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Generalstreik 1918 in Grenchen. Illustrierte Beschreibung der ...

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14. November, 13 Uhr<br />

46<br />

Major Pelet sagte die Wahrheit, wenn er<br />

feststellte, dass er und se<strong>in</strong>e Subalternoffiziere<br />

über ihre Aufgaben ungenügend<br />

unterrichtet waren.<br />

Hans Ryf im GT vom 23. Nov. 1988.<br />

Maj Bürki ist auf Befehl des Reg Kdt 2 mit<br />

<strong>der</strong> Weisung, das PI Kdo zu übernehmen,<br />

nach <strong>Grenchen</strong> geschickt worden [bis zum<br />

E<strong>in</strong>treffen von Oberst de Meuron, Kdt Br<br />

2]. Mit ihm treffen ausser den 80 Guiden<br />

auch ca 20 Mitrailleure und wenig später<br />

die Schwadrons Guiden 9 und Drag 10 im<br />

Ort e<strong>in</strong>. Bürki lässt sich durch Pelet über<br />

das Vorgefallene orientieren und reitet<br />

zum Dorfplatz h<strong>in</strong>unter.<br />

Streiff, Andi: Landesgeneralstreik <strong>in</strong> <strong>Grenchen</strong>,<br />

Aathal 1986.<br />

«Ich kam etwa um 1 Uhr A. <strong>in</strong><br />

<strong>Grenchen</strong> an und begab mich zum<br />

Nordbahnhof, wo sich me<strong>in</strong> Zug<br />

befand. Dort angekommen erklärte mir<br />

<strong>der</strong> Lt. Bettex die Lage, wie sie <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Rapport von heute geschil<strong>der</strong>t ist.<br />

Der Bahnhofplatz war mit ca. 100 bis 150<br />

Manifestanten besetzt, die Soldaten befanden<br />

sich vor dem Gebäude und waren<br />

im Begriffe die Suppe zu essen. Ich sagte<br />

zu me<strong>in</strong>en Leuten, dass ich laut Befehl des<br />

Platzkommandanten von Solothurn hier<br />

die Ordnung aufrecht zu halten habe, dass<br />

wir unsere Pflicht nicht leicht nehmen, sie<br />

aber gewissenhaft erfüllen werden. Ich erklärte,<br />

dass jegliche Ansammlungen und<br />

Umzüge verboten s<strong>in</strong>d und nicht geduldet<br />

werden, ich befahl den Bürgern den<br />

Platz frei zu geben, ebenso die Zufahrtswege<br />

und die Geleise <strong>der</strong> Station. Diese<br />

Befehle wurden von me<strong>in</strong>em Adjudanten<br />

Oblt. Ruedi, <strong>der</strong> sehr gut deutsch spricht,<br />

langsam und deutlich verschiedene Male<br />

nach den verschiedenen Richtungen des<br />

Platzes h<strong>in</strong> auf deutsch wie<strong>der</strong>holt.<br />

Hierauf entfernte sich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil <strong>der</strong><br />

Bürger. Aus denjenigen die zurück blieben<br />

fielen von allen Seiten Rufe <strong>in</strong> französischer<br />

Sprache an die Truppe: «vous ne<br />

«Heute 12 M. fragte mich <strong>der</strong><br />

Platzkommandant, Herr Oberst<br />

Hirt, <strong>in</strong> Solothurn telephonisch<br />

an, welche Befehle ich me<strong>in</strong>em <strong>in</strong><br />

<strong>Grenchen</strong> gelassenen Zugführer<br />

gegeben habe, er sche<strong>in</strong>e nicht<br />

recht orientiert zu se<strong>in</strong>, es sei <strong>in</strong><br />

<strong>Grenchen</strong> ke<strong>in</strong> Platzkommandant,<br />

ich soll sofort mit se<strong>in</strong>em Automobil<br />

nach <strong>Grenchen</strong> fahren, wo<br />

grosse Unruhe herrsche, und soll<br />

dort die Ordnung aufrecht halten;<br />

er fügte noch bei, es werden noch<br />

an<strong>der</strong>e Truppen nach <strong>Grenchen</strong><br />

geschickt werden, <strong>der</strong> Brig. Kdt.<br />

2, Herr Oberst de Meuron, werde<br />

das Platzkommando übernehmen.<br />

Kurz darauf kam e<strong>in</strong> Automobil mit<br />

e<strong>in</strong>em Korporal Michel, <strong>der</strong> mir im Auftrag<br />

von Oberst Hirt den am Abend vorher<br />

schon erhaltenen Befehl, dass wir mit<br />

Ruhe aber energisch handeln sollen, <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung rief. Ich fuhr sofort ab. Bereits<br />

im letzten Dorf vor <strong>Grenchen</strong> wurde ich<br />

durch e<strong>in</strong>en Bürger aufgehalten, <strong>der</strong> mir<br />

mitteilte, die Lage <strong>in</strong> <strong>Grenchen</strong> sei ernst,<br />

ich solle mich beeilen.»

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