28.10.2013 Aufrufe

Ein Sarg ohne Leiche - Pegasus Spiele

Ein Sarg ohne Leiche - Pegasus Spiele

Ein Sarg ohne Leiche - Pegasus Spiele

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Ein</strong> <strong>Sarg</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Leiche</strong> H. P. Lovecrafts Cthulhu — das Rollenspiel<br />

sen, deine Brust krampft sich schmerzhaft zusammen,<br />

deine Schläfen pochen, vor deinen Augen malt die Dunkelheit<br />

feurige Kreise und Punkte auf deine Netzhaut.<br />

Immer schneller kriechst und stolperst du durch die Finsternis,<br />

der Atem geht immer schwerer, zum wiederholten<br />

Mal reißt du an deiner Krawatte, doch das Gefühl, gleich<br />

zu ersticken, wird immer stärker.<br />

Nach einer halben Ewigkeit spürst du plötzlich kalte,<br />

geborstene Steinfliesen unter deinen zerschundenen<br />

Händen. Mit einem heiseren Freudenschrei wird dir klar,<br />

dass du aus dem Alptraumlabyrinth wieder näher an die<br />

Zivilisation gekommen bist, und lässt dich völlig entkräftet<br />

auf den Steinboden niedersacken.<br />

Dein hektischer Atem beruhigt sich langsam wieder<br />

und auch das gewaltige Rauschen des Blutes in deinen<br />

Ohren wird leiser, als dein überfordertes Gehirn die leisen<br />

Anzeichen dafür wahrnimmt, dass du nicht mehr allein<br />

bist. Aus der Dunkelheit um dich herum dringt verstohlenes<br />

Hecheln und gieriges Sabbern, das leise Kratzen<br />

von Krallen und das Scharren von Hufen ist ringsum zu<br />

vernehmen.<br />

Die Panik kehrt mit Urgewalt zurück, du springst auf<br />

und stürzt dich kopflos in die erstickende Schwärze. Deine<br />

Flucht dauert nur wenige Herzschläge, bis sich mit<br />

heiserem Bellen mehrere stinkende, kräftige Kreaturen<br />

auf dich stürzen — scharfe Krallen reißen deinen Bauch<br />

auf, dolchartige Fangzähne bohren sich in deinen Nacken<br />

und das Letzte, was du vernimmst, ist das Splittern und<br />

Bersten deiner eigenen Knochen unter den Kiefern der<br />

Kreaturen, die die wahren Herren dieses lichtlosen Labyrinths<br />

sind.<br />

ENDE<br />

4<br />

Du steigst die knarrende Treppe in den ersten Stock hinauf,<br />

steckst kurz den Kopf ins Badezimmer, das außer<br />

Bergen schmutziger Wäsche nichts Interessantes enthält,<br />

und wendest dich schließlich dem Schlafzimmer zu.<br />

Im Halbdunkel — die Fensterläden sind geschlossen —<br />

kannst du nur undeutliche Schemen von Bett, Kleiderschrank<br />

und Lesesessel ausmachen. Du tastest noch nach<br />

dem Lichtschalter, als du eine undeutliche Bewegung<br />

im Sessel bemerkst. Mit einem Schrei der Überraschung<br />

starrst du die unförmige, süßlich riechende Gestalt an,<br />

die sich gerade erhoben hat und dich aus dem Halbdunkel<br />

feindselig anstarrt.<br />

Möchtest du den merkwürdigen <strong>Ein</strong>brecher angreifen,<br />

so schlage Abschnitt 28 auf.<br />

Willst du abwarten, was die Gestalt vorhat, so geht es<br />

in Abschnitt 35 weiter.<br />

5<br />

Die rechte Abzweigung beginnt schon nach wenigen Kurven<br />

langsam, aber stetig weiter nach unten zu führen. Je<br />

weiter du dem Gang folgst, desto feuchter wird er und die<br />

kalten Pfützen werden immer tiefer. Die vereinzelten Seitentunnel<br />

riechen stark nach Moder und Schimmel und<br />

schließlich gibt es kein Fortkommen mehr, als der Tunnel<br />

gänzlich in eiskaltem Wasser endet, das bis zur Decke<br />

steht. Du stößt einen saftigen Fluch aus, kratzt dich an<br />

der Nase und beschließt nach kurzer Überlegung, dein<br />

Glück in einem der Seitentunnel zu versuchen.<br />

Nachdem du mehrfach wieder bis zu den Knien im<br />

eisigen Wasser gestanden hast und frustriert aufgeben<br />

musstest, entdeckst du schließlich zu deiner Überraschung<br />

eine grob behauene Treppe, die nach oben ins<br />

Ungewisse führt.<br />

Willst du die Treppe nach oben steigen, um zu sehen,<br />

wohin sie führt, so gehe zu Abschnitt 44.<br />

Versuchst du dein Glück weiter in den feuchten,<br />

schimmligen Stollen, so lies weiter bei Abschnitt 55.<br />

6<br />

<strong>Ein</strong> lautes Krachen erklingt, als die altersschwache<br />

Schuppentür bei deinem Versuch, sie zu öffnen, unter<br />

deinen Händen zerbricht und in einzelnen, wurmstichigen<br />

Planken zu Boden fällt. Im stygischen Halbdunkel<br />

des kleinen, muffigen Raums dahinter huschen Schatten,<br />

kleinen Tieren gleich, in die entferntesten Winkel<br />

des Schuppens und ein intensiver Geruch von gärender<br />

Fäulnis und schimmligem Sprießen und Wachsen steigt<br />

dir in die Nase. Halb sehend, halb tastend versuchst du<br />

dir einen Überblick über den Inhalt des Schuppens zu<br />

verschaffen, der etliche bizarr anmutende Gerätschaften,<br />

aufgeplatzte Säcke, deren schwärender Inhalt sich über<br />

den Boden ergossen hat und von bleichen Maden und<br />

Würmern wimmelt, und Regale voll altem, rostigem,<br />

verstaubtem Unrat umfasst. Deine vorsichtig forschenden<br />

Finger schließen sich endlich um den kalten, harten<br />

Schaft einer alten Taschenlampe, die erstaunlicherweise<br />

noch zu funktionieren scheint. Du schaltest sie an und<br />

der fahle, gelbliche Lichtkegel nimmt den bedrohlichen<br />

Schatten ihren undeutlich verhüllten Schrecken. Du atmest<br />

einmal tief durch und betrachtest erneut das Innere<br />

des Schuppens, nur um fast enttäuscht festzustellen, dass<br />

er wirklich nur mit alten Gartenwerkzeugen und verdorbenem<br />

Saatgut vollgestellt ist. Falls du die Taschenlampe<br />

mitnehmen möchtest, mache dir bitte eine entsprechende<br />

Notiz. Wenn du den Schuppen doch noch genauer<br />

untersuchen willst, dann lege einen Fertigkeitswurf auf<br />

Verborgenes erkennen ab.<br />

Gelingt dieser, gehe zu Abschnitt 53.<br />

Misslingt er oder möchtest du lieber gleich das Haus<br />

untersuchen, so gehst du in Abschnitt 45 zurück in den<br />

Vorgarten.<br />

7<br />

Du spürst einen kleinen Stich, als die Schwarze Witwe<br />

ihre Giftzähne in deine Haut schlägt. Reflexartig schleuderst<br />

du das kleine Tier weit von dir und stolperst geschockt<br />

nach draußen in den kalten Regen. Mache eine<br />

Kraftprobe mit deiner KO von 12 gegen die POT des Spinnengiftes<br />

von 7.<br />

Gelingt diese, so lies bitte bei Abschnitt 64 weiter.<br />

Misslingt sie, so geht es bei Abschnitt 31 weiter.<br />

8<br />

<strong>Ein</strong>en kurzen Moment überlegst du, welche Antwort du<br />

deinem Onkel geben sollst, bis dein rationaler Verstand<br />

die Oberhand gewinnt. Wie konntest du auch nur einen<br />

kurzen Moment in Erwägung ziehen, dich diesen leichenfressenden<br />

Monstern anzuschließen und deine restliche<br />

Existenz in finsteren Katakomben zu verbringen?<br />

Du richtest dich kerzengerade auf, blickst dem Monstrum,<br />

das einmal dein Onkel war, tief in die Augen und<br />

zischst „Fahr zur Hölle, du Missgeburt!“<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Sarg</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Leiche</strong> 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!