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Generalstreik 1918 in Grenchen. Illustrierte Beschreibung der ...

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13. November<br />

36<br />

beim Gaswerkübergang wurden grosse<br />

Ste<strong>in</strong>blöcke, Juraqua<strong>der</strong>n, auf die Geleise<br />

gelegt. Noch weiter unten, vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fahrtsweiche<br />

gegen Bettlach wurden drei<br />

Backste<strong>in</strong>mauern über das Geleise gebaut.<br />

Sobald ich das Beg<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Streikenden<br />

gewahrte, suchte ich sie abzuhalten, aber<br />

erfolglos, man antwortete mir, <strong>der</strong> Zug<br />

dürfe e<strong>in</strong>fach nicht kommen. Sie machen<br />

jetzt was sie wollen. Inzwischen meldete<br />

mir me<strong>in</strong> Stellvertreter Herr Tschumi, es<br />

sei nichts zu befürchten, <strong>der</strong> Zug bleibe <strong>in</strong><br />

Bettlach. Als <strong>der</strong> Zug nicht kam, erschien<br />

Redaktor Rüdt auf me<strong>in</strong>em Bureau und<br />

fragte, was eigentlich gehe. Ich beklagte<br />

mich über das Verhalten <strong>der</strong> Streikenden<br />

und verlangte, man solle wenigstens uns<br />

nicht belästigen. Er versprach <strong>in</strong> diesem<br />

S<strong>in</strong>ne auf die Streiker e<strong>in</strong>zuwirken. Wie<br />

mir me<strong>in</strong> Personal gesagt hat, soll er<br />

nachher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Rede die Streikenden<br />

<strong>in</strong>struiert haben. Misshandlungen, Drohungen<br />

fanden nicht statt, ausser dass<br />

e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Streiker (Name nicht bekannt.)<br />

sagte, man sollte mir das Käppi herunternehmen.<br />

E<strong>in</strong> zweiter soll zu Photograph<br />

Ste<strong>in</strong>er gesagt haben, man sollte mir den<br />

Gr<strong>in</strong>d abreissen. (...) Die H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse s<strong>in</strong>d<br />

am an<strong>der</strong>en Morgen durch die Landsturmkomp.<br />

weggeräumt worden.»<br />

Zeugene<strong>in</strong>vernahme Gottfried Walter,<br />

Stationsvorstand <strong>Grenchen</strong>-Süd, 16. Nov.<br />

<strong>1918</strong>. In: Rolf Blaser: <strong>Grenchen</strong> im <strong>Generalstreik</strong><br />

<strong>1918</strong>. <strong>Grenchen</strong> 1969/70<br />

Wie<strong>der</strong>holt for<strong>der</strong>t die Solothurner Regierung<br />

bei <strong>der</strong> Generalstabsabteilung militärische<br />

Verstärkung an: «... Wir benötigen<br />

dr<strong>in</strong>glich noch zwei Bataillone und zugehörige<br />

Mitrailleure für <strong>Grenchen</strong>, wo heute<br />

bereits e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Fabrik gestürmt und<br />

geplün<strong>der</strong>t wurde. (...) solothurnischer<br />

Landsturm nur tauglich zur Eisenbahnbewachung.»<br />

Erst am Mittwochabend<br />

erreicht Nationalrat Hermann<br />

Obrecht beim General direkt e<strong>in</strong>e<br />

Zusage für Solothurn.<br />

Streiff, Andi: Landesgeneralstreik <strong>1918</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Grenchen</strong>. Aathal, 1986.

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