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Mutterkornalkaloide Mutterkornalkaloide

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<strong>Mutterkornalkaloide</strong><br />

- Mutterkorn, Secale cornutum <br />

- Ergotamin und Ergometrin<br />

Claviceps purpurea <br />

Nach Verzehr kommt es zu <br />

Krämpfen, Erstickungsanfällen <br />

(Ergotismus convulsivus) <br />

oder durch lang andauernde <br />

Vasokonstriktion zu Gangrän<br />

der Extremitäten (Ergotismus<br />

gangraenosus; Antoniusfeuer) <br />

<strong>Mutterkornalkaloide</strong><br />

- Ergotamin und Ergometrin<br />

→ Stimulation der α-Rezeptoren in der glatten <br />

Muskulatur der Gefäße und des Uterus <br />

Ergotamin <br />

Ergometrin <br />

Indikation: <br />

- Ergotamin, Dihydroergotamin<br />

- akuter Migräneanfall <br />

- gefäßbedingte Kopfschmerzen <br />

- Ergometrin, Methylergometrin<br />

- Uteruskontraktion in der Nachgeburtsperiode <br />

(atonischer Uterus, Blutungen) <br />

- aber nicht zur Geburtseinleitung <br />

(Gefahr des Tetanus uteri) <br />

1


<strong>Mutterkornalkaloide</strong><br />

Ergotoxin-Gruppe <br />

- Dihydroergotoxin ist ein Stoffgemisch <br />

→ Hemmung der α-Rezeptoren<br />

Indikation: <br />

- Durchblutungsstörungen und Hypertonie im Alter <br />

NW: <br />

- ZNS (Hyperaktivität, Schlafstörungen, Übelkeit, Erbrechen)<br />

- kardiovaskuläres System (Bradykardie, Blutdruckabfall) <br />

<strong>Mutterkornalkaloide</strong><br />

Bromocriptin, Carbergolin <br />

→ D 2 -Rezeptor-Agonisten<br />

Indikation: <br />

- M. Parkinson <br />

- Hemmung der Prolactinfreisetzung (Mastitis) <br />

- Akromegalie <br />

Bromocriptin <br />

2


<strong>Mutterkornalkaloide</strong> sind Derivate der Lysergsäure<br />

- sind Derivate der Lysergsäure <br />

LSD - Lysergsäurediethylamid<br />

- starkes Halluzinogen durch Albert Hofmann<br />

im Selbstversuch entdeckt.<br />

- Partialagonist am 5-HT 2A Rezeptor <br />

Wirkung: <br />

Wirkungseintritt nach 40 bis 60 min <br />

Wirkungsdauer 6 bis 8 Stunden - trip <br />

Optische, akustische und sensorische Sinnestäuschungen <br />

Pseudohalluzinationen <br />

Synästhesien: Klänge werden gesehen und Farben gehört <br />

Veränderung von Raum und Zeit<br />

3


Halluzinogene - Herkunft<br />

LSD <br />

Psilocybin<br />

Mescalin<br />

Mutterkorn <br />

Kahlköpfe<br />

Peyote-Kakteen<br />

Erstmals 1938 von Albert Hofmann (Sandoz)<br />

aus <strong>Mutterkornalkaloide</strong>n synthetisiert.<br />

Dosis: 25 bis 500 µg<br />

Religiöse Pilzrituale der Azteken<br />

1956 „Magic Mushroom“<br />

Dosis: 3 bis 10 mg <br />

Seit mehr als 2000 Jahren in Mittelamerika<br />

bekannt.<br />

Dosis: 300 bis 500 mg <br />

Halluzinogene - Geschichte<br />

1938 - Synthese von LSD durch Albert Hofmann<br />

1946 - Albert Hofmann erkennt psychedeliche Wirkungen<br />

1950 - Sandoz vermarktet LSD unter dem Namen Delysid<br />

A. Hofmann <br />

1950 - zunächst Anwendung in der Psychiatrie<br />

1960 - Timothy Leary - propagiert LSD<br />

1966 - Verbot von LSD"<br />

T. Leary <br />

1990 - Zunehmender Gebrauch bei Technoparties"<br />

magic bus <br />

4


Halluzinogene - Konsum<br />

LSD-Szenenamen: Acid, Blotter<br />

Auf Löschpapier: Tickets, Pappen, Trips, Paper<br />

Als Lösung: Liquid, Drops<br />

Als Tabletten: Mikros<br />

Psilocybin-Szenenamen: Magic Mushrooms<br />

Psylos, Zauberpilze, Erdlinge, Kahlköpfe,<br />

Gnomenhut, Creaturs, Mushies, Shrooms<br />

Halluzinogene - Nebenwirkungen<br />

Nebenwirkungen<br />

bad trips<br />

flashbacks<br />

Toleranz<br />

Toleranz nach 3 bis 4 Tagen<br />

Kreuztoleranz zu Psilocybin und Mescalin<br />

Keine Kreuztoleranz zu Amphetamin und Cannabis<br />

Abhängigkeit<br />

Psychische Abhängigkeit selten<br />

Physische Abhängigkeit nie<br />

Interaktionen<br />

LSD und Ecstasy: Candyflip, MAO-Inhibitoren, Benzodiazepine<br />

5


Pharmakologie des Serotonins<br />

Vorkommen des Seroronins: <br />

- enterochromaffine Zellen <br />

- Thrombocyten <br />

- ZNS <br />

5-HT-Rezeptor-Agonisten<br />

Buspiron: Agonist an 5-HT 1A - Rezeptoren im ZNS (Anxiolytikum) <br />

Urapidil: α 1 -Blocker und 5-HT 1A - Agonist (Antihypertensivum) <br />

Tritane: 5-HT 1B und 5-HT 1D Agonisten (Migränetherapie) <br />

Ergotamin und Dihydroergotamin:<br />

α 1, α 2, D 2 und 5-HT 1B und 5-HT 1D Agonisten (Migränetherapie) <br />

LSD: 5-HT 2A Agonist <br />

Metoclopramid:<br />

5-HT 4 Agonist (Prokinetikum) <br />

5-HT 3 und D 2 Antagonist (Antiemetikum) <br />

(Fluoxetin - SSRI; MDMA)<br />

6


5-HT-Rezeptor-Antagonisten<br />

Clozapin, Risperidon:<br />

Antagonisten an 5-HT 2A , D 2 und D 4 Rezeptoren (Clozapin) im ZNS<br />

(Neuroleptika) <br />

Pizotifen, Lisurid, Methysergid: 5-HT 2B Antagonisten (Migräne) <br />

Ondansetron: 5-HT 3 Antagonist (Antiemetikum) <br />

Migräne <br />

- Häufigkeit 10% (davon 75% Frauen) <br />

- gelegentlich bis 8 mal pro Monat <br />

- meist einseitiger, von Migränikern als<br />

„quälend“ und „vernichtend“<br />

beschriebener, pulsierender Schmerz <br />

- während des Anfalls oft Übelkeit,<br />

Photophobie, Phonophobie, Aura, <br />

einseitige Sehstörungen, Paresen <br />

7


Hypothese zur Entstehung der Migräne<br />

- Freisetzung von 5-HT aus<br />

Thrombozyten (initialer Stimulus) <br />

- 5-HT aktiviert 5-HT 2B Rezeptoren <br />

des Endothels <br />

→ NO-Synthese ⇑<br />

- Vasodilatation <br />

→ Stimulation der<br />

afferenten Fasern des<br />

Nervus trigeminus <br />

- Aktionspotentiale werden zum <br />

ZNS geleitet und bewirken <br />

Schmerz, Übelkeit und Erbrechen<br />

Wirkung von Migränemitteln<br />

Migräneprophylaxe: <br />

5-HT 2B Antagonisten: <br />

- verhindern die NO-Freisetzung<br />

aus dem Epithel <br />

Methysergid, Lisurid,<br />

Pizotifen <br />

→ Mittel der 3. Wahl <br />

Mittel der 1. Wahl: <br />

- ß-Blocker: Propranolol, Metoprolol <br />

- Calciumantagonisten: Flunarizin <br />

8


Wirkung von Migränemitteln<br />

Akute Migräneattacke: <br />

5HT 1B -Agonisten: <br />

- bewirken Kontraktion der BG <br />

5-HT 1D -Agonisten: <br />

- bremsen die Neuropeptidfreisetzung <br />

an den Trigeminusfasern <br />

Triptane sind<br />

5-HT 1B/1D -Agonisten <br />

Sumatriptan<br />

- selektiver 5-HT 1B/1D -Agonist<br />

- geeignet für die Migräne-Attacke <br />

- 30% der Patienten sind innerhalb von <br />

2 h schmerzfrei, bei 70% deutliche <br />

Besserung <br />

- weitere Triptane mit höhere oraler<br />

Bioverfügbarkeit: Zolmitriptan,<br />

Naratriptan, Rizatriptan, Eletriptan <br />

NW: Benommenheit, Schwindel, Übelkeit, Druckgefühl im Kopf,<br />

Angina pectoris-artige Brustschmerzen <br />

KI: Schwangerschaft, koronare Herzkrankheit, Hypertonus <br />

9


Pharmakologie des Histamins<br />

Vorkommen des Histamins: <br />

- Gewebsmastzellen <br />

- basophile Leukozyten <br />

- Thrombocyten <br />

- ZNS <br />

Histamin-Rezeptoren: <br />

H1 - H4 <br />

G Protein-gekoppelte Rezeptoren <br />

Wirkungen des Histamins: <br />

- Vasodilatation <br />

- Bronchokonstriktion <br />

- Magensaftproduktion ↑ <br />

- intracutan „triple response“ <br />

Histamin-Rezeptor-Antagonisten<br />

H1-Blocker der 1. Generation:<br />

Diphenhydramin, Doxylamin (Sedativa/Hypnotika)<br />

Meclozin, Diphenhydramin (Antiemetika - Kinetosen)<br />

H1-Blocker der 2. Generation: <br />

Cetirizin, Loratadin, Foxofenadin, Levocabastin<br />

(Antiallergika)<br />

H2-Blocker: Ranitidin, Cimetidin (Ulcuskrankheit) <br />

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Histamin-Rezeptor-Antagonisten<br />

Indikationen: <br />

- allergische Erkrankungen <br />

- Prophylaxe bei histaminfreisetzenden Medikamenten <br />

(Anästhesiologie, Röntgenkontrastmittel) <br />

- Sedativa <br />

- Kinetosen <br />

- Pruritus (lokal) <br />

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