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Ein Sarg ohne Leiche - Pegasus Spiele

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H. P. Lovecrafts Cthulhu — das Rollenspiel <strong>Ein</strong> <strong>Sarg</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Leiche</strong><br />

seinen fi nsteren Häusern und gebeugten Giebeln und<br />

fragst dich ernsthaft, ob dein Onkel in den letzten Jahren<br />

seines Lebens wirklich so wenig Freunde gehabt hat.<br />

Außer dir sind nur sein Anwalt Dr. Saltonstall, ein zwielichtiger<br />

Kollege von der Miskatonic-Universität namens<br />

Dr. Shalad, der Pastor und zwei gelangweilte Totengräber<br />

anwesend — eine wahrhaft armselige Trauergemeinde<br />

für so einen großen Mann der Wissenschaft!<br />

Dein Blick schweift über das offene Grab, in dem sich<br />

trüb der kalte Regen sammelt, über die stummen, halb<br />

toten Bäume und verwitterten Grabsteine und bleibt<br />

schließlich an dem einfachen Kiefernsarg hängen, der<br />

den Leib deines Onkels enthält und nun seine letzte<br />

Ruhestatt darstellt. Das monotone Genäsel des Pastors<br />

geht beinahe im Prasseln der eisigen Regentropfen unter<br />

und es dauert einen Moment, bis du realisierst, dass<br />

nun der Moment des Abschiednehmens gekommen ist.<br />

Die Totengräber heben den <strong>Sarg</strong> an und schlurfen um die<br />

Grube herum, um deinen Onkel in die Erde zu legen, als<br />

plötzlich der dürrere der beiden <strong>Sarg</strong>träger im klatschnassen<br />

Gras ausrutscht, das Gleichgewicht verliert und in die<br />

offene Grube fällt. Mit einem dumpfen Rumpeln schlägt<br />

der <strong>Sarg</strong> an der Kante des Loches auf, der Deckel springt<br />

ab, doch statt des Leichnams deines verblichenen Oheims<br />

rollen mit lautem Poltern mehrere große Felsbrocken aus<br />

dem offenen <strong>Sarg</strong> und stürzen auf den ungeschickten Totengräber.<br />

Nach einem kurzen Moment der geschockten Stille<br />

stößt Dr. Shalad einen unverständlichen Fluch aus und<br />

wendet sich mit schnellem Schritt ab, während dein ungläubiger<br />

Blick noch immer an dem offenen <strong>Sarg</strong> hängt —<br />

von deinem Onkel fehlt jede Spur! Während der zweite<br />

Totengräber seinem Kollegen aus der Grube hilft und der<br />

schreckensbleiche Pastor noch versucht, die Anwesenden<br />

mit hohlen Plattitüden zu beruhigen, nimmt Anwalt Saltonstall<br />

dich sanft am Arm, drückt sein Bedauern über<br />

das ungeheuerliche Geschehen aus und bittet dich in sein<br />

Büro, um die unerwartete Wendung des Schicksals zu besprechen.<br />

Weiter geht es in Abschnitt 30.<br />

2<br />

Mit einem lang gezogenen Quietschen, das deine Nerven<br />

entzündet und schmerzhaft in deinen Ohren sticht,<br />

schwingt die von der Feuchtigkeit verzogene Haustüre<br />

auf und gibt den Blick auf eine düstere, enge Diele frei.<br />

Zahllose Dämonen und Untiere starren dir von Gemälden,<br />

Statuetten und Wandbehängen entgegen, und aus<br />

einer staubigen Vitrine scheinen die leeren Höhlen alter<br />

Schädel jeder deiner Bewegungen zu folgen. Mit einem<br />

fl auen Gefühl im Magen und schweißnassen Händen betrittst<br />

du vorsichtig dieses Refugium vergangener Zeiten<br />

und unbekannter Welten.<br />

<strong>Ein</strong> frostiger Windhauch streift deine Wange und mit<br />

einem markerschütternden Krachen fällt die Tür ins<br />

Schloss. Bevor du rational darüber nachdenken kannst,<br />

schlägt instinktive Furcht ihre brennenden Krallen in deinen<br />

Magen und du reißt die Tür panisch wieder auf, nur<br />

um sicher zu gehen, dass du nicht in dem schreckenserfüllten<br />

Haus gefangen bist. Mit tiefer Erleichterung stellst<br />

du fest, dass die <strong>Ein</strong>gangstür sich leicht wieder öffnen<br />

lässt und entscheidest, dass wohl nur ein starker Luftzug<br />

für ihr Zufallen verantwortlich war. Sobald du dich wie-<br />

Abschreckend und faszinierend zugleich: indische Gottheiten.<br />

der voll im Griff hast, wendest du dich erneut der Menagerie<br />

von Scheusalen zu.<br />

Auf den zweiten Blick wirken die meisten der abgebildeten<br />

Teufel nur noch halb so Furcht einfl ößend, und es<br />

ist dir dann doch etwas peinlich, dass du so leicht in abergläubische<br />

Furcht verfallen bist. Nach kurzer Inspektion<br />

kommst du zu dem Schluss, dass die hier aufgestellten<br />

Exponate nur Mitbringsel deines Onkels von seinen frühen<br />

Forschungsreisen nach Indien und in den Orient sind<br />

und nicht mit seinen morbiden Forschungen der letzten<br />

Zeit in Zusammenhang stehen. So beschließt du, dein<br />

Glück in den anderen Räumen des Hauses zu versuchen.<br />

Die Tür zur Linken führt in die Küche und zu Abschnitt<br />

40.<br />

Zur Rechten öffnet sich das Wohnzimmer in Ab schnitt<br />

14.<br />

Geradeaus fi ndet sich das Studierzimmer mit Bibliothek<br />

in Abschnitt 24.<br />

Du kannst auch die Treppe hinaufsteigen und in Abschnitt<br />

4 das Schlafzimmer untersuchen.<br />

Unter der Treppe geht es in Abschnitt 65 hinunter in<br />

den Keller.<br />

War der erste Schreck bereits zu viel für deine Nerven,<br />

so kannst du dich wieder ins Freie und zu Abschnitt 45<br />

begeben.<br />

3<br />

Mit steigender Panik wird dir klar, dass du vollkommen<br />

die Orientierung verloren hast. Dein Herz beginnt zu ra-<br />

4 <strong>Ein</strong> <strong>Sarg</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Leiche</strong>

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