13.04 Lukas 24, 13-35 Ostermontag (PDF)
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und Blasen keine Ahnung. Die beiden Jünger gehörten nicht zu<br />
den Zwölfen. Aber sie müssen ihnen sehr nahegestanden haben.<br />
Sehr frühe Überlieferungen der Kirche sagen, es habe sich um<br />
Vater und Sohn gehandelt und sie stammten aus dem engsten<br />
Familienkreis Jesu. Der Vater, Kleopas, sei ein Bruder von<br />
Josef gewesen; und der Sohn sei der spätere Gemeindeleiter von<br />
Jerusalem nach dem Tod des Jakobus gewesen.<br />
Wie konnte es nur sein, dass diese beiden den Mitwanderer<br />
nicht erkannten? Denn wenn sie ihn gekannt hätten, dann hätte<br />
sich alles verändert.<br />
So ist es doch unter uns Menschen auch. Liebe Frau Lüke,<br />
lieber Herr Lüke: Es gibt viele, viele kleine Kinder. Aber<br />
eines ist ihr’s. Dadurch wird alles verändert. So ist es nicht<br />
irgendein Kind. Ach was setzen Sie für ihr Kind ein? Was löst<br />
das in Ihnen für Kräfte aus! Freuden! Jubel! Glück! Aber auch<br />
Hingabe. Was geben Sie nicht alles für Ihr Kind! Die Beziehung<br />
verändert alles.<br />
Für die beiden Jünger war der andere zunächst einfach nur<br />
irgendein Fremder. Zudem war er ahnungslos. Sie wussten nicht,<br />
wer er ist. Natürlich haben sie ihn gesehen. Sie waren doch<br />
nicht blind. Sie haben ihn auch gehört und sich mit ihm<br />
unterhalten. Aber sehen und sehen ist zweierlei.<br />
So kann es für Menschen heute auch sein. Sie wissen alles über<br />
ihn. Aber erst die Beziehung verändert alles. Erst die<br />
Beziehung lässt richtig sehen.<br />
Da gehen die Zwei den Weg der Römerstraße. Etwa <strong>24</strong> km sind es<br />
von Jerusalem nach Emmaus. Das schafft man in 4 Stunden, wenn<br />
man einigermaßen fit ist. (Viele Textzeugen geben nur 2<br />
Stunden an.) So oder so, viel Zeit zum Reden. Und das tun sie.<br />
Sie reden sich die ganze Anspannung der letzten Tage von der<br />
Seele; und die Angst und die Enttäuschung. Worüber werden sie<br />
wohl geredet haben? - Ihre Gedanken kannten nur ein Thema,<br />
nämlich wie das alles geschehen konnte. Noch am Anfang der<br />
Woche war alles voller Hoffnung. Die Leute jubelten Jesus zu.<br />
Es war zum Greifen nahe, dass alles gut würde. Die allgemeine<br />
Stimmung war doch schon voll auf seiner Seite. Jetzt musste<br />
die große Erweckung kommen! Die Verheißungen Gottes fingen an,<br />
sich zu erfüllen. Jeder hat’s gespürt. Die Herzen wurden neu.<br />
Dieses Wunder musste auch die politische Situation verändern.<br />
Nicht mit Gewalt. Sondern das musste von Gott her kommen. Und<br />
das musste auch die römische Besatzung erfassen. Gottes Macht<br />
würde niemand widerstehen können. Die prophetischen<br />
Verheißungen hatten begonnen, sich zu erfüllen.<br />
Aber dann kippt die Stimmung. Wie konnte das nur geschehen?<br />
Sie haben ihn verhaftet, zum Tod verurteilt und gekreuzigt.<br />
Hat da Gott einen Fehler gemacht, oder die Menschen? Die<br />
Hohenpriester und die anderen?