„Vor, zurück, zur SEitE, ran - und EinS…“ - Frauennotruf Leipzig

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Verein Frauen für Frauen e.V. Seit mehr als zwanzig Jahren setzt sich der Verein Frauen für Frauen für ein gewaltfreies Miteinander der Geschlechter ein. Er zeigt politischen Handlungsbedarf auf und begleitet konkrete Veränderungen. Trotz des stetigen Wandels unserer Arbeitsanfor derungen bleiben gewisse Konstanten: Die Frauenhäuser sind überfüllt und die Beratungseinrichtungen ausgebucht. Welchen Einfluss üben die aktuellen Wirtschaftsturbulenzen und der politische Rechtsruck in Europa auf die Gewalt im Geschlechterverhältnis aus? Gemeinsam mit Ihnen wollen wir den aktuellen Standort unserer Frauenschutzarbeit bestimmen und die konkreten Zukunftsaufgaben diskutieren. Die Referentinnen Prof. Dr. Barbara Kavemann, (1949), Soziologin, Schwerpunkte ihrer wiss. Arbeit sind u.a. interinstitutionelle Kooperation gegen Gewalt im Geschlechterverhältnis, Kinder und häusliche Gewalt, Prävention von sexuellem Missbrauch, Frauen als Täterinnen sexualisierter Gewalt, gesellschaftliche Folgekosten der Gewalt im Geschlechterverhältnis Dr. rer. pol. Ute Scheub, (1955), Politologin, seit 1977 freie Autorin, Mitbegründerin der „taz“ und des deutschen Frauensicherheitsrates, seit 2006 europäische Koordinatorin von „1000 Peacewomen Across the Globe“. Ihr neuestes Buch: Heldendämmerung. Die Krise der Männer und warum sie auch für Frauen gefährlich ist (2010) Prof.(em) Dr. Christina Thürmer-Rohr, (1936), Philosophin, Psychologin, seit 1972 ordentliche Professorin an der TU Berlin / Erziehungswissenschaften, 1976 Gründung des Studienschwerpunktes „Frauenforschung“, Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Feministische Theorie, Menschenrechte, Dialog / Dialogisches Denken
Programm 09:30 Uhr Begrüßung, Thematische Einführung 10:00 Uhr Prof. Dr. Barbara Kavemann: „Institutionalisierung von Frauenprojekten - ein Erfolg mit Nebenwirkungen“ Frauenprojekte haben Pionierarbeit geleistet und die Themen Gewalt im Geschlechterverhältnis und sexualisierte Gewalt in die Öffentlichkeit getragen. Basisdemokratische Strukturen und das Konzept der Parteilichkeit wichen etablierten und professionellen Institutionen. Profitieren die betroffenen Frauen und Mädchen von diesem neuen Profil? 11:15 Uhr „Il corpo delle donne“ (Der Körper der Frau); Dokumentar-Film von Lorella Zanardo, OmU Der Film führt uns die diskriminierende und klischeehafte Darstellung des weiblichen Körpers in den italienischen Medien vor Augen. 12:00 Uhr Mittagessen, Kaffee 13:00 Uhr Dr. Ute Scheub, Berlin: „Auswirkungen der gegenwärtigen Krise auf Macht und Gewalt im Geschlechterverhältnis“ Seit Frauen Heim und Herd den Rücken kehren, einer Erwerbsarbeit nachgehen, gar die Familie ernähren oder politische Machtpositionen erobern, verstärkt das die Gefahr einer männlichen Gewalt, die aus Identitätsverlust entsteht. Die einzigen Gegenmittel sind echte Gleichberechtigung und Geschlechterdemokratie. Diese Strategie muss aber mit dem Paradox umgehen, dass sie kurzfristig womöglich sogar Konflikte erhöht. 14:15 Uhr Prof. Dr. Christina Thürmer-Rohr: „Unrechtsbewusstsein und sexuelle Gewalt“ In einem Täter-Interview heißt es unverblümt: „ ...für die Frau war es eine Vergewaltigung, für mich nicht“. Dieser dreiste Satz spiegelt die Trennlinie zwischen angerichteter und erlittener Gewalt. Für Klarheit sorgt die grundsätzliche Unterscheidung von Macht und Gewalt, mit der die verbreitete Definition der Vergewaltigung als „Machtmissbrauch“ zurückzuweisen ist. 15:30 Uhr Ende der Veranstaltung Moderation des Fachtages: Eva Brackelmann, Journalistin
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