Die Festschrift als Download - Berg am Laim
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Aufsätze<br />
Glockenturm zu sehen ist. Drückt man den Knopf an der<br />
Seite, wird die Szenerie erleuchtet. <strong>Die</strong> Glocken beginnen zu<br />
läuten, die Tür der Kapelle öffnet sich, ein Engel tritt heraus<br />
und spendet seinen Segen.<br />
Ein weiterer Spazierweg, der zu empfehlen ist, wenn man<br />
Ordnung in seine Gedanken bringen will, führt durch den<br />
Parkstreifen an der Waldstraße, immer geradeaus bis zum<br />
Groschenweg und wieder zurück. Ein klarer Weg, der die<br />
Gedanken klärt. Manchmal ein Bedauern an der Abzweigung<br />
zur Sonnwendjochstraße: Dort gab es ein griechisches Lokal<br />
mit einem schönen Garten und moderner griechischer<br />
Musik. Es ist verschwunden. Jetzt ist dort alles still.<br />
Um noch südlicheres Flair <strong>als</strong> das Münchnerische zu<br />
genießen, geht man <strong>am</strong> besten in die andere Richtung zur<br />
Baumkirchner Straße ins Pastello. Es dauert nicht lange, bis<br />
man sich wie in Italien fühlt: draußen im Gastgarten an der<br />
Autostrada bei Eis und Espresso genauso wie drinnen bei<br />
Pasta und Grappa.<br />
Von dort aus sieht man einen der neuen Münchner Tower,<br />
das 100 Meter hohe Hochhaus, in das vor einigen Jahren<br />
die Süddeutsche Zeitung eingezogen ist. Und um die Ecke<br />
befindet sich der Sitz der Verlagsgruppe Random House, zu<br />
der fast 50 Verlage gehören. Literatur <strong>als</strong>o allgegenwärtig in<br />
<strong>Berg</strong> <strong>am</strong> <strong>Laim</strong>? Eine der größten deutschen Zeitungen und<br />
eine der weltgrößten Verlagsgruppen in nächster Nachbarschaft.<br />
Was fehlt, ist eine Buchhandlung. Irgendwann vor<br />
zehn Jahren gab es mal eine in diesem Eck – schräg gegenüber<br />
vom Pastello, doch sie existierte nur wenige Monate. Also<br />
müssen wir Bücherliebhaber in die schönste Tr<strong>am</strong>bahnlinie<br />
der Stadt – die 19 – steigen und <strong>Berg</strong> <strong>am</strong> <strong>Laim</strong> verlassen,<br />
um uns unserer Bücherleidenschaft hinzugeben, im Ohr<br />
Jella Lepmans Worte: „Gebt uns Bücher, gebt uns Flügel.“<br />
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