Jetzt sichere Rast auf dem Mast!? - Naturschutz-Akademie Hessen

Jetzt sichere Rast auf dem Mast!? 

Bilanz aus Sicht des NABU-Bundesverbandes 

zur Umrüstung von Mittelspannungsmasten 

Fotos: Frank Derer, wikipedia/Usien, Dieter Haas, Eric Neuling

Vogelsichere Masten bis 2012 

§ 

 

41 Bundesnaturschutzgesetz 

„[…] An bestehenden Masten und technischen Bauteilen von 

Mittelspannungsleitungen mit hoher Gefährdung von Vögeln 

sind bis zum 31. Dezember 2012 die notwendigen Maßnahmen 

zur Sicherung gegen Stromschlag durchzuführen.“ 

§ VDE-AR-N 4210-11 (VDE-Anwendungsregel) 

 

„Anwendungsbeginn der VDE-Anwendungsregel ist 2011-08-01. 

Für Nachrüstungen und Neubauten ist die sofortige Anwendung 

der Anwendungsregel vorzusehen.“ 

Vogelschutz an Mittelspannungsfreileitungen 

Wetzlar | 26. Februar 2013 | Eric Neuling 

2

Hintergrund zur Bilanz 

 

 

 

 

 

März 2002: Nach § 53 (heute 41) BNatSchG haben Netzbetreiber 

10 Jahre Zeit für die Entschärfung risikoreicher Masten 

Anfang 2007: Zwischenbilanz der Umweltverbände (NABU, EGE) 

zur fristgemäßen Umsetzung in den Ländern 

April 2010: Beschluss zu „untauglichen Vogelschutzmaßnahmen“ 

durch Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten 

August 2011: VDEW-Maßnahmenkatalog zum „Vogelschutz an 

Freileitungen“ (2. Fassung 1991) wird durch VDE-AR abgelöst 

 

Vorschriften zur Sicherung von Mittelspannungsmasten nach VDE-AR gelten 

flächendeckend und verbindlich für alle Netzbetreiber in Deutschland. 

Feb. - Mai 2012: Bilanzierende Länderbefragung des NABU und 

der EGE zum voraussichtlichen Endstand der Umrüstung 



3

Stromkreislängen Mittelspannung 



Quelle: BDEW (2012), Veröff. Angaben der 

Netzbetreiber gem. StromNEV, Stand 2010 

4

Fragenkatalog zur Bilanz 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Wie viele vogelgefährliche Mittelspannungsmasten sind seit In-Kraft-Treten des 

§ 41 BNatSchG umgerüstet und dadurch wirksam entschärft worden? 

Wie ist der Umrüstungsstand in den EU SPA, wie in den übrigen Landesteilen? 

Wie viele vogelgefährliche Mittelspannungsmasten gibt es noch? 

Rechnen Sie mit einer fristgemäßen Umsetzung bis Jahresende (ggf. Angabe 

der nicht umgerüsteten Masten)? 

Hat eine Kontrolle der Nichteinhaltung der Verpflichtungen aus dem BNatSchG 

stattgefunden? Wenn, ja auf welche Weise? 

Welche Maßnahmen werden Sie nach Ablauf der Umsetzungsfrist einleiten? 

a) Zur Bilanzierung der Umsetzung? 

b) im Fall unzureichender Umsetzung? 

Haben Netzbetreiber um Ausnahmeregelungen bezüglich der 10-Jahresfrist 

gebeten? Wenn ja, mit welcher Begründung? 



5

Baden-Württemberg 

 

 

 

 

 

 

 

Umrüstung von 46.000 gefährlichen Masten bis Ende 2002 nach 

VDEW-Katalog (1991)! abgeschlossen 

Keine Differenzierung der Zahlen, aber vorrangige Umrüstung in 

Storchenbrutgebieten, NSGs sowie Flusstälern und Albtraufen 

Nachrüstung „weit vor Ablauf der Frist“ (bis Ende 2002) abgeschlossen 

Keine Kontrollen umgerüsteter Anlagen nach VDE-AR (Anhang C) 

nur bei Vogelverlusten werden an Masten mit unzureichenden 

Schutzmaßnahmen neue Balkensitzprofile (u. a. v. EnBW) verwendet 

Seminar zum Thema des MLR am 26.02.2012 mit EVU, 

Naturschutzverwaltungen und Naturschutzverbänden; fortlaufende 

Informationsbereitstellung 

Sukzessive Umrüstung geht mit regulären Unterhaltungsmaßnahmen 

einher 



Freileitung: 17.382 km 

Verkabelungsgrad: 70,8 % 

6

Bayern 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorrangige Nachrüstung nach Prioritätenkarte des LBV seit 2005 

49.000 (75 %) gefährlicher Masten in prioritären Gebieten und 22.000 

Masten außerhalb wurden umgerüstet 

Immer noch 97.000 ungesicherte Masten (58%) in Bayern 

Komplette Umrüstung in prioritären Gebieten soll bis Fristende 

erreicht worden sein 

Umrüstung nachgestellter und zusätzlicher Masten nicht erläutert 

Kontrollen im Rahmen von Monitoringgesprächen 

Gespräche des Ministeriums mit Netzbetreibern und LBV finden seit 

2004 statt, Fortführung im zweijährigen Turnus (auch nach 2012), dann 

Erfolgsmonitoring und ggf. Vereinbarungen weiterer Maßnahmen 

Informationsveranstaltung des Landesumweltamts für 

Naturschutzbehörden 





7

Berlin 

 

 

Keine Mittelspannungsmasten im Land Berlin 

Demnach kein Handlungsbedarf 



Freileitung: 0 km 


8

Brandenburg 

 

 

 

 

 

13.000 von 16.500 Masten der Gefährdungskategorie „hoch“ (2007) 

wurden auf 1/3 der Landesfläche umgerüstet 

Keine Kenntnis über aktuellen Gefährdungsund Umrüstungsbestand: 

Ein großer Teil der MiSp-Masten sei vogelgerecht gesichert worden; 

„…in der Landschaft erkennbare Fortschritte“ (2007) 

Flächendeckende Umrüstung nach VDE-AR bis Fristende nicht 

erfüllbar 

Keine Kontrollen des Ministeriums; Verweis auf Fundstatistik der Staatl. 

VSW als Erfolgsindiz, Unfallmastsicherung und Prioritätenkatalog für 

ein einzelnes Teilnetzgebiet (2000) 

Versuch zu Verständigung mit Netzbetreibern zu einer 

Fristverlängerung oder Bußgeldverweise durch Anordnungen des 

Landesumweltamtes 





9

Bremen 

 

 

Mittelspannungsleitungen im Land Bremen sind komplett verkabelt 

oder abgebaut 

Demnach kein Handlungsbedarf 





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Hamburg 

 

 

 

Letzte Mittelspannungsmasten wurden 2007 entfernt, alle Leitungen 

wurden verkabelt 

Kein Umrüstungsbedarf mehr 

Kontrolle erfolgte durch Befragung des Netzbetreibers und der Unteren 

Naturschutzbehörde 





11

Hessen 

 

 

 

 

 

 

 

Keine umfassenden, quantifizierbaren Daten vorliegend; es gäbe 

"erhebliche Anstrengungen“ der Netzbetreiber, ihr Leitungsnetz an die 

Anforderungen fristgerecht anzupassen 

vorrangige Umrüstung in VSG, aber auch anderen sensiblen 

Vogellebensräumen (2007) 

BR Rhön komplett umgerüstet (ÜWAG), in anderen Teilgebieten zu 

nahezu 100 % (z.B. OVAG) 

Fristgemäße Umrüstung scheint wahrscheinlich (Vereinbarung der 

Vogelschutzwarte mit dem Land Hessen) 

LDEW versicherte im Juni 2011, dass niedergelegte Zeitpläne und 

Maßnahmen kontinuierlich überprüft würden 

Von möglichen Bußgeldvorschriften wird abgesehen 

Keine Ausnahmeregelungen zur Frist seitens der Netzbetreiber 





12

Mecklenbg.-Vorpommern 

 

 

 

 

 

 

 

E.ON edis hat bis Juli 2011 etwa 90% der MiSp-Freileitungen nach 

dem VDEW-Maßnahmenkatalog umgerüstet 

Konkretere Angaben der Netzbetreiber liegen nicht vor; Zahl 

hochgefährlicher MiSp-Masten wird als gering eingestuft 

vorrangige Umrüstung in VSG, aber auch anderen sensiblen 

Vogellebensräumen und Masten mit Fischadlerhorsten (2007) 

WEMAG (70% des Netzgebiets) sollte fristgemäß fertig werden, 

E.ON edis nach den Standards der VDE-AR nicht 

Zahl von Stromopfern wird in MV nicht genau erfasst 

Bußgeldvorschrift wird mit der nächsten Novellierung des 

Landesnaturschutzgesetzes diskutiert, soll aber möglichst vermieden 

werden 

Übergangsfristen bzw. Ausnahmeregelungen für E.ON edis notwendig 





13

Niedersachsen 

 

 

 

 

 

 

4.000 von 8.500 gefährlichen Masten wurden bis 2008 bereits 

umgerüstet 

Prioritätenkarte des NLWKN von 2007 umfasst „viele“ EU-VSG und 

Großvogelvorkommen 

Keine Auskunft zu den 4.500 verbleibenden Masten 

Umrüstungsfrist kann voraussichtlich von allen EVU eingehalten 

werden können (Umfrage des BDEW 2011) 

Keine Auskunft zu Kontrollen oder nachträglichen Maßnahmen zur 

Bilanzierung oder Ahndung 

Von möglichen Bußgeldvorschriften wird abgesehen 





14

Nordrhein-Westfalen 

 

 

 

 

 

 

E.ON: 800 Masten entschärft (650 umgerüstet, 150 verkabelt) 

RWE: 51.500 (83%) von 62.000 Masten vogelsicher 

E.ON betreibt flächendeckende Umrüstung; 

RWE hat alle in einer Prioritätenkarte als „hoch“ (EU-VSG) eingestufte 

Gefahrenmasten bis 2008 umgerüstet 

Umrüstung in weiteren bedeutsamen Vogellebensräumen im Frühjahr 

2011 abgeschlossen 

E.ON: noch 600 umzurüstende Masten 

RWE: noch 6.800 Masten (11%) umzurüsten, 3.700 Masten (6%) für 

Erdverkabelung vorgesehen 

E.ON, RWE und BDEW für die kleineren Netzbetreiber (20% des 

Stromnetzes) gehen von fristgemäßer Umrüstung aus 

Keine Kontrollen und Bilanzierung, aber jährliche Gespräche und 

Mitteilungen zw. NLWKN und den EVU; Bußgelder wären nicht nötig 





15

Rheinland-Pfalz 

 

 

 

 

 

 

 

40.300 von 58.000 als gefährlich eingestuften Masten wurden 

umgerüstet bzw. verkabelt (= 70%) 

Keine Differenzierung von Masten in und außerhalb von VSG 

2009 bereits zusätzliche Vereinbarung mit Netzbetreibern und 

Vogelschutzwarte zu über die VDEW-Norm hinaus gehenden 

Standards und einem Prioritätenkatalog 

Alle Netzbetreiber (außer RWE*) streben eine fristgerechte 

Nachrüstung an 

Nach 2012 wird eine Bilanz der Netzbetreiber angefordert und VSW 

und Netzbetreiber führen Stichproben durch 

entsprechende Verpflichtung zur Nachrüstung bzw. zu gutachterlicher 

Pflicht des Gesamtnetzes bei Nichterfüllung 

Ausnahmeregelung evtl. durch RWE beantragt mit der Begründung 

evtl. Materialund Lieferengpässen 





16

Rheinland-Pfalz 





ungefährlich entschärft 

noch zu 

verkabeln 

noch 

nachzurüsten 

unklar 

KEVAG Koblenz 4.785 0 1.380 230 

RWE Ruhrnetz 19.622 3.270 13.445 

SYNA-Netz 

Ludwigshafen 

3.426 2.554 1.155 

Pfalzwerke 13.200 9.100 1.700 

EWR 1.053 972 14 

Stand 28.02.2012 

17

Saarland 

 

 

 

 

 

 

4850 Masten umgerüstet 

keine Priorisierung nach Vogelschutz; kurzfristige Reaktion des 

Netzbetreibers (VEWSaar) auf Vogelschutzbelange 

Noch 1552 Masten umzurüsten 

Fristgerechte Umrüstung nach Auskunft der Netzbetreiber 

Arbeitsgruppensitzungen und stichprobenartige Kontrollen durch das 

Ministerium 

Ministerium sieht keinen Anlass zu 

Auflagen, da kein Netzbetreiber 

Ausnahmeregelungen beantragt hat 





Kreis-Anzeiger für Wetterau und Vogelsberg/ Lori 

18

Sachsen 

 

 

 

 

 

 

 

29.000 Masten umgerüstet 

keine Informationen zu Umrüstung und Mastanzahl in VSG, zusätzliche 

Übereinkommen mit Netzbetreibern zu geeigneten 

Schutzvorkehrungen an Unglücksmasten 

keine Informationen zu noch gefährlichen Masten 

Fristende der „überwiegenden Zahl von Masten“ kann eingehalten 

werden; Nachbesserungen nach VDE-AR nach 2012 nötig 

Stichprobenartige Befragung bei den UNBs und Informationen von 

ehrenamtlichen Naturschützern 

Abstimmung zu Ausnahmeregelungen nach Fristende und Bilanz 

keine Informationen zu Ausnahmeregelungsanträgen von NBs 





19

Sachsen-Anhalt 

 

 

 

 

 

 

 

In Süd-SAH wurden seit 2008 ca. 13.000 Masten gesichert, insges. 

26.000 bis 30.000 gesicherte Masten (geschätzt), keine Informationen 

von den kleinen EVU 

Entschärfungen in EU-VSG (bis auf einzelne Abspannmasten) 

abgeschlossen 

ausstehende 2500-3000 Masten (Anfang 2012) 

Umrüstung bis auf die letzten Turmstationen (nach VDE-AR erst 2013) 

fristgerecht 

positive Rückmeldung der verpflichteten Landkreise, aber keine 

separate Kontrolle der Fachbehörden 

Besprechungen zw. den Beteiligten 1-2x im Jahr 

Festhalten an Umsetzungszielen, wenn Umrüstung nicht vollständig 

erfüllt wurde 





20

Schleswig-Holstein 

 

 

 

 

 

 

95 % der kritischen Punkte (?) gegen Vogelschlag gesichert (davon 75% 

verkabelt) 

Gutachten des MLUV (1999) zur Identifizierung von gefährlichen 

Freileitungen; Identifikation von187 sensiblen Bereichen, VSG scheinen 

beinhaltet zu sein 

Keine Informationen zu genauen Mastzahlen; die übrigen 42 sensiblen 

Leitungsbereiche sollen aber VDE-regelkonform gesichert werden 

Fristgerechte Umrüstung wahrscheinlich 

keine direkte Kontrolle, Verweis auf enge Zusammenarbeit zw. 

Netzbetreibern und Naturschutzbehörde; Öffentlichkeitsarbeit 

Falls Verzögerung, Meldung der Netzbetreiber an die 

Naturschutzverwaltung 





21

Thüringen 

 

 

 

 

 

 

 

Keine Kenntnis über Gesamtzahl gefährlicher Masten 

18.500 von 21.300 gefährlichen Masten wurden in Vorranggebieten 

nach Maßnahmenkatalog! umgerüstet (=86%) 

außerhalb der Vorranggebiete etwa noch 20.000 Masten nachzurüsten; 

dort im Zuge mit regulärer Erneuerung 

In Vorranggebieten bis Fristende vollständig oder weitestgehend 

umgerüstet 

keine Kontrollen, aber regelmäßige Gespräche und enge 

Zusammenarbeit zwischen Land und Netzbetreiber 

Bei unvollständiger Entschärfung erfolgt Nachrüstung in gleicher 

Intensität wie bis 2012 

Es wurden keine Ausnahmeregelungen beantragt 





22

Bilanz der Umrüstung 



23

Schlussfolgerungen 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

Zumindest nach dem VDEW-Maßnahmenkatalog von 1991 haben alle 

Länder Umrüstungen begonnen oder abgeschlossen 

In fast allen Länder stehen die wesentlichen Akteure im Dialog 

Die wenigsten Länder haben einen konkreten Überblick über die bis 

2012 umzurüstenden Masten (v. a. BB, MV, ND, SN) 

In den meisten Ländern hängen unterschiedliche Fortschritte von 

Umsetzungswillen und -Kapazitäten der einzelnen Netzbetreiber ab 

Kontrollen und Maßnahmen zum Nachrüstungszwang sind in den 

meisten Ländern unzureichend (außer RP, SN) 

Einige Länder beschränken sich bei der Umrüstung auf die 

Vogelschutzgebiete (z.B. BY, TH) 

Eine Veranlassung zur beschleunigten Umrüstung ist bei einigen 

Ländern nicht erkennbar (v. a. BW, TH) 



24

Vielen Dank! 



Eric Neuling 

Referent für Stromnetze und Naturschutz 

Naturschutzbund Deutschland 

Charitéstr. 3 

10117 Berlin 

Tel: 030.284 984 1812 

Eric.Neuling@NABU.de 

www.NABU.de 

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