Zur korrekten Verwendung von Platin in RFA-Labors 5 ...
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Kupfer<br />
Kupfer ist ke<strong>in</strong> „<strong>Plat<strong>in</strong></strong>-Gift“ im üblichen S<strong>in</strong>ne. Dennoch haben Kupferoxide nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge<br />
thermodynamische Stabilität, so dass man große Vorsicht walten lassen muss, um<br />
sicherzustellen, dass <strong>in</strong> den Proben vorhandenes Kupfer während der Aufschlussbehandlung<br />
vollständig oxidiert. Bild 15 zeigt die Wirkung <strong>von</strong> unzureichender Kupferoxidation. Der<br />
Probenaufschluss wurde bei e<strong>in</strong>er sehr hohen Temperatur durchgeführt, wie an der groben<br />
Kornstruktur im Tiegelboden, mit Korngrenzen über dessen gesamte Dicke, zu erkennen ist<br />
(Bild 15a, l<strong>in</strong>ks). E<strong>in</strong>ige der Korngrenzen hatten sich so getrennt, dass es zunächst wie e<strong>in</strong><br />
Sprödbruch erschien (Bild 15b, Mitte). Jedoch zeigte e<strong>in</strong>e höhere Vergrößerung die<br />
Anwesenheit e<strong>in</strong>er kupferreichen Schicht an den Korngrenzen, die während des Aufschlusses<br />
geschmolzen war (Bild 15c, rechts).<br />
Bild 15 Kornwachstum und lokale Aufschmelzung e<strong>in</strong>es PtAu5-Tiegels nach dem Aufschluss<br />
<strong>von</strong> Kupferoxidproben mit Kohlenstoffverunre<strong>in</strong>igungen.<br />
UNVORSICHTIGE HANDHABUNG<br />
E<strong>in</strong>e der häufigsten Ursachen für den vorzeitigen Ausfall <strong>von</strong> <strong>Plat<strong>in</strong></strong>tiegeln ist unvorsichtige<br />
Handhabung. Bild 16 zeigt Lochfraß und Rissbildung an e<strong>in</strong>em PtAu5-Tiegel, der für den<br />
Aufschluss <strong>von</strong> Ton-Proben verwendet wurde. Die Proben enthielten ke<strong>in</strong>e signifikanten<br />
Mengen an „<strong>Plat<strong>in</strong></strong>-Giften“ und der Probenaufschluss wurde unter geeigneten oxidierenden<br />
Bed<strong>in</strong>gungen bei mäßigen Temperaturen (ungefähr 1100°C) durchgeführt. In diesem Fall war<br />
die Zerstörung auf die Berührung des Tiegels mit bloßen Händen, das Abstellen des Tiegels auf<br />
verunre<strong>in</strong>igte Oberflächen und die unzureichende Re<strong>in</strong>igung zwischen den Aufschlusszyklen<br />
zurückzuführen. Innerhalb e<strong>in</strong>er relativ ger<strong>in</strong>gen Anzahl <strong>von</strong> Zyklen wurde die äußere<br />
Oberfläche mit sehr vielen fest haftenden Lithiumtetraborat-Tröpfchen bedeckt, die als<br />
Ausgangspunkt für Lochfraß und nachfolgende Risse dienten. Tiegel und Schalen sollten nur<br />
mittels Zangen mit <strong>Plat<strong>in</strong></strong>schuhen angefasst werden. Außerdem sollte die Praxis des<br />
Ausheizens <strong>von</strong> <strong>Plat<strong>in</strong></strong> im Bunsenbrenner zu Re<strong>in</strong>igungszwecken vermieden werden. Obwohl<br />
<strong>Plat<strong>in</strong></strong> auf diese Art und Weise sauber zu werden sche<strong>in</strong>t, diffundieren die Verunre<strong>in</strong>igungen<br />
<strong>von</strong> der Oberfläche <strong>in</strong> das <strong>Plat<strong>in</strong></strong>, wo sie ernsthafte Schäden bewirken.<br />
<strong>Zur</strong> <strong>korrekten</strong> <strong>Verwendung</strong> <strong>von</strong> <strong>Plat<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>RFA</strong>-<strong>Labors</strong> 13