DAS SPIELE JOURNAL - Österreichisches Spiele Museum
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darf der Große Cthulhu nicht fehlen; und<br />
falls Azathoth, der Zerstörer, erwacht, ist sowieso<br />
sofort alles vorbei.<br />
Um die Bannung rechtzeitig zu erreichen<br />
– und das schafft man so gut wie nie –, erwirbt<br />
man gemeinsam Trophäenkärtchen,<br />
die man wiederum gegen Ältere-Zeichen-<br />
Plättchen eintauscht. Je nach gewählter<br />
(oder zufällig gezogener) Charakter-Karte<br />
tritt man mit meist geringen Maximalwerten<br />
in den Disziplinen körperliche Stärke<br />
und geistige Gesundheit, oft aber auch<br />
mit einem Verbündeten oder einem (magischen<br />
oder gewöhnlichen) hilfreichen<br />
Gegenstand, beide in Form von weiteren<br />
Martina und Martin Lhotzy<br />
Eine Mischung bewährter Elemente, eher lieblos zusammengewürfelt<br />
und mit wenig neuem; wohl am ehesten<br />
interessant für Sammler der Arkham Horror-Reihe-<br />
Kärtchen, Abenteuern und Monstern entgegen.<br />
Auch wenn die Aufgaben interessant<br />
formuliert sind (zum Beispiel eine<br />
antike Steintafel entziffern, oder gar in eine<br />
andere Dimension reisen), erledigt man sie<br />
bloß mittels endlosen Würfelwerfens: mit<br />
Symbolwürfeln müssen Ergebnisse in der<br />
jeweils geforderten Kombination erzielt<br />
werden – genau wie beim Würfelpoker. Von<br />
richtigen Ermittlungsschritten wie man es<br />
etwa in einem Detektivspiel erwarten würde,<br />
kann da nicht wirklich die Rede sein.<br />
Bei der grafischen Gestaltung verlassen sich<br />
die Leute von Fantasy Flight Games auf bewährte<br />
Rezepte.<br />
Die Aufgaben- (Wert: zwischen 1 und ganz<br />
selten 3 Trophäenpunkte) und sonstigen<br />
Spielkarten sowie die Monstermarker<br />
(sie werden je nach Bedarf gezogen) sind<br />
nett, aber leider nicht besonders innovativ<br />
gestaltet. Es wurde aus dem bereits vorhandenen<br />
Repertoire geschöpft. Für die<br />
Charaktere gilt Ähnliches. Wer einmal den<br />
Landstreicher „Ashcan“ Pete, Professor Harvey<br />
Walters (ein Veteran, noch aus dem Rollenspiel<br />
„Call of Cthulhu“, Chaosium 1981,<br />
übernommen) oder die Klosterschwester<br />
Mary verkörpert hat, kann dies hier getrost<br />
wieder erleben. Sechzehn (alt-)bekannte<br />
Charaktere bieten sich den <strong>Spiele</strong>nden an.<br />
Um eine Aufgabe erfolgreich zu absolvieren,<br />
hat man normalerweise zwei Versuche.<br />
Man kann aber auch einen anderen Charakter<br />
um Unterstützung bitten (logischerweise<br />
nur, wenn man nicht ganz allein gegen<br />
den Schrecken aller Schrecken antritt; „Das<br />
Ältere Zeichen“ bietet nämlich auch die<br />
Möglichkeit des Solospiels, die aber eher<br />
nicht zu empfehlen ist). Im Notfall darf man<br />
auch aus seinem Vorrat an Hinweismarken<br />
eine Wiederholung bezahlen. Hat man ein<br />
<strong>DAS</strong> ÄLTERE ZEICHEN / GABIS t<br />
Problem bewältigt, erhält man neben dem<br />
Trophäenpunktewert meist auch noch andere<br />
Belohnungen.<br />
Zum Beispiel gewinnt man verlorene Stärkepunkte<br />
zurück, findet (zieht vom Stapel)<br />
einen Gegenstand oder es öffnet sich gar<br />
ein Portal in fremde Welten, wo noch mehr<br />
Belohnungen (in Form von Trophäen) winken.<br />
Scheitert man an der Aufgabe, können<br />
aber auch zusätzliche Monster oder ähnliches<br />
Ungemach auftauchen, doch sind<br />
nicht alle Folgen des Scheiterns desaströs.<br />
Das einzige Rätsel, das wohl ungelöst bleiben<br />
wird: die verstrichene Zeit markiert<br />
man auf einer Kartonuhr, aber alle zwölf<br />
Stunden ist da schon wieder Mitternacht,<br />
und spätestens um diese düstere Stunde<br />
wird das Erwachen des Endgegners wahrscheinlich.<br />
So erhält die Große-Alte-Karte<br />
mindestens bei jedem Uhrumlauf einen<br />
zusätzlichen Markierungsstein, je nach Großem<br />
Alten erwacht er bei einer Anzahl von<br />
mindestens acht (Yig) und maximal zwölf<br />
(Azathoth) Markierungssteinen.<br />
Das Spiel dürfte am ehesten für Sammler<br />
der Arkham-Horror-Reihe interessant sein.<br />
<br />
Martina und Martin Lhotzky<br />
INFORMATION<br />
Autor: Richard Launius, Kevin Wilson<br />
Grafik: Dallas Mehlhof, Anders Finér<br />
Preis: ca. 30 Euro<br />
Verlag: Heidelberger / FFG 2012<br />
www.hds-fantasy.de<br />
BEWERTUNG<br />
Würfelpoker mit Horrorthema<br />
Für Experten<br />
Version: de<br />
Regeln: de en<br />
Text im Spiel: ja<br />
Kommentar:<br />
Mischung bekannter und bewährter<br />
Elemente aus anderen Arkham-<strong>Spiele</strong>n<br />
* Konträr zur Hintergrundgeschichte<br />
kein Ermitteln, sondern Auswürfeln von<br />
Aufgabenlösungen * Atmosphäre gut<br />
getroffen * Wirkt wie Arkham Horror<br />
junior<br />
Vergleichbar:<br />
Beinahe alle anderen Arkham-Horror-<strong>Spiele</strong><br />
Andere Ausgabe:<br />
Elder Sign, FFG<br />
GAMES BUYER INFORMATION SYSTEM - GABIS<br />
UNSERE REZENSION<br />
AUFBAU<br />
Jede Spielbeschreibung enthält auch eine Wertung, die helfen<br />
kann, das Spiel zu finden, das dem eigenen Geschmack<br />
am besten entspricht. Die Farbe beim Titel des <strong>Spiele</strong>s steht<br />
für die Zielgruppe. Die Kopfzeile enthält außerdem Icons zu<br />
Alter und <strong>Spiele</strong>rzahl. Die LEISTE in der Wertungsbox zeigt<br />
Farbcodes für die 10 Vorlieben in einem Spiel.<br />
ZIELGRUPPE<br />
Wir benennen 4 Zielgruppen (Farbe der Kopfzeile).<br />
Kinder:<br />
<strong>Spiele</strong> für Kinder sowie Lernspiele. Erwachsene können<br />
begleitend mitspielen.<br />
Familien:<br />
Kinder und Eltern spielen miteinander, alle haben gleiche<br />
Gewinnchancen und Spaß.<br />
Freunde:<br />
Jugendliche (nach Entwicklung) und Erwachsene spielen<br />
gleichberechtigt miteinander.<br />
Experten:<br />
<strong>Spiele</strong> mit komplexeren Regeln und höheren Einstiegsschwellen.<br />
Speziell für Vielspieler.<br />
Für die Zielgruppen Kinder, Familien und Freunde gilt:<br />
Kinder, die gerne spielen, können ihrem Alter voraus sein!<br />
Anzumerken ist, dass wir mit der Zielgruppe „Familien“<br />
nicht den klassischen Begriff „Familienspiele“ meinen.<br />
Ebenso verlaufen die Grenzen der Zielgruppen fließend,<br />
daher ist keine exakte Trennung möglich. Die Wahl der<br />
richtigen <strong>Spiele</strong> richtet sich immer nach Ihren Spielpartnern<br />
und Ihrem Spielspaß!<br />
Zusätzlich werden <strong>Spiele</strong>, die sich gut für 1 <strong>Spiele</strong>r, 2 <strong>Spiele</strong>r<br />
oder viele <strong>Spiele</strong>r eignen, mit dem entsprechenden<br />
Icon gekennzeichnet.<br />
VORLIEBEN<br />
Jedes Spiel spricht andere Vorlieben eines <strong>Spiele</strong>rs an,<br />
daher ist nicht jedes Spiel für jeden <strong>Spiele</strong>r geeignet. Wir<br />
haben folgende 10 Vorlieben erarbeitet, aufgrund derer<br />
sich <strong>Spiele</strong>r für <strong>Spiele</strong> entscheiden. Nur wenn sich die<br />
Vorlieben des <strong>Spiele</strong>rs im Spiel wiederfinden, wird das Spiel<br />
Spaß machen. Bei Lernspielen wird der hervorgehobene<br />
Bereich gefördert.<br />
Der Farbcode markiert bei jedem Spiel die entsprechenden<br />
Vorlieben, die Anzahl bedeutet:<br />
Leere Felder: Diese Vorliebe ist vernachlässigbar oder nicht<br />
vorhanden<br />
Ein farbiges Feld: Diese Vorliebe ist vorhanden, aber nicht<br />
entscheidend<br />
Zwei farbige Felder: Diese Vorliebe ist vorhanden und<br />
wichtig für das Spiel<br />
Drei farbige Felder: Diese Vorliebe ist dominant<br />
Zufall:<br />
Beeinflussung des <strong>Spiele</strong>s durch Würfeln, Karten oder jede<br />
Art von Zufallgenerator<br />
Taktik:<br />
Entscheiden, kurzfristige Planung, Zugbasierende Planung<br />
Strategie:<br />
Vorausschauen, langfristige Planung, Planung über viele<br />
Züge<br />
Kreativität:<br />
Worte, Bilder und andere kreative Schöpfungen muss der<br />
<strong>Spiele</strong>r selbst beitragen<br />
Wissen:<br />
Erlerntes und kulturelles Wissen, Langzeit-Gedächtnis<br />
Gedächtnis:<br />
Erinnern, Merken, Kurzzeit-Gedächtnis<br />
Kommunikation:<br />
Miteinander reden, verhandeln, informieren<br />
Interaktion:<br />
Gegenseitige Beeinflussung, Bluff, Versteigern<br />
Geschicklichkeit:<br />
Feinmotorik, Fingerspitzengefühl<br />
Aktion:<br />
Körperliche Reaktion auf Ereignisse, Balance und Bewegung<br />
WEITERE ANGABEN<br />
Version: Die der Besprechung zugrunde liegende Ausgabe<br />
des Spiels<br />
Regeln: Hier wird angegeben, in welcher Sprache die<br />
Regeln für das Spiel vorliegen oder dem Spiel beiliegen, oft<br />
kann man im Internet noch weitere Übersetzungen finden.<br />
Text im Spiel: Ein JA kennzeichnet ein Spiel mit sprachabhängigem<br />
Material, das nicht ohne entsprechende Sprach-<br />
kenntnisse oder Übersetzung gespielt werden kann. <br />
WIN Das <strong>Spiele</strong> Journal gibt es jetzt auch als eBook!<br />
www.spielejournal.at Alle Informationen dazu finden Sie auf unserer Webseite.<br />
HEFT 445 / DEZEMBER 2012 5<br />
<strong>SPIELE</strong>R:<br />
1-8<br />
ALTER:<br />
14+<br />
DAUER:<br />
90+<br />
Meine Einstufung: