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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Kooperationen bei der prozeßorientierten<br />
Produktentwicklung am Beispiel der<br />
Fahrzeughomologation<br />
<strong>ETH</strong> Züri<strong>ch</strong>, Jänner 2004<br />
( von Dipl. Ing. Wolfgang Wister, Berei<strong>ch</strong>sleiter Magna Steyr Engineering,<br />
Homologation)<br />
Wenn man heute in den unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>sten Berei<strong>ch</strong>en der Wirts<strong>ch</strong>aft,<br />
der Verwaltung oder NGOs Diskussionen über Strukturen und Abläufe in<br />
der Produktentstehung au<strong>ch</strong> von immateriellen Produkten führt, wird<br />
immer wieder der Begriff Prozeß verwendet. Man<strong>ch</strong>mal ri<strong>ch</strong>tig, vielfa<strong>ch</strong><br />
aber fals<strong>ch</strong> und eher nur als Modewort verwendet, erlangt man den<br />
Eindruck, dass die Häufigkeit der Anwendung dieses Begriffs in<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftskreisen größer als bei Ri<strong>ch</strong>tern und Anwälten ist.<br />
• Allgemeine Grundsätze zur Erlangung der behördli<strong>ch</strong>en<br />
Genehmigung<br />
Die EU Ri<strong>ch</strong>tlinie 70/156/EWG i.d.g.F. verlangt vom<br />
Genehmigungswerber den Na<strong>ch</strong>weis der funktionierenden Installation<br />
eines Qualitätsmanagementsystems. Weiters wird im Anh. X dieser<br />
Ri<strong>ch</strong>tlinie festgelegt, wel<strong>ch</strong>e Verpfli<strong>ch</strong>tungen den Hersteller bezügli<strong>ch</strong> der<br />
genehmigungskonformen Fertigung von serienmäßig hergestellten<br />
Fahrzeugen treffen. Die zitierte Ri<strong>ch</strong>tlinie gibt dabei ni<strong>ch</strong>t vor, dass der<br />
jeweils hö<strong>ch</strong>ste Stand eines Qualitätssi<strong>ch</strong>erungssystems Maßstab ist. Im<br />
Regelfall wird es die DIN 9001/9002 sein, jedo<strong>ch</strong> genügt fürs Erste au<strong>ch</strong><br />
eine sogenannte „Anfangsbewertung“, wel<strong>ch</strong>e aber im Laufe der<br />
folgenden Monate na<strong>ch</strong> Erteilung einer Fahrzeug- oder<br />
Systemgenehmigung dur<strong>ch</strong> eine Zertifizierung na<strong>ch</strong> dem oben<br />
erwähnten Standard zu ersetzen ist.<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
„Na<strong>ch</strong> oben“ wird keine Grenze gesetzt. So waren und sind<br />
Zertifizierungen na<strong>ch</strong> QS 9000 und VDA 6.1 als wesentli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ärfere<br />
Standards selbstverständli<strong>ch</strong> zulässig. Hier ist der einzige<br />
Regelme<strong>ch</strong>anismus der Markt selbst, weil z.B. die Kunden eines<br />
Suppliers die Qualität und damit den Zertifizierungsstand bestimmen.<br />
Ni<strong>ch</strong>t zuletzt hat jener Vorteile, wel<strong>ch</strong>er neben der Kostenseite au<strong>ch</strong> die<br />
Qualität im Griff hat.<br />
All diesen Standards ist aber zu eigen, dass sie „top down“, also vertikal<br />
aufgesetzt sind. Das heißt, dass die zu prüfenden Aktivitäten innerhalb<br />
eines Unternehmens kaum quergeprüft werden auf deren Interaktionen.<br />
Zum Beispiel, dass zwar na<strong>ch</strong>zuweisen ist, ob ein in der Serie verbauter<br />
Reifen- und Felgentyp au<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> genehmigt ist, ni<strong>ch</strong>t aber, wie<br />
stabil der Prozeß ist. D.h., ob die Vertrauensbasis, dass immer die<br />
ri<strong>ch</strong>tige Reifen/ Felgenkombination verbaut wird dur<strong>ch</strong> eine horizontal<br />
quer dur<strong>ch</strong>s Unternehmen laufende Matrix der Verantwortli<strong>ch</strong>keiten mit<br />
definierten S<strong>ch</strong>nittstellen gewährleistet ist. Dazu ist es notwendig,<br />
Prozesse zu definieren und zu leben.<br />
• Definition eines Prozesses<br />
Na<strong>ch</strong> ISO/TS 16949:2002 stellt ein Prozeß einen Satz von in<br />
We<strong>ch</strong>selbeziehung oder We<strong>ch</strong>selwirkung stehenden Tätigkeiten<br />
dar, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt.<br />
Die We<strong>ch</strong>selwirkung ist eines der elementarsten Charakteristika<br />
eines Prozesse. Ohne diese gibt es keinen Prozeß. Die Eingaben<br />
sind übli<strong>ch</strong>erweise Ergebnisse anderer Prozesse. Weiters werden<br />
Prozesse in einer Organisation übli<strong>ch</strong>erweise geplant und unter<br />
beherrs<strong>ch</strong>baren Bedingungen dur<strong>ch</strong>geführt, um einen Mehrwert zu<br />
s<strong>ch</strong>affen.<br />
Die obige Definition stellt klar, dass Vorgaben geplant in Ergebnisse<br />
umgewandelt werden müssen, wobei während des Ablaufes der<br />
Tätigkeit auf vers<strong>ch</strong>iedene We<strong>ch</strong>selwirkungen Beda<strong>ch</strong>t zu nehmen ist,<br />
um einen Mehrwert zu s<strong>ch</strong>affen.<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Diese Denkweise verlässt die bisherige hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> strukturierte<br />
vertikale Organisationsform des „Step by Step Workflows“ und führt<br />
automatis<strong>ch</strong> zu einer matrixorientierten Form des <strong>Sim</strong>ultaneous<br />
Engineerings, bei wel<strong>ch</strong>er die vers<strong>ch</strong>iedensten Berei<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig oder<br />
nahezu glei<strong>ch</strong>zeitig ihre Aufgabenpakete abarbeiten und in den<br />
S<strong>ch</strong>nittstellen zu den jeweils für sie relevanten Prozessen ihre Eingaben<br />
ma<strong>ch</strong>en bzw. die für ihre Tätigkeit erforderli<strong>ch</strong>en Ergebnisse erhalten.<br />
Jedem Unternehmen ist es freigestellt, die Anzahl seiner Prozesse selbst<br />
zu definieren. Die Ableitung erfolgt aus dem Ges<strong>ch</strong>äftsprozessmodell.<br />
Wesentli<strong>ch</strong> ist dabei nur die Zielsetzung und die Definition der Mittel und<br />
Abläufe zur Zielerrei<strong>ch</strong>ung.<br />
So werden z. B. Prozesse wie der Entwicklungsprozeß, der<br />
Konstruktionsprozeß, der Fertigungsprozeß, der Einkaufsprozeß usw.,<br />
aber au<strong>ch</strong> der Homologationsprozeß als bestimmende Prozesse bei der<br />
Produktentstehung definiert.<br />
Jeder, wel<strong>ch</strong>er innerhalb des oben genannten die Verantwortung für<br />
einen Prozeß als „Hutträger“ hat, ist Prozesseigner. Seine<br />
Verantwortung erstreckt si<strong>ch</strong> auf die Definition der Zielsetzung und des<br />
Nutzens, die Festlegung der We<strong>ch</strong>selbeziehungen, die Gestaltung des<br />
Prozessablaufes, die Festlegung von messbaren Kennzahlen und der<br />
benötigten Ressourcen, sowie die Festlegung der Überwa<strong>ch</strong>ungs- und<br />
Regelme<strong>ch</strong>anismen. Er hat die Prozessbes<strong>ch</strong>reibung zu verfassen und<br />
deren Freigabe dur<strong>ch</strong>zuführen. Weiters ist er für die S<strong>ch</strong>ulung und<br />
Information der Prozessanwender verantwortli<strong>ch</strong>, hat die periodis<strong>ch</strong>e<br />
Bewertung des Prozesses anhand der von ihm definierten Kenngrößen<br />
dur<strong>ch</strong>zuführen und Prozeßoptimierungsmaßnahmen einzuleiten und den<br />
Prozeß zu überwa<strong>ch</strong>en.<br />
• Fahrzeughomologation<br />
Im Sinne des eben gesagten stellt die Absi<strong>ch</strong>t, Fahrzeuge verkaufen zu<br />
können, das primäre Ziel der Entwicklung eines Fahrzeuges dar.<br />
Seite: 3
Wolfgang Wister / Homologation<br />
Überlagert wird dieses Ziel dur<strong>ch</strong> andere Ziele wie zum Beispiel die<br />
Wiederbeauftragungsrate, wel<strong>ch</strong>e mit der Kundenzufriedenheit und der<br />
Qualität des Produktes oder der Dienstleistung direkt verknüpft ist, die<br />
Si<strong>ch</strong>erung von etwaigen Wettbewerbsvorteilen, einer mögli<strong>ch</strong>st leanen<br />
Produktion für die vers<strong>ch</strong>iedenen Märkte weltweit, keine Störungen des<br />
Produktionsprozesses dur<strong>ch</strong> Auflagen von außen (Sti<strong>ch</strong>wort:<br />
Rückrufaktionen) und ni<strong>ch</strong>t zuletzt Senkung der Entwicklungs- und<br />
Herstellungskosten und Gewinnoptimierung dur<strong>ch</strong> Prozessoptimierung.<br />
Der Typens<strong>ch</strong>ein, der Fahrzeugbrief, das CoC Papier oder wie au<strong>ch</strong><br />
immer die behördli<strong>ch</strong>en Genehmigungen heißen mögen, sind somit das<br />
si<strong>ch</strong>tbare Ziel am Ende der Produktentwicklung für alle<br />
Fahrzeugkategorien wie PKW, LKW, Bus, Anhänger, Motorrad oder lof.<br />
Zugmas<strong>ch</strong>inen. Das S<strong>ch</strong>lagwort „ohne Genehmigung kein Verkauf“ gilt<br />
ni<strong>ch</strong>t nur in Europa, Japan und Australien mit ihren behördli<strong>ch</strong>en<br />
Genehmigungsverfahren sondern au<strong>ch</strong> im Selbstzertifizierungsland<br />
USA. Au<strong>ch</strong> dort sind behördli<strong>ch</strong>e Genehmigungen für Emissionen,<br />
Diebstahls<strong>ch</strong>utz und Stoßfänger erforderli<strong>ch</strong> und des weiteren erfolgt die<br />
letztli<strong>ch</strong>e Freigabe des Produkts dur<strong>ch</strong> das „Sign Off“ (das ist die<br />
Freigabe bezügli<strong>ch</strong> der Erfüllung aller si<strong>ch</strong>erheits- und umweltrelevanten<br />
gesetzli<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>riften ) dur<strong>ch</strong> den Fahrzeughersteller und die<br />
Anbringung der Erfüllungsplaketten am Fahrzeug.<br />
Homologation ist somit im Gegensatz zu der bis etwa vor 15 Jahren<br />
no<strong>ch</strong> verbreiteten allgemeinen Ansi<strong>ch</strong>t absolut ni<strong>ch</strong>t separiert vom<br />
Produktentstehungsprozeß zu sehen. Daher ist es selbst für einen<br />
kleinen Entwickler und Produzenten von Fahrzeugen, Systemen, oder<br />
Bauteilen im<br />
Regelfall auf Dauer au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>, Homologation so nebenbei dur<strong>ch</strong><br />
einen halben Mitarbeiter zu betreiben.<br />
• Ziele des Homologationsprozesses:<br />
Für Unternehmen mit eigener Produktentwicklung sind das<br />
selbstverständli<strong>ch</strong><br />
Seite: 4
Wolfgang Wister / Homologation<br />
‣ die gesetzeskonforme Entwicklung für die definierten<br />
Vertriebsmärkte,<br />
‣ die Erstellung der Dokumentation,<br />
‣ die Organisation und die Dur<strong>ch</strong>führung der erforderli<strong>ch</strong>en<br />
Prüfungen mit dem te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Dienst und<br />
‣ die Erledigung der behördli<strong>ch</strong>en Genehmigungsverfahren.<br />
‣ Darüber hinaus ist während der Produktionsphase die<br />
Konformität der Produktion si<strong>ch</strong>erzustellen und<br />
‣ der genehmigungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Änderungsdienst im Sinne von<br />
Na<strong>ch</strong>tragsgenehmigungen dur<strong>ch</strong>zuführen und zu<br />
dokumentieren.<br />
Die zur Steuerung und Optimierung des Prozesses erforderli<strong>ch</strong>en<br />
Kenngrößen/ Kennzahlen mögen von Unternehmen zu Unternehmen<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> sein. Grundsätzli<strong>ch</strong> müssen ni<strong>ch</strong>t unbedingt<br />
betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Kennzahlen verwendet werden. Es sollten sol<strong>ch</strong>e<br />
Kennzahlen definiert werden, wel<strong>ch</strong>e es als Regelgrößen ermögli<strong>ch</strong>en,<br />
den Prozeß zu bewerten und im Sinne eines kontinuierli<strong>ch</strong>en<br />
Verbesserungsprozesses zu optimieren.<br />
Dazu sind grundlegende Voraussetzungen erforderli<strong>ch</strong>, wie permanent<br />
ges<strong>ch</strong>ultes Personal und selbstverständli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> profunde Kenntnis der<br />
gesetzli<strong>ch</strong>en Anforderungen im Vertriebsberei<strong>ch</strong> und zwar sowohl<br />
bezügli<strong>ch</strong> des Iststandes als au<strong>ch</strong> des künftigen Standes<br />
(Gesetzwerdungsprozeß) über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren.<br />
• S<strong>ch</strong>nittstellen:<br />
Die S<strong>ch</strong>nittstellen des Prozesses Fahrzeughomologation gehören zu den<br />
vielfältigsten im Produktentstehungsprozeß. Im wesentli<strong>ch</strong>en beziehen<br />
sie si<strong>ch</strong> auf vier Gruppen:<br />
Seite: 5
Wolfgang Wister / Homologation<br />
• OEM (Hersteller)<br />
• Supplier (Zulieferer)<br />
• Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Dienst/ Behörden (als unabhängige Prüfinstitute<br />
und Genehmigungsbehörden)<br />
• Gesetzgeber/ NGOs (der Gesetzgeber und die Non<br />
Governmental Organisations werden hier bewusst von den<br />
operativ tätigen Genehmigungsbehörden getrennt betra<strong>ch</strong>tet,<br />
weil der Gesetzwerdungsprozeß projektunabhängig ist).<br />
In der Abb.1 werden die für eine Zulassung zum Verkehr erforderli<strong>ch</strong>en<br />
gesetzli<strong>ch</strong>en Na<strong>ch</strong>weise am Beispiel eines Personenkraftfahrzeuges<br />
übersi<strong>ch</strong>tsmäßig dargestellt. Die gesetzli<strong>ch</strong> geregelten Bestimmungen<br />
betreffen im wesentli<strong>ch</strong>en die Fahrzeugsi<strong>ch</strong>erheit (aktive wie passive),<br />
die Umwelt (Emissionen, Verbrau<strong>ch</strong>, Geräus<strong>ch</strong>, Werkstoffe) und<br />
allgemeines wie Motorleistung, Diebstahlsi<strong>ch</strong>erung u.ä.<br />
Seite: 6
Wolfgang Wister / Homologation<br />
Abb.1 Der Fahrzeughomologation zwingend unterworfene gesetzli<strong>ch</strong><br />
geregelte Elemente<br />
Bre msen:<br />
71/320/EWG<br />
ECE R13<br />
FMVSS 105/135<br />
ADR 31<br />
Art.12, TRIAS 11-19/45<br />
Bre msflüss igkeit:<br />
FMVSS 116<br />
Bre mss<strong>ch</strong> läu<strong>ch</strong>e:<br />
FMVSS 106<br />
ADR 7<br />
Art. 6/11<br />
Räder, B ere ifung:<br />
92/23/EWG<br />
ECE R 30, 54, 64<br />
FMVSS 109,110, 211<br />
ADR 20, 23, 24, 42<br />
Trias 43, Art. 9<br />
Lenkung<br />
( Kräfte):<br />
70/3112/EWG<br />
ECE R 79<br />
Tempomat:<br />
FMVSS 124<br />
ADR 62<br />
Art 8<br />
Instrumente:<br />
ECE R 39<br />
ADR 18<br />
Art. 46<br />
Bedientei le /<br />
Symbole:<br />
78/316/EWG<br />
FMVSS 101<br />
Art. 10<br />
FAHRZEUGHOMOLOGATION<br />
Globale Bau- und Prüfvors<strong>ch</strong>riften<br />
Frontcra sh:<br />
96/79/EG<br />
ECE R 94<br />
Si<strong>ch</strong>t auf<br />
Instrumente:<br />
ADR 18<br />
Verg lasung :<br />
92/22/EWG<br />
ECE R 43<br />
FMVSS 205, 212, 219<br />
ADR 8<br />
Art. 29, 35-4<br />
Blendung<br />
(Si<strong>ch</strong>tfeld):<br />
FMVSS 107<br />
ADR 12<br />
Wis<strong>ch</strong> er/ Was<strong>ch</strong> er:<br />
78/318/EWG<br />
FMVSS 104<br />
ADR 16<br />
Art. 45, Trias 28<br />
Anbau Beleu<strong>ch</strong>tung:<br />
76/756/EWG<br />
ECE R 48<br />
FMVSS 108<br />
ADR 13<br />
Art. 32-42, Trias 22<br />
S<strong>ch</strong>einwerfer-<br />
rein ig ung sa nla g e.<br />
ECE R 45<br />
Opt./akustis <strong>ch</strong>e<br />
Warnein ri<strong>ch</strong>tungen<br />
76/756/EWG, 70/388/EWG<br />
ECE R 28<br />
Entfeu<strong>ch</strong>tung/<br />
Enteisung:<br />
78/317/EWG<br />
FMVSS 103<br />
ADR 15<br />
Art. 45<br />
Motorhauben-<br />
v erri egelung:<br />
FMVSS 113<br />
Rückspiegel:<br />
71/127/EWG<br />
ECE R 46<br />
FMVSS 111<br />
ADR 14<br />
Art. 44<br />
Ingenieurbüro Dipl. Ing. Wolfgang Wister<br />
PRODUKTHAFTUNG:<br />
92/59/EWG<br />
Massen u.<br />
Stoß-<br />
fänger:<br />
ECE R 42<br />
US: Part 581<br />
Lenkungs-<br />
vers<strong>ch</strong>i ebung:<br />
74/297/EWG<br />
ECE R 12<br />
FMVSS 203, 204<br />
ADR 10<br />
Art. 11, Trias 27<br />
Abmessungen:<br />
92/21/EWG<br />
Motor-<br />
leistung:<br />
80/1269/EWG<br />
ECE R 85<br />
TYPGENEHMIGUNG:<br />
70/156/EWG<br />
Fremdk raft-<br />
betätigte<br />
Fenster etc:<br />
FMVSS 118<br />
Diebstahl-<br />
si<strong>ch</strong>e rung:<br />
74/61/EWG<br />
ECE R 18<br />
FMVSS 114<br />
ADR 25<br />
Art. 11-2<br />
Pedale:<br />
ECE R 35<br />
Seiten-<br />
crash:<br />
96/27/EG<br />
ECE R 95<br />
FMVSS 214<br />
ADR 29<br />
Si<strong>ch</strong>tfeld:<br />
77/649/EG<br />
Getrieb e:<br />
FMVSS 102<br />
ADR 42<br />
Innere<br />
Kraftstoff-<br />
v erbrau<strong>ch</strong>, CO2 :<br />
80/1268/EWG<br />
ECE R 84<br />
US: Part 600<br />
AUS: AS 2877<br />
Trias 5-3<br />
Heizung:<br />
78/548/EG<br />
Si<strong>ch</strong>erheit:<br />
74/60/EWG<br />
ECE R 21<br />
FMVSS 201<br />
ADR 21<br />
Trias 34<br />
TECHN. ÜBERWACHUNG:<br />
77/143/EWG<br />
Funkentstörung,<br />
El ma g net. Verträgl i<strong>ch</strong>ke it:<br />
72/245/EWG<br />
ECE R10<br />
Gefährl. Stoffe:<br />
76/769/EWG<br />
Rückwärtsgang/<br />
Ges<strong>ch</strong>wm eßgerät:<br />
75/443/EWG<br />
Ty ps<strong>ch</strong>ild;<br />
VIN:<br />
76/114/EWG<br />
FMVSS 115, Part<br />
567<br />
ADR 61<br />
Sitzeu. u.ih re<br />
Verankerung en<br />
74/408/EWG<br />
ECE R 17<br />
FMVSS 207<br />
ADR 3<br />
Art. 21, 22; Trias32, 35, 36<br />
Äußere Fahr zeugtei le:<br />
74/483/EWG<br />
ECE R 26<br />
Da<strong>ch</strong>prüfung stat, dyn.:<br />
FMVSS 216, 208<br />
Heckc ra sh:<br />
ECE R 32<br />
Auspuff:<br />
ECE R 59<br />
ADR 42<br />
Trias 30<br />
Radab-<br />
deckungen:<br />
78/549/EWG<br />
Rückhaltesy steme,<br />
Si<strong>ch</strong>erheitsgurte:<br />
77/541/EWG<br />
ECE R 16<br />
FMVSS 208, 209<br />
ADR 4, 69<br />
Art. 22-3, Trias 31, 37, 47<br />
Türs<strong>ch</strong> lösser<br />
u.S<strong>ch</strong>arn iere:<br />
70/387/EWG<br />
ECE R 11<br />
FMVSS 206<br />
ADR 2<br />
Trias 38<br />
Kraftstofftank:<br />
70/221/EWG<br />
ECE R 34<br />
FMVSS 301<br />
Art. 15, Trias 33<br />
Anhängekupplung:<br />
94/20/EG<br />
ECE R 55<br />
Abs<strong>ch</strong>lepp-<br />
einri<strong>ch</strong>tung:<br />
77/389/EWG<br />
Brennba rk eit d.<br />
Anbringung<br />
hinteres<br />
Kennzei<strong>ch</strong>en:<br />
70/222/EWG<br />
ADR 61<br />
Art. 11<br />
Si<strong>ch</strong>erheitsgurt-<br />
v erankerungen:<br />
76/115/EWG<br />
ECE R 14<br />
FMVSS 210<br />
ADR 5<br />
Kinder rückha lte-<br />
einri<strong>ch</strong>tungen:<br />
ECE R 44<br />
FMVSS 2123<br />
ADR 5, 34<br />
Art 223-5<br />
Innenmateria lien:<br />
FMVSS 302<br />
Art. 20, Trias 48<br />
Kopfstützen:<br />
78/932/EWG<br />
ECE R 25<br />
FMVSS 202<br />
ADR 22<br />
Diese lra u<strong>ch</strong>:<br />
72/306/EWG<br />
ECE R 24<br />
US: Part 86<br />
ADR 30/00<br />
Trias 24<br />
Abgas:<br />
70/220/EWG<br />
ECE R 83<br />
US:Part 86<br />
ADR 37/00<br />
Art 31, Trias 23<br />
Gerä us<strong>ch</strong>:<br />
70/157/EWG<br />
ECE R 51<br />
ADR 28<br />
Art. 30, Trias 20<br />
Warndre ieck:<br />
ECE R 27<br />
FMVSS 125<br />
4.10.2001<br />
Für Fahrzeuge anderer Kategorien sieht die Situation ähnli<strong>ch</strong> aus, wobei<br />
die S<strong>ch</strong>werpunkte der gesetzli<strong>ch</strong>en Bestimmungen natürli<strong>ch</strong><br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> sind. So existieren z.B. bei den land- und<br />
forstwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Zugmas<strong>ch</strong>inen allein im Berei<strong>ch</strong> der Europ. Union<br />
vier Ri<strong>ch</strong>tlinien betreffend die Umsturzsi<strong>ch</strong>erheit und die Festigkeit der<br />
Kabine.<br />
Bei LKWs wiederum ist die Festigkeit der Kabinenrückwand (als<br />
Si<strong>ch</strong>erheitskriterium gegen die leider ni<strong>ch</strong>t so selten bei einem Unfall<br />
auftretende Situation, daß der Fahrer in Folge dur<strong>ch</strong> die na<strong>ch</strong>drängende<br />
Seite: 7
Wolfgang Wister / Homologation<br />
s<strong>ch</strong>were Ladung erdrückt wird) und bei Bussen die leider no<strong>ch</strong> zu wenig<br />
abgesi<strong>ch</strong>erte Überrollstabilität (vor allem bei Doppeldeckerbussen) ein<br />
wesentli<strong>ch</strong>es gesetzli<strong>ch</strong>es Kriterium. Aber au<strong>ch</strong> Bestimmungen über den<br />
Zugang und den Transport von Personen mit einges<strong>ch</strong>ränkter Mobilität in<br />
Bussen für den öffentli<strong>ch</strong>en Verkehr und ähnli<strong>ch</strong>es sind auf die<br />
Fahrzeugkategorie besonders abgestimmte gesetzli<strong>ch</strong>e Regelungen.<br />
Diese gesetzli<strong>ch</strong>en Bestimmungen sind weltweit vers<strong>ch</strong>ieden und zwar<br />
sowohl was die gesetzli<strong>ch</strong>en Regelungen selbst betrifft (man<strong>ch</strong>e<br />
Bestimmungen eines kfz – te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Re<strong>ch</strong>tssystems sind in einem<br />
anderen unbekannt) als au<strong>ch</strong> hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />
Bestimmungen, Prüfverfahren und Grenzwerte. Diese<br />
Unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>keiten sind einerseits dur<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e verkehrli<strong>ch</strong>e<br />
Bedürfnisse und andererseits dur<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Prioritätensetzung<br />
entstanden.<br />
Abb.2 S<strong>ch</strong>nittstellen zum Gesetzgeber weltweit<br />
WORLDWIDE NETWORK OF LEGAL<br />
REQUIREMENTS<br />
CMVSS<br />
CFR:FMVSS,<br />
EPA<br />
EC ECE TRIAS<br />
SASO<br />
FMVSS<br />
SABS<br />
ADR<br />
Dipl. Ing. Wolfgang Wister 22.01.00 25<br />
Glückli<strong>ch</strong>erweise gibt es zum Teil s<strong>ch</strong>on gegenseitige Anerkennungen<br />
wie z.B. die Anerkennung von ECE Regelungen dur<strong>ch</strong> Australien und<br />
zum Teil dur<strong>ch</strong> Japan. Au<strong>ch</strong> innerhalb der UN/ ECE (United Nations -<br />
Economic Commission for Europe) gibt es auf Basis des 1998er<br />
Abkommens (Global Agreement) Bestrebungen der Vereinheitli<strong>ch</strong>ung<br />
Seite: 8
Wolfgang Wister / Homologation<br />
der gesetzli<strong>ch</strong>en Bestimmungen. Daß das ni<strong>ch</strong>t so einfa<strong>ch</strong> ist, weil hier<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Interessen harmonisiert werden müssen, liegt auf der<br />
Hand.<br />
Als Beispiel mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> hier nur die derzeit von den USA ausgehende<br />
Si<strong>ch</strong>erheitsdiskussion bei SUVs, Light Duty Trucks und Minivans<br />
erwähnen. Aufgrund von bisher existierenden Steuererlei<strong>ch</strong>terungen hat<br />
dieses Fahrzeugsegment in den letzten Jahren bei den Verkaufsziffern in<br />
den Vereinigten Staaten geboomt. Bei der Kollision mit „normalen<br />
PKWs“ (vor allem beim Seitenaufprall) sind die konstruktiven<br />
Unters<strong>ch</strong>iede der beiden Fahrzeugkategorien allerdings eindeutig<br />
na<strong>ch</strong>teilig für den PKW herkömmli<strong>ch</strong>er Bauart. Daher arbeitet jetzt die<br />
amerikanis<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheitsbehörde an gesetzli<strong>ch</strong>en Bestimmungen für<br />
die SUV Klasse. In Europa hingegen stellt si<strong>ch</strong> diese Frage (no<strong>ch</strong>) ni<strong>ch</strong>t<br />
vorrangig, weil die Dur<strong>ch</strong>dringung des Marktes mit Fahrzeugen dieser<br />
Kategorie no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t so groß ist.<br />
In Europa wiederum ist in der letzten Zeit das Thema „Fußgängers<strong>ch</strong>utz“<br />
sehr intensiv in den unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>sten Gremien der Europ. Union, der<br />
Verbände und jetzt au<strong>ch</strong> bei der UN/ ECE in Genf behandelt worden. Für<br />
die USA ist das allerdings kein Leitthema gewesen, während Japan<br />
aufgrund der hervorragenden Fors<strong>ch</strong>ungsarbeit von Honda hier ein ganz<br />
starker Treiber (gewesen) ist. Somit ist aus dem zwölf Jahre<br />
andauernden „Dahinkö<strong>ch</strong>eln“ ein gesetzli<strong>ch</strong>er Lösungsansatz<br />
entstanden, wel<strong>ch</strong>er in einer ersten Stufe ein gesplittetes Vorgehen<br />
vorsah, nämli<strong>ch</strong> in einer ersten Stufe eine freiwillige Verpfli<strong>ch</strong>tung der<br />
Hersteller und in einer zweiten Stufe eine EU Ri<strong>ch</strong>tlinie auf basis des<br />
EEVC Vors<strong>ch</strong>lages. Nunmehr wurde das Vorgehen derart geändert, daß<br />
in jedem Fall eine verbindli<strong>ch</strong>e zweistufige gesetzli<strong>ch</strong>e Regelung<br />
ges<strong>ch</strong>affen wird, wel<strong>ch</strong>e aber inhaltli<strong>ch</strong> in der ersten Stufe die<br />
te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Inhalte der freiwilligen Vereinbarung nahezu unverändert<br />
übernimmt und ab 1.10. 2005 für neue Genehmigungen gelten<br />
wird und in einer zweiten Stufe dem EEVC Vors<strong>ch</strong>lag folgt, allerdings mit<br />
einem wesentli<strong>ch</strong> späteren Zeithorizont.<br />
Diese Beispiele zeigen uns, daß au<strong>ch</strong> die Gesetzwerdung einen eigenen<br />
Prozeß darstellt, wel<strong>ch</strong>er grundsätzli<strong>ch</strong> terminli<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />
völlig unabhängig und losgelöst von der eigenen Produktentwicklung zu<br />
sehen ist. Dieser Gesetzwerdungsprozeß kann die eigene<br />
Produktentwicklung so stark beeinflussen, daß ein Hersteller, wel<strong>ch</strong>er<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>tzeitig Kenntnis über die ihn künftig betreffenden gesetzli<strong>ch</strong>en<br />
Bestimmungen hat und diese au<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig umsetzt, sein Produkt<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr oder nur mit hohen Kosten für die notwendigen Änderungen<br />
auf den Markt bringen kann.<br />
Abb.3: Interaktionen Gesetzgebungsprozeß -<br />
Produktentwicklungsprozeß<br />
PRODUKTENTWICKLUNG - GESETZESENTWICKLUNG<br />
Gesetz n<br />
Gesetz 5<br />
NEU: „MUSS“<br />
Genehmigung<br />
Gesetz 4<br />
Gesetz 3<br />
NEU: „DARF“<br />
Genehmigung<br />
NEU: „MUSS“<br />
Erstzulassung<br />
Gesetz 2<br />
Gesetz 1<br />
Aktueller<br />
gesetzli<strong>ch</strong>er<br />
Iststand<br />
PROJEKT<br />
Zeit<br />
Angebot<br />
Produktion<br />
Entwicklungsbegleitung<br />
Genehmigung (Hersteller)<br />
Zertifizierungsprüfungen,<br />
Dokumentation,<br />
Guta<strong>ch</strong>ten<br />
Um diese Informationen zeitgere<strong>ch</strong>t, ri<strong>ch</strong>tig und in der erforderli<strong>ch</strong>en<br />
Qualität in den Produktentstehungsprozeß der einzelnen Unternehmen<br />
zu bringen, bedarf es externer und interner Informationsflüsse, wel<strong>ch</strong>e<br />
optimal eingeri<strong>ch</strong>tet und standardisiert sein müssen. Dem Zufall darf<br />
dabei ni<strong>ch</strong>ts überlassen werden. Das bedeutet aber au<strong>ch</strong> „das<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Verantwortung Tragen“ aller beteiligten und zwar innerbetriebli<strong>ch</strong> als<br />
au<strong>ch</strong> außerbetriebli<strong>ch</strong> in den NGOs aber au<strong>ch</strong> te<strong>ch</strong>n. Diensten und den<br />
Behörden.<br />
Das Verhältnis zwis<strong>ch</strong>en Industrie und Behörden („Partei – Behörde“),<br />
wie es bis vor etwa 15 Jahren in einigen Staaten no<strong>ch</strong> bestand, hat in<br />
der heutigen Zeit ni<strong>ch</strong>ts mehr zu su<strong>ch</strong>en. Sollte es da oder dort dur<strong>ch</strong><br />
fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Unsi<strong>ch</strong>erheiten no<strong>ch</strong> gepflogen werden, ist dieses Problem<br />
dur<strong>ch</strong> die Liberalisierung des Genehmigungsmarktes ras<strong>ch</strong> gelöst, weil<br />
au<strong>ch</strong> Genehmigungsbehörden marktwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Prinzipien<br />
unterworfen sind. Jeder Hersteller wird si<strong>ch</strong> jenen Te<strong>ch</strong>n. Dienst und<br />
jene Genehmigungsbehörde auswählen, mit wel<strong>ch</strong>en er die<br />
erforderli<strong>ch</strong>en te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Prüfungen und die Genehmigung in der<br />
vereinbarten Zeit dur<strong>ch</strong>führen und erlangen kann. Deshalb sind ni<strong>ch</strong>t<br />
jene Te<strong>ch</strong>n. Dienste und Behörden für einen Hersteller interessant,<br />
wel<strong>ch</strong>e ihr Spektrum als modulares Angebot anbieten (ein Crash kostet<br />
soviel, eine Abgasprüfung soviel), sondern jene, wel<strong>ch</strong>e am Beginn der<br />
Fahrzeugentwicklung mit ins Boot steigen, mit dem Hersteller ein<br />
vernünftiges Prüfpaket s<strong>ch</strong>nüren und dieses au<strong>ch</strong> zeitgere<strong>ch</strong>t<br />
abarbeiten. Eine sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> vernünftige Prüfplanung spart mehr an Kosten<br />
und Zeit, als eine auf fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Unsi<strong>ch</strong>erheiten basierende. Innerhalb<br />
der Europäis<strong>ch</strong>en Union sind Hersteller bei der Genehmigung ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
an bestimmte Te<strong>ch</strong>n. Dienste und Behörden gebunden, sondern können<br />
diese frei wählen. Daher wird ein Hersteller jene wählen, deren<br />
Fa<strong>ch</strong>kenntnis unbestritten ist, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> den marktwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Anforderungen angepaßt haben und deren Guta<strong>ch</strong>ten und<br />
Genehmigungen au<strong>ch</strong> international halten.<br />
Neben den Behörden kommt in diesem Zusammenhang au<strong>ch</strong> den NGOs<br />
wie z.B. den Verbänden große Bedeutung zu, nämli<strong>ch</strong> auf zwei<br />
Gebieten: der re<strong>ch</strong>tzeitigen und fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tigen Information sowie dem<br />
Lobbying.<br />
Aufgabe der Homologation ist es, diese zum Teil projektabhängigen zum<br />
Teil projektunabhängigen S<strong>ch</strong>nittstellen für das eigene Unternehmen und<br />
dessen Projekte zu koordinieren.<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Abb. 4: Außerbetriebli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>nittstellen<br />
Außerbetriebli<strong>ch</strong>e<br />
Informationsabläufe<br />
INTERNAT. GESETZGEBER<br />
BEHÖRDEN<br />
TECHN. DIENSTE<br />
HOMOLOGATION<br />
VERBÄNDE<br />
LIEFERANTEN<br />
IMPORTEURE;<br />
HÄNDLER<br />
KUNDE<br />
29.06.03 8<br />
Dipl. Ing. Wolfgang Wister 29.06.03 39<br />
Diese außerbetriebli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>nittstellen stehen in We<strong>ch</strong>selwirkung mit<br />
den innerbetriebli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>nittstellen. Die beste Prüfplanung und die<br />
beste Kommunikation mit Behörden, te<strong>ch</strong>n. Diensten und NGOs nützt<br />
ni<strong>ch</strong>ts, wenn diese innerbetriebli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t oder ni<strong>ch</strong>t mit der<br />
entspre<strong>ch</strong>enden Qualität umgesetzt werden, bzw. die Bereits<strong>ch</strong>aft des<br />
Unternehmens ni<strong>ch</strong>t besteht, diese au<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> umzusetzen.<br />
Innerbetriebli<strong>ch</strong> sind eine Reihe von Berei<strong>ch</strong>en und Abteilungen<br />
entspre<strong>ch</strong>end deren Anteil am behördli<strong>ch</strong> beeinflußten Teil des<br />
Produktentstehungsprozesses zu informieren, zu beraten und zu<br />
steuern.<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Abb. 5: Innerbetriebli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>nittstellen<br />
Innerbetriebli<strong>ch</strong>e<br />
Informationsbedürfnisse<br />
QUALITÄTSWESEN<br />
ENTWICKLUNG<br />
PRODUKTION<br />
HOMOLOGATION<br />
EINKAUF<br />
RECHTSABTEILUNG<br />
VERTRIEB<br />
29.06.03 7<br />
Dipl. Ing. Wolfgang Wister 29.06.03 39<br />
Diese sparten- und berei<strong>ch</strong>sübergreifende Darstellung ist nur eine grobe<br />
Darstellung und mag von Unternehmen zu Unternehmen in den<br />
na<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>alteten Abteilungen si<strong>ch</strong> geringfügig unters<strong>ch</strong>eiden.<br />
Die auf Abteilungsebene herunter gebro<strong>ch</strong>enen S<strong>ch</strong>nittstellen innerhalb<br />
der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Entwicklung sind s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> in der folgenden Abbildung<br />
dargestellt.<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Abb. 2.1 Innerbetriebli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>nittstellen in der Entwicklung auf Berei<strong>ch</strong>sund<br />
Abteilungsebene<br />
Vorentwicklung<br />
Projektleitung<br />
Fahrversu<strong>ch</strong><br />
Stilistik<br />
Fahrzeugsi<strong>ch</strong>erheit<br />
Konstruktion (Aufbau, Fahrwerk,..)<br />
Normenstelle<br />
Homologation<br />
Qualitätswesen<br />
Versu<strong>ch</strong>splanung<br />
Bere<strong>ch</strong>nung<br />
Kostenplanung/ Controlling<br />
Freigabe<br />
Elektrik, Elektronik<br />
Motorapplikation<br />
Prototypenbau<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
• Bes<strong>ch</strong>reibung des Homologationsprozesses<br />
Im Prozeßstammblatt werden der Managementberei<strong>ch</strong>, der<br />
Prozeßeigner, die organisatoris<strong>ch</strong>e Rei<strong>ch</strong>weite, die<br />
Prozeßeinordnung, die Prozeßziele, deren Nutzen, die Kennzahlen<br />
sowie die erforderli<strong>ch</strong>en wi<strong>ch</strong>tigsten Ressourcen festgelegt.<br />
In der Prozeßablaufbes<strong>ch</strong>reibung wird der Homologationsprozeß<br />
z.B. wie folgt bes<strong>ch</strong>rieben:<br />
Gesetzesberatung, Information, Monitoring von<br />
internationalen kfz-te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Gesetzen dur<strong>ch</strong>führen und<br />
dadur<strong>ch</strong> die positive Homologation - über die gesamte<br />
Entwicklungsphase für alle internen und externen Kunden<br />
si<strong>ch</strong>erstellen. Mitarbeit in der Produktions- und<br />
Serienbetreuungsphase in Bezug auf den gesetzli<strong>ch</strong><br />
dokumentierten Zustand und Änderungen im Einzelfall auf<br />
Kundenwuns<strong>ch</strong>. Die Tiefe des Homologationsprozesses ist in<br />
jedem Fall mit dem Kunden festzulegen.<br />
Prozesse, wel<strong>ch</strong>e wesentli<strong>ch</strong> auf den Homologationsprozeß<br />
einwirken, sind:<br />
- Marketing<br />
- Wissensmanagement<br />
- Fehlervermeidung Produkt<br />
Prozesse, die wesentli<strong>ch</strong> vom Homologationsprozeß beeinflußt<br />
werde, sind:<br />
- Marketing<br />
- Produktdefinition<br />
- Konstruktionsprozess<br />
- Entwicklungsfreigabe dur<strong>ch</strong> Verifizierung und Validierung<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Festlegung der Überwa<strong>ch</strong>ungs- und Verbesserungsme<strong>ch</strong>anismen<br />
Detailbes<strong>ch</strong>reibung<br />
Der Prozess „Homologation“ bes<strong>ch</strong>reibt alle Aktivitäten der<br />
gesetzeskonformen Entwicklung von Fahrzeugen und<br />
Fahrzeugteilen, den Vorprüfungen, den Dokumentationen um<br />
die Zulassungsfähigkeit zum Straßenverkehr zu erlangen.<br />
Weiters s<strong>ch</strong>ließt dieser Prozess alle notwendigen Aktivitäten<br />
mit bzw. gegenüber Behörden ebenso ein, wie die im Vorfeld<br />
der Entwicklung erforderli<strong>ch</strong>en gesetzli<strong>ch</strong>en Kenntnisse und<br />
die Leitung und Lenkung der Entwicklung, im Hinblick auf die<br />
unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en weltweiten Bau- und Prüfvors<strong>ch</strong>riften.<br />
Der Berei<strong>ch</strong> Homologation ist die auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong>e und<br />
alleinige S<strong>ch</strong>nittstelle zu den internationalen und nationalen<br />
Behörden, gesetzgebenden Körpers<strong>ch</strong>aften und Non-<br />
Govermental-Organisationen bezügli<strong>ch</strong> globaler kfzte<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er<br />
Bau- und Prüfvors<strong>ch</strong>riften.<br />
Beim Entwicklungs-/Produktionsauftrag wird in der ersten<br />
Phase das Lastenheft auf die gesetzli<strong>ch</strong>en Anforderung<br />
analysiert.<br />
Aufgrund dieser Analyse werden die gesetzli<strong>ch</strong>en<br />
Anforderungen für das Produkt dokumentiert.<br />
Dana<strong>ch</strong> erfolgt die Si<strong>ch</strong>erung der gesetzeskonformen<br />
Produktentwicklung der Fahrzeuge, Bauteile und Systeme. Die<br />
Prüfplanung si<strong>ch</strong>ert die ordnungsgemäße Prüfung der<br />
Produkte.<br />
Die Ergebnisse der bisherigen Prozesss<strong>ch</strong>ritte werden in der<br />
Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Dokumentation niederges<strong>ch</strong>rieben. Dana<strong>ch</strong><br />
erfolgt die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Prüfung in Zusammenarbeit mit den<br />
Behörden bzw. Organisationen.<br />
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Wolfgang Wister / Homologation<br />
Ist dieser Prozess dur<strong>ch</strong>gelaufen, wird mit Hilfe der erstellten<br />
Dokumente die Zulassung des Produktes zum Straßenverkehr<br />
beantragt.<br />
Bei eigener Herstellereigens<strong>ch</strong>aft hat eine Serienbetreuung in<br />
unterstützender Form zu erfolgen. Diese kann CoP, in Form<br />
der Informationsbereitstellung, bzw. die<br />
Na<strong>ch</strong>tragshomologation umfassen.<br />
• Ablaufdiagramm:<br />
Letztendli<strong>ch</strong> sind die bes<strong>ch</strong>riebenen Abläufe in einem<br />
Ablaufdiagramm mit allen Inputs und Outputs festzulegen. Dabei ist so<br />
vorzugehen, daß die entspre<strong>ch</strong>enden Rollen in einer DEMI Chart<br />
festzulegen sind.<br />
D... Dur<strong>ch</strong>führungsverantwortung<br />
E... Ents<strong>ch</strong>eidungspfli<strong>ch</strong>t<br />
M... Mitarbeitsverantwortung<br />
I... Informationsanspru<strong>ch</strong><br />
Die Kooperationen bei der Fahrzeughomologation sind vielfältig,<br />
wie i<strong>ch</strong> anhand der folgenden Folien erklären mö<strong>ch</strong>te.<br />
Sie erstrecken si<strong>ch</strong> extern von den vom Gesetzgeber bestimmten<br />
Vors<strong>ch</strong>riften bezügli<strong>ch</strong> bestimmter Mindeststandards betreffend<br />
Umwelt und Si<strong>ch</strong>erheit über die prozessorientierten Abläufe mit<br />
dem Kunden, den Lieferanten, den Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Prüfdiensten bis<br />
in die interne betriebli<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />
Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>en der Entwicklung, Qualitätssi<strong>ch</strong>erung, Produktion<br />
und Vertrieb.<br />
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FOLIEN<br />
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