PODIUM - Stämpfli Kommunikation
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MARIA KHAYUTINA<br />
Kuratorin der Ausstellung<br />
BERNISCHES HISTORISCHES MUSEUM<br />
Faszination China<br />
Das Bernische Historische Museum zeigt vom 15. März bis zum 17. November 2013 die Ausstellung<br />
«Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger». Sie vermittelt die Entstehung Chinas<br />
und die Welt des Ersten Kaisers. Im Zentrum der Ausstellung steht Qin Shi Huangdis monumentale<br />
Grabanlage mit der berühmten Terrakottaarmee, die seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.<br />
Im 3. Jahrhundert v. Chr. kämpften auf<br />
dem Territorium des heutigen China<br />
sieben Königreiche um die Vorherrschaft.<br />
König Zheng (259–210 v. Chr.) aus dem<br />
Reich Qin ging als Sieger hervor und<br />
vereinigte im Jahr 221 v. Chr. alle eroberten<br />
Gebiete zu einem Grossreich. Sich<br />
selbst ernannte er zum Qin Shi Huangdi,<br />
dem «Ersten Kaiser von China». Um<br />
sein riesiges Reich effizient zu regieren,<br />
vereinheitlichte Qin Shi Huangdi Gesetze<br />
und Währung, Masse und Gewichte, zudem<br />
standardisierte er die chine sischen<br />
Schriftzeichen. Mit diesen und weiteren<br />
Reformen legte Qin Shi Huangdi den<br />
Grundstein für das chinesische Kaiserreich<br />
– eine Institution, die trotz Zusammen<br />
brüchen mehrerer Dynastien bis<br />
1911 Bestand hatte.<br />
Der Erste Kaiser regierte mit harter<br />
Hand: Er zog für seine Bauprojekte Hunderttausende<br />
Zwangsarbeiter heran, verfolgte<br />
Andersdenkende und war vom<br />
Wunsch besessen, Unsterblichkeit zu erlangen.<br />
Letzteres ist dem kontroversen<br />
Herrscher gewissermassen gelungen –<br />
nicht zuletzt dank der Entdeckung seiner<br />
Grabanlage ist er in der historischen<br />
Erinnerung Chinas auch heute noch sehr<br />
präsent.<br />
«8. Weltwunder» per Zufall entdeckt<br />
Im Frühjahr 1974 gruben Bauern in der<br />
Nähe von Xi’an in der chinesischen Provinz<br />
Shaanxi einen Brunnen und stiessen<br />
dabei auf Scherben aus gebranntem Ton<br />
(Terrakotta). Bei weiteren Ausgrabungen<br />
entdeckten Archäologen an derselben<br />
Stelle drei grosse Gruben mit insgesamt<br />
etwa 8000 lebensgrossen, der Realität<br />
nachempfundenen Terrakottafiguren.<br />
Die Figuren stellen unter anderem<br />
Krieger (Infanteristen, Bogenschützen,<br />
Wagen lenker, Kommandooffiziere oder<br />
Kavalleristen) sowie deren Pferde dar und<br />
sind in Formationen aufgestellt, sodass<br />
sie jederzeit in den Kampf ziehen könnten.<br />
Seit 1987 werden diese Tonsoldaten<br />
unter der Bezeichnung «Terrakottaarmee»<br />
auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes<br />
geführt. Mittlerweile sind rund<br />
1500 von ihnen freigelegt und restauriert<br />
worden.<br />
Einmalige Grabanlage<br />
Die Terrakottaarmee gehört mit rund 180<br />
weiteren Fundstellen unterschiedlichster<br />
Art zur weitläufigen Grabanlage des Ers-<br />
ten Kaisers von China. Qin Shi Huangdis<br />
Grabstätte ist Ausdruck seines Selbstverständnisses<br />
als grösster Herrscher der<br />
Welt, gleichzeitig ist sie als Modell seines<br />
Reichs oder als Abbild der kaiserlichen<br />
Hauptstadt zu verstehen. Denn nebst den<br />
Kriegerformationen wurden auch Zivilbeamte,<br />
Akrobaten und Musiker aus Ton<br />
gefertigt, um so die kaiserliche Verwaltung<br />
und das Leben am Hof ins Jenseits<br />
zu überführen. Alle diese Terrakottafiguren<br />
haben individuelle Gesichtszüge und<br />
strahlen deshalb eine besondere Faszination<br />
aus.<br />
In Chinas Geschichte eintauchen<br />
Die Ausstellung «Qin – Der unsterbliche<br />
Kaiser und seine Terrakottakrieger» gibt<br />
Einblick in die Geschichte und Zivilisation<br />
Chinas über einen Zeitraum von<br />
mehr als 1000 Jahren. Im Zentrum stehen<br />
die Entstehung des chinesischen Kaiserreichs,<br />
die schillernde Figur des Ersten<br />
Kaisers und seine monumentale Grabanlage<br />
mit der spektakulären Terrakottaarmee<br />
sowie das Vermächtnis dieser Epoche<br />
für China. In einem ersten Teil wird der<br />
Aufstieg des Fürstentums Qin zum chinesischen<br />
Kaiserreich aufgezeigt. Der zweite<br />
Teil ist der Grabanlage des Ersten Kaisers<br />
und seiner Terrakottagefolgschaft gewid-<br />
Bronzeglocke des Herzogs Wu<br />
von Qin (reg. 697–678 v. Chr.),<br />
7. Jh. v. Chr., Baoji, Bronzemuseum<br />
der Stadt Baoji<br />
Foto: Shaanxi Cultural Heritage Promotion<br />
Centre, Xi’an (China)<br />
met. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei<br />
der archäologischen Herausforderung<br />
der Ausgrabung sowie der Konservierung<br />
der Terrakottafiguren geschenkt. Der<br />
dritte Teil der Ausstellung befasst sich mit<br />
Qin Shi Huangdis Vermächtnis für die<br />
folgenden Epochen.<br />
Eine aussergewöhnliche Ausstellung<br />
Mit rund 220 Exponaten ist «Qin – Der<br />
unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger»<br />
eine der umfangreichsten Ausstellungen<br />
über das Alte China, die je in<br />
Europa zu sehen war. Sie wurde vom Bernischen<br />
Historischen Museum konzipiert<br />
und geplant. Die sorgfältig ausgesuchten<br />
Originalobjekte kommen allesamt aus<br />
Museen und archäologischen Institutionen<br />
der zentralchinesischen Provinz<br />
Shaanxi, zahlreiche davon sind zum ersten<br />
Mal in Europa ausgestellt.<br />
Das Buch zur Ausstellung<br />
Das Bernische Historische Museum gibt<br />
eine reich illustrierte Begleitpublikation<br />
zur Ausstellung heraus. Das in Deutsch,<br />
Französisch und Englisch erhältliche<br />
Buch bietet mehr als ein Katalog, es<br />
nimmt die Themen der Ausstellung auf<br />
und vertieft diese mit spannenden Zusatzinformationen.<br />
KOMMENDE WECHSELAUSSTELLUNG<br />
11<br />
15. März bis 17. November 2013<br />
«Qin – Der unsterbliche Kaiser und<br />
seine Terrakottakrieger»<br />
Tickets<br />
www.qin.ch oder Tel. +41 900 808 900<br />
(Schweiz: CHF 1.19/Min. aus dem Festnetz,<br />
Ausland: internationale Verbindungsgebühren)<br />
Audioguide<br />
Auf Deutsch, Französisch, Englisch oder Italienisch<br />
Ausleihe im Museum: CHF 5.–, App-Download CHF 4.–<br />
Katalog<br />
Reich bebilderter Begleitband zur Ausstellung:<br />
«Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger»,<br />
NZZ Libro, im Museumsshop CHF 58.–<br />
Weitere Informationen<br />
Führungen, Privat- und Firmenanlässe, Gastronomie,<br />
Angebote für Schulen: www.qin.ch<br />
ÖFFENTLICHE F ÜHRUNGEN<br />
Durch die Dauerausstellungen<br />
Sonntags um 11 Uhr<br />
März 2013<br />
3. keine Führung, Museum geschlossen<br />
10. keine Führung, Museum geschlossen<br />
17. Selbstbewusste Frauen – Berner Pionierinnen im<br />
20. Jahrhundert, mit Isabelle Brunner<br />
24. Das keltische und römische Bern,<br />
mit Vanessa Haussener<br />
31. Was Einsteins physikalische Theorien mit heutigen<br />
Technologien zu tun haben, mit Mirjam Hofer<br />
April 2013<br />
7. Vom Staatenbund zum Bundesstaat – Bern und<br />
die Eidgenossenschaft, mit Regula Wyss<br />
14. Von kostbarem Gold und edlen Farben –<br />
ein Streifzug durch die «Schatzkammer»,<br />
mit Regula Luginbühl Wirz<br />
21. Am seidenen Faden – die Konservierung der<br />
Cäsartapisserien, mit Karen Christie<br />
28. Expeditionen in die Südsee – von James Cook bis<br />
Theophil Studer, mit Thomas Psota<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
1. bis 14. März 2013: wegen Bauarbeiten geschlossen<br />
15. März bis 17. November 2013:<br />
Dienstag bis Sonntag, 9–18 Uhr<br />
A DRESSE<br />
Bernisches Historisches Museum<br />
Helvetiaplatz 5, CH-3005 Bern<br />
Tel. +41 350 77 11, E-Mail: info@bhm.ch<br />
www.bhm.ch, www.qin.ch<br />
PREISE<br />
Wechselausstellung (inkl. Dauerausstellungen)<br />
Erwachsene CHF 28.–, ermässigt* CHF 20.–<br />
Kinder und Jugendliche 6–16 J. CHF 14.–<br />
Kinder bis 5 J. gratis<br />
Familien (2 Erwachsene, 3 Kinder) CHF 60.–<br />
* Ermässigung erhalten Studierende bis 30 Jahre sowie<br />
Mitglieder des Vereins zur Förderung des Bernischen<br />
Historischen Museums. Diese Tickets sind nur<br />
gegen Vorweisung des entsprechenden Ausweises<br />
an der Tageskasse im Museum erhältlich.<br />
Dauerausstellungen<br />
Erwachsene CHF 13.–, Kinder 6–16 J. CHF 4.–<br />
Gruppen ab 10 Personen, AHV, IV, Studierende CHF 8.–<br />
Schulklassen gratis<br />
Einstein Museum (inkl. Dauerausstellungen)<br />
Erwachsene CHF 18.–, Kinder 6–16 J., Schüler CHF 8.–<br />
Gruppen ab 10 Personen, AHV, IV, Studierende CHF 13.–<br />
Familien (2 Erwachsene, 3 Kinder) CHF 40.–