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Apokalypse?<br />
„Am 21.12.2012 geht die Welt unter!“ Oder: „Am<br />
21.12.2012 gibt es einen ganz entscheidenden Sprung<br />
in der Entwicklung der Menschheit!“ Solche oder ähnliche<br />
Botschaften vernimmt der staunende Zeitgenosse<br />
immer öfter. Und je näher das ominöse Datum heranrückt,<br />
desto mehr Möchtegernpropheten werden ihre<br />
Stimmen erheben.<br />
Der Laie stellt sich uralte Maya-Schriften vor, die die<br />
nahende Apokalypse auf den Tag genau festlegen. Oder<br />
sie vermuten, dass vor vielen Jahrhunderten in Stein<br />
geritzt wurde, dass der Mensch just zum 21.12.2012 auf<br />
ein höheres geistiges Niveau empor gehievt wird. Die<br />
Wahrheit mag ernüchternd sein: Solche Botschaften<br />
der Mayas existieren nicht.<br />
Nirgendwo findet sich in den wenigen Kodizes der Mayas,<br />
die der christlichen Zerstörungswut entgingen,<br />
ein Hinweis auf prophezeite Entwicklungssprünge der<br />
Menschheit welcher Art auch immer. Nirgendwo findet<br />
sich in den wenigen Kodizes der Mayas der leiseste Hinweis<br />
auf eine endgültige Apokalypse, auf einen finalen<br />
Weltuntergang.<br />
Wir dürfen vom europäisch-morgenländischen Denken<br />
nicht auf das Weltbild der Mayas schließen! Im<br />
Islam, im Judentum und im Christentum gibt es –<br />
über die Grenzen der Religionen hinweg – einen wesentlichen<br />
Konsens. Der Kosmos – und mit ihm die<br />
Welt – wurde irgendwann von Gott geschaffen und er<br />
wird irgendwann in einer Apokalypse wieder zerstört<br />
werden. Die kosmische Geschichte – wie die der Welt<br />
– verläuft linear. Am „Nullpunkt“ wird der Lauf der<br />
Dinge angestoßen wie ein riesiges Uhrwerk. Und am<br />
„Endpunkt“ kommt alles zum Stillstand. Ein solches