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Mai 2013 - kirche-kuellenhahn.de

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Thema<br />

Konfirmation: Da wächst du rein, Roger Willemsen!<br />

Roger Willemsen, 1955 geboren, zählt zu <strong>de</strong>n populärsten<br />

<strong>de</strong>utschen Mo<strong>de</strong>ratoren und Publizisten.<br />

Wann, wo und von wem wur<strong>de</strong>n Sie selten die eigene Rationalität über seinen<br />

konfirmiert?<br />

Glauben gestellt und fühlten uns ihm<br />

Das war En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r sechziger Jahre, in<br />

einem Vorort von Bonn, jenem Duisdorf, in<br />

gleichzeitig über- und unterlegen.<br />

<strong>de</strong>m sich mehrere Ministerien befan<strong>de</strong>n, Mit wie vielen an<strong>de</strong>ren Konfirmandin-<br />

und auch in <strong>de</strong>r Kirche mischte sich die nen und Konfirman<strong>de</strong>n?<br />

<strong>de</strong>ka<strong>de</strong>nte Jugend <strong>de</strong>r Ministerialkin<strong>de</strong>r In meiner Erinnerung sind wir etwa dreißig<br />

mit <strong>de</strong>r rotwangigen Landbevölkerung. Jungen. Wären Mädchen da gewesen,<br />

Zum Konfirman<strong>de</strong>nunterricht musste ich wüsste ich es wahrscheinlich, <strong>de</strong>nn das<br />

nicht, weil meine Eltern beson<strong>de</strong>rs gläubig natürliche Verbotsklima rund um Glau-<br />

gewesen wären, son<strong>de</strong>rn weil meine benssachen hätte doch einen eigenen<br />

Mutter die Kin<strong>de</strong>r zwischendurch gerne Reiz entfaltet. Ich kann mich aber partout<br />

mal aus <strong>de</strong>m Haus haben wollte. Immerhin nicht erinnern, dass mich <strong>de</strong>r Konfirman-<br />

zweimal für jeweils zwei Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nunterricht zum Sündigen o<strong>de</strong>r selbst<br />

Woche. Man muss sich das vorstellen: Die zum Ketzern animiert hätte.<br />

Stu<strong>de</strong>nten gingen auf die Straße, es gab<br />

<strong>de</strong>n „Sternmarsch auf Bonn“ wegen <strong>de</strong>r<br />

Notstandsgesetze und wir waren im<br />

Konfirman<strong>de</strong>nunterricht. Ich habe da eher<br />

ironisch gesessen – mit kulturhistorischem<br />

Interesse.<br />

Wie fan<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>n Konfirman<strong>de</strong>nunterricht?<br />

Er war zunächst einmal weniger belastet<br />

als <strong>de</strong>r Schulunterricht, weil man keine<br />

Noten bekam. Allerdings wollte <strong>de</strong>r Pfarrer<br />

uns regelmäßig beim sonntäglichen<br />

Wie war Ihr Pfarrer?<br />

Weniger gütig als autoritär. Das flößte uns<br />

Respekt ein. Wenn es ums „Glauben“<br />

geht, muss man ja erst einmal <strong>de</strong>m Pfarrer<br />

glauben. Das taten wir, haben aber nicht<br />

Gottesdienst sehen. Also mussten wir uns<br />

am Anfang immer mal wie<strong>de</strong>r eine<br />

Gardinenpredigt anhören. Der Rest war<br />

Bibel-Exegese, Katechismus-Lektüre und<br />

Lie<strong>de</strong>r-Lernen – nicht schädlich, auch<br />

Foto: Anita Affentranger<br />

Foto: epd

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