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April 2008 • 4 Team-Journal Kommunikation<br />
Mit D-I-S-G die Persönlichkeit erkennen und<br />
Praxiserfolge steigern<br />
Christa Maurer<br />
Effektivere Kommunikation<br />
mit Patienten<br />
Jeder kennt die Situation, dass<br />
man Menschen begegnet, die<br />
einem sofort sympathisch sind<br />
und andere, mit denen man sich<br />
einfach schwer tut. Warum ist<br />
das so und welche Folgen hat<br />
unser Verhalten gegenüber diesen<br />
Mitmenschen, wenn Sie als<br />
Patient in der Praxis erscheinen?<br />
Und vor allen Dingen, können<br />
wir etwas ändern?<br />
Gleich und gleich gesellt sich<br />
gern, …<br />
Wenn wir die freie Wahl haben,<br />
suchen wir uns die Menschen<br />
aus, die zu uns passen. Das<br />
heißt, deren Verhalten unserem<br />
eigenen ähnlich ist. Dies gilt für<br />
die Auswahl der Freunde im privaten<br />
Bereich, als auch die Auswahl<br />
von Mitarbeitern im beruflichen<br />
Umfeld.<br />
…sofern man die Wahl hat<br />
Bei Patienten sieht die Angelegenheit<br />
schon wieder anders<br />
aus. Wir können bei der Terminvereinbarung<br />
noch nicht wissen,<br />
mit welchem „Typ“ Patient wir<br />
es zu tun bekommen. Ist er dann<br />
in der Praxis, findet in unserem<br />
Unterbewusstsein ein Abgleich<br />
statt. Das bedeutet, wir vergleichen<br />
die vor uns stehende Persönlichkeit,<br />
d.h. sein Verhalten<br />
mit Persönlichkeiten, die wir im<br />
Laufe unseres Lebens kennen<br />
gelernt und deren Verhaltensstil<br />
wir abgespeichert haben.<br />
Erkenne dich selbst …<br />
Um erfolgreich und effizient mit<br />
allen Patienten umzugehen, ist<br />
auch das Erkennen des eigenen<br />
Quintessenz Team-Journal 38 (2008) 000–000<br />
Vier Personen, vier Sichtweisen: Damit alle Vier zusammen ein positives<br />
Ganzes erbringen, muss Motivation und Führung darauf ausgerichtet<br />
sein, den verschiedenen Persönlichkeiten Rechnung zu tragen.<br />
Selbst von Bedeutung. Viel zu<br />
schnell sind wir bereit, unsere<br />
Gesprächspartner in bestimmte<br />
Schubladen zu stecken, aus<br />
denen sie im schlimmsten Fall<br />
nie wieder herauskommen. Mit<br />
dieser vorgefassten Meinung<br />
vergeben wir uns enorme Chancen,<br />
diese Menschen und ihre<br />
Fähigkeiten näher kennen zu lernen<br />
und sie evtl. in die Verfolgung<br />
gemeinsamer Ziele mit<br />
einzubeziehen.<br />
Jeder hat unterschiedliche<br />
Bedürfnisse, Wünsche, Ziele und<br />
Ängste und außerdem seine<br />
ganz bestimmte Art zu denken,<br />
zu lernen und zu kommunizieren.<br />
Menschen, die sich anders<br />
verhalten als wir, tun das nicht<br />
in der Absicht, uns zu verärgern.<br />
Dies zu wissen und zu beachten,<br />
hilft uns in unseren Bemühungen<br />
um eine gute Kommunikation.<br />
… und erkenne andere<br />
Wie können wir den eigenen<br />
Verhaltensstil und den jeweiligen<br />
„Patiententyp“ erkennen?<br />
Als Hilfsmittel kann man sich<br />
verschiedenster Persönlichkeitsmodelle<br />
bedienen. Alle beschäftigen<br />
sich auf unterschiedliche<br />
Art und Weise damit, Zugang zu<br />
Menschen zu finden, ein verbessertes<br />
Verständnis für sich selbst<br />
und andere zu entwickeln und<br />
darauf basierend die sichere und<br />
erfolgreiche Kommunikation zu<br />
erleichtern.<br />
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Copyright by Not for<br />
Quintessence<br />
1
Kommunikation Team-Journal April 2008 • 4<br />
Das D-I-S-G Modell…<br />
Eines der erfolgreichsten Persönlichkeitsmodelle<br />
ist das sogenannte<br />
D-I-S-G Modell, das auf<br />
einer Theorie von William<br />
Marston beruht und von den<br />
Professoren Geier und Downey<br />
entwickelt wurde. Im Gegensatz<br />
zu seinen Zeitgenossen Freud<br />
und Jung, die sich für Erkrankungen<br />
des Geistes interessierten,<br />
lag der Forschungsansatz von<br />
Marston in der Beobachtung der<br />
Gefühle und des Verhaltens<br />
„normaler“ Menschen beim<br />
Kontakt mit ihrer Umwelt. Viele<br />
wissenschaftliche Studien haben<br />
dieses Modell zu dem, was es<br />
heute darstellt, verfeinert.<br />
… und was sich dahinter<br />
verbirgt<br />
D-I-S-G steht für Dominant,<br />
Initiativ, Stetig und Gewissenhaft<br />
und wird seit mehr als 45<br />
Jahren erfolgreich zur Verbesserung<br />
von persönlichen und<br />
geschäftlichen Beziehungen eingesetzt.<br />
Es ist ein Modell <strong>zum</strong><br />
Verständnis von und den<br />
Umgang mit Unterschieden und<br />
legt ein leicht verständliches<br />
Fundament <strong>zum</strong> Verstehen und<br />
Verändern des eigenen Verhaltens.<br />
In der Praxis angewandt hilft es,<br />
eine auf den jeweiligen Patiententyp<br />
abgestimmte Kommunikationsstrategie<br />
zu entwickeln.<br />
Vier Verhaltensstile, die bei allen<br />
Menschen in unterschiedlicher<br />
Ausprägung vorliegen, werden<br />
dabei unterschieden:<br />
• Der „dominante“ Patient<br />
• Der „initiative“ Patient<br />
• Der „gewissenhafte“ Patient<br />
• Der „stetige“ Patient<br />
2<br />
Der „dominante“ Patient<br />
Stark, zielstrebig, ergebnisorientiert<br />
Eine dominante Persönlichkeit<br />
zeichnet sich zunächst durch<br />
ihre starke Willenskraft aus. Sie<br />
ist das, was man umgangssprachlich<br />
auch gerne als<br />
„Macher“ bezeichnet. Menschen<br />
mit dominantem Verhaltensstil<br />
sind zielgerichtet und<br />
ergebnisorientiert, verlieren sich<br />
nicht in Details und treffen Entscheidungen<br />
aufgrund knapper<br />
und präziser Informationen.<br />
Dominante Gesprächspartner<br />
kommen ohne Umschweife auf<br />
das Thema zu sprechen, wobei<br />
sie zur Ungeduld neigen und<br />
Widerreden nicht akzeptieren.<br />
Als Patienten zeigen sie keine<br />
Angst. Zum Termin kommen sie<br />
meist pünktlich, doch sie haben<br />
enorme Probleme mit Wartezeiten.<br />
Sie benötigen keine Zeit,<br />
um sich die Zähne in der Praxis<br />
zu putzen, das haben Sie zu<br />
Hause erledigt. Dafür verfügen<br />
Sie über qualitativ hochwertige<br />
Zahnbürsten, und legen Wert<br />
auf eine „gute“ Zahnpasta. Die<br />
Zahnbürste kann sogar elektrisch<br />
sein, da sie eine gewisse<br />
Zeiteffizienz und Gründlichkeit<br />
damit verbinden.<br />
Sie wollen bevorzugt behandelt<br />
werden und beobachten kritisch<br />
jede der vorgenommen Handlungen.<br />
Beratung dominanter Patienten<br />
Will man einen Patienten mit<br />
dominanter Verhaltenstendenz<br />
gut beraten, sollte man:<br />
• Fakten nennen, auf deren<br />
Basis Entscheidungen getroffen<br />
werden können (Qualität,<br />
Preis, Aussehen)<br />
• Alternativen anbieten können,<br />
aber nicht mehr als drei<br />
• sich nicht in Details verlieren,<br />
da dies als Zeitverschwendung<br />
angesehen wird<br />
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Copyright by Not for<br />
Quintessence<br />
Diese Patienten sind daran<br />
gewöhnt, schnelle Entscheidungen<br />
zu treffen und benötigen<br />
keine lange Bedenkzeit.<br />
Wissen sollte man ebenfalls,<br />
dass bei diesem Patiententyp<br />
Qualität im Vordergrund steht,<br />
die er sich durchaus auch etwas<br />
kosten lässt.<br />
Der „initiative“ Patient<br />
Kontaktfreudig, begeisterungsfähig,<br />
ideenreich<br />
Eine initiative Persönlichkeit<br />
könnte auch als „Entertainer“<br />
beschrieben werden. Es sind<br />
kontaktfreudige, begeisterungsfähige<br />
und ideenreiche Menschen.<br />
Diese Menschen lieben<br />
es geradezu in Gesellschaft zu<br />
sein und stehen gerne im Mittelpunkt.<br />
Initiative Gesprächspartner sind<br />
unterhaltend und wortgewandt.<br />
Als Patienten überspielen sie<br />
ihre Angst in langen und lebhaften<br />
Gesprächen. Pünktlichkeit<br />
zählt nicht zu ihren Stärken, da<br />
sie immer versucht sind, viele<br />
Dinge auf einmal zu erledigen.<br />
Sie benötigen oft auch Zeit, sich<br />
die Zähne in der Praxis zu putzen,<br />
weil sie in geselliger Runde<br />
noch ein Häppchen genossen<br />
haben. Für ihre häusliche Mundhygiene<br />
verfügen sie über das<br />
neueste Modell einer elektrischen<br />
Zahnbürste, die auch<br />
optisch sehr ansprechend ist, die<br />
Zahnpaste muss vor allem gut<br />
schmecken. Für die Mundhygiene<br />
zwischendurch ist er mit Kaugummis<br />
ausgerüstet.<br />
Initiative Menschen fallen durch<br />
ihre Freundlichkeit gegenüber<br />
Zahnarzt und Mitarbeiterinnen<br />
besonders auf. Sie sind kommunikativ<br />
und witzig.<br />
Beratung initiativer Patienten<br />
Will man Patienten mit initiativer<br />
Verhaltenstendenz gut beraten,<br />
sollte man darauf vorbereitet<br />
sein, ihnen:<br />
Quintessenz Team-Journal 38 (2008) 000–000
April 2008 • 4 Team-Journal Kommunikation<br />
• Bilder zu zeigen<br />
• neueste Behandlungsmethoden<br />
erklären zu können und<br />
• Alternativen darzulegen<br />
• Details sind eher von untergeordneter<br />
Bedeutung<br />
Diese Patienten sind leicht zu<br />
begeistern und entscheiden<br />
spontan und aus dem Bauch<br />
heraus.<br />
Sie lieben das Besondere und<br />
sind im Umgang mit Geld eher<br />
großzügig.<br />
Der „stetige“ Patient<br />
Gewohnheitsliebend,<br />
beständig, zuverlässig<br />
Eine stetige Persönlichkeit ist ein<br />
„Beziehungstyp“, der sich in<br />
entspannter und freundlicher<br />
Atmosphäre wohl fühlt. Er ist<br />
gewohnheitsliebend, beständig<br />
und zuverlässig.<br />
Stetige Gesprächspartner sind<br />
geduldige und ruhige Zuhörer.<br />
Als Patienten versuchen sie, ihre<br />
Angst nicht zu zeigen. Sie sind<br />
pünktlich, zurückhaltend und<br />
wollen genau wissen, wie die<br />
Behandlung abläuft. Für ihre<br />
häusliche Mundhygiene liegt ihr<br />
Augenmerk auf einer physiologisch<br />
geformten Zahnbürste mit<br />
speziellen Borsten und auch auf<br />
die Qualität der Zahnpasta wird<br />
großer Wert gelegt. Für die<br />
Zahnpflege unterwegs besitzen<br />
sie ein Mundhygienetaschenset.<br />
Auch im Umgang mit Zahnseide<br />
sind sie vertraut.<br />
Haben stetige Patienten Vertrauen<br />
gefasst, entwickeln sie sich zu<br />
treuen Stammpatienten, die die<br />
Praxis gerne auch weiter empfehlen.<br />
Ab und zu bringen sie<br />
sogar kleine Aufmerksamkeiten<br />
für die Praxismitglieder mit.<br />
Quintessenz Team-Journal 38 (2008) 000–000<br />
Beratung des stetigen Patienten<br />
Patienten mit stetiger Verhaltenstendenz<br />
sind gut beraten, wenn<br />
sie:<br />
• umfangreiche Informationen<br />
erhalten<br />
• den Behandlungsablauf<br />
genau erfahren haben<br />
• über mögliche Nebenwirkungen<br />
aufgeklärt wurden<br />
• über die Materialbeschaffenheit<br />
Bescheid wissen<br />
• die Dauerhaftigkeit der zahnmedizinischen<br />
Versorgung<br />
einschätzen können<br />
• Alternativen kennen – nicht<br />
mehr als drei, da die Auswahl<br />
schwer fällt<br />
Diese Patienten benötigen<br />
unbedingt ausreichend Bedenkzeit,<br />
damit sie das gehörte „verdauen“<br />
und genau abwägen<br />
können.<br />
Sie schätzen Qualität und versuchen<br />
diese so kostengünstig wie<br />
möglich zu erhalten.<br />
Der „gewissenhafte“ Patient<br />
Den Dingen auf den Grund<br />
gehend, ordnungsliebend,<br />
genau<br />
Eine gewissenhafte Persönlichkeit<br />
lässt sich auch als „Analytiker“<br />
umschreiben. Gewissenhafte<br />
Menschen bevorzugen<br />
Ordnung und planen genau<br />
und präzise.<br />
Gewissenhafte Gesprächspartner<br />
sind sachlich und eher reserviert.<br />
Als Patienten gestehen sie sich<br />
keine Angst zu, verkrampfen<br />
sich. Sie sind überpünktlich und<br />
haben für Verspätungen anderer<br />
kein Verständnis. Darüber hinaus<br />
sind sie kritisch und müssen<br />
bei Neuem wissen, warum es<br />
nötig ist.<br />
In Sachen Mundhygiene sind sie<br />
gut informiert. Nur der leichteste<br />
Belag auf ihren Zähnen ist<br />
ihnen unangenehm. Sie putzen<br />
nach jeder Mahlzeit und weisen<br />
bei der Untersuchung keine<br />
Plaque, dafür durch übertriebenes<br />
Putzen keilförmige Defekte<br />
auf. Die Zusammensetzung von<br />
Zahnpasta und Mundspüllösung<br />
sind ebenfalls wichtig.<br />
Beratung gewissenhafter<br />
Patienten<br />
Einen Patienten mit gewissenhaften<br />
Verhaltenstendenzen gut<br />
beraten, heißt:<br />
• sachlich, logisch und lückenlos<br />
aufklären<br />
• Studienergebnisse anführen<br />
• Behandlungsplan vorlegen<br />
• Nachsorge ansprechen<br />
Diese Patienten benötigen ausreichend<br />
Bedenkzeit, damit sie<br />
das Für und Wider genau abwägen<br />
können.<br />
Sie legen Wert auf Qualität und<br />
Service und bedenken sehr<br />
genau, was ihnen das wert ist.<br />
Effektivere Kommunikation<br />
mit Mitarbeitern<br />
Um das Dienstleistungsunternehmen<br />
Zahnarztpraxis erfolgreich<br />
zu führen, sind nicht nur<br />
fachliche Kenntnisse, sondern<br />
vor allem auch Führungsqualitäten<br />
gefragt. Nicht nur die Patienten,<br />
auch die Mitarbeiter wollen<br />
gepflegt werden, denn nur<br />
motivierte und zufriedene Mitarbeiter<br />
werden loyal zu ihrem<br />
Chef stehen und das Praxiskonzept<br />
und die damit verbundenen<br />
Ziele mittragen.<br />
Besseres Arbeitsklima …<br />
Dabei steht nicht nur das Gehalt<br />
im Mittelpunkt der Erwartungen<br />
der Mitarbeiter, wie in vielen<br />
Studien nachzulesen ist. Viel<br />
wichtiger sind ein gutes Arbeitsklima,<br />
Lob und Anerkennung<br />
sowie angenehme Kollegen und<br />
Chefs.<br />
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Quintessence<br />
3
Kommunikation Team-Journal April 2008 • 4<br />
Es liegt in erster Linie am Praxisinhaber,<br />
welcher Umgangston in<br />
der Praxis herrscht. Ist er selbst<br />
unmotiviert, nörglerisch oder<br />
cholerisch veranlagt, wird er<br />
auch keine höchstmotivierten,<br />
gut gelaunten und ausgeglichenen<br />
Mitarbeiter haben.<br />
… beginnt bei besserem<br />
Verständnis<br />
Eine Volksweisheit besagt, dass<br />
Selbsterkenntnis der erste Schritt<br />
zur Besserung ist. Das ist nicht<br />
falsch, ganz entscheidend ist<br />
jedoch, dass man sich selbst und<br />
andere besser verstehen lernt.<br />
Wichtig ist auch hier die<br />
Erkenntnis, dass wir alle unterschiedlich<br />
sind. Dies ist gerade<br />
dann von großer Wichtigkeit,<br />
wenn wir mit anderen Menschen<br />
zusammenarbeiten. Ganz<br />
besonders in kritischen Situationen<br />
ist entscheidend, dass man<br />
mit sich selbst im Einklang ist,<br />
seine Stärken und Schwächen<br />
kennt, um souverän reagieren zu<br />
können.<br />
Wie können wir den eigenen<br />
Verhaltensstil und den jeweiligen<br />
„Mitarbeitertyp“ erkennen?<br />
Auch hier kann das D-I-S-G<br />
Modell angewandt werden, ein<br />
verbessertes Verständnis für sich<br />
selbst und die Mitarbeiterinnen<br />
bzw. Kolleginnen zu entwickeln<br />
und darauf basierend die sichere<br />
und erfolgreiche Kommunikation<br />
im Team zu erleichtern.<br />
Sie können damit sich selbst und<br />
andere besser kennen lernen;<br />
die Stärken der Menschen aus<br />
Ihrem Umfeld erkennen und fördern;<br />
die Zusammenarbeit im<br />
Team verbessern und die Wertschätzung<br />
für andere erhöhen.<br />
Analog der Patiententypologie<br />
nach dem D-I-S-G-Modell werden<br />
nachfolgend die unterschiedlichenVerhaltenstendenzen<br />
von Mitarbeitern vorgestellt.<br />
Auch hier unterscheidet man<br />
zwischen 4 Verhaltenstendenzen:<br />
Dominant, initiativ, stetig<br />
und gewissenhaft.<br />
4<br />
Der „dominante“ Mitarbeiter<br />
Ein Mitarbeiter mit dominanten<br />
Verhaltenstendenzen ist daran<br />
zu erkennen, dass er energisch<br />
und zielbewusst auftritt. Probleme<br />
werden gezielt angegangen.<br />
Er ist risikobereit und langweilt<br />
sich, wenn seine Aufgaben nicht<br />
mehr genügend Herausforderungen<br />
bieten und zur Routine<br />
werden.<br />
Im Kollegenkreis wird sein zielstrebiges<br />
Auftreten, sowie die<br />
schnelle Art und Weise, Dinge<br />
zu erledigen, bewundert.<br />
Im Umgang mit Patienten ist er<br />
freundlich, aber bestimmt. Er<br />
wird ohne Umschweife seine<br />
Arbeit erledigen, Small Talks<br />
sind nicht seine Sache.<br />
Motivation und Führung<br />
Einen Mitarbeiter mit dominanten<br />
Verhaltenstendenzen motiviert<br />
und führt man durch:<br />
• die Übertragung von Verantwortung<br />
• das Heranführen an<br />
anspruchsvollere Aufgaben,<br />
für die er nach Einarbeitung<br />
die alleinige Verantwortung<br />
übernimmt<br />
• die Schaffung von Möglichkeiten,<br />
schnell Leistung<br />
erbringen zu können<br />
• das Aufzeigen klarer Grenzen<br />
und Kompetenzen<br />
• Kompetenz Loben<br />
Der „initiative“ Mitarbeiter<br />
Ein Mitarbeiter mit initiativen<br />
Verhaltenstendenzen blüht<br />
förmlich auf, wenn er in Gesellschaft<br />
ist. Er ist ideenreich,<br />
unterhaltend und spontan.<br />
Selbst in Krisensituationen versucht<br />
er, stets etwas Positives<br />
beizusteuern. Er liebt Abwechslung<br />
und ist stets offen für neue<br />
Ideen, die er oft selbst beiträgt.<br />
Veränderungen sind für ihn kein<br />
Problem, wenn sie nicht mit<br />
Detailarbeit verbunden sind.<br />
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Quintessence<br />
Im Kollegenkreis ist er durch<br />
seine freundliche und kollegiale<br />
Art schnell beliebt.<br />
Patienten schätzen seine Art<br />
ebenfalls sehr, da er sehr menschenorientiert<br />
und hilfsbereit<br />
ist. Er tut nicht nur seine Arbeit,<br />
sondern versteht es auf unterhaltsame<br />
Weise, den Zahnarztbesuch<br />
etwas angenehmer zu<br />
gestalten.<br />
Motivation und Führung<br />
Wie motiviert und führt man<br />
einen Mitarbeiter mit initiativen<br />
Verhaltenstendenzen? Hier ist<br />
es:<br />
• die Übertragung zusätzlicher<br />
Aufgaben, bei denen Kreativität<br />
gefragt ist, unter der<br />
• Voraussetzung, dass Anleitung<br />
gegeben und genaues<br />
Zeitlimit gesetzt wird<br />
• Loben ist ganz wichtig, sowie<br />
die Anerkennung und Wertschätzung<br />
der Kollegen<br />
Der „stetige“ Mitarbeiter<br />
Ein Mitarbeiter mit stetigen Verhaltenstendenzen<br />
drängt sich<br />
nicht in den Vordergrund. Er ist<br />
eher zurückhaltend und achtet<br />
auf Harmonie. Er arbeitet gerne<br />
in einem konstruktiven Team<br />
und möchte Aufgaben gemeinsam<br />
lösen. Er liebt es, wenn alles<br />
in gewohnten Bahnen verläuft<br />
und möchte nichts falsch<br />
machen. Für Veränderungen<br />
benötigt er etwas Zeit.<br />
Im Kollegenkreis ist er wegen<br />
seiner unterstützenden und gutmütigen<br />
Art sehr beliebt.<br />
Patienten schätzen ihn ebenfalls<br />
wegen seiner ruhigen und<br />
freundlichen Art. Aber auch<br />
wegen seiner Fähigkeit, behutsam<br />
und sensibel mit ihnen<br />
umzugehen.<br />
Quintessenz Team-Journal 38 (2008) 000–000
April 2008 • 4 Team-Journal Kommunikation<br />
Motivation und Führung<br />
Einem Mitarbeiter mit stetigen<br />
Verhaltenstendenzen wird man<br />
am ehesten gerecht, wenn<br />
• die Einarbeitung in seine Aufgaben<br />
ohne Zeitdruck erfolgen<br />
kann<br />
• er für die Patientenbetreuung<br />
eingesetzt wird, wo er seine<br />
Fähigkeiten optimal entfalten<br />
kann<br />
• notwendige Veränderungen<br />
behutsam vorgenommen<br />
werden, um ihm genügend<br />
Zeit zu lassen<br />
• er persönliches Lob erfährt,<br />
vor allen Dingen für seine<br />
Geduld und Zuverlässigkeit<br />
Der „gewissenhafte“<br />
Mitarbeiter<br />
Ein Mitarbeiter mit gewissenhaften<br />
Verhaltenstendenzen ist<br />
zurückhaltend und vorsichtig.<br />
Er hat eine Begabung für analytisches<br />
Vorgehen und führt deshalb<br />
die ihm übertragenen Aufgaben<br />
sehr sorgfältig aus. Er<br />
liebt es, nach genau festgelegten<br />
Abläufen zu arbeiten. Er<br />
schätzt Präzision und setzt hohe<br />
Maßstäbe an sich selbst und<br />
andere.<br />
Kollegen schätzen ihn vor allen<br />
Dingen wegen seiner Fähigkeit,<br />
Fehlern auf den Grund zu gehen<br />
und daraus resultierend Arbeitsabläufe<br />
zu entwickeln, um diese<br />
künftig zu vermeiden.<br />
Quintessenz Team-Journal 38 (2008) 000–000<br />
Im Umgang mit Patienten verhält<br />
er sich taktvoll und diplomatisch.<br />
Motivation und Führung<br />
Motivieren und führen lässt sich<br />
ein Mitarbeiter mit gewissenhaften<br />
Verhaltenstendenzen durch:<br />
• Erstellung einer detaillierten<br />
Stellenbeschreibung unter<br />
Berücksichtigung von Spezialwissen<br />
• genaue Vorgabe von Zeitrahmen<br />
zur Erledigung der Aufgaben<br />
• Einsatz z.B. in der Abrechnung,<br />
wo sich für ihn ideale<br />
Arbeitsbedingungen finden<br />
• sachliches Lob für die Erledigung<br />
von Aufgaben<br />
Der nutzbringende Effekt<br />
Soweit ein kleiner Einblick in das<br />
D-I-S-G Modell und die sich daraus<br />
ergebenden Möglichkeiten<br />
für die Praxis, die sich folgendermaßen<br />
zusammenfassen lassen:<br />
Die Bestimmung der Verhaltenstendenzen<br />
nach dem D-I-S-G<br />
Persönlichkeitsmodell ermöglicht<br />
den Praxismitarbeitern individuell<br />
auf ihre Patienten einzugehen<br />
und Gespräche effizienter<br />
und zielgerichteter zu führen,<br />
was nicht nur für Beratungsund<br />
Verkaufsgespräche gilt, sondern<br />
auch im Reklamationsmanagement<br />
von unschätzbarem<br />
Wert ist.<br />
Sie können sich selbst und andere<br />
besser kennen lernen und die<br />
Wertschätzung für andere<br />
erhöhen, was auch ein besseres<br />
Verständnis für die Mitarbeiter<br />
bewirkt und sich positiv auf die<br />
Mitarbeiterführung und Team-<br />
bildung auswirkt.<br />
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Quintessence<br />
QJ<br />
Wenn Sie mehr <strong>zum</strong> D-I-S-G-Modell<br />
erfahren möchten, bzw. an einem Seminar<br />
interessiert sind, wenden Sie sich<br />
bitte an die Autorin. Das Ziel eines solchen<br />
Seminars ist es, die eigenen Verhaltensweisen<br />
und die von anderen besser<br />
einschätzen zu können und dadurch<br />
die Beziehungen effektiver zu gestalten.<br />
Man begibt sich auf eine interessante<br />
Entdeckungsreise, bei der man nicht nur<br />
Wissenswertes über die eigene Persönlichkeit,<br />
sondern auch vieles über die<br />
Verhaltensstile von Patienten, Mitarbeitern<br />
und Kollegen entdecken wird.<br />
Autorin: Christa Maurer, Lindau,<br />
Betriebswirtin, Diplomierte Trainerin und<br />
Beraterin (BaTB) und Preisträgerin des<br />
Trainerpreises 2005. Weitere Infos unter<br />
www.<strong>christa</strong><strong>maurer</strong>.de<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Christa Maurer<br />
Kommunikation & Management<br />
Schneehalde 38<br />
88131 Lindau<br />
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