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Vortrag: - Attac Tübingen

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Tobias Kröll • „Komplizen der Sachzwänge“ • LiStA • Universität <strong>Tübingen</strong> • Sommersemester 2000<br />

Die Theorie ist übermäßig mathematisiert und entfernt sich zunehmend von der<br />

Wirklichkeit. Ein Beispiel aus der Einführungsvorlesung zur Volkswirtschaftslehre von<br />

Joachim Starbatty in <strong>Tübingen</strong>:<br />

T π I B<br />

Zitat aus dem Vorlesungsskript Starbattys:<br />

„Steuerpolitik muss die Kapitalbildung fördern und damit die Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen“.<br />

Also: Sinken die Steuern für Unternehmen (T), dann steigt die Profitrate (π ) was<br />

wiederum höhere Investitionen auslöst (I), die zu erhöhter Beschäftigung führen<br />

(B).<br />

»Wissenschaft wird mehr und mehr im Elfenbeinturm betrieben«, schreibt Horst<br />

Hanusch in den ZEITPunkten.<br />

Das wäre nun weiter kein großes Problem, wenn sie dort im Elfenbeinturm bleiben<br />

würde.<br />

Aber das neoklassische Wissen aus dem Elfenbeinturm wirkt in der Wirklichkeit, in<br />

der Politik, in den Medien, überall, wo Volkswirte arbeiten. Ich zitiere Hanusch:<br />

»Die weltweite Vormachtstellung der Neoklassik nach dem zweiten<br />

Weltkrieg hat in mehrfacher Hinsicht unheilvolle Konsequenzen für die<br />

Volkswirtschaftslehre gehabt.<br />

Zum einen bleibt heute jedem jüngeren, aufstrebenden Wissenschaftler,<br />

wenn er zügig Karriere machen möchte, eigentlich nichts anderes übrig,<br />

als sich mit Fragestellungen aus dem Bereich der Neoklassik zu<br />

beschäftigen.<br />

Andernfalls kann es geschehen, dass sich für ihn schnell kaum<br />

überwindbare Hindernisse bei der Veröffentlichung seiner<br />

Forschungsergebnisse auftun.<br />

Zum anderen bedingt dieser Umstand natürlich einen großen Andrang von<br />

Wissenschaftlern in der neoklassischen Ökonomik.«

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