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Übernahme durch Icopal steigert VEDAG-Marktchancen

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Geschäftsführer Georg Graf von Khevenhüller-Metsch:<br />

<strong>Übernahme</strong> <strong>durch</strong> <strong>Icopal</strong> <strong>steigert</strong> <strong>VEDAG</strong>-<strong>Marktchancen</strong><br />

Von Sönke Petersen. Auszug aus dem Beitrag in der Allgemeinen Bauzeitung Ausgabe 9/2008<br />

vom 29. Februar 2008.<br />

Geschäftsführer Georg Graf von Khevenhüller-Metsch<br />

erwartet <strong>durch</strong> den Einstieg<br />

von <strong>Icopal</strong> Stabilität und Sicherheit. Foto:<br />

Petersen<br />

FRANKFURT/MAIN.- 2007 war für die <strong>VEDAG</strong> ein<br />

spannendes Jahr: Das Unternehmen, einer der führenden<br />

europäischen Hersteller von Abdichtungsprodukten<br />

aus Bitumen und Polymerbitumen, wurde im<br />

November von der dänischen <strong>Icopal</strong>-Gruppe übernommen.<br />

Der alte und neue <strong>VEDAG</strong>-Geschäftsführer<br />

Georg Graf von Khevenhüller-Metsch sieht dies als<br />

große Chance für ein auch international stärker ausgerichtetes<br />

Geschäft.<br />

Die Möglichkeiten innerhalb einer Gruppe seien immens,<br />

beispielsweise in den Bereichen Entwicklung und<br />

Einkauf: „Wir besitzen jetzt ein ganz anderes Potenzial.<br />

Die Zusammenarbeit wird uns einen Schub geben."<br />

<strong>VEDAG</strong> ist nun das größte Einzelunternehmen des<br />

Konzerns aus Dänemark.<br />

Der ehemalige Inhaber der Firma mit Hauptverwaltung in Frankfurt/Main betont: „Wir spielen<br />

bereits auf dem extrem fragmentierten Markt in Deutschland eine große Rolle. Mit der<br />

<strong>Übernahme</strong> <strong>durch</strong> <strong>Icopal</strong> sind wir in eine neue Dimension vorgestoßen." Denn sie federn<br />

nach seinen Angaben die starke Abhängigkeit vom schwierigen deutschen Markt ab. Dort<br />

ging es zwar zuletzt auch für <strong>VEDAG</strong> bergauf, die Branche verzeichnete 2007 ein<br />

Wachstum. Die Jahre davor hingegen waren gekennzeichnet <strong>durch</strong> Umsatzrückgänge oder<br />

Stagnation.<br />

Dank der <strong>Übernahme</strong> hat <strong>VEDAG</strong> mit seinen rund 370 Mitarbeitern auf einen Schlag 17<br />

weitere Märkte für seine Produkte erschließen können. Schwerpunkte waren bislang neben<br />

dem Heimatmarkt, wo 80 Prozent des Umsatzes von rund 150 Millionen Euro erzielt werden,<br />

Tschechien (acht Prozent), Polen (sieben Prozent), China (drei Prozent), Bulgarien,<br />

Rumänien, die Slowakei und Großbritannien.<br />

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Aufgrund des starken Sanierungsbedarfs geht der Geschäftsführer von einer weiteren<br />

Belebung der Nachfrage aus. Insbesondere erwartet er mehr Aufträge der öffentlichen Hand.<br />

Positiv wirken sich auch die vergleichsweise milden Winter mit mehr Bautagen aus. Nach<br />

anfänglicher Skepsis der Mitarbeiter herrscht seinen Worten zufolge bei <strong>VEDAG</strong> mittlerweile<br />

Aufbruchstimmung. Die Kunden wiederum hätten den mutigen Schritt gelobt.<br />

Khevenhüller sieht viel Positives: „Langfristig gesehen gewinnen wir." Ein Trostpflaster: Der<br />

dänische Hersteller wird dezentral geführt. Die Marken bleiben erhalten und agieren sehr<br />

selbstständig: „Wir haben zwar als Folge der <strong>Übernahme</strong> die Unabhängigkeit aufgegeben,<br />

dafür aber Stabilität und Sicherheit erhalten.“<br />

Der Mutterkonzern und <strong>VEDAG</strong> ergänzen sich nach den Worten von Khevenhüller geradezu<br />

perfekt. <strong>Icopal</strong> besitzt laut dem Geschäftsführer in Europa und Nordamerika eine starke<br />

Position. In Deutschland allerdings, wo in Bamberg das <strong>VEDAG</strong>-Hauptwerk produziert, spielt<br />

die neue Konzernmutter nur eine Außenseiterrolle. „Wir stören uns also überhaupt nicht", so<br />

Khevenhüller. Als weiteres Beispiel nennt er Polen: Dort betreibt das Mutterunternehmen ein<br />

Werk, jetzt abgerundet <strong>durch</strong> einen starken <strong>VEDAG</strong>-Vertrieb. Das seit 2003 bestehende<br />

tschechische <strong>VEDAG</strong>-Werk in Litvinov ergänzt sich gut mit dem <strong>Icopal</strong>-Vertrieb in dem Land.<br />

Größtes aktuelles Projekt ist der Bau einer <strong>VEDAG</strong>-Fabrik in China: „Wir sind die ersten<br />

Ausländer, die dort eine Produktion für Dachbahnen eröffnen." Sie soll ausschließlich den<br />

chinesischen Markt bedienen und Ende dieses Sommers anlaufen. Die Maschinen eines<br />

deutschen Herstellers werden Ende März erwartet: „Auch bei chinesischen Kunden besitzen<br />

deutsche Produkte einen guten Ruf, deswegen legen wir Wert auf entsprechend hochwertige<br />

Technik." Erfahrungen in der Volksrepublik hat das Unternehmen bereits gesammelt: Es ist<br />

dort an etlichen Großprojekten beteiligt gewesen, zum Beispiel an der Oper in Peking oder<br />

am Bau von U-Bahn-Stationen.<br />

Mit der eigenentwickelten Selbstklebetechnologie, die das Brandrisiko deutlich reduziert,<br />

sieht Khevenhüller <strong>VEDAG</strong> gut aufgestellt - auch im Vergleich mit der übrigen <strong>Icopal</strong>-Gruppe,<br />

die bislang nichts Vergleichbares anbieten konnte. Er verweist auf den großen Kundennutzen<br />

dieser sauberen und schnellen Technologie. Zu den Spitzenprodukten zählt er die<br />

„Turbo"-Reihe. Diese Bahnen seien dünner als andere und verursachten daher weniger<br />

Fracht- und Personalkosten. „Unsere Erzeugnisse kosten den Firmen zwar beim Kauf mehr<br />

Geld, aber alles in allem sind sie aufgrund der vielen Vorteile letztlich ein Viertel billiger als<br />

die Bahnen unserer Konkurrenz", rechnet Khevenhüller vor und hebt auch die längere<br />

Gewährleistung hervor.<br />

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Energieeffizienz und somit die Dämmung spielen auch bei Dächern eine immer wichtigere<br />

Rolle: „Bei neuen Produkten müssen wir wesentlich effizienter mit Rohstoffen umzugehen.<br />

Das Dach ist die fünfte Fassade." In diesem Zusammenhang spielen Dachbahnen eine<br />

immer wichtigere Rolle: „Die Abdichtung muss Dämmung, Dampfsperre etc. wirkungsvoll<br />

schützen. Unsere Produkte lassen sich mit jeder Dämmung, die auf dem Markt ist, kombinieren."<br />

Sie müsse sorgfältig und mit guten Produkten ausgeführt werden.<br />

Auch Gründächer können einen erheblichen Anteil zur Einsparung von Energie und zum<br />

Wohlbefinden beitragen. Zudem binden sie Feinstaub. <strong>VEDAG</strong> bietet für dieses Segment<br />

Spezialprodukte an, etwa Wurzelschutzbahnen mit kupferbedampften Einlagen. Rund 15<br />

Prozent aller Flachdächer in Deutschland - zwölf Millionen von rund 75 Millionen Quadratmetern<br />

- werden als Gründach ausgeführt. „Das ist leider viel zu wenig", sagt Khevenhüller.<br />

Überdies stagniert zu seinem Bedauern dieser Markt. <strong>VEDAG</strong> aber geht mit gutem Beispiel<br />

voran: In der Frankfurter Verwaltung wurde ein Gründach angelegt.<br />

Das ökologische Handeln beschränkt sich nicht auf diese Maßnahme. „Wir unterhalten als<br />

einziges Unternehmen in Deutschland eine Recyclinganlage für Dachverschnitt", berichtet<br />

der Geschäftsführer. Rund 1000 Tonnen werden pro Jahr wiederverwertet. Komplette Dachbahnen<br />

allerdings können noch nicht entsprechend bearbeitet werden: „Das Problem ist die<br />

Sortenreinheit", erläutert Khevenhüller. Aber daran werde gearbeitet.<br />

<strong>VEDAG</strong> produziert nicht nur in Bamberg (Foto), sondern auch in der Tschechischen Republik<br />

und bald auch in China. Foto: <strong>VEDAG</strong><br />

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