erst ein Peeling vor dem Auftragen garantiert<br />

ein gleichmäßiges Ergebnis. Wenn man sich vorher zusätzlich<br />

eincremt, lässt sich das Produkt leichter verteilen.<br />

SOMMERTEINT 1 Süßorangen-Extrakt kurbelt die Melaninbildung an:<br />

„Progressif Anti-Âge Soleil Poudre de Soleil“ von Carita, um 45 Euro<br />

2 Der erste talkfreie Puder, für einen natürlich leuchtenden Teint:<br />

„Poudre Bonne Mine Nr. 3“ von Givenchy, um 49 Euro 3 Mikropartikel<br />

aus 24-Karat-Gold sorgen für den perfekten Schimmer: „Sensai<br />

Designing Duo Bronzing Powder“ von Kanebo, um 38 Euro 4 Schon<br />

ein paar Tropfen genügen, um die Bräune zu intensivieren: „Terracotta<br />

Sun Serum“ von Guerlain, um 50 Euro 5 Intensiv pflegende Selbstbräunungscreme<br />

mit Anti-Aging-Effekt: „The Face and Body Gradual<br />

Tan“ von La Mer, um 75 Euro 6 Bräunungspuder und Blush in einem.<br />

Für einen strahlenden Teint: „Diorskin Nude Tan Paradise Due Coral<br />

Glow“ von Dior, um 52 Euro 7 Beruhigt die Haut mit Kanzo-Extrakt und<br />

Koishimaru-Seide: „Soothing After Sun Mask“ von Kanebo, um 100 Euro<br />

8 Mineralische Pigmente in Gold und Kupfer unterstreichen die natürliche<br />

Bräune: „Splendours Poudre Soleil Visage“ von Clarins, um 40 Euro<br />

7<br />

3<br />

4<br />

MADAME 8/2013<br />

8


BEAUTY<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Bart Nijs(1); Wilde Cosmetics/LCN (1)<br />

BEVOR DIE Erinnerung VERBLASSEN KANN ...<br />

Wenn zu Hause die sonnenverwöhnte Haut allmählich<br />

ihre Farbe verliert, erscheint ein Nachbessern<br />

im Solarium verlockend – ist aber gerade<br />

jetzt nicht ratsam. Nach einem Urlaub in der Sonne braucht<br />

die Haut nämlich Ruhe und Erholung. Gerade für den Body<br />

sind Selbstbräuner eine gesunde Alternative. Sie verursachen<br />

keinerlei Schädigung der Haut, da der Bräunungseffekt<br />

durch eine Reaktion der oberen Hornschicht mit dem Wirkstoff<br />

DHA, einem Zuckermolekül, entsteht. After-Sun-Produkte<br />

kann man nach dem Urlaub ruhig weiterverwenden,<br />

sie sind eine perfekte Alternative zur gewohnten Body-<br />

lotion. Sie beruhigen, regen den Regenerations- und Reparaturprozess<br />

der Haut an und füllen ihre Feuchtigkeits-<br />

depots wieder auf. Auf heiße Duschen und Vollbäder besser<br />

verzichten, sie sind erklärte Feinde der Sommerbräune und<br />

trocknen die durch die Sonne schon strapazierte Haut noch<br />

weiter aus. Besser sind lauwarme Duschen mit rückfetten-<br />

1 2<br />

3<br />

8<br />

dem Duschgel. Tolle Sonnen-Mogler sind auch Körperöle,<br />

die Bronze- oder Goldpartikel enthalten. Die Produkte<br />

geben neue Bräune, intensivieren und betonen dadurch den<br />

vorhandenen Sonnenteint.<br />

SUN-KISSED BODY 1 Verleiht den Beinen noch lange einen seidig<br />

gebräunten Schimmer: „Divine Legs“ von Caudalie, um 27 Euro<br />

2 Sonnenblume und Mimose beruhigen und wirken restrukturierend:<br />

„Baume Après Soleil Régénérant Réhydratant Intense“ von Clarins,<br />

um 28 Euro 3 Der mikrofeine Selbstbräunungsnebel ermöglicht eine<br />

natürliche ebenmäßige Bräune: „Flash Bronzer Dream Legs“ von<br />

Lancôme, um 33 Euro 4 Schimmernde Highlights für Gesicht und<br />

Dekolleté: „Magic Flacon Golden Glow“ von LCN, um 18 Euro 5 Beruhigt<br />

nach dem Sonnenbad und unterstützt die Bräune: „After Sun Care<br />

Tan Extender“ von Sisley, um 109 Euro 6 Goldenes Körperöl sorgt für<br />

einen sexy Schimmer: „Temperature Rising Bronzing Oil Man Ray“ von<br />

MAC, um 27 Euro 7 Der Inhaltsstoff Heliosom kann die Bräune um bis<br />

zu 80 Prozent intensivieren: „Tan Maximizer Soothing Moisturizer“ von<br />

Lancaster, um 31 Euro 8 Mit integriertem Bräunungsbeschleuniger:<br />

„Sunific Solaire 2“ von Lierac, um 28 Euro 9 Konserviert die Bräune:<br />

„Cellular After Sun Cream“ von The Organic Pharmacy, um 49 Euro<br />

4 5<br />

7 9<br />

6<br />

99


BEAUTY<br />

100<br />

GLANZZEITEN FÜR DIE Haare NACH SONNE & STRAND<br />

Die Haut kann sich vor Sonnenlicht schützen, indem<br />

sie vermehrt braune Pigmente – das Melanin – und<br />

Hornhaut bildet. Die Folge: Wir werden braun, und<br />

unsere Haut wird quasi dicker. Haare enthalten zwar auch<br />

Melanin als UV-Schutz, können sich aber nicht aktiv auf das<br />

UV-Licht einstellen. Im Gegenteil: Das Sonnenlicht bleicht<br />

die Haare aus, die natürliche Schutzbarriere wird porös und<br />

durchlässig für Störenfriede. Dabei wird die Schuppenschicht<br />

rau, die Haare erscheinen trocken und glanzlos.<br />

Besonders dickes oder gelocktes Haar wird durch Sonne,<br />

Wind, Salz- und Chlorwasser noch widerspenstiger. Dagegen<br />

helfen spezielle Pflegekuren, kaputte Spitzen kann man<br />

gezielt mit Fluids behandeln, und After-Sun-Spülungen entspannen.<br />

Die darin enthaltenen Pflegeformeln glätten die<br />

Haaroberfläche und gleichen Schäden aus und bewahren so<br />

den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt. Auch blonde Haare<br />

sind der Sonne extrem ausgeliefert. Damit sie in Sommer-<br />

2 3 4<br />

laune bleiben und die natürlichen Sonnensträhnchen länger<br />

halten, kann man nachhelfen: Eine ganze Produktpalette<br />

dafür gibt es beispielsweise von John Frieda („Sheer Blonde<br />

Hair Repair Intensiv-Kur“). Wenn coloriertes Haar an Farbkraft<br />

verloren hat, frischen zwischendurch Farbshampoos<br />

die Coloration wieder auf. Und schließlich gibt es Glanz-<br />

und Feuchtigkeitssprays, die nach der Pflege wirken.<br />

HAARGENAU GEPFLEGT 1 Grüner Tee schützt vor freien Radikalen:<br />

„Sun Care After-Sun Hair Masque“ von Aveda, um 25 Euro 2 Regeneriert<br />

sonnengeschädigtes Haar: „Awakening Reparative Nocturnal<br />

Therapy“ von Tigi, um 33 Euro 3 Entwirrt und glättet: „BC<br />

Sun Protect After-Sun Leave-In Sprühkur“ von Schwarzkopf, um<br />

22 Euro 4 Lipide und Vitamin E schützen vor Haarbruch: „Tiefenaufbau<br />

Veredelndes Haaröl“ von Guhl, um 9 Euro 5 Rosmarin- und<br />

Neroliöl schenken Glanz: „Olio Lusso Luxury Hair Oil“ von Rodin,<br />

um 65 Euro 6 Feuchtigkeitskick für sonnenstrapaziertes Haar:<br />

„Brazil Nut Beautifying Oil“ von The Body Shop, um 10 Euro 7 Panthenol<br />

und Glyzerin verleihen Geschmeidigkeit und sorgen für intensive<br />

Regeneration: „SP After Sun Fluid“ von Wella, um 20 Euro<br />

1<br />

7<br />

5 6<br />

MADAME8/2013<br />

Rodin über www.niche-beauty.de; The Organic Pharmacy über www.greenglam.de. FOTOS: David Parfitt (1)


SCHWINDELERREGENDES VOLUMEN,<br />

ATEMBERAUBENDER GLAMOUR.<br />

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BEAUTY<br />

GLAMOURÖS: „EXTRA DIMENSION<br />

SKINFINISH“ VON MAC, UM 28 EURO<br />

1<br />

SCHENKT SOMMERLICHE BRÄUNE: „POUDRE<br />

ÉCLAT PRODIGIEUX“ VON NUXE, UM 31 EURO<br />

2<br />

3<br />

1 TOLLE WIMPERN: „HYPNÔSE DOLL EYES“ VON<br />

LANCÔME, UM 29 EURO 2 SILBERNER LIDSCHATTEN:<br />

„OMBRE MINÉRALE 01“ VON CLARINS, UM 19 EURO<br />

3 EFFEKTVOLLER FARBFLASH: „EYES TO KILL NR. 6“<br />

VON ARMANI, UM 31 EURO 4 FIXIERT DAS AUGEN-<br />

MAKE-UP: „DOUBLE WEAR STAY-IN-PLACE<br />

EYE SHADOW BASE“ VON ESTÉE LAUDER, UM 21 EURO<br />

5 GLÄNZENDER FLÜSSIGLIDSCHATTEN: „1 COULEUR<br />

EYE GLOSS ZENITH“ VON DIOR, UM 26 EURO<br />

2<br />

1<br />

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Gold- und Bronzetönen<br />

2<br />

1 KASCHIERT AUGENSCHATTEN UND<br />

FÄLTCHEN: „PRODIGY POWERCELL EYE<br />

URGENCY“ VON RUBINSTEIN, UM 33 EURO<br />

2 MATTIERT DEN TEINT UND HÄLT BIS<br />

ZU ACHT STUNDEN: „COLOR IDEAL<br />

POUDRE“ VON LANCÔME, UM 40 EURO<br />

4<br />

5<br />

STEP BY STEP<br />

AUGEN Metallictöne in Gold, Silber und Kupfer sind die Farb-Highlights<br />

des Sommers und eignen sich hervorragend für glänzende Smokey Eyes.<br />

Dazu mit einem Lidschattenapplikator einen dunklen Ton rund um<br />

das gesamte Auge auftragen, eine helle Nuance zaubert Glanzpunkte<br />

am Augeninneren. Ein Hauch schwarzer Eyeshadow, der direkt in die<br />

Lidfalte getupft wird, intensiviert den Blick. Schwarze Mascara auf<br />

beiden Wimpernkränzen bildet den abschließenden Rahmen.<br />

TEINT Bronzingpowder oder Rouge mit Glanzpigmenten veredeln den<br />

sommerlichen Teint. Ausschlaggebend ist wie immer ein ebenmäßiges<br />

Hautbild: Flüssigfoundation und Transparentpuder bilden die nötige<br />

Basis, Fältchen und Unebenheiten kaschiert ein Concealer. Tipp: Schimmerpuder<br />

kann – im Gegensatz zu Rouge – lässig mit einem dicken<br />

Pinsel auf die Wangenknochen aufgestäubt werden. So wirkt der Look<br />

besonders natürlich.<br />

LIPPEN Lippen in glänzendem Nude sind das passende Pendant zu den<br />

dunkel geschminkten Augen: Sie lenken nicht vom Farbspektakel ab<br />

und geben dem Make-up das passende Finish. Dazu die Lippen mit<br />

einem hellen Konturenstift nachfahren und zur Mitte hin leicht ver-<br />

wischen. Nun Lippenstift oder Gloss in Karamellnuancen auftragen.<br />

Auch schön: komplett transparente, aber hochglänzende Lippen.<br />

4<br />

1<br />

1 PERFEKTES NUDE:<br />

„FLASH LACQUER CRYSTAL<br />

SHINE GLOSS NR. 106“<br />

VON ARMANI, UM 30 EURO<br />

2 SPENDET VOLUMEN UND<br />

FEUCHTIGKEIT: „DIOR<br />

ADDICT GLOSS SPARK-<br />

LING NR. 13“ VON DIOR,<br />

UM 29 EURO 3 PFLEGEND:<br />

„PERFECT ROUGE NR. 740“<br />

VON SHISEIDO, UM 26 EURO<br />

4 TRANSPARENTER LOOK:<br />

„LÈVRES SCINTILLANTES<br />

NR. 171“ VON CHANEL,<br />

UM 27 EURO<br />

2<br />

MADAME 8/2013<br />

3<br />

TEXT: Judith Cyriax. FOTOS: access/Kolja v. d. Lippe (1); Christian Vigier (1); Plainview (1)


„Läutet die Schiffsglocken:<br />

In diesem Sommer bin ich<br />

naughty nautical.“<br />

Sommer-<br />

Kollektion<br />

2013<br />

rock the boat<br />

sunday<br />

funday<br />

the girls<br />

are out<br />

full steam<br />

ahead<br />

the more<br />

the merrier<br />

Diese Nuance heißt:<br />

naughty nautical<br />

Die professionelle Nagelexpertin aus den USA.<br />

Seit 1981. www.essie.de


FITNESS<br />

104<br />

So viel Fairness sollte sein: Wer sich zwei- bis<br />

dreimal die Woche die Joggingschuhe<br />

schnürt und brav seine Runden dreht, verdient<br />

wegen seiner Disziplin großes Lob.<br />

Denn sicher ist: Konstantes Training hat seine<br />

Segnungen für Herz, Kreislauf, Muskulatur<br />

und Kondition. Allein beim Gedanken,<br />

dass man seinem Körper einen Haufen Benefits spendiert,<br />

kommt schon Freude auf. Doch die Glücksformel funktioniert<br />

nicht bei jedem: immer derselbe Laufparcours, immer<br />

dieselbe Streckenlänge und immer dasselbe Tempo – damit<br />

hängt man zwar in Sachen Ausdauer jeden Untrainierten<br />

locker ab, aber mit der Zeit kann schon ein bisschen Missmut<br />

aufkommen. Zumal es ja auch bei den meisten Hobbyathleten<br />

das Ziel ist, sich zu verbessern. Die Sportwissenschaft<br />

spricht da gerne von Leistungsanreizen, die gesetzt<br />

werden müssen, um mehr Power zu entwickeln. Und noch<br />

einmal zur Wissenschaft: In der Deutschen Hochschule für<br />

Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA Akademie<br />

in Saarbrücken hat man herausgefunden, dass schnellere<br />

Tempoeinheiten im Wechsel mit Pausen (30 Sekunden Rennen<br />

folgen 90 Sekunden Gehen usw.) genauso effektiv sind<br />

wie 30 bis 40 Minuten klassisches Ausdauertraining. Schlagender<br />

Vorteil der neuen Trainingsform – sie dauert nicht<br />

mal zehn Minuten. Ach ja, und viel Tempo im Training heißt<br />

natürlich auch viel Fatburning.<br />

Mal aufs Tempo drücken<br />

Der Lauf-Literat Achim Achilles alias Hajo Schumacher<br />

empfiehlt, zur Abwechslung einfach mal mit der Laufgeschwindigkeit<br />

zu spielen. Der Terminus technicus heißt<br />

auch hier Intervalltraining. Der ideale Einstiegskandidat<br />

verfügt bereits über eine gute Kondition und kann sich ausreichend<br />

gekräftigt ans neue Training machen. Doch nichts<br />

überstürzen: Am Anfang steht nach wie vor das Warm-up<br />

– das heißt zehn bis 15 Minuten lockeres Traben. Der Körper<br />

wird dabei auf die kommenden Belastungen vorbereitet.<br />

Beim Intervall-Lauf wechseln schnelle und langsame Phasen<br />

in regelmäßigen Abständen ab. Die Länge der Distanz<br />

legt man vorher fest. Zum Beispiel 5 x 400 Meter schnell<br />

oder zügig laufen, dazwischen 400 Meter langsam laufen<br />

oder gehen. Macht summa summarum: vier Kilometer. Das<br />

klassische Terrain des Intervall-Laufs ist die Stadionbahn.<br />

Nach einer Runde hat man eben exakt 400 Meter absolviert,<br />

das kann aber auch ein bisschen öde werden. Alternative:<br />

Über Google Maps kann man seine Lieblingsstrecke bequem<br />

vermessen und in die einzelnen Abschnitte aufteilen. Zur<br />

Praxis (gilt für alle Intervall-Varianten): Es besteht die Gefahr,<br />

dass man sich in der ersten Begeisterung überfordert.<br />

Also erst mal ins Training reinschnuppern und nicht gleich<br />

wie Usain Bolt losrasen. Man muss sich auch nicht sklavisch<br />

an die Vorgaben halten. Wenn nach 300 Meter Sprint die<br />

Kräfte nachlassen, einfach früher mit der Erholungsphase<br />

beginnen. Die zweite Joggerpflicht: nach dem Training<br />

Cool-down mit Dehnübungen. Untrügliches Indiz, dass<br />

man auf dem richtigen Weg ist: In den darauffolgenden<br />

Tagen plagt kein Muskelkater. Bleibt das in den nächsten<br />

DIE NEUE LUST AM LAUFEN<br />

Mal schnell, mal langsam! Tempowechsel heißt das neue Zauberwort auf den<br />

Joggingpfaden der Republik. Was für Leistungssportler gut ist, bringt auch<br />

Hobbyjoggerinnen auf ein neues Niveau. Und das in gerade mal 30 Minuten<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Padovan/Mondarori/Picture Press (1)


Wochen so, darf man sich an 10 x 500-Meter-Einheiten versuchen.<br />

Wie oft? Da diese Trainingseinheiten sehr intensiv<br />

sind, genügt es, sie ein- oder zweimal in der Woche ins<br />

Training einzubauen. Dazu kommt: Ein jeder Intervall-Absolvent<br />

freut sich auf den nächsten klassischen Dauerlauf,<br />

denn dort merkt er, um wie viel er an Schnelligkeit zugelegt<br />

hat. Wie intensiv (für Pulsmesserbesitzerinnen)? Bis 90 Prozent<br />

der maximalen Herzfrequenz, für die ruhigen Phasen<br />

circa 60 Prozent.<br />

Fahrtspiele: Der Zufall regiert<br />

Sie sind die etwas anarchischere Laufform – hier geht es<br />

darum, je nach Laune die Geschwindigkeiten zu wechseln<br />

(Start ist natürlich erst nach zehnminütigem Einlaufen). Die<br />

Streckenlänge ist nicht zwingend vorgegeben, hier eignet<br />

sich besonders abwechslungsreiches, hügeliges Gelände,<br />

sodass auch mal ein kleiner Sprint den Berg hinauf drin ist.<br />

Die Länge der Tempowechsel schwankt zwischen 30 Sekunden<br />

und fünf Minuten. Fahrtspielerinnen orientieren sich<br />

bei ihrer Lauf-Dramaturgie an Objekten, die der Parcours<br />

bietet: Sprint bis zur nächsten Parkbank, dann langsamer<br />

bis zur nächsten Kreuzung, wieder etwas zügiger bis zum<br />

nächsten Glascontainer. Was diese Trainingsform bringt?<br />

Abwechslungsreichen Spaß und die Verbesserung der aero-<br />

ben Ausdauer. Die Dauer: inklusive Warm-up und Cooldown<br />

(jeweils zehn Minuten) rund 60 Minuten.<br />

Der 30-20-10-Run<br />

Ufff! Wer’s probiert hat, berichtet: ganz schön anstrengend!<br />

Der dänische Professor Jens Bangsbo möchte mit seiner<br />

Zahlenkombination den Laufsport revolutionieren. Auch<br />

hier regiert die Formel „Weniger ist mehr“. Der Erfolg nach<br />

30 Minuten Training: ein deutliches Plus bei der Laufgeschwindigkeit,<br />

bei der Sauerstoffaufnahme und natürlich<br />

bei der Fettverbrennung. Worauf man sich einlässt? Nach<br />

einem fünfminütigen Warm-up werden die Intervalle abgearbeit:<br />

30 Sekunden Traben, 20 Sekunden im persönlichen<br />

Normaltempo und dann zehn Sekunden Sprint (so schnell<br />

wie möglich). Es folgen zwei Minuten flottes Walken, dann<br />

geht es wieder von vorne los. Die Intervalle werden fünfmal<br />

wiederholt, was 15 Minuten ausmacht, plus Warm-up und<br />

Cool-down (je fünf Minuten) landet man so knapp unter<br />

einer halben Stunde Belastung. Während des Tests der<br />

30-20-10-Studie trainierten die Probanden zwei- bis dreimal<br />

die Woche. In der Folgestudie, so verriet der Professor, habe<br />

man dann doch wieder eine klassische Ausdauereinheit<br />

eingebaut. Die Sehnsucht nach Abwechslung war bei den<br />

Läufern dann doch zu groß.<br />

Noch mehr Fun im Doppelpack<br />

MARTIN VOGELSANG<br />

Die Trimm-dich-Bewegung, die Anfang der 1970er-Jahre begann, hat etwas Altbackenes („Weg mit dem Speck!“), aber auch etwas durchaus<br />

Progressives. So bündelte der sogenannte Trimm-dich-Pfad mehrere Sportarten. Der damalige Dauerlauf wurde ergänzt mit Kraftsport-<br />

Work outs, zum Beispiel Klimmzügen an der berühmten Reckstange oder Liegestütze auf einem Baumstamm. Hier schlug die Geburtsstunde<br />

der Komplementärsportarten – also Disziplinen, die sich besonders gut ergänzen. Drei Paradebeispiele im Kurz-Check:<br />

LAUFEN & KRAFTTRAINING Das ewige Manko: Jogging ist nun mal keine Ganzkörpersportart. Also muss man in den Regionen, die<br />

vernachlässigt werden, etwas nachhelfen. Die Notstandsgebiete sind Arm-, Schulter- und Brustmuskulatur. Auch der Bauch freut sich<br />

über ein paar straffende Einheiten. Gut trainierte Muskeln schützen vor Überlastungen, sind weniger verletzungsanfällig, helfen bei<br />

der Fettverbrennung – und, da sind sich Experten sicher, man wird auch ein besserer Läufer. Zwei Möglichkeiten stehen zur Auswahl:<br />

zu Hause trainieren – dort kann man sich professionellen Rat bei Autor Mark Lauren („Fit ohne Geräte – Trainieren mit dem eigenen<br />

Körpergewicht“, Riva Verlag, 16,99 Euro) holen. Oder sich, am besten unter Anleitung, an die Maschinen eines Fitnessstudios begeben.<br />

Die Dosis: Zweimal eine halbe Stunde pro Woche sind ideal. Die Optimierung: Laufen und Krafttraining in einem Workout. An oder auf<br />

Parkbänken kann man wunderbar Crunches (für Bauch) oder Liegestütze (für Brust und Arme) machen. Idealen Halt für Kniebeugen<br />

(trainieren Po und Beine) bieten hüfthohe Geländer.<br />

JOGGEN & SCHWIMMEN Beim Schwimmtraining bekommt der Körper alles, was er gerne hat. Der Auftrieb befreit ihn von einem Großteil<br />

der Schwerkraft, zudem minimiert sich die Verletzungsgefahr. Der Wasserwiderstand verlangsamt die Bewegungen, sie lassen sich<br />

dadurch angenehm kontrollieren. Das Lungen- und das Herzvolumen erweitern sich. Das alles führt dazu, dass nicht nur die Leistungsfähigkeit<br />

beim Laufen erhöht wird, sondern auch die Geschmeidigkeit und die Koordination. Im Sommer findet das Training natürlich<br />

draußen im Badesee statt (da gibt es manchmal auch kleine Wellen, gegen die man anschwimmen kann) oder im Freibad (hat den Vorteil,<br />

dass man seine Bahnen ziehen kann und dann weiß, wie viele Meter man absolviert hat). Die Dosis: zweimal 45 Minuten pro Woche.<br />

Die Optimierung: direkt nach dem Lauftraining ins Wasser springen, sich ein paar Minuten zur Entspannung treiben lassen und dann<br />

langsam Fahrt aufnehmen.<br />

DAUERLAUF & YOGA Stimmt schon, diese Kombination klingt etwas exotisch. Doch Yoga kann einem Jogger viel geben. Yoga-Übungen<br />

steigern die Beweglichkeit, sie trainieren nicht nur die Läufer-Muskulatur der Beine, sondern auch Rücken, Bauch und Rumpfmuskeln.<br />

Das Yoga-Training findet idealerweise mit Lehrer statt, manche vertrauen als Autodidakten auch auf Yoga-Apps. Die Dosis: zweimal die<br />

Woche 45 bis 60 Minuten. Die Optimierung: wenn man sich nach dem Laufen noch ein paar entspannende Übungen genehmigt.<br />

105


BEAUTY<br />

106<br />

GUTE LAUNE<br />

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MADAME 8/2013<br />

FOTOS: PX1 Berlin/Kati Brunsch (1); Dieter (1); Richard Pierce (1); Parfums Christian Dior (1)


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ANTI-AGING<br />

DIE EIS-<br />

PRINZESSIN<br />

Ein neues Verfahren gegen Mimikfalten auf<br />

der Stirn hält Einzug in deutsche Arztpraxen.<br />

Es heißt „Frotox“ oder „Coldtox“, arbeitet mit<br />

Kälte und soll eine Alternative zu Botox sein<br />

108<br />

Fast eine Million Deutsche nutzen jährlich den<br />

verjüngenden Effekt von Botox. Haupteinsatzgebiet<br />

für Botox-Injektionen ist die obere<br />

Gesichtspartie. Botulinumtoxin, wie Botox<br />

eigentlich heißt, hemmt die Signalübertragung<br />

der Nervenzellen zu den Muskeln und<br />

wirkt daher besonders gut gegen Mimikfalten<br />

auf der Stirn. Botulinumtoxin ist ein von Bakterien erzeugtes<br />

Eiweiß, ein Gift, hochwirksam und sogar biowaffentauglich.<br />

Der Name bedeutet übrigens „Wurstgift“<br />

(lateinisch botulus für Wurst und Toxin für Gift) und entstand,<br />

als man 1820 den Zusammenhang von Todesfällen<br />

durch den Verzehr verdorbener Speisen untersuchte.<br />

Extrem verdünnt wird es seit Anfang der 1980er-Jahre in<br />

der Medizin eingesetzt. Es hilft bei neurologischen Bewegungsstörungen,<br />

gegen Migräne, bei urologischen Erkrankungen<br />

und gegen übermäßiges Schwitzen. Die ästhetische<br />

Medizin hat es seit über zehn Jahren in ihrem Anti-Aging-<br />

Repertoire. Obwohl Botox weit verbreitet ist und in vielen<br />

Bereichen eingesetzt wird, gibt es immer wieder auch<br />

kritische Stimmen, schließlich ist und bleibt Botox ein Gift.<br />

Es wundert also nicht, dass schon länger eifrig nach einem<br />

Botox-Ersatz gesucht wird. Ganz neu: „Frotox statt<br />

Botox“ – ein Verfahren zum Einsatz fokussierter Kälte gegen<br />

Falten. Unter der Bezeichnung „Iovera“ geht die von der<br />

amerikanischen Kontrollbehörde FDA (Food and Drug<br />

Administration) zugelassene Methode jetzt in Deutschland<br />

an den Start. Der Münchner Dermatologe Dr. Hans-Ulrich<br />

Voigt hat das neue Verfahren in seiner Praxis 15 Monate<br />

lang getestet. Ein Experten-Gespräch:<br />

Was ist das Besondere an der neuartigen Faltenbehandlung?<br />

Mit „Iovera“ kann zum ersten Mal eine ähnliche Einschränkung<br />

der mimischen Muskulatur an der Stirn erzielt werden<br />

wie mit einer Botox-Behandlung. Der Vorteil: Es muss kein<br />

Toxin, also kein Gift, injiziert werden. Ein weiterer Unterschied<br />

ist der Soforteffekt. Bei Botox-Injektionen muss man<br />

bis zum endgültigen Ergebnis einige Tage warten.<br />

Wie genau funktioniert die Methode?<br />

Bereits in den 1970er-Jahren wurden Versuche unternommen,<br />

Nerven durch Kälte auszuschalten. Damals wurde mit<br />

sensiblen Nerven experimentiert, um Tumorschmerzen<br />

über einen langen Zeitraum auszuschalten. Bereits aus dieser<br />

Zeit ist bekannt, dass verschiedene Teile der Nerven, wie<br />

das Nervenmark (Axon) und die Hüllen, unterschiedlich auf<br />

Kälte reagieren. Das Axon ist am kälteempfindlichsten. Diese<br />

Tatsache wird bei der Behandlung mit „Iovera“ genutzt.<br />

Der Nerv wird für etwa 30 Sekunden auf circa<br />

minus 70 °C gekühlt, wodurch das Nervenmark geschädigt<br />

wird, nicht aber die Hüllen. Das Axon zieht sich sich<br />

daraufhin zurück und wächst dann mit einer Geschwindigkeit<br />

von etwa einem Millimeter am Tag in den intakten<br />

Nervenhüllen wieder nach.<br />

So weit die Theorie. Wie läuft die Behandlung in der Praxis ab?<br />

Zunächst wird der Stirnast des Gesichtsnervs, der etwa in<br />

der Mitte der Schläfe in Richtung Stirnmitte verläuft, mit<br />

einem Nervensuchgerät aufgespürt und markiert. Anschließend<br />

erfolgt eine örtliche Betäubung. Dann wird mit drei<br />

feinen Hohlnadeln in die markierte Stelle eingestochen,<br />

durch die Hohlnadeln strömt flüssiger Stickstoff. Dadurch<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Marc Philbert/folio-id.com (1); C. Tech (1); Studio J (2)


kühlt die Umgebung der Nadeln und folglich auch der Nerv<br />

auf minus 70 °C ab. Die Stirnmuskulatur wird gelähmt, die<br />

Falten verschwinden. Insgesamt dauert die Behandlung<br />

zehn bis 20 Minuten.<br />

Welche Nebenwirkungen gibt es und wie sicher ist „Frotox“?<br />

Die Nebenwirkungen sind nur von kurzer Dauer. Es kann<br />

zu Blutergüssen oder Schwellungen kommen. Schmerzen<br />

während der Behandlung können entstehen, wenn die<br />

Nadeln zu nahe an der Knochenhaut eingestochen werden.<br />

Da die Nervenhöhlen intakt bleiben, kann sich<br />

das Nervenmark wieder ungehindert ausbreiten,<br />

die Regeneration ist dabei auch nach<br />

vielen Behandlungen wieder vollständig.<br />

Der Hauptunterschied zu Botox-Behandlungen?<br />

Es wird kein Toxin injiziert. Mit dem Nervengift<br />

werden viele Ängste verbunden. Es wird<br />

nicht mit chemischen oder sonstigen Substanzen<br />

gearbeitet, sondern nur mit Kälte. Der Effekt<br />

ist jedoch ähnlich.<br />

Was heißt ähnlich?<br />

Der Stirnast der Gesichtsnerven wird drei bis vier Monate<br />

ausgeschaltet, sodass Stirn- und Zornesfalten verschwinden.<br />

Der Unterschied ist, dass die Methode die komplette<br />

Stirnmuskulatur lähmt und deshalb, anders als bei Botox,<br />

nicht auf die individuelle Mimik eingegangen werden kann.<br />

Was sind die Nachteile der neuen Methode?<br />

1<br />

2<br />

EXPERTE FÜR ÄSTHETISCHE<br />

MEDIZIN UND DERMATOLOGIE:<br />

DR. HANS-ULRICH VOIGT<br />

VOLUMENSPENDE AUF DIE SANFTE TOUR<br />

4<br />

Es ist manchmal technisch schwierig, den Stirnast exakt zu<br />

lokalisieren, sodass mehrfach eingestochen werden muss.<br />

Das verursacht Schmerzen und lokale Nebenwirkungen wie<br />

Blutergüsse und Schwellungen. Ein weiterer Nachteil ist,<br />

dass keine Dosisvariation wie bei Botox möglich ist. Es gibt<br />

somit einen Alles-oder-Nichts-Effekt.<br />

Wem würden Sie diese Methode empfehlen?<br />

„Iovera“ ist für Patienten geeignet, die zum einen einen<br />

Soforteffekt wünschen und zum anderen grundsätzliche<br />

Bedenken gegen eine Behandlung mit Toxin<br />

haben. Das Verfahren ist bisher nur für die<br />

Stirnregion möglich, das heißt nur für die<br />

Querfalten und für die senkrechten Zornesfalten.<br />

Da dies allerdings auch die häufigste Indikation<br />

für Botox-Behandlungen ist, halte ich<br />

„Iovera“ für eine gute Alternative.<br />

Es gibt zahlreiche Cremes und Seren, die einen<br />

ähnlichen Effekt wie Botox oder Filler versprechen.<br />

Was ist Ihre Meinung dazu?<br />

In vielen Cremes werden hochdosierte Hightech-Peptide<br />

oder spezielle Wirkstoffkomplexe eingesetzt, um die<br />

Mimikfalten zu entspannen beziehungsweise durch Kollagen<br />

oder Hyaluronsäure Falten wieder zu füllen. Das sind<br />

sicherlich wunderbar unterstützende Pflegemaßnahmen,<br />

die außerdem die Methoden der ästhetischen Medizin perfekt<br />

ergänzen können. MARINA JAGEMANN<br />

PUSH UP 1 Neuropeptide sorgen für glattere Haut: „Glamoxy Snake Serum“ von Rodial, um 135 Euro 2 Das botoxähnliche Molekül<br />

Argireline mindert Mimikfalten: „Exclusive Sérum – Faltenauffüllendes Serum“ von Lierac, um 72 Euro 3 Entspannt durch Hibiskusextrakt:<br />

„Dermosthetique Therapie Anti-Rides“ von La Biosthétique, um 100 Euro 4 Sorgt mit Leinsamen- und Sojaextrakt für eine pralle Haut:<br />

„Collagenist Re-Plump Tagespflege“ von Helena Rubinstein, um 100 Euro 5 Mit Dreifach-Hyaluronsäure Fältchen mildern: „Doctor Babor<br />

Derma Cellular Ultimate Wrinkle Filler Effect Balm“ von Babor, um 60 Euro 6 Liftingeffekte verspricht „Neuropeptide Facial Conformer“ von<br />

Perricone MD, circa 495 Euro 7 Stärkt das Proteinnetz der Hautschichten: „Rénergie Multi-Lift Reviva-Plasma“ von Lancôme, um 100 Euro<br />

3<br />

5<br />

6<br />

7<br />

109


SPAS<br />

„AL MAHA“, DUBAI<br />

„THE BALÉ“, BALI<br />

110<br />

„ALEXANDRA GOLDEN BOUTIQUE HOTEL“, THASSOS<br />

„CAP ROCAT“, MALLORCA<br />

„LAYANA RESORT & SPA“, THAILAND<br />

„GRAND SPA RESORT A-ROSA“, SYLT „W RETREAT“, MALEDIVEN<br />

MADAME 8/2013


TEXT: Judith Cyriax, Anné Newman. FOTOS: Cap Rocat, Al Maha und W Retreat über www.designreisen.de; Heinz Troll (1)<br />

AUSNAHMSWEISE<br />

ADULTS ONLY<br />

Urlaub mit der Familie ist toll. Doch<br />

manchmal überwiegt der Wunsch nach<br />

Ruhe und Erwachsenen-Gesprächen.<br />

Diese Hotels haben eine Altersfreigabe<br />

AL MAHA DESERT RESORT & SPA DUBAI Das als „Eco Luxury<br />

Retreat of the World“ zertifizierte Resort liegt im größten<br />

Naturschutzreservat der Arabischen Wüste und freut sich<br />

auf Gäste ab 18 Jahren. Das Hotel, das an ein Märchen aus<br />

„1001 Nacht“ erinnert, punktet mit 42 Suiten, die architektonisch<br />

an Beduinenzelte erinnern und mit eigenen Pools<br />

und Sonnendecks ausgestattet sind. Von diesen hat man<br />

einen fantastischen Blick über die Dünenlandschaft mit ihrer<br />

Tierwelt. Massiert, gecremt und gepeelt wird im „Timeless<br />

Spa“, dessen Signature-Treatments sich an orientalischen<br />

und asiatischen Schönheitsritualen orientieren (z. B.<br />

„Arabian Renewal Foot Therapy“, um 50 Euro). Suite inkl.<br />

Vollpension ab 829 Euro, Tel. 00971/48 32 99 00, Infos: al-maha.com<br />

ALEXANDRA GOLDEN BOUTIQUE HOTEL THASSOS, GRIECHENLAND<br />

Das Fünf-Sterne-Boutique-Hotel auf der Insel Thassos ist<br />

ausschließlich auf die Bedürfnisse erwachsener Ruhesuchender<br />

ausgerichtet. So sind die 55 Traumsuiten (fast<br />

alle verfügen über einen privaten Pool) in eine weitläufige<br />

Parkanlage gebettet, das Restaurant verwöhnt mit lokalen<br />

Köstlichkeiten, und das „Babor Spa“ sorgt mit seiner großen<br />

Auswahl an ausgefeilten Gesichts- und Körperbehandlungen<br />

für Wellbeing de luxe. Besonders zu empfehlen: Das<br />

„Lemon Balm Peeling“ (um 30 Euro) mit getrockneter<br />

Zitronenmelisse – nach dem Sonnenbad wirkt es beruhigend<br />

und entzündungshemmend. DZ inkl. Frühstück ab 280<br />

Euro, Tel. 0030/25 93 05 82 12, Infos: alexandragoldenhotel.com<br />

CAP ROCAT MALLORCA Im 19. Jahrhundert eine imposante<br />

Militärfestung, jetzt ein perfektes Hideaway für Wellness-<br />

Reisende ab 16 Jahren. In einer ruhigen Privatbucht nahe<br />

Palma verzaubert die Luxusoase unter anderem mit 24 Zimmern<br />

und Suiten, einem eigenen Strandabschnitt und privaten<br />

Kochstunden sowie als absolutem Highlight der<br />

„Mirador Treatment Suite“ – ein Outdoor-Spa mit imposantem<br />

Blick über die Bucht (Behandlungen ab 70 Euro). Suite<br />

inkl. Frühstück ab 484 Euro, Tel 0034/9 71 74 78 78, Infos: caprocat.com<br />

LAYANA RESORT & SPA THAILAND Das Traumresort für Erwachsene<br />

liegt auf Koh Lanta Yai, der größten, jedoch am wenigsten<br />

erschlossenen Insel des Koh Lanta National Marine<br />

Park. Inmitten eines riesigen tropischen Gartens befindet<br />

sich neben den 50 erstklassigen Suiten und Zimmern das<br />

Herzstück der Anlage: das „Linger Longer Spa“. Eine Spezialität<br />

des Hauses ist die einzigartige „Layana Signature<br />

Massage“ (um 49 Euro), die alle wohltuenden Eigenschaften<br />

der Aromatherapie, der klassischen schwedischen<br />

Massage mit Ayurveda und Shiatsu verbindet. DZ inkl. Halbpension<br />

ab 289 Euro, Tel. 0066/75 60 71 00, Infos: layanaresort.com<br />

THE BALÉ BALI Im Süden der Insel, genauer gesagt in den<br />

Hügeln von Nusa Dua, findet man das Fünfsternehotel und<br />

Mitglied der „Small Luxury Hotels of the World“. Gäste ab<br />

16 Jahren logieren in einem der 29 luxuriösen Pavillons mit<br />

eigenem Pool und unterschiedlich großen Gärten. Die Wellnessoase<br />

„The Spa“ verwöhnt mit traditionellen balinesischen<br />

Behandlungen wie der „Seashell Massage“ (um<br />

60 Euro), mit Yogastunden und Meditationskursen. Auch in<br />

Sachen Essen setzt man auf Wellbeing: Das Restaurant<br />

„Bliss“ serviert Speisen, die mit den exotischen heilenden<br />

Gewürzen der Gegend zubereitet werden. DZ inkl. Frühstück<br />

ab 677 Euro, Tel. 0062/361 77 51 11, Infos: thebale.com<br />

GRAND SPA RESORT A-ROSA SYLT Mit dem „Traveller’s World<br />

Award 2012“ als bestes Spa ausgezeichnet legt das Sternehotel<br />

den Fokus auf sein 3500 Quadratmeter großes „Spa-<br />

Rosa“ mit Beauty-Behandlungen der Extraklasse (ab<br />

65 Euro). Klasse sind aber auch die zwei neu erworbenen<br />

Sterne von Küchenchef Sebastian Zier im Gourmetrestaurant<br />

„La Mer“ sowie der Kinder- und Jugendclub „Rosinis“.<br />

Denn dank der professionellen Kinderbetreuung können<br />

sich die Eltern eine ruhige Auszeit gönnen – in dem Wissen,<br />

dass der Nachwuchs derweil in besten Händen ist. DZ inkl.<br />

Frühstück ab 248 Euro, Tel. 04651/96 75 00; Infos: a-rosa.de<br />

W RETREAT & SPA MALEDIVEN Auf einer kleinen Trauminsel<br />

im nördlichen Teil des Ari-Atolls liegt das prachtvolle<br />

Designhotel mit seinen luxuriösen Strandvillen. Wer nicht<br />

gerade bei einem Tauchgang die Unterwasserwelt entdeckt<br />

oder im Fine-Dining-Restaurant „Fish“ Seafood-Spezialitäten<br />

genießt, entspannt im geschmackvollen, auf Stelzen<br />

errichteten „Away Spa“. Treatment-Tipp: die Anti-Stress-<br />

Behandlung „Vibrant Away“ (ab 218 Euro) mit Salzpeeling,<br />

Kräuterdampfbad und Detoxmassage. Teenager ab 13 Jahren<br />

dürfen ihre Eltern begleiten. DZ inkl. Frühstück ab 998 Euro.<br />

Tel. 960/666 22 22, Infos: wretreatmaldives.com<br />

SPAS<br />

111


BEAUTY<br />

KÜSS DIE HAND<br />

Hände können echte Verräter sein. Mehr als das Gesicht, das dank aufmerksamer<br />

Pflege und geschicktem Make-up lange jung wirkt, zeigen sie meist das wahre Alter.<br />

Der perfekte Pflegeplan und Hightech-Produkte halten sie in Bestform<br />

112<br />

30+<br />

Mit genügend „Babyspeck“ unterpolstert und prall voll<br />

Feuchtigkeit sind die Hände jetzt noch die besten Freunde.<br />

So verlängert man diesen Zustand: Für ein permanent weiches<br />

Hautgefühl sorgt einmal die Woche ein Peeling mit<br />

sanften Rubbelgranulaten. Eine Handcreme mit Feuchtigkeitsspendern<br />

und -bindern (zum Beispiel Seidenproteine<br />

oder Avocadoöl) verhindert das Verdunsten der Wassermoleküle<br />

der Haut. Knall- oder Effektlacke haben im Moment<br />

Hochsaison, gepflegte Nägel sind deshalb ein Muss! Nagelhautentferner,<br />

eine hochwertige Feile – am besten aus Glas –<br />

sowie Über- und Unterlack gehören ins Maniküre-Set.<br />

2<br />

1<br />

3<br />

GLANZSTÜCKE 1 Spendet dank Sorbitol ausreichend<br />

Feuchtigkeit und zieht sofort ein: „Hand Care“ von !QMS Medicosmetics,<br />

um 24 Euro 2 Sorgt für glitzernde Special Effects: „Fuzzy Coat Fuzz<br />

Sea“ von Sally Hansen, um 8 Euro 3 Trendfarbe Petrolblau: „Vernis<br />

Bird of Paradise Bahia“ von Dior, um 23 Euro 4 Für einen gepflegten<br />

Nagel: „Cuticle Oil“ von Deborah Lippmann, um 25 Euro 5 Peelt<br />

samtweich: „Hand!Spa Magic Manicure“ von Alessandro, etwa 20 Euro<br />

4<br />

5<br />

MADAME 8/2013<br />

TEXT: Judith Cyriax; !QMS über: qmsmedicosmetics.com. FOTOS: Coty 2013 (1); Studio 106 (1); Daniela Glunz (1)


40+<br />

Wer seine Hände bis jetzt sorgsam behandelt hat, kann sich<br />

immer noch an einem jugendlichen Aussehen erfreuen. Dennoch<br />

sollte die Pflege nun intensiviert werden: Eine Handcreme<br />

mit UV-Schutz ist ein Muss, sind freie Radikale doch<br />

maßgeblich an der Hautalterung beteiligt. Gegen vermehrt<br />

auftretende Trockenheit kommt ein spezielles Handserum mit<br />

Ingwerextrakt zum Einsatz, das gerne als Kur angewendet<br />

werden kann. Die Nägel freuen sich über eine Aufbaukur mit<br />

Kieselerde oder Bambusextrakt sowie die tägliche Streicheleinheit<br />

einer Nagelhautpflege. In Sachen Nagellack ist alles<br />

erlaubt, was gefällt. Im Trend: sämtliche Grau-Nuancen.<br />

1<br />

2<br />

HANDSCHMEICHLER 1 Über Nacht zu tragen<br />

und ideal bei spröden Händen: „Treatment Gloves“ von Kanebo, um<br />

23 Euro 2 Gelée Royal für die Abwehrkräfte der Haut: „Cream Royal<br />

Reichhaltige Handpflege“ von Alessandro, um 28 Euro 3 Stärkt die<br />

Hautbarriere: „Even Better Dark Spot Correcting Hand Cream“ von<br />

Clinique, um 40 Euro 4 Kalzium hellt auf und kräftigt den Nagel: „Calcium<br />

Nail Whitener“ von Koh, um 21 Euro 5 Starke Nägel dank Myrrhe:<br />

„Aroma Confort Aromessence Ongles“ von Decléor, circa 44 Euro<br />

60+<br />

Jetzt brauchen die Hände viel Zuwendung. Einen verjün-<br />

genden Effekt erzielt ganz neu die erste Hand-Mikrodermabrasion:<br />

Durch Aluminiumoxid-Mikrokristalle und Vitamin<br />

C werden Pigmentflecken gemildert und aufgehellt, die<br />

Haut wird nachhaltig gestrafft. Eine Handmaske mit regenerierenden<br />

Inhaltsstoffen wirkt am besten über Nacht.<br />

Auch die Wahl der Nagellackfarbe spielt eine große Rolle.<br />

So betonen blaustichige Rottöne Adern und Venen stärker,<br />

allzu helle Nudetöne heben Unregelmäßigeiten der Oberfläche<br />

hervor. Lieber ein klassisches Rot oder Rosé wählen.<br />

3<br />

4<br />

5<br />

50+<br />

Spätestens jetzt zeigen sich UV-Schäden in Form von Pigmentflecken<br />

und Falten. Eine Tageshandcreme mit UV-Filter<br />

und Wirkstoffen, die Hyperpigmentierungen bekämpfen,<br />

gehört zur täglichen Pflegeroutine. Gegen den Abbau von<br />

Kollagen (ist maßgeblich für die Spannkraft verantwortlich)<br />

helfen Wirkstoffe wie Ceramide, die durch eine Handmaske<br />

einwirken können. Besonders effektiv wirkt diese, wenn sie<br />

unter speziellen Baumwollhandschuhen einziehen kann.<br />

Die Fingernägel werden nun trockener und können zu<br />

Längsfurchen neigen. Abhilfe schaffen Polierfeilen, die Rillen<br />

abtragen können. Eine Vierwochenkur mit Nagelöl<br />

macht die Nägel stark und widerstandsfähig.<br />

2<br />

1<br />

3<br />

2<br />

IN BESTFORM 1 Mit Lichtschutz: „Sisleya Soins des<br />

Mains Global Anti-Age“ von Sisley, um 118 Euro 2 Cooles Grau: „Caring<br />

Color 125“ von Trind, um 10 Euro 3 Vitamin C und Magnesium schützen<br />

vor freien Radikalen: „Hand!Spa Age Complex Spray Serum“ von<br />

Alessandro, um 20 Euro 4 Härtende Farbpflege: „Silicium Vernis Fortifiant<br />

Protecteur“ von La Roche-Posay, circa 11 Euro 5 Pflegt brüchige<br />

Nägel: „Karité Cuticle & Nail Cream“ von L’Occitane, etwa 14 Euro<br />

SCHÖNES PAAR 1 Neutralisiert freie Radikale: „Crème<br />

Jeunesse des Mains“ von Clarins, um 20 Euro 2 Pflegender Unterlack:<br />

„La Base Protectrice“ von Guerlain, um 23 Euro 3 Schönes Rosenholz:<br />

„Le Vernis Rose Confidentiel“ von Chanel, um 24 Euro 4 Regeneriert<br />

mit Panthenol: „SOL Overnight Repair Hand Mask“ von LCN, um 20<br />

Euro 5 Mikropeeling: „New Hands Dermabrasion“ von Koh, um 30 Euro<br />

3<br />

4<br />

1<br />

4<br />

5<br />

5<br />

113


PSYCHO<br />

114<br />

VORSICHT, ZERBRECHLICH!<br />

Verfolgt jemand konsequent sein Ziel, finden wir das klasse. Solange daraus<br />

nicht Sturheit wird. Denn die bringt auch die beste (Liebes-)Beziehung zu Fall<br />

G<br />

egen eine Tiefkühlpizza<br />

ist an und für sich überhaupt<br />

nichts einzuwenden.<br />

Es gibt Tage, da fehlen<br />

selbst ambitionier-<br />

ten Hobbyköchinnen und<br />

-köchen Zeit und Nerv,<br />

um sich in die Küche zu<br />

stellen. Pizza in den<br />

Ofen, Weißwein aus dem<br />

Kühlschrank, das muss<br />

auch mal drin sein. Zu<br />

einem ernst zu nehmenden Partnerschaftsproblem kann<br />

eine Tiefkühlpizza allerdings werden, wenn einer der Partner,<br />

sagen wir mal: er, die Pizza auf das Gitter legt, aber<br />

konsequent darauf verzichtet, ein Backblech darunterzuschieben,<br />

was dazu führt, dass sich pro Pizza etwa zehn bis<br />

zwölf Käsefäden auf den Ofenboden abseilen und sich dort<br />

als äußerst hartnäckige Verkrustungen ablagern, die im<br />

Spätstadium nur noch mit Hammer und Meißel zu entfernen<br />

sind. Sie weiß das, sagt aber nichts, weil sie sich vorgenommen<br />

hatte, nicht die Haushaltsfurie zu geben, die<br />

wegen jedem Schmutzrand gleich grundsätzlich wird, sondern<br />

auf die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis auch bei Männern<br />

zu vertrauen. In diesem Fall hat sie sich aber gründlich<br />

verrechnet. Als der Göttergatte zu Thanksgiving einen<br />

monströsen Truthahn ins Rohr schiebt, wundert er sich,<br />

warum nach einer Stunde die Ex-Pizza-Käsekruste Dämpfe<br />

produziert, sodass in der Wohnung die ersten Feuermelder<br />

Alarm schlagen: „Möchte mal wissen, was mit dem Ofen<br />

los ist, der Abzug funktioniert irgendwie gar nicht mehr.“<br />

Das jetzt folgende Beziehungsgespräch steht unter keinem<br />

guten Stern: Er findet es stur, den Käse nicht wegzumeißeln,<br />

wenn er sie so sehr stört. Und er räume – erstens ja auch<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTO: Katerina Tsatsani/folio-id.com


ihre Klamottenhäufchen aus Bad, Flur und Schlafzimmer<br />

weg, ohne darauf zu warten, bis das Messi-Team von RTL2<br />

anrückt. Zweitens – und überhaupt – sei es erschütternd,<br />

dass man sich über Käsereste im Backofen streite, man sei<br />

doch ursprünglich mal für etwas ganz anderes angetreten.<br />

Sie fühlt sich doppelt und dreifach ungerecht behandelt,<br />

wollte sie doch genau das nicht sein, was er ihr gerade<br />

vorwirft. Tief gekränkt ziehen sich beide in getrennte Räume<br />

zurück und versuchen zu schlafen. Es wird für beide<br />

keine gute Nacht, weil sie so wütend sind: auf den anderen,<br />

der so stur, hartleibig und uneinsichtig ist. Und auf sich<br />

selbst, weil es so verdammt schwer ist, ab einem bestimmten<br />

Punkt auch nur einen Deut von seinem Standpunkt<br />

abzuweichen, selbst wenn es sich nur um geschmolzenen<br />

Käse im Ofen handelt.<br />

Warum sich mit der Zeit Unnachgiebigkeit in die Beziehung<br />

eingeschlichen hat, hat mit ihrer Vorgeschichte zu tun. Als<br />

sie zusammenkamen, zelebrierten sie die große Liebe. Und<br />

da spielten Käsereste noch nicht einmal eine Nebenrolle, es<br />

ging ausschließlich um die Einzigartigkeit dieser großen<br />

Liebe, die alle bisher bekannten Gesetze von Liebesbeziehungen<br />

sprengen und neu definieren würde. Um diese Illusion<br />

aufrechtzuerhalten, wurden vor dem Käse-Fiasko bereits<br />

unzählige Kompromisse gemacht, die allerdings nie<br />

thematisiert wurden: Unzählige Freunde von ihm oder ihr<br />

wurden opulent bekocht, um sich hinterher zu fragen, warum<br />

er/sie eigentlich mit einem zusammen ist, wenn er/sie<br />

solche Freunde hat. Unzählige Wochenenden wurden bei<br />

seinen/ihren Eltern verbracht, mit viel professioneller<br />

Freundlichkeit, professioneller Konversation und sehr viel<br />

professioneller Toleranz, wenn es darum ging, Unverschämtheiten<br />

zu schlucken. Kompromissurlaube ohne<br />

Ende, Silvesterfeiern, die sich alle hätten schenken können.<br />

Ein großartiges Paar, könnte man jetzt sagen, warum regen<br />

die sich über verbrannten Käse auf, wenn sie so viele Klippen<br />

umschifft haben? Genau deshalb, vermutlich. Irgendwann<br />

ist das Maß voll. Man hat zu oft Ja gesagt, eingelenkt.<br />

Findet, dass es jetzt reicht, denkt, dass man nun auch mal<br />

dran wäre – und dann wird es schnell ultimativ: Entweder<br />

– oder. Was noch konsequent ist oder schon stur und verbohrt,<br />

ist in solchen Situationen schwer zu entscheiden.<br />

Konsequent zu sein bedeutet in der Psychologie, sich im<br />

Einklang mit seinen Einstellungen, Absichten und Zielen zu<br />

verhalten. Stur zu sein bedeutet im Prinzip dasselbe, nur<br />

dass jemand an seinem Ziel festhält, obwohl sich seine Mittel,<br />

dieses Ziel zu erreichen, als nicht geeignet erwiesen<br />

haben oder das Ziel realistisch überhaupt nicht zu erreichen<br />

war. Wobei diese Wertung nicht ganz ohne Fragezeichen zu<br />

sehen ist, denn nach unseren Sturheitskriterien wäre ja eine<br />

durchaus respektable Figur der Weltgeschichte wie zum<br />

Beispiel Mahatma Gandhi als ein geradezu unerträglich verbohrter<br />

Beton- und Trotzkopf zu bezeichnen.<br />

Konsequentes Verhalten hat für uns so eine überragende<br />

Bedeutung, weil das, was dahintersteht, unsere Werte,<br />

unsere Überzeugungen, kurz: unsere Haltung, uns nicht<br />

gerade zugeflogen ist. Wir verbringen unser halbes Leben<br />

damit, uns ständig zu hinterfragen, führen mit Freunden<br />

endlose Diskussionen darüber, was richtig, was falsch ist.<br />

Und vieles von dem, woran wir heute fest glauben, haben<br />

wir uns in der Vergangenheit mühsam erworben, auch mit<br />

Erfahrungen, oft mit schmerzhaften: dass es nicht immer<br />

richtig ist, auf den Rat guter Freunde zu hören, sondern bei<br />

bestimmten Entscheidungen auf die eigene Intuition. Dass<br />

es ganz schön viel Mut braucht, sich im Job für eine Kollegin<br />

einzusetzen, die abgesägt werden soll, dass es aber so<br />

wichtig ist, nicht nur für die Kollegin, sondern auch für<br />

einen selbst, weil es eben keine leere Phrase ist, wenn es<br />

heißt, dass man morgens mit einem guten Gewissen in den<br />

Spiegel sehen kann. Dass einem einiges im Leben zufliegt<br />

und man für anderes ziemlich kämpfen muss und dass man<br />

für beides ganz schön dankbar sein kann.<br />

Und natürlich haben wir auch aus unserer Beziehungsbiografie<br />

unsere Lehren gezogen und eine Haltung entwickelt:<br />

Wir wissen, was wir wollen, und vor allem, was nicht. Dass<br />

der Einfluss der Schwiegereltern auf die Beziehung klaren<br />

Grenzen unterliegt. Dass sich der hygienische Standard im<br />

Bad signifikant von dem einer Jungs-WG unterscheidet.<br />

Dass in geselliger Runde keine launigen Anekdoten über<br />

den Partner erzählt werden, die ihn alt aussehen lassen,<br />

auch wenn es noch so lustig gemeint ist. Dass man auch<br />

Fisch grillen kann. Dass es wichtig ist, sich auch die<br />

87. Trennung einer besten Freundin mehrstündig am Telefon<br />

referieren zu lassen, weil Freundschaft ein kostbares<br />

Gut ist. Dass es einen Unterschied zwischen lügen und nicht<br />

erzählen gibt (oder gerade nicht) und, und, und. Mit diesem<br />

Set an Überzeugungen, was wichtig und richtig ist, gehen<br />

wir in jede neue Beziehung. Und es fühlt sich ja auch gut<br />

geerdet an, nicht in jeder Situation die flatterige Unsicherheit<br />

von früher zu durchleben, als jeder Konflikt zwangsläufig<br />

die Frage mit aufwarf: Und was, wenn ich mit meiner<br />

Meinung total danebenliege?<br />

Und trotzdem kommen wir immer wieder an einen Punkt,<br />

nachts bei einer endlosen Diskussion, bei der irgendwann<br />

die glasklaren und durch lange Erfahrung solide fundierten<br />

Argumente und Standpunkte nur noch konsequent umeinander<br />

kreisen, während es ziemlich ans Eingemachte geht:<br />

Da gesteht der eine dem anderen keine Schwäche zu, fühlt<br />

sie sich in der Krise konsequent allein gelassen oder ➛<br />

115


PSYCHO<br />

116<br />

glaubt, dass die Beziehung nur funktioniert, wenn er stark<br />

ist … Am Ende gehen beide mit dem schlimmen Gefühl<br />

auseinander, dass nun alles gesagt ist, außer, wie es denn<br />

jetzt bloß weitergehen soll. Und mit der brennenden Frage:<br />

Bin ich überhaupt noch konsequent oder vielleicht schon<br />

längst stur geworden, ohne es zu merken?<br />

Was kann man tun, um sich Klarheit zu verschaffen? Man<br />

kann in Gedanken mit dem großen Zeh eine dicke Linie in<br />

den Sand ziehen, die eine Grenze markiert, zwischen Themen,<br />

bei denen es um die Sache geht, und solchen, bei<br />

denen es einem eigentlich um etwas ganz anderes geht: wer<br />

der Überlegene in der Beziehung ist. Kein konsequenter,<br />

sondern ein stur geführter Kampf, den keiner von beiden<br />

gewinnen kann, denn den Überlegenen gibt es in einer Beziehung<br />

nicht. Überlegen bin ich immer, wenn der andere<br />

etwas von mir will: Sex, Gespräche,<br />

„EIN STÖRRISCHER<br />

ESEL<br />

BRAUCHT EINEN<br />

STÖRRISCHEN<br />

TREIBER. “<br />

gemeinsam Pläne machen – was immer<br />

es ist, ich entscheide, ob ich es<br />

ihm gewähre oder auf stur schalte<br />

und ihn im Regen stehen lasse. Das<br />

kann mir umgekehrt genauso gehen,<br />

bei allem, was mir wichtig ist,<br />

was ich mir wünsche und was nur<br />

zusammen mit meinem Partner in<br />

Erfüllung gehen kann.<br />

Diesen Kampf zu beenden ist nicht<br />

leicht, weil Sturheit immer mit einer<br />

gehörigen Portion Wut einhergeht<br />

und Wut einer der heftigsten Impulse ist, die wir im Repertoire<br />

haben. Sie explodiert förmlich im Bauch, schießt wie<br />

eine Rakete hoch ins Hirn und blockiert sofort jeden klaren<br />

Gedanken außer diesem einen: Dir werde ich’s zeigen!<br />

Allerdings sind Impulse äußerst anfällig für kleine Psychotricks:<br />

Sobald man einen von ihnen in sich wahrnimmt:<br />

sofort den Raum oder den Ort wechseln, den Impuls mit<br />

einem klaren „Nein“ oder „Hau ab“, „Verschwinde“ oder<br />

was auch immer (der verbalen Fantasie sind da keine Grenzen<br />

gesetzt) des Feldes verweisen, einmal kräftig durchatmen<br />

und wieder zurück zum Geschehen. Eine Methode, die<br />

bezeichnenderweise an das australische Erziehungsprogramm<br />

„Triple P“ (Positive Parenting Program) angelehnt<br />

ist, mit der man sehr erfolgreich Zwei- bis Dreijährige in<br />

ihrer Trotzphase in den Griff kriegen kann. Also, Impuls<br />

weg, durchgeatmet, zurück zum Thema. Und dann? Dann<br />

gibt es diese eine, sehr schlichte, aber sehr bedeutsame<br />

Frage, mit der man sich das Leben insgesamt und natürlich<br />

auch die Liebe erheblich erleichtern kann, sie lautet: Kann<br />

ich das, was mich so ärgert, ändern oder kann ich es nicht?<br />

Denn natürlich ist es stures Verhalten par excellence, sich<br />

AUS DEM ORIENT<br />

an etwas abzuarbeiten, was nicht zu ändern ist. Wir werden<br />

als leidenschaftlicher Frühaufsteher aus einer Nachteule an<br />

unserer Seite in diesem Leben keinen gut gelaunten, fröhlich<br />

pfeifenden Mitstreiter für beherzten Sechs-Uhr-Morgenlanglauf<br />

machen. Wir werden konsequent daran scheitern,<br />

von einem Menschen Spontanität einzufordern, der nichts<br />

so sehr braucht, wie mittel- bis langfristige Planungssicherheit.<br />

Und niemand wird aus einem Rhythmus-Legas-<br />

theniker einen geschmeidigen Tangotänzer machen. Das<br />

bedeutet ja nicht, die eigenen Bedürfnisse zu verleugnen,<br />

es bedeutet nur, dass diese nicht vom Partner erfüllt werden<br />

können, sondern vielleicht gemeinsam mit guten Freunden.<br />

Setzt man sich einmal an den Schreibtisch und macht eine<br />

Liste solcher „Grundeinstellungen“, mit denen der Partner<br />

quasi ab Werk angeliefert wurde, kann man sich für den<br />

Rest des Lebens mit einem Federstrich<br />

eine gigantische Menge völlig nutzlos<br />

verpulverter Energie schenken. Ein gigantischer<br />

Befreiungsschlag ist das.<br />

Die frisch gewonnene Energie wird<br />

man allerdings brauchen, um sich den<br />

Dingen zu widmen, die man sehr wohl<br />

ändern kann, nicht mehr stur, sondern<br />

sehr konsequent, weil im Einklang mit<br />

der eigenen Haltung und im Hinblick<br />

auf ein gemeinsames Ziel. Insofern ist<br />

es mehr als konsequent, auf Gesprächen<br />

zu bestehen, wenn der Liebste<br />

sich Konflikten mit der 3-Wort-Methode („Ich hab nichts“<br />

bzw. „Es ist nichts“) zu entziehen versucht. Diese Forderung<br />

konsequent auf Wiedervorlage zu bringen, lohnt jeden<br />

Aufwand, weil es dazu gar keine Alternative gibt. Und<br />

weil Beharrlichkeit und Ausdauer immer zum Erfolg führen,<br />

vorausgesetzt, das Ziel lässt sich überhaupt realisieren.<br />

Bleibt am Ende die Frage, was zu tun ist, wenn der Lebensmensch<br />

trotz sachlicher Ansprache nach erfolgreicher Impulskontrolle,<br />

trotz Verzichts auf Machtkämpfe und trotz<br />

des guten und sicheren Gefühls, dass dieses Verhalten mit<br />

Ausdauer und Beharrlichkeit zu ändern wäre, sich konsequent,<br />

geradezu stur, weigert, die Käsekruste aus dem Ofen<br />

zu entfernen? Tja, da ist guter Rat teuer. Könnte es vielleicht<br />

sein, dass dieser Mann in allen anderen Lebenslagen das<br />

große Los ist, ein Geschenk des Himmels sozusagen, wenn<br />

nur die Sache mit der Tiefkühlpizza nicht wäre? Ja? Na,<br />

dann könnte man vielleicht über den Schatten aller<br />

Prinzipien springen und sich völlig inkonsequent und im<br />

krassen Gegensatz zu allen Überzeugungen die Gummihandschuhe<br />

überstreifen und mit mildem, verzeihendem<br />

Lächeln selbst zu Hammer und Meißel greifen. MARK KUNTZ<br />

MADAME 8/2013


A llein<br />

FEDERLEICHTE TEXTUREN –<br />

HERAUSRAGENDE<br />

ANTI-FALTEN WIRKUNG<br />

Das Ziel: junge Haut! Die neuen Hightech-Inhaltsstoffe in Anti-Aging-Produkten<br />

sind intelligente Faltenkiller. Neben innovativen Wirk-Komplexen ist es für die Haut<br />

ab 40 besonders wichtig, dass sie mit reichhaltiger Feuchtigkeit versorgt wird.<br />

20.000 Wirkstoffe hat die<br />

Forschungsabteilung des Beauty<br />

Unternehmens Shiseido ge-<br />

testet, um den optimalen Wirkstoffkomplex<br />

für die Haut ab 40<br />

zu entwicklen und in ultraleichte Texturen<br />

und Formulierungen zu integrieren. Das Ergebnis<br />

ist überzeugend und steckt in der<br />

Linie BENEFIANCE WrinkleResist24: federleicht<br />

auf der Haut und dabei absolut nachhaltig<br />

in der Pflegewirkung.<br />

1.<br />

WENIGER FALTEN<br />

Ein pflanzliches Heilmittel aus Asien<br />

– der Mukurossi-Extrakt – hemmt die<br />

schädliche Aktivität des zur Faltenbildung<br />

beitragenden Enzyms Heparanase um<br />

bis zu 50 Prozent, während der Gambir-<br />

Extrakt für ein entspanntes Hautbild sorgt.<br />

2.<br />

TIEFEN-REGENERATION<br />

Die Super-Bio-Hyaluronsäure N<br />

ist ein echter Feuchtigkeitsmagnet<br />

und damit der ideale „Polsterstoff“.<br />

Hydroxyprolin regt zusätzlich die hauteigene<br />

Kollagenbildung an. Die Haut wirkt<br />

jugendlich frisch und geglättet.<br />

BENEFIANCE WrinkleResist24 nutzt also<br />

die beispiellose Kraft dieser natürlichen<br />

Wirkstoff-Komplexe, um als Anti-Falten-<br />

Experte umfassend den sichtbaren Zeichen<br />

der Hautalterung entgegen zu wirken.<br />

Schon nach der ersten Anwendung wirkt<br />

die Haut prall und seidig. Die acht Produkte<br />

der Serie sind wahre Beauty-Booster!<br />

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1<br />

BEAUTY EXTRA<br />

1 Charmantes Chalet-Design mit exquisiter Ausstattung: Top-Deluxe-Zimmer<br />

im Fünf-Sterne-Superior Hotel „Aurelio“ 2 Dr. Keywan Taghetchian ist Spezialist<br />

für Ästhetische Medizin. Er präsentiert neben den Restylane Skinboostern<br />

auch die Restylane Skincare-Pflegelinie 3 Ralf Bauer hat über Lu Jong, das tibetische<br />

Heilyoga, bereits eine DVD produziert (ralfbauer-yoga.de) 4 Susanne<br />

Buhmann, eine Vertreterin der Marke DEHA, stellt die Highlights der Kollektion<br />

vor 5 In traumhafter Kulisse: das Hotel „Aurelio“ 6 Alpaka-Tour: Wanderung<br />

mit exotischem Begleiter 7 Das neueste Bike-Modell „Rumor“ von Specialized<br />

8 Mit Mountainbike-Expertin Denise Bannert geht’s ins Gelände 9 Verantwortet<br />

im „Aurelio“ die Gourmetküche auf Haubenniveau: Chefkoch Christian Rescher<br />

BACK TO BESTFORM<br />

Workshop am Arlberg: MADAME bietet zwölf Leserinnen eine professionelle<br />

Optimierung für Body & Mind im alpinen Luxus-Ambiente des Hotels „Aurelio“<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: Oliver Nanzig (1); Martin Christ (1); Klaus Maislinger Photography (1)<br />

6<br />

2<br />

6<br />

Volle Kraft zurück! MADAME hat mit<br />

ausgewählten Partnern ein Aktiv-Workshop-Programm<br />

entwickelt, das Ihnen<br />

vom 22.–25.8.2013 im Fünf-Sterne-Superior-Hotel<br />

„Aurelio“ am Arlberg Ihre<br />

optimale Form zurückbringen möchte.<br />

Zunächst stimmen Sie sich beim Kochen<br />

mit Chris tian Rescher auf die leichte alpine Küche ein.<br />

Schauspieler und Yogaexperte Ralf Bauer führt in das Prinzip<br />

des tibetischen Heilyoga Lu Jong ein, das er in morgendlichen<br />

Sessions in der Praxis lehrt. Das italienische, auf Tanz-,<br />

Yoga- und Freizeitmode spezialisierte Fashionlabel DEHA<br />

präsentiert seine Produktphilosophie sowie Outfits der aktuellen<br />

Kollektion. In der Beauty Master Class von Restylane<br />

7<br />

3<br />

5<br />

8 9<br />

referiert Dr. Keywan Taghetchian über die Beschaffenheit<br />

der Haut sowie die Anti-Aging-Effekte der neuen Skincare-<br />

Pflegeserie. Wagen Sie sich mit der Specialized-Expertin<br />

Denise Bannert auf dem neuesten 29er-Modell „Rumor“,<br />

das Technik mit Fahrspaß kombiniert, ins Gelände. Weitere<br />

Highlights: Wanderung mit dem Alpaka und Einführung ins<br />

Fliegenfischen. Die Kosten von 980 Euro beinhalten 3 Übernachtungen<br />

in einem 55 qm großen Top-Deluxe-Zimmer,<br />

Frühstück, Lunch und Dinner sowie alle Workshops.<br />

INFOS ZUR ANMELDUNG: Senden Sie eine E-Mail bis 13.8. 2013 mit Ihrem<br />

Namen, Ihrer Adresse und Telefonnummer an Brigitte Nennhuber, Redaktion<br />

MADAME: brigitte.nennhuber@madame.de. Betreff: AURELIO LECH.<br />

Nach Zahlungseingang der Workshop-Gebühr wird Ihre Teilnahme von uns<br />

bestätigt. Die Anreise zum Arlberg ist nicht im Preis inbegriffen.<br />

4<br />

119


BEAUTY<br />

120<br />

1<br />

2<br />

N<br />

ach B kommt C. So<br />

sorgen nach den<br />

Blemish Balms nun<br />

CC-Creams (Colour Correction)<br />

für einen strahlenden Teint.<br />

Ziel des neuen Allround-<br />

Talents: ein ebenmäßiges<br />

Hautbild. 1 Zuckerderivate<br />

optimieren den Feuchtigkeitsgehalt:<br />

„Moisture Surge CC<br />

Cream SPF 30“ von Clinique,<br />

um 30 Euro 2 Camu-Camu<br />

und Arbutin wirken aufhellend:<br />

„CC Cream Broad<br />

Spectrum SPF 30“ von Peter<br />

Thomas Roth, um 75 Euro<br />

STRAHLKRAFT<br />

JUBILÄUM<br />

1993, als Kate Moss mit<br />

ihrer knabenhaften Figur<br />

für Furore sorgte und androgyne<br />

Silhouetten den Catwalk<br />

eroberten, konterte Jean<br />

Paul Gaultier mit einer duftenden<br />

Hommage an die<br />

Weiblichkeit: blumig-orientalische<br />

Aromen, eingefangen<br />

in einen Flakon,<br />

geformt wie ein sinnlicher<br />

Frauenkörper. Seit 20 Jahren<br />

wird der Duft alljährlich<br />

in eine neue, sexy Corsage gehüllt:<br />

mal aus schwarzem Samt, mal aus rosa-<br />

farbenem Metall. Die Jubiläumsausgabe<br />

widmet der Stardesigner übrigens einer<br />

Frau mit unvergesslichem Sexappeal: Amy<br />

Winehouse. „Classique“, circa 93 Euro.<br />

News<br />

15 Minuten Zeit? Gehen<br />

Sie zur Augenbrauenbar<br />

von Beauty is Life im<br />

Alsterhaus, Hamburg â<br />

Das Luxuskosmetik-<br />

Label Uslu Airlines<br />

entwirft drei Trendlacke<br />

für Marc Cain. Infos:<br />

marc-cain.com<br />

HAIR-COUTURE Balmain Paris lanciert sechs Stylingprodukte fürs Haar.<br />

Basis von „Texturizing Salt Spray“ oder „Argan Moisturizing Elixir“ ist die Kombination von<br />

Seidenprotein und Arganöl: anerkannte Feuchtigkeitsbinder und Glanzspender. Tipp der<br />

Hair-Stylisten: „Silk Perfume“, das für ein hauchfeines Seidenglanz-Finish sorgt. Ab 17 Euro.<br />

MADAME 8/2013<br />

TEXT: Judith Cyriax. FOTOS: Raw Photography (1); Wilde Cosmetics/MONTEIL (1); www.wrenchltd.com (1)


Testerinnen gesucht<br />

E<br />

xklusiv: 100 MADAME-Leserinnen<br />

haben die Chance, ein brandneues<br />

Produkt noch vor der Einführung<br />

kennenzulernen. „Jeunesse Originelle“ von<br />

Carita ist eine straffende Anti-Aging-<br />

Tagespflege, die die Haut festigt und die<br />

Gesichtskonturen modelliert. Der Wirkstoff<br />

Genesis Lift korrigiert den Elas tizitätsverlust,<br />

während Albizia-Extrakt entschlackend<br />

wirkt und die Haut intensiv durchfeuchtet.<br />

Die Effektivität können Sie testen:<br />

Die ersten 100 Bewerberinnen erhalten<br />

das Produkt in Originalgröße (Wert: um 148<br />

Euro) und einen persönlichen Fragebogen<br />

zu den Erfahrungen mit dem Produkt. Schicken<br />

Sie eine E-Mail an: carita@madame.de<br />

und geben Sie bitte Ihre Postadresse an.<br />

Vitalität Die<br />

Wirkstoffkombination aus<br />

Hyaluronsäure, Kreatin und<br />

Magnolienextrakt dringt<br />

tief in die Haut ein und<br />

veranlasst die Zellen, sich<br />

schneller zu regenerieren.<br />

Das Ergebnis: ein glatteres<br />

Hautbild. „Cellular Anti-<br />

Age“ von Nivea, verschiedene<br />

Produkte, ab 14 Euro.<br />

FASHION PHONE Erstrahlen<br />

die Fingernägel in wunderschönen<br />

Sommerfarben, kann das schwarze Smartphone<br />

in der Hand schon etwas plump und<br />

fade wirken. Cooler Hingucker: die Hülle<br />

„Couleur au Portable“, die sich an einer<br />

beliebten französischen Nagellack-Linie<br />

orientiert. Über Iphoria.com, um 50 Euro.<br />

Lovely Lips Natürlich sorgen die zwölf Trendfarben des<br />

„Gloss in Love“ für einen äußerst verführerischen Mund. Doch das wirklich<br />

Besondere an diesem innovativen Produkt ist sein Applikator: Dank zwei in<br />

Herzform designten Seiten kann er sowohl Ober- wie auch Unterlippen perfekt<br />

nachziehen und die Farbe ebenmäßig verteilen. Von Lancôme, um 26 Euro.<br />

EXPERTISE Orientierung in<br />

Sachen seriöser Schönheitschirurgie bietet<br />

der 92-seitige Band „Ästhetische Chirurgie<br />

– Premium Kliniken & Praxen 2013“<br />

(Edition Neureuter, 9,80 Euro). Spezialisten<br />

werden vorgestellt, OP-Techniken erklärt.<br />

Info: premiumklinikenundpraxen.de<br />

2<br />

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COOL Feuchtigkeitsbooster erfrischen<br />

den Teint. 1 Seefenchel und Gulfstream-<br />

Water reduzieren den Wasserverlust: „Hydro<br />

Cell Protective Day Creme SPF 15“ von<br />

Monteil, um 47 Euro 2 24-Stunden-Pflege,<br />

die mattiert: „Soin Perfecteur Hydratation<br />

Continue“ von Annayake, um 50 Euro<br />

3 Mit Avocado-Peptiden: „24h AquaBooster<br />

Serum“ von Marbert, circa 29 Euro<br />

Frisch! Mit über 300 Bewegungen<br />

pro Sekunde und in nur 60 Sekunden entfernt<br />

die innovative Reinigungsbürste „Mia 2“<br />

dank Schall-Mikromassage sechsmal mehr<br />

Make-up und doppelt so viel Schmutz als<br />

die normale Reinigung von Hand. Von<br />

Clarisonic, circa 150 Euro.<br />

3<br />

121


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FOTOS: Nikolas Valois (1); Wolf-Dieter Böttcher (1); Mateusz Stankiewicz (1); George Katsanakis (1)<br />

Mode<br />

Neu. Und anders!<br />

ALLURE! SO FEMININ, SO ELEGANT: DAS COMEBACK DER 30ER- UND 40ER-JAHRE â WILDFANG<br />

RUSTIKAL & LUXURIÖS: DIE SCHÖNSTEN ACCESSOIRES â *581*( &+,& COOLE LOOKS, MIT PELZ,<br />

SPITZE UND PAILLETTEN VEREDELT â 620(7+,1* %/8( UNSERE AKTUELLE LIEBLINGSFARBE: BLAU


Allure!<br />

Mode, die an die Filme der 1930er- und -40er-Jahre erinnert, erlebt in dieser Saison ein furioses<br />

Comeback. Sie feiert die Frau, ihre Eleganz und Weiblichkeit mit schmalen Taillen, deutlich<br />

betonten Schultern, schwingenden Röcken und akuraten Kostümen. Très chic! Très moderne!<br />

FOTOS: GEORGE KATSANAKIS<br />

124<br />

MADAME 8/2013


Über dem ärmellosen Mini-Etuikleid in<br />

Bouclé-Optik mit tiefem V-Ausschnitt wird<br />

ein dramatisches Cape mit Druckknopfverschluss<br />

getragen. Beides von Akris,<br />

Kleid um 5900 Euro, Cape um 5200 Euro.<br />

Strumpfhose: Wolford. Söckchen mit Fransen:<br />

Augustin Teboul. Ankle Boots aus Wildleder<br />

mit Keilabsätzen: Charlotte Olympia.<br />

Model: Agata Rudko über Modelwerk.<br />

Haare: Christos Kallaniotis mit Produkten<br />

von Redken. Make-up: Hara Papanikolaou<br />

mit Produkten von Chanel.<br />

PRODUKTION: NATALIE MANCHOT


DIESE SEITE: Olivgrüner Kurzblazer mit<br />

breiten Schultern und großem Revers zum<br />

wadenlangen Rock, der vorne komplett zum<br />

Zippen ist. Darunter blitzt ein Satin-Schößchen<br />

in Off-White hervor. Komplett (mit<br />

Gürtel) von Véronique Leroy, Jacke um 1290<br />

Euro, Rock um 520 Euro, Schößchen um 470<br />

Euro. Armreif aus Metall: Moonstrock. Keil-<br />

absatzschuhe mit Augen: Charlotte Olympia.<br />

RECHTE SEITE: Überlange Weste mit Laser-<br />

Cut-outs . Dazu ein Spitzenrock mit Peplum<br />

und ein raffiniertes Viskose-Top. Weste und<br />

Rock von Sharon Wauchob, um 1080 und<br />

um 700 Euro. Top von Margittes, um 100<br />

Euro. Manschetten aus Metall: Nuit No12.<br />

Wildlederpumps mit Nerz: Jimmy Choo.<br />

MADAME 8/2013


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Schickes Etuikleid aus Materialpatch<br />

mit aufgenähtem Herz, das die<br />

seitlichen Einschubtaschen verbirgt, und<br />

Metallgürtelschnalle. Von Aquilano.Rimondi,<br />

um 1400 Euro. Hut in Pik-Form: Laurence<br />

Bossion. Diamantring in Herzform: Sévigné.<br />

DIESE SEITE: Zweiteiler aus Mohair, bestehend<br />

aus Pullover mit seitlichem Ledereinsatz<br />

und Bleistiftrock, der hinten per<br />

Zipper variabel geschlitzt werden kann.<br />

Von Dsquared2, Preis auf Anfrage. Pumps<br />

mit Fesselriemchen: Aperlai. Ohrringe: Dior.


DIESE SEITE: Messingfarbenes Etuikleid im Origamistil mit Raglanärmeln. Aus<br />

Flanell und Seidenduchesse, von Bottega Veneta, um 2500 Euro. Kette: Akkesoir.<br />

RECHTE SEITE: Asymmetrisch geschnittenes Mantelkleid aus Wollmix mit Paillettenrosetten,<br />

von Prada, um 3900 Euro. Pumps: Aperlai. Socken: Augustin Teboul.<br />

MADAME 8/2013


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Zum Bleistiftrock aus<br />

Cashmerestrick werden ein bauchfreier<br />

Cashmere-Rolli und eine Fellweste getragen.<br />

Pullover und Rock von Michael Kors, um<br />

1070 und um 800 Euro. Weste aus Fuchsfell,<br />

von Daniele Carlotta, um 1870. High Heels:<br />

Aperlai. Kette aus Ebenholz: Lilo Benecke.<br />

DIESE SEITE: Kimonomantel aus schwarzem<br />

Jacquard mit Farnmotiv zum geschlitzten<br />

Rock. Beides von Gucci, um 4900 und<br />

um 650 Euro. Metall-BH in Muschelform,<br />

von La Perla Black Label, um 480 Euro. Insektenring<br />

von Vernissage, über yoox.com


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Das Tüll-Top ist komplett mit<br />

weißen bis dunkelblauen Perlenfransen<br />

besetzt. Dazu ein bodenlanger Samtrock.<br />

Beides von Giorgio Armani, Top um 9810<br />

Euro, Rock um 1780 Euro. Schleier: ep_anoui.<br />

Ring mit Pferdekopf: Nach, über yoox.com<br />

DIESE SEITE: Zum dunkelblauen Wollmantel<br />

wird ein wadenlanger, gestreifter Glockenrock<br />

kombiniert. Hingucker: die gestreiften<br />

Ringelstrümpfe. Alles von Miu Miu. Mantel<br />

um 2650 Euro, Rock um 2015, Overkneestrümpfe<br />

um 125 Euro. Keilabsatzschuhe:<br />

Charlotte Olympia. Ripsbandgürtel: Miu Miu.


MADAME 8/2013


Elegantes Tailleur in Fischgrät-Optik mit<br />

kurzärmeliger Jacke mit ausgearbeiteter<br />

Hüftpartie und Rock in A-Linie. Aus Woll-<br />

tweed, von Dolce&Gabbana, um 1340 und<br />

740 Euro. Schmaler Metallgürtel: Burberry<br />

Prorsum. Ankle Boots aus Veloursleder:<br />

Gianvito Rossi. Weiße Ohrringe: Pomellato.


Wildfang<br />

Es wird rustikal: Grobe Ziernähte, Geflochtenes, Schnürungen und traditionelle Ornamente<br />

verleihen Taschen, Schuhen und Gürteln den neuen Herbst-Look.<br />

Die Materialien: derbes Leder, Ponyfell und luxuriöses Kroko in stimmigen Wald-Tönen.<br />

Federn und Holz setzen Ethno-Akzente<br />

Große, hochformatige Kuverttasche aus<br />

festem, braunem Krokoleder. Man kann sie<br />

umklappen und als Clutch mit Eingriffs-<br />

lasche tragen. Von Hermès, Preis auf Anfrage.<br />

Props: Birgit Ehrlicher für artistgroupmierau.<br />

com. Produktionsassistenz: Romy Lehmann.<br />

PRODUKTION: KAROLIN HELOU<br />

FOTOS: WOLF-DIETER BÖTTCHER FÜR STILLSTARS.COM<br />

MADAME 8/2013


139


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Taillengürtel aus Leder und<br />

Rosshaar mit kleinen Lederknöpfen vorne.<br />

Er wird hinten mit Druckknöpfen geschlossen.<br />

Von Ralph Lauren Collection, um 895 Euro.<br />

DIESE SEITE: Große Bowlingtasche aus<br />

Krokodilleder mit Used-Finish. Von Prada,<br />

Preis auf Anfrage. Halbhohe Schnürstiefeletten<br />

aus dunkelrotem, gestepptem Leder<br />

mit schwarzer Lederkappe. Die gekreppte<br />

Sohle ist mit dem typischen Metall-Glieder-<br />

kettendetail mit durchgezogenem Lederband<br />

geschmückt. Von Chanel, um 1300 Euro.


DIESE SEITE: Zweifarbige Henkeltasche aus<br />

Krokodil- und Echsenleder mit goldenen<br />

Metallelementen. Sie hat zusätzlich einen<br />

langen Schulterriemen. Von Tod‘s, Preis auf<br />

Anfrage. Vergoldetes Weizenähren-Collier<br />

von Aurélie Biedermann, circa 1840 Euro.<br />

RECHTE SEITE: Keilabsatz-Stiefel aus<br />

schwarzem Veloursleder mit applizierten<br />

Federn, die mit goldenen und silbernen<br />

Streifen bemalt wurden. Von Pierre Hardy,<br />

um 1560 Euro. Sonnen-Collier aus Metall.<br />

Von Hervé Van der Straeten, circa 2070 Euro.<br />

MADAME 8/2013


xxx<br />

MADAME 8/2013


VON LINKS: Spitzer, hoher Ankleboot<br />

mit dekorativen Schnürdetails und<br />

Reißverschluss hinten. Von Burak Uyan,<br />

um 900 Euro. Stiefelette mit geradem<br />

Schaft und überkreuzten Lederriemen.<br />

Von Tod‘s, um 935 Euro. Dunkelbraune<br />

Lacklederstiefelette mit Fesselriemen.<br />

Von Salvatore Ferragano, circa 895 Euro.


DIESE SEITE: „Mini Speedy“ aus Pythonleder<br />

mit Lederhenkeln und langem Schulter-<br />

riemen. Von Louis Vuitton, um 4900 Euro.<br />

Silbernes Collier mit großem Schlangenkopf.<br />

Von Christopher Ross, etwa 1885 Euro.<br />

RECHTE SEITE: Große, rechteckige Clutchbag<br />

aus kunstvoll geflochtenem Kalbleder.<br />

Mit Reißverschluss. Von Etro, um 1130 Euro.<br />

MADAME 8/2013


DIESE SEITE: Schultertasche mit Clip-<br />

deckel aus weichem, zimtfarbenem Leder mit<br />

Metallketten. Von Aigner, Preis auf Anfrage.<br />

RECHTE SEITE: Moosfarbene Velourslederstiefelette<br />

mit weitem Schaft. Von Aquazzura,<br />

circa 595 Euro. Kunstvolle Henkeltasche<br />

aus Holz, mit floralen Intarsien und Leder-<br />

griff. Das Schloss ist aus vergoldetem<br />

Metall. Von Dolce&Gabbana, um 5500 Euro.<br />

MADAME 8/2013


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Mittelgroße „Lucrezia“-Bag<br />

aus dunkelgrünem Leder mit rustikalen<br />

Flechtdetails. Von Givenchy by Riccardo<br />

Tisci, um 1890 Euro. Goldene Halskette mit<br />

Porzellan-Anhänger in Form einer Erbsenschote.<br />

Von Marion Vidal, circa 150 Euro.<br />

DIESE SEITE: Schwarze Riemchenpumps<br />

aus geprägtem Krokoleder mit floralen Cutouts.<br />

Von Aperlai, um 555 Euro. Vergoldetes<br />

Gaucho-Collier mit Strasssteinen, von Delphine-Charlotte<br />

Parmentier, etwa 450 Euro.


152<br />

GRUNGE-<br />

Der Lässiglook der Neunzigerjahre<br />

ist zurück. Als De-luxe-<br />

Version: eleganter, femininer<br />

und erwachsener. Denn<br />

jetzt werden grober Strick<br />

und cooles Denim mit Spitze,<br />

Leder, Pelz & Co. veredelt<br />

FOTOS: NICOLAS VALOIS FÜR<br />

ERICHENNEBERT.COM<br />

Chic<br />

MADAME 8/2013


XL-Pullover mit tiefem V-Ausschnitt und<br />

partiell beschichteten Maschen zur bedruckten<br />

Seidenhose mit breitem Schlag.<br />

Um die Schultern: eine Stola aus Fuchspelz.<br />

Pulli von Allude, um 240 Euro. Hose<br />

von Miranda Konstantinidou, um 690 Euro.<br />

Pelzloop von Schacky & Jones, um 1995<br />

Euro. Schuhe: Mulberry. Ringe: Konplott.<br />

Model: Ilva Heitmann für Place Models.<br />

Haare & Make-up: Kat Gousseti für Louisa<br />

Make Up Studio mit Produkten von Ellis<br />

Faas. Produktionsassistenz: Bernhard Ach.<br />

PRODUKTION: HANNI PONTANI


DIESE SEITE: Der graue Strickcardigan wird<br />

zu einem extravaganten Lederkleid in Metallicgold<br />

kombiniert. Komplett von Prada.<br />

Kleid um 2500 Euro, Cardigan um 480 Euro.<br />

RECHTE SEITE: Unter dem dunkelblauen Jac-<br />

quardblazer wird ein hauchdünnes, bauch-<br />

freies Stricktop mit Rollkragen getragen.<br />

Dazu eine hochgekrempelte Jeans im Used-<br />

Look. Blazer von Stefanel, um 180 Euro.<br />

Top von Salvatore Ferragamo, um 390 Euro.<br />

Jeans von 7 for all mankind, um 260 Euro.<br />

Schnürboots: O.X.S. Kette: Konplott.<br />

MADAME 8/2013


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Zum strukturierten Cashmere-<br />

pullover mit leichten Keulenärmeln wird<br />

ein knielanger Kalblederrock mit Leo-Print<br />

gestylt. Beides von Burberry Prorsum. Pulli<br />

um 1400 Euro, Rock um 3000 Euro. Kugelketten:<br />

Monies. Lederstiefeletten: Tod’s.<br />

DIESE SEITE: Der Pullover aus feinem Alpaka-<br />

gemisch ist mit Strasssteinen besetzt.<br />

Dazu eine Tweedhose mit Bügelfalte und<br />

angenähtem Überrock. Beides von Dries<br />

Van Noten. Pulli um 890, Hose um 725 Euro.<br />

Mary Janes mit derber Profilsohle: Miu Miu.


MADAME 8/2013


Unter der Wickelweste aus Silberfuchspelz<br />

mit Cashmerefutter wird ein Rolli aus<br />

navyblauem Teddy mit schwarzen Strickbündchen<br />

getragen. Cool dazu: eine Jeans<br />

im 5-Pocket-Stil. Weste von Agnona,<br />

um 6000 Euro. Sweater von Closed, um<br />

290 Euro. Jeans von Replay, um 150 Euro.<br />

Schuhe: Mulberry. XL-Ring: Susa Beck.


DIESE UND RECHTE SEITE: Rollkragentop<br />

aus feiner Wolle in Khaki und Dunkelblau<br />

mit gepolsterter Ellenbogenpartie. Dazu<br />

ein Rock im Militarylook mit integriertem<br />

Gürtel, aus olivgrüner Baumwolle und<br />

mit navyblauem Spitzeneinsatz. Sweater<br />

von Closed, um 300 Euro. Rock von Sacai,<br />

um 1155 Euro. Flache Schnürstiefel mit<br />

Fersenriemen und Profilsohle: Cotélac.<br />

Strickstulpen: Falke. Strumpfhose: Elbeo.<br />

MADAME 8/2013


DIESE SEITE: Ärmelloses Spitzenkleid, darüber<br />

ein gemusterter Blazer. Kleid von &<br />

Other Stories, um 145 Euro. Jacquardblazer<br />

von United Colors of Benetton, um 150 Euro.<br />

Kette: Konplott. Mary Janes: Miu Miu. Kniestrümpfe:<br />

Falke. Armreif: Angela Pintaldi.<br />

RECHTE SEITE: Oversized Mohaircardigan<br />

mit Karomuster. Darunter ein Minikleid<br />

mit goldenem Lurexmuster. Originell: die<br />

Strumpfhose mit Strassapplikationen zu<br />

schweren Boots. Alles von Saint Laurent by<br />

Hedi Slimane. Cardigan um 1150 Euro, Kleid<br />

um 995 Euro. Bergkristallring: Susa Beck.<br />

MADAME 8/2013


Something Blue<br />

Raffinierte Schnitte und interessante Materialkombinationen beweisen, dass Blau<br />

mehr kann als klassisch. Ob solo oder kombiniert mit Weiß, Grau, Metallic oder Pastelltönen:<br />

Jetzt wird Marine rockig, feminin und sehr, sehr sexy<br />

FOTOS: MATEUSZ STANKIEWICZ FÜR AFPHOTO.PL


LINKE SEITE: Knielanges Etuikleid aus Wolle.<br />

Darunter ein Ledertop mit kleinem Stehkragen<br />

aus Lammleder. Kleid von Riani, um<br />

300 Euro, Ledertop von Cos, etwa 290 Euro.<br />

DIESE SEITE: Blau und schwarz gestreiftes<br />

Bustierkleid mit Klappentaschen auf Hüfthöhe.<br />

Aus Wolle und Bast. Die weiße Bluse<br />

hat einen hohen Stehkragen und den Verschluss<br />

im Rücken. Bustierkleid von Dior,<br />

ca. 3150 Euro. Bluse von Cos, circa 55 Euro.<br />

Sandaletten mit Struktursohle: Prada.<br />

Model: Linnea Hellbom für Munich Models.<br />

Haare und Make-up: Sigi Kumpfüller<br />

für Fame mit Produkten von Chanel<br />

und Sebastian Professional. Produktions-<br />

assistenz: Bernhard Ach.<br />

PRODUKTION: KAROLIN HELOU<br />

165


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Ärmelloses Abendkleid aus<br />

dunkelblauer Seide mit Einsätzen aus St.<br />

Galler Wollspitze an den Seiten und im Rücken.<br />

Darüber eine Bolerojacke aus elastischem<br />

Seidencrêpe. Kleid von Aigner, Preis<br />

auf Anfrage. Jacke von Elie Saab, um 1335<br />

Euro. High Heels: Mia Jahn for Lala Berlin.<br />

DIESE SEITE: Zur nachtblauen knöchel-<br />

langen Bundfaltenhose werden eine zartrosa<br />

Seidenbluse und eine rosafarbene Weste<br />

aus Wolle und Nylon kombiniert. Hose von<br />

& Other Stories, circa 95 Euro. Bluse und<br />

Weste von Lala Berlin. Bluse um 200 Euro,<br />

Weste um 380 Euro. Schuhe: Gianvito Rossi.


DIESE SEITE: Tintenblaue Lederjacke im<br />

Bikerstil. Darunter ein kurzes Pulloverkleid<br />

aus Merinowolle und ein plissierter Maxirock.<br />

Jacke von Fendi, um 3884 Euro. Pulloverkleid<br />

von Avelon, um 400 Euro. Rock von<br />

Minx, um 260 Euro. Peeptoes: Gianvito Rossi.<br />

RECHTE SEITE: Blau-Oliv melierter Pullover<br />

aus Alpakawolle mit einem Saum aus<br />

Marabufedern. Bundfaltenhose aus Baumwolltweed<br />

im Männerstil. Beides von Dries<br />

Van Noten. Pullover um 1463 Euro. Hose um<br />

416 Euro. Goldenes Gliederarmband: Cada.<br />

MADAME 8/2013


DIESE SEITE: Marlenehose aus nachtblauem<br />

Lurex. Der weiße Rippstrickpullover aus<br />

weicher Merinowolle hat kurze Ärmel mit<br />

Neoprenbündchen. Darüber eine taillierte<br />

Jacke aus grauer Wolle mit drapierten<br />

Ärmeln. Hose von Max Mara, um 665 Euro.<br />

Pullover von Schumacher, circa 250 Euro.<br />

Jacke von Prada, um 1350 Euro. Ring: Cada.<br />

RECHTE SEITE: Zum hochgeschlitzten<br />

dunkelblauen Maxirock aus Seide werden ein<br />

kobaltblauer Rollkragenpullover mit Layering-<br />

Effekt und eine kurze, mit Makramee be-<br />

stickte Jacke kombiniert. Rock von Brunello<br />

Cucinelli, um 980 Euro. Pullover von Tibi,<br />

um 280 Euro. Jacke von Giorgio Armani, um<br />

2510 Euro. Halsreif: Aurélie Bidermann.<br />

MADAME 8/2013


MADAME 8/2013


LINKE SEITE: Taillierter Seidenoverall mit<br />

Bundfalten und schmal zulaufenden Beinen.<br />

Das Bustier-Oberteil ist vorne geschlitzt.<br />

Darüber eine Strickjacke aus Wolle, Angora<br />

und Kunstfaser mit Reißverschluss. Overall<br />

von Stella McCartney, um 1900 Euro. Strickjacke<br />

von Sportmax, circa 510 Euro.<br />

DIESE SEITE: Dunkelblauer Woll-Jumpsuit<br />

mit kurzärmeligem Oberteil aus Rippstrick<br />

und gerade geschnittener Stoffhose. Darüber<br />

ein gerade geschnittener Blazerkurzmantel<br />

mit Revers aus Neopren-Cashmere.<br />

Jumpsuit von Escada, um 600 Euro. Blazermantel<br />

von Brunello Cucinelli, um 2750<br />

Euro. Stiefeletten: Mia Jahn for Lala Berlin.<br />

Halskette mit Haifischanhänger: Cada.


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kündigen und erhalte im Voraus bezahlte Beträge umgehend<br />

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Geschenk erhalte ich nach Zahlungseingang. Lieferung nur möglich<br />

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Ja, ich bin damit einverstanden, dass mich die MADAME Verlag GmbH und<br />

verbundene Unternehmen schriftlich, telefonisch oder per E-Mail über interessante<br />

Angebote zu Medienprodukten informieren.Mein Einverständnis ist freiwillig<br />

und kann jederzeit widerrufen werden (z.B. per E-Mail an madame@guell.de).<br />

Datum, Unterschrift der neuen Abonnentin<br />

Mit meiner Unterschrift bestätige ich gleichzeitig, in den letzten 3 Monaten MADAME nicht<br />

im Abonnement bezogen zu haben. Nach Ablauf des ersten Jahres kann ich das Abonnement<br />

jederzeit kündigen.


AUTO<br />

176<br />

WEITERHIN EIN<br />

ECHTER RENNER<br />

Ein neuer Golf GTI rollt gerade auf den Markt: stylish,<br />

dynamisch und mit einem Schuss Nostalgie an Bord<br />

Es gibt eine Generation Golf – die hat der<br />

Publizist Florian Illies auf vielen Buchseiten<br />

sehr anschaulich beschrieben. Grob zusammengefasst<br />

steht sie für die zwischen 1965<br />

und 1975 Geborenen, die überwiegend einen<br />

unpolitisch-hedonistischen Lifestyle<br />

pflegen. Betrachten wir nun die Speerspitze<br />

dieser Fraktion, nennen wir sie die Generation Golf GTI, die<br />

sich, ohne es zu wissen, quasi selbst erfunden hat. Wann<br />

ihr Schlüsselerlebnis stattgefunden hat, lässt sich genau<br />

datieren: 1976, als die ersten VW Golf GTI die deutschen<br />

Straßen eroberten. 110 PS, etwas über 800 Kilo schwer, echte<br />

Kompaktkanonen eben. Und innerhalb des damaligen<br />

Autokosmos etwas ganz Besonderes. Der Traum kostete<br />

weniger als 14 000 Mark. Für Jungfahrer justierte sich der<br />

Sinn des Lebens – neben New-York-Trip und großer Liebe<br />

– neu: einmal mit über 180 Sachen, mit Bee Gees oder Boney<br />

M. im Ohr, über die Autobahn rauschen. Freiheit. Coolness.<br />

So weit zur Gemütslage der Generation Golf GTI.<br />

In St. Tropez gibt die Sonne ihr Bestes, und die Palmen<br />

wiegen sich filmreif im Wind. Die siebte Generation des Golf<br />

ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Ursprünglich wollte<br />

man bei VW vom Ur-GTI<br />

(unten) nur 5000 Stück<br />

bauen, doch inzwischen<br />

nähert man sich der<br />

Zwei-Millionen-Marke<br />

GTI tritt an. Ihr Anspruch: Hier kommt der stärkste und<br />

schnellste GTI aller Zeiten. Das erste Versprechen kann der<br />

GTI souverän einlösen. Es gibt zwei Varianten des kompakten<br />

Sportlers: Das Basismodell hat 220 PS unter der<br />

Motorhaube (zehn PS mehr als das Vorgängermodell), während<br />

der GTI Performance, der uns durch die Seealpen führen<br />

wird, sogar mit 230 PS ausgestattet ist. Somit ist er mit<br />

einem Speed von bis zu 250 km/h gesegnet. Zweites Versprechen:<br />

eingelöst. Bleibt noch die vielleicht wichtigste<br />

Frage: Ist er auch schön? Ja, denn die Designer haben jede<br />

Menge dynamische Proportionen in den Body modelliert.<br />

Allein das Gesicht hat Charakter: Die harmonisch nach hinten<br />

gezogenen Xenonscheinwerfer verbindet die rote Linie<br />

im Kühlergrill. Letztere ist übrigens eine echte GTI-Insignie,<br />

die früher mal den gesamten Kühlergrill des Ur-GTI umrahmte.<br />

Heute, nach Millionen verkauften Fahrzeugen, benötigt<br />

man, um den sportlichen Status sichtbar zu machen,<br />

nur noch dieses kleine Designzitat. Selbst die großen Lufteinlässe<br />

der Frontpartie erfüllen einen ästhetischen Part –<br />

sie signalisieren in harmonischer Verbindung mit den Aero-<br />

dynamik-Lamellen äußerste Entschlossenheit.<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Ingo Barenschee/VW AG(1); Martin Vogelsang (1)


Wir nehmen Platz, schon weht ein bisschen Nostalgie durch<br />

den wohl gestylten Innenraum. Die Sportsitze haben die<br />

legendären Karomuster, der Dachhimmel ist wie bei den<br />

Vorgängern schwarz, und den manuellen Schaltknüppel<br />

krönt nicht eine banale Kugel, sondern ein Golfball. Jetzt<br />

aber los! Beim Start und beim Beschleunigen auf den ersten<br />

Metern signalisiert der starke GTI Bescheidenheit. Kein angeberisches<br />

Motorengejaule, nur sanftes Brummen entfährt<br />

der Zwei-Liter-Maschine. Was der Agilität keinen Abbruch<br />

tut, im Gegenteil, irgendwie scheint es, als hätte der GTI tief<br />

in seinem Inneren sämtliche Kurven der französischen Seealpen<br />

gespeichert und könnte jede einzelne sofort abrufen.<br />

Traumwandlerisch sicher zieht er seine Bahnen. Zauberei?<br />

Nein, des Rätsels Lösung hat einen langen Namen: Vorderachs-Differenzialsperre.<br />

Sie regelt die Kraftverteilung der<br />

beiden Vorderräder, was bei Bedarf dazu führt, dass sich<br />

das kurvenäußere Rad schneller dreht und so das Auto stabil<br />

um die Kurve wuppt. Für das schöne, sichere Feeling ist<br />

noch eine weitere Neuerung verantwortlich, die sogenannte<br />

Progressivlenkung. Man kommt mit kleineren Lenkbewegungen<br />

aus, das hilft beim Kurvenfahren (und auch beim<br />

Einparken). Urteil nach einigen Testfahrten: Die siebte<br />

Generation (ab 28 500 Euro) ist ein Garant für dynamischen<br />

Fahrspaß. Ob der allerdings bei dem offiziell angegebenen<br />

Durchschnittsverbrauch von sechs Litern pro 100 Kilometer<br />

zu haben ist, sei dahingestellt.<br />

Der GTI ist eine echte Legende. Und wie um das zu untermauern,<br />

haben die VW-Verantwortlichen ein älteres,<br />

30 Jahre altes Modell vor das Hotel gestellt. Da gibt es nur<br />

eins: unbedingt testen. Beim Einsteigen beamt man sich in<br />

die automobile Wirklichkeit des Jahres 1983. Zu diesen<br />

Zeiten wurde den Fahrern noch eine gewisse Grundfitness<br />

abverlangt: Die Türe fällt nicht sanft ins Schloss, sie muss<br />

mit viel Schwung zugezogen werden. Damit etwas mediterrane<br />

Hitze entweichen kann, kurbelt man mit Verve das<br />

Fenster herunter, der Sicherheitsgurt gibt sich beim Nachvorneziehen<br />

widerborstig. Servolenkung? Fehlanzeige!<br />

Auch das Bremsen verlangt vollen Einsatz auf dem Pedal.<br />

Bei den Armaturen gibt es Kippschalter fürs Licht. Und für<br />

das Audio-Entertainment ist das Autoradio mit Drehknopf<br />

zuständig. Doch es wäre unfair, jetzt an dem GTI der zweiten<br />

Generation herumzunörgeln. Der Youngtimer, dessen<br />

Motor manchmal seltsam rasselt, hat auf der Straße eine<br />

gute Performance. Klar, in Kurven neigt er sich bedenklicher<br />

und fühlt sich einfach stämmiger an. Doch der alte GTI<br />

besinnt sich immer auf seine Kernkompetenz: Er sorgt für<br />

Fahrfreude im Überfluss. Das Einzige, was noch gefehlt<br />

hätte, wäre ein flotter Boney-M.-Song gewesen. Aber man<br />

kann ja nicht alles haben.<br />

MARTIN VOGELSANG<br />

25.01.–15.09.2013<br />

Münchner Stadtmuseum<br />

Sammlung Mode / Textilien<br />

www.Muenchner-stadtmuseum.de<br />

Mode der<br />

1970er-Jahre<br />

GESCHMACKSACHE<br />

DIE GROSSE SCHAU DER VINTAGE-ORIGINALE!


KARRIERE<br />

178<br />

J O<br />

B<br />

Spektrum<br />

Woran liegt es, dass Menschen,<br />

die genauso viel oder wenig Ehrgeiz<br />

aufbringen wie andere, auf ihrem<br />

Gebiet eine außerordentliche Karriere<br />

hinlegen? Sie lieben, was sie tun. Und<br />

Wachstum bedeutet für sie nicht Geld<br />

Sie beraten Manager, Minister, Künstler und<br />

Wissenschaftler auf ihrem Weg ganz nach<br />

oben: Die Münchner Topmanagement-<br />

Coaches Dorothea Assig und Dorothee Echter<br />

sind seit mehr als 20 Jahren erfolgreich im<br />

Business. Wir sprachen mit ihnen über den<br />

Karrierefaktor Ambition.<br />

Was macht eine große Karriere aus?<br />

Sie folgt einer großen persönlichen Ambition. Ambitionierte<br />

Menschen wollen ihr Talent in die Welt bringen und sie<br />

damit an einer speziellen Stelle besser machen. Große Karrieren<br />

sind immer langfristig angelegt, niemand weiß zu<br />

Beginn, wohin ihn seine Ambition führt.<br />

Was unterscheidet die Ambition vom Ehrgeiz?<br />

Das ist genau das Problem in vielen Unternehmen. Anstelle<br />

der Ambition wird der Ehrgeiz angestachelt. Ehrgeiz richtet<br />

sich auf die Ergebnisse der Karriere – wie Status, Geld<br />

und Ruhm. Ehrgeiz strebt danach, reich und berühmt zu<br />

werden. Ambition dagegen will sich äußern, will lernen und<br />

Können entfalten.<br />

Dann ist Ehrgeiz der natürliche Feind der Ambition?<br />

Ja, das Streben nach schnellen, sichtbaren Erfolgen, Sicherheitsdenken<br />

sowie die Zufriedenheit mit dem Erreichten –<br />

das alles führt in die Irre. Motivation und Leistung sinken.<br />

Und was ist der richtige Weg?<br />

Alles, was wir als Flow beschreiben. Also Arbeitsfreude,<br />

Lernen, das tiefe Sich-Versenken in seine Tätigkeit, das führt<br />

dann auf die richtige Spur. Dieser Flow ist allerdings nur<br />

dann möglich, wenn man es schafft, in seinem Unternehmen<br />

seiner Ambition zu folgen. Gibt es diesen Flow-<br />

Korridor nicht mehr, können Karrieren auslaufen.<br />

Kann ein Unternehmen zum Gegner der Ambition werden?<br />

Nein, denn für die eigene Ambition und Karriere kann<br />

nur ich selbst verantwortlich sein, ich selbst führe Regie.<br />

DOROTHEA ASSIG DOROTHEE ECHTER<br />

HAUPTSACHE IM FLOW<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Kay Blaschke (1); Alescha Birkenholz (1); www.burger-precht.com (1)


Das ist ein sehr anspruchsvoller Ansatz. Denn ich kann<br />

mein eventuelles Scheitern dann nicht mehr mit dem Fehlverhalten<br />

oder der Dummheit anderer begründen. Sondern<br />

ich muss lernen, besser und besser zu werden.<br />

Aber kommt nicht irgendwann der Punkt, an dem man sagt:<br />

Mehr kann ich nicht erreichen?<br />

Nein, denn Ambition strebt ja nach Vollkommenheit. Ein<br />

Papst mag die höchste irdische Position erreicht haben, dennoch<br />

müht er sich, seinen Glauben zu vertiefen, die Kirche<br />

umzugestalten oder die frohe Botschaft in alle Regionen der<br />

Erde zu bringen. Oder nehmen Sie den weltberühmten Cellisten<br />

Pablo Casals, der übte im hohen Alter von über 90<br />

Jahren noch sechs Stunden täglich auf seinem Instrument<br />

und meinte ganz bescheiden: „Ach, wissen Sie, ich habe<br />

den Eindruck, ich mache Fortschritte.“<br />

Können Karrieren an der Selbstzufriedenheitsfalle scheitern?<br />

Ja, die Verführungen sind zahlreich. Unternehmen locken<br />

mit Boni und mit Titeln. Aber eigentlich sollten sie mit den<br />

interessantesten Aufgaben locken und mit denen auch die<br />

richtigen Menschen betrauen. Solche Menschen brauchen<br />

eben keine Boni.<br />

Wird, wer eine ambitionierte Karriere hinlegt, auch automatisch<br />

irgendwann berühmt?<br />

Nicht unbedingt. Was eine Karriere ist, das definieren die<br />

Menschen in dem Feld, in dem sie tätig sind. Sie bringen<br />

etwas Einzigartiges in die Welt und sind dafür in ihrer Community<br />

sehr angesehen. Und so macht auch der Bäcker, der<br />

in München-Neuhausen das beste Vollkornbrot herstellt,<br />

Karriere mit Ambition.<br />

MARTIN VOGELSANG<br />

WORKSHOP KARRIERE Zwei Impulstagungen zum Thema „Ambition<br />

– Wie große Karrieren gelingen“ veranstaltet die renommierte<br />

Management School St. Gallen unter der Leitung der beiden Coaches<br />

Dorothea Assig und Dorothee Echter am 6. September 2013 in<br />

München und am 18. Oktober 2013 in Thalwil/Zürich (jeweils von<br />

8.30–17.30 Uhr). Tagungskosten: 1590 CHF. Infos: mssg.ch/ambition<br />

EINZIGARTIG Der<br />

Business-Club „AusserGewöhnlich<br />

Berlin“ pflegt eine<br />

neue Form des Netzwerkens.<br />

Die wöchentlichen Clubtreffen<br />

heißen 60:15:1-Salons.<br />

Sie finden immer zwischen<br />

9 und 10 Uhr statt, dauern<br />

60 Minuten, haben 15 Teilnehmer<br />

(immer unterschiedlich<br />

zusammengesetzt), die<br />

sich in 1 Gruppe besprechen.<br />

Das Ziel: die Gestaltung<br />

der Zukunft Berlins. Infos:<br />

aussergewoehnlich-berlin.de<br />

Businesshotel des Monats<br />

MALLORCA AT ITS BEST Sie planen ein Incentive, Kundenevent oder Meeting auf<br />

der Sonneninsel? Dann ist das „Hilton Sa Torre“ ein ausgezeichneter Platz. Nur<br />

ca. 20 Autominuten vom Flughafen entfernt liegt das eindrucksvolle Anwesen auf<br />

einem 50 000 m² großen Landgut. Neben dem Herrenhaus (hier sind Restaurant, Bar,<br />

Bibliothek und die schönsten der 90 Gästezimmer und Suiten untergebracht) gibt es<br />

eine neogotische Kapelle (für Ausstellungen, Konzerte, Hochzeiten), zwei Außenpools,<br />

ein kleines, feines Spa mit Indoorpool und Fitnessbereich, Tennisplätze, Fußballplatz<br />

und ein Konferenzzentrum mit zwei großen Sälen und zehn mit modernster Technik<br />

ausgestatteten Sitzungsräumen. Weitere Pluspunkte: wunderschönes, detailverliebtes<br />

Interieur, superfreundliches Personal, himmlische Ruhe. DZ ab 200 Euro. Info: hilton.de<br />

TRENDS<br />

â 0(+5 JOBS FÜR ZWEI Nach einer Untersuchung des<br />

Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) steigt die Zahl der<br />

Jobsharing-Verhältnisse weiter. Mehr als 20 Prozent der<br />

deutschen Unternehmen praktizieren dieses Modell. Die<br />

Institutsexperten sind überzeugt, dass Jobsharing-Teams<br />

bei guten Vertretungsregelungen sehr effizient arbeiten.<br />

â 0(+5 NETZWERK Das bundesweite Netzwerk „Komm, mach<br />

MINT“, das mehr Frauen für MINT-Berufe (in den Bereichen<br />

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gewinnen<br />

möchte, meldet mit der TU Chemnitz, der FH Dortmund<br />

und der Benteler International AG drei Unternehmensneuzugänge.<br />

Somit ist die Anzahl der Partner auf über 135 gestiegen.<br />

STYLISH AUF TOUR<br />

Hightech und Style verstehen sich gut – das beweist<br />

das „e-Zip“-Case für iPad, Notebook oder Kalender und<br />

Dokumente. Die elegante „3 in 1“-Ledermappe gibt es<br />

in vielen Farben. Aus Kalbleder mit integriertem Magnet<br />

für den iPad-Holder. Von Hermès, um 1400 Euro.


AUSGEHEN<br />

180<br />

VIVA LA<br />

VIDA DELICIOSA<br />

Manchmal hat man Lust auf kleine, feine<br />

Appetizer, die nach Urlaub schmecken. Die<br />

spanische Variante sind Tapas. Hier die besten<br />

Bars für die mediterranen Köstlichkeiten<br />

A<br />

m frühen Abend schlägt in Spanien die<br />

Stunde der Tapas, der delikaten Häppchen.<br />

Kurze Kulinarik-Kunde: Es heißt,<br />

Tapas gehen auf das Stück Brot zurück,<br />

das findige Spanier als Deckel (= tapa)<br />

übers Wein- oder Sherryglas gelegt haben,<br />

um draußen im Freien ihren Drink<br />

vor Fliegen oder Laub zu schützen. Später wurde die simple<br />

„Abdeckung“ dann verfeinert und weiterentwickelt, belegt<br />

mit Oliven, Schinken, Käse, Meeresfrüchten. Längst sind<br />

der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt, gegrillte Gambas<br />

werden genauso serviert wie marinierte Fleischspießchen.<br />

Nur das mit der Abdeckung funktioniert so nicht mehr. Egal:<br />

Die feinen Minis machen süchtig. Wie gut, dass man sie<br />

auch als ganzes Menü haben kann.<br />

TRES TAPAS BERLIN Genau wie in Spanien bestellt man hier<br />

die Tapas entweder als Ración oder Porción. Gambas pequeñas<br />

a la plancha (kleine Garnelen vom Grill) oder Codornices<br />

al ajillo (Wachteln in Knoblauch) und viele weitere<br />

Specials machen die abwechslungsreiche Tageskarte besonders<br />

interessant. Schon das Ambiente und der Willkommenssherry<br />

versetzen die Gäste, egal ob an der Weinbar<br />

oder an den rustikalen Tischen, in andalusisches Urlaubs-<br />

Feeling. Lychener Str. 30, 10437 Berlin, Tel. 030/41 71 57 18, Mo–Sa<br />

17–2 Uhr und So 10–2 Uhr, Infos: tres-tapas.de<br />

LA BODEGA REGENSBURG Im Hinterhof des zauberhaften<br />

Boutique-Hotels „Orphée“ gelegen, lässt sich hier eine<br />

Rundreise durch die renommiertesten spanischen Weinanbaugebiete<br />

mit einer Riesenauswahl an exzellenten Tapas<br />

verbinden. Die Häppchen kann man sich aus der langen<br />

Vitrine zusammenstellen lassen. Tipp: Als Vorspeise ein bis<br />

zwei Tapas und dann ein Hauptgericht bestellen. Hinter der<br />

Grieb 1a, 93047 Regensburg, Tel. 0941/584 04 86, Di–Do 18–1 Uhr,<br />

Fr–Sa 18–2 Uhr und So 18–24 Uhr, Infos: bodega-regensburg.de<br />

LA COPA DÜSSELDORF In dem schmalen Restaurant mitten in<br />

der Altstadt erlebt selbst der verwöhnteste Düsseldorfer<br />

angenehme Überraschungen. Mit mindestens 70 verschiedenen<br />

Tapas und einer, wie der Name schon andeutet,<br />

umfangreichen Weinkarte setzt das „La Copa“ Standards in<br />

Sachen spanischer Küche. Es ist klein, gemütlich und schon<br />

kein Geheimtipp mehr (am besten reservieren). Auf jeden<br />

Fall kosten: Boquerones fritos, Sepia a la plancha und Patatas<br />

bravas sowie als Dessert Goschua (Baskischen Pudding).<br />

Einfach köstlich! Berger Str. 4, 40213 Düsseldorf, Tel.<br />

0211/323 88 58, Mo–So 12–24 Uhr, Infos: restaurant-lacopa.de<br />

TINTO ZÜRICH Je nach Lust und Appetit kann man wählen<br />

zwischen Tapas-Bar, À-la-carte-Restaurant oder Weinkeller.<br />

Aber egal, in welchem Bereich des „Tinto“ man sich niederlässt:<br />

Hier wird die ganze kulinarische Welt Spaniens auf<br />

dem Teller und im Glas ausgebreitet. Tipp: Im Restaurant<br />

das hervorragende Tapas-Überraschungsmenü mit passender<br />

Weinbegleitung bestellen. Langstr. 20, 8004 Zürich, Tel.<br />

0041/43/322 00 70, Mo-Sa 17–1 Uhr, Info: tinto-zurich.ch<br />

TAPASITOS NÜRNBERG Das Thurn und Taxis Palais, in dem<br />

früher eine Privatbank residierte, wurde mit viel Liebe zum<br />

Detail in eine Art Kastell verwandelt. Für Wirt Jürgen Singer<br />

ist Authentizität eine Herzenssache: Von der Fliese bis zum<br />

Mobiliar kommt alles aus Spanien. Das Essen ist hervorragend,<br />

und zu allen Speisen wie Bombas Serrano (Kartoffelbällchen<br />

mit Serranoschinken und Mojo rojo) wird<br />

frisches Brot mit Aioli gereicht. Adlerstr. 22, 90403 Nürnberg,<br />

Tel. 0911/274 36 84, Mo–So 10–1 Uhr, Infos: tapasitos.de<br />

EL TORO KARLSRUHE Das legendäre Lokal in der Innenstadt,<br />

das seit über drei Jahrzehnten spanisches Lebensgefühl<br />

zelebriert, hat sich zum schicken Trendspot gemausert. Das<br />

Ambiente (sehr puristisch, mit edler Holzoptik und trotzdem<br />

urgemütlich) erinnert an eine typische Tapas-Bar in<br />

Madrid oder Barcelona. Und das Essen? Das herrliche<br />

Gazpacho und die Boquerones en vinagre (Sardellen in<br />

Essig) sprechen für sich! Akademiestr. 57, 76133 Karlsruhe,<br />

Tel. 0171/126 29 22, Mo-Sa 17–24 Uhr, Infos: toro-bar.de<br />

EL PERRO Y EL GRIEGO MÜNCHEN (ohne Foto) Im Trendviertel<br />

Haidhausen ein sehr beliebter Spanier! Die täglich wechselnden<br />

hausgemachten Tapas und die frisch zubereiteten<br />

Speisen locken ein junges Publikum. Und neben den gro ßen<br />

spanischen Weinen (Ribera del Duero oder Rioja) stehen<br />

auch internationale Tropfen auf der Karte. Tipp: Paella und<br />

Postres. Belfortstr. 14, 81667 München, Tel. 089/48 25 53, So–Fr<br />

11.30–1 Uhr und Sa 16–1 Uhr, Infos: el-perro.net<br />

MADAME 8/2013<br />

TEXT: Nina-Victoria Suess. FOTOS: Maurice K. Gruenig (1)


„TINTO“, ZÜRICH<br />

„TAPASITOS“, NÜRNBERG<br />

„LA BODEGA“, REGENSBURG<br />

„TRES TAPAS“, BERLIN „LA COPA“, DÜSSELDORF<br />

„EL TORO“, KARLSRUHE


FOOD SPEKTRUM<br />

COUSCOUS,<br />

QUINOA & CO.<br />

182<br />

Kochschulen im Test. Dieses Mal:<br />

vegetarisches Seminar inklusive<br />

Kochkurs mit Sebastian Copien<br />

Mein Name ist Bernhard,<br />

und ich esse Fleisch.“<br />

Mit diesem Bekenntnis<br />

blicke ich etwas nervös<br />

in die elf Augenpaare<br />

links und rechts von mir.<br />

„Aber keinen Fisch“,<br />

schiebe ich schnell hinterher. Was nun möglicherweise<br />

auch nichts mehr rettet. Schließlich<br />

sind wir hier, mitten in Münchens angesagtem<br />

Gärtnerplatzviertel (Klenzestraße 57 c), für ein<br />

vegetarisches Seminar zusammengekommen.<br />

Meine Sorge (Mobbing? Schräge Blicke?) ist<br />

unbegründet. In der Vorstellungsrunde lerne<br />

ich, dass ich nicht der einzige „Flexitarier“<br />

unserer bunten Truppe bin. Also ein Vegetarier,<br />

der manchmal einer Currywurst einfach<br />

nicht widerstehen kann. Unter uns Kocheleven<br />

gibt es nur eine Veganerin und einen Langzeitvegetarier,<br />

der seine Frau gerne auf den Ge-<br />

1<br />

GRÜN, GRÜNER, VEGGIE<br />

1 Couscous-Schnitten<br />

mit Mangomousse<br />

2 Kursleiter Sebastian<br />

Copien 3+5 Quinoa-<br />

Pflanzerl mit Spargelgemüse<br />

an Süßkartoffelpüree<br />

4 Modeassistent<br />

Bernhard Ach bereitet<br />

das Dessert vor 6 Unter<br />

Anleitung des Experten:<br />

die Kocheleven am Herd<br />

FAKTEN Das vegetarische<br />

Kochseminar<br />

gibt’s in München und<br />

Regensburg. Preis: um<br />

130 Euro. Infos:<br />

sebastian-copien.de<br />

Unten: Im vegetarischen<br />

Kochbuch „Grün in allen<br />

Farben“ von Sebastian<br />

Copien und Hansi<br />

Heckmair findet man<br />

spannende und köstliche<br />

vegane Rezepttipps<br />

(24,95 Euro, über:<br />

sebastian-copien.de)<br />

2<br />

4 5 6<br />

schmack bringen möchte. So was kommt öfter<br />

vor. Auch unser Kursleiter Sebastian Copien<br />

verzichtete einst unter anderem der Liebe wegen<br />

auf Fisch und Fleisch und versucht nun,<br />

anderen die vegetarische Lebensweise näherzubringen.<br />

Ohne ihnen dabei das Gefühl zu<br />

vermitteln, Tofuesser wären die besseren Menschen.<br />

Vor der Praxis gibt’s die Theorie. Auf<br />

der Anrichte türmen sich die unterschiedlichsten<br />

Zutaten. Natürlich Tofu, Hülsenfrüchte,<br />

Sprossen – und Mandelmilch. Sie schmeckt<br />

süßlich und erinnert mich ein wenig an müsligetränkte<br />

Milch aus Kindertagen. Ob man als<br />

Vegetarier nicht zwangsläufig unter Eisen-<br />

und Proteinmangel leide, fragt einer aus der<br />

Gruppe. Klares Nein! Alles nur eine Frage der<br />

Ausgewogenheit. Sebastian Copien unterteilt<br />

die vegetarische Küche grob in zwei Gruppen:<br />

Da gibt es die Fleischersatzküche, die fleisch-<br />

und fischlos ist und aufgrund ihres deftigen<br />

Geschmacks oder der Art der Zubereitung an<br />

typische Mischkost erinnert. Zum Beispiel:<br />

Kohlrouladen mit Kartoffel-<br />

Schwarzwurzel-<br />

Gröstel. Und dann<br />

wäre da noch die<br />

neue vegetarische<br />

Cuisine, die experimentierfreudig<br />

und<br />

innovativ ist. Genau<br />

MADAME 8/2013<br />

3


FOTOS: Peter M. Madsen (1)<br />

die ist das Spezialgebiet des Münchners, der<br />

auch Hotels und Restaurants berät.<br />

Jetzt aber die Schürzen umgeschnürt und an<br />

den Herd. Als Erstes bereiten wir Chicoréeschiffchen<br />

mit Tofuspeck zu (Rezepte: madame.de/<br />

food). Dafür braten wir Zwiebeln goldgelb an,<br />

darauf einen Schuss Balsamicoessig, dann<br />

wird das Ganze geköchelt, bis eine leicht cremige<br />

Konsistenz entsteht. Räuchertofu würfeln<br />

und anbraten. Chicoréeblätter mit Rucola<br />

auslegen und mit Avocado- und Birnenstückchen<br />

befüllen. Mit der selbst gemachten Reduktion<br />

beträufeln, on top der knusprige,<br />

herzhafte Tofuspeck – eine köstliche Alternative<br />

zum fetten Original. Nach der Vorspeise<br />

folgt eine Kokos-Chili-Bananensuppe. Was für<br />

mich nach einem gewagten Milkshake klingt,<br />

schmeckt überraschend würzig und kaum<br />

nach Banane. Jetzt also die Quinoa-Pflanzerl.<br />

Quinoa? Die reisähnlichen Körner heißen auch<br />

Inkakorn oder Andenhirse, und 2013 wurde<br />

zum „Jahr der Quinoa“ ernannt. Na dann! Ich<br />

zaubere aus dem Jubiläumsgetreide plus Kohlrabi<br />

und Zwiebeln kleine Pflanzerl. Tipp: Die<br />

werden perfekt, wenn man sie in der Hand zu<br />

Kugeln formt und erst in der Pfanne vorsichtig<br />

zu Fladen drückt. Eigentlich kann ich Kohlrabi<br />

ja nicht leiden, aber in dieser Kombination:<br />

köstlich. Nun aber die heiß ersehnte Nachspeise.<br />

Wobei mir ohnehin keine nicht-vegetarischen<br />

Desserts einfallen. Der mit Mandelmilch<br />

gekochte Couscous-Brei wird erst auf<br />

einem Blech im Ofen vorgebacken und später<br />

in gleich große Dreiecke geschnitten. Die werden<br />

kurz angebraten, in einer Zimt-Zucker-<br />

Mischung gewälzt und serviert mit einer<br />

fruchtigen Mangomousse sowie einem Schokoladenspiegel<br />

aus Kakaopulver, Honig, Cashewmus<br />

und der obligatorischen Mandelmilch.<br />

Aber halt, warum fehlt auf einem Teller<br />

die Schokosauce? Klar, unsere vegane Kollegin<br />

verzichtet aufgrund des Honigs. Ist ja schließlich<br />

auch ein tierisches Produkt. Erst jetzt fällt<br />

mir auf, dass die heutigen Gerichte alle vegan<br />

waren (mal vom Honig abgesehen). Ein Aha-<br />

Effekt der Sonderklasse: Ich habe nichts vermisst<br />

und bin von der ungeahnten veganen<br />

Vielseitigkeit begeistert. Und missioniert fühle<br />

ich mich nicht. BERNHARD ACH<br />

SCHÖN MOBIL<br />

Ob für zu Hause in der Küche,<br />

für den Garten oder für<br />

unterwegs: Der „Multi-Basket“<br />

aus der New-Norm-Kollektion von<br />

Menu ist ein flexibles Accessoire: Man<br />

kann es als Picknickkorb nutzen oder mit<br />

heruntergeklapptem Henkel als Tablett auf den Tisch stellen.<br />

In den beiden eingepassten Behältern bleiben die Speisen frisch und kühl, zugleich können die<br />

luftdicht abschließenden Holzdeckel als Schneidebretter verwendet werden. Und für Flaschen<br />

und Getränke bleibt ebenfalls noch genügend Platz. Um 119 Euro, Info: menu.as<br />

Flammenspiele Ein bisschen archaisch, bloß viel schöner:<br />

„Forno“, der gusseiserne Outdoor-Kaminofen des dänischen Kaminofenexperten<br />

Morsø, funktioniert mit dem entsprechenden Equipment sowohl<br />

als Pizzaofen wie als Grill. Und er macht sich wunderbar auf der Terrasse als<br />

dekorativer Blickfang und wärmende Feuerstelle an kühleren Herbsttagen.<br />

Ofen um 995, Grillrost um 89, Pizzaschaufel um 39 Euro. Info: morsoliving.de<br />

Hallo Sommer! Erfrischendes<br />

für heiße Tage: 1 Kühle Verführung „Eis und Sorbet“ von Manuela Rüther<br />

(Christian Verlag, 19,99 Euro) verführt mit 100 kreativen Rezepten dazu,<br />

Eis in allen möglichen und raffinierten Varianten zu genießen: mal im<br />

Filoteig gebacken, mal mit exotischen Zutaten wie Zitronengras, mal als<br />

Granité im Sekt 2 Santé „Fruchtige Drinks“ von Regine Stroner (Kosmos<br />

Verlag, 14,95 Euro) zeigt, wie man mit frischen saisonalen Zutaten<br />

abwechslungsreiche Getränke zaubert: von Limonaden über Smoothies<br />

bis hin zu Shakes und Bowlen – mit und ohne Alkohol 3 Stilvoll serviert<br />

Für Desserts & Co.: pastellfarbene Stiel-Schalen der „Kastehelmi“-<br />

Serie von Iittala, je um 24,90 Euro, Info: iittala.com<br />

3<br />

2<br />

1


INFOADRESSEN<br />

184<br />

A<br />

A2 designers, a2designers.se Achtland, achtland.net Agnona,<br />

agnona.it Aigner, aignermunich.com Akkesoir akkesoir.com<br />

Akris, akris.ch Allude, allude-cashmere.com Alpenherz, alpenherz.de<br />

Amsel, amsel-fashion.com Angela Pintaldi, acpart.eu Anja F, anja-f.de<br />

Annette Görtz, annettegoertz.de Anno Domini, anno-domini-design.com<br />

Antonini, antonini.it Aperlai, aperlaiparis.com Aquazzura, aquazzura.<br />

com Aquilano.Rimondi, aquilanorimondi.it Attilio Giusti Leombruni,<br />

attiliogiustileombruni.com Augustin Teboul, augustin-teboul.com<br />

Aurèlie Bidermann, aureliebidermann.com Avelon, avelon.me<br />

B<br />

Bally, bally.com Balenciaga, balenciaga.com Barbara Bui,<br />

barbarabui.com Barre Noire barrenoire.de Bjorg bjorgjewellery.<br />

com Blacky Dress, blackydress.de Bottega Veneta, bottegaveneta.com<br />

Bruno Manetti, brunomanetti.it Brunello Cucinelli, brunellocucinelli.com<br />

Bulgari, bulgari.com Burak Uyan, burakuyan.com und über stylebop.com<br />

Burberry Prorsum, burberry.com<br />

C<br />

Cada, cada-schmuck.de Calvin Klein, calvinklein.com Cartier,<br />

cartier.com Casadei, casadei.com Céline, celine.com Chaingang,<br />

chaingang.de Chanel, chanel.com Charlotte Olympia, charlotteolympia.<br />

com Christian Fischbacher, fischbacher.com Christel und Sinn,<br />

christelundsinn.de Christopher Ross, christopher-ross-collection.com<br />

Closed, closed.com Coco Vero, cocovero.com Codello, codello.de<br />

Colleen B. Rosenblat, rosenblat.de Cos, cosstores.com Cotélac,cotelac.fr<br />

Cute Stuff, cutestuff.de<br />

D<br />

Daks, daks.com Damir Doma, damirdoma.com Daniele<br />

Carlotta, danielecarlotta.com David Koma, davidkoma.com<br />

De Grisogono, degrisogono.com Delphine Charlotte Parmentier,<br />

delphinecharlotteparmentier.com Diane von Furstenberg, dvf.com<br />

Dinh Van, dinhvan.com Dior, dior.com Dolce & Gabbana, dolcegabbana.<br />

com Dries Van Noten, driesvannoten.be Dsquared 2, dsquared2.com<br />

E<br />

Elbeo elbeo.de Elie Saab, eliesaab.com Elmar Grupp, elmar-grupp.<br />

de Emporio Armani, armani.com Ep_Anoui epanoui-fashion.at<br />

Escada, escada.com Etro, etro.com<br />

F<br />

Faber-Castell, faber-castell.de Falke, falke.com Färg & Blanche,<br />

fargblanche.com Fendi, fendi.com Fissler, fissler.de Folkform,<br />

folkform.se Fraas, fraas.com Fulton, fultonumbrellas.com<br />

G<br />

Gant, gant.com, Gebrüder Schaffrath, gebrueder-schaffrath.de<br />

Gellner, gellner.com, Gianfranco Ferré, gianfrancoferre.com<br />

Gianvito Rossi, gianvitorossi.com Giorgio Armani, giorgioarmani.de<br />

Givenchy, givenchy.com Glashütte Original, glashuette-original.com<br />

Goldmarie, goldmarie-dirndl.com Gucci, gucci.com Guy Laroche,<br />

guylaroche.com<br />

H<br />

Hamansutra, hamansutra.com Hermès, hermes.com<br />

Hervé Van der Straeten, vanderstraeten.fr Hogan, hogan.com<br />

Hugo Boss, hugoboss.com<br />

I<br />

J<br />

Ica Watermelon, icawatermelon.com Iris van Herpen, irisvanherpen.<br />

com ITEM m6, item-m6.com<br />

JAB Anstoetz, jab.de Jil Sander, jilsander.com Jimmy Choo, jimmy<br />

choo.com John Rocha, johnrocha.ie Joseph, joseph.co.uk Juwelen<br />

Haasmann, haasmann.com Juwelier Rüschenbeck, rueschenbeck.de<br />

K<br />

L<br />

Kepka, kepka.at Klong, klong.se Konplott, konplott.com<br />

Lanserhof, lanserhof.com Lanvin, lanvin.com Lanz lanztrachten.<br />

at La Perla Black Label, laperla.com, Lala Berlin, lalaberlin.com<br />

Laurence Bossion, laurencebossion.com Laurèl, laurel.de Lelièvre,<br />

lelievre.eu Lena Hoschek, lenahoschek.com Leo Wittwer,leowittwer.de<br />

Le Téo & Blet, leteoblet.com LG, lg.com Lilo Benecke, l ilobenecke.com<br />

Liola, liola.it Little Greene, littlegreene.com Lodenfrey, lodenfrey.com<br />

Lorenz Bäumer, lorenz baumer.com Lola Paltinger,lolapaltinger.com<br />

Louis Vuitton, louisvuitton.com Luisa Cerano, luisacerano.com Lukas<br />

Dahlén Studio, lukasdahlen.se<br />

M<br />

Maerz, maerz.de Marc Cain, marc-cain.com Margittes, margittes.<br />

de Marion Vidal, marionvidal.com Marjana von Berlepsch,<br />

marjanavonberlepsch.com Matchless, matchlesslondon.com Max Mara,<br />

maxmara.com Meissen Home, meissen.com Mercedes-Benz,mercedesbenz.de<br />

Michael Kors, michaelkors.com Milly, millyny.com Minx,<br />

minx-mode.de Miranda Konstantinidou, mirandakonstantinidou.com<br />

Miss Lillys Hats, misslilyhats.at Missoni missoni.com Missoni Home,<br />

missonihome.it Miu Miu, miumiu.com Monies, monies.dk Möbel<br />

Inhofer, inhofer.de Moonstruck,moonstruckaccesories.com Mothwurf,<br />

mothwurf.com Mouton Collet, moutoncollet.com Mühlbauer, muehlbauer.at<br />

Münchner Manufaktur, muencher-manufaktur.de Mulberry,<br />

mulberry.com My Herzallerliebst, myherzallerliebst.de<br />

N<br />

O<br />

Nach, über yoox.com Navyboot, navyboot.ch Neonsens, neosens.<br />

com N°21, numeroventuno.com<br />

Ole Lynggaard Copenhagen, olelynggaard.com Olympia Le-Tan,<br />

olympialetan.com Olympus, olympus.de Ophelia Blaimer,<br />

opheliablaimer.de Osborne &Little, osborneandlittle.de O.X.S, oxs.it<br />

P<br />

Patek<br />

Paule<br />

Philippe, patek.com<br />

Ka, pauleka.com Peter<br />

Parmigiani, parmigiani.ch<br />

Hahn, peterhahn.de Piaget,<br />

piaget.com Pierre Frey, pierrefrey.com Pierre Hardy, pierrehardy.com<br />

Pomellato, pomellato.com Prada, prada.com Pollini, pollini.com<br />

Pretty Loafers, prettyloafers.com Pringle of Scotland, pringlescotland.<br />

com Pezzo, pezzo-strick.de<br />

R<br />

Ralph Lauren<br />

rene-lezard.com<br />

Collection, ralphlauren.com René<br />

Replay, replay.it Riani, riani.de<br />

Lezard,<br />

Roeckl,<br />

roeckl.com Rolex rolex.com Romo, romo.de Rubelli, rubelli.com<br />

S<br />

Sacai, sacai.jp Sahco, sahco.com Saint Laurent by Hedi Slimane,<br />

ysl.com Salvatore Ferragamo, salvatoreferragamo.com Sami<br />

Kallio Studio, kallio.nu Samtherz, samtherz.de Santoni, santonishoes.<br />

com Schacky & Jones, schackyandjones.com Schatzi, schatzimuenchen.de<br />

Schumacher, dorothee-schumacher.com Sévigné,<br />

sevigne.de Sharon Wauchob, sharonwauchob.com Solange Azagury-<br />

Partridge, solange.co.uk Sportalm, sportalm.at Sportmax, sportmax.<br />

com St. Emile, st-emile.de Stefanel, stefanel.com Steffen Schraut,<br />

steffenschraut.com Stella McCartney, stellamccartney.com Strawberry<br />

& Cream, strawberryandcream.de Strenesse, strenesse.com Stuart<br />

Weitzman, stuartweitzman.com Susa Beck, susabeck.com Swarovski by<br />

Shourouk, swarovski.com<br />

T<br />

Tibi, tibi.com Tiffany & Co., tiffany.de Thomas Sabo, thomassabo.com<br />

Tod‘s tods.com Trachtesetter, trachtsetter.de Trixi Schober, trixischober.de<br />

U<br />

V<br />

United Colors of Benetton, benetton.com Unützer, unuetzer.de<br />

Vaute Couture, vautecouture.com Veja, veja.fr Vernissage, über<br />

notjustalabel.com Véronique Leroy, veroniqueleroy.com Vitra,<br />

vitra.com<br />

W<br />

&<br />

Windsor, windsor.de Wolford, wolford.com Woodstockholm,<br />

woodstockstockholm.com Wunderkind, wunderkind.com.<br />

& Other Stories, stories.com 0039 Italy, 0039italy.com 7 for all<br />

mankind, 7forallmankind.com<br />

MADAME 8/2013


TEXT: Nina-Victoria Suess. FOTOS: Benjamin Hadad (1); Jan Rasmus Voss (1)<br />

MÜNCHEN<br />

â 7580 666 Schlafen auf Natur: Darauf setzt der griechische Hersteller<br />

Coco-Mat und hat jetzt auch einen Store in Berlin-Mitte (Leipziger<br />

Straße 112). Neben Betten und anderem Schlafzimmermobiliar mit exklusivem<br />

Design gibt es Bettwäsche, Handtücher und Kosmetik von Korres.<br />

â756 )5$1Ç$,6 Das Pariser Trendlabel für feminine, raffinierte Mode,<br />

La Fée Maraboutée, hat eine Dépendance am Ku’damm eröffnet<br />

(Kurfürstendamm 201). Und ist neu im Web: lafeemaraboutee-berlin.de<br />

â /8;86Ĉ67503)( Auf 200 m² präsentiert<br />

Falke nun stylishe Legwear, coole Sportbekleidung<br />

sowie die Falke Menswear. Natürlich<br />

in Zürichs exklusivster Lage: Rennweg 2.<br />

21/,1(<br />

â Ĉ+Ĉ)$6+,21,67$ Das<br />

junge Modelabel Glaw<br />

bietet seine Kollektion<br />

nun auch online an. Wir<br />

freuen uns über die<br />

frischen Schnitte der<br />

Berliner Designer<br />

Jesko Wilke und<br />

Maria Poweleit.<br />

glaw-berlin.com<br />

/,)(67


EVENTS<br />

Stimm- und<br />

Sprechtrainerin<br />

Nicola Tiggeler<br />

„Terre Caramel“:<br />

Bronzing-Puder von<br />

Couleur Caramel<br />

Katrin Riebartsch<br />

(MADAME), Urs Kissling<br />

(Geschäftsführer<br />

Bucherer Deutschland),<br />

Susanne Stefanski<br />

(MADAME)<br />

186<br />

Workshop-Partner<br />

Smart sorgte mit<br />

dem E-Smart und<br />

den Smart E-Bikes<br />

für einen perfekten<br />

umweltbewussten<br />

Ausflug<br />

BALANCE & BEAUTY<br />

Im wunderschönen Wellness-Refugium „Das Kranzbach“,<br />

in idyllischer Lage bei Garmisch-Partenkirchen, konnten<br />

zwölf MADAME-Leserinnen neue Energie tanken: Ausgewählte<br />

Beauty- und Health-Partner hatten ein perfektes<br />

Programm zusammengestellt – Schauspielerin Nicola Tiggeler<br />

schulte die Teilnehmerinnen mit einem speziellen<br />

Stimmtraining, „Integral Health Balance“-Coach Andrea<br />

Weller sorgte für neue Körper-Harmonie, während die Profis<br />

von Thalgo La Beauté Marine, Couleur Caramel und Moroccanoil<br />

mit Spa-Behandlungen, Make-up-Seminar und<br />

Haarstyling-Masterclass Beauty at its Best zelebrierten.<br />

Beim Beauty-<br />

Workshop mit<br />

Morrocanoil<br />

Michaela Stahl,<br />

Inge Poths<br />

Christoph Müller,<br />

Schmuckdesigner<br />

Jochen Pohl, Theresa<br />

Aumer, Andreas<br />

Krieger<br />

Charly Weigelt, Bernd<br />

Keil (Geschäftsführer<br />

Bucherer Palais an der<br />

Oper), Ana Meda<br />

BUCHERER: NEUER<br />

FLAGSHIPSTORE<br />

Der Schweizer Luxusjuwelier hat eines<br />

der edelsten Domizile Münchens bezogen.<br />

Im perfekt renovierten Palais an<br />

der Oper eröffnete er einen neuen Flagshipstore<br />

(Residenzstr. 2). Die Kunden<br />

dürfen sich auf die großzügigen Räumlichkeiten<br />

freuen. So gibt es parterre<br />

elegant in Szene gesetzte Uhren namhafter<br />

Hersteller und im ersten Stock<br />

den Traumschmuck von Bucherer.<br />

Styling-Tipps von<br />

Moroccanoil-Expertin<br />

Marina Siems, Workshop-Teilnehmerin<br />

Brigitte Köhler<br />

Haute Cuisine:<br />

Andrea Weller, Brigitte<br />

Köhler, Sylvia Grünberger<br />

beim Kochkurs von<br />

Stefan Kurtzke<br />

Totale<br />

Entschleunigung<br />

Künstler Felix Scholz,<br />

Elena Ciolkowiak<br />

MADAME 8/2013<br />

Fotos: Richard Pierce/Moroccanoil (1); Andreas Tischler (6); Louis Vuitton (9)


Schauspieler<br />

Elyas M‘Barek<br />

Schauspielerin<br />

Stephanie<br />

Stumph<br />

Schauspielerin<br />

Hannah<br />

Herzsprung<br />

Thomas Sabo,<br />

Moderatorin<br />

Verena Wriedt,<br />

Markenbotschfter<br />

David Garrett<br />

Hubertus von<br />

Hohenlohe, Musikerin<br />

Céline Roscheck<br />

Sarah Biasini,<br />

Roberto Eggs<br />

(Louis Vuitton)<br />

THOMAS SABO: NEUER SHOP<br />

Es ist sicherlich auch eine Liebeserklärung an Wien: Nach<br />

großem Umbau hat der weltweit größte Thomas-Sabo-<br />

Store in der Seilergasse eröffnet. Die vielen hochkarätigen<br />

Gäste feierten den neuen Store gebührend. Highlight des<br />

Abends: das Privatkonzert von Stargeiger David Garrett.<br />

DJane<br />

Joyce Muniz<br />

Jamie Corby, Sonja<br />

Opel (Thomas Sabo),<br />

Ralf Barthelmess<br />

(Thomas Sabo)<br />

LOUIS VUITTON:<br />

GRAND OPENING<br />

Sicherlich eine der vornehmsten Adressen der Stadt: In<br />

der neugestalteten Münchner Residenzpost eröffnete<br />

Louis Vuitton das erste deutsche Maison: Nun kann sich<br />

auf rund 1 300 Quadratmetern, verteilt auf drei Stockwerke,<br />

die gesamte mondäne Welt des berühmten französischen<br />

Lifestyle-Hauses entfalten. Beim glamourösen Opening<br />

durfte Louis-Vuitton-Chef Michael Burke viele internationale<br />

Gäste begrüßen, unter ihnen Superstar Uma Thurman.<br />

Schauspielerin<br />

Cosma Shiva<br />

Hagen<br />

Benoit-Louis<br />

Vuitton und<br />

Roberto Eggs<br />

Patrick Louis Vuitton mit<br />

Oldtimer, einem BMW 326<br />

Louis-Vuitton-CEO Michael<br />

Burke mit Hollywoodstar<br />

Uma Thurman<br />

Society-Girl<br />

Olivia Palermo<br />

Sängerin Alina<br />

Süggeler<br />

Fabienne Nadarajah, Ralf Mock<br />

(Thomas Sabo), TV-Modeartorin<br />

Alexandra Polzin


EVENTS<br />

Shuttle-Service vom Feinsten: PR-Lady Eveline<br />

Sallinger und Katrin Riebartsch (MADAME) vor dem<br />

CLS Shooting Brake von Mercedes Benz<br />

Armin Zogbaum, Tanja Medweth<br />

Moderatorin Nina<br />

Moghaddam, PR-Profi<br />

Guido Boehler<br />

188<br />

Ursula Hartlieb<br />

(Nobilis), Eike Knüppel<br />

(Mercedes Benz)<br />

Top-Coiffeur André Goerner<br />

machte die Damen abendfein:<br />

Justine Gaetcke (Babor),<br />

Evelyn Grit Mohr (La<br />

Biosthétique)<br />

GLAMOUR PUR:<br />

DUFTSTARS 2013<br />

Zur Verleihung des Deutschen Parfumpreises<br />

lud Brand Media auch im<br />

Namen von MADAME nach Berlin. 1.<br />

Station: Cocktail im „Hotel de Rome“. 2.<br />

Station: das Tempodrom, wo Barbara<br />

Schöneberger souverän und witzig<br />

durchs Programm führte. Die Showacts:<br />

die britische Band Blue und die Motown-<br />

Legende The Supremes. Die Gewinner<br />

finden Sie auf fragrancefoundation.de<br />

TOD‘S: NEUE KOLLEKTION<br />

Frauen lieben Taschen! Und so lud das italienische Luxus-<br />

label Tod‘s in seinen Düsseldorfer Store (Königsallee 12). Der<br />

Anlass: die Präsentation der neuen D.D.-Bag-Kollektion.<br />

Gastgeber Bortolo Venturelli (Director Deutschland/Nord-<br />

Europa) begrüßte 250 Gäste zum ausgelassenen Cocktail.<br />

Barbara Stumm,<br />

Marco Stein (7 for<br />

all mankind)<br />

Helma Spieker (Brand Media),<br />

Kerstin Pooth (Peek & Cloppenburg)<br />

Boris Schramm<br />

(GroupM Germany),<br />

Verleger Christian<br />

Medweth (Media<br />

Group Medweth)<br />

Alexander Kratz<br />

(Brand Media), Julia<br />

Bischoff (Armani)<br />

Schauspielerinnen Barbara<br />

Meier, Tina Bordihn,<br />

Anna-Katharina Samsel<br />

Dorothee von<br />

Posadowsky,<br />

Dietrich<br />

Baumgart<br />

Andreas Haumesser<br />

(Estée Lauder)<br />

Robert Sandmann<br />

(Geschäftsführer<br />

MADAME Verlag),<br />

Hendrik Lakeberg<br />

(L‘Officiel Hommes)<br />

Moderatorin Birgit<br />

Schrowange,<br />

Fashion-Designer<br />

Steffen Schraut<br />

Tod‘s-Director<br />

Bortolo Venturelli ,<br />

Kirstin Deutelmoser<br />

(GDS Düsseldorf)<br />

Svenja Brokate (Puig),<br />

Anna Lauerbach (Laurèl)<br />

Ingo Kohlschein<br />

(Jahreszeiten Verlag),<br />

Eva Hoffmann (LVMH)<br />

MADAME 8/2013<br />

Fotos: Boris Draschoff (11); Luca Cattaneo (10); Goran Gajanin (8)


Sonia Benigni<br />

(Pomellato), Katrin<br />

Riebartsch (MADAME)<br />

Valeria Czernis (Geox),<br />

Giulia Masla (Studio<br />

Smith Petersen)<br />

Tobias Guttenberg<br />

mit Schauspielerin<br />

Doreen Dietel<br />

Barbara Granetzny-Goertz<br />

(MADAME), Florinda<br />

Busalacchi (Acqua di Parma)<br />

Nina Steiger,<br />

Kathrin Wirtz (beide<br />

MADAME)<br />

PUBLISHERS LUNCH<br />

Get-together mit Tradition in Mailand: Brand Media und<br />

MADAME luden Freunde und italienische Business-Partner<br />

zum Publishers Lunch. Die Location für inspirierende Gespräche<br />

(und feine italienische Spezialitäten): das Restaurant<br />

Giacomo Arengario mit Blick auf den Mailänder Dom.<br />

Domenico Galluccio<br />

(Moncler)<br />

Fiore Fanelli<br />

(Fratelli Rosetti),<br />

Daniela Bollino<br />

(Michael Kors)<br />

Tim Neugebauer (Nymphenburg), Veronika Beck,<br />

Bernd von Stumberg (Nymphenburg)<br />

Janeth und Andreas<br />

Zobel von Giebelstadt<br />

(Loringhoven)<br />

Francesca Vallania<br />

(Bottega Veneta)<br />

Ines Knauer, Paola Magis (beide Fay)<br />

SOMMERLICHER<br />

COCKTAIL<br />

Handschuh- und Accessoire-Queen<br />

Annette Roeckl und MADAME luden<br />

zum frühsommerlichen Cocktail in<br />

den Münchner Roeckl-Store (Maffei-<br />

str. 1). Anlass: die von Roeckl für<br />

MADAME entworfene Gürtelschließe,<br />

das Must-have-Accessoire der Saison,<br />

das man mit jeden Tuch individuell<br />

stylen kann. Der Himmel schickte<br />

Sonnenstrahlen. Bestlaune garantiert.<br />

Jörg Bernicken,<br />

(Moet Hennessy)<br />

Annette Roeckl<br />

(Roeckl),<br />

Katrin Riebartsch<br />

(MADAME)<br />

Manuela<br />

Mettica, Graziano<br />

Rossignoli<br />

(beide Prada)<br />

Viviana<br />

Bartoccetti,<br />

Barbara Pedrini<br />

(beide Dolce &<br />

Gabbana)<br />

Eveline Sallinger,<br />

Katharina Naehr<br />

(Roeckl)<br />

Gabriele Giorgini, Silvia Agostini<br />

(beide Salvatore Ferragamo),<br />

Alexander Kratz (Brand Media)<br />

So hübsch: Blumen, Tücher & MADAME


HOROSKOP FÜR AUGUST<br />

LÖWE<br />

DIE GEBURTSTAGSKINDER<br />

DES MONATS ZEIGEN SICH<br />

SOUVERÄN, CLEVER UND<br />

HERZLICH ZUGLEICH<br />

23.7.–2.8. Saturn steht in Spannung zu Ihrer<br />

Sonne: Das macht Sie nachdenklich, lenkt<br />

Ihre Gedanken auf Vergangenes, lässt Sie vorsichtiger<br />

taktieren. Venus hält vom 16. bis<br />

25.8. mit schönen Liebesaspekten dagegen.<br />

Sie strahlen wieder, haben mit Saturn aber<br />

Weisheit und eine gewisse Reife entwickelt –<br />

die Sie erfolgreich und begehrenswert machen!<br />

3.8.–13.8. Uranus sorgt für Aufbruchstimmung<br />

und die Sonne dafür, dass Sie noch schneller<br />

als sonst im Mittelpunkt stehen. Sie genießen<br />

die Aufmerksamkeit, möchten Ihrer Aben-<br />

teuerlust Raum geben und das Leben mit<br />

allen Sinnen genießen. 14.8.–23.8. Dank<br />

Merkur haben Sie vom 18. bis 23.8. alle<br />

Trümpfe in der Hand und ein Näschen für<br />

lukrative Geschäfte. Freunde und Familie<br />

kommen dabei nicht zu kurz: Sie zeigen sich<br />

ihnen von Ihrer absoluten Schokoladenseite.<br />

190<br />

JUNGFRAU<br />

24.8.–2.9. Saturn macht Sie zur erfolgreichen<br />

Managerin – im Job und<br />

privat. Ihre Ratschläge sind begehrt,<br />

denn Sie treffen damit einfach immer<br />

ins Schwarze. Tipp: eine gute Zeit für<br />

Immobiliengeschäfte. 3.9.–12.9. Venus<br />

und Mars lenken Ihre Gedanken<br />

zunächst weg von den Pflichten, hin<br />

zur Kür des Lebens. Im letzten Drittel<br />

arbeiten Sie dann alles auf, was zuvor<br />

liegen geblieben ist. 13.9.–23.9. Sie<br />

werden jetzt von Venus wachgeküsst:<br />

Ein Herzenswunsch geht in Erfüllung.<br />

Ihr Charisma wächst, ebenso Ihr Wohl-<br />

befinden. Ihren Hang zum Luxus?<br />

Können Sie sich derzeit ruhig leisten!<br />

WAAGE<br />

24.9.–3.10. Sonst so charmant, treten<br />

Sie nun erstaunlich bestimmt auf. Mit<br />

Leidenschaft setzen Sie sich dabei für<br />

Schwächere ein. Vom 16. bis 25.8.<br />

stimmt Venus Sie wieder milder.<br />

4.10.–13.10. Sie sind nun anfälliger für<br />

Stress. Bis 15.8. wirken Mars und<br />

Uranus ganz schön explosiv. Meiden<br />

Sie Risiken und Auseinandersetzungen.<br />

Ab dem 25.8. glättet Venus die Wogen.<br />

14.10.–23.10. Sie möchten viel erreichen<br />

und das am liebsten sofort. Vorsicht:<br />

Vom 13. bis 28.8. treibt Sie Mars<br />

etwas zu sehr an! Hören Sie auf Ihren<br />

Körper, wenn er Ihnen „stopp“ zuruft.<br />

Und genießen Sie laue Sommerabende.<br />

SKORPION<br />

24.10.–2.11. Das wird ein Monat nach<br />

Maß: Jupiter schenkt Ihnen besonderes<br />

Glück, Saturn Souveränität und<br />

Neptun ein tolles Gespür für den richtigen<br />

Moment. Was Sie auch an<br />

packen, es gelingt! 3.11.–12.11. Sie stehen<br />

hinter dem, was Sie tun, treten<br />

entsprechend überzeugend auf. Kein<br />

Wunder, dass andere Ihren Vorschlägen<br />

ohne zu murren folgen. Jupiter<br />

bietet ab 11.8. die Chance, einen<br />

lukrativen Vertrag zu unterschreiben.<br />

13.11.–22.11. Vom 13. bis 28.8. sind Sie<br />

richtig in Ihrem Element, krempeln<br />

die Ärmel hoch und setzen Ihre Ideen<br />

um. Und Ihr Charme sorgt dafür, dass<br />

man Ihnen liebend gern dabei hilft.<br />

SCHÜTZE<br />

23.11.–2.12. Es geht schleppend voran,<br />

Sie fühlen sich nicht mehr so frisch<br />

wie noch im Juli. Venus rät vom 16.<br />

bis 25.8. zu einem Kultururlaub. Die<br />

neuen Anregungen helfen Ihrer<br />

Kreativität wieder auf die Sprünge.<br />

3.12.–12.12. Uranus stachelt jetzt Ihre<br />

Lust auf Veränderungen an. Umzug,<br />

Typveränderung, anderer Job, neue<br />

Liebe: Alles ist möglich, sofern Sie<br />

aktiv werden und es nicht bei bloßem<br />

Kopfkino belassen. 13.12.–21.12. Under-<br />

statement? Nein danke! Sie brauchen<br />

Luxus und sind auch anderen gegenüber<br />

großzügig. Und damit gewinnen<br />

Sie auch die Sympathien anderer.<br />

STEINBOCK<br />

22.12.–31.12. Sie sehen in allem das<br />

Positive, beweisen perfektes Timing<br />

und neues Selbstvertrauen. Doch Ihre<br />

Gefühle könnten Ihnen vom 16. bis<br />

25.8. ein Schnippchen schlagen.<br />

Hüten Sie sich vor einem Don Juan.<br />

1.1.–10.1. Mit Ihrer Ungeduld machen<br />

Sie sich selbst das Leben schwer.<br />

Geben Sie sich und anderen mehr Zeit.<br />

Ein Konflikt lässt sich nur mit der nötigen<br />

inneren Ruhe klären. Danach geht<br />

alles leichter. 11.1.–20.1. Venus lässt Sie<br />

jetzt das Savoir-vivre entdecken – und<br />

aller Stress fällt von Ihnen ab.<br />

Gelassen und raffiniert spielen Sie<br />

Ihre Weiblichkeit vor allem in der<br />

Liebe aus und punkten mit Gefühl.<br />

WASSERMANN<br />

21.1.–30.1. Man erwartet eine klare<br />

Aussage, doch Sie möchten sich<br />

(noch) nicht festlegen. Nutzen Sie<br />

vom 16. bis 25.8. die Gunst von Venus<br />

für einen Wellnessurlaub. 31.1.–9.2. Der<br />

alte Trott hat ausgedient, Sie erfinden<br />

sich gerade neu. Selten haben Sie<br />

so attraktiv und mitreißend gewirkt.<br />

Man buhlt regelrecht um Ihre Gunst.<br />

10.2.–19.2. Einmal im Jahr zeigt sich<br />

der Vollmond im eigenen Zeichen.<br />

Am 21.8. sind Sie an der Reihe!<br />

Nutzen Sie diese besondere Chance,<br />

um alte Zöpfe abzuschneiden, neue<br />

Vorhaben anzuvisieren und dem eigenen<br />

Leben neuen Drive zu verpassen.<br />

FISCHE<br />

20.2.–28.2. Nervige Grübeleien können<br />

Sie abstellen. Sie festigen sich inner-<br />

MADAME 8/2013


lich, erlangen privat und beruflich<br />

neue Zufriedenheit. Sie haben nun<br />

Carte blanche. 1.3.–10.3. Sie zeigen<br />

sich aktiv und optimistisch. Mars und<br />

Jupiter machen Sie sportlich, geistig<br />

beweglich und entscheidungsfreudig<br />

wie selten. Und Venus meint: Sogar<br />

schicksalhafte Begegnungen sind nun<br />

möglich! 11.3.–20.3. Ab 12.8. kommen<br />

Sie in Schwung, und wie! Endlich<br />

können Sie sich für ein Projekt einsetzen,<br />

von dem Sie überzeugt sind.<br />

Zwar muss Ihr Partner kurzfristig<br />

zurückstecken, doch das ändert nichts<br />

an einer entspannten Grundhaltung.<br />

WIDDER<br />

21.3.–31.3. Neues fasziniert Sie ungemein.<br />

Sie lassen sich schnell auf einen<br />

Flirt oder mehr ein. Verlieren Sie nicht<br />

den Kopf, sondern geben Sie dem<br />

Mann Zeit, sich auch zu bewähren.<br />

1.4.–10.4. Sonne und Merkur bringen<br />

neues Selbstvertrauen. Vom 13. bis<br />

18.8. winkt außerdem ein finanziell<br />

interessantes Angebot. Stress setzt<br />

Ihnen nun aber mehr zu als sonst.<br />

Relaxen Sie daher öfter. 11.4.–20.4. Ab<br />

dem 15.8. sind Sie sehr angriffslustig.<br />

Sie wollen endlich wissen, was Sache<br />

ist und sich nicht länger von unentschlossenen<br />

Leuten bremsen lassen.<br />

Vom 19.8. bis 24.8. gelingt ein Coup.<br />

STIER<br />

21.4.–30.4. Ab 23.8. bringt die Sonne<br />

neuen Auftrieb, was Ihren Zweckpessimismus<br />

ausbremst. Sie können<br />

ein Projekt durchboxen. Aber bitte<br />

nicht übers Ziel hinausschießen!<br />

1.5.–10.5. Sie leben Ihre Sinnlichkeit<br />

offen aus, entwickeln ein lässigeres<br />

Lebensgefühl und überzeugen mit<br />

einer Idee selbst hartnäckige Zweifler.<br />

11.5.–20.5. Sie faszinieren mit Esprit.<br />

Singles schließen interessante Kontakte<br />

mit Aussicht auf mehr. Vom 8. bis 16.8.<br />

bietet Venus ideale Urlaubsaspekte.<br />

ZWILLINGE<br />

21.5.–31.5. Ihre größten Trümpfe sind<br />

Flexibilität und rhetorisches Geschick.<br />

Das bringt Pluspunkte – beruflich und<br />

zwischenmenschlich. Venus stellt vom<br />

16. bis 25.8. die schönen Dinge des<br />

Lebens in den Fokus. 1.6.–11.6. Ein eher<br />

irritierender Monat, was Herzensdinge<br />

betrifft! Aber was zunächst<br />

unklar ist, bekommt ab 25.8. eine<br />

sehr positive Ausrichtung. Sie strahlen<br />

vor Glück. 12.6.–21.6. Sie haben das<br />

Gefühl, zu wenig Zeit für das wirklich<br />

Wichtige zu haben. Richten Sie Ihre<br />

Prioritäten neu aus und lassen Sie<br />

genug Raum für die Liebe.<br />

KREBS<br />

22.6.–1.7. Glücksplanet Jupiter verwöhnt<br />

Sie bis 15.8. mit Liebeswonnen<br />

und beruflichen Aufstiegschancen.<br />

Sie sollten wissen: Lange zu zögern<br />

wäre eine Schande! 2.7.–12.7. Bis 14.8.<br />

läuft es so dahin, doch das ist nur die<br />

Ruhe vor dem Sturm: Danach können<br />

Sie Ihrem Leben eine neue Wendung<br />

geben und Stärken in sich entdecken,<br />

von denen Sie nichts geahnt hatten.<br />

13.7.–22.7. Zurückhaltung ist fehl am<br />

Platz. Mit Energie und Durchsetzungskraft<br />

können Sie vom 12. bis 28.8.<br />

selbst Schwieriges souverän meistern.<br />

Alles klappt schneller, weil Sie jetzt<br />

ganz genau wissen, was Sie wollen.<br />

Möchten Sie wissen, wie Ihre ganz persönliche Zukunft aussieht?<br />

Die erfahrenen und liebevollen Astrologen, Kartenleger und<br />

Hellseher von viversum beraten Sie 15 Minuten GRATIS am Telefon<br />

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Gutenbergstrasse 1 | 94036 Passau<br />

Telefon 0851.9661880<br />

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TRACHTEN-<br />

POESIE Die<br />

aufwendigen Trachtenkleider<br />

von Lena Hoschek<br />

werden schnell zu<br />

Lieblingsteilen. Sie<br />

überzeugen mit liebevollen<br />

Details und hochwertigen<br />

nostalgischen Stoffen. Ihr<br />

Handwerk hat die<br />

32-jährige Designerin u. a.<br />

bei Vivienne Westwood<br />

gelernt, bevor sie sich mit<br />

ihrem typisch weiblichen<br />

Retrostil 2006 selbstständig<br />

machte. Foto: Dirndl<br />

„Theodora“, um 1100 Euro<br />

Applaus<br />

Das letzte Wort hat die Mode: hier die Must-haves<br />

für einen gelungenen WIESN-AUFTRITT. Übrigens, das<br />

Oktoberfest feiert dieses Jahr sein 180. Jubiläum<br />

192<br />

DAS HAT CHARME KÜNSTLERIN ANJA<br />

FRACKMANN FÜLLT NORMALERWEISE<br />

GROSSE LEINWÄNDE MIT IHRER<br />

ZEITGENÖSSISCHEN KUNST. UNTER DEM<br />

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LIEBLINGSMOTIV AUFMALEN. SCHÜRZE<br />

AB 150, TASCHE AB 220 EURO<br />

EYECATCHER Das<br />

Schmucklabel<br />

Strawberry &<br />

Cream setzt<br />

diese Saison auf<br />

intensive Farben<br />

und Tiermotive.<br />

Unser Favorit:<br />

lange Kette mit<br />

Halbedelsteinen,<br />

um 200 Euro<br />

LEGENDÄR Wie die zünftige Blasmusik<br />

und das Kettenkarussell gehört auch das traditionelle<br />

Wiesndirndl von Lodenfrey zu jedem Oktoberfest<br />

dazu. Dieses Jahr hat das Waschdirndl aus<br />

Baumwolle in Dunkelblau und Nugat ein süßes<br />

Bambi-Muster. Die Modelle gibt es jeweils für<br />

Mütter und Töchter, um 330 und um 250 Euro.<br />

MADAME 8/2013<br />

REALISATION: Nadine Hippler. FOTOS: Uli Uli (1); www.lupispuma.com (1); M. Doerfler (1)


3<br />

1<br />

HOCH HINAUS<br />

1 BILDSCHÖN: HIGH<br />

HEEL VON BURAK<br />

UYAN, UM 900 EURO<br />

2 STIEFELETTE, VON<br />

NEOSENS, UM 185<br />

EURO 3 PEEPTOE AUS<br />

VELOURSLEDER, VON<br />

UNÜTZER, UM 385<br />

EURO 4 AUS SAMT UND<br />

NETZ: HIGH HEEL VON<br />

STUART WEITZMAN,<br />

UM 455 EURO<br />

1<br />

2<br />

2<br />

4<br />

COOLE MASCHE<br />

Unter dem Motto<br />

„O’gstrickt is“ lanciert<br />

das Münchner<br />

Stricklabel Maerz in<br />

limitierter Auflage eine<br />

Oktoberfest-Kollektion<br />

für Frauen und Männer.<br />

Eine Weltneuheit ist<br />

dabei das komplett<br />

gestrickte, figurbetonende<br />

Dirndl aus<br />

Merinowolle, um 800<br />

Euro. Das Oberteil ist in<br />

einem dekorativen In-<br />

tarsienmuster gestrickt<br />

und hat silberne<br />

Kugelknöpfe. Außerdem<br />

gibt es einen passenden<br />

Bolero sowie klassische<br />

Strickjanker in unter-<br />

schiedlichen Farben.<br />

3<br />

4<br />

HIGH GLAM Unter neuem Namen bringt die Marke<br />

Trachtsetter (ehemals Re-Kitz) eine umfangreiche Tracht-à-porter<br />

auf den Markt. Neben den Dirndl-Linien Brillant, Bergkristall und<br />

Rosenquarz, die alpenländische Stoffe mit klaren Silhouetten verknüpfen,<br />

gibt es auch lässige Casualwear. Unten: Dirndl, um 600 Euro.<br />

5<br />

MODE<br />

Guad schaut’s aus!<br />

Die Dirndl-Trends 2013: vielfältige<br />

Stoffe und Farben, authentische<br />

Looks. 1 Elegante Farbkombination:<br />

knieumspielendes<br />

Dirndl mit Bluse und floraler<br />

Schürze, von Laurèl, um 800<br />

Euro 2 Aus Seidengemisch: Dirndl mit<br />

Schnürmieder und Charivari, von<br />

Alpenherz, um 730 Euro 3 Limitiertes<br />

Dirndl, das in Kooperation von Lanz<br />

und mytheresa.com entstanden ist,<br />

um 1000 Euro 4 Märchenhaft:<br />

Samtdirndl mit Plissee-Besatz am<br />

Halsausschnitt und Spitzenschürze,<br />

von Goldmarie, um 650<br />

Euro 5 Sonderedition:<br />

Seidendirndl mit Spitzenschürze,<br />

von Steffen Schraut<br />

exklusiv für Lodenfrey. In<br />

fünf Farben, um 600 Euro


MODE<br />

REIZVOLL Die Kreationen von Mothwurf-Designerin Stefanie Schramke<br />

stehen für dezenten Glamour und Handwerkskunst. Ihre aktuelle Kollektion ist<br />

eine Hommage an Kaiserin Elisabeth von Österreich. Oben: Kleid im Dirndl-<br />

Stil, das mit und ohne Schürze oder Gürtel getragen werden kann. Komplett<br />

von Mothwurf. Dirndl um 630 Euro, Bluse um 200 Euro und Gürtel um 120 Euro.<br />

1<br />

STATEMENT PIECES 1 HANDBE-<br />

STICKTE BERBER BAG, VON ELOUIZE<br />

FOR CHAINGANG, UM 550 EURO<br />

2 KASTIGE TASCHE, VORDERSEITE AUS<br />

STOFF, VON OLYMPIA LE-TAN, UM 1000<br />

EURO 3 CLUTCH MIT KROKO-PRÄGUNG<br />

UND ECHTEM FUCHS, VON MARJANA<br />

VON BERLEPSCH, UM 780 EURO<br />

2<br />

Farbe im<br />

Visier<br />

Individuell, verspielt, feminin,<br />

und das alles in traumhaften<br />

Farbwelten: die Trachtenkollektion<br />

von Katharina Lukacs. Der<br />

Name des Labels: Schatzi.<br />

Besonderheiten: Jedes Dirndl<br />

sowie die Accessoires, wie<br />

Täschchen und Haarschmuck,<br />

werden von der Designerin in<br />

aufwendiger Handarbeit ge-<br />

fertigt. Wer möchte, kann sich<br />

im Atelier auch ein Couture-<br />

Dirndl maßschneidern lassen.<br />

Hof- (1); Horeisch.com<br />

3<br />

(1); Notopoulos (1);S. Muhr T.<br />

194 FOTOS:<br />

MADAME 8/2013<br />

Fotograf (1); F. Deventer (1); H. Neumeister (1); C Bechler (1);<br />

S. Notopoulos (1)


ORNAMENTAL OHRRINGE AUS SWAROVSKI-<br />

KRISTALLEN, MIYUKIPERLEN, JADE UND<br />

LAPISLAZULIPERLEN, VON MIGUEL ASES,<br />

ÜBER NEWONE-SHOP.COM, UM 320 EURO<br />

HERRLICH VIELSEITIG<br />

1 VICHYKARO TRIFFT<br />

AUF WIESNHERZEN:<br />

CARRE VON CODELLO,<br />

UM 30 EURO 2 MIT<br />

PAILLETTENAPPLIKA-<br />

TION: TUCH VON CUTE<br />

STUFF, UM 72 EURO<br />

3 LIEBLINGSSTÜCK:<br />

KARIERTES TUCH MIT<br />

HIRSCHEN, VON<br />

FRAAS, UM 30 EURO<br />

HOT LEGS! KNIESTRÜMPFE IN<br />

AJOUR-DESSINIERUNG UND MIT<br />

SÜSSEM BREZN-ANHÄNGER,<br />

VON FALKE, UM 20 EURO<br />

1 2 3<br />

MADE IN MUNICH<br />

Zur Einstimmung, bevor<br />

es am 21. September<br />

„O’zapft“ heißt, gibt es<br />

dieses Jahr erstmalig<br />

vom 13. bis 28.9. einen<br />

exklusiven, temporären<br />

Wiesn-Pop-up-Store:<br />

mitten in Münchens<br />

City, im Hofgarten,<br />

Galeriestraße 6 a. Kleine<br />

Newcomer-Labels,<br />

traditionelle Unternehmen<br />

und verschiedene<br />

Künstler werden in der<br />

„Monacothek“ ihre<br />

limitierten und eigens<br />

für den Pop-up-Store<br />

designten Kreationen<br />

anbieten. Mit dabei sind<br />

zum Beispiel das<br />

Tücherlabel Ebony &<br />

Ivory, die Münchner<br />

Traditionsstrickmarke<br />

Maerz und die Illustratorin<br />

und Bloggerin Kera<br />

Till, die unter anderem<br />

dem Thema „München<br />

– Weltstadt mit Herz“<br />

eine Kunstausstellung<br />

widmet.<br />

1<br />

5<br />

3<br />

4<br />

6<br />

ZÜNFTIG UND ORIGINELL<br />

1 HANDGESTRICKTER<br />

NOPPEN-CARDIGAN AUS<br />

SCHURWOLL-ALPAKA-<br />

MIX, VON PEZZO, UM 600<br />

EURO 2 FEMININER<br />

JANKER AUS GEWALKTER<br />

WOLLE, VON CHRISTEL<br />

UND SINN, UM 360 EURO<br />

3 LIMITIERTER JANKER<br />

AUS CASHMERE, VON MY<br />

HERZALLERLIEBST, UM<br />

450 EURO 4 RETRO-<br />

MODERN: BLAZER VON<br />

MOTHWURF, UM 550 EURO<br />

5 KURZE, VERZIERTE<br />

JACKE, VON MÜNCHNER<br />

MANUFAKTUR, UM<br />

500 EURO 6 BAYERI-<br />

SCHER KLASSIKER, VON<br />

LODENFREY, UM 400 EURO<br />

KREATIV Cool auch zur Jeans: buntes Blumenbouquet-Mieder<br />

mit Broschen, von Lola<br />

Paltinger, gesehen bei Lodenfrey, um 360 Euro<br />

2


MODE<br />

DETAIL-<br />

VERLIEBT<br />

Mit der Idee, Vintage-Dirndl modern<br />

und zeitgemäß umzusetzen, gründeten<br />

Constanze Maurer und Veronika<br />

Jacklbauer 2011 ihr Label CocoVero.<br />

Die Basis ihrer Kreationen sind<br />

getrennte Mieder und Röcke, denn<br />

„erstens ist das praktischer, und<br />

zweitens hat man mehr Kombinationsmöglichkeiten“,<br />

so das Duo. Weitere<br />

Details: Die Mieder sind mit Borten<br />

oder Bändern verziert, es wird viel mit<br />

indischer Dupionseide und französischer<br />

Spitze gearbeitet und die<br />

Blusen zeichnen sich durch kleine<br />

Flügelärmel aus. Die Preise liegen<br />

zwischen 600 und 900 Euro.<br />

STILVOLL Vor über 25 Jahren startete Christine Weber<br />

ihr Trachtenlabel Anno Domini. In ihren Kollektionen vereint<br />

sie Tradition und Zeitgeist, sie setzt auf hochwertige<br />

Materialien und liebevolle Details. Neu: elegante Jacken<br />

und Mieder. Dirndl oben, um 350 Euro, ges. bei almliebe.com<br />

1<br />

2<br />

OH-LÀ-LÀ-EFFEKT<br />

1 Einzelanfertigung:<br />

floraler Kopfschmuck<br />

von Miss<br />

Lillys Hats, um 650<br />

Euro 2 Reich<br />

geschmückt: Hut<br />

mit Federn, von<br />

Samtherz, um 210<br />

Euro 3 Im Herrenstil,<br />

von Amsel, um<br />

190 Euro 4 Originelle<br />

Alternative: Fascina-<br />

tor von Mühlbauer,<br />

um 285 Euro<br />

5 Traditionell:<br />

Lodenhut von Kepka,<br />

gesehen bei Ludwig<br />

Beck, um 230 Euro<br />

3<br />

5<br />

4<br />

MADAME 8/2013


FOTOS: C. Bechler (1); B. Ametsbichler Photography (1); Hof-Fotograf (1); Horeisch.com (1); A. Achmann (1); I. Folie (1)<br />

1<br />

2<br />

DAS PUTZT! OHNE<br />

SCHMUCK IST DAS<br />

DIRNDL-STYLING<br />

NICHT KOMPLETT:<br />

1 MAJESTÄTISCH:<br />

KRISTALLCOLLIER<br />

VON SWAROVSKI BY<br />

SHOUROUK, UM 700<br />

EURO 2 MODERN<br />

ETHNO: COLLIER<br />

VON CHAINGANG, UM<br />

2 900 EURO 3 KETTE<br />

MIT DE KO RA TI VEN<br />

ANHÄNGERN, VON<br />

OPHELIA BLAIMER,<br />

UM 75 EURO<br />

3<br />

1<br />

MIT ETWAS GLÜCK SIND DIESE HIGHLIGHTS IHRE NEUEN WIESN-BEGLEITER<br />

2<br />

PRACHTSTÜCKE 1 Das zart gemusterte Seidendirndl mit Schnürmieder ist eine Sonderedition,<br />

die Sportalm für Peter Hahn kreiert hat. Das Outfit gibt es einmal zu gewinnen (Wert: um 685<br />

Euro) 2 Der Clou an den Samtherz-Dirndln sind die dehnbaren Mieder, die eine tolle Passform<br />

haben und superbequem sind. Der edle Zweiteiler „Rubinchen“ mit Samtmieder, Seidenrock und<br />

-schürze ist für eine Gewinnerin reserviert (Wert: um 850 Euro) 3 Die Labels Fraas und Schatzi<br />

haben zusammen ein Seidentuch mit bayerischen Motiven designt, das es exklusiv fünfmal zu<br />

gewinnen gibt (Wert: jeweils um 100 Euro). UND SO KÖNNEN SIE GEWINNEN: einfach eine<br />

Postkarte (mit Größen- und Labelangabe) bis 13.8.2013 schicken an: Redaktion MADAME,<br />

Stichwort „Wiesn“, Leonrodstraße 52, 80636 München. Oder unter madame.de/verlosung<br />

ZAUBERHAFT<br />

1953 begann Sportalm<br />

aus Kitzbühel als kleine<br />

feine Stickerei. In den<br />

1970er-Jahren dann hat<br />

Sportalm die Farbe ins<br />

Dirndl gebracht. Und<br />

beweist seitdem, dass<br />

alpiner Lifestyle und<br />

internationale Mode<br />

wunderbar zusammenpassen.<br />

Die Herbstkollektion,<br />

die von<br />

Powerfrau Ulli Ehrlich<br />

entwickelt wurde,<br />

zeichnet sich durch<br />

einen gelungenen Mix<br />

aus Tradition und<br />

Moderne aus: Überlieferte<br />

Designs, Retro-<br />

Details und Handwerk Originell Die luxuriösen<br />

treffen auf innovative Zickzack- und Streifenstoffe von Missoni Home sind<br />

Drucke, moderne<br />

einfach traumhaft schön. Viel zu schade, wenn sie<br />

Schnitte und trendige nur zu Hause ihr bohemienhaftes Flair verströmen,<br />

Farben. Neben Dirndln fanden Martina Nägeli und Susanne Rauh, die<br />

gibt es auch Jacken,<br />

beiden Inhaberinnen des Münchner Missoni-Homewitzige<br />

Retro-Shirts mit Stores (Lederstraße 10). Ihre Idee: Ab sofort kann<br />

Postkartenmotiven und man aus den unendlich vielen Deko-Stoffen seinen<br />

Pullis im Alpen-Chic. Favoriten aussuchen. Schritt zwei: Der Stoff wird<br />

Links: Dirndl „Lichtenberg“,<br />

um 600 Euro.<br />

dann von Schneidermeisterin Ursula Matschy-<br />

Kramberger in ein Dirndl oder eine Schürze<br />

verwandelt. Nach Maß natürlich. Preis auf Anfrage. 197<br />

3


Special: Accessoires!<br />

Schuhe, Taschen, Schmuck: Wir zeigen,<br />

was unsere Herzen höher schlagen<br />

lässt. Dazu die wichtigsten Trends:<br />

Ethno, Clean Chic, Pastell, Modern<br />

Glamour, Pelz. Als Extraheft im XXL-<br />

Format zum Herausnehmen<br />

September 2013<br />

GRAU LIEBT NEON<br />

Zweifarbiger Mantel,<br />

Rolli und Glockenrock,<br />

alles von Stella<br />

McCartney. Mohairpulli<br />

in Pink und Rot, von<br />

Studio Laend Phuengkit.<br />

Schuhe: Casadei.<br />

Handschuhe: Roeckl.<br />

Strumpfhose: Kunert.<br />

Tapete: JAB Anstoetz<br />

COOLE BOMBERJACKEN (HIER: TOD’S)<br />

MODE Noch nie gab es so<br />

viele so schöne Mäntel.<br />

Wir zeigen, wie man sie<br />

kombiniert. Mal sexy,<br />

mal lässig: Power-<br />

Material Nappa.<br />

Sweater de luxe: Die<br />

neuen Pullis sind das<br />

Stylingtool Nº 1. Jung<br />

aussehen mit 30+, 40+,<br />

50+, 60+: Fashion in Schwarz-Weiß. BEAUTY &<br />

WELLNESS Clean oder glamourös: die aktuellen<br />

Trends für Frisuren und Make-up. Anti-Aging: So<br />

funktioniert Lifting per Ultraschall. 30+, 40+, 50+,<br />

60+: die perfekte Haarpflege für jedes Alter.<br />

Favoriten: neue Seren. Psycho: Wie Coaching Paaren<br />

in der Sinnkrise helfen kann. KULTUR Top Ten: zehn<br />

ungewöhnliche Kunstwerke, zu denen eine Reise<br />

lohnt. Im Interview: Regisseurin Sofia Coppola.<br />

Und der deutsche Stardirigent Cornelius Meister.<br />

LIFESTYLE Wir sind so frei! Über den – gar nicht so<br />

lässigen – Umgang mit Tabus. Reise-Guide: Bergens<br />

schönste Spots und Adressen. Karriere: Wie man<br />

sich mit Charme (und Nachdruck) Gehör verschafft.<br />

Ausgehen: Top-Adressen mit Blick aufs Wasser.<br />

MYSTISCH: EINE REISE DURCH KAMBODSCHA<br />

KONTRASTPROGRAMM: DIE NEUEN MAKE-UP-TRENDS FÜR DEN HERBST<br />

DIE NEUE MADAME GIBT ES AB 14. AUGUST BEI IHREM ZEITSCHRIFTENHÄNDLER<br />

MADAME 8/2013<br />

FOTOS: Thanassis Krikis (1); ICS Travel Group (1); Access/Kolja v. d. Lippe (2); Thomas (1)


www.peterhahn.de<br />

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TWINSET<br />

IN REINER SCHURWOLLE<br />

ab € 49,95<br />

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Nicht kombinierbar. Mindestbestellwert € 49,–<br />

Gültig bis 25.09.2013<br />

• Perfekt in Form gestrickt in unseren Ateliers<br />

• Hervorragender Tragekomfort durch hohe<br />

Atmungsaktivität und Weichheit<br />

• Ständige Qualitätskontrollen<br />

• Formstabile Rippenabschlüsse<br />

• Ausgezeichnet mit dem WOOLMARK-Siegel<br />

• Maschinenwaschbar durch „Superwash”-Ausrüstung<br />

Twinset in 100% Schur wolle: PURE TASMANIAN WOOL.<br />

Lege rer, figur schmeicheln der Schnitt mit formstabilen<br />

Rippen-Abschlüs sen. Geknöpfte Strick jacke mit Rundhals-Ausschnitt.<br />

Länge ca. 63 cm. Rund hals-Pullover<br />

mit 1/2-Arm. Länge ca. 60 cm. In 8 Farben.<br />

Größe 36, 38, 40 € 49,95<br />

Größe 42, 44, 46 € 55,95<br />

Größe 48, 50, 52 € 59,95<br />

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Best.-Nr. 832 436 A8 Birne <br />

Best.-Nr. 836 619 A8 Jadegrün <br />

Best.-Nr. 815 803 A8 Royalblau <br />

Best.-Nr. 929 359 A8 Marine <br />

Best.-Nr. 836 601 A8 Mokka <br />

Best.-Nr. 892 943 A8 Flieder <br />

Best.-Nr. 915 926 A8 Rosenholz <br />

Best.-Nr. 831 787 A8 Kirschrot <br />

24-Stunden-Bestellservice:<br />

0800-7444 555<br />

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16 Modehäuser<br />

freuen sich auf Ihren Besuch!<br />

PETER HAHN GmbH · Peter-Hahn-Platz 1 · 73649 Winterbach<br />

Amtsgericht Stuttgart HRB 280228 Geschäftsführung: Dr. Daniel Gutting, Lars Schöneweiß, Maximiliane Ways<br />

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