Reisebericht Namibia - Claudia goes Africa
Reisebericht Namibia - Claudia goes Africa
Reisebericht Namibia - Claudia goes Africa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
halten hätten, bleiben wir beim englisch und unterhalten uns angeregt über<br />
Themen aus dem namibischen Alltag; z.B. die Bedrohung von Farmvieh durch<br />
Leoparden, die Jagdleidenschaft vieler namibischer Bürger und deren Unmut<br />
darüber, dass sie dieser Leidenschaft, seitdem nur noch auf Farmen und gegen<br />
viel Geld gejagt werden kann, fast nicht mehr nachgehen können. Darüber, dass<br />
der Sohn von Andrews Kollegen mit dreizehn Jahren schon selbstverständlich<br />
mit einem Gewehr umgehen kann, und dass man hierzulande Angst um die Kudus<br />
hat, da deren Bestand durch eine Krankheit, die wahrscheinlich unserer<br />
Tollwut ähnlich ist, schon stark dezimiert ist. Letztendlich bin ich froh darüber,<br />
dass Andrews Kollege selbst der Meinung ist, dass die Jagd auf Kudus und Antilopen<br />
mit Großkalibrigen Jagdgewehren schon deswegen verboten gehört, weil<br />
das a) sowieso nur die machen, die’s nicht drauf haben, b) man meist noch viel<br />
mehr kapputt macht, als nur das Vieh (z.B. ein dahinterstehenden Baum) und c)<br />
der Reiz ja gerade darin bestünde, mit einer kleinen Pistole und auf weite Distanz<br />
ein Vieh zu erlegen, anstatt z.B. einem Löwen, der gerade seine Beute<br />
ausweidet, von hinten eins drüberzubraten! Darüber, dass “wir Europäer” Tiere<br />
im Allgemeinen lieber mit der Kamera jagen anstatt mit der Schusswaffe, lassen<br />
sich beide aber gar nicht aus - hier scheinen die Kulturen trotz gleicher Hautfarbe<br />
doch sehr auseinanderzugehen; die Lebenswelten sehr verschieden zu sein.<br />
Da die beiden schon um acht Uhr zu ihrer Konferenz anwesend sein müssen,<br />
kann ich es mir nicht verkneifen, noch ein “I think of you when I’ll turn around<br />
once more at five past eight tomorrow morning” in den Raum zu werfen - worauf<br />
der Kollege von Andrew antwortet, nachdem er ja jetzt mein Zimmer weiß (worauf<br />
die Getränke gehen), könnte er ja morgen um halb acht ein Morgenständchen<br />
bringen... na da bin ich ja gespannt! Gegen zehn Uhr beschließen wir die<br />
kleine Runde. Ich muss mich bemühen, schnell genug ins Bett zu kommen, um<br />
nicht schon zuvor umzufallen, und bin binnen von Sekunden eingeschlafen.<br />
7