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Ausstellung im Künstlermuseum Heikendorf 16.02 ... - Domarus-Archiv

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Technik und Sujet scheinen sich in dieser Präsentation nur noch in Nuancen zu unterscheiden,<br />

manche Bilder sind dichter am Gegenstand, andere verlieren sich in der Abstraktion. Um der<br />

Einfachheit willen haben wir uns in der Benennung der Technik oft auf den Terminus "Aquarell"<br />

reduziert, da es sonst manchmal sehr unübersichtlich geworden wäre. Aber: Ich weise darauf hin,<br />

dass es in dieser <strong>Ausstellung</strong> nur wenige reine Aquarelle gibt, denn die meisten wurden zusätzlich mit<br />

Deckweiß, Pastellkreide, Filzstiften oder kräftigen Pinselstrichen bearbeitet. Es lohnt sich also, die<br />

Bilder genau zu betrachten, denn es gibt viel entdecken: hier ein Farbtupfer, da eine harte Kontur mit<br />

dem Filzstift, usw. usw.!<br />

Gleich neben dem Eingang finden Sie eine Landkarte - der rote Punkt weist auf die zentrale Region,<br />

das Jotunhe<strong>im</strong>en. Hier hängt auch eine Biografie, die auf einer autobiografischen Zusammenstellung<br />

beruht.<br />

Rechts der Magazin-Tür hängen zwei eher persönliche Bilder: Beide Aquarelle entstanden auf der<br />

letzten Norwegenfahrt 1974, als das Ehepaar binnen zwei Tagen unter anderem ein<br />

Temperaturgefälle von 30 °C erlebte, das mit entsprechenden Wetter-Kapriolen einherging. Das<br />

rechte Aquarell mit wolkenverhangenem Berg entstand wohl, dem Titel folgend, "Nach dem<br />

Gewitter". Das linke Bild, "Unser Berg", ist grell in den Farben, es wirkt kühler als die übrigen und ist<br />

künstlerisch mit anderen Bildern kaum vereinbar - vielleicht malte er es kurz vor seiner Abreise aus<br />

Bøverdalen <strong>im</strong> Jotunhe<strong>im</strong>en?<br />

Des Weiteren folgen Themenkomplexe mit je drei bis vier Bildern: weite Fjelle, spitze Berggipfel,<br />

einzelne Berge, tiefe Fjorde, wilde Wasserfälle, von Bergen umsäumte Seen und schließlich kleinere<br />

und größere Ortschaften. In der hohen Standvitrine liegen die beiden einzigen Stabkirchen, die<br />

<strong>Domarus</strong> malte bzw. zeichnete, obwohl er mindestens 16 Holzkirchen besucht hat.<br />

In der kleineren Tischvitrine liegen ein paar Fotografien, das Buch "Fachrechnen", ein Holzschnitt<br />

neben einer verwandten Skizze, sowie das Tagebuch, auf dessen aufgeschlagener Seite unten rechts<br />

auch das Titelgebende Zitat vom 27. Juli 1972 zu finden ist:<br />

„Ich nehme eigentlich schweren Herzens Abschied von dieser herben, farbenstarken<br />

Gebirgswelt. Sie ist so einfach, offen u. schön. Am frühen Morgen beobachte ich das Licht u.<br />

die Kontraste der felsigen Landschaft.“<br />

Zur <strong>Ausstellung</strong> erscheint ein Katalog, der zweite Band der Reihe "Ernst von <strong>Domarus</strong> - Aspekte aus<br />

Leben und Werk", mit zahlreichen Farbabbildungen, einigen Bilderläuterungen und Auszügen aus<br />

dem Tagebuch.<br />

Uns erscheint eine Norwegenreise heute als selbstverständlich. Doch hatten einst gute Beziehungen<br />

nach Norwegen unter dem Zweiten Weltkrieg sehr gelitten. Als Ernst von <strong>Domarus</strong> zu Beginn der<br />

1970er Jahre Norwegen bereiste, verkehrte die Fähre zwischen Kiel und Oslo erst seit gut zehn<br />

Jahren wieder regelmäßig.<br />

Da die <strong>im</strong> 19. Jahrhundert einsetzende „Entdeckung“ Norwegens seitens der Malerei kunsthistorisch<br />

und die Geschichte des Norwegen-Tourismus kulturgeschichtlich interessant erscheinen, haben wir<br />

<strong>im</strong> Katalog den Reisen von <strong>Domarus</strong> zwei Kapitel zu diesen Themen vorangestellt, auf die ich in<br />

diesem Vortrag aber nicht eingehen werde.<br />

Stattdessen möchte ich die Gelegenheit nutzen, Dank auszusprechen:<br />

Eine <strong>Ausstellung</strong> ist ohne Team kaum zu verwirklichen. Der Dank um den es hier grundsätzlich geht,<br />

betrifft die ausnehmend gute Zusammenarbeit, die ich nicht mit jedem Satz wiederholen möchte:<br />

© Dr. Imke Lüders | Kiel 4

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