Glossar - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur
Glossar - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur
Glossar - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
158 ANHANG GLOSSAR<br />
<strong>Glossar</strong><br />
Abfluss Volumenstrom, der in einem Fließgewässer<br />
in einer bestimmten Zeit<br />
eine Querschnittsfläche passiert<br />
(Einheit: m 3 /s)<br />
Anfälligkeit Grad der Betroffenheit einer Region<br />
von klimatischen Änderungen. Die<br />
Anfälligkeit hängt von den zu erwartenden<br />
Klimaänderungen, der Sensitivität<br />
und der Anpassungskapazität<br />
ab.<br />
Anpassung Angesichts der Auswirkungen des<br />
Klimawandels vorausschauend<br />
handeln, um die Anfälligkeiten von<br />
Mensch und <strong>Umwelt</strong> zu verringern<br />
und um neue Chancen zu nutzen<br />
Beschneiungspotenzial<br />
Anzahl an Tagen, an denen technische<br />
Beschneiung durch die klimatischen<br />
Gegebenheiten möglich ist<br />
Bodenerosion Ablösung und Abtransport von Bodenteilchen<br />
an der Bodenoberfläche<br />
durch Wasser und Wind<br />
Bodenwertzahlen Vergleichswerte zur Bodenbewertung;<br />
geringe Werte entsprechen<br />
sandigen Böden, hohe Werte Lössböden<br />
COSMO-CLM (CCLM)<br />
COSMO-Modell in Climate Mode;<br />
dynamisches regionales Klimamodell,<br />
das von einem Konsortium aus<br />
verschiedenen Institutionen entwickelt<br />
wurde<br />
Eistage Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur<br />
nicht über 0 °C steigt<br />
Feuchtezeiger Pflanzen, die an besonders feuchten<br />
Standorten vorkommen<br />
Feuchtkugeltemperatur<br />
Temperaturangabe, die neben der<br />
Lufttemperatur auch Luftfeuchtigkeit<br />
und Luftdruck mit einbezieht<br />
FFH-Lebensräume Lebensräume, die im Anhang der<br />
FFH-Richtlinie festgelegt sind<br />
FFH-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der<br />
EU vom 21. Mai 1992 zum Schutz<br />
der biologischen Vielfalt<br />
Fotoperiodik Einfluss der Tageslänge auf den<br />
Übergang von vegetativer zu generativer<br />
Entwicklungsphase bei bestimmten<br />
Kulturpflanzen<br />
Frostgare Durch die Ausdehnung von gefrorenem<br />
Wasser und die daraus resultierende<br />
Sprengwirkung im Boden<br />
entstehende Auflockerung<br />
Frosttage Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur<br />
einmal am Tag unter<br />
0 °C fällt<br />
GROWA Großräumiges Wasserhaushaltsmodell<br />
des Forschungszentrums<br />
Jülich; KUNKEL R. & WENDLAND F.<br />
(2002): The GROWA98 model for<br />
water balance analysis in large river<br />
basins - the river Elbe case study.-<br />
Journal of Hydrology, 259,<br />
S. 152–162.
Grundwasserneubildung (= Grundwassererneuerung)<br />
Die Grundwasserneubildung ist die<br />
Wassermenge, die dem Grundwasser<br />
aus der wasserungesättigten<br />
Bodenzone zusickert. Sie ergibt sich<br />
aus der Differenz von Niederschlagsmenge<br />
und der Wassermenge,<br />
die oberirdisch abfließt oder<br />
direkt oder über die Pflanzen verdunstet<br />
(s. klimatische Wasserbilanz).<br />
Die Grundwasserneubildungsrate<br />
ist die Grundwasserneubildung<br />
bezogen auf ein Jahr. Sie wird in der<br />
Regel als Grundwasserneubildungshöhe<br />
in mm/a angegeben.<br />
Grundwasservorrat In einem Grundwasserleiter verfügbare<br />
Grundwassermenge<br />
Heiße Tage Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur<br />
30 °C überschreitet<br />
Hitzewelle Folge von mindestens drei Hitzetagen<br />
Hochwasser Zustand, bei dem der Wasserstand<br />
in einem Fließgewässer deutlich<br />
über dem mittleren Pegelstand liegt<br />
und aus dem Gewässerbett ausufert.<br />
Ein 100-jährliches Hochwasser<br />
hat im langjährigen Mittel eine<br />
Wiederkehrwahrscheinlichkeit von<br />
100 Jahren.<br />
Kältezeiger Pflanzen, die an besonders kalten<br />
Standorten vorkommen<br />
Kenntage Tage, an denen ein definierter<br />
Schwellenwert eines klimatischen<br />
Parameters erreicht oder überbzw.<br />
unterschritten wird<br />
Klima Begriff <strong>für</strong> die Gesamtheit aller Wettererscheinungen<br />
über einen gewissen<br />
Zeitraum (30 Jahre)<br />
Klimafolgenmonitoring<br />
Beobachtung der bereits eingetretenen<br />
Auswirkungen der Klimaänderung<br />
auf <strong>Natur</strong> und <strong>Umwelt</strong><br />
Klimamodelle Computermodelle zur Berechnung<br />
von Klimaprojektionen<br />
Klimaprojektionen Langfristige Modellrechnungen zur<br />
Klimaentwicklung als Reaktion auf<br />
Emissionsszenarien. In der Regel<br />
werden gekoppelte Atmosphäre-<br />
Ozean-Modelle verwendet.<br />
Klimatische Wasserbilanz<br />
Niederschlag minus Verdunstung<br />
(inkl. Anteile der Verdunstung aus<br />
dem unbewachsenen Boden, der<br />
Menge an Wasser, die auf Blättern<br />
oder anderen Blattteilen zwischengespeichert<br />
wird, der Transpiration<br />
aus allen aktiven Bodenschichten<br />
sowie der Bildung von Tau und Reif)<br />
Lee Windabgewandte Seite<br />
Level-II-Flächen Flächen des Intensiv-Messprogramms<br />
des Forstlichen <strong>Umwelt</strong>monitorings;<br />
regional typische, repräsentative<br />
Bestände<br />
Luv Windzugewandte Seite<br />
ANHANG GLOSSAR 159<br />
Mittlerer Abfluss Langjähriges Mittel des Abflusses
160 ANHANG GLOSSAR<br />
Neobiota Gebietsfremde Arten<br />
Niedrigwasser Zustand, bei dem der Wasserstand<br />
in einem Fließgewässer deutlich<br />
unter dem mittleren Pegelstand<br />
liegt<br />
Orkantage Tage mit Windspitzengeschwindigkeiten<br />
von über 103 km/h<br />
Phänologie Entwicklungsprozesse von Pflanzen<br />
im Jahresverlauf<br />
PIK-Studie Das Potsdam-Institut <strong>für</strong> Klimafolgenforschung<br />
e.V. (PIK) wurde vom<br />
MUNLV mit der Abschätzung der<br />
Anfälligkeit ausgewählter Sektoren<br />
und Regionen Nordrhein-Westfalens<br />
gegenüber den Folgen des Klimawandels<br />
beauftragt: J. KROPP,<br />
A. HOLSTEN, T. LISSNER, O. ROITH-<br />
MEIER, F. HATTERMANN,<br />
S. HUANG, J. ROCK, F. WECHSUNG,<br />
A. LÜTTGER, S. POMPE, I. KÜHN,<br />
L. COSTA, M. STEINHÄUSER,<br />
C. WALTHER, M. KLAUS, S. RIT-<br />
CHIE, M. METZGER (2009): „Klimawandel<br />
in Nordrhein-Westfalen –<br />
Regionale Abschätzung der Anfälligkeit<br />
ausgewählter Sektoren“. Abschlussbericht<br />
des Potsdam-Instituts<br />
<strong>für</strong> Klimafolgenforschung (PIK)<br />
<strong>für</strong> das <strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> und<br />
<strong>Natur</strong>schutz, <strong>Landwirtschaft</strong> und<br />
Verbraucherschutz Nordrhein-<br />
Westfalen (MUNLV).<br />
Ergebnisse dieser Analysen werden<br />
mit dem Hinweis „PIK-Studie“ zitiert.<br />
Regentage Tage mit Niederschlagswerten von<br />
mehr als 5mm<br />
REMO Regional Model; dynamisches regionales<br />
Klimamodell des Max-<br />
Planck-Instituts <strong>für</strong> Meteorologie in<br />
Hamburg<br />
Sektoren Vom Klimawandel betroffene Lebens-,<br />
<strong>Natur</strong>- und Wirtschaftsbereiche:<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>, Wald und<br />
Forstwirtschaft, biologische Vielfalt,<br />
Wasserwirtschaft, Tourismus, Gesundheit,<br />
Städte und Ballungsräume,<br />
Anlagensicherheit<br />
Semiterrestrische Lebensräume<br />
Von hohen Wasserständen bzw.<br />
Überflutung gekennzeichnete Lebensräume<br />
Sensitivität Die Empfindlichkeit einer Region<br />
gegenüber den zu erwartenden Klimaänderungen<br />
wird von den sozialen,<br />
ökonomischen und naturräumlichen<br />
Rahmenbedingungen vor Ort<br />
bestimmt.<br />
Sommertage Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur<br />
25 °C überschreitet<br />
Sommerungen Nutzpflanzen, die im Frühjahr ausgesät<br />
und im Sommer/Herbst geerntet<br />
werden
Sonnige Tage Tage mit einer Sonnenscheindauer<br />
von mehr als 5 Stunden<br />
Städtische Hitzeinsel<br />
Phänomen der im Vergleich zum<br />
Umland höheren Luft- und<br />
Oberflächentemperaturen in<br />
Siedlungsgebieten<br />
STAR Statistisches Regionalisierungsmodell;<br />
statistisches regionales<br />
Klimamodell des Potsdam-Instituts<br />
<strong>für</strong><br />
Klimafolgenforschung (PIK)<br />
Sturmtage Tage mit Spitzengeschwindigkeiten<br />
von über 89 km/h<br />
SWIM Soil and Water Integrated<br />
Model; KRYSANOVA V., MÜL-<br />
LER-WOHLFEIL, D.-I. & BECKER<br />
A. (1998): Development and test<br />
of a spatially distributed hydrological/water<br />
quality model for<br />
mesoscale watersheds.- Ecological<br />
modelling 106(2):<br />
S. 261–289.<br />
Trockene Tage Tage mit Niederschlagswerten<br />
von weniger als 1mm<br />
Tropennächte Nächte, in denen die Temperatur<br />
nicht unter 20 °C sinkt<br />
Veredelung Nutztierhaltung<br />
Wetter Zustand der Atmosphäre zu<br />
einer bestimmten Zeit an einem<br />
bestimmten Ort<br />
WettREG Wetterlagen-basierte Regionalisierungsmethode;<br />
statistisches<br />
regionales Klimamodell der<br />
Firma CEC Potsdam<br />
§62-Lebensräume Die in §62 des Landschaftsgesetzes<br />
Nordrhein-Westfalen definierten<br />
Lebensräume<br />
ANHANG GLOSSAR / ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 161<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
DWD Deutscher Wetterdienst<br />
EU-WRRL EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
GROWA Großräumiges Wasserhaushaltsmodell<br />
LANUV Landesamt <strong>für</strong> <strong>Natur</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />
und Verbraucherschutz<br />
MUNLV <strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> und <strong>Natur</strong>schutz,<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> und<br />
Verbraucherschutz des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
PIK Potsdam-Institut <strong>für</strong> Klimafolgenforschung<br />
e.V.<br />
SWIM Soil and Water Integrated Model