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Wirkung der Gewichtskraft auf der schiefen Ebene

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Physik / Mechanik / Dynamik 2. Klasse Kräfte am Hang<br />

<strong>Wirkung</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Ein Körper <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong> beschleunigt hangabwärt. Ein Teil von <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> muss beschleunigend<br />

wirken (wer sonst?). Zur Beschreibung des Problems wird die <strong>Gewichtskraft</strong> FG einer Masse, die sich <strong>auf</strong> einer<br />

<strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong> (Neigungswinkel α) befindet, in zwei Komponenten zerlegt:<br />

• eine Komponente parallel zur <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong> F <br />

G (auch Hangabtriebskraft FH genannt). <strong>Wirkung</strong>: Der<br />

Körper rutscht entlang <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong> nach unten.<br />

• eine Komponente senkrecht zur <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong>, die sogenannte Normalkomponente F ⊥ G . <strong>Wirkung</strong>: Der<br />

Körper drückt senkrecht <strong>auf</strong> die Oberfläche <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong>.<br />

Man hat dann:<br />

Konstruktion <strong>der</strong> Kraftkomponenten vom FG<br />

FG = F ⊥ G + F <br />

G<br />

Ohne Winkelfunktionen löst man die Zerlegung mit einer Massstabszeichnung.<br />

• Zeichnen Sie die <strong>Gewichtskraft</strong> FG (Körper <strong>der</strong> Masse 0.5 kg) vom Schwerpunkt aus massstäblich korrekt<br />

ein. Wählen Sie als Massstab 2 N pro Zentimeter.<br />

• Zeichnen Sie die <strong>Wirkung</strong>slinien <strong>der</strong> Komponenten von FG ein (Linien parallel zur <strong>Ebene</strong> und senkrecht<br />

zur <strong>Ebene</strong> durch das Pfeilsende);<br />

• Vervollständigen Sie das Parallelogramm. Die <strong>Gewichtskraft</strong> ist die Diagonale (resultierende Kraft) des<br />

Parallelogramm (es ist hier ein Rechteck);<br />

• Die Parallelogrammseiten durch den Schwerpunkt stellen die Kraftkomponenten F ⊥ G und F <br />

G dar;<br />

• Bestimmen Sie <strong>der</strong> Beträgen den beide Kraftkomponenten mit Hilfe des Massstab.<br />

α<br />

. Es ist strikt zu<br />

unterscheiden zwischen den echt wirkenden Kräften und <strong>der</strong> Zerlegung <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> in zwei Komponenten<br />

– die Komponenten sind keine zusätzlichen Kräfte. Man rechnet entwe<strong>der</strong> mit Komponenten o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

urpsprünglichen Kraft, aber nicht mit beidem (in Zeichnungen klar unterscheiden, z.B. mit Farben).<br />

Die Kraft FG wurde ersetzt duch die zwei Kraftkomponenten (Ersatzkräfte) F ⊥ G und F <br />

G<br />

Berechnung des Kraftkomponenten<br />

Betrachten wir das Dreieck aus den drei Kraftvektoren FG, F <br />

G und F ⊥ G . Die Trigonometrie im rechtwinkligen<br />

Dreieck liefert die Stärke (Betrag) <strong>der</strong> Ersatzkräfte in Abhängigkeit vom Neigunswinkel <strong>der</strong> <strong>Ebene</strong>:<br />

(1)<br />

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Physik / Mechanik / Dynamik 2. Klasse Kräfte am Hang<br />

Ankathete<br />

F<br />

Gegenkathete<br />

α<br />

F<br />

Hypothenuse<br />

Abbildung 1: F ⊥ ist Länge <strong>der</strong> Ankathete, F ist die Länge <strong>der</strong> Gegenkathete und F die Länge <strong>der</strong> Hypothenuse.<br />

F<br />

F ⊥ G = FG · cos α (2)<br />

F <br />

G = FG · sin α (3)<br />

Wenn die Dimensionen <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong> gegeben sind: h ist die Höhe <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong>, l ist die Länge<br />

<strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong> und b ist die Basis <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong>,. Es gilt: tan(α) = h/b (Neigung), cos(α) = b/l und<br />

sin(α) = h/l.<br />

Versuch: Zerlegung <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> eines Körpers <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Es werden die Kräfte untersucht, die <strong>auf</strong> einen Körper wirken, welcher sich <strong>auf</strong> einer <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong> befindet.<br />

Die äusseren Kräfte sind die <strong>Gewichtskraft</strong> FG, und die durch die Fe<strong>der</strong>waagen ausgeübten Kräfte F1 und F2.<br />

Der Körper ist im Ruhezustand <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong>. Die resultierende Kraft ist dann Fres = 0 (Kräftegleichgewicht).<br />

Abbildung 2: Versuch: Zerlegung eines <strong>Gewichtskraft</strong> in zueinan<strong>der</strong> senkrechte Komponenten.<br />

Die <strong>Gewichtskraft</strong> FG wird zerlegt in zwei Teilkräfte mit vorgegebenen, zueinan<strong>der</strong> senkrechten Richtungen<br />

. Den ”Fe<strong>der</strong>waagen-Kräften“ wirkt jeweils eine Komponente <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> entgegen:<br />

F <br />

G und F ⊥ G<br />

• Hangabwärts wirkt die Hangabtriebskraft FH = F <br />

G . Sie wird hier durch die hang<strong>auf</strong>wärts ziehende Kraft<br />

F1 ausgegliechen (damit <strong>der</strong> Körper nicht abrutscht).<br />

• Senkrecht <strong>auf</strong> die Unterlage wirkt die Normalkomponente <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> F ⊥ G . Ihr wirkt die Kraft F2<br />

entgegen.<br />

Wird die Fe<strong>der</strong>waagen entfernt, kompensiert die von <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong>n ausgeübte Normalkraft die senkrechte<br />

Komponente des Gewichts (<strong>der</strong> Körper sinkt nicht ein und wird nicht nach oben katapultiert). Als resul-<br />

tierende Kraft bleibt die parallel Komponente des Gewichts übrig (und eventuell die Reibunskraft): Fres = F <br />

G .<br />

Damit kann man die Beschleunigung des Körpers berechnen.<br />

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Physik / Mechanik / Dynamik 2. Klasse Kräfte am Hang<br />

Die Messung liefert<br />

m = 0.5 kg d.f. FG = N (4)<br />

α =<br />

◦<br />

F1 = N (6)<br />

F2 = N (7)<br />

Man kann die Hangabtriebskraft und die Normalkomponente <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> berechnen und mit den<br />

gemessenen Kräfte F1 und F2 vergleichen.<br />

Bemerkung<br />

F <br />

G = FG · sin α = = N (8)<br />

F ⊥ G = FG · cos α = = N (9)<br />

Komponenten <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> für verschiedene Neigunswinkel<br />

Zur Übung: Ergänzen Sie folgende Tabelle.<br />

Neigungswinkel 0 ◦ 20 ◦ 40 ◦ 60 ◦ 90 ◦<br />

Gewichtkraft (N) 5 5 5 5 5<br />

Normalkomponente (N)<br />

Hangabtriebskraft (N)<br />

Bemerkung Die Hangabtriebskraft mit zunehmendem Neigunswinkel α <strong>der</strong> <strong>Ebene</strong> und ist bei<br />

maximal, nämlich gleich <strong>der</strong> <strong>Gewichtskraft</strong> des Körpers. Die Normalkraftkomponente hingegen ist<br />

bei maximal und nimmt mit steigendem Neigunswinkel ab.<br />

Java Applet Simulation <strong>der</strong> Kräftezerlegung an <strong>der</strong> <strong>schiefen</strong> <strong>Ebene</strong>:<br />

http://www.walter-fendt.de/ph14d/schiefeebene.htm<br />

(5)<br />

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