28.10.2013 Aufrufe

region

region

region

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

egion<br />

FANGFRISCH: Erst die<br />

Aufzucht im naturreinen<br />

Gewässer des Harmersbachs<br />

macht aus den Regenbogenforellen<br />

Schwarzwaldforellen<br />

54 eins ah!


forellenhof schwarz<br />

Forelle Schwarz<br />

Die Forellenzucht Franz Schwarz in Oberharmersbach zieht seit 1911 original<br />

Schwarzwaldforellen auf – eine Delikatesse. Um Qualität garantieren zu können, ist<br />

der Spagat zwischen Tradition und moderner Betriebsführung notwendig<br />

[ TexT ] Michael Thiem [ FoTo ] Matthias Hangst<br />

eins ah! 55


egion<br />

NATüRLICH: Die 16<br />

Teiche der Forellenzucht<br />

Franz Schwarz sind seit<br />

1911 fast unverändert.<br />

Zusammen mit dem<br />

glasklaren Wasser des<br />

Harmersbachs finden die<br />

Fische hier einen idealen<br />

Lebensraum<br />

LEBEN Am BACH:<br />

Direkt an der Durchgangsstraße<br />

in Oberharmersbach<br />

liegt die Forellenzucht<br />

Franz Schwarz. Der<br />

Familienbetrieb nutzt den<br />

Standortvorteil, um<br />

außergewöhnliche<br />

Delikatessen herzustellen<br />

56 eins ah!<br />

üBERSCHäUmEND: Zwischen 250 und 350 Gramm schwer sind die<br />

Forellen, wenn sie lebend verkauft oder geschlachtet werden


»Echte Handarbeit – mit der Verarbeitung<br />

der frisch geräucherten Forellen ist<br />

die gesamte Familie beschäftigt«<br />

Fische sind stumm. Trotzdem können<br />

sie Geschichten erzählen. So wie auf<br />

der Forellenzucht Franz Schwarz.<br />

Hier sind die Regenbogenforellen die<br />

Hauptdarsteller. Und das täglich. Es<br />

ist Dienstagmorgen, kurz nach acht<br />

Uhr. Auf dem idyllisch gelegenen<br />

Hof in Oberharmersbach im Ortenaukreis stehen im<br />

weiß gekachelten Verarbeitungsraum sechs Frauen in<br />

weißen Schürzen um einen kleinen Tisch. Es wird geflachst,<br />

gelästert, vor allem aber gearbeitet. Die Stimmung<br />

ist prächtig. Das Plätschern des Harmersbachs,<br />

der vor der Tür durch das 0,8 Hektar große Gelände<br />

fließt und seit fast hundert Jahren die Lebensader des<br />

Hofs darstellt, ist kaum zu hören. An einem Vormittag<br />

verarbeiten die sechs Damen, die entweder verwandt,<br />

verschwägert oder durch jahrelange Freundschaften<br />

verbunden sind, zwischen 400 und 1000 Schwarzwaldforellen<br />

zu Filets. Handarbeit ist angesagt. Auch wenn<br />

dies beispielsweise der Tochter Bernadette Fritsch<br />

schwer fällt. „Ich kann keine lebenden Fische anfassen“,<br />

erzählt sie, „sobald sie geräuchert sind, geht es.“<br />

Dennoch packt sie jeden Tag gerne mit an. Denn zu<br />

tun gibt es genügend. Und die Arbeit endet oft erst am<br />

späten Abend. Die Forellenzucht spielt im Familienbetrieb<br />

über inzwischen vier Generationen hinweg die<br />

wichtigste Rolle. Tradition wird hier gelebt. Seit 1911<br />

werden Forellen gezüchtet. Und seitdem sind die Forellen<br />

in Schwarzens Händen.<br />

Der Räucher-Dienstag beginnt eigentlich bereits am<br />

montag. Denn dann werden die Forellen geschlachtet,<br />

eingelegt und für die Weiterverarbeitung vorbereitet.<br />

Dies übernimmt meistens michael Schwarz. Der<br />

30-jährige Sohn von Firmeninhaber Franz Schwarz<br />

leitet die Fische über entsprechende Rohre über den<br />

Harmersbach. Im kleinen Schuppen am Straßenrand<br />

wird geschlachtet. Von dort werden auch die Kunden<br />

beliefert oder wird Ware für die Abholung vorbereitet.<br />

Die strikte Trennung von den Zuchtanlagen dient auch<br />

dem Eigenschutz. „Wir sind seit 19 Jahren seuchenfrei“,<br />

erzählt michael Schwarz. Am Dienstagmorgen kommen<br />

die Regenbogenforellen in den mit Buchesägemehl,<br />

Wacholder-Pulver und einer geheimen Gewürzmischung<br />

angereicherten Elektroofen und werden bei<br />

maximal 85 Grad knapp drei Stunden geräuchert. Vor<br />

einigen Jahren ist Sohn michael Schwarz dafür noch<br />

mitten in der Nacht aufgestanden, um den Gasofen anzuheizen.<br />

Heute startet der Heizvorgang automatisch.<br />

Der Familie verschafft dies zumindest die eine oder<br />

andere zusätzliche Stunde Schlaf.<br />

Gerlinde Schwarz steht im Verarbeitungsraum und erzählt,<br />

dass sie bis zu ihrer Hochzeit mit Franz Schwarz<br />

noch nie einen Fisch in der Hand gehalten hatte. Erst<br />

kurz vor dem Jawort hatte sie heimlich das Filetieren<br />

probiert. Die Hochzeit fand dennoch statt. Heute<br />

benötigt sie für eine Forelle kaum 30 Sekunden. Der<br />

Schwanz wird mit einer Schere abgeschnitten, der<br />

Kopf mit dem messer abgetrennt, der Fisch aufge- ><br />

schwarzwaldForellen-Mousse<br />

forellenhof schwarz<br />

delikater brotaufstrich: Ob als Brotbelag, als kleiner Snack für<br />

zwischendurch, bei einer festlichen Tafel als Vorspeise oder als Teil eines<br />

großen Büfetts: ungewöhnliche Brotaufstriche sind raffiniert, lecker und schnell<br />

gemacht. Hier hat uns die Familie Schwarz ihr Hausrezept verraten:<br />

Zutaten: eine geräucherte schwarzwaldforelle, also zwei Filets von insgesamt<br />

knapp 200 Gramm, entsprechend dazu 200 Gramm sauerrahm, worcestersauce,<br />

cayenne-Pfeffer, salz, je nach Geschmack etwas geschlagene sahne,<br />

zitronensaft und Gartenkräuter.<br />

und so geht’s: den Fisch in sehr kleine würfel schneiden. dabei darauf achten,<br />

eventuell noch vorhandene kleine Gräten zu entfernen. dann die Forelle mit<br />

dem sauerrahm gut vermischen. alles weitere ist Geschmackssache: würzen<br />

sie den Brotaufstrich mit cayenne-Pfeffer und salz. zum Verfeinern kann man<br />

noch etwas geschlagene sahne und zitronensaft oder frisch gehackte Gartenkräuter<br />

hinzufügen.<br />

tipps: lecker schmeckt das Forellenmousse auf frischem Baguette, besser aber<br />

noch auf geröstetem Toastbrot. auch für crostini ist es perfekt.<br />

eins ah! 57


egion<br />

»Schon Ernest Hemingway fischte leidenschaftlich<br />

gerne im Elztal Forellen – und beruhigte<br />

aufgebrachte Pächter mit ein paar Dollar«<br />

schnitten und die Wirbelsäule vorsichtig herausgelöst.<br />

Gerlinde Schwarz fährt mit einem skalpellartigen messer<br />

die beiden Filets ab und entfernt akribisch auch<br />

die letzten kleinen Gräten. Dann schweißt Bernadette<br />

Fritsch die zwischen 250 und 300 Gramm schwere<br />

Schwarzwaldforelle ein und legt sie vorsichtig in eine<br />

Kunststoff-Kiste. Die Vakuum-Verpackung ziert das<br />

geschützte Herkunfts- und Qualitätszeichen Original<br />

Schwarzwaldforelle.<br />

„Das Filet muss auf der Zunge zergehen“, erzählt Gerlinde<br />

Schwarz, sieht jedoch ein, dass Worte allein nicht<br />

reichen. Sie schnappt sich kurzerhand eine soeben bearbeitete<br />

Forelle. Durch den Garten geht es über eine<br />

kleine Treppe ins Wohnhaus, gleich rechts hinein in<br />

die Küche. Dort richtet sie den Räucherfisch auf einem<br />

Teller an. Dazu gibt es Sahnemeerrettich und ein<br />

frisch-getoastetes Weißbrot mit Butter. Spartanisch,<br />

auf das Wesentliche reduziert und deshalb großartig<br />

im Geschmack. „Wir essen unseren Fisch unheimlich<br />

gerne, mindestens einmal in der Woche. meistens aber<br />

öfters. Da wissen wir, was wir haben“, sagt Gerlinde<br />

Schwarz. Am Tisch sitzt auch Lydia Schwarz. Kurz vor<br />

Weihnachten hat die Oma ihren 85. Geburtstag gefeiert.<br />

„Ich springe ein, wo man mich braucht“, erzählt<br />

sie. An diesem Tag schneidet sie mit einem Brotmesser<br />

aus einem großen Bogen Vesperpapier kleine Zettelchen,<br />

die vor dem Verschweißen zwischen die Filets<br />

58 eins ah!<br />

STImmUNGSTEST:<br />

Die Forellen müssen sich<br />

wohlfühlen und aktiv sein.<br />

Ob dies so ist, wird<br />

regelmäßig überprüft<br />

Info & Adresse:<br />

Der Forellenhof Franz<br />

Schwarz liegt in Oberharmersbach<br />

in der<br />

Ferien<strong>region</strong> Brandenkopf<br />

im Naturpark<br />

Schwarzwald mitte/Nord.<br />

Tel.: 0 78 37/ 2 26<br />

gestecktwerden. Und wenn das Telefon klingelt, nimmt<br />

sie Bestellungen auf: „60 Forellen? Nehmen sie doch<br />

lieber gleich 70. morgen? Die liefern wir heute Nachmittag.“<br />

So und ähnlich laufen die Dialoge hier ab.<br />

Wenn Fische sprechen könnten, würden sie vermutlich<br />

michael Schwarz zustimmen. Im märz 2003 hat er<br />

seine Ausbildung zum Fischwirtschaftsmeister erfolgreich<br />

abgeschlossen und übt seitdem einen „Traumberuf“<br />

aus. „Wenn es den Fischen gut geht, hat man<br />

auch selbst gute Laune“, sagt michael Schwarz. Für<br />

Forellen gilt: Wer lange genug in Schwarzwaldwasser<br />

gebadet hat, ist Schwarzwälder. Aber nur Tiere aus<br />

Zuchtanlagen mit durchlaufendem Frischwasser aus<br />

Schwarzwald-Bächen oder -Quellen dürfen später Original<br />

Schwarzwaldforelle genannt werden. Durch die<br />

16 zwischen 40 und 400 Kubikmeter großen Teiche<br />

der Forellenzucht Schwarz fließt der Harmersbach.<br />

Gewässer-Güte 1. Tägliche Proben zeigen zwar nur<br />

den Ist-Zustand, doch michael Schwarz verweist auf<br />

die Bio-Indikatoren an der Hauswand: Steinfliegenlarven<br />

und Köcherfliegenlarven. Hier ist das Wasser seit<br />

Jahren erstklassig. Zur Bestätigung reicht ein Blick<br />

in den Bach, der bei Biberach in die Kinzig mündet.<br />

Auch dort sind Wild-Forellen angesiedelt und dürften<br />

bei Hobby-Anglern für Begeisterung sorgen. Ein Freizeitvergnügen,<br />

das übrigens schon Ernest Hemingway<br />

schätzte. Der leidenschaftliche Angler fischte sich bei<br />

regelmäßigen Besuchen im badischen Elztal stets frische<br />

Forellen. Um aufgebrachte Pächter zu besänftigen,<br />

hatte der US-Schriftsteller immer einige Dollar-<br />

Noten bei sich.<br />

michael Schwarz wird den Betrieb von Vater Franz<br />

übernehmen und die Familientradition fortsetzen.<br />

Der Blick in die Zukunft ist allerdings keineswegs ungetrübt.<br />

Denn der Wettbewerb ist gnadenlos. In den<br />

Supermärkten kostet das Kilogramm Räucherforellen<br />

aus der Türkei oder Polen teilweise unter elf Euro.<br />

Beim Direktverkauf der Forellenzucht Schwarz müssen<br />

dagegen 17,60 Euro bezahlt werden. Und Qualität<br />

hört bei vielen spätestens beim Preis auf.<br />

Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, wurden auf<br />

dem Hof schon in der Vergangenheit stets modernste<br />

Zuchtmethoden eingesetzt. So war Großvater Franz<br />

einer der ersten, der vor fast 40 Jahren industriell gefertigtes<br />

Futter benutzte. „Dadurch ist der Geschmack<br />

noch besser geworden“, betont michael Schwarz. In<br />

den 70er Jahren wurde neben der Zucht auch mit der<br />

Verarbeitung der Fische begonnen. Franz Schwarz >


KURZE WEGE: Die Forellen werden in der Zuchtanlage<br />

aufgezogen und direkt verarbeitet – frischer geht`s nicht<br />

GESCHmACKVOLL: Die Zugabe von karotinhaltigem<br />

Spezialfutter macht aus Forellen Lachsforellen<br />

forellenhof schwarz<br />

DELIKATESSE: Wer<br />

frischen Fisch mag, ist in<br />

Oberharmersbach genau<br />

richtig. Die Lachsforellen<br />

werden erst am Tag der<br />

Weiterverarbeitung aus<br />

dem Wasser gekäschert.<br />

GEFüHLVOLL: Gerlinde<br />

Schwarz (unten) bereitet<br />

die Lachsforellen auf die<br />

Weiterverarbeitung vor.<br />

Neben einer Prise Gewürz<br />

gibt es hier eine Portion<br />

Sorgfalt mit auf den Weg<br />

eins ah! 59


egion<br />

VON WEGEN RAUCHVERBOT: Die frisch geräucherten Schwarzwaldforellen müssen vor der Weiterverarbeitung abkühlen<br />

60 eins ah!<br />

TEAmARBEIT: Juniorchef michael Schwarz (oben)<br />

überprüft den Elektroofen, danach werden die Forellen<br />

sorgfältig zu Filets verarbeitet und verschweißt


forellenhof schwarz<br />

»Die Zuchtbedingungen sind gleichbleibend<br />

hoch – je langsamer die Forellen<br />

wachsen, desto fester ist das Fleisch«<br />

junior setzte dies fort. Sohn michael installierte nach<br />

dem heißen Sommer 2003 ein ausgeklügeltes Leitungssystem,<br />

um das Wasser zusätzlich mit Sauerstoff<br />

anzureichern und damit die Zuchtbedingungen<br />

gleichbleibend hoch zu halten. Denn je langsamer<br />

die Forellen wachsen, desto fest er ist das Fleisch.<br />

„Wir haben keine schwankende Qualität. Bei uns gibt<br />

es kein schwammiges Fleisch“, betont der 30-Jährige,<br />

„wir züchten die Fische in unserem eigenen Wasser,<br />

wir füttern sie selbst, wir kaufen nichts dazu. Alles ist<br />

echte Handarbeit.“<br />

Wer von Bad Peterstal-Griesbach nach Oberharmersbach<br />

fährt, sieht die terrassenförmig angeordneten<br />

Zuchtteiche des Familienunternehmens schon<br />

von weitem. Der Hof liegt in einer langgezogenen<br />

Linkskurve. Der Ort erstreckt sich über beinahe acht<br />

Kilometer. Fast alle Häuser liegen an der Durchfahrtsstraße.<br />

Doch das Verkehrsaufkommen ist überschaubar.<br />

Oberharmersbach hat zuletzt mehrfach den vom<br />

Ortenaukreis ausgeschriebenen Wettbewerb „Unser<br />

Dorf soll schöner werden“ gewonnen. Rund 100 Kilometer<br />

Wanderwege ziehen immer wieder Touristen in<br />

den Naturpark Schwarzwald mitte/Nord. manchmal<br />

scheint im 2600-Einwohner-Örtchen die Zeit stillzustehen.<br />

Die Telefonnummern sind dreistellig, im Gasthof<br />

Linde gibt es zwei Forellenfilets natur gebacken<br />

mit Bratkartoffeln und Salat für 10,80 Euro. Auf 945<br />

meter Höhe trohnt der Brandenkopf über dem Tal.<br />

Knapp vier Kilometer vom Forellenhof entfernt entspringt<br />

der Harmersbach. Und er speist die Zuchtbecken,<br />

die seit 1911 kaum verändert wurden. Alle haben<br />

einen Kiesboden, und die Wände sind aus Sandsteinplatten,<br />

allein die Umrandung wurde zur Sicherheit<br />

vor Jahren neu betoniert. Ein natürliches Gefälle ermöglicht<br />

den Durchfluss des Wassers. Knapp fünf<br />

Prozent davon stammen aus einer Quelle im Gewand<br />

Granfte, nur wenige hundert meter vom Hof entfernt.<br />

Da das Quellwasser – anders als der Bach – eine<br />

kons tante Temperatur von acht Grad hat, wird es vor<br />

allem für die Zucht verwendet. Im Bruthaus, einem<br />

nach zwei Seiten offenen Schuppen, werden Jahr für<br />

Jahr knapp 300 000 sogenannte Augenpunkteier in<br />

Unterstromkästen aufgelegt. Die Eier stammen von<br />

einem einheimischen Großhändler aus Oberndorf.<br />

Nach zweieinhalb Wochen werden die Forellen-Babys<br />

umgesetzt. Nach knapp vier monaten sind die Fische<br />

dann zwei bis drei Gramm schwer. Regelmäßig werden<br />

nun die jeweils größeren Tiere von den kleineren ge-<br />

trennt. Nach durchschnittlich 18 monaten werden die<br />

Forellen geschlachtet. Bis dahin haben sie ein Gewicht<br />

zwischen 250 und 350 Gramm. „Die kleinen sind vor<br />

allem bei Gasthäusern gefragt, die noch zwei Forellen<br />

auf einen Teller geben“, erzählt Franz Schwarz.<br />

Der Seniorchef übernimmt die Auslieferung der Fische.<br />

mit seinem hellgrauen Sprinter beliefert er<br />

andere Zuchtbetriebe, vor allem die Gastronomie.<br />

Neben frischen Fischen – immerhin 40 Tonnen pro<br />

Jahr – werden geräucherte Schwarzwaldforellen und<br />

Lachsforellen sowie Tiefkühl-Filets angeboten. Sohn<br />

michael hat mit dem Verkauf von Lachsforellen-Kaviar<br />

eine weitere Einnahmequelle erschlossen. 100<br />

Gramm der Delikatesse sind für 6,90 Euro erhältlich.<br />

Im wöchentlichen Wechsel steht zudem Gerlinde<br />

Schwarz in Gengenbach und Haslach auf dem markt.<br />

Kurz nach mittag beenden die Frauen ihre Arbeit.<br />

Alle Fische sind filetiert. Lydia Schwarz bringt zur<br />

Sicherheit noch mehr geschnittene Zettel. Auf dem<br />

Hof trifft sie Friedebert Stehle. Der Leiter der Sparkasse<br />

Oberharmersbach nutzt die mittagspause zu<br />

einem Besuch im Hofladen. „Ich kaufe hier regelmäßig<br />

ein. Eine geräucherte Lachsforelle, dazu einen<br />

trockenen Riesling aus Oberkirch – das ist doch der<br />

perfekte Genuss“, schwärmt Stehle.<br />

Lydia Schwarz schmunzelt. Sie weiß:<br />

Fische erzählen viele Geschichten.<br />

die schwarzwaldForelle<br />

qualitätsmerkmal der Begriff „schwarzwaldforelle“ ist ein<br />

gleich mehrfach geschütztes herkunfts- und Qualitätszeichen.<br />

zum einen ist das Produkt als warenzeichen beim deutschen<br />

Patentamt eingetragen. zudem ist die schwarzwaldforelle ralgeschützt<br />

(reichs-ausschuss für lieferbedingungen). dies ist ein<br />

Gütesiegel des deutschen instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung<br />

mit sitz in sankt augustin. Bewertet wurden hier die<br />

aufzuchtbedingungen. außerdem ist der Begriff eine sogenannte<br />

„Geschützte geographische angabe“. in Freudenstadt ist der sitz des Vereins<br />

zum schutz der herkunftsbezeichnung schwarzwaldforelle. ihm gehören zehn<br />

Betriebe aus dem schwarzwald an, die durch eine art freiwillige selbstkontrolle<br />

versuchen, die hohe Qualität sicherzustellen.<br />

bedingungen nur Bachforellen, regenbogenforellen, lachsforellen und<br />

saiblinge dürfen als schwarzwaldforellen verkauft werden. die aufzucht ist<br />

geregelt durch: hervorragende wasserqualität, zuchtanlagen nur mit durchlaufendem<br />

Frischwasser, hohe kontrollierte Futtermittelqualität, die Forellen müssen<br />

ab einem Gewicht von fünf Gramm in schwarzwaldwasser aufgewachsen sein.<br />

eins ah! 61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!