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Bruthaufen für nette Nattern

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Tiere im Naturgarten<br />

SCHUTZPROGRAMM RINGELNATTER - BRUTHAUFEN FÜR NETTE NATTERN<br />

Sie sind ein Fan von Ringelnattern? Gut so! Sie sind keiner? Schade, denn da<strong>für</strong> kann die Natter nichts. Sie ist harmlos, scheut<br />

den Menschen, flieht sofort vor ihm. Computerspiele, Fernsehen, Rauchen, Bier, als das ist gefährlicher. Also, wer die Gelegenheit<br />

hat, ran an die Haufen. Ja, sie dürfen mal so richtig dicke Haufen manchen. Und keiner sagt, dass es müffelt!<br />

Lassen Sie uns was tun. Als erstes bitte diesen Text lesen. 2. falls Ringelnattern in ihrer Nähe gesichtet wurden, einen oder besser<br />

mehrere <strong>Bruthaufen</strong> anlegen. 3. diese beobachten und ein Jahr darauf kontrollieren. Vielleicht schaffen wir es, Ringelnattern<br />

wieder häufiger werden zu lassen, denn gerade die Brutplätze sind ein Minimumfaktor der Art. Ich <strong>für</strong> meinen Teil baue zwei<br />

Haufen im April und habe Nachbarn dazu motivieren können, dies ebenfalls zu tun. Machen wir es gemeinsam, je mehr, umso<br />

besser <strong>für</strong> diese <strong>nette</strong> Natter. Und 4. Melden Sie bitte ihre Brutergebnisse im nächsten Jahr an die Geschäftstelle. Doch jetzt: erst<br />

mal 1. in Ruhe lesen. Hier der Erfolgsbericht aus dem holländischen Amstelveen südlich Amsterdams.<br />

Reinhard Witt<br />

FORTPFLANZUNGSSTRATEGIE<br />

DER NETTEN NATTER<br />

Ringelnattern (Natrix natrix) benutzen<br />

vorübergehende optimale Bedingungen,<br />

um Eier zu legen. Jährlich legen die Weibchen<br />

Eier, aber wo das ist und wieviel von<br />

diesen Eiern tatsächlich schlüpfen, das<br />

bleibt oft ein Rätsel. Unter natürlichen<br />

Verhältnissen entstehen durch die richtigen<br />

Umstände von selbst Brutsituationen<br />

in einem zusammengewehten Haufen<br />

Blätter, in mulmigem Holz oder unter vorjähriger,<br />

abgestorbener Vegetation. Die<br />

spezifischen Voraussetzungen <strong>für</strong> einen<br />

Bruterfolg (ausreichende Luftfeuchtigkeit<br />

im Material und eine Temperatur von<br />

25-30 °C in einer Tiefe von 60 cm im <strong>Bruthaufen</strong><br />

und das 8-10 Wochen), würden im<br />

Amsterdamer Teichgebiet von Natur aus<br />

selten vorkommen. Grosse Laubhaufen<br />

werden aufgeräumt, tote Bäume entfernt<br />

und die Vegetation wird meist gemäht<br />

und aufgeräumt. Ringelnattern zeigen die<br />

gleichen Fortpflanzungsmuster wie ihre<br />

Nahrungstiere, die Amphibien. Es gibt Topjahre,<br />

in denen viele Junge schlüpfen und<br />

Hunderte und Tausende neue Individuen<br />

die Population verstärken. Und es gibt<br />

Katastrophenjahre, in denen Froschleich<br />

verfault oder aufgefressen wird und kein<br />

einziger <strong>Bruthaufen</strong> zu finden ist. Die Fortpflanzung<br />

ist dann fruchtlos. Für Ringelnattern<br />

ist im Teichgebiet ausreichend Lebensraum<br />

zu finden, aber <strong>Bruthaufen</strong> sind<br />

nicht selbstverständlich. Glücklicherweise<br />

ist der Mensch aktiv. Als Nebenprodukt<br />

von Obst- und Gemüsegärten entstehen<br />

oft prächtige <strong>Bruthaufen</strong>.<br />

Ringelnatter mit erbeutetem Weißfisch. Erkennungsmerkmal der Natter ist die charakteristische<br />

gelbe Zeichnung hinter dem Kopf.<br />

Foto © B. Hackner<br />

UNERLÄSSLICHE UMSTÄNDE<br />

Seit 1980 waren die Fortpflanzungsbedingungen<br />

<strong>für</strong> Ringelnattern Besorgnis<br />

erregend. Es gab nur zwei bekannte <strong>Bruthaufen</strong>.<br />

Einer war ein Komposthaufen<br />

auf dem Gelände der ehemaligen Stadtbaumschule<br />

im Amsterdamer Wald, direkt<br />

hinter dem Westdeich, der andere Haufen<br />

bestand aus einem Abfallhaufen eines<br />

Gartenzentrums am Ufer eines Wassergrabens<br />

entlang eines alten Gleises. Jährlich<br />

wurden in diesen <strong>Bruthaufen</strong> Ringelnattern<br />

beobachtet. Im Komposthaufen der<br />

Baumschule ist einmal mit Sicherheit ein<br />

Nest gefunden worden. Der einmalige<br />

Fund eines Nestes unter einem Fass voll<br />

Blattabfall in der Nähe deutet auf den Opportunismus<br />

der Ringelnatter. Ob aus diesem<br />

Nest je junge Ringelnattern schlüpften,<br />

ist nicht bekannt.<br />

Im Jahr 1994 wurde die Situation alarmierend.<br />

Das unordentliche, <strong>für</strong> Ringelnattern<br />

ideale Ufer entlang des Gartenzentrums<br />

wurde erneuert und befestigt. Gleichzeitig<br />

wurden die Abfälle nicht mehr lose<br />

aufgeschüttet, womit der <strong>Bruthaufen</strong> an<br />

dieser Stelle verschwand. Ein paar Jahre<br />

ohne erfolgreiche Gelege wären noch<br />

zu überstehen, aber bei anhaltender Verschlechterung<br />

der Lage wäre die Art bald<br />

ausgestorben.<br />

BIOTOP UND EINRICHTUNGEN<br />

Eine der wichtigsten Ansprüche, die Ringelnattern<br />

an ihr Biotop stellen, ist das<br />

Vorhandensein von geeigneten Überwinterungsplätzen.<br />

Betrachten wir das Moorgebiet<br />

im Süden van Amsterdam, dann<br />

2 Naturgarten-Rundbrief April 2007


findet man derartige Plätze vor allem in<br />

der Form von Deichkörpern. Das liegt<br />

nahe, denn dies sind dort beinahe die einzigen<br />

Plätze, die den Ringelnattern frostfreien<br />

und trockenen Winterschutz bieten.<br />

Beispiel derartiger Deichkörper sind der<br />

Diemer Seedeich und die Bahndämme<br />

zwischen Amsterdam-Weesp und Amsterdam-Amstelveen.<br />

Der Bahndamm nach<br />

Amstelveen lief dicht entlang der Ufer des<br />

Neuen Meers und auch des östlichen Teils<br />

des Amsterdamer Pel. Dieser ist seit langem<br />

bewachsen mit einer strukturreichen<br />

Ruderalvegetation, während der letzten<br />

Jahrzehnte hat sich dazu Strauchwerk<br />

und junger Wald gesellt. Auch grenzt der<br />

Damm beinahe überall an Wassergräben<br />

mit zwar schmaler, aber vielerorts struktur-<br />

und artenreicher Ufervegetation. Einerseits<br />

bieten derartige Dammkörper der<br />

Ringelnatter gute Überwinterungschancen<br />

durch ihren Aufbau aus groben und<br />

feinen Materialen, andererseits bietet die<br />

wilde Vegetation an und auf dem Damm<br />

ihr ausreichend Deckung und Möglichkeiten<br />

sich zu sonnen, besonders im Frühjahr.<br />

Das angrenzende Wasser stellt ihr<br />

ausreichend Nahrung zur Verfügung. Das<br />

Einzige, was fehlt, sind geeignete Plätze<br />

<strong>für</strong> die Eiablage.<br />

BRUTHAUFEN ALS RETTUNG<br />

Eines Tages im April 1994 führten wir eine<br />

Inventur der Ringelnattern im Teichgbiet<br />

durch. Wir sahen an diesem Tag sieben Exemplare,<br />

wovon wir vier fangen konnten,<br />

um das Bauchmuster zu fotografieren.<br />

Das Bauchmuster ist bei jedem Tier verschieden<br />

und darum nützlich als Wiedererkennungsmittel.<br />

Das macht es möglich,<br />

um beim nächsten Fang eine Schätzung<br />

anzustellen nach Alter, Standorttreue und<br />

Wanderverhalten. Es gab also 1994 noch<br />

immer Ringelnattern. Wir beschlossen,<br />

einen Aktionsplan aufzustellen und noch<br />

im selben Jahr <strong>Bruthaufen</strong> zu bauen. Wir<br />

wendeten uns an das ehemalige Amt <strong>für</strong><br />

Umwelt und Erholung, Hauptabteilung<br />

Grünanlagen und Friedhöfe der Gemeinde<br />

Amstelveen mit der Bitte um Grünabfall.<br />

Das Material <strong>für</strong> die <strong>Bruthaufen</strong> wurde<br />

auf dem Gelände des damaligen Grünanlagendienstes<br />

vollständig gemischt und<br />

anschließend per LKW zu den ausgewählten<br />

Plätzen <strong>für</strong> die <strong>Bruthaufen</strong> transportiert.<br />

Ende Mai, Anfang Juni 1994 wurden<br />

auf dem Amstelveener Teil der Ufer des<br />

<strong>Bruthaufen</strong>: Zusammenstellung 1/3 Blätter, 1/3 Pferdemist mit Stroh und 1/3 grobe Asthäcksel.<br />

Das ganze gut mischen, nass machen und kontrollieren, ob die Erwärmung in Gang kommt auf<br />

eine Temperatur von minimal 25 °C.<br />

Überwinterungsplatz: (1) Sandkern (2) große Steine ohne Abdeckung (3) kleinere Steine<br />

(4) magerer Abdeckboden auf der Spitze und entlang 2/3 der Flanken (5) strukturreiche und<br />

Deckung bietende Vegetation wie vorjährige Gräser und Ruderalkräuter (6) Deckung durch Gebüsch<br />

Der Ringelnatter-Fahrplan<br />

Bauzeit: Mitte/Ende April; Anfang Mai<br />

Ort: am besten in Gewässernähe (5-6 m Entfernung), möglichst sonnig, mit<br />

Schutz- und Versteckmöglichkeiten drumherum<br />

Material: je 1/3 frischer Pferdemist, Laub, Holzhäcksel gut mischen, einige<br />

große Äste als Einschlupf zuunterst legen oder herausragen lassen<br />

Haufengröße: ab 1,5 m³, größere Haufen sind nicht besser, lieber mehrere<br />

anlegen<br />

Eiablage der Weibchen: Juni<br />

Schlupf der Schlängelchen: September-Oktober<br />

Kontrolle der Haufen: Beim Abbau des alten Haufens (bester Kompost) im<br />

April des nächsten Jahres<br />

Neuanlage: an gleicher Stelle mit frischem Material im April/Mai, s. o.<br />

Naturgarten-Rundbrief April 2007 3


Grote Pöl sechs große <strong>Bruthaufen</strong> errichtet.<br />

Drei von jeweils 4 m³ in der Uferzone<br />

und drei auf einer Erhöhung, zwei von 4<br />

m³ und einer von 15 m³.<br />

Die Zusammenstellung war:<br />

- ein drittel abgestorbenes Laub (keine<br />

pure Eiche oder Platane)<br />

- ein drittel Pferdemist mit Stroh<br />

- ein drittel Holz- oder Asthäcksel<br />

Das letztere vor allem um die Belüftung<br />

des Haufens zu gewährleisten.<br />

Ringelnattern können nicht graben und<br />

müssen deshalb in den Haufen durch bestehende<br />

Höhlen und Spalten eindringen.<br />

Die Haufen wurden durchnässt, wodurch<br />

die Erwärmung beschleunigt wurde. In<br />

einem Haufen stieg die Temperatur bis<br />

zu 52 °C in 60 cm Tiefe. Der Temperaturunterschied<br />

in den Amstelveener <strong>Bruthaufen</strong><br />

wurde im erfolgreichen Jahr 1997<br />

über eine längere Periode gemessen. Bei<br />

Kontrolle der Temperatur im Juni kam aus<br />

einem Haufen in der Uferzone ein Ringelnatterweibchen<br />

von 90 cm Länge zum<br />

Vorschein. Die Ringelnattern suchen zwischen<br />

dem ‘heißen’ Kern und der ‘kalten’<br />

Außenseite des <strong>Bruthaufen</strong>s selbst den<br />

geeignetsten Platz, um die Eier zu legen.<br />

Es ist zu empfehlen, <strong>Bruthaufen</strong> immer in<br />

der unmittelbaren Nähe von Wasser anzulegen.<br />

Das hat zwei Vorteile: Die Uferzone<br />

ist oft die Route auf der Ringelnattern lange<br />

Strecken zurücklegen (wir beobachteten<br />

ein Weibchen ohne Pause 150 m<br />

schwimmend) und Wasser ist nötig um die<br />

<strong>Bruthaufen</strong> nass zu machen. Feuchtigkeit<br />

im Haufen ist von essentieller Bedeutung<br />

<strong>für</strong> die Eier. Nur unter diesen Umständen<br />

schwellen diese gut an, sobald sie den<br />

Körper des Weibchens verlassen.<br />

SPEKTAKULÄRE RESULTATE<br />

Im Oktober 1994 inspizierten wir zum ersten<br />

Mal die <strong>Bruthaufen</strong> beim Grote Pöl.<br />

Eine schwere Arbeit, denn die Haufen waren,<br />

das lernten wir später, zu groß aufgesetzt.<br />

Die Frage war: Hatte das eine Weibchen,<br />

dass wir beobachteten, im neuen<br />

Haufen Eier gelegt und waren da noch<br />

mehr Weibchen, die dies getan hatten?<br />

Nach langer Arbeit entdeckten wir ein<br />

Nest mit 21 Eiern, alle ausgeschlüpft. Die<br />

Eier waren in ungefähr 25cm Tiefe abgelegt,<br />

etwas unter der Mitte einer Flanke<br />

eines Haufens dicht am Ufer. Unsere Müdigkeit<br />

was sofort verschwunden. 1995<br />

wurden drei Haufen aufgesetzt mit einem<br />

Resultat von 60 Eiern, wiederum im Haufen<br />

am Ufer. Mit dieser Lektion im Hinterkopf<br />

und dem Wissen, dass ein Radweg<br />

in naher Zukunft genau durch das Biotop<br />

gelegt werden sollte, setzten wir 1996<br />

fünf Haufen entlang des Ufers auf von je 3<br />

m³. Vier Haufen lagen in der vollen Sonne<br />

und einer einigermaßen beschattet. Die<br />

Anzahl der Eier stieg auf 194. Es gab also<br />

inzwischen mehr Ringelnattern, als wir<br />

dachten. Und das, obwohl bei Beobachtungsrundgängen<br />

in diesen Jahren wenig<br />

oder keine Ringelnattern entdeckt wurden.<br />

Inzwischen war uns deutlich geworden,<br />

dass gute <strong>Bruthaufen</strong> nicht so groß<br />

zu sein brauchten. Kleine Haufen sind<br />

auch schneller und einfacher zu kontrollieren<br />

auf Eier. Außerdem scheint das Verarbeiten<br />

von einigen größeren Ästen, die<br />

man etwas aus dem Haufen ragen lässt,<br />

gut zu sein <strong>für</strong> die Zugänglichkeit der<br />

Haufen <strong>für</strong> die Ringelnattern. Sie können<br />

entlang der Äste besser das Innere des<br />

Haufens erreichen. Ein anderer wichtiger<br />

Punkt ist die Erreichbarkeit der Haufen mit<br />

großen Maschinen. Um ein <strong>Bruthaufen</strong>projekt<br />

nachhaltig auszuführen und um<br />

die Begeisterung der Mitarbeiter zu schonen,<br />

scheint die gute Erreichbarkeit von<br />

essentieller Bedeutung. Es scheint einfach<br />

einen Haufen in idealer Position zu<br />

planen, aber wenn man das Material dann<br />

Hunderte Meter mit der Schubkarre transportieren<br />

muss, geht die Freude schnell<br />

verloren. Von erfolgreichen Brufhaufen<br />

an anderen Stellen im Land ist bekannt,<br />

dass die Tiere, falls die Verbindungen gut<br />

sind, jahrein, jahraus zurückkehren, um<br />

die Eier abzulegen. Dass sie dabei auf Risikoverteilung<br />

setzen, wurde am Grote Pöl<br />

deutlich: Bei augenscheinlich gleichen Bedingungen<br />

lag der grösste Teil der Eier in<br />

jedem Jahr in einem anderen Haufen und<br />

das, obwohl die Haufen jedes Jahr auf den<br />

gleichen Stellen errichtet wurden.<br />

Die Bereitschaft bei den Verantwortlichen<br />

des Amsterdamer Walds <strong>für</strong> Ringelnattern<br />

war groß. Nach gemeinsamer Abstimmung<br />

wurde 1997 auch hier die erfolgreiche<br />

Amstelveener Arbeitsweise eingeführt.<br />

Es wurden sechs große <strong>Bruthaufen</strong><br />

Fotos © Stiftung Oase, NL<br />

Überblick über den Amstelveener Pöl<br />

<strong>Bruthaufen</strong> im Schutz von höherer Vegetation<br />

4 Naturgarten-Rundbrief April 2007


Gelege im <strong>Bruthaufen</strong><br />

Foto © Stiftung Oase, NL<br />

aufgesetzt, wovon drei im Teichgebiet in<br />

der Nähe der ehemaligen Baumschule<br />

mit früheren Ringelnattereiern lagen und<br />

drei kleinere an den Ufern des Kleinen<br />

Pöl. Bei einer Kontrolle im Oktober fand<br />

man in zwei der drei Haufen bei der alten<br />

Baumschule zusammen 212 Eier. Und das<br />

im ersten Jahr! In vier der fünf Haufen an<br />

der Amstelveener Seite lagen auch Eier,<br />

zusammen 400 Stück! Alle diese Haufen<br />

lagen in der Uferzone, die totale Anzahl<br />

Eier in diesem Jahr 612, ein Rekord.<br />

Jahr Eizahl Davon<br />

geschlüpft<br />

Davon nicht<br />

geschlüpft<br />

1994 25 25 0<br />

1995 60 33 27<br />

1996 194 61 133<br />

1997 612 488 124<br />

1998 164 157 7<br />

1999 792 703 89<br />

2000 656 601 55<br />

2001 502 455 47<br />

2002 850 652 198<br />

2003 973 789 184<br />

2004 929 802 127<br />

2005 1684 1344 340<br />

2006 2258 1696 562<br />

Summe 9699 7806 1893<br />

Anzahl Eier der Ringelnatter im Pölgebiet bei Amstelveen<br />

Danke!<br />

Dieser gekürzte Beitrag stand<br />

in der Winterausgabe 2006<br />

der Oase-Zeitschrift, unserer<br />

holländischen Schwesterorganisation!<br />

Wir danken den<br />

Autoren Martin Melchers<br />

und Hein Koningen <strong>für</strong> die<br />

Abdruckrechte, der Stiftung<br />

Oase <strong>für</strong> die Bilder und Grafiken<br />

und ganz besonders unserem<br />

Mitglied Sigrun Lobst<br />

aus Rotterdam, die diesen<br />

Artikel trotz nachtschlafener<br />

Zeit und Schwangerschaft<br />

<strong>für</strong> uns übersetzte! Speziellen<br />

Dank <strong>für</strong> alle jene von unseren<br />

Ringelnattern, die jetzt in<br />

den Genuß optimaler <strong>Bruthaufen</strong><br />

kommen.<br />

Die Gelegegröße variiert gewöhnlich von<br />

18 bis 32 Eiern pro Weibchen. Meist saßen<br />

die Eier in großen Nestern beieinander und<br />

es waren einzelne Gelege kaum zu erkennen.<br />

Bei Gelegen von 20 bis 25 Eiern per<br />

Weibchen kommen wir 1997 auf 24 bis 30<br />

reproduktive Ringelnatterweibchen. Dazu<br />

kommt noch eine Vielzahl Männchen und<br />

Junge. In den ersten fünf Jahren sind in<br />

jedem Falle rund 750 Tiere dazugekommen.<br />

Die Brufhaufen bewiesen sich dabei<br />

als perfektes Hilfsmittel beim Beobachten<br />

der Bestände. Hierdurch bestärkt, setzten<br />

wir unsere Arbeit mit noch größerem Elan<br />

fort. Es sollte noch schöner werden: siehe<br />

Tabelle rechts oben. Die Anzahl Eier von<br />

2006 brach den Rekord von 2005 mit 1684<br />

Stück, der nun bei 2258 liegt. Hiervon ist<br />

abzuleiten, dass minimal 112 weibliche<br />

Ringelnattern Eier gelegt haben in den<br />

<strong>Bruthaufen</strong>, ausgehend von 20 Eiern pro<br />

Gelege.<br />

Aus der Praxis von 13 Jahren <strong>Bruthaufen</strong>arbeit<br />

wissen wir inzwischen, dass die Gelege<br />

auch oft viel kleiner sind. Daraus lässt<br />

sich ableiten, dass die wirkliche Anzahl<br />

eierlegender Weibchen noch höher liegt.<br />

Die Anzahl männlicher Exemplare ist sicher<br />

genauso groß und die Anzahl junger<br />

Ringelnattern, die seit dem Start des <strong>Bruthaufen</strong>projektes<br />

geschlüpft sind, beträgt<br />

nun 7806.<br />

Martin Melchers, Hein Koningen<br />

Ringelnattern bei der Paarung<br />

schlüpfende Ringelnatter<br />

Foto © Stiftung Oase, NL Foto © B. Hackner<br />

Naturgarten-Rundbrief April 2007 5

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