Footprint - Der ökologische Fußabdruck Deutschlands - Greenpeace
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Mobilität und Verkehr<br />
Die individuelle Mobilität verursacht rund ein Fünftel<br />
des durchschnittlichen <strong>ökologische</strong>n <strong>Fußabdruck</strong>s.<br />
© Paul Langrock/Zenit/<strong>Greenpeace</strong><br />
O<br />
bwohl der Anteil des Verkehrs<br />
im Schnitt relativ bescheiden<br />
erscheint, liegt beim Autofahren<br />
und vor allem beim Fliegen das größte<br />
<strong>Footprint</strong>-Potenzial. Denn selbst der größte<br />
Fleischnarr kann kaum ein Kilo Fleisch<br />
pro Tag essen, ohne krank zu werden.<br />
Ein Billigflug nach London, ein Kurzurlaub<br />
auf Gran Canaria, ein Business-Flug<br />
nach Los Angeles – da kommen schnell<br />
viele Kilometer zusammen –, krank wird<br />
„nur“ das Klima.<br />
<strong>Der</strong> Verkehr ist in Deutschland bereits<br />
für rund 20 Prozent des Ausstoßes an<br />
Kohlendioxid verantwortlich und ist der<br />
am stärks ten ansteigende Sektor. Dabei<br />
übertrifft der Energieverbrauch im Personenverkehr<br />
jenen im Lkw-Verkehr um das<br />
Dreifache.<br />
Zusätzlich werden mehrere hundert<br />
Millionen Liter Kerosin täglich allein von<br />
Jumbos verbrannt. Die schadstoffhaltigen<br />
Abgase landen direkt in den sensiblen<br />
Zonen der Atmosphäre. Vergleicht man<br />
das Flugzeug mit der Bahn, so ist der<br />
<strong>Footprint</strong> pro Kopf bei gleicher Wegstrecke<br />
im Flieger 6-mal so hoch.<br />
Rund 90 Prozent des Verkehrsfußabdrucks<br />
gehen aufs Konto von Autofahrten und<br />
Flugreisen. Ein auf das Auto fixiertes<br />
Mobilitätsverhalten ist unmöglich auf die<br />
gesamte Welt übertragbar. In Deutschland<br />
kommen bereits 605 Autos auf 1.000 Einwohner.<br />
In China sind es noch unter 20,<br />
in Indien unter 10 Fahrzeuge auf 1.000<br />
Einwohner. Würden in China und Indien<br />
westeuropäische Verhältnisse eintreten, so<br />
gäbe es einen katastrophalen Anstieg der<br />
Trendumkehr beim Verkehr!<br />
Zahlreiche Studien und positive Beispiele<br />
zeigen: Eine Energiewende beim Verkehr<br />
ist möglich und auch dringend nötig! Mit<br />
einem Mix aus politischen, technischen und<br />
persönlichen Maßnahmen kann in Deutschland<br />
der Energieverbrauch des Verkehrs und<br />
damit auch die Erdölabhängigkeit deutlich<br />
verringert werden. Einfachste Sofortmaßnahme<br />
ist ein Tempolimit: Niedrigere Geschwindigkeiten<br />
ermöglichen den Einbau leichterer<br />
Motoren. Kohlendioxid-Emissionen von<br />
Pkws könnten so in kürzester Zeit halbiert<br />
werden. Deutschland hat in Ballungsgebie-<br />
Geringer <strong>Fußabdruck</strong>:<br />
Neue Mobilitätskonzepte<br />
sind gefragt.<br />
90 Prozent verursacht durch<br />
Autofahren und Flugreisen<br />
ten außerdem ein relativ dichtes Netz an<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Das ist die Chance für Deutschland, eine<br />
Verkehrs- und Energiewende zu schaffen.<br />
Statt Regionalverbindungen zu schließen,<br />
sollten leistungsfähige öffentliche Verkehrsmittel<br />
auch im ländlichen Raum angeboten<br />
werden. Die tatsächlichen Kosten des<br />
Verkehrs in Deutschland betragen rund ein<br />
Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung der<br />
Republik. Die Preise für diese Verkehrsleistungen<br />
spiegeln die Kosten – insbesondere<br />
im Straßenverkehr – aber keinesfalls wider.