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Etwas Billigeres können wir uns nicht leisten - Bristol Cars

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<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

<strong>Etwas</strong><br />

<strong>Billigeres</strong><br />

<strong>können</strong><br />

<strong>wir</strong> <strong>uns</strong><br />

<strong>nicht</strong><br />

<strong>leisten</strong><br />

38 Austro ClAssiC 2/2012<br />

Wolfgang und ulli<br />

Buchta haben die noblen<br />

sport wagen <strong>Bristol</strong> in<br />

ihrem einzigen showroom<br />

- in Kensington in london -<br />

besucht und versucht den<br />

Mythos der Marke zu erfassen.<br />

text: Wolfgang M. Buchta<br />

Photos: Ulli Buchta, <strong>Bristol</strong>, Archiv Austro Classic<br />

Wir schreiben das Jahr 1854 und George<br />

White <strong>wir</strong>d in <strong>Bristol</strong> geboren - ein weiter Weg<br />

zur knapp 100 Jahre später gegründeten Nobelautomarke<br />

<strong>Bristol</strong>, ein weiter, aber ein logischer<br />

Weg ...<br />

George White wurde zur richtigen Zeit am richtigen<br />

ort geboren - <strong>Bristol</strong> war eine pulsierende<br />

Hafenstadt, wo Dampfschiffe zusehends die traditionellen<br />

segelschiffe ablösten und auch sonst<br />

war man neuen transportmitteln gegenüber aufgeschlossen.<br />

Dem jungen Mann blieben die „segnungen formaler<br />

Bildung“ erspart - mit 15 verließ er die<br />

schule, mit 20 hatte er ein eigenes unternehmen<br />

und mit 22 war er Mitglied der „<strong>Bristol</strong><br />

stock Exchange“, zu der Zeit eine der wichtigsten<br />

Börsen Englands.<br />

Bald waren „George White & Company“ auf


Aktien von transportunternehmen spezialisiert<br />

und George selbst wurde die leitung der neuen<br />

Pferdetramway von <strong>Bristol</strong> angeboten.<br />

in den 1890ern erkannte White das Potential<br />

der Elektrizität und wurde zum Pionier der<br />

elektrischen straßenbahn, eine Neuerung die<br />

sich von <strong>Bristol</strong> in etliche britische städte verbreitete<br />

und Ende des Jahrhunderts, gehörten<br />

unter anderem die „london united tramways“<br />

zum Familienunternehmen.<br />

1904 wurde George White geadelt, und das<br />

Familenunternehmen setzte 1908 den nächsten<br />

logischen schritt von straßenbahnen zu Autobussen.<br />

Der hügeligen Gegend um <strong>Bristol</strong> waren<br />

die herkömmlichen Busse <strong>nicht</strong> gewachsen<br />

und so entstanden im tramway Depot in Filton<br />

Autobusse und einige lastkraftwagen.<br />

im gleichen Jahr lernte sir George White in<br />

<strong>Bristol</strong> 400.<br />

2/2012 Austro ClAssiC 39


<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

Ein typ C Chassis aus dem<br />

Filton tramway Depot.<br />

40 Austro ClAssiC 2/2012<br />

Frankreich die Gebrüder Wright kennen und<br />

erkannte neuerlich das Potential einer neuen<br />

technologie und 1910 eröffnete White seinen<br />

Mitaktionären der „<strong>Bristol</strong> tramway Company“,<br />

dass er und seine Familie eine Flugzeugfabrik<br />

gründen würden - die „British and Colonial Aeroplane<br />

Company“ war mit einem Grundkapital<br />

von 25.000 Pfund geboren.<br />

Das erste Modell war ein Fehlschlag aber mit<br />

dem Doppeldecker „Boxkite“ hatte White sein<br />

erstes Erfolgsmodell. 1912 galt das Werk in Filton<br />

als die größte Flugzeugfabrik der Welt und<br />

mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs „explodierte“<br />

das Geschäft und mehrere Kapitalerhöhungen<br />

waren erforderlich, um mit der Expansion<br />

schritt halten zu <strong>können</strong>.<br />

Am 22. November 1916 konnte sir George die<br />

stressigen Arbeitsjahre <strong>nicht</strong> länger verleugnen<br />

- nach einem harten Arbeitstag brach er zusammen<br />

- der Firmengründer wurde gerade einmal<br />

62 Jahre alt. Als kleiner trost könnte gesehen<br />

werden, dass er den Erstflug des „<strong>Bristol</strong> Fighter“<br />

noch miterlebt hatte. Dieser sollt einer<br />

der erfolgreichsten Flugzeugtypen des Ersten<br />

Weltkriegs werden und die letzten der mehr als<br />

5.000 gebauten Exemplare wurden erst Anfang<br />

der 1930-er außer Dienst gestellt.<br />

Georges um sieben Jahre jüngerer Bruder sam<br />

wurde sein Nachfolger als Chairman der Firma<br />

und nach etlichen familieninternen transaktionen<br />

auch Hauptaktionär.<br />

Mit dem Kriegsende im Jahre 1918 brach der<br />

Markt für Flugzeuge natürlich zusammen und<br />

man musste sich nach neuen Produkten umsehen.<br />

Da alle Familienmitglieder begeisterte Automobilisten<br />

waren, lag ein Einstieg in die Motorindustrie<br />

nahe.<br />

Es entstanden vermutlich zwei Exemplare eines<br />

Kleinwagen, des <strong>Bristol</strong> Monocar und Karosserien<br />

für Armstrong siddeley, aber im wesentlichen<br />

konzentrierte sich <strong>Bristol</strong> wieder auf seine Autobusse.<br />

Mit der Übernahme eines in schwierigkeiten<br />

geratenen Flugmotorenbauers erweiterte<br />

<strong>Bristol</strong> die Produktpalette im luftfahrtbereich.<br />

Die Flugmotoren der Firma Cosmos, die unter<br />

der leitung von roy Fedden entstanden waren,<br />

sollten zu den urahnen der kriegswichtigen<br />

<strong>Bristol</strong>-Motoren im Zweiten Weltkrieg werden.<br />

Ein von Cosmos entwickelter Kleinwagen mit<br />

luftgekühltem Motor - in der Geschichte von<br />

<strong>Bristol</strong> begegnen <strong>wir</strong> immer wieder dem Automobil<br />

- wurde als wenig vielversprechend <strong>nicht</strong><br />

weiter entwickelt...<br />

1928 starb sam White, der schon länger kränklich<br />

gewesen war, und William Verdon smith,<br />

ein Neffe von sir George und bisher zuständig<br />

für die Busproduktion, wurde Chairman des Gesamtkonzerns.<br />

1935 trennten sich die Familien White und<br />

smith von ihrer Anteile an den straßenfahrzeugen<br />

und konzentrierten sich auf die Flugzeug-<br />

und Flugmotorenproduktion. ob das eine kluge<br />

Entscheidung war, ist sogar im rückblick<br />

schwer zu entscheiden - mit der neuerlich drohenden<br />

Kriegsgefahr versprach der Flugzeugbau<br />

lukrative Aufträge, aber nach Kriegsende wäre<br />

ein zweites standbein wohl von Vorteil gewesen...<br />

Nun, vorerst entwickelte sich die nunmehr<br />

„<strong>Bristol</strong> Aeroplane Company“ genannte Firma<br />

prächtig. 1935 ging <strong>Bristol</strong> an die Börse und<br />

Ende des Jahres hatte der ehemalige Familienkonzern<br />

bereits mehr als 8.000 Mitarbeiter.<br />

1939 umfasstem die <strong>Bristol</strong> Werke eine Grundfläche<br />

von knapp 3 Mio. Quadratmeter.<br />

Während des Zweiten Weltkriegs wuchs <strong>Bristol</strong><br />

kräftig - bis auf 50.000 Mitarbeiter - und war<br />

einer der wichtigsten britischen Flugzeugproduzenten.<br />

Neben zahlreichen anderen kriegswichtigen<br />

Produkten sind vor allem die typen „Blenheim“<br />

und „Beaufighter“ zu erwähnen.<br />

1946 wurde William Verdon smith, wohl <strong>nicht</strong><br />

zuletzt auf Grund des „war efforts“ von <strong>Bristol</strong><br />

zum sir William geadelt und blieb Vorstandvorsitzender<br />

des Konzerns, bis dieser 1955 unter<br />

dem Druck der regierung mit English Electric<br />

und Vickers Armstrongs zur „British Aircraft<br />

Corporation“ zwangsfusioniert wurde.<br />

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre<br />

1945 stand <strong>Bristol</strong> wieder einmal vor bereits bekannten<br />

Problemen - mit dem Ende der Kriegsproduktion<br />

mußte ein neuer Geschäftszweig<br />

„aus dem Hut“ gezaubert werden. Da die meisten<br />

Familienmitglieder eifrige Automobilisten<br />

waren, war der (Aus)-Weg eigentlich vorgegeben<br />

- Einstieg in den Automobilbau, wieder<br />

einmal ...<br />

Die idee war weder neu noch originell - denken<br />

<strong>wir</strong> nur an die Herren Heinkel oder Messerschmitt,<br />

beides Flugzeugbauer die nach Kriegsende<br />

in den Kleinwagenbau einstiegen, oder die<br />

„svenska Aeroplan AB“, die 1947 den saab 92<br />

herausbrachte.<br />

Mit der automobilen Vergangenheit der Familien<br />

White und smith kamen Kleinwagen oder<br />

Micromobile natürlich <strong>nicht</strong> in Frage, da lag die<br />

latte schon etwas höher.<br />

Bereits 1941 machten man sich Gedanken über<br />

ein zukünftiges Automobil, das gleichemaßen<br />

sportlich, luxuriös und technisch fortschrittlich<br />

sein sollte - lancia Aprilia und BMW 326 wurden<br />

als mögliche Vorbilder diskutiert. Vor allem<br />

die die BMW-Modelle hatten es George White,<br />

dem Enkel des Firmengründers, angetan. Vor<br />

dem Krieg waren die Gebrüder Aldington die<br />

importeure von BMW. Die Brüder hatten 1929<br />

die Firma Frazer Nash übernommen und vertrieben<br />

kaum veränderte BMW 326, 327 und 328<br />

als Frazer Nash-BMW.<br />

unter umständen die heute <strong>nicht</strong> mehr ganz<br />

klar sind - manche Quellen sprechen von erzwungenen<br />

reparationszahlungen, andere von<br />

einer rettung der technischen unterlagen vor<br />

den russischen Besatzungstruppen mit Einverständnis,<br />

vielleicht sogar auf W<strong>uns</strong>ch, von<br />

BMW - fanden Pläne, Werkszeuge und Bestandteile<br />

der Vorkriegsmodelle von BMW von Eisenach<br />

nach England - darunter natürlich auch<br />

der Motor des legendären BMW 328 und ein<br />

BMW 338 Cabrio, mit dem reginald Verdon-


smith 1945 seinen sommerurlaub in Cornwall<br />

verbringen durfte.<br />

AFN hatte die unterlagen und die rechte für<br />

die Vorkriegsmodelle von BMW und <strong>Bristol</strong><br />

wollte rasch mit der Automobilproduktion starten,<br />

ohne bei Null beginnen zu müssen - nach<br />

anscheinend <strong>nicht</strong> ganz friktionsfreien Verhandlungen<br />

einigten sich die beiden Partner und<br />

<strong>Bristol</strong> konnte mit der Konstruktion des ersten<br />

Automobil beginnen, das stark vom BMW 327<br />

inspiriert war.<br />

Herzstück des neuen Wagens war natürlich der<br />

Das serienautomobil von <strong>Bristol</strong> - ein typ 400<br />

vor der Konzernzentrale der <strong>Bristol</strong> Aeroplane<br />

Company ltd. in Filton bei <strong>Bristol</strong>.<br />

<strong>Bristol</strong> 400. Unten: Eines der beiden <strong>Bristol</strong> 400<br />

Cabrios. rechts: Ein nagelneuer <strong>Bristol</strong> 400 rollt<br />

aus einem <strong>Bristol</strong> Frighter transportflugzeug.<br />

bewährte 2-liter-sechszylinder, der 1940 geholfen<br />

hatte, die Mille Miglia zu gewinnen. Bereits<br />

im Mai 1946 lief die erste bei <strong>Bristol</strong> gebaute<br />

(und gegenüber dem original von BMW leicht<br />

modifizierte) Motor am Prüfstand in Filton. im<br />

Herbst wurde ein <strong>Bristol</strong>-Motor in den BMW<br />

327 von reginald Verdon-smith eingebaut und<br />

von diesem ausgiebig getestet.<br />

Bereits vor dem Krieg hatte BMW Überlegungen<br />

zu einer viersitzigen, oder vielleicht sollte<br />

man lieber sagen 2+2 sitzigen Version des 327<br />

Coupes angestellt - Überlegungen, die jetzt in<br />

Drei berühmte Flugzeuge der<br />

<strong>Bristol</strong> Werke /v. li. oben im<br />

Uhrzeigersinn): <strong>Bristol</strong> 130<br />

Bombay, <strong>Bristol</strong> Beaufighter<br />

und <strong>Bristol</strong> Bulldog.<br />

Der unglückselige Automobil-<br />

Prototyp des Jahres 1942<br />

mit einer sehr improvisierten<br />

Karosserie.<br />

2/2012 Austro ClAssiC 41


<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

Zweimal <strong>Bristol</strong> 400 und<br />

einmal (grün) <strong>Bristol</strong> 401.<br />

„Mit dem Ende<br />

des Zweiten<br />

Weltkriegs im<br />

Jahre 1945 stand<br />

<strong>Bristol</strong> wieder<br />

einmal vor bereits<br />

bekannten Problemen<br />

- mit dem<br />

Ende der Kriegsproduktion<br />

mußte<br />

ein neuer Geschäftszweig<br />

„aus<br />

dem Hut“ gezaubert<br />

werden.”<br />

42 Austro ClAssiC 2/2012<br />

England fortgesetzt wurden. ungefähr an dieser<br />

stelle in <strong>uns</strong>erer Geschichte hat ein gewisser<br />

tony Crook seinen ersten Auftritt. tony Crook<br />

war im zweiten Weltkrieg Kampfflieger gewesen<br />

und besaß <strong>nicht</strong> nur einen Alfa romeo 8C<br />

2900 sondern auch einen Frazer Nash-BMW<br />

328. Als Crook irgendwo hörte, dass <strong>Bristol</strong> unter<br />

die Automobilhersteller gehen wollte setzte<br />

er sich kurzerhand in seinen 328er und fuhr nach<br />

Filton - das wechselseitige interesse war vorhanden<br />

und als er <strong>Bristol</strong> wieder verließ, hatte er<br />

neben einem der verbesserten Zylinderköpfe für<br />

seinen 328-er auch einen Vertrag als <strong>Bristol</strong>-<br />

Händler „in der tasche“.<br />

im Herbst 1946 erschienen in den brtischen<br />

Automobilzeitschrift die ersten Artikel über<br />

den neuen Wagen. im september schrieb „the<br />

Autocar“ über den neuen „Frazer Nash-<strong>Bristol</strong>“,<br />

eine Darstellung, die AFN zwei Wochen später<br />

dementierte - die sportlichen limousinen aus<br />

Filton würden unter dem Namen <strong>Bristol</strong> laufen<br />

und die sportwagen aus isleworth in london<br />

würden als Frazer-Nash - jetzt mit Bindestrich<br />

- angeboten werden.<br />

Ende oktober durfte „the Motor“ in Filton die<br />

erste beiden Exemplare des <strong>Bristol</strong> 400 testen<br />

und waren von Fahrleistung - knapp 150 km/h -<br />

und straßenlage mehr als beeindruckt.<br />

Der typ 400 war optisch eine Mischung aus<br />

BMW 327 und BMW 335 - zwei türen, vier<br />

sitze und eine stromlinienform, die im firmeneigenen<br />

Windkanal - wozu war man denn Flugzeugbauer<br />

- optimiert worden war. Auf einem<br />

massiven rahmen saß eine stahlkarosserie mit<br />

tragendem Holzgerüst. Angetrieben wurde der<br />

typ 400 natürlich vom Motor des BMW 328<br />

mit etwa 80 Ps.<br />

Auch die typennummer dokumentierte die starke<br />

Verbundenheit mit BMW. Vor dem Krieg<br />

hatten die PKW bei BMW typennummern mit<br />

300 - 326, 327, 328,... - gehabt; darüber haben<br />

<strong>wir</strong> ja vor rund einem Jahr ausführlich in AC<br />

- „Der flotte Dreier“ - berichtet, und die ersten<br />

Nachkriegsmodelle von BMW waren die typen<br />

501 und 502 - und dazwischen liegen, erraten,<br />

mit dem <strong>Bristol</strong> 400 beginnend die englischen<br />

Verwandten.<br />

im März 1947 hatte der <strong>Bristol</strong> sein großen<br />

Auftritt am Automobilsalon in Genf, Mit einem<br />

„saloon“, einem „Drop Head“ - also einem geschlossenen<br />

und einem offenen Wagen - sowie<br />

einem Chassis war die neuen, kleine Firma recht<br />

würdig repräsentiert.<br />

ursprünglich waren der saloon um 1.450 und<br />

der offenen Wagen mit 1.500 Pfund - beides exklusive<br />

Kaufsteuer - angekündigt, als die briti-


sche regierung für alle Autos über 1.000 Pfund<br />

die Kaufsteuer von 33% auf 66% erhöhte. Die<br />

Entwicklung des offene typ 400 wurde gestoppt<br />

und der geschlossenen kostete den Kunden jetzt<br />

inkl. aller steuern stolze 2.374 Pfund - rund das<br />

Doppelte eines 3,5 liter Jaguar. und im laufe<br />

der folgenden Jahre wurde der Preis noch weiter<br />

erhöht ...<br />

ohne Zweifel war der <strong>Bristol</strong> 400 ein teurer<br />

Wagen und wer Hubraum und leistung zum<br />

günstigsten Preis kaufen wollte, war hier fehl<br />

am Platz.<br />

Aber bereits der erste <strong>Bristol</strong> begründete den<br />

stil und die Philosophie, der <strong>Bristol</strong> bis heute<br />

treu ist - keine spektakulären, übermotorisierten<br />

sportwagen mit mehr show- als Nutzwert,<br />

sondern exqusit konstruierte Fahrzeuge mit herausragenden<br />

Fahrleistungen aus (relativ) kleinen<br />

Motoren, die gleichermaßen für den täglichen<br />

Betrieb wie auch für lange reisen geeignet sind.<br />

<strong>Bristol</strong> wusste auch die Vorteile eines Kleinserienherstellers<br />

zu nutzen und ließ kontinuierlich<br />

Verbesserungen in die Produktion einfließen -<br />

zweifellos ein umstand, der originalitäts-Fanatikern<br />

heute bei restaurierungen in den Wahnsinn<br />

treibt.<br />

1947 verpasste Carrozzeria touring in Mailand<br />

einem <strong>Bristol</strong> 400 eine runde, elegante „super-<br />

leggera“ Karosserie, die wie eine Mischung aus<br />

einem BMW und einem Vorkriegs-Alfa romeo<br />

<strong>wir</strong>kte - und deutlich den Weg zum Nachfolger<br />

zeigte. Der <strong>Bristol</strong> 400 wurde von 1947 bis<br />

1950 gebaut und inklusive diverser sonderkarosserien<br />

wurden rund 480 stück gebaut.<br />

Bereits 1948 wurden dem typ 400 der <strong>Bristol</strong><br />

401 zur seite gestellt. Die Karosserie war runder<br />

geraten und von der Kreation aus dem Hause<br />

touring beeinflusst. insgesamt <strong>wir</strong>kte der 401<br />

wesentlich moderner als der 400, der ja optisch<br />

in der Vorkriegszeit verhaftet war.<br />

in der <strong>Bristol</strong>-typischen liebe zum Detail waren<br />

beispielsweise die türgriffe verschwunden und<br />

Druckknöpfen gewichen, was gleichermaßen<br />

eleganter und aerodynamischer war. Die neue<br />

Karosserie hatte einen CW Wert von nur 0,36<br />

- was in etwa einer modernen Chevrolet Corvette<br />

oder einem Ferrari F40 entspricht - und war<br />

gleichzeitig geräumiger. Der <strong>Bristol</strong> 401 war ein<br />

echter Fünfsitzer.<br />

technisch entsprach der neue <strong>Bristol</strong> seinem<br />

Vorgänger - 6-Zylinder Motor mit 2 liter<br />

Hubraum und jetzt 85 Ps, vorne Einzelradaufhängung<br />

und hinten eine starrachse sowie vier<br />

trommelbremsen - Evolution statt revolution<br />

war angesagt.<br />

Die Zeitschrift „the Motor“ gab die spitzenge-<br />

Ein typ 401 bei der rallye<br />

soleil im Jahre 1953, innen<br />

bei einem Bergrennen<br />

<strong>Bristol</strong> 400 mit touring<br />

Karosserie. innen: typ 401<br />

beim Verlassen eines <strong>Bristol</strong><br />

Freighter transportflugzeuges.<br />

<strong>Bristol</strong> 400 mit sonderkarosserie.<br />

Ein (noch) unrestauriertes<br />

Beutler Cabrio auf 401<br />

Chassis. innen: <strong>Bristol</strong> 402<br />

- Diese Ansicht zeigt die<br />

Unterbringung des reserverads<br />

und die gegenüber<br />

der limousine geänderte<br />

Heckpartie.<br />

2/2012 Austro ClAssiC 43


<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

solche Bilder liebte die<br />

Presseabteilung - Ein typ<br />

403 mit einem Großraumhubschrauber<br />

(Modell <strong>Bristol</strong><br />

Belvedere) der gleichen<br />

Epoche.<br />

innen: Eines der 43 Exemplare<br />

des 405 Cabrios vom<br />

Karosseriebauer Abbott.<br />

<strong>Bristol</strong> 405 Armaturenbrett<br />

- die Handschrift des<br />

Flugzeugherstellers läßt sich<br />

<strong>nicht</strong> leugnen.<br />

<strong>Bristol</strong> 405 saloon.<br />

<strong>Bristol</strong> 403 Heckansicht und<br />

<strong>Bristol</strong> 404.<br />

44 Austro ClAssiC 2/2012<br />

schwindigkeit mit 156 km/h an, die Beschleunigung<br />

auf 100 km/h mit 15,1 sekunden und den<br />

Verbrauch mit 13,6 liter. Geblieben war der<br />

hohe Preis - 3.532 Pfund inkl. steuern.<br />

trotzdem sollte der typ 401 mit 611 Exemplaren<br />

der stückzahlenmäßig erfolgreichste <strong>Bristol</strong><br />

aller Zeiten sein. sein Zwillingsbruder, der <strong>Bristol</strong><br />

402, wie die offene Version genannt wurde,<br />

hingegen blieb mit 23 Exemplaren ausgesprochen<br />

rar.<br />

1953 wurde der <strong>Bristol</strong> 401 durch das Modell<br />

403 abgelöst, das äußerlich dem Vorgänger zum<br />

Verwechseln ähnlich sieht und von diesem praktisch<br />

nur anhand eines dezenten „403“ schrift-<br />

<strong>Bristol</strong> 405 Drophead Coupe.<br />

zugs an der seite der Motorhaube zu unterscheiden<br />

ist. unter der wieder in „superleggera“<br />

Bauweise ausgeführten Karosserie gab es etliche<br />

technische Verbesserungen.<br />

Vor allem danke größerer Ventile konnte die<br />

Motorleistung bei gleich bleibendem Hubraum<br />

- unverändert 1.971 ccm - von 85 auf 100 Ps<br />

gesteigert werden. Damit überschritt der <strong>Bristol</strong><br />

403 die „magische Grenze“ vom 100 Meilen pro<br />

stunde und war 167 km/h schnell. Der sprint<br />

auf 100 km/h war um drei sekunden schneller.<br />

um die gewachsenen Fahrleistung auch sicher<br />

im Griff zu haben bekam die Vorderachse einen<br />

stabilisator und die Bremsen bekam „Alfin“ -


„aluminium finned“ - Bremstrommeln, die die<br />

Wärme besser ableiteten. Kurioser Weise war<br />

<strong>Bristol</strong> in sorge, dass der Wagen jetzt „überbremsen“<br />

könnte und spendierte die „Alfins“<br />

nur für die Vorderachse. Vom letzten <strong>Bristol</strong> mit<br />

der charakteristischen „BMW Niere“ wurden<br />

287 Exemplare gebaut.<br />

im Jahr 1953 brachte <strong>Bristol</strong> gleich zwei neue<br />

Modelle heraus - neben dem bereits besprochenen<br />

403 war das der <strong>Bristol</strong> 404, der optisch etliche<br />

Neuerung zu bieten hatte und - für <strong>Bristol</strong><br />

- fast revolutionär war.<br />

Die komplett neue 2-sitzige Karosserie hatte<br />

einen um rund 45 cm kürzeren radstand als<br />

das standardchassis und war ausschließlich in<br />

geschlossener Form erhältlich. optisch auffälligste<br />

Änderung war wohl der Kühlergrill, der<br />

<strong>nicht</strong> mehr im stile von BMW gehalten war,<br />

sondern einen einzelnen, großen lufteinlass<br />

hatte, der wohl an ein Flugzeug erinnern sollte.<br />

Der typ 404 hatte auch erstmals die für lange<br />

Zeit charakteristischen stauräume in den vorderen<br />

Kotflügeln - links, also der in England<br />

dem straßenrand zugewandten seite, reserverad<br />

und Wagenheber und rechts Batterie und sicherungskasten.<br />

unter dem Blechkleid wurde die Mechanik neuerlich<br />

vorsichtig renoviert: Dank höherer Kompression<br />

leitete der Motor jetzt 105 Ps (100B<br />

Motor) oder gar 125 Ps (100C Motor) und ein<br />

kürzerer schalthebel verbesserte die schaltung,<br />

die zu ihrer Zeit ohnedies eine der besten überhaupt<br />

war. Mit nur 52 gebauten Exemplaren<br />

Von links oben im Uhrzeigersinn: <strong>Bristol</strong> 405<br />

saloon, <strong>Bristol</strong> 404, <strong>Bristol</strong> 405 Drophead Coupé<br />

und <strong>Bristol</strong> 406.<br />

war der <strong>Bristol</strong> 404 selbst in diesem exklusiven<br />

Kreis ein Exote.<br />

Auf größere stückzahl - 308 Exemplare - kam<br />

der 1954 präsentierte Nachfolger des <strong>Bristol</strong><br />

403, der typ 405. Der <strong>Bristol</strong> 405 hat die gleiche<br />

linie wie der 404 - und <strong>wir</strong>d mit diesem<br />

daher auch oft verwechselt - ist allerdings bis<br />

heute der einzige Viertürer in der Geschichte<br />

der Firma. unter der Karosserie hat der 405 alle<br />

Verbesserungen des 404 - stärkerer Motor, Getriebe,...<br />

aber natürlich aufgrund des „normalen“<br />

radstands von 290 cm ein höheres Gewicht und<br />

geringere Fahrleistungen.<br />

Der 404 wurde bereits 1955 wieder eingestellt<br />

während der 405 bis 1958 produziert wurde.<br />

Die Viertürer der späteren Jahre konnten mit<br />

einen serienmäßigen overdrive und optionalen<br />

vorderen scheibenbremsen auftrumpfen.<br />

um die Ver<strong>wir</strong>rung 404 vs. 405 zu perfektionieren,<br />

gab es vom <strong>Bristol</strong> 405 ein (zweitüriges)<br />

Cabrio, dessen Karosserie bei „Abbotts of Farnham“<br />

gebaut wurde und das optisch näher am<br />

404 als am 405 ist. Die meisten der <strong>Bristol</strong> 405<br />

D (Drophead) genannten Cabrios hatten den<br />

leistungsgesteigerten 100C Motor mit 125 Ps.<br />

<strong>Bristol</strong>-Feinspitze haben meist den Film „Absolute<br />

Beginners“ aus dem Jahre 1986 daheim,<br />

denn darin spielt David Bowie einen schaufensterdekorateur,<br />

der in einer kurzen, für <strong>Bristol</strong>-<br />

Enthusiasten aber denkwürdigen szene, lebensgroße<br />

Weihnachtsmänner im Fonds eines <strong>Bristol</strong><br />

405 Cabrios durch london chauffiert.<br />

1956 wurde die Automobilabteilung aus dem<br />

„um die gewachsenenFahrleistung<br />

auch sicher<br />

im Griff zu haben<br />

bekam die Vorderachse<br />

einen<br />

stabilisator und<br />

die Bremsen<br />

bekam ‘Alfin’<br />

- ‘aluminium<br />

finned’ - Bremstrommeln,<br />

die<br />

die Wärme besser<br />

ableiteten.”<br />

2/2012 Austro ClAssiC 45


<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

<strong>Bristol</strong> 407.<br />

Anglo-Amerikanische<br />

Co-Produktion - der Arnold<br />

<strong>Bristol</strong>.<br />

46 Austro ClAssiC 2/2012<br />

luftfahrtkonzern herausgelöst und schließlich<br />

1960 in einem „Management-buy-out“ von sir<br />

George White und Anthony Crook übernommen.<br />

1973wurde tony Crook alleiniger Eigentümer<br />

von <strong>Bristol</strong> <strong>Cars</strong>.<br />

1958 wurde der 405 durch den typ 406 abgelöst,<br />

der die linie des 404/405 fortsetzte, allerdings<br />

zum klassischen 2-türigen Viersitzer zurückkehrte.<br />

Da <strong>Bristol</strong> mit einem 2-liter-Motor,<br />

dessen Wurzeln in den 30-er Jahren lagen, in der<br />

sportlichen luxusklasse <strong>nicht</strong> mehr konkurrenzfähig<br />

war, versuchte man in Filton der traditionellen<br />

sechszylinder auf 2,2 liter Hubraum<br />

zu vergrößern. Die Motorleistung blieb dabei<br />

gleich, allerdings verbesserte sich der Drehmomentverlauf<br />

bei geringerer Drehzahl. Der <strong>Bristol</strong><br />

406 war auch eines der ersten Automobile<br />

mit vier scheibenbremsen.<br />

Dass der vergrößerte Motor keine <strong>wir</strong>kliche lösung<br />

für das mittlerweile bestehende leistungsdefizit<br />

gegenüber dem Mitbewerb war, zeigte<br />

sich auch in den Verkaufszahlen - nach nur 174<br />

stück kam 1961 schon ein Nachfolger. sechs<br />

<strong>Bristol</strong> 406 hatten eine spektakuläre Karosserie<br />

aus dem Hause Zagato, zwei davon auf verkürztem<br />

Chassis.<br />

Ein kleiner Preischeck: 1961 kostete in Frankreich<br />

ein Mercedes 220 Coupe 37.000 Francs,<br />

ein lancia Flaminia Coupe 39.000 Francs, ein<br />

Alfa romeo 2000 sprint 33.400 Francs - und<br />

der letzte sechszylinder-<strong>Bristol</strong> 65.000 Francs.<br />

Aber in diesem Jahr war auch bei <strong>Bristol</strong> die<br />

Zeit des altehrwürdigen Motors aus den 30er<br />

Jahren abgelaufen und mit dem <strong>Bristol</strong> 407 be-<br />

<strong>Bristol</strong> 408.<br />

Der rare <strong>Bristol</strong> 407 Zagato (oben und unten).<br />

gann eine neue Epoche, die bis heute andauert.<br />

Äußerlich sah der 407 gar <strong>nicht</strong> revolutionär aus<br />

und glich bis auf ganz minimale Details seinem<br />

Vorgänger, aber unter der Motorhaube....<br />

<strong>Bristol</strong> war nach reiflicher Überlegung auf Einkaufstour<br />

nach Amerika gegangen und kam mit<br />

einem V-8 von Chrysler (5.130 ccm, rund 250<br />

Ps und aus kanadischer Produktion) zurück.<br />

Wie andere Kleinserienhersteller davor und danach<br />

hatte <strong>Bristol</strong> erkannt, dass es nirgendwo<br />

günstigere Pferdestärken als in Amerika gab.<br />

Die Kraftübertragung erfolgte über eine torqueflite<br />

Dreigangautomatik - eine weitere Neuerung<br />

für <strong>Bristol</strong>. Der Verkaufspreis war mittlerweile<br />

auf stolze 5.141 Pfund angewachsen, aber<br />

mit einer spitze von 200 km/h und einem sprint<br />

auf 100 km/h in 9,2 sekunden war <strong>Bristol</strong> jetzt<br />

wieder ganz vorne dabei. Ein kräftig überarbeitetes<br />

Fahrwerk - spiralfedern, neue lenkung,...<br />

- sorgten dafür, dass der Wagen den gewaltigen<br />

Kraftzuwachs auch sicher auf die straße brachte.<br />

Für die angestammte Klientel - shocking,<br />

what‘s an American engine doing in here? -<br />

muss es aber doch ein gewisser schock gewesen<br />

sein - bis 1963 hielt sich die stückzahl mit 88<br />

Exemplaren in Grenzen.<br />

Mit dem <strong>Bristol</strong> 408 (83 stück zwischen 1963<br />

und 1966) stand eindeutig wieder die Evolution<br />

im Vordergrund. Die erste serie hatte die idente<br />

technik und nur an der Front war der lufteinlass<br />

der sechszylinder-Modelle einem rechteckigen<br />

Kühlergrill gewichen. Die <strong>Bristol</strong> 408 der zweiten<br />

serie hatten eine modifizierte Drucktastenautomatik,<br />

die Bedienungsfehler ausschließen


<strong>Bristol</strong> 409. rechts typ 410 - man beachte die<br />

Unterbringung des reserverades.<br />

sollte, ein Getriebegehäuse aus leichtmetall, das<br />

mehr als 30 kg an Gewicht sparte und einen um<br />

knapp 100 ccm vergrößerten V-8.<br />

Der von 1965 bis 1967 zeitweise parallel zu seine<br />

Vorgänger gebaute <strong>Bristol</strong> 409 ist an seinem<br />

trapezförmigen Kühlergrill erkennbar. unter<br />

der Motorhaube hatte der gleiche Motor eine<br />

geringfügig höhere leistung und <strong>Bristol</strong> stieg<br />

auf die von Chrysler bereits länger verwendete<br />

Wechselstromlichtmaschine um. Eine komfortablere<br />

Abstimmung des Fahrwerks, eine etwas<br />

längere Übersetzung der Hinterachse und die<br />

vorerst optional erhältliche servolenkung setzten<br />

den Weg vom sportwagen zum „Gentleman‘s<br />

Express“ fort.<br />

in den Jahren 1968/69 hielt der <strong>Bristol</strong> 410<br />

die Fahnen der kleinen Firma aus Filton hoch.<br />

Wieder ist es für den oberflächlichen Betrachter<br />

schwierig, den typ 410 von seinem Vorgänger<br />

und seinem Nachfolger zu unterscheiden. Am<br />

ehesten gelingt dies anhand der scheinwerfer,<br />

die in den Kotflügeln zurückgesetzt sind. in<br />

summe war die Karosserie in vielen, kleinen<br />

Punkten aerodynamisch verfeinert worden und<br />

insgesamt etwas „runder“ geworden. Wenn man<br />

das Glück hat, einen <strong>Bristol</strong> 409 und einen <strong>Bristol</strong><br />

410 direkt nebeneinander stehend zu sehen,<br />

könnte vielleicht noch auffallen, das die 16 Zoll<br />

rädern auf 15 Zoll geschrumpft sind. Das reserverad<br />

residierte natürlich nach wie vor hinter<br />

der Klappe im linken, vorderen Kotflügel.<br />

im inneren war die einst so beliebte Drucktastenautomatik<br />

unter „Beschuss“ der sicherheitsaposteln<br />

geraten, und ebenso wie Chrysler hatte<br />

<strong>Bristol</strong> von diesem Feature Abstand genommen<br />

- einen <strong>Bristol</strong> 410 schaltet man über einen konventionellen<br />

Automatikwählhebel zwischen der<br />

Vordersitzen.<br />

und zu Filmruhm ist der <strong>Bristol</strong> 410 auch gekommen:<br />

in der in England beliebten Krimiserie<br />

„inspector lynley“ fährt der titelheld zuerst<br />

einen Peugeot, dann einen Jensen interceptor<br />

und schließlich einen <strong>Bristol</strong> 410 - das nennt<br />

man wohl sozialen Aufstieg.<br />

langlebig (1969 bis 1976) und in großer, oK<br />

links: <strong>Bristol</strong> 411 - Mr. Anthony Crook beim testen der<br />

Avon safety Wheels. Bei einer Geschwindigkeit von 144 Meilen<br />

(231 km/h) wurde ein reifenplatzer herbeigeführt.<br />

Der <strong>Bristol</strong>, der kein <strong>Bristol</strong> war<br />

relativ, im Jahr 1953 stückzahl war bristol (287 Exemplare) 2-liter motor, präsentiert einem Ge-<br />

sich mit zwei der Wagen <strong>Bristol</strong> vom 411. typ optische wicht dem von nur Vorgänger 650 kg und<br />

ident 450 bei sah den sich 24-Stunden <strong>Bristol</strong> gezwungen, ausgefeilter den Aerodynamik Motor<br />

zu von wechseln. le mans am Chrysler Start, ein hatte war die der Produktion 450 in le mans des<br />

Wagen der <strong>nicht</strong> nur in bis zu 230 km/h schnell -<br />

„type A“ Motors eingestellt und stattdessen den<br />

der Nummernsystematik Fahrwerte, die sich auch<br />

Big-Block aus dem Rahmen type fiel. B angeboten. heute Mit noch 6.277 sehen lassen ccm<br />

und Vom - bristol je nach 450 Messweise entstan- - rund könnten. 340 Ps war der<br />

<strong>Bristol</strong> den 1953 411 drei ein - manche gewaltiger 1953 schritt fielen in beide richtung Wagen<br />

Hochleistungswagen.<br />

Quellen sprechen von vier<br />

- Stromliniencoupe mit<br />

Zeitgenössische testberichte geben die spitze<br />

spektakulären Flossen, die am Start, die die ersten<br />

mit aber 230 eigentlich km/h mit an. den Ein tra- serienmäßiges drei Plätze in sperrdif- ihrer Klasse<br />

ferentialditionellen sollte bristols helfen, wenig die und Kraft die ohne Plätze großem 7, 8 und<br />

Drama zu tun hatten. auf die straße zu bringen. 9 in der im Gesamtwertung luxuriösen<br />

inneren Das Chassis wurde stammte das von traditionelle belegten, Zweispeichen-<br />

eine leistung,<br />

eberan von eberhorst und die bristol die begehrte<br />

lenkrad von Bluemel durch ein lederlenkrad<br />

war eigentlich der eRA teamwertung sicherte.<br />

mit G-type, drei ein speichen Rennwagen ersetzt. für Für 1955 wurden die Wa-<br />

im die laufe Formel seines 2. Als eRA langen in Produktionslebens wurde<br />

finanziellen der <strong>Bristol</strong> Problemen 411 kontinuierlich war weiterentwickelt<br />

und der - serie geplante 2: Niveauregulierung, neue mo- wieder ihre serie Klasse. 3: Vier- in der<br />

tor <strong>nicht</strong> realisiert wurde, Gesamtwertung kamen<br />

fachscheinwerfer versuchte leslie Johnson und verstärkte sie auf lichtmaschine,<br />

die exakt gleiche<br />

serie den bewährten 4: auf 6.556 bristol ccm mo- vergrößerter Plätze wie im Motor Vorjahr. mit Der<br />

reduzierter tor in das Chassis Kompression, zu ver- serie schnellste 5: automatische<br />

Wagen fuhr in<br />

Gurten pflanzen auch - allerdings für die blieb rücksitze. den ersten 12 Stunden<br />

dieser Kombination der<br />

Mit der Produktionsein-<br />

erfolg versagt und 1952<br />

stellung verkaufte im er das Jahre ganze 1976 war<br />

die Projekt Geschichte an bristol, des die auf <strong>Bristol</strong><br />

411 das Chassis noch des lange monoposto <strong>nicht</strong> zu<br />

Ende. das oben Wer erwähnte sich unter Coupe www.<br />

aufbauten - fertig war der<br />

bristolcars.co.uk die Ange-<br />

bristol 450. innovativ für<br />

bote die Zeit von war <strong>Bristol</strong> die transaxel- ansieht,<br />

<strong>wir</strong>d bauweise zwischen - motor den vorne aktuellen<br />

und Modellen Getriebe hinten einen gaben „<strong>Bristol</strong><br />

series dem Wagen 6“ finden eine sehr - der <strong>nicht</strong>s<br />

ausgewogene Gewichtsver-<br />

anderes als ein sorgfältig<br />

teilung.<br />

modernisierter - Viergang-<br />

mit bis zu 157 PS aus den<br />

in le mans aus aber 1954<br />

war bristol mit drei 450ern<br />

gen auf offene Karosserien<br />

umgebaut und dominierten<br />

einen Schnitt von mehr als<br />

100 meilen pro Stunde<br />

(160 km/h) und wurde<br />

danach, um einen sicheren<br />

Sieg <strong>nicht</strong> zu gefährden,<br />

„zurückgepfiffen“. in<br />

Summe stand der Wagen<br />

während der ganzen 24<br />

Stunden ganze 15 minuten<br />

an der box...<br />

1955 war das le mans<br />

Rennen mit den schwersten<br />

Rennunfall aller Zeiten<br />

und bristol zog sich aus<br />

dem Rennsport zurück.<br />

im Werk wurde der beste<br />

Wagen mit teilen der<br />

anderen neu aufgebaut und<br />

der Rest verschrottet. Der<br />

Wagen blieb für die nächsten<br />

30 Jahre bei bristol<br />

<strong>Cars</strong> und tony Crook.<br />

in den späten 1990ern<br />

wurde der Wagen komplett<br />

restauriert und ist fallweise<br />

bei Veranstaltungen zu<br />

bewundern ...<br />

<strong>Bristol</strong><br />

450 in<br />

le Mans.<br />

2/2012 Austro ClAssiC 47


<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

48 Austro ClAssiC 2/2012<br />

<strong>Bristol</strong> 409.


<strong>Bristol</strong> 603.<br />

2/2012 Austro ClAssiC 49


<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

Der <strong>Bristol</strong>-Motor in<br />

anderen (renn)-Wagen<br />

Dass der 2-liter-Sechszlinder<br />

ein herausragender<br />

motor war, stand schon vor<br />

dem Krieg fest, als er den<br />

bmW 328 zum maß der<br />

Dinge in der Sportwagenwelt<br />

machte, und durch die<br />

Feinarbeit in Filton wurde<br />

das Aggregat noch verbessert<br />

- kein Wunder, dass<br />

sich kleine und kleinste<br />

Hersteller gerne dieses<br />

motors bedienten.<br />

Nachfolgend eine<br />

sicherlich unvollständige<br />

bildsammlung ...<br />

Cooper-<strong>Bristol</strong> t22 sports.<br />

Arnolt-<strong>Bristol</strong> Bolide<br />

1952.<br />

AC-Ace <strong>Bristol</strong>.<br />

50 Austro ClAssiC 2/2012<br />

Cooper-<strong>Bristol</strong> t25.<br />

Von der stiefschwester zur<br />

Mutter - eine kurze Geschichte<br />

der Firma Frazer Nash<br />

beginnen <strong>wir</strong> mit einer<br />

Klarstellung: Frazer Nash<br />

hat mit dem amerikanischen<br />

Autobauer Nash<br />

<strong>nicht</strong>s zu tun, sondern hat<br />

den Namen von Archibald<br />

Frazer-Nash, der zusammen<br />

mit Henry Ronald<br />

Godfrey unter der marke<br />

GN 1922 mit dem bau<br />

von Sportwagen begann.<br />

Die Firma ging bereits 5<br />

Jahre später pleite und<br />

feierte als AFN limited<br />

eine Auferstehung, ehe sie<br />

1929 von den Aldington<br />

brüdern übernommen<br />

wurde. Zwischen 1924<br />

und 1030 entstanden<br />

rund 400 „chain drive“<br />

Frazer Nash und zusätzlich<br />

begann AFN limited<br />

1934 mit dem import von<br />

bmW. Nach Jahren der<br />

Kriegsproduktion und der<br />

„Geburtshilfe“ für bristol<br />

baute AFN schätzungsweise<br />

85 Sportwagen unter<br />

dem „Frazer Nash“ Namen<br />

und begann 1954 mit dem<br />

import und dem Vertrieb<br />

von Sportwagen der marke<br />

Porsche. erst 1987 zur<br />

sich John Aldington<br />

aus der mittlerweile von<br />

Porsche übernommenen<br />

importgesellschaft zurück.<br />

bereits 1929 hatte<br />

Cooper-<strong>Bristol</strong> t20.<br />

Arnolt-<strong>Bristol</strong> 404.<br />

Archibald Frazer Nash<br />

zusammen mit e. Grattan<br />

thompson „Nash &<br />

thompson“ gegründet<br />

und einen hydraulischen<br />

Geschützturm für Kampfflugzeuge<br />

konstruiert.<br />

Nachfolgefirmen dieser<br />

historischen unternehmen<br />

existieren bis heute, z.b.<br />

Frazer-Nash Research, die<br />

sich dem bau von elektro-<br />

und Hybridautos widmen.<br />

Frazer-Nash Research<br />

gehört zu „Kamkorp“, die<br />

am 21. April 2011 auch<br />

bristol übernommen haben<br />

- womit sich der Kreis<br />

schließt.<br />

automatik, elektronische Zündung,... - <strong>Bristol</strong><br />

411 ist, also mehr oder weniger nahtlos an den<br />

<strong>Bristol</strong> 411 serie 5 des Jahres 1976 anschließt.<br />

Aber zurück in den 70er Jahren bekam der langlebige<br />

<strong>Bristol</strong> 411 gleich zwei Nachfolger. 1975<br />

kam der <strong>Bristol</strong> 412 heraus, das letzte Modell<br />

mit der traditionellen 400-er seriennummer.<br />

Der <strong>Bristol</strong> 412 hatte eine kantige Karosserie<br />

von Zagato mit einem targadach. Über das styling<br />

gehen die Meinungen auseinander - während<br />

die einen die dezent-unauffällige Form<br />

loben vergleichen die anderen den <strong>Bristol</strong> 412<br />

wenig charmant mit einem übergroßen, übermotorisierten<br />

und überteuerten Ford Cortina<br />

Cabrio ...<br />

unter der kontroversiellen Karosserie fand sich<br />

mittlerweile gewohntes - Chrysler V-8 und<br />

Automatik. 1977 wurde der 412 überarbeitet -<br />

kleinerer - oK, immer noch 5,9 liter Hubraum<br />

- Motor, dem geringeren Gewicht angepasste<br />

Vorderachse, neue sitze und verlängerte serviceintervalle.<br />

Katalysator und verstärkter Überrollbügel<br />

sollten den Weg in den lukrativen<br />

us-Markt öffnen - mit limitiertem Erfolg. Die<br />

meisten „amerikanischen“ <strong>Bristol</strong> 412 wurden<br />

nach Kontinentaleuropa exportiert und einer(!)<br />

soll seinen Weg nach Kanada gefunden haben.<br />

1982 wurde aus dem <strong>Bristol</strong> 412 der <strong>Bristol</strong><br />

Beaufighter, eine Homage an das gleichnamige<br />

Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg. Erkennbar<br />

ist der Beaufighter vor allem an den Doppelscheinwerfern.<br />

Wichtiger war wohl, dass der V-8<br />

einen turbo von rotomaster bekam, wodurch<br />

die Fahrleistung nochmals substantiell - auf 150<br />

Meilen resp. 242 km/h - gesteigert wurden.<br />

Die Produktion des Beaufighter wurde 1993<br />

eingestellt, aber bis 1994 sollte noch die letzte<br />

Variation des <strong>Bristol</strong>-412-themas gebaut werden.<br />

Der <strong>Bristol</strong> Beaufort, der Name eines anderen<br />

Flugzeugtyps aus dem Zweiten Weltkriegs,<br />

hatte statt des targa-Bügels des 412/Beaufighter<br />

ein elektrisch versenkbares stoffdach, war also<br />

ein Vollcabrio. Zum Ausgleich für den fehlen-<br />

Frazer Nash Vorsitzender Kamal siddiqi mit einer<br />

Frazer Nash le Mans replica.<br />

Namir und (startnummer<br />

48) Frazer Nash DKW<br />

(Nachkriegsmodell).


Zweimal <strong>Bristol</strong> 412. rechts: <strong>Bristol</strong> 603s.<br />

Unten: <strong>Bristol</strong> Beaufighter Prospekt.<br />

den Überrollbügel wurde der scheibenrahmen<br />

verstärkt und dank eines 136-liter-tanks hatte<br />

der Beaufort trotz des durstigen V-8 eine reichweite<br />

von 800 km. Fast alle der wenigen gebauten<br />

Beaufort waren linksgesteuert und wurden<br />

nach Kontinentaleuropa exportiert.<br />

Ein Jahr später stellte <strong>Bristol</strong> den zweiten Nachfolger<br />

des 411 vor. Der <strong>Bristol</strong> 603 beendete<br />

<strong>nicht</strong> nur die traditionelle serie der 400-er typennummern<br />

sondern hatte auch eine komplett<br />

neue Karosserie, die keine Mutation des <strong>Bristol</strong><br />

406 aus den späten 50er Jahren war. laut Herstellerangabe<br />

bot die neue Karosserie den insassen<br />

mehr raum als alle <strong>Bristol</strong>s davor.<br />

Die Energiekrise der 1970er Jahre ging auch an<br />

der wohlhabenden Klientel der Firma <strong>Bristol</strong><br />

<strong>nicht</strong> spurlos vorbei und der <strong>Bristol</strong> 603 wurde<br />

als 603 E mit einem „kleinen“ V-8 von „nur“<br />

5,2 liter Hubraum und als 603 s mit 5,9 liter<br />

Hubraum angeboten - beide Versionen waren<br />

sparsamer als die Vorgänger. im innenraum<br />

fanden sich als neue luxusmerkmals elektrisch<br />

verstellbare sitze und eine Klimaanlage.<br />

Mit der serie 2 - neue scheinwerfer und Kühlergrill<br />

- war die Energiekrise vorerst einmal<br />

vergessen und es wurde nur mehr der große V-8<br />

angeboten und mit der Einführung der serie 3<br />

- kleinerer Kühlergrill und neue rückspiegel -<br />

wurden auch die Autos der type 603 nach historischen<br />

Flugzeugen benannt.<br />

Der <strong>Bristol</strong> Britannia - benannt nach einem<br />

viermotorigen turboprop-Verkehrsflugzeug der<br />

50er Jahre - war die „standardversion“ und der<br />

<strong>Bristol</strong> Brigand - benannt nach einem 1945 eingeführtem<br />

zweimotorigen Kampfflugzeug - hatte<br />

den aus dem <strong>Bristol</strong> Beaufighter bekannten<br />

rotomaster turbo, der für beeindruckende Fahrleistungen<br />

sorgte.<br />

Die vierte serie des <strong>Bristol</strong> 603 höre auf den<br />

klingenden Namen „Blenheim“ - erraten, wieder<br />

einem Namen aus der ruhmreichen luftfahrvergangenheit<br />

der Firma. Mit Benzineinspritzung<br />

und geänderten scheinwerfern gehört der<br />

Blenheim in der mittlerweile vierten serie und<br />

ohne die typenbezeichnung „603“ auch heute<br />

zum aktuellen Angebot von <strong>Bristol</strong>.<br />

Womit <strong>wir</strong> in der Modellpalette in der Gegenwart<br />

angekommen sind. <strong>Bristol</strong> baut derzeit<br />

wahrscheinlich eine geringere stückzahl - über<br />

Produktionszahlen spricht man <strong>nicht</strong> - von mehr<br />

unterschiedlichen Modellen als je zuvor. Neben<br />

den bereits erwähnten Modellen „series 6“ und<br />

„Blenheim“, hat der kleine Hersteller zwei weitere<br />

typen im Programm, die <strong>nicht</strong> <strong>wir</strong>klich als<br />

Automobile für gesetzte Gentlemen durchgehen.<br />

Der Blenheim speedster ist ein kurioser zweisitziger<br />

roadster, dessen Form angeblich auf einen<br />

Prototypen der 50er Jahre zurückgeht und stark<br />

an die Modelle 404 und 405 erinnert. Mechanisch<br />

basiert der speedster auf dem Blenheim,<br />

ist aber um rund 250 kg leichter - woraus atemberaubende<br />

Fahrleistungen - 160 mph (knapp<br />

260 km/h) und um die 5 sekunden für den<br />

sprint auf 100 km/h - resultieren.<br />

Wem der speedster langweilig erscheint, dem<br />

sei der <strong>Bristol</strong> Fighter - richtig, da gab‘s doch<br />

ganz am Anfang <strong>uns</strong>erer Geschichte ein Flugzeug<br />

dieses Namens – empfohlem. in einem<br />

massivem rahmen und unter eine Karosserie<br />

aus Aluminium und Carbon tut ein Motor von<br />

Chrysler seinen Dienst, allerdings handelt es<br />

sich dabei <strong>nicht</strong> um den „banalen“ V-8 sondern<br />

um den 8 liter V-10 aus der Dodge Viper mit<br />

einer auf 550 Ps gesteigerten leistung.<br />

Die Fahrleistungen werden bescheiden mit 210<br />

mph (338 km/h) und „weniger als 4 sekunden“<br />

„Über das styling<br />

gehen die<br />

Meinungen<br />

auseinander -<br />

während die<br />

einen die dezentunauffällige<br />

Form<br />

loben vergleichen<br />

die anderen den<br />

<strong>Bristol</strong> 412 wenig<br />

charmant mit<br />

einem übergroßen,übermotorisierten<br />

und<br />

überteuerten Ford<br />

Cortina Cabrio ...”<br />

2/2012 Austro ClAssiC 51


<strong>Bristol</strong> Automobile<br />

<strong>Bristol</strong> Brigand und (rechts<br />

bzw. unten) <strong>Bristol</strong> Fighter.<br />

52 Austro ClAssiC 2/2012<br />

auf 100 km/h angegeben. Der <strong>Bristol</strong> Fighter<br />

bietet zwar die Fahrleistungen eines vergleichbaren<br />

supercars, hat aber <strong>nicht</strong> dessen Einschränkungen,<br />

da er relativ schmal ist und gute sicht<br />

bietet, da der Fahrer <strong>nicht</strong> in eine halbliegende<br />

Position gezwungen <strong>wir</strong>d.<br />

und sollte ein <strong>wir</strong>klich wohlhabender und verwöhnter<br />

Kunde damit noch immer <strong>nicht</strong> zufrie-<br />

den sein und es sich unbedingt mit dem Bugatti<br />

Veyron des Nachbarn „anlegen“ wollen, dann<br />

hat <strong>Bristol</strong> zum Glück noch den <strong>Bristol</strong> Fighter<br />

t - t für turbo - im Angebot. Mit angegeben<br />

1.012 Ps sollte die theoretische spitze bei 270<br />

mph (434 km/h) liegen...<br />

Aber kehren <strong>wir</strong> aus der abstrakten Welt der<br />

supercars in die reale Welt der <strong>wir</strong>tschaftlichen<br />

Probleme zurück, von den auch eine Firma wie<br />

<strong>Bristol</strong> <strong>nicht</strong> verschont geblieben ist.<br />

Bereits 2001 hatte tony Crook <strong>Bristol</strong> verkauft<br />

und sich 2007 endgültig ins Privatleben zurückgezogen.<br />

unter dem neuen Besitzer und Chairman<br />

toby silverton wurde die Firma vorsichtig<br />

- ganz im stil des Hauses - „renoviert“ und silverton<br />

war auch für den „frischen Wind“ in Gestalt<br />

des Fighter verantwortlich.<br />

in den <strong>wir</strong>tschaftlichen turbulenzen der letzten<br />

Jahre fanden sich dann doch <strong>nicht</strong> genügend<br />

wohlhabende Gentlemen und am 3. März 2011<br />

musste <strong>Bristol</strong> insolvenz anmelden, aber noch<br />

war <strong>nicht</strong> alles verloren, denn rund 6 Wochen<br />

später gab die „Kamkorp Group“, ein Automobilzulieferer<br />

zu dem unter anderem Frazer-Nash<br />

research gehört, bekannt, dass sie <strong>Bristol</strong> übernommen<br />

hätten - womit <strong>wir</strong> wieder zum Ausgangspunkt<br />

<strong>uns</strong>erer Geschichte - mit Hilfe von<br />

Frazer Nash stieg <strong>Bristol</strong> einst in den Automobilbau<br />

ein - zurückgekehrt sind.<br />

und damit das Happy End noch perfekter <strong>wir</strong>d,<br />

gab <strong>Bristol</strong> am 16. Februar dieses Jahres bekannt,<br />

dass ein gewisser sir George White, sohn<br />

des Gründers von <strong>Bristol</strong> <strong>Cars</strong> und urenkel des<br />

Gründers der „<strong>Bristol</strong> tramway Company“ zum<br />

neuen General Manager von <strong>Bristol</strong> bestimmt<br />

wurde ...

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