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Goldfinger - Vertical Housing London - Lehrstuhl und Institut für ...

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Zusammenfassung studentischer Arbeiten<br />

Geb<strong>und</strong>ener Entwurf - SS 05<br />

<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong> -<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />

Professor Wim van den Bergh<br />

Betreuung:<br />

Jürgen Gendriesch, Karen Krämer<br />

Arbeiten von:<br />

Marc Dahmen, Demian Erbar, Sascha Kothe,<br />

Susanne Kramer, Ondrej Rys,<br />

Romanos Tsomos, Hannah Förster


Inhalt<br />

7 1_ Thema - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />

13 2_ Ort<br />

17 3_ Aufgabe<br />

21 4_ Programm<br />

25 5_ Termine<br />

29 6_Exkursion <strong>London</strong><br />

35 7_Seminar 36 # Hochhausbeispiele<br />

65 # Bebauungspläne<br />

73 # Brandschutz<br />

80 # Fassade<br />

86 # Fördertechnik<br />

92 # Haustechnik<br />

99 # Soziologie<br />

102 # Tragwerk<br />

111 8_Studentenarbeiten 112 # Marc Dahmen<br />

118 # Demian Erbar<br />

124 # Susanne Kramer<br />

130 # Sascha Kothe<br />

136 # Ondrej Rys<br />

142 # Romanos Tsomos<br />

148 # Hannah Förster


1_ Thema<br />

<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong> -<br />

thema


thema


DAS THEMA -<br />

<strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />

Das Wohnhochhaus erlebt zur Zeit eine Renaissance.<br />

Entscheidend bei der Entwicklung von Wohnhochhäusern<br />

- gleich ob es sich dabei um Utopien oder<br />

um realisierte Projekte handelt -<br />

ist die Erkenntnis, dass die Baukörperausformung<br />

maßgeblich von der Funktionsanordnung beeinflusst<br />

wird. Bis heute ordnet sich das räumliche<br />

Erscheinungsbild tendenziell der Funktion unter.<br />

Bereits seit den 30er Jahren hatte man weltweit<br />

Wohnhochhäuser in Stadtrandlagen errichtet, da<br />

diese zunächst eine rasche Lösung der Wohnungsknappheit<br />

versprachen. Dabei haben sich<br />

bestimmte Gr<strong>und</strong>formen <strong>und</strong> Standardlösungen<br />

durchgesetzt.<br />

Die serielle Umsetzung dieser Gr<strong>und</strong>formen führte<br />

jedoch zu einem monotonen Erscheinungsbild<br />

von Hochhaussiedlungen. Die mangelnde Identifikationsfähigkeit<br />

der Bewohner mit Ihrem Umfeld<br />

drückt sich in den bekannten Folgen wie Ghettoisierung<br />

<strong>und</strong> Vandalismus aus.<br />

Um diese Problematik zu lösen <strong>und</strong> dem flächen<strong>und</strong><br />

ressourcensparenden Wohnhochhaus eine<br />

zweite Chance zu geben, versucht man heute mit<br />

einer heterogeneren Nutzerstruktur („Wohnungsmix“)<br />

<strong>und</strong> prägnanten Bauformen in innerstädtischen<br />

Lagen identifizierbare Wohn-„Orte“ zu erzeugen.<br />

Hieran anknüpfend hat der <strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens die Thematik<br />

des Wohnhochhauses auf einem innerstädtischen<br />

Gr<strong>und</strong>stück in <strong>London</strong>-Islington aufgegriffen.<br />

Auf einem, an einem Hafenbecken gelegenen,<br />

ehemaligen Industriegelände sollte, auf der Basis<br />

eines existierenden Masterplans, ein etwa 36 geschossiges<br />

<strong>und</strong> 120 m hohes Wohngebäude mit<br />

einem maximalen Durchmesser von 40 m geplant<br />

werden.<br />

Die Größen des vom <strong>Lehrstuhl</strong> vorgegebenen<br />

Wohnungsmix orientierten sich an dem generell<br />

zu erwartendem Bedarf an kleineren Wohneinheiten.<br />

Bei der Erarbeitung der Konzepte sollte insbesondere<br />

auf die Lage <strong>und</strong> Anordnung der Wohnungen<br />

im Gebäude eingegangen werden. Jede Wohnung<br />

war mit mindestens einem windgeschützten, privaten<br />

Außenraum auszustatten, dessen Qualitäten<br />

<strong>und</strong> Einbindung in den Wohnungsgr<strong>und</strong>rissen<br />

aufzuzeigen waren.<br />

thema


Am 11. September 1902 wird Ernö <strong>Goldfinger</strong> in<br />

Budapest geboren. Er studiert in Paris, heiratet<br />

Ursula Blackwell <strong>und</strong> lässt sich 1934 in <strong>London</strong><br />

nieder. Sein avantgardistisches Wohnhaus im<br />

noblen Stadtteil Hampstead, welches die Familie<br />

1939 bezieht, gilt als eines der bedeutendsten<br />

Werke der Moderne in <strong>London</strong> <strong>und</strong> steht der Öffentlichkeit<br />

heute <strong>für</strong> Besichtigungen offen.<br />

John Blackwell, ein Cousin der Frau <strong>Goldfinger</strong>s,<br />

spielt regelmäßig mit Ian Fleming Golf. Es ist bekannt,<br />

das Fleming gegen die als widerborstig <strong>und</strong><br />

zornig geltende Erscheinung <strong>Goldfinger</strong>s <strong>und</strong> dessen<br />

Privathaus eine tiefe Abneigung empfindet. Er<br />

benennt seinen 1959 erscheinenden, durch die<br />

spätere Verfilmung zu Weltruhm gelangenden Roman<br />

nach dem ungeliebten Architekten.<br />

Als Ernö <strong>Goldfinger</strong> von der Veröffentlichung erfährt,<br />

ist er zunächst entschlossen den Verlag zu<br />

verklagen. Sein Partner Jacob Blacker stellt ironisch<br />

fest, dass sich Architekt <strong>und</strong> Romanfigur<br />

nur durch ihre Vornamen Ernö <strong>und</strong> Auric unterschieden.<br />

Die Anwälte <strong>Goldfinger</strong>s erwirken eine<br />

außergerichtliche Einigung, nach der die Romanfigur<br />

Auric <strong>Goldfinger</strong> in allen Veröffentlichungen<br />

als ausschließlich fiktiv bezeichnet werden muss.<br />

Später stellt Ernö <strong>Goldfinger</strong> in einem Interview<br />

fest, dass er seit der Veröffentlichung der berühmten<br />

Romanverfilmung seinen Namen niemals<br />

mehr wiederholen musste.<br />

In den 60er Jahren befasst sich Ernö <strong>Goldfinger</strong><br />

mit der Planung zweier Wohnhochhäuser. Zunächst<br />

wird 1968 der Balfron-Tower fertig gestellt,<br />

etwa 4 Jahre später der 98m hohe Trellick Tower.<br />

Das Social-<strong>Housing</strong>-Projekt im <strong>London</strong>er Stadtteil<br />

10<br />

thema


West-Kilburn begeistert seine Bewohner mit hellen,<br />

nicht zu kleinen <strong>und</strong> noch bezahlbaren Räumen.<br />

Dennoch muss <strong>Goldfinger</strong> vor seinem Tod<br />

im Jahr 1987 noch miterleben, wie das heute als<br />

bedeutendstes Wohnhochhaus <strong>London</strong>s geltende<br />

Gebäude, infolge von allgemeinen Problemen in<br />

West-Kilburn, zum sozialen Brennpunkt wird.<br />

Es soll auch dem Engagement der Bewohner zu<br />

verdanken sein, dass diese sozialen Probleme<br />

heute der Vergangenheit angehören. Kritischen<br />

Zeitungsberichten begegnen die Bewohner sogar<br />

mit wütenden Leserbriefen, in denen sie die hohe<br />

Lebensqualität in Trellick Tower beschwören.<br />

Wohnen im Hochhaus ist wieder angesagt in <strong>London</strong>.<br />

Es ist davon auszugehen, dass hier in naher<br />

Zukunft Wohnhochhäuser wie Pilze aus dem Boden<br />

„schiessen“ werden. Erste Zeugen dieser Entwicklung<br />

finden sich bereits entlang der Themse.<br />

Eine Renaissance einer Wohntypologie bei der<br />

die Chance besteht, aus der Vergangenheit zu<br />

lernen. <strong>Goldfinger</strong> hat vor mehr als 30 Jahren an<br />

seinem sozialen Wohnungsbau geradezu schulbuchmäßig<br />

vorgeführt, welches die Themen sind,<br />

die auf heutige Bedürfnisse <strong>und</strong> Nutzerstrukturen<br />

angewendet werden können:<br />

<strong>Goldfinger</strong>s Trellick Tower verfügt über eine markante<br />

Kubatur. Sie verleiht dem Haus die <strong>für</strong> ein<br />

Wohngebäude erforderliche Identität. Die Erschließung<br />

ist als wichtiger sozialer Ort natürlich belichtet<br />

<strong>und</strong> bereichert durch ihre Ablesbarkeit das architektonische<br />

Erscheinungsbild. Die Wohnungen<br />

verfügen über erstaunliche räumliche Qualitäten.<br />

Zweigeschossige, beinahe introvertierte Außenräume<br />

sind in die Maisonettegr<strong>und</strong>risse integriert.<br />

thema<br />

11


2_ Ort<br />

13


<strong>London</strong>, das ist Piccadilly Circus, rote Doppelstöcker,<br />

Oxford Street, schwarze Taxen,<br />

Swiss Re, hektische Banker, Canary Wharf, die<br />

Tube, Big Ben, Touristen <strong>und</strong> vieles mehr. All dies<br />

sind Bilder, die uns durch den Kopf schießen,<br />

wenn wir den Namen dieser pulsierenden Metropole<br />

hören.<br />

Steigen wir in die Tube, sagen wir in Bank oder<br />

am Tottenham Court, <strong>und</strong> fahren 3 Stationen: Angel.<br />

Mitten in Islington <strong>und</strong> noch immer im Herzen<br />

von <strong>London</strong>. Die Swiss Re ist hier an allen Ecken<br />

<strong>und</strong> Enden zu sehen. Wir gehen wir ein paar<br />

Schritte, sehen die alten Doppelstöcker der Linie<br />

19 zum letzten Mal, <strong>und</strong> biegen zweimal links ab:<br />

Wir stehen mitten in einer Wohnsiedlung, es ist<br />

beschaulich, beinahe pittoresk. Ein paar Schritte<br />

weiter sehen wir auf einen Kanal mit lauter<br />

zigarrenförmigen Booten, der unter uns in einem<br />

Tunnel mündet.<br />

Der Blick auf die Stadtkarte verrät, dass es sich<br />

um den Regent Canal handelt. Nach etwa 15<br />

Staustufen mündet er bei Limehouse, also unweit<br />

der Tower Bridge in die Themse. Wir folgen dem<br />

Kanal ein paar Meter. Ein Staustufe, ein paar<br />

Angler, Schwäne, ein Bootclub, ein Architekturbüro,<br />

das die Schönheit des Ortes offenk<strong>und</strong>ig<br />

rechtzeitig <strong>für</strong> sich entdeckt hat. Der Kanal hat<br />

sich aufgeweitet zu zwei kleinen Hafenbecken.<br />

Einst wurden hier Lasten transportiert, ein ganzes<br />

Netz solcher Kanäle zieht sich quer durch<br />

England.<br />

14<br />

ort


So wie <strong>London</strong> entlang der Themse durch frei<br />

werdende Industrieflächen gegenwärtig über<br />

riesige Entwicklungspotenziale verfügt, eröffnen<br />

sich entlang der Kanäle in kleineren Maßstäben<br />

Chancen <strong>für</strong> die Stadtentwicklung. Hier geht es<br />

um eines der beiden Hafen-becken, das City<br />

Road Basin, <strong>für</strong> das das <strong>London</strong>er Architekturbüro<br />

Bennetts Associates einen Masterplan entwickelt<br />

hat.<br />

Einige benachbarte Lagergebäude sind bereits<br />

zu Lofts umgebaut. Am Abzweig ist eine gläserne<br />

Linse entstanden, in deren Dachfläche die Architekten<br />

geschickt private, introvertierte Außenräume<br />

geschnitten haben. Das City Road Basin,<br />

so sieht es der Masterplan vor, soll an beiden<br />

Flanken von Wohnbebauung gesäumt werden.<br />

Es ist benannt nach der gleichnamigen Straße,<br />

auf die es zeigt, die es früher unterquert hat, wie<br />

die Straßenform verrät <strong>und</strong> an die es mit einem<br />

kleinen Platz am Kopfende angeschlossen werden<br />

soll. Hier trifft die Idylle wieder auf das laute<br />

<strong>London</strong>. Beiderseits des Platzes, also genau an<br />

der Schnittstelle zwischen den beiden <strong>London</strong>er<br />

Innenstadtwelten sind zwei Wohnhochhäuser<br />

geplant: eines etwa 90 m, das andere etwa 120<br />

m hoch.<br />

Das 90 m hohe Gebäude befindet sich bereits<br />

in Planung bei Bennetts Associates, das etwa<br />

120 m hohe Wohngebäude ist Gegenstand der<br />

Diplomarbeit.<br />

ort<br />

15


3_ Aufgabe<br />

17


18 aufgabe


Die Aufgabe der Diplomarbeit besteht in der<br />

Planung eines 37 Geschosse umfassenden <strong>und</strong><br />

etwa 120m hohen Wohngebäudes.<br />

Die Aufgabe basiert auf dem von den <strong>London</strong>er<br />

Architekten Bennetts Associates aufgestellten<br />

Masterplan. Dieser wird im Rahmen der Diplomarbeit<br />

geringfügig modifiziert, um <strong>für</strong> die Planung<br />

eine größere Gebäudegr<strong>und</strong>fläche zu ermöglichen.<br />

Die Aufgabe wird in 4 Maßstabsebenen erarbeitet:<br />

In der Maßstabsebene 1:500 ist <strong>für</strong> das markierte<br />

Planungsgebiet ein städtebauliches Konzept zu<br />

erarbeiten. In Abhängigkeit von der gewählten<br />

Kubatur des Hochhauses können die 6-geschossigen<br />

Baukörper neu geordnet werden. Für die<br />

erforderliche Tiefgarage dürfen auch die Platzflächen<br />

außerhalb des Planungsgebietes unterkellert<br />

werden. Entscheidende Kriterien <strong>für</strong> die<br />

Beurteilung des städtebaulichen Konzeptes sind<br />

die Identität des Gebäudes im Kontext <strong>und</strong> die<br />

Qualitäten der öffentlichen Räume.<br />

Der Entwurf des Hochhauses erfolgt in der Maßstabsebene<br />

1:200. Das Erdgeschoss ist mit den<br />

Außenanlagen darzustellen, die Tiefgarage ist mit<br />

den Zufahrten <strong>und</strong> der Anbindung an das Gebäude<br />

zu planen. Von größter Bedeutung ist jedoch,<br />

dass hier die Qualitäten der äußeren <strong>und</strong> inneren<br />

Erschließung aufgezeigt werden. Der vorgegebene<br />

Wohnungsmix ist zu berücksichtigen.<br />

In der Maßstabsebene 1:100 werden mehrere<br />

Regelwohngeschosse vertiefend ausgearbeitet.<br />

Interessant ist, in welcher Form die Wohnungen<br />

auf ihre Lage im Gebäude reagieren. Jede<br />

Wohnung ist mit einem windgeschützten privaten<br />

Außenraum auszustatten, dessen Qualitäten <strong>und</strong><br />

Einbindung in den Wohnungsgr<strong>und</strong>riss aufzuzeigen<br />

sind.<br />

In der Maßstabsebene 1:20 sind schließlich<br />

Aussagen zur Fassadengestaltung <strong>und</strong> Materialisierung<br />

zu treffen.<br />

aufgabe<br />

19


4_ Programm<br />

21


Masterplan<br />

Hochhaus<br />

110m - 130m Gebäudehöhe<br />

36 Obergeschosse<br />

24.000m 2 Gesamt-BGF oberirdisch (ca. 650m 2 - 700m 2 Geschoss-BGF)<br />

40m maximaler Gebäudedurchmesser<br />

5 geschossige Randbebauung (konzeptabhängig)<br />

Wohnungsmix (netto)<br />

40% 1 Bed-Units<br />

Netto-Wohnfläche 50 m 2 + 10 m 2 Außenraum = 60 m 2<br />

40% 2 Bed-Units<br />

Netto-Wohnfläche 70 m 2 + 10 m 2 Außenraum = 80 m 2<br />

15% 3 Bed-Units<br />

Netto-Wohnfläche 90 m 2 + 10 m 2 Außenraum = 100 m 2<br />

5% Penthouses<br />

Netto-Wohnfläche 140 m 2 + 20 m 2 Außenraum = 160 m 2<br />

22<br />

programm


Außenraum<br />

windgeschützter privater Außenraum (min 10% der Wohnfläche)<br />

Nutzungen<br />

Erdgeschoss<br />

Empfang <strong>und</strong> Servicefunktionen<br />

1. bis 35. Obergeschoss Wohnungen<br />

36. Obergeschoss Restaurant <strong>und</strong> Spa<br />

Untergeschoss<br />

2 Stellplätze je Wohneinheit<br />

außerdem<br />

Technikflächen (konzeptabhängig)<br />

Erschließung<br />

Unter Berücksichtigung von Aufenthaltsqualitäten <strong>und</strong> Sicherheitsaspekten<br />

programm<br />

23


5_ Termine<br />

25


Diplom<br />

<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />

Entwurfsvorstellung: Mittwoch, 06.04.2005, 11:30 h, R 5<br />

Ausgabe:<br />

Freitag, 08.04.2005, 15.00 h im <strong>Lehrstuhl</strong><br />

Exkursion <strong>London</strong>: Donnerstag, 21.04.2005 bis Samstag, 23.04.2005<br />

1. Kolloquium: Dienstag, 03.05.2005, 9.00 h<br />

2. Kolloquium: Dienstag, 07.06.2005 9.00 h<br />

letzter Rückgabetermin: Mittwoch, 08.06.2005<br />

Abgabe Diplom:<br />

Freitag, 08.07.2005 10.00 h<br />

Endpräsentation: Montag, 11.07.2005 bis Freitag, 15.07.2005<br />

Ausscheidungsr<strong>und</strong>gang: Montag, 18.07.2005<br />

Schlusssitzung: Freitag, 22.07.2005<br />

Gastkritiker 1. Kolloquium<br />

voraussichtlich Jürgen Küppers<br />

Associate im Architekturbüro<br />

Foster and Partners, <strong>London</strong><br />

26<br />

termine


freier/ geb<strong>und</strong>ener Entwurf<br />

<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />

Vorstellung Hochbau:<br />

Ausgabe:<br />

Donnerstag, 14.04.2005, 15.00 h, Aula I<br />

Montag, 18.04.2005, 16.00 h im <strong>Lehrstuhl</strong><br />

Exkursion <strong>London</strong>: Donnerstag, 21.04.2005 bis Samstag, 23.04.2005<br />

1. Blockseminar (geb. Entw,): Dienstag, 03.05.2005, 14.00 Uhr<br />

1. Tisch-Kolloquium: Dienstag, 10.05.2005, 10.00 Uhr<br />

1. Kolloquium: Dienstag, 24.05.2005, 10.00 Uhr<br />

2. Tisch-Kolloquium: Dienstag, 14.06.2005, 10.00 Uhr<br />

2. Blockseminar (geb. Entw.): Dienstag, 14.06.2005, 14.00 Uhr<br />

2. Kolloquium: Dienstag, 28.06.2005 10.00 Uhr<br />

Endpräsentation:<br />

Betreuungen:<br />

Gastkritiker 1. Kolloquium<br />

Donnerstag, 28.07.2005, 10.30 Uhr im Foyer<br />

wöchentlich gemäß Terminvereinbarung via myreiff<br />

voraussichtlich Werner Reiminger<br />

Geschäftsführer des Ingenieurbüros<br />

Burggraf Weichinger <strong>und</strong> Partner, München<br />

termine<br />

27


6_ Exkursion <strong>London</strong><br />

29


30 exkursion london


exkursion london<br />

31


32 exkursion london


exkursion london<br />

33


7_ Seminar<br />

35


Wohntürme Neptunus + Poseidon, 61m<br />

Katendrecht, Feijenoord, Rotterdam<br />

DKV Architekten, 2003<br />

Lage<br />

Die im Jahre 2003 fertiggestellten Wohntürme Neptunus <strong>und</strong><br />

Poseidon vom Büro DKV Architekten befinden sich unmittelbar<br />

im Hafengebiet südlich des Zentrums von Rotterdam.<br />

Auf der neugestalteten Landzunge „Katendrecht“ bilden sie<br />

den geographischen Abschluss einer grosszügigen Stadtteilerneuerung,<br />

die dem Gebiet am Wasser mit ihrem Mix<br />

aus Wohnen, Arbeiten <strong>und</strong> Gastronomie zu neuem Leben<br />

verhelfen soll.<br />

Eckdaten<br />

Die jeweils 21-geschossigen Türme mit einer Höhe von<br />

61m <strong>und</strong> insgesamt über 50 Appartements ruhen auf einem<br />

4-geschossigen Sockel, der Flächen <strong>für</strong> Gastronomie <strong>und</strong><br />

Büroflächen bereitstellt, sowie die Parkgarage beherbergt.<br />

Das Stadtgebiet von Rotterdam. Die Wohntürme (blau markiert) befinden sich am<br />

Rande des Innenstadtbereiches unmittelbar an der Maas.<br />

Lageplan (genordet)<br />

36<br />

hochhausbeispiele


Regelgr<strong>und</strong>riss Obergeschosse, 3 Wohneinheiten<br />

Wohngeschosse<br />

Die Regelgeschosse <strong>für</strong> das Wohnen beherbergen je Turm<br />

drei Wohneinheiten von ca. 80 bis 120 m² pro Geschoss.<br />

Zwei WE orientieren sich mit jeweils vollverglasten Loggienähnlichen<br />

Freibereichen nach Südwesten, die Nord-, Ost- <strong>und</strong><br />

Südfassaden mit Individualbereichen <strong>und</strong> Küche sind als<br />

Lochfassade ausgeführt.<br />

Bad <strong>und</strong> Nasszelle liegen kompakt an der Trennwand im Kern<br />

<strong>und</strong> sind nicht natürlich belichtet bzw. belüftet. Der Erschliessungsflur<br />

ist ebenfalls dunkel, da er zwischen Individual- <strong>und</strong><br />

Sanitärbereich liegt.<br />

Gr<strong>und</strong>riss Erschliessungsgeschoss, Foyer + Hausmeisterwohnung<br />

Erschliessung<br />

Der großzügige Foyerbereich ist dreigeschossig verglast <strong>und</strong><br />

bietet neben der Kontrollfunktion durch Hausmeister bzw.<br />

Pförtner Raum <strong>für</strong> Aufenthalt <strong>und</strong> Kommunikation.<br />

Die Vertikalerschliessung erfolgt über zwei Personenaufzüge<br />

sowie ein Fluchttreppenhaus, das über Fenster in der Nord-<br />

Fassade natürlich belichtet <strong>und</strong> belüftet wird.<br />

Die horizontale Erschliessung der Wohnungen über den<br />

zentralen Flurbereich ist unbefriedigend gelöst, da keine<br />

Möglichkeit der Belichtung/Belüftung oder des Aufenthaltes<br />

besteht.<br />

Der Sockel springt zurück, um die<br />

fußläufige Erschliessung des Uferbereichs<br />

nicht zu beeinträchtigen.<br />

Erschließungsbereich mit Foyer auf<br />

der Ostseite. Unter dem Platz befindet<br />

sich die Parkgarage.<br />

zusammengestellt von Sascha Kothe<br />

katendrecht, rotterdam • dkv architekten<br />

37


Kanchanjunga Apartaments, 84m<br />

Kanchanjunga 72, Deshmukh Marg Road, Mumbai/Bombay<br />

Charles Correa, 1970-83<br />

(b. Hyderabad, India 1930)<br />

Charles Correa ist in Hyderabad, India in 1930, geboren.<br />

Studium:<br />

1946-48 St. Xavier’s College, University of Bombay;<br />

1949-53 University of Michigan, Ann Arbor (Bachelor of<br />

Architecture); 1953-55 Massachusetts <strong>Institut</strong>e of Technology,<br />

Cambridge/Mass. bei Richard Buckminster Fuller (Master<br />

of Architecture).1956 Partner von G.M. Butha & Assoc. in<br />

Bombay;ab 1958 dort eigenes Büro.<br />

Zahlreiche Lehraufträge in Cambridge/Mass., an der University<br />

of <strong>London</strong>, in Harvard, Bombay <strong>und</strong> Shanghai.<br />

Auszeichnungen:<br />

1979 Ehrenmitglied American <strong>Institut</strong>e of Archit.,<br />

1984 RIBA Gold Medal,<br />

1987 Indian <strong>Institut</strong>e of Archit. Gold Medal,<br />

1993 Ehrenmitglied RIBA,<br />

1994 Praemium imperiale der Japan Art Association<br />

Der erste wichtige Auftrag von Correa ist die Gedenkstätte <strong>für</strong><br />

Mahatma Gandhi in Sangrahālaya bei Ahmedabad (1958-<br />

63), eine locker um einen zentralen Wasserhof gruppierte<br />

Ansammlung von Bauten, die Gandhis Wohnhaus integrieren.<br />

Durch seine Ausbildung in den USA von der internationalen<br />

Moderne geprägt, bes. von Mies van der Rohe <strong>und</strong> Le<br />

Corbusier, dessen Justizpalast (1951-55) <strong>und</strong> Versammlungsgebäude<br />

(1951-58) in Chandigarh Correas in Sichtbeton<br />

ausgeführte Bauten, darunter das Verwaltungsgebäude<br />

das Hochhause Kanchanjunga<br />

38<br />

hochhausbeispiele


den Windverhältnissen angepaßte Durchgänge <strong>für</strong> kühlende<br />

Luft sorgen. Neben der Planung von Einzelbauten befaßt sich<br />

Correa auch intensiv mit der Konzeption von Stadtvierteln<br />

<strong>und</strong> ganzen Städten, besonders <strong>für</strong> Familien mit geringem<br />

Einkommen. Correa paßt westliches Formengut den jeweils<br />

nationalen Verhältnissen mit ihren ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen<br />

Besonderheiten an. Es entsteht eine menschliche<br />

Architektur, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner<br />

orientiert <strong>und</strong> Ländern mit steigender Bevölkerungsdichte<br />

neue Wege weist.<br />

Das gebäude ist nach Ost-West gerichtet. ( nach West gegen<br />

Arabian See <strong>und</strong> nach Ost gegen den Hafen). Diese Orientierung<br />

bietet die Luftstrom aus Arabian See, der monsonischer<br />

Regen <strong>und</strong> die starke Sonne des Nachmittags; deshalb<br />

organiesierte Correa die Wohnungen mit eine geschützte<br />

Veranda. Er kombieniert die klimatische Überlegung mit die<br />

traditionelle Baugeschichte.<br />

Dieses Hochhause ist <strong>für</strong> 32 luxus Wohnungen mit 3 bis 6<br />

Schlafzimmern gedacht.Es etwickelt sich mit 28 Geschössen<br />

mit 85 m.Im Gr<strong>und</strong>riss ist ein Quadrat 21 m lang<br />

Die Struktur des Gebaüdes ist ziemlich komplex: der Dienstblock<br />

liegt im Mittelpunkt der Struktur <strong>und</strong> die Wohnungen<br />

sind mit 2 Geschossen zwischen ihnen eingeklemmt.<br />

das Hochhause mit die Umgebung<br />

R. Tragstruktur<br />

L. Baustelle<br />

U. Schnitt<br />

Veranda<br />

kanchanjunga, bombay • charles correa<br />

39


Wohnhochhaus, Interbau 57, 52m<br />

Hansaviertel, Berlin<br />

J.H. van den Broek & J. Bakema, 1957<br />

Das sechzehngeschossige Hochhaus der niederländischen<br />

Architekten J.H. van den Broek <strong>und</strong> J.B. Bakema gehört zu<br />

den 5 Punkthochhäusern, die am nördlichen Rand des Hansaviertels<br />

entstanden.<br />

Das Objekt wurde erst 1960 fertig gestellt, 2 Jahre nach<br />

der Interbau, wurde aber schon im Ausstellungskatalog mit<br />

Gr<strong>und</strong>riss <strong>und</strong> Modellansicht vorgestellt.<br />

Es hat eine Gr<strong>und</strong>fläche von 20 x 24 m, eine Höhe von 52 m<br />

<strong>und</strong> beherbergt 73 Wohnungen: 24 Einzimmerwohnungen mit<br />

36 m² <strong>und</strong> 48 Dreizimmerwohnungen mit 92 m², sowie eine<br />

55m² große Hausmeisterwohnung.<br />

Erschließung<br />

Das Gebäude verfügt über sechs Flure, an denen jeweils 12<br />

Wohnungen liegen: Vier Ein-Zimmerwohnungen im gleichen<br />

Geschoß wie die Korridore <strong>und</strong> acht Drei-Zimmerwohnungen<br />

auf halbem Geschoss darüber/darunter liegend, die durch<br />

eine kleine Treppe vom Korridor aus zu erreichen sind.<br />

So kommt das Gebäude mit nur sechs dieser Mittelgänge<br />

<strong>für</strong> die 16 Stockwerke aus, das das Halten der zwei Aufzüge<br />

somit erheblich reduziert. Die Flure enden im Norden an der<br />

Nottreppe, im Süden an einer Loggia.<br />

Es entstehen folglich zusammengehörende Pakete von drei<br />

Geschossen auf der einen, <strong>und</strong> zwei weiteren, um ein halbes<br />

Geschoss versetzten Geschossen auf der anderen Seite.<br />

Vertikalschnitt durch das Gebäude: Die Gänge (schwarz, vom Zentrum versetzt)<br />

versorgen jeweils 5 Geschosse (3 ganze & 2 um ein halbes Geschoss versetzte<br />

dazwischen liegende Geschosse). Entsprechende Wohnungen sind grau.<br />

40<br />

hochhausbeispiele


Wohnungsaufbau<br />

Die Ein-Zimmerwohnungen setzen sich aus einem Wohn- <strong>und</strong><br />

Schlafzimmer mit Kochnische, sowie mit getrenntem WC zusammen,<br />

verfügen aber über keinen Aussenraum, abgesehen<br />

von der gemeinschaftlich genutzten Dachterasse <strong>und</strong> der<br />

direkt am Korridor liegenden Kinderspiel- & Sonnen-Loggien.<br />

Die Dreizimmerwohnungen hingegen beinhalten<br />

Wohnzimmer mit eigener Loggia <strong>und</strong> Küche im ersten Geschoss<br />

(um ein halbes Geschoss nach unten oder oben zum<br />

Korridor versetzt), <strong>und</strong> ein minimal breites Kinder- sowie auch<br />

ein grösseres Schlafzimmer mit zugehörigem Bad im zweiten<br />

Geschoss. Dabei ist die Abfolge öffentliche Wohnzimmer mit<br />

Loggia - privatere Schalfzimmer bewusst gewählt, <strong>und</strong> ihre<br />

Trennung geschickt anhand des Levelversprungs ohne weitere<br />

Trennelemente erreicht.<br />

Von Vorteil <strong>für</strong> sowohl die Querlüftung als auch die<br />

Belichtung ist die beidseitige Orientierung der Drei-Zimmerwohnungen,<br />

die durch das intelligent angewandte Split-Level-<br />

System erreicht wird.<br />

Eingangs- <strong>und</strong> Wohnzimmer mit davor verlaufender Loggia<br />

Konstruktion<br />

Der Stahlbetonkasten des Treppenhauses übernimmt zusammen<br />

mit unbewehrten Betonwandschotten die Aussteifung.<br />

Zusätzlich sind zur Aufnahme der Vertikallasten Stützen<br />

angeordnet.<br />

Die Außenwände sind mit vorgefertigten Betonplatten verkleidet.<br />

Isometrie des Wohnungsaufbaus<br />

Quellennachweis:<br />

„Interbau Berlin 1957“, Amtlicher Katalog, 1957<br />

„Wiederaufbau Hansaviertel Berlin“, 1957<br />

Internet: www.wikipedia.de, www.archinform.de, www.berliner-hansaviertel.de<br />

zusammengestellt von Romanos Tsomos<br />

Geschoss mit zentralem Aufzugskern,<br />

Flur, Fluchttreppe, Loggia, 1-Z-Wohnungen<br />

& Eingang zu 3-Z-Wohnungen<br />

Modellansicht<br />

wohnhochhaus hansaviertel, berlin • van den broek & bakema<br />

41


IJ-Toren Amsterdam<br />

1993 - 1998<br />

Amsterdam - Oostelijke Handelskade<br />

Architekt: Willem Jan Neutelings / Neutelings Riedijk<br />

Lage:<br />

Die Oostelijke Handelskade ist die längste der Hafeninseln<br />

<strong>und</strong> wurde ursprünglich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

zur Landung großer Ozeandampfer angelegt.<br />

Der Turm bildet den Abschluss der Inseln <strong>und</strong> gliedert sich direkt<br />

an eine alte 200 m lange Kakao- <strong>und</strong> Kaffeelagerhalle an,<br />

welche ebenfalls 1993-98 von dem Büro Neutelings Riedijk zu<br />

einem Ladenzentrum umgestaltet wurde.<br />

Mit seinen 20 Geschossen ist er das höchste Gebäude der<br />

Insel <strong>und</strong> entzspricht genau ihren Masterplanrichtlinien.<br />

42<br />

hochhausbeispiele


Um den innenliegenden Aufzugsturm sind jeweils vier Wohnungen<br />

angeordnet.<br />

Die Einschnitte in die Fassade führen dazu, dass die Gr<strong>und</strong>risse<br />

der Wohnungen stark variiren. Insgesamt entstehen so<br />

68 Wohneinheiten mit 20 verschiedenen Gr<strong>und</strong>rissen. Vom<br />

kleinen Apartment bis zur großzügigen Maisonette-Wohnung<br />

mit Dachterasse.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner skulpturalen Erscheinung wird der IJ Turm<br />

von den Bewohnern auch „Käsestück“ genannt.<br />

ij toren, amsterdam • neutelings/riedijk<br />

43


Main Plaza, 88m<br />

W.-v.-Cronberg Platz, Sachsenhausen, Frankfurt am Main<br />

Hans Kollhoff, 2001<br />

Ufferpanorama - Die gotische Wirkung ist durch die schlechten Proportionen<br />

verloren - der Turm ist einfach nicht hoch genug<br />

Das Gebäudedesign geht auf den Idealtypus der New Yorker<br />

Hochhäuser aus dem Jahre 1930 zurück. Der Turm trägt eine<br />

dunkelrote Steinfassade <strong>und</strong> goldene Spitzen.<br />

Nutzung<br />

Der Turm funktioniert teilweise als Hotel <strong>und</strong> weniger auch<br />

als Wohnhaus. Diese Kombination von Hotel <strong>und</strong> Apartments<br />

stellt anspruchsvollen Gästen Zimmer <strong>und</strong> Suites meist <strong>für</strong><br />

mehrere Wochen oder Monate zur Verfügung. Man muss<br />

sagen, dass die Zahl der Wohnungen ist jedes Jahr niedriger.<br />

Wahrscheinlich sind die komplizierte Gr<strong>und</strong>risse wie auch<br />

die hohe Miete nicht so günstig <strong>für</strong> längeres Leben. Zu dem<br />

Schnitt<br />

Ziegelfassade <strong>und</strong> „ gotische“ Spitze<br />

44<br />

hochhausbeispiele


luxuriäsen Leben braucht man natürlich auch 24-St<strong>und</strong>en<br />

Concierge-Service oder der Health-Club mit Schwimmbad<br />

<strong>und</strong> Massage.<br />

Struktur<br />

Das Gebäude hat Stahlbetonkern <strong>und</strong> tragende Aussenwände.<br />

Die „gotische“ Wirkung war <strong>für</strong> den Autor mehr wichtiger<br />

als die Funktionalität, was ist aber bei Postmoderne ganz<br />

normal.<br />

Gotischer Turm als inspiration <strong>für</strong> Hochhäuser. 1. Ulmer Münster, 1377, 161 m; 2.<br />

Chicago Tribune, 1922, 141 m; 3. Main Plaza, 2001, 88 m<br />

Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss<br />

Gr<strong>und</strong>riss Obergeschoss. Die Symetrie<br />

<strong>und</strong> Grosszügichkeit kann man<br />

leider nicht in allen Etagen finden.<br />

Die goldene Krone des „Romantikturmes“<br />

Edles Luxusapartment - 1,5 Zimmer,<br />

33 qm, 11.OG - nur € 3.876,- / Monat<br />

Gr<strong>und</strong>riss Dachterrasse<br />

zusammengestellt von Ondřej Rys<br />

main plaza, frankfurt/main • hans kollhoff<br />

45


Marina Towers<br />

Marina city, Chicago‘s Loop<br />

Bertrand Goldberg, 1964<br />

Die Marina Towers wurden<br />

zwischen den Jahren<br />

1960 - 1964 errichtet. Der<br />

Komplex beinhalte auch<br />

zwei Wohntürme. Sie sind<br />

die ersten Wolkenkratzer,<br />

die in sich das reine Wohnen<br />

beherbergten. Jeder Turm<br />

hat ein Parkhaus von<br />

zwanzig Stockwerken <strong>und</strong><br />

aufbauend vierzig Stockwerke<br />

Wohnungen. Sie wurden<br />

aus gänze aus Stahlbeton<br />

errichtet.<br />

Blick von der Stadt Chicago <strong>und</strong> Marina city towers.<br />

46<br />

hochhausbeispiele


Fassade<br />

Die Fassade des Gebäudes wirkt sehr markant <strong>und</strong> ist auch<br />

ästhetisch sehr ansprechend. Leider bildet sie auch große<br />

Probleme. Energieverlust <strong>und</strong> Wärmebrücken gibt es in<br />

jedem Stockwerk.<br />

Idee war, die Fassadenstruktur nach außen zu wiederholen.<br />

Die geschaffene Hülle sollte der Belüftung <strong>und</strong> Reinigung der<br />

Luft zugute kommen. Sie ist über drei bis fünf Stockwerke<br />

offen. Die unten eintretende Luft steigt hoch <strong>und</strong> kommt<br />

nach über zehn Meter wieder aus dem Gebäude. Ein nach<br />

ähnlichem Prinzip funktionierendes Fassadenelemnt wurde in<br />

diesem Workshop entwickelt.<br />

Stuktur <strong>und</strong> Form<br />

Schinitt <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>iss von ein Turm<br />

Der Stahlbeton - Körper könnte als Speicher <strong>für</strong> die<br />

gewonnene Energie gebraucht werden. Vor allem der Kern<br />

wäre dieser Aufgabe gut gewachsen.<br />

Goldberg dachte es gibt viele Vorteile im kreisförmig<br />

Gebaude; die aerodinamische qualität; die structurale<br />

equidistanc von centrum, <strong>und</strong> deswegen glichmässig<br />

Verhaltung.<br />

Detail von Fassade.<br />

Vierzig Stockwerke Wohnungen;<br />

450 appartaments<br />

Parkhaus von zwanzig Stockwerken<br />

450 parlplätze, eine pro Wohnung.<br />

mariana towers, chicago • bertrand goldberg<br />

47


Neue Vahr, 60m<br />

Neue Vahr, Bremen<br />

Alvar Aalto, 1963<br />

Das Gebäude stellt ein höhe gekenntzeichneter Baukörper <strong>für</strong><br />

das ganze Viertel der letzten Fünfziger Jahren dar; eine städtebauliche<br />

Dominante.<br />

Es geht um 22 Geschosse <strong>und</strong> 189 Wohneinheiten.<br />

Jede Etage enthält an den Enden zwei 2-1.5 Zimmer-Wohnungen<br />

<strong>und</strong> dazwischen sieben 1 Zimmer-Wohnungen.<br />

Sie sind nämlich vor allem <strong>für</strong> Paare <strong>und</strong> Einzelne.<br />

Lageplan des Entwurfes innerhalb des Viertels. M 1:2000<br />

Das Wohnhochhaus weist die Wahrnehmung des Viertels hin. Ein organisches<br />

Kennzeichen markiert die Landschaft. Wie in Berlin gewinnt Grün <strong>und</strong> freie Fläche<br />

wichtige Bedeutung. Die moderne Architektur wird in diesem Fall gut dargestellt.<br />

Einkaufzentrum des Viertels. Einige Wohnungen <strong>und</strong> die Gemeinsamräume jedes<br />

Geschosses können hierhin blicken.<br />

48<br />

hochhausbeispiele


1- Wohneinheiten<br />

Die Wohnungen sind nach Westen <strong>und</strong> Südwesten gerichtet.<br />

Sie gewinnen an Weite durch die Verbreiterung der Fensterfront,<br />

denn sie sind V-förmig. Die Hälfte der Glasfront wird<br />

von einer trapezförmigen Loggia eingenommen. Die Erschließungszone<br />

erstreckt sich entlang der Ostseite. In dem breiteren<br />

Anteil befinden sich der Wohn- <strong>und</strong> Schlafraum, die völlig<br />

Licht bekommen, <strong>und</strong> in dem engeren ersten Anteil finden<br />

Platz Eingangsflure Bäder <strong>und</strong> Abstellräume; die Küche liegt<br />

normalerweise dazwischen.<br />

Aalto versuchte ein Allraum im Zentrum des Hauses zu bilden,<br />

aber auf die Schiebetueren vor den Schlafnischen wurde leider<br />

verzichtet. Die Geräte werden an den Wänden angeordnet.<br />

Gr<strong>und</strong>riss einer Wohnung, 1:100. Die<br />

Küche wird am Anfang gestellt. Der Eingang<br />

ist direkt in Achse mit dem zentralen<br />

Bereich. Die Loggia ist vom Wohn<strong>und</strong><br />

Schlafbereich zugänglich.<br />

Das Aussehen von draussen ist<br />

schön. Interessant wird der Kontrast<br />

zwischen die Fenster aus Holz <strong>und</strong><br />

die weissen vorfabrizierten Panelen.<br />

Gr<strong>und</strong>riss des Normalgeschosses, 1:500.<br />

Wegen des besonderen engen <strong>und</strong> langen Raum ist die Anordnung der verschiedenen<br />

Nutzungen sehr aufgeräumt. Der Bad <strong>und</strong> die Küche werden gut vereinigt.<br />

Der Eingangstür liegt in Achse mit dem Fenster des offenen Wohnbereich, <strong>und</strong> stellt<br />

der engste Anteil des V-förmigen Raum dar.<br />

Der Aussenraum enthält den spitzen Winkel der Gestaltung; der Schlafbereich wird<br />

rechtwinklig angeordnet.<br />

Aalto entschied lieber die Sonne des Nachmittag <strong>und</strong> Abend <strong>für</strong> die Wohnungen,<br />

wobei am besten Paare <strong>und</strong> Einzelne wohnen.<br />

neue vahr, bremen • alvar aalto<br />

49


2- Erschliessung <strong>und</strong> Tragwerk<br />

Die Erschliessung liegt in der nordöstlichen Seite des Gebäudes.<br />

Es ist ein Parallelepiped, wobei zwei Aufzüge, zwei<br />

Treppenräume <strong>und</strong> der Laubengang Platz finden <strong>und</strong> gut verb<strong>und</strong>en<br />

werden. Der innenliegende Laubengang geht in einen<br />

Gemeinschaftraum im Süden über, wobei viele natürliche Licht<br />

hereinkommt.<br />

Der Blick ist auf das Ladenzentrum, die andere Häuser des<br />

Viertels <strong>und</strong> zwei künstliche Seen.<br />

Es gibt auch einen Gemeinschaftsraum im Dachgeschoß, verb<strong>und</strong>en<br />

mit einer Aussichtsterrasse.<br />

Wegen der Entwicklung der Einheiten <strong>und</strong> trotz der grossen<br />

Anzahl ist die horizontale Verteilerzone klein gehaltet worden.<br />

Der Tragwerk handelt um Wandscheiben aus Stahlbeton.<br />

Sie begrenzen die Räume der Wohnungen <strong>und</strong> weisen die Bewegung<br />

der Gr<strong>und</strong>riss hin.<br />

Gr<strong>und</strong>riss des Erdgeschosses, M 1:500<br />

Der Eingang liegt in einer zentralen Scheibe <strong>und</strong> die Halle entwickelt sich in dem<br />

südlichen Anteil der Fläche, wobei die letzen drei Scheibe liegen. Der Eingangsbereich<br />

fuhrt einfach in die vertikale Erschließung, wo zwei Aufzüge <strong>und</strong> der Haupttreppenraum<br />

liegen.<br />

Die tragende organischen Wandscheibe finden sich am Anfang <strong>und</strong> Ende der ihren<br />

ganzen Entwicklung, damit freier Raum inszwischen liegen kann.<br />

Der orthogonale Spiel zwischen die Scheibe <strong>und</strong> die Erschließungsfläche kennzeichnet<br />

das Gebäude .<br />

In der linken Seite befinden sich die<br />

Gemeinschafträume. Seltsam ist die<br />

Treppenverbindung zwischen die Aufzügestelle<br />

<strong>und</strong> die Wohngeschosse.<br />

Die Seite Nord-Osten. Die grossen<br />

Aussenräume gehören zu dem Gemeinsamraum<br />

<strong>und</strong> zu dem zweiten<br />

Rettungswegesbereich<br />

50<br />

hochhausbeispiele


3- Fassade<br />

Der Projekt zeigt eine klare Hierarchie. Die Südwestfassade,<br />

wobei die Wohnungen sich öffnen, erscheint leicht offen <strong>und</strong><br />

bewegt, <strong>und</strong> die andere Seite sieht wie schwer <strong>und</strong> geschlossen.<br />

Trotz der Anwahl der Wohneinheiten <strong>und</strong> trotz die Öffnungsflächen<br />

verschiedenen Winkel <strong>und</strong> Länge haben, sieht<br />

die fassade einheitlich aus.<br />

Verstärkt wird die horizontale Entwicklung. Die Zeile der Brüstungen,<br />

die aus vorfabrizierten Sichtbetonelementen gebildet<br />

werden, sind fortlaufend.<br />

Die Fenster der Wohnräume <strong>und</strong> die Aussenräume markieren<br />

die Fläche; der kleine Unterschied zwischen die Höhe dieser<br />

zwei Elementen leicht weist die bewegung nach links oder<br />

rechts hin. Die Anordnung der Aussenräume wird spiegelbildlich<br />

nämlich gebildet. Es gibt quasi zwei Flügel von dem zentralen<br />

Wandscheib verteilt.<br />

1- Wohneinheiten<br />

Durch die Besonderheit eigenes Wohnraums kann man<br />

das Konzept des Gebäudes gut wahrnehmen.<br />

Bei Ein-<strong>und</strong> Zweizimmerwohnungen wird wichtig, wie<br />

frei <strong>und</strong> angenehm die Verbindung zwischen Schlaf<strong>und</strong><br />

Wohnraum ist.<br />

2- Erschließung <strong>und</strong> Tragwerk<br />

Die Erschließung sollte ein klares Kennzeichen sein,<br />

sichtbar in seinem Einheit, natürlich belichtet; ein Gemeinsamraum<br />

kann die Nachbarschaft helfen <strong>und</strong> eine<br />

bessere Beziehung mit dem Aussenbereich vermitteln.<br />

Die tragende Struktur soll die Entwicklung der Räume<br />

führen. Man braucht die Scheibe, wobei die Kerne der<br />

Gestaltung liegen.<br />

3- Fassade<br />

Die Erleichterung der Fassade wird durch den Spiel<br />

von Fenster <strong>und</strong> Aussenräume erreicht. Bei diesem<br />

Maßstab braucht man dass das Gebäude wenig schwer<br />

wird.<br />

Literatur<br />

-Mehrgeschossiger Wohnbau, Karl Wilhelm Schmitt, 1966 Stuttgart, Seite 160-161<br />

-www.aalto-ausstellung.de<br />

-www.bremen.de/sixcms/detail<br />

Man nimmt vor allem von unten die horizontale Entwicklung der Oberfläche wahr.<br />

zusammengestellt von Valentino Ceccobelli<br />

neue vahr, bremen • alvar aalto<br />

51


Romeo & Juliet, 60m 15-36m<br />

Schozacher Straße 40 <strong>und</strong> Schwabbacher Straße 15<br />

Zuffenhausen-Rot, Stuttgart<br />

Hans Scharoun & Wilhelm Frank,1955-1959<br />

1- Die Persönlichkeit der Architektur.<br />

Romeo & Juliet haben sicherlich eine bedeutsame Vorstellung,<br />

die klar <strong>und</strong> einzigartig ist. Der Project musste eingefügt werden,<br />

wobei die Nachkriegssiedlung Zuffenhausen-Rot schon<br />

realisiert worden war; „die beherrschenden Türme fehlen“,sagte<br />

Scharoun. Die Hochhäusern werden Ausgangspunkte <strong>für</strong> den<br />

Viertel, der allein ziemlich gleichmässig <strong>und</strong> anonymous war,<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> den alten Ortskern der Stadt, mit dem der Gr<strong>und</strong>stück<br />

in direkter Blickbeziehung ist.<br />

Am Erdgeschoss von Romeo liegen Läden, Cafè, ein Restaurant<br />

über dem Garagenhof. Eine Schule <strong>und</strong> Haltenstelle sind<br />

nah, so dass man einen zentralen Ort schafft, funktional <strong>und</strong><br />

gestalterisch, sowohl <strong>für</strong> die gesamte Siedlung als auch <strong>für</strong> die<br />

Eigentümergemeinschaft.<br />

Der Architekt sucht nach organischem Charakter <strong>und</strong> Verschiedenheit<br />

mehr als möglich. Er ist gegen die sistematische<br />

Wiederholung von Architektur <strong>und</strong> Wohntypologien, Tätigkeit,<br />

die so viel benutzt war.<br />

Der Kontrast zwischen die zwei Gebäuden ermöglicht ein<br />

endliches formales Dialogue, in dem sich die grüne Platz dazwischen,<br />

Julietshof <strong>und</strong> die Fassadeloesungen am besten<br />

zeigen.<br />

Die Farben der Oberflächen, das merkwürdige Form der Balkonen,<br />

die Laubengänge von Juliet, die Fenster, die spiralische<br />

Entwicklung von Juliet sowie die Atelierdächer markieren<br />

die Landschaft.<br />

Die zwei Hochhäuser zeigen noch heute ihre Bedeutung, wobei<br />

der Viertel im Laufe der Jahren aufgewachsen ist.<br />

Ansicht des Komplexes. Die Hochhäuser stellen sich als originälle Ausgangspunkte<br />

des Viertels vor.<br />

Von rot bis rosa wird die Höhe der<br />

Volumen niedriger.<br />

Romeo liegt eigentlich an der Ecke<br />

des Viertels <strong>und</strong> der Strassenkreuzung<br />

52<br />

hochhausbeispiele


2- Raumkonzept.<br />

Der Raumkonzept ist am wichtigste. Der strukturelle System<br />

wird von dem Raumkonzept untergeordnet; die Vereinigung<br />

der Raumeinheiten schafft den Struktur jeder Wohnung.<br />

Deshalb wird das Entwerfen der Wohnungen so interessant,<br />

den Art die Räume sicheinander zu beziehen.<br />

Die Tragwerke handeln um tragende Mauern, die den Raum<br />

in verschiedenen Ecken lebendig gestalten.Die Vinkeln werden<br />

gekürzt <strong>und</strong> der gesamte strukturelle Komplex kann auch<br />

übertrieben aussehen, aber man bemerkt sowieso einen räumlichen<br />

Kraft.<br />

Die Aktivität in den Räumen wird der erste <strong>und</strong> wichtigste Bedarf<br />

zu schützen. Die Räumen entwickeln sich je nach den inneren<br />

Notwendigkeiten. Die Zimmer haben unterschiedlichen<br />

Gestalte wobei die rechte Vinkel sehr selten liegt. Ziel ist den<br />

Personen ermöglichen in laufe der Zeit immer verschiedenen<br />

Erfahrungen zu schaffen.<br />

Der Licht <strong>und</strong> die verschiedenen Vinkeln spielen eine wichtige<br />

Rolle <strong>für</strong> das Gefühl der Bewegung der Wohnräume.<br />

3- Wohnungs-mix <strong>und</strong> Charakter.<br />

Die Qualität der Wohnflächen mit ihren unterschiedlichen Aussichten<br />

<strong>und</strong> inneren Verbindungen ist vielleicht das beste Element<br />

des Entwerfen.<br />

Das Variation der Wohntypologien <strong>und</strong> Quadratmeter hat eine<br />

gute sozialle Mischung vermittelt, sowie die Läden <strong>und</strong> Gardens<br />

im Erdgeschoss verbinden das Gebäude an den öffentlichen<br />

Tätigkeiten.<br />

In Romeo liegen 1 bis 3 schlafräumen in jeder Wohnung je<br />

Geschoss. Zum Paradox hat Romeo mehrere Komplexität in<br />

dem Gr<strong>und</strong>risse als Juliet, die aussen sich reich von Unterschiede<br />

zeigt, während ihre Wohneinheiten immer diegleiche<br />

im Gr<strong>und</strong>risse sind. An Seite Ost hat Romeo auch eine Spalte<br />

von Duplexwohnungen, wobei die Wohnräume unten <strong>und</strong> die<br />

Nachträume oben liegen.<br />

Die Wiederholung wird vermeiden, wobei das Möglich ist; jedes<br />

Element wird als spezieller Fall geschaffen. Jede Ecke der Zimmern<br />

wird berücksichtigt; die Möbeln werden eingestellt wobei<br />

an den Wände möglich ist, um die Verbindungsräume zu freien.<br />

romeo & julia, stuttgart • hans scharoun & wilhelm frank<br />

53


4- Aussenräume.<br />

Fast die ganze Wohneinheiten haben ihre private Aussenraum.<br />

Julietsfläche enthalten alle diese Lösung.<br />

Im Romeo haben 4 Wohnungen von den 6 jedes Geschoss<br />

ihre Balkon. Die Typologie ist immer die gleich: seltame von<br />

einer Linie <strong>und</strong> einer Kurve begrenzte Fläche, die als Appendix<br />

der Wohnräumen wie Keil der Luft eingestellt werden.<br />

Das lange Hervorstehen ermöglicht ein weitere Vinkel von<br />

Aussicht zu haben. Seitige Elementen schützen die Terrasse<br />

vom Wind <strong>und</strong> vermitteln mehrere Privacy.<br />

Die Entwicklung dieser Balkone wird überhaupt wichtig <strong>für</strong> die<br />

gesamte Verständis der Architektur. In Juliet wird das das prinzipielle<br />

Kennzeichen des Gebaeudes, das dazu mit den verschiedenen<br />

Farben der aussenen Oberflächen zeigen möchtet,<br />

wie der Zusammenhang mit öffentlichem <strong>und</strong> privatem<br />

Leben fest sein kann.<br />

5- Erschliessung.<br />

Die Vorschlaege der Architekten zum Thema Erschliessungen<br />

sind in den zwei Gebäuden ganz verschiedene Geschichte.<br />

Offen, lang <strong>und</strong> weit belichtet sind die Laubengänge in Juliet,<br />

während ziemlich geschlossen, kurz <strong>und</strong> dunkler sind die Korridor<br />

in Romeo.<br />

Auf jedem Fall sind die notwendige Elementen alle dabei: drei<br />

Aufzüge, prinzipielle Treppe <strong>und</strong> Nottreppe, Mull- <strong>und</strong> Putzfläche.<br />

In beiden Gebäuden sind die prinzipielle vertikalen Verbindungen<br />

im Mittel der Gr<strong>und</strong>risse, damit die ganze Wohnungen<br />

besser erreicht werden können. In Juliet findet Platz eine<br />

größe belichtete Halle, von denen die Laubengänge wie zwei<br />

lange Arme starten das ganze Hof umzudrehen <strong>und</strong> die einzelnen<br />

Wohntüren zu erreichen.<br />

Man bemerkt klar die Sichtbarkeit dieser Elementen <strong>und</strong> aller<br />

ersten Wohneingänge.Obwohl die Wohntypologien regelmässig<br />

seien, wird geholfen die Leute einander zu sehen wegen<br />

der interessanten Entwicklung der Erschliessungen.<br />

Die Vinkeln des Aussicht ist sicherlich<br />

weiter als 180°. Der seltame Form der<br />

Wohnräume findet in den Balkonen die<br />

endliche Spitze seiner Bewegung.<br />

Die Konkavität der Aussenräume, die<br />

sich geschaffen werden, kann probleme<br />

fuer die Intimität geben, oder auch<br />

einfach die Beziehungen zwischen die<br />

Leute anzutreiben.<br />

Die stellen die Spitze der Konkavitäten<br />

dar, die sich im Fassade entwickeln.<br />

Die unterschiedliche Farben des<br />

Oberfläche markieren den Kontrast<br />

mit den weissen kantigen Ränden der<br />

Balkone.<br />

Die Beleuchtung kommt durch die Halle<br />

aus dem Südenseite.<br />

Allerdings haben die orizontalen Verbindungen<br />

auch genug Licht <strong>und</strong> Luft<br />

<strong>für</strong> eine angenehme Behaglichkeit.<br />

Die lezte Wohnungen sind ca.30m<br />

weit von den zentralen Treppen, ein<br />

bisschen zu viel; <strong>für</strong> unserem Entwurf<br />

müssen diese Abstände wenig sein.<br />

Laubengänge des Eingangshof von<br />

Juliet. Man sieht die Glasfassade des<br />

zentralen Halle <strong>und</strong> die organische Entwicklung<br />

der Verbindungen.<br />

Man kann die Beleuchtung der Hallen<br />

wahrnehmen.<br />

Gruen, Bäume <strong>und</strong> ein Brunnen liegen<br />

im Hof.<br />

54<br />

hochhausbeispiele


1- Persönlichkeit der Architektur: das Kennzeichen des<br />

Hochhauses ist sehr wichtig, damit das Gebäude seine<br />

Identität haben <strong>und</strong> einen Ausgangspunkt <strong>für</strong> den Viertel<br />

sein könnte.<br />

2- Das Raumkonzept: der Raum <strong>und</strong> die Wohnung müssen<br />

von innen nach aussen gestaltet werden. Unterschiedliche<br />

räumliche Erfahrungen sollten im Lauf der Zeit gegen<br />

übertriebene Gestaltswiederholung vorgeschlagen werden.<br />

3- Das Wohnungsmix: jedes Geschoss sollte die ganzen<br />

unterschiedlichen Wohntypologien enthalten. Ausser<br />

einem warscheinlich positiven Einfluss ueber soziologischen<br />

Aspekte könnte das zulassen, interessanten <strong>und</strong><br />

originellen Fassadelösungen zu entwickeln.<br />

4- Aussenräumen: sie können erfolgreich beiden als Appendix<br />

der Wohnflächen <strong>und</strong> als nutzlichen Verbindungsflächen<br />

zwischen Schlaf- <strong>und</strong> Wohnräumen werden.<br />

Sie müssen erlebt werden. Eine gute Einstellung kann lebendig<br />

<strong>und</strong> angenehm die Wohnraum machen, sowie weiter<br />

als möglich den Aussicht erlauben. Dagegen kann es<br />

einfach problematisch werden über die architektonischen<br />

Proportionen,die berühigungsbedarfe <strong>und</strong> die Windexpositionen,<br />

wenn die Terrassen so external <strong>und</strong> an Verkehrsseite<br />

eingestellt werden.<br />

5- Erschliessung: die Beleuchtung von Hallen, Korridoren<br />

<strong>und</strong> Laubengängen ist am wichtigste um Aufenthaltsqualitaeten<br />

zu erreichen. Eine einzigartige Gestalt <strong>und</strong> Entwicklung<br />

hilft sie erfahren zu werden. Das Schema von Julia<br />

könnte in wenigem Masse gearbeitet werden, <strong>und</strong> das von<br />

Romeo braucht mehr Beleuchtung <strong>und</strong> Identität.<br />

Literatur<br />

-Hans Scharoun, Peter Bl<strong>und</strong>ell Jones, <strong>London</strong> 1995, seite 123-130<br />

-Hans Scharoun, Joerg Kirschenmann Eberherd Syring, Stuttgart 1993 seite 206-7<br />

-Hans Scharoun, Peter Pfankuch, Berlin 1974 seite 232-239<br />

-Hans Scharoun, Ausstellung des Kreises Eutin in Timmendorfer Strand 1969<br />

Zusammengestellt von Valentino Ceccobelli<br />

romeo & julia, stuttgart • hans scharoun & wilhelm frank<br />

55


Wohnhochhaus Theresienhöhe, 43m<br />

Theresienhöhe Nord, München<br />

Otto Steidle, 2002<br />

Gr<strong>und</strong>riss 9. Obergeschoss, genordet, M 1:500<br />

Das in den letzten Jahren bedeutendste städtebauliche<br />

Projekt im Zentrum von München ist das auf dem alten Messegelände<br />

entstandene Viertel Theresienhöhe. Otto Steidle,<br />

der 1997 als Sieger aus dem dazugehörigen Wettbewerb<br />

hervorging, entwickelte den Masterplan <strong>für</strong> dieses Gebiet<br />

zu dem auch der 15-geschossige Wohnturm gehört. Dieser<br />

ersetzt symbolisch den in den 60-iger Jahren abgerissenen<br />

Messeturm <strong>und</strong> setzt ein Zeichen <strong>für</strong> die neue Entwicklung.<br />

Beim Anblick, des auch „Park Plaza“ genannten Turmes,<br />

fallen die geschossweise verspringenden Balkone auf.<br />

Ausschnitt Fassade Süd-Ost<br />

Durch ihren Versatz entsteht ein interessantes Raumgefüge,<br />

zum Teil ein-, zum Teil zweigeschossig, das durch auskragende<br />

Gebäudeteile unterstützt wird. Doch bringt die Nähe <strong>und</strong><br />

Einsehbarkeit der Balkone ein gewisses Konfl iktpotential mit<br />

sich, das laut dem Architekten in der Stadt von vornherein<br />

gegeben ist.<br />

Die Farbgestaltung der Fassade in Orange- <strong>und</strong> Gelbtönen<br />

unterstützt die lebendige Wirkung des Gebäudes, das bei<br />

Nacht durch eine Lichtinstallation in den Treppenhäusern<br />

<strong>und</strong> dem zweigeschossigen Foyer in bunten Farben erstrahlt.<br />

56<br />

hochhausbeispiele


Ansicht Ostfassade Längsschnitt, M 1:750<br />

So betont der Wohnturm durch seine Architektur <strong>und</strong> Farbensprache,<br />

besonders im Gegensatz zu den angrenzenden Bürogebäuden,<br />

den Aspekt der lebendigen bewohnbaren Stadt.<br />

Man betritt das Gebäude durch einen zweigeschossigen<br />

Eingangsbereich, der durch eine computergeschützte Zugangskontrolle<br />

geschützt wird. Die ersten beiden Geschosse<br />

beherbergen eine großräumige Kinderkrippe, die ein hohes<br />

Maß an öffentlicher Nutzung in den Hofbereichen garantiert.<br />

Die Regelgeschosse haben ein Ausmaß von 25 m auf 15m<br />

<strong>und</strong> sind mit der Längsseite nach West-Ost ausgerichtet.<br />

Jeder Wohnung ist ein 10 m² großer Balkon als vorgehängter<br />

Garten zugeordnet. Die unteren Stockwerke sind in kompakte,<br />

stützenfreie Zweizimmerwohnungen aufgeteilt, während<br />

die oberen Etagen größere, teils loftartige Drei- bis Fünfzimmerwohnungen<br />

bieten.<br />

Bauwelt, Heft 39-40, 2003, S. 18 ff.<br />

Architektur + Wettbewerb, Wohntürme, Heft 196, S. 24 ff.<br />

zusammengestellt von Susanne Kramer<br />

wohnhochhaus theresienhöhe, münchen • otto steidle<br />

57


Torres Blancas, Madrid<br />

Adv. América, Chamartin, Mazdrid<br />

Sáenz de Oiza, 1969<br />

Das Gebäude ist aus dem Jahr 1961 <strong>und</strong> die Bauarbeiten<br />

erstreckten sich von 1964 bis 1969.Torres Blancas ist<br />

ein von einen Auftraggeber, Juan Huarte ( Eigentümer<br />

der gleichnamigen BAugesellschaft, Huarte) iniziertes<br />

Experiment, durch seien Unterstützung die spanische<br />

Vanguarde.<br />

Das Gebäude hat 25 Etagen(,81 m ) unterteilt in Wohnungen<br />

<strong>und</strong> Büros, ausserdem zwei weitere Etagen ganz oben.<br />

Eine der mittleren Etagen ist <strong>für</strong> die generellen Instalationen<br />

reserviert <strong>und</strong> in letzte obergeschosh gibt es einen Pool.<br />

Entgegen seinem namen, handelt es sich um einen einzigen<br />

Turm, der auch nicht weiss ist, sondern grau, aus Beton.<br />

Die Bezeichnung bezieht sich auf das Original projekt von<br />

Saenz de Oiza, in dem es um zwei Gebäude aus Marmor<br />

ging.<br />

El Croquis 32-33.MONOGRAFIA .Francisco Sáenz de Oíza z<br />

58<br />

hochhausbeispiele


Die Struktur<br />

Die aktuelle Gr<strong>und</strong>iss<br />

Die Struktur des Gebäudes ist aus Stahlbeton, im Gebäude<br />

gibt es keine Säulen. Die Tragflächenfunktionen werden<br />

durch die Ausserwände <strong>und</strong> die vertikale innere Struktur<br />

innerhalb der Elemente gewährleistet.<br />

Diese Änderung ermöglichte eine freire Gestaltung des<br />

Gr<strong>und</strong>isses in organischere Räume.Letzendlich sind es hohle<br />

Zylinder. Die Balkone un Bäder, einander verb<strong>und</strong>en sind,<br />

dass die aussteinfung des Gebäudes gewährleisster wird.<br />

Entgegen seinem namen, handelt es sich um einen einzigen<br />

Turm, der auch nicht weiss ist, sondern grau, aus Beton.<br />

Die Bezeichnung bezieht sich auf das Original projekt von<br />

Saenz de Oiza, in dem es um zwei Gebäude aus Marmor<br />

Es ist <strong>für</strong> das Profil der Stadt nicht mehr entscheidend, in<br />

seiner Umgebung gibt es schon viele hohe Häuser, die es<br />

nicht ermöglichen, dass man dieses Haus gut sieht.<br />

El Croquis 32-33.MONOGRAFIA .Francisco Sáenz de Oíza z<br />

torres blancas, madrid • saenz de oiza<br />

59


Trellick Tower, 98m<br />

5 Goldborne Road, W10 5PL, <strong>London</strong><br />

Ernö <strong>Goldfinger</strong>, 1967-1972<br />

1- Wohnungskonzept.<br />

Trellick hat eine Mischung von neun verschiedenen Flats <strong>und</strong><br />

Maisonettes. Die Wohnungen haben erkennbare Qualität. Sie<br />

sind voll belichtet <strong>und</strong> zeigen eine moderne <strong>und</strong> interessante<br />

Anordnung.<br />

Die beide Seiten jeder Wohnung sind immer natürlich belichtet;<br />

vor allem nach Süden sind die Innenräumen breit <strong>und</strong> an jeder<br />

Decke mit Aussenräumen verb<strong>und</strong>en.<br />

An dem Erschliessunggeschoss befinden sich die Eingänge zu<br />

den normalen Flats <strong>und</strong> Maisonettes.<br />

Maisonettes:<br />

Sie finden sich im Erschliessunggeschoss, wobei der Eingang<br />

liegt, <strong>und</strong> im Untergeschoss: Innentreppen verbinden die zwei<br />

Wohnungsetages.<br />

Oben liegt das Speisezimmer mit ausserem Balkon nach Süden<br />

ausgerichtet, <strong>und</strong> unten die Schlaf- <strong>und</strong> Wohnräume, die<br />

beiderseitig belichtet sind <strong>und</strong> nach Suden den breiteren Balkon<br />

haben.<br />

Flat:<br />

Sie finden sich immer ueber den Erschliessunggeschoss, wobei<br />

Treppen nach oben die Wohnung erreichen.<br />

Sie auch haben die belichtete beide Seiten <strong>und</strong> den langen<br />

breiten Balkon.<br />

Von oben nach unten werden die drei typologie von Flat <strong>und</strong> Maisonette dargestellt:<br />

erste Linie die Flats, zweite die Erschliessunggeschosse, dritte die untere Wohnflaeche<br />

der Maisonettes.<br />

60<br />

hochhausbeispiele


2- Erschliessung.<br />

Typisches Kennzeichen des Gebaeudes ist das Erschliessungkonzept.<br />

Ein hoeher Turm verbindet an der Ecke des<br />

Gr<strong>und</strong>stucks die zwei Gebäude von <strong>Goldfinger</strong>. Kleine Bruecken<br />

verbinden den Turm mit langen Flüre, die die Wohnfläche<br />

dienen.<br />

Die Flüre befinden sich jeder drei Geschosse; die Aufzüge machen<br />

nur die Stelle, wobei die brücken sind.<br />

Im Turm liegen die Aufzüge, die Treppen, die verschiedene<br />

Technikflaechen <strong>und</strong> ganz oben ein erkennbare plastische Gemeinsamraum.<br />

Isolierplatte aus Neoprene schützen die Brücken gegen Laerm-<br />

<strong>und</strong> Vibrationproblemen.<br />

Noch zwei Rettungswege finden sich am Ende der zwei Volumen.<br />

Die lange Fluere sind natürlich belichtet; man versuchte diese<br />

Korridore, wobei die ganze Wohnungen erschlossen werden,<br />

damit zu helfen diese besondere Räume besser zu erleben.<br />

Man Sieht so klar die Lange <strong>und</strong> die komplette Entwicklung der Verbindungsfluere.<br />

In dem Turm, der Eingagstuer fuer die<br />

Brucke. Eleganz in der Architektur.<br />

Die Verbindungsbruecke, der Turm<br />

<strong>und</strong> die Balkonen.<br />

Die Nordfassade. Die Tunnel sind leicht<br />

vorspringend: das Rhytmus wird<br />

wenig monotone. Die Decken <strong>und</strong> die<br />

Scheiben markieren hier auch die Fassade:die<br />

Fensterflaeche sind dagegen<br />

alle weiss.<br />

Der Turm ist eigentlich ein anderes<br />

Volume. Der Gemeinsamraum liegt<br />

allein ganz oben.<br />

Ein Pattern von kleinen vertikalen<br />

Fenstern belichtet die Erschliessung<br />

des Turmes.<br />

trellick tower, london • ernö goldfinger<br />

61


3- Aussenraeume.<br />

Das Fassadenkonzept verfolht die Richtung des Le Corbusier<br />

Unite‘ d‘Abitation, aber fehlt an die brise soleil Lösungen, die<br />

L.C. entwickelte.<br />

Es basiert sich um eine rationale Erosion des massiven Volumes,<br />

<strong>und</strong> die folgende Aussenräume begleiten die Nutzungen<br />

der Wohnfläche.<br />

Sie sind nach Süden ausgerichtet: die Licht kommt vollig herein<br />

<strong>und</strong> der Blick auf <strong>London</strong> ist w<strong>und</strong>erschoen.<br />

In diesem Architektur ist kaum Wind-oder Sonnenschutz vorgesehen.<br />

Die Geländer der Balkonen sind fast trasparent; man<br />

bemerkt den Mangel an Intimität vor allem bei den ersten Etages.<br />

Die Kopfteile der Decke markieren die Fassade.<br />

Es gibt bei zwei dritte der Fassadeentwicklung eine Maisonetteserie<br />

mit „pulpitbalkonen“, ein orizontales Trennen an der<br />

Vertikalität der Elementen der Fassade.<br />

Die maisonettes haben quasi insgesamt einen quadratischen Schnitt; die normalen<br />

Flats sind gut bemerkbar, sie haben die komplett langen Balkon <strong>und</strong> eine orizontale<br />

Entwicklung.<br />

Studium von Lichten <strong>und</strong> Schatten. Diese besondere Loesung von Aussenraeumen<br />

sicherlich arbeitet diesen Art von Spiel zusammen.<br />

62<br />

hochhausbeispiele


In der Lauf der Jahren hat dieser Project viele Kritike bekommen,<br />

<strong>und</strong> in den ersten zwanzig Jahren sind unerfreulichen<br />

Ereignisse passiert.<br />

Der Erschliessung Turm braucht immer Ueberwachung; der<br />

Gemeinsamraum ist unfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> unbequem zu erreichen;<br />

die Balkonen sind unheimlich; die Kinder können schwierig<br />

kontrolliert werden <strong>und</strong> problematisch ist auch <strong>für</strong> Auto Parkplätze<br />

finden.<br />

Diese sind einige der Problematike, damit sich auseinandersetzten,<br />

wenn man mit einer solchen Entwurfskala <strong>und</strong> mit diesen<br />

Lösungen arbeiten möchte.<br />

1- Wohnungskonzept.<br />

Die Aufenthaltraeume sollen alle belichtet werden,<br />

die Speisezimmer auch; einfache Anordnung <strong>und</strong><br />

Spazialitaet durch rechte Vinkel hilft am besten das<br />

Haus zu erleben.<br />

2- Erschliessung.<br />

Die prinzipielle vertikale Wege an die<br />

Wohnungen(Aufzuege) muessen dem Gebaeude einverleibt<br />

werden, jedenfalls einfacher zu erreichen.<br />

Die natuerliche Beleuchtung kann sehr angenehm<br />

sein, <strong>und</strong> die plastische Sicht der Verbindungen kann<br />

einen interessanten stilistischen Element sein.<br />

3-Aussenraeume.<br />

In dieser Skala braucht die Fassade, dass die Lochungen<br />

auch eingeschlossen werden. Es wird interessant,<br />

wenn die Fassadenpattern die unterschiedliche<br />

Nutzungen <strong>und</strong> Typologien der Wohnungen zitiert.<br />

www. housingprototypes.org<br />

www.yorkpete.co.uk/blog/2003_12_01_yorkpete_archive.shtml<br />

www.galinsky.com/buildings/trellick<br />

Warburton, Nigel, Ernö <strong>Goldfinger</strong>: The Life of An Architect, Routledge, <strong>London</strong>,<br />

2003<br />

zusammengestellt von Valentino Ceccobelli<br />

trellick tower, london • ernö goldfinger<br />

63


Hochhausbebauungspläne<br />

Unterschiedliche Herangehens- <strong>und</strong> Kontrollweisen des<br />

Hochhausbaus in 4 Deutschen Großstädten<br />

Einleitung<br />

» Entwicklung d. Technik ermöglicht Hochhausbau<br />

» Typologie Hochhaus & Problematiken:<br />

» Städtebauliche Dominante, Solitär<br />

» hoher Einfluss auf das Stadtbild (Fern- & Nahwirkung)<br />

<strong>und</strong> Stadtsilhouette<br />

» hoher Einfluss an Windwirkung, Verschattung &<br />

Verkehrsbelastung<br />

» Funktion als Orientierungspunkt, starke Symbolwirkung<br />

=> Planungsrechtliche Überlegungen & Regelungen<br />

nötig, um richtiges Umgehen mit grossem Bauvolumen<br />

zu gewähren.<br />

» Abhängig von:<br />

» Topographie<br />

» Städtebaulicher Lage<br />

» Weitere Ortspezifische Kriterien<br />

=> Unterschiedliche Herangehensweisen & Bewältigung d.<br />

Problematik, anhand stadtspezifischer Hochhausbebauungsplänen.<br />

Frankfurt am Main<br />

Fläche.<br />

248,31 km²<br />

Einwohner. 655.079 (Stand: 31. Dezember 2004)<br />

Bevölkerungsdichte. 2.595 Einwohner/km²<br />

Commerzbank Tower, 259m & Skyline Frankfurts<br />

bebauungspläne<br />

65


Rückblick Hochhausentwicklung<br />

1908 Wallservitut<br />

» Schutz alter Wallanlagen vor Bebauung<br />

» Nutzung als städtische Grünflächen<br />

1940 Zerstörung der Innenstadt & d. Bankenviertels<br />

» priv. Investitionen am Bankenviertel (aufgr. gros<br />

ser Gr<strong>und</strong>stücke)<br />

» staatl. Investitionen im ehem. Stadtkern<br />

(Hochhausfrei)<br />

1953 1. Hochhausplan<br />

» Definition weniger markanter Punkte<br />

1960 Henninger-Turm, 120m. Erstes Frankfurter<br />

Gebäude, das höher als der Kaiserdom (96m) ist<br />

1968 Fingerplan<br />

» Festlegung von Entwicklungsachsen<br />

1974 Clusterplan [Speerplan]<br />

» Ein- & Zuteilung in Zonen<br />

1983 City Leitplan [Novotny, Mähner]<br />

» Wohnraumsicherung in d. Innenstadt<br />

1990 Rahmenplan Bankenviertel<br />

» Vorsehen einer „Abstufung“, Investitionsleitung<br />

Der neue Hochhausentwicklungsplan<br />

[Jourdan & Müller, Sep. 98]<br />

» 3 Verdichtungszonen, 16 neue Hochhausstandorte<br />

Bankenviertel<br />

»» Neue Türme bis zu 200m Höhe<br />

» Im Westen d. Innenstadt<br />

» Am Frankfurter Bahnhofsviertel<br />

» Zentral gelegen & gute Anbindung ans Verkehrsnetz<br />

Messeviertel & City-West (alter Güterbahnhof),<br />

»» Millennium Tower, 365m<br />

» Nordwestlich vom Bankenviertel<br />

» Messeturm, 257m<br />

Freiflächen d. Hauptbahnhofes (Europaviertel)<br />

»» Weitere Hochhäuser<br />

» zukünftige Hauptstrasse Europa-Allee schon vorhanden<br />

» grosses Vergnügungszentrum & Millennium Tower<br />

geplant<br />

» „Pulkkonzept“ . Gruppierung von Hochhäusern.<br />

» „Befreiung“ anderer Stadteile von Hochhäusern<br />

» Beschränkung d. Investitionsdrucks auf 3 Stadtteile<br />

Stadtplan Frankfurt <strong>und</strong> Hochhausstandorte Entlang der Wallanlagen <strong>und</strong> wichtigen<br />

Verkehrsachsen<br />

Hochhausstandorte Entlang der<br />

Wallanlagen <strong>und</strong> wichtigen Verkehrsachsen<br />

Skyline „Mainhattans“, Frankfurt am<br />

Main bei Sonnenuntergang<br />

66<br />

bebauungspläne


München<br />

Fläche.<br />

310,46 km²<br />

Einwohner. 1.273.186 (31.12.2004)<br />

Bevölkerungsdichte. 4.101 Einwohner je km²<br />

Höchster Punkt.<br />

Niedrigster Punkt.<br />

Differenz.<br />

Besonderheiten.<br />

579 m über NN, Warnberg<br />

482 m über NN, Feldmoching<br />

97m<br />

Isar, Flussinseln<br />

Rückblick Hochhausentwicklung<br />

1920er Erste Überlegungen zu Hochhäusern.<br />

» geplanter „Hochhausring“ mit 5 Standorten um<br />

die Altstadt<br />

» Hochhäuser nur auf öfftl. Gr<strong>und</strong><br />

1950 Erste Hochhäuser in kleinen Gruppen<br />

» Sternhochhäuser Siemens (1954), Punkthoch<br />

häuser Arabellapark (1969)<br />

1950 Einsatz von Bürohochhäusern<br />

1970er Einzelne Wohnhochhäuser in Gruppen<br />

1977 Untersuchung Hochhausstandorte (D. Schreiber)<br />

» Definition Schutz- & Untersuchungsbereiche<br />

(Altstadt, Dorfkerne, Hangkanten, Übergang zu<br />

Grünflächen)<br />

1981 Hypo-Hochhaus (114m) überschreitet als erstes die<br />

Höhe der Frauenkirche<br />

1995 Hochhausstudie „Leitlinien zu Raumstruktur &<br />

Stadt“ (Prof. Stracke, Detlef Schreiber)<br />

» Standorte f. Hochhäuser als „Quartierzeichen“<br />

» Flächen f. Verdichtung (kompaktere Bebauung),<br />

2004 „Kronawitter“-Bürgerentscheid: 50,8 % GEGEN<br />

Hochhäuser höher als die Frauenkirche. Einziges<br />

Kriterium Höhe (nicht Sichtachsen!!)<br />

Frauenkirche (Dom zu Unserer Lieben Frau), 100.0m, 1488<br />

bebauungspläne<br />

67


Stadtplan Frankfurt <strong>und</strong> Hochhausstandorte Entlang der Wallanlagen <strong>und</strong> wichtigen<br />

Verkehrsachsen<br />

» Ausgangspunkt Städtebaulicher Wettbewerb mit Hoch<br />

hausvorschlag, anschliessend Architekturwettbewerb<br />

» Kommission f. Stadtgestaltung, Gremium aus Fachleuten<br />

& Politikern diskutieren vor & nach den Auslobungen<br />

» Einzelne Prüfung auf Übereinstimmung mit Hochhausstu<br />

die von 1995<br />

» Bebauungsplan schreibt vor:<br />

» Höhe & Nutzung d. Gebäude<br />

» Platzbedarf f. Verkehrs- & Grünflächen<br />

» Soziale Einrichtungen<br />

» 2 malige öffentliche Diskussion mit Bürgern & Bezirksaus<br />

schüssen, Endgültige Entscheidung allerdings vom Stadtrat.<br />

Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung (SVU)<br />

Aktuelle Regelungen<br />

Die Münchner Linie<br />

» Altstadt, alte Dorfkerne, gewachsene Stadtteile, schüt<br />

zenswerte Freiräume bleiben „Hochhausfrei“.<br />

» Sicht auf Stadtwahrzeichen (Rathausturm, Frauenkirche,<br />

Alter Peter) bleibt aus den Hauptsichtlinien gewährt.<br />

» Höhe eines Hochhauses wird einzeln entschieden.<br />

» Faktoren: Standort, Umgebung & Sichtbeziehungen<br />

» Geeignete Stadtorte sind:<br />

» Stadteinfahrten, Kreuzungen, Schnittpunkte Verkehrs<br />

achsen, vorhandene Hochhausstandorte<br />

» Hochhäuser sind <strong>und</strong> bleiben ein besonderer Bautyp<br />

in München <strong>und</strong> kein Regelfall“<br />

» Sozialgerechte Bodennutzung<br />

» Beteiligung an den Folgekosten<br />

» Umgebung » Innenstadt oder Peripherie<br />

» Topographische Lage » Höhengefälle prägend<br />

» Gebäudeform<br />

» Gebäudekonfiguration » Enemble oder einzelnes<br />

Gebäude<br />

» Material<br />

» Jahreszeiten & Veränderungg<br />

» Witterung » Wirkung bie Föhn<br />

» Wahrnehmung aus:<br />

» Gesamtstadt (Fernwirkung)<br />

» Quartier (Nahwirkung)<br />

» Hochpunkte d. Stadt<br />

» Aussichtspunkten (Alter Peter)<br />

» Sichtachsen (Strassen, Stadteinfahrten)<br />

» Baudenkmal (Frauenkirche)<br />

68<br />

bebauungspläne


Köln<br />

Fläche. 405,15 km² (31. Dezember 2003)<br />

Einwohner. 973.878 (2004)<br />

Bevölkerungsdichte. 2.403 Einwohner/km² (2004)<br />

Höchster Punkt.<br />

Niedrigster Punkt.<br />

Differenz.<br />

Besonderheiten.<br />

118,04 m ü. NN<br />

37,5 m ü. NN<br />

87m<br />

Rhein, weite Talkessel (Kölner Bucht)<br />

Rückblick Hochhausentwicklung<br />

1925 Erstes Hochhaus, Saturn-Hochhaus (Hansa-<br />

HHaus)<br />

1940er Zerstörung Kölns zu 90%<br />

1960-70 Neue Hochhäuser prägen Stadtsilhouette<br />

1994 Hochhauskonzept, nicht verabschiedet<br />

2003 Überarbeitung d. Hochhauskonzeptes<br />

Stadtbild nach der Bombardierung Kölns, 1945<br />

Kölner Dom, 157m, 1164-1880<br />

bebauungspläne<br />

69


Aktuelle Regelungen<br />

Stadtbild Köln.<br />

Seit dem Mittelalter vorherrschende Stadtsilhouette: Dom<br />

bekrönt u. Umringt von zahlreichen Kirchtürmen<br />

„Der Dom ist DAS Merkzeichen Kölns & DER Identifikationspunkt<br />

der Kölner“<br />

» Blickbeziehungen<br />

» Dom v. Ausserhalb (150m Radius Blickwinkel)<br />

» Dom v. Innerhalb<br />

» Romanische Kirchen u. Baudenkmäler<br />

» Homogen bebaute Gebiete schützen<br />

» Stadtkern bewahren<br />

Beachtungsschwerpunkte.<br />

» Effiziente Nutzung / Anschluss ÖPNV » Verkehrsentlastung<br />

» Grün- & Freiflächen<br />

» Stadtklima / Lüftung / Verschattung<br />

Standorte & Vorschläge.<br />

» ÖPNV-Anbindung<br />

» Anschluss an übergeordnetes Strassennetz<br />

» „Gute Adresse“ durch Stadtkernnähe<br />

Vorschlag 1. (DB-Trasse bei Deutz, Höhen bis 150m)<br />

» Ringstrassen & Radialsystem unterstützen / hervorheben<br />

» Am Linksrhein erweitern<br />

» Am Rechtsrhein intensiver Strukturieren<br />

Vorschlag 2. (Mülheimer Hafen, Höhen bis 120m)<br />

» Gleichgewichtige Aufwertung<br />

» Nord- / Süd- / Ost-Bereich Kölns verdichten / aufwerten<br />

Vorschlag 3. (Deutzer Hafen, Höhen bis 120m)<br />

» 3 Kreissegmente im Rechtrheinischen Bereich, Ausserhalb<br />

von Dom-Sichtachsen als Hochhausstandorte geeignet.<br />

Konkrete Vorschläge <strong>für</strong> Hochhausstandorte<br />

KölnTurm, 148m, 2001<br />

Standortverträglichkeisuntersuchung (SVU).<br />

(Entwickler aus München: P.Eisenlauer, Maier, Neuberger)<br />

» Stadtgestalt<br />

» Stadtsilhouette / Höhenprofil / Wahrzeichen<br />

» Stadtraum<br />

» Sichtachsen / Strassenräume / Grün-, Erholungsräume<br />

» Angrenzende Quartiere<br />

» Erschliessung & Verkehr<br />

» Stadteinfahrten / ÖPNV / Wasserwege / Schienenwege<br />

» Aussichtspunkte<br />

» Topograf. Erhebungen, Fernsicht<br />

» Bauliche Hochpunkte, Orientierungspunkte<br />

Quellenangabe:<br />

www.wikipedia.de<br />

www.skyscraperpage.com<br />

www.koelnarchitektur.de/pages/de/home/koelner_spitzen/index.htm<br />

www.muenchen.de/Rathaus/plan/plantreff/hh_in_m/85142/index.html<br />

www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/gog/22767.html<br />

www.frankfurt.de/sis/<br />

zusammengestellt von Romanos Tsomos<br />

70<br />

bebauungspläne


Brandschutz n. deut. Hochhausrichtlinie<br />

Entwurfsbegleitende Gr<strong>und</strong>lagen des Brandschutzes in Hochhäusern,<br />

deren oberstes Geschoss höher als 60 m liegt.<br />

Flure mit zwei Fluchtrichtungen:<br />

- Max. 40 m zwischen den Treppenraumzugängen<br />

- Unterteilung in Rauchabschnitte von max. 20 m Länge durch<br />

selbstschließende <strong>und</strong> rauchdichte Türen<br />

Inhalt:<br />

1. Rettungswege horizontal<br />

2. Rettungswege vertikal<br />

3. Aufzüge<br />

4. Ausgänge<br />

5. Bauliche Ausführung<br />

1. Rettungswege horizontal<br />

Fluchtweganforderungen:<br />

- Möglichst in zwei Fluchtrichtungen<br />

- Lauflänge von jedem Punkt eines Aufenthaltraumes<br />

bis zum Treppenraum max. 25 m<br />

- Flure müssen frei von Einbauten oder sonstigen Brandlasten<br />

bleiben<br />

- Flurbreite min.: 1,25 m<br />

- Türbreiten min.: 0,90 m<br />

- Rampen max. 6%, Vermeidung von Stolperstufen (< 3<br />

Stufen)<br />

Flure mit einer Fluchtrichtung:<br />

- Stichflurlänge max. 10 m<br />

- Stichflurlänge max. 20 m, wenn die Räume einen 2. Rettungsweg<br />

zu einem 2. Treppenraum haben (z. B. über einen<br />

Rettungsbalkon)<br />

brandschutz<br />

73


Fluchtbalkone:<br />

Fluchtbalkone können als weitere Rettungswege dienen,<br />

wenn sie unmittelbar zu einem Treppenraum führen. Sie<br />

dürfen nicht quer unterteilt sein.<br />

- min. 80 cm breit.<br />

- Bei einseitiger Fluchtrichtung muss die Außenwand bis zu<br />

einer Höhe von 70 cm min. 90 min widerstandsfähig gegen<br />

Feuer sein.<br />

2. Rettungswege vertikal<br />

Treppenräume: Allgemeine Anforderungen, Art <strong>und</strong><br />

Anzahl<br />

- In Hochhäusern > 60 m müssen mindestens zwei Sicherheitstreppenräume<br />

vorhanden sein.<br />

- In jedem Geschoss müssen min. zwei Sicherheitstreppenräume<br />

erreichbar sein.<br />

- Laufbreite min. 1,25 m<br />

- Jeder Treppenraum muss einen direkten Ausgang ins Freie<br />

haben.<br />

- Der Treppenraum muss (bis auf Fenster in der Außenwand)<br />

von feuerbeständigen Wänden aus nicht brennbaren Baustoffen<br />

umschlossen sein.<br />

Anforderungen <strong>für</strong> Sicherheitstreppenräume an einer<br />

Außenwand:<br />

- Sicherheitstreppenräume an einer Außenwand oder neben<br />

einem Gebäude, dürfen nur über einen unmittelbar davor<br />

liegenden offenen Gang erreichbar sein.<br />

- Dieser offene Gang ist so anzuordnen, dass Rauch jederzeit<br />

ungehindert abziehen kann. Seine Laufbreite muss der zweifachen<br />

der Treppe entsprechen. Er muss auf min. einer<br />

Seite offen sein.<br />

- Die Sicherheitstreppenräume dürfen nur Öffnungen zu offenen<br />

Gängen oder ins Freie haben.<br />

- Die Türen des Sicherheitstreppenraums müssen bei dreiseitig<br />

offenen Gängen min. 1,50 m, bei weniger als dreiseitig<br />

offenen Gängen min. 3 m von den Türen der Innenflure<br />

entfernt sein.<br />

- Alle Türen müssen in Fluchtrichtung aufschlagen. Verglasungen<br />

in Türen sind nur in Stahlrahmen mit Drahtglas erlaubt.<br />

74<br />

brandschutz


- Es dürfen sich keine Schächte in den Sicherheitstreppenräumen<br />

befinden, welche nicht der Brandbekämpfung dienen.<br />

Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> außenliegenden Sicherheitstreppenraum<br />

Anforderungen <strong>für</strong> Sicherheitstreppenräume an einem<br />

Schacht mit natürlicher Lüftung:<br />

- Ein innenliegender Sicherheitstreppenraum an einem<br />

Schacht ist zulässig, wenn dieser in jedem Geschoss nur<br />

über den Schacht über offene Gänge erreichbar ist.<br />

- Die Schacht-Gr<strong>und</strong>fläche muss min. 5 m x 5 m sein.<br />

- Der Schacht muss an der Sohle eine Zuluftöffnung haben,<br />

die bei einem Verhältnis von mehr als 2:1 min. 2% / 3:1 min.<br />

4% / 4:1 min. 6% / 5:1 min. 8% / 6:1 min. 10% der Gr<strong>und</strong>fläche<br />

des Schachtes beträgt.<br />

- Die offenen Gänge müssen an einer Schachtwand liegen<br />

<strong>und</strong> einseitig offen sein.<br />

- Die Öffnungen auf einem Gang müssen min. 3 m Abstand<br />

haben.<br />

- feuerbeständige Wände aus nicht brennbaren Baustoffen<br />

Anforderungen <strong>für</strong> Sicherheitstreppenräume im Inneren:<br />

- Innenliegende Treppenräume dürfen nur über Sicherheitsschleusen<br />

(min. 3 m lang <strong>und</strong> 1,50 m breit) zugänglich sein.<br />

- Der Treppenraum ist mit einer eigenen Lüftungsanlage zu<br />

versehen.<br />

- Die Treppenläufe dürfen nicht durch Wände oder Schächte<br />

voneinander getrennt sein.<br />

- Der Treppenraum muss mit seinen Zugängen <strong>und</strong> der Lüftungsanlage<br />

so beschaffen sein, dass Rauch <strong>und</strong> Gase nicht<br />

eindringen können. (Druckbelüftung)<br />

- feuerbeständige Wände aus nicht brennbaren Baustoffen<br />

Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> Sicherheitstreppenraum an Außenwand<br />

brandschutz<br />

75


3. Aufzüge<br />

Anforderungen normale Aufzüge:<br />

- Es müssen mindestens zwei Aufzüge mit Haltestellen in<br />

jedem Vollgeschoss vorhanden sein.<br />

- Haltestellen dürfen nur über Flure oder Vorräume zugänglich<br />

sein.<br />

- Im Brandfall dürfen die Aufzüge nicht benutzt werden. (außer<br />

Feuerwehr)<br />

Feuerwehraufzüge:<br />

- Einer der Aufzüge muss im Brandfall der Feuerwehr zur<br />

Verfügung stehen.<br />

- Von diesem Feuerwehraufzug muss jeder Punkt eines<br />

Aufenthaltsraumes in höchstens 50 m Entfernung erreichbar<br />

sein.<br />

- Er benötigt einen eigenen, feuerbeständigen Fahrschacht.<br />

- Er muss in jedem Geschoss eine Haltestelle haben, welche<br />

durch einen Vorraum aus feuerbeständigen Wänden aus<br />

nicht brennbaren Baustoffen zugänglich ist. Dieser Vorraum<br />

muss Platz <strong>für</strong> min. eine Krankentransporttrage bieten. (0,60<br />

m x 2,26 m)<br />

- Das Treibwerk <strong>für</strong> den Feuerwehraufzug muss in einem<br />

eigenen Triebwerksraum liegen. Dieser muss feuerbeständige<br />

Decken <strong>und</strong> Wände aus nicht brennbaren Baustoffen<br />

haben.<br />

- Fahrschacht <strong>und</strong> Triebwerksraum müssen voneinander <strong>und</strong><br />

von anderen Fahrschächten <strong>und</strong> Triebwerksräumen getrennt<br />

sein <strong>und</strong> ständig ins Freie belüftet werden.<br />

Beispielgr<strong>und</strong>risse <strong>für</strong> innenliegende Sicherheitstreppenräume<br />

76<br />

brandschutz


Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> einen unmittelbaren Ausgang<br />

Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> Aufzugsanordnung<br />

Mittelbarer Ausgang:<br />

Bei einem mittelbaren Ausgang ins Freie ist dem Ausgang<br />

<strong>und</strong> dem Treppenraum ein Raum zwischengeschaltet, der<br />

nicht ausschließlich als Windfang dient. (z.B. Eingangshalle)<br />

In diesem Fall gelten folgende Anforderungen:<br />

4. Ausgänge<br />

Unmittelbarer Ausgang:<br />

- Ein unmittelbarer Ausgang ins Freie ist auch gegeben, wenn<br />

zwischen dem Treppenraum <strong>und</strong> dem Freien ein Vorraum<br />

liegt, der ausschließlich als Windfang dient. Er darf außer<br />

der Tür ins Freie <strong>und</strong> der Tür zum Treppenraum nur eine<br />

weitere Tür besitzen.<br />

- Rettungstunnel können als Ersatz dienen.<br />

- Öffnungen sind nur zu allgemein zugänglichen Fluren zulässig.<br />

(Ausnahmen zugelassen)<br />

- Der Raum muss feuerbeständige Wände aus nicht brennbaren<br />

Baustoffen haben.<br />

- Der Raum muss durch eine Fluchttür mit dem Treppenraum<br />

in Verbindung stehen.<br />

- Der kürzeste Weg der untersten Treppenstufe bis zum Ausgang<br />

ins Frei darf nicht größer als 20 m sein.<br />

- Der Raum darf, mit Ausnahme eines Pförtnerplatzes <strong>und</strong><br />

einer Sitzgruppe, <strong>für</strong> keine anderen Zwecke genutzt werden.<br />

brandschutz<br />

77


Ausgang auf nach oben offene Flächen:<br />

Nach oben offene Flächen können als „das Freie“ gelten,<br />

wenn sie ausreichend bemessen sind; sie müssen, sofern sie<br />

nicht öffentliche Verkehrsfläche sind, mit dieser auf gleicher<br />

Ebene oder über eigene Treppen oder Rampen in Verbindung<br />

stehen. Sie sind in der Regel nicht mehr als zweigeschossige<br />

Gebäudeteile.<br />

5. Bauliche Ausführung<br />

- In Hochhäusern > 60 m müssen tragende Wände min. F120<br />

sein (120 min. widerstandsfähig gegen Feuer). Dies gilt auch<br />

<strong>für</strong> aussteifende Wände <strong>und</strong> Stützen<br />

- Nichttragende Außenwände müssen aus nichtbrennbaren<br />

Materialien bestehen.<br />

- Decken müssen F 90 sein<br />

- Bei Außenwänden müssen zwischen den Geschossen Bauteile<br />

(W 90) so angeordnet werden, dass der Überschlagsweg<br />

<strong>für</strong> Feuer min. 1,0 m beträgt. Anstelle dieser Bauteile<br />

können auch min. 1,50 m über die Außenwand hinauskragende<br />

Bauteile (F 90) angeordnet werden.<br />

78<br />

brandschutz


1. Min. zwei Sicherheitstreppenräume<br />

2. Max. 40 m zwischen Treppenräumen<br />

3. Min. zwei Aufzüge, davon ein Feuerwehraufzug<br />

4. Max. Lauflänge zum Treppenraum ist 25 m<br />

5. Tragende Wände min. F120<br />

brandschutz<br />

79


Fassade<br />

Allgemein dient die Fassade als schützende Hülle vor der<br />

Außenwelt.<br />

Sie bringt Licht ins Innere des Gebäudes <strong>und</strong> sollte dabei<br />

Blickbeziehungen nach Außen bei gleichzeitiger Abgrenzung<br />

der Privatsphäre zum öffentlichen Bereich schaffen.<br />

Einen ausreichenden Luftaustausch zu gewähren <strong>und</strong> einen<br />

behaglichen Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtebereich zu schaffen<br />

sind weitere Aufgaben der Fassade.<br />

Auch der Schallschutz, der Brandschutz, der mechanische<br />

Schutz <strong>und</strong> die Begrenzung toxischer Belastungen stellen<br />

Anforderungen an die Fassade. Zu betonen ist außerdem der<br />

gestaltgebende Faktor bzw. die Ästhetik.<br />

Pfosten-Riegel-Fassade<br />

Bei vorgehängten Fassaden ist der Bautypus der Pfosten-<br />

Riegel-Fassade weit verbreitet. Dabei sind die Längs- <strong>und</strong><br />

Querverbindungen der Pfosten bzw. Riegel schiebend<br />

ausgebildet. Die Füllelemente wie Fenster oder Paneele<br />

werden anschließend von außen auf diesem Raster mit Hilfe<br />

von Pressleisten eingeklemmt.<br />

Die Montage auf der Baustelle erfordert Gerüste, ist<br />

zeitaufwändig <strong>und</strong> wetterabhängig.<br />

Fassadentypen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich kann man zwischen zwei Fassadentypen<br />

unterscheiden:<br />

_ Fassaden mit tragender Außenwand<br />

_ Fassaden mit nicht tragender Außenwand<br />

Im Wohnbau weit verbreitet ist die Fassade mit tragender<br />

Außenwand.<br />

In diesem Fall werden die Fenster in die tragende Wand<br />

eingestellt, man spricht dabei von einer Lochfassade bei<br />

der meist der geschlossene Anteil bzw. die Wandfläche der<br />

Fassade dominiert.<br />

Bei diesem Fassadentyp ist besonders auf die Baukörperanschlüsse<br />

im Bezug auf den Wärme-, den Feuchte- <strong>und</strong> den<br />

Schallschutz zu achten.<br />

Bei der nicht tragenden Außenwand liegt die Fassade wie<br />

eine Hülle über dem Tragwerk<br />

Man unterscheidet generell zwei Bauweisen:<br />

Pfosten-Riegel-Fassade<br />

Elementfassade<br />

Elementfassade<br />

Sie besteht aus funktionsfähigen Fassadenelementen,<br />

einschließlich Glas, Paneel, Wärmedämmung, Sonnenschutz,<br />

die in der Werkstatt vorgefertigt werden. Diese Module<br />

werden an Konsolen montiert, die zuvor am Rohbau befestigt<br />

<strong>und</strong> justiert wurden.<br />

Die Konstruktion von Elementfassaden bedingt einen<br />

größeren Werkstattaufwand, ist planungsintensiver <strong>und</strong><br />

erfordert erfahrende Konstrukteure.<br />

80<br />

fassade


Diese Art von Fassade wird bevorzugt <strong>für</strong> großvolumige<br />

Gebäude mit regelmäßigem Aufbau gewählt, da sich hier die<br />

erhöhten Planungskosten durch die große Stückzahl<br />

rentieren. Durch die Möglichkeit der Serienfertigung muss<br />

man nicht auf existente Standartlösungen zurückgreifen,<br />

sondern kann ein Unikat entwickeln.<br />

Doch sollte bei solch einer Massenproduktion darauf geachtet<br />

werden, dass das Ergebnis nicht zur Monotonie führt.<br />

Auch die Montage auf der Baustelle wird durch die elementierte<br />

Bauweise beschleunigt. Die Fassade kann ohne<br />

aufwändiges Außengerüst ausgeführt werden, die Großelemente<br />

werden „just in time“ an der Baustelle angeliefert<br />

<strong>und</strong> mit Hilfe eines Spezialkrans zum jeweiligen Geschoss<br />

befördert. Von dort werden sie über eine außen angebrachte<br />

Montageschiene der so genannten „Monorail“ an den<br />

Einbauort transportiert.<br />

Bei doppelschaligen Fassadenelementen entfällt aus<br />

Platzgründen die Lagerung in den Geschossen, sie werden<br />

direkt vom Lkw an den Einbauort transportiert.<br />

Die Montageaufwendungen werden auf ein Minimum reduziert<br />

<strong>und</strong> der witterungsbedingte Ausfall am Bau wird geringer.<br />

Geometrische Position zum Tragwerk<br />

Lage der Fassadenebene<br />

_ vor den Stützen<br />

_ vor den Stützen anliegend<br />

_ zwischen den Stützen<br />

_ hinter den Stützen anliegend<br />

_ hinter den Stützen<br />

Diese Lageunterschiede bestimmen maßgeblich den<br />

Charakter des Gebäudes, inwieweit das Tragwerk zum<br />

Gestaltungselement der Fassade wird.<br />

Unter konstruktiven Gesichtspunkten beeinflussen sie die<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Befestigung der Fassade, die Anschlüsse von<br />

Innenwänden, die Installationsführung bis hin zum<br />

Brandschutz.<br />

Weitere Anforderungen bilden die bauphysikalischen<br />

Aspekte, wie Verformungen (Längenänderungen durch<br />

Temperaturunterschiede), Wärmebrücken (Wärmeleitung<br />

durch anschießende Bauteile),Schallbrücken (Schalübertragung<br />

zwischen innen <strong>und</strong> außen) <strong>und</strong> der Witterungsschutz<br />

(z.B. Korrosionsschutz bei Stahlstützen).<br />

Windlasten<br />

Montage einer Elementfassade<br />

Elementfassade von Mangiarotti<br />

Ähnlich wie vertikale Lasten auf eine Decke wirken, drückt die<br />

Windlast auf die Fassade.<br />

Wand- <strong>und</strong> Fensterelemente funktionieren wie Biegeträger,<br />

die die Windlasten an die Konstruktion weiterleiten.<br />

Mit zunehmender Gebäudehöhe wächst die Windbelastung<br />

(bei bis zu 8m beträgt die Windgeschwindigkeit<br />

durchschnittlich 28,3 m/s, bei über 100m schon 45,6 m/s)<br />

<strong>und</strong> muss bei der Konstruktion der Fassade berücksichtigt<br />

werden.<br />

fassade<br />

81


Windströmungen bei unterschiedlichen Gebäudeformen<br />

Das windbedingte Strömungsfeld ist von der Größe <strong>und</strong> Form<br />

des Gebäudes abhängig.<br />

Die Abbildung zeigt das Strömungsfeld <strong>für</strong> ein scheibenförmiges<br />

Hochhaus, das parallel bzw. senkrecht zur Hauptachse<br />

angeströmt wird, sowie <strong>für</strong> ein turmartiges Hochhaus.<br />

Durch die ungünstige Positionierung im Bezug auf die<br />

Hauptwindrichtung, entstehen bei dem mittleren Gebäude<br />

durch die große Verdrängungsfläche starke Luftverwirbelungen<br />

mit Übergeschwindigkeiten im bodennahen Bereich.<br />

Auch stromabwärts schließen sich die Verwirbelungen erst in<br />

großer Entfernung.<br />

Wichtig <strong>für</strong> die Fassade von Hochhäusern sind außerdem<br />

die dynamischen Windlasten, sie rufen Schwingungen durch<br />

die Böigkeit des Windes oder durch Windturbulenzen eines<br />

stromauf stehenden Gebäudes hervor. Diese Schwingungen<br />

können gefährlich <strong>für</strong> die Fassade werden <strong>und</strong> müssen<br />

daher bei der Konstruktion berücksichtigt werden.<br />

Prinzipien der Lastabtragung<br />

Die Fassade nimmt einwirkende Lasten auf <strong>und</strong> gibt sie an<br />

das Tragwerk weiter. Dabei unterscheidet man zwischen<br />

Vertikallasten (Eigenlast, Sonderlasten wie z.B. Sonnenschutz<br />

oder Pflanzen), Horizontallasten (Windlast, Anpralllasten)<br />

<strong>und</strong> Belastungen aus Zwangkräften, verursacht durch<br />

thermisch bedingte Volumenveränderungen.<br />

Üblicherweise werden die Lasten aus der Fassadenfläche in<br />

Deckenkonstruktionen, Wände <strong>und</strong> Stützen des Tragwerkes<br />

eingeleitet.<br />

Meist unterscheidet man nach stehender oder hängender<br />

Fassade, d.h. ob die Bauteile auf Zug <strong>und</strong> Biegung oder<br />

Druck <strong>und</strong> Biegung <strong>und</strong> damit zusätzlich auf Knicken zu<br />

bemessen sind.<br />

Die hängende Montage, bei der das Eigengewicht des<br />

Fassadenbauteils oben in das Tragwerk<br />

(z.B. die Deckenplatte) eingeleitet wird, hat sich weltweit<br />

durchgesetzt. Sofort nach dem Einhängen befindet sich das<br />

Bauteil in einer stabilen Position. Dieser Aspekt ist besonders<br />

bei höheren Gebäuden, bezüglich der Sicherheit auf der<br />

Baustelle von Bedeutung. Das Eigengewicht wirkt als<br />

Zugkraft in der Längsachse des Bauteils <strong>und</strong> erreicht somit<br />

eine stabilisierende Vorspannung.<br />

Sonnenschutz<br />

Der anhaltende Trend zu immer größeren Fassadenöffnungen<br />

bzw. zu Ganzglasgebäuden verstärkt die Nachfrage nach<br />

einem angemessenen Sonnenschutz.<br />

Denn das Innenklima solcher Gebäude kann im Sommer,<br />

aber auch im Winter, ohne Sonnenschutz sehr unangenehm<br />

werden. Für die Auswahl des geeigneten Sonnenschutzes<br />

sind Aspekte wichtig, wie die geographische Orientierung der<br />

Fassade (Süden, Osten, Westen), die Verwendung im Zusammenhang<br />

mit Wind, Schatten von umgebenden Gebäuden<br />

oder Bäumen, die Größe der Fensteröffnungen, die Art<br />

der Verglasung, die Gebäude- oder Fassadenform (Dachvorsprünge,<br />

Balkone, Nischen), die Verstellbarkeit, die Zugänglichkeit<br />

der Fassade <strong>für</strong> Reinigungs- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten<br />

sowie ästhetische Anforderungen.<br />

82<br />

fassade


Fünf verschiedene Mechanismen zur Steuerung <strong>und</strong> Regulierung<br />

der Sonneneinstrahlung.<br />

1. Gebäudeform <strong>und</strong> geographische Orientierung<br />

des Gebäudes<br />

In Deutschland empfiehlt sich eine Gebäudeform, die hauptsächlich<br />

im Sommer Schatten auf die Fassadenöffnungen<br />

wirft. Dies gilt in erster Linie <strong>für</strong> die Südfassade, da durch den<br />

hohen Sonnenstand nur kleine Vorsprünge benötigt werden,<br />

um effektiv zu sein. Galerien, Balkone, Loggien <strong>und</strong> Dachvorsprünge<br />

sind hier<strong>für</strong> geeignet.<br />

Ein Nachteil der festen Systeme ist, dass bei bewölktem<br />

Himmel nur wenig Licht in die Räume gelangt.<br />

Beispiel: Wohnhaus Unité d´Habitation von Le Corbusier<br />

Die vorspringenden Gebäudeteile regulieren die Sonneneinstrahlung.<br />

Diese so genannten „Sonnenlichtbrecher“<br />

(brise-soleil) lassen diffuse <strong>und</strong> direkte Sonneneinstrahlung<br />

im Winter durchtreten <strong>und</strong> schützen im Sommer vor einer<br />

unerwünschten, starken direkten Sonneneinstrahlung.<br />

2. Außensysteme <strong>für</strong> die Regulierung der Sonneneinstrahlung<br />

Lassen sich im Wesentlichen in bewegliche <strong>und</strong> feste<br />

Systeme einteilen, auch aktive <strong>und</strong> passive Sonnenregulierung<br />

genannt.<br />

Beim Einsatz eines außenliegenden Systems müssen<br />

Gegebenheiten wie Windbeständigkeit, Lärmbelästigung <strong>und</strong><br />

Wartung beachtet werden. Eine Regulierung der Sonnenstrahlung<br />

an der Außenseite der Fassade bietet dann einen<br />

optimalen Sonnenschutz.<br />

Verstellbare außenliegende Systeme haben den Vorteil, dass<br />

sie auf ändernde Wetterverhältnisse <strong>und</strong> den Sonnenstand<br />

reagieren können, so kann man persönliche Ansprüche<br />

besser erfüllen.<br />

Auch die Wartungs- <strong>und</strong> die Reinigungsarbeiten müssen bei<br />

der Planung berücksichtigt werden.<br />

Markisen, außenliegende Sonnenschutz-Stores, Rollos,<br />

Außenjalousien, bewegliche Sonnenlamellen, verschiebbare<br />

Läden sind Beispiele <strong>für</strong> den beweglichen Sonnenschutz.<br />

Feststehende Lamellen, Sonnendächer, vorgestellte Gitter<br />

(Lochplatten) <strong>für</strong> den festen Sonnenschutz.<br />

Unité d´Habitation, Le Corbusier<br />

Marina City, B. Goldberg<br />

feststehender Sonnenschutz<br />

beweglicher Sonnenschutz<br />

fassade<br />

83


3. Sonnenschutzverglasung<br />

Hier unterscheidet man zwischen absorbierender <strong>und</strong> reflektierender<br />

Verglasung.<br />

Ein Nachteil der Sonnenschutzverglasung ist die Veränderung<br />

des visuellen Erscheinungsbildes. Die Verdunkelung der Sicht<br />

nach Außen <strong>und</strong> die veränderten Farbeffekte oder<br />

Spiegelungen empfinden viele Menschen als unangenehm.<br />

4. Regulierung der Sonneneinstrahlung<br />

im Scheibenzwischenraum<br />

Das Prinzip dieser Fassaden besteht darin, die erwärmte Luft<br />

im SZR abzuführen <strong>und</strong> so den Innenraum vor Überhitzung<br />

zu schützen.Ihre Vorteile liegen bei der Unabhängigkeit von<br />

der Windlast <strong>und</strong> der einfachen Wartung, außerdem verbessern<br />

sie die Wärmedämmung der Fassade <strong>und</strong> schaffen eine<br />

gewisse Privatsphäre. Doch der direkte Kontakt zur Außenwelt<br />

ist meist nicht mehr gegeben.<br />

Eine der ältesten Bauart einer doppelschaligen Fassade ist<br />

die Kastenfensterkonstruktion. Hierbei wird dem Lochfenster<br />

im Abstand von 200 bis 400 eine Verglasung vorgesetzt. Da<br />

der Fassadenraum zu allen Seiten abgeschottet ist, kommt es<br />

nicht zu störenden Schall-, Luft- <strong>und</strong> Geruchsübertragungen<br />

zu anderen Räumen.<br />

Beispiel: Hochhaus am Potsdamer Platz, Kollhoff <strong>und</strong><br />

Timmermann (siehe Abbildung: Kastenfenster)<br />

Im Fassadenzwischenraum ist ein Sonnenschutz aus<br />

Lamellenraffstore angeordnet.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> eine vorgehängte doppelschalige Fassade<br />

ist der Business Tower in Nürnberg von Biefang, Dürschinger<br />

<strong>und</strong> Spengler (siehe Abbildung: Doppelfassade)<br />

Das ca. 134 m hohe Gebäude besitzt eine permanent<br />

hinterlüftete Fassade, die im SZR als Sonnenschutz ein<br />

Aluminium-Lamellenraffstore enthält.<br />

Längsschnitt, Kastenfenster<br />

Längsschnitt, Doppelfassade<br />

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Jalousien oder Rollos<br />

in den abgeschlossenen SZR der Isolierverglasung zu<br />

integrieren. Sie können fest oder beweglich sein. Allerdings ist<br />

über die Lebensdauer <strong>und</strong> Wartung dieses Sonnenschutzes<br />

noch wenig bekannt.<br />

5. Innensysteme zur Regulierung der Sonneneinstrahlung<br />

Der große Nachteil dieser Systeme liegt darin, dass sich die<br />

Sonnenwärme bereits in den Räumen befindet, bevor man<br />

einen Sonnenschutz oder Vorrichtungen zur Regulierung der<br />

Sonnenwärme einsetzen kann.<br />

Ein Innensystem wird daher eher zusätzlich angebracht, um<br />

die Lichtintensität besser steuern zu können.<br />

84<br />

fassade


Windgeschützte Außenräume<br />

Auf die zum Teil hohen Windgeschwindigkeiten an der<br />

Fassade von Hochhäusern, muss bei der Planung von<br />

Außenräumen reagiert werden.Folgende Punkte sollte man<br />

beachten:<br />

_ Die Ausrichtung der Außenräume (Hauptwindrichtung)<br />

_ Die Gebäudeform (Vor- <strong>und</strong> Rücksprünge)<br />

_ Loggien bieten sich durch ihre zur Fassade nach innen<br />

gestülpte Form am besten an, um den Außenraum vor Wind<br />

zu schützen<br />

_ Brüstungshöhe <strong>und</strong> Materialität<br />

Auf eine Ausführung der Brüstung aus Stäben (z.B. Trellick<br />

Tower) sollte verzichtet werden, da die Qualität des Außen<br />

raumes durch den hindurch strömenden Wind gemindert<br />

wird. Eine hohe Brüstung aus wind<strong>und</strong>urchlässigen<br />

Materialien ist daher zu empfehlen.<br />

windgeschützter Außenraum<br />

Belüftung<br />

geeignete Fensteröffnungsarten<br />

Bei der Ausbildung der Fassade sollte das Ziel verfolgt<br />

werden, eine weitgehend natürliche Be- <strong>und</strong> Durchlüftung des<br />

Gebäudes zu ermöglichen. Hierdurch können Risiken minimiert<br />

werden, die im Zusammenhang mit dem sogenannten<br />

Sick-Building-Syndrom stehen.<br />

Allerdings bieten sich nur wenige Fensteröffnungsarten bei<br />

steigender Gebäudehöhe an.<br />

Die meisten können keinen ausreichenden Schutz gegen das<br />

Zuschlagen durch Wind gewährleisten.<br />

Ein Nachteil der geeigneten Fensteröffnungsarten wie dem<br />

Schiebefenster <strong>und</strong> dem Ausstellfenster liegt darin, dass die<br />

Öffnungsfläche nur bis zu 50% bzw. beim Ausstellfenster gar<br />

nicht frei ist. Auch die Reinigung der Außenfläche stellt ein<br />

zusätzliches Problem dar.<br />

Eine weitere Möglichkeit der natürlichen Belüftung bei<br />

Hochhäuser ist die doppelte Fassade (siehe Sonnenschutz,<br />

Kastenfenster <strong>und</strong> Doppelfassade).<br />

1. Beim Sonnenschutz ist die Windbelastung zu<br />

berücksichtigen! Zu empfehlen ist daher ein Schutz<br />

durch die Gebäudeform ( Dachvorsprünge, Balkone)<br />

oder im Scheibenzwischenraum liegend, wie z.B. beim<br />

Kastenfenster oder der Doppelfassade.<br />

2. Windgeschützte Außenräume sind am Besten durch<br />

Loggien mit hoher Brüstung zu schaffen.<br />

3. Das Gebäude sollte natürlich belüftet werden. Auf<br />

Gr<strong>und</strong> der Windbelastung bieten sich Ausstell- <strong>und</strong><br />

Schiebefenster oder eine doppelte Fassadenkonstruktion<br />

an.<br />

4. Eine elementierte Bauweise der Fassade bietet sich<br />

wegen der einfachen <strong>und</strong> schnellen Montage an.<br />

Hochhaus Atlas, S.137 ff.; Fassaden&Architektur, 1997, S.170 ff.;<br />

Intelligente Glasfassaden, 1995, S.77 ff.; Fassaden Atlas, 2004, S.19 ff.;<br />

Hochhäuser, Planung (Nr. 4), 1976, S. 101<br />

zusammengestellt von Susanne Kramer<br />

fassade<br />

85


Fördertechnik<br />

Aufzugsanlagen<br />

1 Komfortkriterien<br />

2 Aufzugskonfiguration<br />

3 Fahrgeschwindigkeiten<br />

4 Abmessungen von Aufzugsanlagen<br />

5 Feuerwehraufzüge<br />

6 Bauaufsichtliche Richtlinien<br />

1 Komfortkriterien<br />

Bei der Planung von Aufzugsanlagen sollte in dem Komfortgedanken<br />

die erste Priorität gesetzt werden. Es besteht der<br />

Wunsch nach angenehm viel Platz, Sicherheitsgefühl <strong>und</strong><br />

kurzen Wartezeiten.<br />

2 Aufzugskonfiguration<br />

Der Architekt wird in der Regel bei der Planung von Aufzugsanlagen<br />

einen Fachingenieur hinzuziehen. In größeren mehrgeschossigen<br />

Gebäuden ist die zentrale Zusammenfassung der<br />

Aufzüge zu einem Verkehrsknotenpunkt zweckmäßig. Lastenaufzüge<br />

sind von Personenaufzügen sichtbar getrennt anzuordnen;<br />

zugleich ist bei ihrer Planung zu berücksichtigen, dass sie<br />

bei Verkehrsspitzen einbezogen werden können.<br />

Anzahl der Aufzüge<br />

Wohnhochhäuser müssen mindestens zwei Aufzüge haben,<br />

von denen einer als Lastenaufzug gebaut sein soll <strong>und</strong> so gross<br />

sein muss, dass ein liegender Mensch auf einer Bahre transportiert<br />

werden kann.<br />

Vertikalkonfigurationen<br />

obere<br />

Ferngruppe<br />

Idealzustand Gesetzgebung Praxisbezug<br />

Platz 0,3 m 2 /Prs mind 0,15 m 2 /Prs 0,25 m 2 /Prs<br />

kurze Wartezeiten 15 s - 20 s<br />

(durschn. Wartezeit)<br />

Umlaufzeit:<br />

Errechneter Wert gibt die Zeit an, die ein Aufzug während der<br />

genannten Verkehrsart <strong>für</strong> einen Umlauf braucht.<br />

Ferngruppe<br />

Mittelgruppe<br />

Ferngruppe<br />

untere<br />

Ferngruppe<br />

Mittelgruppe<br />

Nahgruppe<br />

Expressaufzug<br />

Mittlere Wartezeit:<br />

ist die Zeit zwischen Rufabgabe <strong>und</strong> Ankunft der Kabine.<br />

Nahgruppe<br />

Kabinenkapazität<br />

Es bedeutet wie viele Personen während der Fahrt in der Kabine<br />

stehen dürfen, die Personenanzahl ist natürlich begrenzt <strong>und</strong><br />

hängt von der Anlage ab.<br />

Eingang<br />

Eingang<br />

20-35 OG<br />

30-45 OG 30-45 OG oder<br />

mehr<br />

A B C<br />

86<br />

fördertechnik


A<br />

B - C<br />

Richtwerte<br />

Die Aufteilung in Nahgruppe <strong>und</strong> Ferngruppe bewirkt<br />

eine Reduzierung der Haltestellen je Aufzug, erhöht<br />

jedoch die Förderleistung <strong>und</strong> reduziert die Wartezeiten.<br />

Nah <strong>und</strong> Ferngruppen werden effektiv bei Gebäuden<br />

ab 20 Geschossen.<br />

Bei höheren Gebäuden bis ca. 45 Geschosse<br />

können drei Aufzugsgruppen sinnvoll sein <strong>und</strong> bei<br />

Gebäuden bis ca. 60 Geschosse auch vier Gruppen.<br />

Der Nachteil bei mehr als drei Aufzugsgruppen ist<br />

das große Schachtvolumen sowie der hohe Flächenbedarf<br />

in der Eingangsebene.<br />

120 m Bürohochhaus<br />

8-10 Aufzüge<br />

1-2 Feuerwehraufzüge<br />

Fahrkorbgrößen 2,0 m x 2,0 m<br />

120 m Wohnhochhaus<br />

3 Fahrgeschwindigkeiten<br />

kleine Gebäude<br />

bis 6 Geschosse<br />

1,0 m/s - 2,5 m/s<br />

große Gebäude 2,5 m/s - 6,0 m/s (bis 12,0 m/s)<br />

Hochhäuser<br />

In Bürohochhäusern, aber auch in bestimmten Wohnhochhäusern,<br />

kann die Geschwindigkeit der Aufzüge auch 7 m/s oder<br />

höher sein.<br />

Zu hohe Geschwindigkeiten in der Plannung einer Aufzuganlage<br />

sind aus zwei Gründen unwirtschaftlich:<br />

- Die höchste Geschwindigkeit bei sehr schnellen Anlagen<br />

(auch bis 16,7 m/s) wird aufgr<strong>und</strong> der Anzahl von Haltestellen<br />

sehr selten <strong>und</strong> nur <strong>für</strong> eine kurze Zeit erreicht.<br />

- Hohe Beschleunigungen werden von vielen Menschen als<br />

unangenehm empf<strong>und</strong>en.<br />

4 Abmessungen von Aufzugsanlagen<br />

4-6 Aufzüge<br />

1-2 Feuerwehraufzüge<br />

Taipei Financial Centre<br />

Max Aufzugsgeschwindigkeit : 16,7 m/s<br />

Petronas Towers (Kuala Lumpur)<br />

Aufzugsgeschwindigkeit : 7 m/s<br />

fördertechnik<br />

87


Türbreiten<br />

normale Türbreite<br />

optimale Türbreite<br />

Expresslifte<br />

0,9 m<br />

1,1 m<br />

1,4 m<br />

Fahrkorbgrößen<br />

normale Wohnhäuser 1,4 m x 1,4 m 1000 kg (13 Prs)<br />

Hochhäuser 2,0 m x 2,0 m 2000 kg<br />

Feuerwehraufzug mind 1,1 m x 2,1 m<br />

Bei der Personenkapazität wird in der Regel 75 kg/Prs angenommen.<br />

Fahrschacht<br />

Schachtabmessungen<br />

400 kg (kleiner Aufzug) <strong>für</strong> Personenbenutzung auch mit<br />

Traglasten<br />

630 kg (mittlerer Aufzug) <strong>für</strong> Benutzung mit Kinderwagen<br />

<strong>und</strong> Rollstühlen<br />

1000 kg (großer Aufzug) auch zum Transport von<br />

Krankentragen, Möbeln <strong>und</strong><br />

Rollstühlen <strong>für</strong> Körperbehinderte<br />

Abmessungen Personenaufzüge <strong>für</strong> Wohngebäude<br />

(behindertengerecht)<br />

Tragfähigkeit kg 400 630 1000<br />

Nenngeschwindigkeit m/s 0,63-1,6 0,63-2,5 0,63-2,5<br />

Mindestfahrschachtbreite c mm 1600 + 1800<br />

Mindestfahrschachttiefe d mm 1600 2100 2600<br />

Lichte Schachttürbreite c 1<br />

mm mind. 900<br />

Lichte Schachttürhöhe f 1<br />

mm 2000<br />

Lichte Fahrkorbbreite a mm 1100<br />

Lichte Fahrkorbtiefe b mm 950 1400 2100<br />

Lichte Fahrkorbhöhe k mm 2200<br />

Lichte Fahrkorbtürbreite e 2<br />

mm mind. 900<br />

Lichte Fahrkorbtürhöhe f 2<br />

mm 2000<br />

Zulässige Personenzahl 5 8 13<br />

88<br />

fördertechnik


Schachtüberfahrt <strong>und</strong><br />

Triebwerksraum<br />

Fahrgrube<br />

Stauraum vor dem Aufzug<br />

Fahrschacht <strong>und</strong> Triebwerksraum<br />

Stauraum vor einem Einzelaufzug<br />

Nutzbare Mindesttiefe zwischen Schachttürwand <strong>und</strong> gegenüberliegender<br />

Wand, gemessen in Richtung der Fahrkorbtiefe,<br />

soll gleich der Fahrkorbtiefe sein<br />

Nutzbare Mindestfläche: Fahrkorbtiefe (b) x Schachtbreite (c)<br />

Stauraum vor nebeneinander liegenden Aufzügen<br />

Aufzugsüber- <strong>und</strong> Unterfahrt<br />

Die Abstände der Über- <strong>und</strong> Unterfahrt hängen von der Geschwindigkeit<br />

des Aufzuges ab.<br />

Je höher die Geschwindigkeit ist, desto mehr Raum braucht der<br />

Aufzug im Notfall.<br />

Richtwerte<br />

Nutzbare Mindesttiefe zwischen Schachttürwand <strong>und</strong> gegenüberliegender<br />

Wand, gemessen in Richtung der Fahrkorbtiefe,<br />

soll gleich der Tiefe des tiefsten Fahrkorbes sein<br />

bei ca. 4 m/s<br />

bei ca. 2 m/s<br />

jeweils eine Geschosshöhe<br />

jeweils eine halbe Geschosshöhe<br />

fördertechnik<br />

89


Abmessungen Triebwerksräume <strong>für</strong> Wohngebäude<br />

Tragfähigkeit kg 400 630 1000<br />

Mindestfläche des<br />

Triebwerks qm 8 10 10 12 14 12 14 15<br />

Mindestbreite des<br />

Triebwerks R mm 2400 2400 2700 2700 3000 2700 2700 3000<br />

Mindesttiefe des<br />

Triebwerks S mm 3200 3200 3700 3700 3700 4200 4200 4200<br />

Mindesthöhe des<br />

Triebwerks h mm 2000 2200 2000 2200 2600 2000 2200 2600<br />

5 Feuerwehraufzüge<br />

- Ein Feuerwehraufzug ist nötig in jedem Hochhaus, das höher<br />

als 30 m ist.<br />

- Feuerwehraufzüge müssen in jedem Geschoss halten.<br />

- Muss einen eigenen Schacht <strong>und</strong> einen eigenen Aufzugsvorraum<br />

,wegen Rauchfreihaltung‘ haben.<br />

(Vorraumgrösse mindestens 5 m 2 )<br />

- Der Abstand zwischen dem Arbeitsplatz bzw. Aufenthaltsplatz<br />

<strong>und</strong> dem Feuerwehraufzug darf nicht länger als 50 m sein.<br />

- Kabine : Mindestbreite 1,1 m<br />

Mindesttiefe<br />

2,1 m<br />

Zugangstüren (mind.) 0,9 m<br />

Geschwindigkeit (mind.) 1 m/s<br />

- Separate Elektrozuleitung, die im Brandfall mindestens 90-120<br />

Minuten betriebsfähig bleibt.<br />

Feuerwehraufzüge müssen über eine Notstromversorgung<br />

<strong>und</strong> in die Fahrkorbwand integriertes Bedientableau, Notleitern<br />

<strong>und</strong> Notseile verfügen<br />

- Fahrkörbe <strong>und</strong> Verkleidung müssen aus nicht brennbaren<br />

Stoffen bestehen.<br />

6 Bauaufsichtliche Richlinien <strong>für</strong> Aufzugsanlagen<br />

Triebwerksraum<br />

Triebwerksraum-Aufzugsgruppe<br />

Im Gegensatz zu Bürohochhäusern werden Aufzugsanlagen in<br />

Wohnhochhäusern nicht so großen Stoßzeiten ausgesetzt, so<br />

dass die Belastungsdichte eher gering ist.<br />

A : Normale Aufzüge<br />

F/A : Feuerwehraufzug<br />

V : Vorraum<br />

90<br />

fördertechnik


- Hochhäuser müssen mit Aufzügen aus nicht brennbaren Bau<br />

stoffen versehen sein.<br />

- Jede Wohnung muss mindestens von einem Aufzug erreich<br />

bar sein, der die Beförderung von belegten Krankentragen <strong>und</strong><br />

Lasten ermöglicht <strong>und</strong> dessen Kabine eine Mindestgr<strong>und</strong>flä<br />

che von 1,0 x 2,1 m hat.<br />

- In Wohnhochhäusern müssen die Kabinen Türen haben.<br />

- Jeder Aufzug muss in einem besonderen feuerbeständigen<br />

Schacht liegen.<br />

- Nur maximal drei Aufzüge dürfen einen gemeinsamen<br />

Schacht haben.<br />

- Der Maschinenraum muss gegen benachbarte Räume<br />

feuerbeständig abgetrennt, ausreichend groß <strong>und</strong> über eine<br />

eingebaute Treppe zugänglich sein.<br />

Vorgaben bei Gebäudehöhen von 120 m<br />

- 4-6 Aufzüge je 1000-1250 kg<br />

- Schachtgößen: Mindestfahrschachtbreite 1800 mm<br />

Mindestfahrschachttiefe 2600 mm<br />

Lichte Schachttürbreite 900 mm<br />

Licte Schachttürhöhe 2000 mm<br />

- Fahrgeschwindigkeit ca. 4 m/s<br />

- Über- <strong>und</strong> Unterfahrt jeweils eine Geschosshöhe<br />

- 1 Feuerwehraufzug<br />

- Aufzüge mit Fahrschacht-Schiebetüren müssen Vorräume<br />

haben, die durch feuerhemmende Wände mit feuerhem<br />

menden Türen abgeschlossen sind (gilt nicht <strong>für</strong> Treppenhäu<br />

ser unter der 22m-Grenze <strong>und</strong> <strong>für</strong> Sicherheitstreppenhäuser).<br />

- Aufzugsschachttüren in Treppenhäusern müssen mindestens<br />

feuerhemmend sein. Aufzugsschachttüren, die nicht in Trep<br />

penhäuser führen, müssen feuerbeständig sein.<br />

- Umlaufaufzüge außerhalb der Treppenhäuser müssen Vor<br />

räume haben, die gegen andere Räume durch feuerbeständi<br />

ge Wände mit feuerhemmenden Türen abgeschlossen sind.<br />

Literatur :<br />

Neufert Bauentwurfslehre<br />

Wohnhochhäuser (Sammlung)<br />

Hochhaus-Atlas , Eisele / Kloft<br />

Wohnhochhäuser - Band 2 - Zumpe<br />

Detail -- n 5 2004<br />

DBZ -- n 7 2003<br />

AIT -- n 12 2002<br />

Manuale dell‘architetto<br />

zusammengestellt von Federico Kraus<br />

fördertechnik<br />

91


Haustechnik<br />

Natürliche <strong>und</strong> mechanische Lüftung im Jahresgang.<br />

Lage <strong>und</strong> Anordnung von Technikzentralen im Hochhaus<br />

<strong>und</strong> ihre Bemessung.<br />

Behaglichkeit<br />

Um die optimale Benutzung eines Gebäudes zu gewährleisten<br />

ist vor allem die Behaglichkeit der Räume maßgebend.<br />

Diese setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:<br />

• thermische Behaglichkeit<br />

• hygienische Behaglichkeit<br />

• akustische Behaglichkeit<br />

• visuelle Behaglichkeit<br />

• elektromagnetische Verträglichkeit<br />

• Einfluss von Farben<br />

• Einfluss von Oberflächen <strong>und</strong> Materialien<br />

• Vermeidung von Schad- <strong>und</strong> Geruchsstoffen<br />

Die Hauptaufgabe der Haustechnik ist in diesem Zusammenhang<br />

eine Verbesserung vor allem der hygienischen sowie<br />

der thermischen Behaglichkeit in Innenräumen, um dem weit<br />

verbreiteten Sick-Building-Syndrom <strong>und</strong> seinen Begleiterscheinungen<br />

vorzubeugen.<br />

Geeignete Konzepte der Lüftung <strong>und</strong> Heizung im Jahresgang<br />

sollen hier skizziert werden. Generell wird unterschieden in<br />

Systeme mit:<br />

• natürlicher Belüftung<br />

• mechanischer Belüftung<br />

Natürliche Belüftung<br />

Bei der natürlichen Belüftung vor allem von (Wohn)Hochhäusern<br />

ist die Standortfrage sehr stark in das Lüftungskonzept<br />

einzubeziehen.<br />

Die natürliche Lüftung eines Hochhauses ist vor allem in der<br />

Übergangszeit bei mittleren Temperaturen interessant, wenn<br />

weder Lüftungswärmeverluste entstehen noch Überhitzung<br />

der Räume durch die Außenluft stattfindet.<br />

Sommerfall<br />

Bei Außentemperaturen von über 22°C ist eine<br />

unterstützende mechanische Lüftung sinnvoll, um hohe<br />

Raumtemperaturen zu vermeiden.<br />

Winterfall<br />

Ebenso wird bei Außentemperaturen etwa unter 5°C sinnvollerweise<br />

mechanisch belüftet.<br />

An 1800 von 3200 Betriebsst<strong>und</strong>en im Jahr (60%) ist eine<br />

natürliche Belüftung der Räume möglich.<br />

Einschränkungen bei der natürlichen Belüftung müssen nur<br />

da gemacht werden, wo die Außenluftgeschwindigkeit mehr<br />

als 8 m/s beträgt <strong>und</strong> zu hohe Drücke entstehen können.<br />

Um einen optimalen Betrieb <strong>für</strong> unterschiedliche Thermik<strong>und</strong><br />

Windfälle zu gewährleisten, sind folgende Maßnahmen<br />

notwendig:<br />

• motorische Bedienung der Fensterklappen<br />

• automatische Vorgaben der Öffnungswinkel unter Berücksichtigung<br />

der jeweiligen Wind- <strong>und</strong> Thermiksituation<br />

• die Möglichkeit eines individuellen Eingriffs<br />

92<br />

haustechnik


Beispiele <strong>für</strong> natürliche Belüftung<br />

Variante 1<br />

• Statische Beheizung über Konvektor im Fensterbereich<br />

• natürliche Belüftung über Fenster<br />

Variante 2<br />

• Gr<strong>und</strong>belüftung wie bei Variante 1<br />

• erweitert um mechanische Nachtlüftung, dadurch<br />

Aktivierung der Speichermassen (Wände, Decken)<br />

Mechanische Belüftung<br />

Anlagen zur mechanischen Belüftung von Räumen, sog.<br />

Raumlufttechnische Anlagen RLT werden unterschieden in :<br />

Be- <strong>und</strong> Entlüftungsanlagen einfacher Art<br />

• Außenwandlüfter<br />

• Dunstabzugshauben<br />

• kontrollierte Wohnungslüftung<br />

Lüftungsanlagen<br />

• RLT jeweils nur zum Heizen, Kühlen, Be- oder<br />

Entfeuchten der Raumluft<br />

Klimaanlagen<br />

• RLT mit allen vier thermodynamischen Luftbehandlungsfunktionen<br />

Beispiel Be- <strong>und</strong> Entlüftungsanlagen einfacher Art<br />

Kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

Variante 3<br />

• natürliche Belüftung<br />

• Heizung über Konvektoren im Fensterbereich<br />

• Kühlung der Luft über Wasserkühlung in Schrankelement<br />

• Vorteil: keine Geräuschbelästigung<br />

Die Temperaturkurven zeigen, daß es durchaus empfehlenswert<br />

ist, die natürliche Lüftung des Raumes mit mechanischen<br />

Lüftungskonzepten zu ergänzen. Vor allem bei extremen<br />

Außentemperaturen macht dies Sinn.<br />

• Zuluft-Abluft-Anlage erlaubt genau definierte Zuluft-Abluft-<br />

Mengen<br />

• Zuluft wird in Wohn- <strong>und</strong> Aufenthaltsräumen eingeblasen<br />

• Luft strömt über sog. „Überströmzonen“ (Flur, Treppenhäuser)<br />

in die Abluftbereiche<br />

• Abluft wird aus feuchte- <strong>und</strong> geruchsbelasteten Räumen<br />

(Bad, Küche) abgesaugt<br />

• Wärme wird der Abluft über Wärmetauscher entzogen <strong>und</strong><br />

der aus dem Freien angesaugten Zuluft zugeführt<br />

haustechnik<br />

93


Beispiel Lüftungsanlage<br />

Einkanalanlage mit variablem Luftvolumensystem<br />

• Zuluft wird im Sommer mit 16°C tangential im oberen<br />

Schrankbereich in den Raum eingebracht<br />

• im Winter erfolgt eine Beheizung mittels Konvektoren<br />

Lüftungsanlagen finden wegen ihrer begrenzten Flexibilität<br />

vor allem im industriellen <strong>und</strong> klimaextremen Bereich<br />

Anwendung<br />

Beispiel Klimaanlage<br />

RLT mit allen vier thermodynamischen Luftbehandlungsfunktionen<br />

Bsp.: Klimaanlage in Kombination mit statischer Beheizung im<br />

Fensterbereich<br />

• Betrieb vor allem im Winter <strong>und</strong> Sommer, in<br />

Übergangszeiten wird Außenluft über Fenster zugeführt<br />

• Außenluft wird über abgehängte Decke in Raum eingebracht<br />

• Abluft wird über raumseitige Lüftungsschlitze abgesaugt<br />

Technikzentralen<br />

Anordnung der Technikzentralen<br />

Technikzentralen <strong>und</strong> ihre Anordnung im Gebäude sind nicht<br />

nur unter technischen sondern auch unter gestalterischen<br />

Gesichtspunkten möglichst früh in den Entwurfprozess<br />

einzubinden.<br />

Vor allem die Platzierung der RLT im Gebäude ist<br />

aufgr<strong>und</strong> ihres erhöhten Platzbedarfs <strong>und</strong> ihrer komplexen<br />

Anforderungen sorgfältig abzuwägen.<br />

Die Versorgung der Geschosse mit Energie, Wasser, Elektrizität,<br />

Wärme usw. findet in den meisten Fällen zentral<br />

im Untergeschoss statt, die Anordnung der RLT lässt<br />

hingegen mehrere Möglichkeiten zu, es wird hauptsächlich<br />

unterschieden zwischen:<br />

1. Zentrale Anordnung 2. Dezentrale Anordnung<br />

zentrale Anordnung der Technikgeschosse<br />

(UG+DG oder in Zwischengeschossen)<br />

dezentrale Anordnung der Raumlufttechnik,<br />

Aufstellung geschossweiser<br />

Nachbehandlungsgeräte<br />

94<br />

haustechnik


Zentrale Anordnung<br />

Faustregel:<br />

Bei Hochhauskörpern ist eine zentrale Anordnung<br />

der Technikgeschosse nur bis zu einer Höhe von 25<br />

Geschossen sinnvoll, da ab dieser Höhe -vor allem in den<br />

Wasserleitungen- zu hohe Drücke entstehen.<br />

Lüftungszentrale im UG<br />

+ statisch problemlose<br />

Unterbringung der Anlage<br />

+ Zusammenfassung<br />

aller technischen<br />

Einrichtungen wie Heizung,<br />

Wasserversorgung, Elektro<br />

usw. in einem Geschoss<br />

+ geringe Schallschutzprobleme<br />

- großer Platzbedarf <strong>für</strong><br />

Schachtquerschitte<br />

- Probleme mit der<br />

Außenluftansaugung in<br />

Bodennähe<br />

Lüftungszentrale im DG<br />

+ formale Gestaltung möglich<br />

+ problemlose<br />

Außenluftansaugung<br />

+ Freihaltung des UG <strong>für</strong><br />

andere Nutzungen<br />

- hohe statische/dynamische<br />

Lasten<br />

- Schallschutzprobleme<br />

bei darunterliegenden<br />

Geschossen<br />

Lüftungszentrale in einem<br />

Zwischengeschoss<br />

+ Kanalführung in beide<br />

Richtungen, geringere<br />

Querschnitte<br />

+ günstige Lage zwischen<br />

verschiedenen Gebäudeteilen<br />

mit unterschiedlichen<br />

klimatischen Anforderungen<br />

- Schallschutzprobleme<br />

- Montage/ Einbringung von<br />

Maschinen problematisch<br />

- hohe statische Lasten<br />

• Lüftungszentrale im UG<br />

<strong>und</strong> im DG<br />

+ günstige Lösung bei sehr<br />

hohen Gebäuden<br />

Weitere Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

wie zuvor bei UG + DG<br />

• Lüftungszentrale im UG,<br />

Abluft im DG<br />

+ Geringe Schachtquerschnitte<br />

durch sich<br />

ergänzende Ab- <strong>und</strong><br />

Zuluftkanäle<br />

+ formale Gestaltung des<br />

DG möglich<br />

- Wärmerückgewinnung nur<br />

unter erhöhtem Aufwand<br />

möglich<br />

Sonstige Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

wie zuvor bei UG<br />

haustechnik<br />

95


Dezentrale Anordnung<br />

Die dezentrale Versorgung<br />

mit Raumluft je Geschoss<br />

bietet gegenüber der<br />

zentralen Versorgung<br />

die Möglichkeit, den Aufstellungsort<br />

der raumlufttechnischen<br />

Anlage der<br />

Nutzfläche der Wohnung<br />

zuzuschlagen, ohne daß ein<br />

Verlust entsteht.<br />

+ einzelne Wohngeschosse<br />

sind separat anzusteuern<br />

(vor allem bei<br />

Mietwohnungen sinnvoll)<br />

+ individuelle<br />

Temperaturregelung in der<br />

einzelnen Wohnung<br />

+ geringe<br />

Schallschutzproblematik<br />

+ kein Wegfall von<br />

vermietbaren Flächen durch<br />

Technikzentrale<br />

- u. Umständen hoher<br />

Wartungsaufwand<br />

von geschossweisen<br />

Nachbehandlungsgeräten<br />

Schächte <strong>und</strong> Kanäle<br />

Vertikal<br />

Mit zunehmender Installation ist eine Zusammenfassung<br />

aller vertikalen Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsleitungen in einem<br />

Installationsschacht im Gebäudekern anzustreben.<br />

Vor allem aus Schallschutzgründen ist eine gemeinsame<br />

Anordnung sinnvoll.<br />

Die Gebäudekerne übernehmen oft auch die aussteifende<br />

Wirkung im Tragwerk. Durch ihre massive Ausbildung in<br />

Stahlbeton oder Mauerwerk ist eine feuerbeständige Bauart<br />

gegeben.<br />

Um ein Übertragen von Feuer <strong>und</strong> Rauch in andere<br />

Gebäudeteile zu verhindern, müssen durchgehende<br />

Vertikalschächte entweder mit horizontalen Abschottungen<br />

versehen oder als eigene Brandabschnitte mit entsprechender<br />

Feuerwiderstandsdauer ausgebildet werden.<br />

Im Bereich dieses<br />

Gebäudekerns befinden<br />

sich:<br />

• Treppenhäuser, Aufzüge,<br />

Rolltreppen, Förderanlagen<br />

• Steigschächte, Lüftungsschächte,<br />

Kamine<br />

• Verteilerräume<br />

• Nassräume<br />

Zu beachten ist vor allem<br />

eine ausreichende Breite<br />

<strong>und</strong> freie Zugänglichkeit<br />

der Vertikalschächte. Unter<br />

Umständen ist es günstiger,<br />

sie auf mehrere kleinere<br />

Schächte zu verteilen.<br />

96<br />

haustechnik


Schächte <strong>und</strong> Kanäle<br />

Horizontal<br />

Die horizontale Verteilung der Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsleitungen<br />

im Gebäude erfolgt in den meisten Fällen über Leitungstrassen<br />

in abgehängten Decken, im Fußboden oder im<br />

Brüstungsbereich.<br />

Zu beachten ist dabei die Anbindungsmöglichkeit an den<br />

Gebäudekern unter Berücksichtigung der Deckenspannrichtung<br />

bzw. der Lage der Unterzüge.<br />

Um Höhe zu sparen, versucht man, größere Rohrleitungen<br />

parallel zu den Unterzügen zu führen. Kreuzungen der<br />

Unterzüge sind zwar generell möglich, sie sind jedoch an<br />

bestimmten Stellen anzuordnen (Querkraft=0) <strong>und</strong> mit<br />

erhöhtem Aufwand verb<strong>und</strong>en.<br />

Faustregel:<br />

Für die Verteilung aller<br />

horizontalen Leitungen<br />

im Geschoss sollten<br />

mindestens 50-60 cm<br />

Installationshohlraum<br />

eingeplant werden (max.<br />

Lauflänge 20-25 m).<br />

1. Mindestluftwechsel in Wohnungen: 0,6 - 0,7/h<br />

2. natürliche Belüftung über Fenster bei<br />

Aussenluftgeschwindigkeiten über 8 m/s erfordert:<br />

• motorische Bedienung der Fensterklappen<br />

• automatische Vorgabe der Öffnungswinkel<br />

• Möglichkeit des individuellen Eingriffs<br />

3. bei Außentemperaturen unter 5°C <strong>und</strong> über 22°C ist<br />

eine zusätzliche mechanische Belüftung sinnvoll<br />

4. zentrale Anordnung der Technikgeschosse nur bis<br />

25 Geschosse sinnvoll (zu hohe Drücke)<br />

5. Bemessung zentrale T.-Geschosse (je 1000 m² NF)<br />

• 20-25 m² zentrale Energieversorgung<br />

• 50 m² zentrale RLT<br />

• 4 m² Schächte<br />

6. Bemessung dezentr. T.-Geschosse (je 1000 m² NF)<br />

• 20-25 m² zentrale Energieversorgung<br />

• 20 m² zentrale Luftaufbereitung<br />

• 40 m² dezentrale RLT´s<br />

• 1,5 m² Schächte<br />

Hochhausatlas, Seite 182 - 201;<br />

Pistohl Handbuch der Gebäudetechnik Band 2, 2002, Seite A55f., H5 ff., L3ff.<br />

L13f.,L32, L53ff., L70ff., L119ff.<br />

zusammengestellt von Sascha Kothe<br />

haustechnik<br />

97


98 soziologie


Soziologische Aspekte <strong>und</strong> Gebäudesicherheit<br />

Die Vernachlässigung der sozialen <strong>und</strong> psychologischen<br />

Aspekten bei der Planung kann zu grossen Problemen oder<br />

zum Misserfolg sonst guter Projekte führen.<br />

Identität<br />

Der Erfolg eines Hauses basiert auf seiner Atraktivität. Nur<br />

wenn die Einwohner sich mit dem Haus identifizieren können,<br />

werden sie dort auch gerne leben. Anderenfalls können soziale<br />

Probleme <strong>und</strong> eine langsame Vernichtung des Hauses<br />

folgen.<br />

Bürogebäude - Identifikation mit dem<br />

ganzen Haus<br />

Wohngebäude - Identifikation mit<br />

eigener Wohnung<br />

Pruitt-Igoe, St. Louis - die Demolition der ganzen Siedlung im Jahr 1972<br />

Architektonische <strong>und</strong> städtebauliche<br />

Besonderheiten<br />

Individualität <strong>und</strong> Identität einzelner<br />

Wohnungen<br />

soziologie<br />

99


Anonymität<br />

Gute Nachbarschaften sind ein anderer Aspekt, der zu guter<br />

Lebensqualität mithilft. Eine Voraussetzung zur Bildung dieser<br />

Beziehungen sind angenehme gemeinsame Räume. Zugleich<br />

ist aber sehr wichtig das Privatleben einzelner Eiwohner zu<br />

respektieren (optisch, akustisch).<br />

Sicherheit<br />

Ein Zuhause ist untereinander auch ein gefahrloser „Schutzraum“.<br />

Das Gefühl der Sicherheit ist deswegen <strong>für</strong> die Bewohner<br />

sehr wichtig.<br />

* Beleuchtung der Umgebung<br />

* Beleuchtung von gemeinsamen Räumen<br />

* Rezeption als Sicherheitsfilter<br />

* CCTV in der Tiefgarage <strong>und</strong> in den Fahrstühlen<br />

* Segregation Besucher von Bewohner<br />

Unangenehmer, enger <strong>und</strong> dunkeler<br />

Gang<br />

Raum <strong>für</strong> das Treffen - breit <strong>und</strong> mit<br />

natürlichem Licht<br />

zu radikale Lösung der Sicherheit<br />

100<br />

soziologie


Räume mit Perspektive<br />

Das Leben in der Höhe ist <strong>für</strong> den Mensch unnatürlich. Vor<br />

allem mißt man den optischen <strong>und</strong> sozialen Kontakt mit dem<br />

Gr<strong>und</strong> (d.h. auf der einen Seite mit der Straße <strong>und</strong> dem<br />

Leben auf ihr, auf der anderen Seite mit dem Garten, wo man<br />

Natur <strong>und</strong> Ruhe findet). Deswegen ist es sehr wichtig, den<br />

Einwohnern ausreichend große <strong>und</strong> attraktive Ausenräume<br />

anzubieten.<br />

Das Leben „in Wolken“ bietet Vorteile bezüglich schöner<br />

Ausblicke, Ruhe <strong>und</strong> genug Sonne <strong>und</strong> Licht.<br />

Fazit<br />

Soziologie <strong>und</strong> Psychologie sind auch wichtige Aspekte<br />

des Entwurfs. Davon hängt ab, ob ein Projekt erfolgreich ist<br />

<strong>und</strong> die Einwohner in dem Haus zufrieden zusammenleben<br />

können.<br />

1. Identifikation mit dem Haus durch interesante Architektur<br />

des Hauses (Form, Farbe, Materialwahl)<br />

2. Individualisierte Wohnungen, die man schon auf der<br />

Fassade erkennen kann<br />

3. Städtebauliche Qualitäten (Umgebung, Aussichten,<br />

Sonne <strong>und</strong> Licht)<br />

4. Helle <strong>und</strong> angenehme gemeinsame Flächen, die zur<br />

Komunikation auffordern (Eingang, Gänge, usw.)<br />

5. Sicherheit vor allem duch helle <strong>und</strong> gut beleuchtete<br />

Räume<br />

6. Große <strong>und</strong> attraktive Aussenräume anbieten<br />

7. Vorteile des Hochhauses benutzen (Ausblick, Sonne<br />

usw.)<br />

Marina City, Chicago<br />

Unité d‘habitation, Marseille<br />

Literatur<br />

Häußermann, Hartmut; Siebel, Walter: Soziologie des Wohnens, Juventa 1996<br />

Bittner, Regina: Urbane Paradiese, Campus 2001<br />

NRW - Forum: Der Traum vom Turm, Hatje Cantz 2004<br />

zusammengestellt von Ondrej Rys<br />

soziologie<br />

101


Tragwerk & Gründung<br />

Gr<strong>und</strong>kriterien beim Entwurf eines Hochhaustragwerkes<br />

Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung von Tragwerksalternativen:<br />

- Wirtschaftlichkeit<br />

- Verhältnis Architektur - Tragwerk (Konzept)<br />

- Verhältnis Tragwerk - Haustechnik<br />

- Bauzeit<br />

- Risiken der Bauausführung<br />

- Flexibilität bei der Nutzung<br />

- Verfügbarkeit von Material + Erfahrung<br />

Hochhaustragwerke werden beeinflußt durch:<br />

- Windbelastung<br />

- Gebäudeschlankheit<br />

- Horizontalsteifigkeit<br />

- Nutzungsart<br />

- Gründung<br />

- Brandschutz<br />

- Verfügbarkeit <strong>und</strong> Kosten der Gr<strong>und</strong>baustoffe<br />

Bei zunehmender Höhe ist nicht die Tragfähigkeit des Aussteifungssystem<br />

wichtig, sonder die Steifigkeit & dynamisches<br />

Verhalten <strong>und</strong>er Windbelastung<br />

Nutzungsart - beeinflusst vorwiegend auch die Wahl der<br />

Deckenkonstruktion <strong>und</strong> Geschosshöhen<br />

Gründungsmöglichkeiten - haben Einfluß auf das Tragwerk<br />

Branschutz: Welche Zusatzmaßnahmen werden an das Tragwerk<br />

erforderlich? z.B. bei Stahl (Verb<strong>und</strong>, oder Verkleidung)<br />

- Wirtschaftlichkeit<br />

Verfügbarkeit der Materialien - Randbedingungen der Baustelle<br />

: Transport + Lagermöglichkeiten<br />

Geotechnik + Gründung<br />

Baugr<strong>und</strong>verformungen beeinflussen:<br />

- Standsicherheit + Gebrauchstauglichkeit<br />

- Schnittkräfte der Tragwerksglieder<br />

Hochhausgründungen sind besonders schwierige <strong>und</strong> risikoreiche<br />

geotechnische Aufgaben.<br />

Geotechnik-Experte > Baugr<strong>und</strong>untersuchung mit darstellung<br />

des Verlaufs der verschiedenen Schichten + Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Geotechnische Aufgaben:<br />

-Wasserhaltungskonzept<br />

-Verbauwandsystem<br />

-Baugrubenaushub + Entsorgung/Verwertung<br />

-Kalkulation der Verformungen (während Bauprozess)<br />

Wasserhaltung<br />

Die Trockenhaltung der Baugrube muss gewährleistet sein bis<br />

eine ausreichende Auftriebssicherheit am Bauwerk vorhanden<br />

ist. Dazu werden folgende Systeme eingesetzt:<br />

1. bei vollständige GW-Absenkung ausführbar:<br />

-Außenbrunnen + wasserdurchlässiger Baugrubenwand<br />

nachteile: limitierte GW-Absenkung (kosten)+ Risiko von<br />

Setzungen an Nachbargebäude<br />

1. keine GW-Absenkung ausführbar:<br />

-wasserdichte Baugrube : wasserdichte Verbauwand + Baugrubensohle<br />

(Unterwasserbetonsohle mit Auftriebsverankerung,<br />

oder mit tiefliegende Injektionssohlen)> beide aufwändig<br />

+ kosten intensiv<br />

3.teilweise GW-Absenkung ausführbar:<br />

Wasserdichter Baugrubenverbau + Entspannung der Baugrubensohle<br />

über Entspannungsbrunnen<br />

bei mehr als 20 m tief + keine mögliche Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung/Entspannung<br />

102<br />

tragwerk


Hochhausgründung<br />

Schlankheitsfaktor H/B=<br />

Höhe über Gründungssohle / Kleinste Plattenbreite<br />

Gründungsvarianten:<br />

Flächengründung<br />

- Bauwerkslasten werden<br />

über eine F<strong>und</strong>amentplatte<br />

in den Untergr<strong>und</strong> eingeleitet.<br />

- wirtschaftlichste Gründungsvariante<br />

bei gut tragfähigem<br />

Baugr<strong>und</strong> , ausser<br />

bei Punktlasten + asymmetrische<br />

Lastverteilung (in<br />

diesem Fall KPP besser)<br />

Kombinierte Pfahl-Plattengründung<br />

| KPP<br />

- Bauwerkslasten werden<br />

partiell über die Gründungsplatte<br />

<strong>und</strong> über darunter<br />

angeordnete Pfähle oder<br />

Schlitzwandelemente in<br />

den tieferen Untergr<strong>und</strong><br />

eingeleitet<br />

- vor allem beim verformungsempfindlichen<br />

Baugr<strong>und</strong> zum Einsatz: man<br />

kann durch die Anordnung<br />

+Länge der Pfähle die<br />

Resultierende der Reaktionskräfte<br />

des Baugr<strong>und</strong>s auf<br />

die Lastresultierende des<br />

Bauwerkes einstellen<br />

Flächengründung<br />

KPP - Gründung<br />

Tiefgründung<br />

- Bauwerkslasten werden<br />

über Pfähle oder Schlitzwandelemente<br />

in einer tieferliegenden<br />

tragfähigen Schicht<br />

abgetragen.<br />

- Bei gering tragfähigem<br />

oder sehr inhomogenem<br />

Baugr<strong>und</strong><br />

- Die Gründungsplatte wird<br />

nicht oder nur geringfügig<br />

zur Lastabtragung herangezogen<br />

- Kostenintensiver als KPP<br />

wegen der größeren Pfahlanzahl<br />

+ -länge<br />

- geringere Setzung als bei<br />

KPP<br />

- weltweit am stärksten<br />

verbreitet<br />

Entkoppelte Pfahl-Plattengründung<br />

(EPP)<br />

-der verformungsempfindliche<br />

Bereich des Untergr<strong>und</strong>s<br />

wird durch Pfahlelemente<br />

bewehrt, so das die<br />

darauf gestezte Plattengründung<br />

auf einem festen<br />

Bauuntergr<strong>und</strong> steht.<br />

- wirtschaftlich bei kleineren<br />

Hochhäuser auf<br />

verformungsempfindlichen<br />

Baugr<strong>und</strong>, z.B. Post Tower,<br />

Bonn (Murphy/Jahn)<br />

Tiefgründung / Pfahlgründung<br />

EPP - Gründung<br />

tragwerk<br />

103


Lastabtragung & Aussteifung<br />

Bei der direkter Lastabtragung werden alle Lasten von oben<br />

nach unten ohne Umlenkung in den Baugr<strong>und</strong> abgeführt.<br />

Dazu gehören Skelletsysteme, Scheibensysteme, Tubes <strong>und</strong><br />

Megastruktursysteme.<br />

Skelettsysteme (rigid frames & braced frames)<br />

- Horizontalkräfte werden entweder durch Biegesteife Verbindung<br />

zwischen Decken <strong>und</strong> Stützen (rigid-), oder durch<br />

Scheiben (braced frames) abgeleitet.<br />

- aus ökonomischen Gründen sind rigid frames nur bis 25<br />

Stockwerke sinvoll.<br />

-mit braced frames sind verschiedene Höhen möglich:<br />

Seagram Building (Philip Johnson), 39 geschosse, 157m<br />

Chase Manhattan Bank (SOM), 60 Geschosse, 250m<br />

-grosse Freiheit bei Gestaltung von Form <strong>und</strong> Fassade<br />

-EG wird durch die Stützen <strong>und</strong> Scheiben beeinträchtigt<br />

Verwendbare Aussteifungsysteme in Abhängigkeit zur Geschosszahl.<br />

Scheibensysteme<br />

-nicht nur Horizontallasten,<br />

sondern alle Lasten werden<br />

von den Scheiben vollständig<br />

abgetragen.<br />

Querscheibensysteme<br />

-nicht flexibel, deshalb nur<br />

bei Wohnhochhäuser, Boardinghäuser<br />

<strong>und</strong> Hotels von<br />

Relevanz.<br />

-massive Scheiben > günstig<br />

<strong>für</strong> Schallschutz<br />

-Eingangsgeschoss ><br />

problematisch (Abfangträger<br />

notwendig)<br />

Längsscheibensysteme<br />

-viel freiheit bei der Gr<strong>und</strong>rissgestaltung,<br />

aber<br />

-begrenzte Fassadengestaltung,<br />

nur begrenztes<br />

Öffnungsmaß (Lochfassade)<br />

Wandscheiben, gekoppelte<br />

Scheiben <strong>und</strong> Kerne<br />

-Aus brandschutzgründen<br />

müssen Aufzugskerne <strong>und</strong><br />

Treppenhäuser aus STB<br />

gefertigt werden <strong>und</strong> können<br />

somit auch ins Aussteifungskonzept<br />

mit einbezogen<br />

werden.<br />

-STB Wandscheiben > hohe<br />

Schubfestigkeit (Horizontalkräfte)<br />

-Bei Öffnungen in den Kernen<br />

entstehen gekoppelte<br />

Atlanta Marriot Marquis, Querscheibensystem<br />

öffnet sich zum EG um<br />

eine großzügige Lobby auszubilden.<br />

La Defense Wohntürme, Emile Aillaud<br />

- typischer Gr<strong>und</strong>riss mit tragende<br />

Scheiben als Wohnungstrennwände<br />

ausgebildet & tragende Lochfassade.<br />

104<br />

tragwerk


Röhrensysteme<br />

-Fassaden als aufgelöste Scheiben gebildet <strong>und</strong> übereck<br />

kraftschlüssig miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

- bei höheren Tragwerke unbedingt notwendig<br />

- der Vertikal- <strong>und</strong> Horizontallastabtrag muss zumindest<br />

partiell über die Fassade erfolgen, dadurch wird die gesamte<br />

Breite des Hochhauses statisch wirksam.<br />

- statisch entsteht durch die notwendigen Kerne ein tube-intube<br />

System.<br />

-r<strong>und</strong>er Gr<strong>und</strong>riss ideal > rechteckige gr<strong>und</strong>risse auch realisierbar.<br />

-minimierter Stahlverbrauch = geringes Eigengewicht, große<br />

Höhen realisierbar<br />

-grosse Spannweiten, maximale Freiheit bei der Gr<strong>und</strong>rissgestaltung.<br />

-Fassadengestaltung stark durch die Statik bestimmt<br />

Tragwerksvarianten bei unterschiedlicher Höhenentwicklung<br />

Fachwerkgitter<br />

- diagonale Druckstützen mit biegesteife Knoten oder Zugbänder<br />

in der Randzone der Deckenscheiben.<br />

-Fassade wird normalerweise hinter den Fachwerkgitter angeordnet,<br />

dadurch kritische Durchstoßpunkte.<br />

Rahmen<br />

- eng stehende Fassadenstützen<br />

im Abstand des<br />

Ausbaurasters mit den<br />

Trägern im Brüstungsbereich<br />

biegesteif zu Rahmen<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

-am Eingang sind Abfangkonstruktionen<br />

nötig<br />

-zusätzliche Fensterprofile<br />

werden überflüssig<br />

Stützen-Diagonalen-Fachwerk<br />

-Scheibenwirkung durch<br />

große Diagonalverbände<br />

-Fassaden- <strong>und</strong> Konstruktionsraster<br />

getrennt voneinander,<br />

meist in 2 Ebenen<br />

-ähnliche Probleme wie<br />

Fachwerkgitter, aber geringere<br />

Anzahl von Durchdringungspunkte<br />

-sehr Leistungsstark, z.B.<br />

John Hancock Center (SOM)<br />

-Millenium Tower (Foster)<br />

- Tragsystem dominiert<br />

Gestaltung bei steigender<br />

Höhe.<br />

World Trade Center, N.Y - Fassade<br />

als tragende biegesteife Rahmenröhre<br />

ausgebildet<br />

tragwerk<br />

105


Indirekte Lastabtragung<br />

Abfangsysteme<br />

-Kern wird im EG als Basis<br />

der Abfangkonstruktion<br />

genutzt<br />

-Deckenlasten - vom Kern<br />

direkt aufgenommen, <strong>und</strong> in<br />

der Fassadenebene Richtung<br />

Kern umgelenkt.<br />

-zentrale F<strong>und</strong>amentplatte,<br />

vorteilhaft bei schwierigen<br />

Bauuntergr<strong>und</strong>.<br />

-Nachteil:verlorener Nutzraum<br />

<strong>für</strong> die Abfangung.<br />

-symmetrische Formen<br />

erforderlich.<br />

Price Tower, F.L. Wright - Kragsystem<br />

Olivetti, E. Eiermann - Abfangsystem<br />

Kragsysteme<br />

-Geschossdecken kragen<br />

aus dem Kern heraus, dieser<br />

übernimmt alle Lasten<br />

-Die aus der Horizontallasten<br />

auftretenden Zugkräfte werden<br />

durch die Vertikallasten<br />

überdrückt<br />

-geschossdecken biegesteif<br />

mit den Kern verb<strong>und</strong>en,<br />

dadurch große Konstruktionshöhe<br />

-Statik erfordert symmetrische<br />

Formen um den Kern<br />

-EG nur durch Kern fixiert,<br />

ansonsten freie Gestaltung<br />

möglich<br />

-grenzen bei der Höhenentwicklung<br />

Hängesysteme<br />

-Deckenlasten werden nach<br />

oben in ein (Dach-)Tragwerk<br />

umgeleitet, welches die Lasten<br />

in einen oder mehrere<br />

Kerne weiterleitet, <strong>und</strong> dann<br />

in das F<strong>und</strong>ament.<br />

-Ein-Kern-Systeme: selbe<br />

Vorteile wie Abfang- <strong>und</strong><br />

Kragsysteme<br />

- Mehr-Kern-Systeme:<br />

vordern mindestens so viele<br />

F<strong>und</strong>amente wie Kerne<br />

-Zuerst werden der Kern<br />

<strong>und</strong> die Abhängung dann die<br />

Geschossdecken gebaut.<br />

-es kann von unten nach<br />

oben, aber auch von oben<br />

nach unten gebaut werden.<br />

-Winterbaustelle erfordert<br />

geringen Mehraufwand<br />

-Erdgeschoss bleibt frei, gut<br />

<strong>für</strong> Innerstädtische Gr<strong>und</strong>stücke<br />

Hongkong & Shanghai Bank, Norman<br />

Foster - Hängesystem<br />

-keine Knickgefährdung, Zugglieder können schlank ausgebildet<br />

werden.<br />

-exzentrische Lastaufteilungen schwierig aufzunehmen:<br />

Gr<strong>und</strong>risse zentrisch zum Kern bei Ein-Kern-Systeme.<br />

-flexible Geschossflächen, nur vom Abstand der zugglieder<br />

Abhängig.<br />

-EG nur durch den Kern bestimmt, ansonsten freie Entwicklung<br />

-grosse Freiheit bei Fassadengestaltung<br />

106<br />

tragwerk


Megastrukturen <strong>und</strong> Tragsystem-Kombinationen<br />

-“konventionelle“ Tragsysteme<br />

können durch Hinzufügen<br />

eines weiteren Systems<br />

optimiert werden um grössere<br />

Höhen zu bewältigen.<br />

z.B:<br />

-Skelettsystem + zusätzliche<br />

Aussteifung mit Rahmen-<br />

Streben oder Rahmen-Streben-Fachwerken<br />

erreichen<br />

bis zu 250m Höhe: Chase<br />

Manhattan Bank, NYC<br />

-Röhrentragwerk + hinzufügen<br />

von Fachwerkgürtel<br />

in den Technikgeschossen<br />

erreichen bis zu 445m Höhe:<br />

Sears Tower, Chicago<br />

Sears Tower, Chicago - SOM<br />

109 Geschosse, 443m Gesamthöhe<br />

Mischbauweise aus gebündelte Rahmenröhren<br />

<strong>und</strong> partiellen Diagonalen<br />

Pyramidenstadt-projekt <strong>für</strong> Tokio mit<br />

2004m Höhe, Shimizu Corporation<br />

Kern-Outrigger-Tragwerke<br />

- bei zunehmende Schlankheit<br />

der einzelnen Kerne,<br />

können zusätzliche Auslegerträger<br />

(Outrigger), diese<br />

untereinander koppeln oder<br />

mit der Fassadenstützen<br />

koppeln.<br />

- die Kopplung findet nicht<br />

kontinuirlich, sondern nur in<br />

einzelnen Geschossen statt<br />

(Technikgeschosse)<br />

-Beispiele: Maintower in<br />

Frankfurt am Main (Schweger<br />

& Partner), Petronas<br />

Tower, Kuala Lumpur (Cesar<br />

Pelli Ass.)<br />

Mega-Raumfachwerke<br />

-steifes Tragsystem in sich<br />

selbst, keine Kernausteifung<br />

notwendig, basiert auf<br />

Hochhausprojekt von Louis<br />

Kahn (aufeinander gestapelte<br />

Tetraeder)<br />

-problematische Erschliessung<br />

Baudynamik (Erschütterungen: DIN 4150, Teil 2)<br />

Relevante dynamische Einwirkungen im Hochhausbau sind<br />

Erdbeben, Wind <strong>und</strong> Erschütterungen aus Verkehr <strong>und</strong> Baubetrieb.<br />

Die zulässige Mass an Schwingungen ist abhängig<br />

von der Nutzung, <strong>und</strong> man unterscheidet auch zwischen<br />

Gebäude in Gewerbegebiet, Wohngebiet oder Schutzgebiet.<br />

Dabei sind die zulässige Schwingstärken Nachts immer 10-<br />

fach kleiner als tagsüber.<br />

Entwurfsprinzipien<br />

- Geschossdecken > weiterleitung<br />

der Horizontallasten<br />

auf die Aussteifungssysteme<br />

> Abtragung in die F<strong>und</strong>amente.<br />

-Deckenscheiben möglichst<br />

kompakt.<br />

-Aussteifungssysteme sind<br />

im Gr<strong>und</strong>riss so anzuordnen,<br />

daß der Schubmittelpunkt<br />

möglichst nahe am Massenschwerpunkt<br />

aller in dieser<br />

Decke wirkenden Massen<br />

liegt.<br />

-Fließgelenke in Stützen<br />

vermeiden, Tragwände in<br />

unteren Hälfte des Hochhauses<br />

nicht durch Stützengeschoss<br />

unterbrechen.<br />

-Nicht tragende Bauteile<br />

immer mit genügend großen<br />

Fugen von eigentlichen<br />

Aussteifungsystem trennen!<br />

(Lastumlagerung)<br />

Tragwirkung unter Horizontalbelastung<br />

Einfluss der Lage des Kerns auf die<br />

Ausmitte der Horizontallast<br />

Anordnung aussteifender Elemente<br />

tragwerk<br />

107


Erdbebenbemessung (DIN 4149)<br />

Man unterscheidet zwischen 3 Typen von Erdbeben<br />

- Sicherheitsbeben (XI / X nach MSK)<br />

- Betriebsbeben bzw. Starkbeben (VI bis VII nach MSK)<br />

mit Wiederkehrperiode von 50-150 Jahre, das heißt, sie treten<br />

statisch gesehen nur einmal auf während der Nutzungsdauer.<br />

-Schadensgrenzbeben (weniger als VI nach MSK)<br />

mit Wiederkehrperiode von 10-50 Jahre, treten während der<br />

Nutzungsdauer eines Gebäudes statisch gesehen häufiger<br />

auf.<br />

Windbemessung (DIN 1055)<br />

Winduntersuchung > Kostenminderung + maximale Planungssicherheit<br />

Immissionsprognose (<strong>für</strong> Genehmigung) > Untersuchung auf<br />

Änderung des Immissionsfeldes <strong>und</strong> der Stadtdurchlüftung<br />

Strömungsfeld + Winddruckfeld<br />

Überdruck entsteht immer auf der dem Wind zugewandten<br />

Luvseite <strong>und</strong> wird wenig von den Gebäudeabmessungen<br />

beeinflusst.<br />

Unterdruck entsteht auf der im Sog liegende Leeseite <strong>und</strong><br />

wird von der Form bzw. Verdrängungswirkung des Hochhauses<br />

wesentlich beeinflusst.<br />

Das bodennahe Windfeld<br />

beeinflusst vor allem den<br />

Aufenthaltskomfort (Cafes,<br />

Eingang, etc.) <strong>und</strong> die Ausbreitung<br />

von Schadstoffen.<br />

Kritisch sind vor allem die<br />

Bodenbereiche an den Kanten<br />

wegen der entstehenden<br />

Wirbelstrukturen mit hohe<br />

Geschwindigkeiten<br />

Böigkeit in Abhängigkeit zur Höhe<br />

Der Windkomfort wird durch die zeitlich gemittelte Windgeschwindigkeit<br />

+ die Windgeschwindigkeitsschwankungen<br />

bestimmt, also die Boigkeit. Diese sollte 6m/s nicht überschreiten,<br />

da sonst unangenehme Wirkungen entstehen wie<br />

das aufwirbeln von Staub, druckempfindung, <strong>und</strong> irritation der<br />

Augen. Die Winddruckverteilung wird in Grenzschichtwindkanälen<br />

bestimmt.<br />

Komfort (DIN 4150, Teil 2, VDI 2057,ISO 2631)<br />

Anregungen durch Wind+Verkehr sind lästig <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsschädlich,<br />

Erdbeben dagegen sind unter Komfortaspekten<br />

nicht von Bedeutung. Der Komfort wird durch dynamische<br />

Kenngrößen erfasst, die sowohl die Frequenz als auch die<br />

jeweilige Tätigkeit, bwz. Lage der Personen berücksichtigen.<br />

Verstimmung<br />

Eine Anregung mit dominanten Anregungsfrequenzbereich<br />

kann man durch Erhöhung (zusätzliche Steifigkeit) oder<br />

durch Verkleinerung der Eigenfrequenz (Isolierung )entgegen<br />

wirken.Dazu gehören Bauwerksisolierungen, z.B. durch den<br />

Einbau von weiche Schichten, oder Feder-Dämpfer-Systeme<br />

<strong>und</strong> der Einsatz Passiver + Aktiver Elemente zur Schwingungsbeeinflußung,<br />

wie z.B. Tilger, Flüssigkeitstilger <strong>und</strong><br />

aktive Gebäudekontrollen.<br />

108<br />

tragwerk


Fazit<br />

Project: <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong>, <strong>London</strong><br />

Höhe: 110 - 130 m (36 Geschosse)<br />

Max. Gebäudedurchmesser: 40 m<br />

Tragwerksvorschlag:<br />

Material: Entwurfsabhängig / Stahlbeton bevorzugt<br />

wegen Schallschutz<br />

Aussteifung: Scheiben oder Scheiben & Rahmen<br />

Stützen: z.B. STB oder STB-verb<strong>und</strong> 40 - 50 cm (bei<br />

Stützweite ca. 5,50 m )<br />

z.B. Stahl IPB 420 (Stützweite ca. 6,00 m)<br />

Kernwände: 40 cm STB (bei C 50/60 unten - C 30/37<br />

oben)<br />

Gründung: Flachgründung, 3,5 - 4,0 m dicke Bodenplatte<br />

- oder KPP (entwurfsabhängig)<br />

Quellenverzeichniss<br />

Eisele, Johann; Kloft, Elene: „HochhausAtlas“, Callwey, München, 2002<br />

Schneider, Hartwig: „MUNLV Seminarbeiträge SS 2004“, RWTH Aachen, 2005<br />

Hoffmann, Donald: „Frank Lloyd Wright, Louis Sullivan and the Skyscraper“, Dover<br />

Publications, Mineola N.Y., 1998<br />

H.R. Viswanath, J.J.A. Tolloczko, J.N. Clarke: „Multi-purpose High-rise Towers and<br />

Tall Buildings“, E & FN Spon, <strong>London</strong>, 1997<br />

Schneider, Friedericke:“Gr<strong>und</strong>rissatlas Wohnungsbau“,Birkhäuser,Basel, 1997<br />

Hegger, Josef; Führer, Wilfried: „Hochhäuser - Entwerfen Planen Konstruieren“,<br />

RWTH Aachen, 1995<br />

Franz, Gotthard: „Beton-Kalender 1990 - Teil II), Ernst & Sohn, Berlin 1990<br />

Turning Torso, Santiago Calatrava - Aktuelles Wohnhochhausprojekt mit kreativen<br />

Tragwerk in Verbindung zum architektonischen Konzept (190 m, 54 Geschosse).<br />

zusammengestellt von Demian Erbar<br />

tragwerk<br />

109


110


8_ Studentenarbeiten<br />

111


<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />

freier Entwurf Sommersemester 2005<br />

bearbeitet durch: Marc Dahmen<br />

Der Entwurf des Wohnhochauses am City-Road Basin in <strong>London</strong><br />

basiert auf einem modularen Split-Level System, welches<br />

auch sein äussere Erscheinungsbild stark prägt. Jedes Modul<br />

besteht aus einem geraden, natürlich belichteten Flur, welcher<br />

je sechs Wohnungen nach oben <strong>und</strong> sechs Wohnungen<br />

Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss 1:500<br />

112<br />

studentenarbeit


nach unten bedient. So stapeln sich 13 Module in einem alternierenden<br />

Rhythmus. Dadurch wird nicht nur die Erschliessungsfläche<br />

effektiv genutzt, sondern es ist ausserdem möglich<br />

alle Wohnugen von zwei gegenüberliegenden Seiten aus<br />

(Ost-West) natürlich zu belichten <strong>und</strong> belüften. Die vertikale<br />

Erschliessung gewährleisten zwei Aufzugspaare, wobei das<br />

eine die Flure im Westen <strong>und</strong> das andere die Flure im Osten<br />

erschließt. Jedes Aufzugspaar kommt somit mit max. 7 Stops<br />

<strong>für</strong> die Wohngeschosse aus.<br />

Ansichten<br />

Blick von Norden Blick von Osten Blick von Süden Blick von Westen<br />

marc dahmen<br />

113


Wohnungsverteilung<br />

Wohnungstypen<br />

Schemaschnitt Typ A oben<br />

Schemaschnitt Typ A unten<br />

Schemaschnitt Typ B oben<br />

Schemaschnitt Gebäude<br />

Schemaschnitt Typ B unten<br />

114<br />

studentenarbeit


Schnitt 1:250<br />

marc dahmen<br />

115


Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />

Regelgeschoss Typ B 1:250<br />

116<br />

studentenarbeit


Detail Küche<br />

Ansicht / Schnitt 1:50 Horizontalschnitte 1:50<br />

marc dahmen<br />

117


<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />

geb. Entwurf Sommersemester 2005<br />

bearbeitet durch: Demian Erbar<br />

Von der City Road erhebt sich ein grünes Podest, auf dem<br />

das Wohnhochhaus schwebt, <strong>und</strong> bietet eine elegante private<br />

Adresse <strong>für</strong> die Bewohner. Im Basin Bereich entseht ein Dialog<br />

mit der Öffentlichkeit. Hier weisst die Bar mit transparenten Panoramaaufzug<br />

auf den im 35. OG liegende Restaurant hin.<br />

Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss 1:1000<br />

118<br />

studentenarbeit


demian erbar<br />

119


120 studentenarbeit


demian erbar<br />

121


122 studentenarbeit


demian erbar<br />

123


<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />

geb<strong>und</strong>ener Entwurf Sommersemester 2005<br />

bearbeitet durch: Susanne Kramer<br />

aussteifende Erschließungskerne<br />

Erschließungsgang<br />

(natürlich belichtet)<br />

„Wohnen über Eck“<br />

Lageplan 1:3000<br />

Der Entwurf des Wohnhochhauses am City-Road-Basin liegt<br />

im Herzen <strong>London</strong>s. Das brachliegende Gewerbegr<strong>und</strong>stück<br />

ist eingezäunt <strong>und</strong> versperrt den Anwohnern den Weg zum<br />

Basin. Durch die Planung wird der Bereich wiederbelebt <strong>und</strong><br />

die Uferzone als Freifläche nutzbar.<br />

Durch die Verschachtelung des Gebäudevolumens entstehen<br />

6 Außenecken. Jeder Bewohner des Turmes genießt so das<br />

„Wohnen über Eck“, mit dem eine Belichtung von zwei Seiten<br />

einhergeht. Der Bereich der Innenecken, die weniger attraktiv<br />

sind, dient der Erschließung. Die kompakten Kerne übernehmen<br />

zusätzlich die Aussteifung, so dass die tragende Fassade<br />

recht schmal dimensioniert werden konnte.<br />

Das Erdgeschoss des höheren Turmes beherbergt den Eingangsbereich,<br />

im anderen Gebäudeteil befindet sich ein Café,<br />

das sich auf verschiedenen Ebenen entwickelt.<br />

Im obersten Stockwerk dient ein Fitnessstudio den Bewohnern<br />

zur sportlichen Betätigung. Die Fassade besticht durch ein<br />

Spiel von eingezogenen <strong>und</strong> ausgestülpten Kuben.<br />

124<br />

studentenarbeit


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss 1:500<br />

susanne kramer<br />

125


Ansicht West 1:750<br />

Schnitt/Ansicht Süd 1:750<br />

126<br />

studentenarbeit


Perspektive Foyer<br />

Gr<strong>und</strong>risse Wohnen 1:350<br />

Perspektive Wohnung<br />

susanne kramer<br />

127


Detail Box<br />

Gr<strong>und</strong>riss 1:50<br />

Jede Wohnung besteht aus drei Elementen:<br />

einer eingestellten Box, einem Patio (Außenraum) <strong>und</strong> einem<br />

Kastenfenster (auf Sitzhöhe).<br />

Die Box unterstreicht die Offenheit <strong>und</strong> Flexiblität der Wohnung,<br />

sie steht frei im Raum. Die tragenden Wände dienen<br />

lediglich als äußere Begrezung der Wohnungen. In der Funktionsbox<br />

sind Installationen, Küche, sanitäre Einrichtungen,<br />

Schränke <strong>und</strong> Garderoben, in Masionette-Wohnungen auch<br />

die innere Erschließung enthalten.<br />

Um den eingestellten Charakter der Box zu verdeutlichen,<br />

erhält die Box eine andere Materialität, sie ist mit einem Furnier<br />

umgeben <strong>und</strong> besitzt einen anderen Bodenbelag. Durch Teleskop-<br />

<strong>und</strong> Schiebewände, die sich in die Box fahren lassen,<br />

erreicht man die größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung der<br />

Wohnung. Mal ist sie ein großer Raum, mal teilt sie sich auf in<br />

verschiedene abtrennbare Bereiche.<br />

Durch ein spezielles Glas mit beweglichen Lamellen kann das<br />

innen liegende Bad natürlich belichtet werden.<br />

128<br />

studentenarbeit


Schnitt 1:50<br />

Aufbau der Installationswand:<br />

Bodenaufbau in der Box:<br />

Furnier Buche<br />

Tischlerplatte<br />

Metallständerwerk<br />

mit innenliegender Dämmung <strong>und</strong> Rohrführung<br />

Tischlerplatte<br />

Furnier Buche<br />

1 mm<br />

17 mm<br />

15 cm<br />

17 mm<br />

1 mm<br />

Natursteinplatten (40x40 cm)<br />

Mörtelbett<br />

Estrich<br />

Trennlage<br />

Trittschalldämmung<br />

Stahlbetondecke<br />

15 mm<br />

10 mm<br />

40 mm<br />

40 mm<br />

25 cm<br />

susanne kramer<br />

129


<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />

geb<strong>und</strong>ener Entwurf Sommersemester 2005<br />

bearbeitet durch: Sascha Kothe<br />

Die heterogene Umgebung des Entwurfsgr<strong>und</strong>stückes lieferte<br />

die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine Aufteilung des Baukörpers in drei Teile:<br />

1_Der Sockel.<br />

Der private Bereich des Sockels orientiert sich zum Wasser<br />

hin als Aufenthalts- <strong>und</strong> Kommunikationsfläche mit Lounge,<br />

Cafe, usw., der öffentliche Teil längs der Graham Street bietet<br />

Fläche <strong>für</strong> Einzelhandel.<br />

Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss M1:500<br />

130<br />

studentenarbeit


Ansicht von Westen M1:1250 Ansicht von Süden M1:1250<br />

sascha kothe<br />

131


2_Die unmittelbare Lage am City Road Basin macht sich der<br />

untere Wohnkörper zunutze. Hier befinden sich grosszügige<br />

Loftwohnungen mit offener Terrasse, in denen das „Wohnen<br />

am Wasser“ mitten in <strong>London</strong> erlebbar wird.<br />

3_Der obere Wohnkörper beherbergt einen Wohnungsmix<br />

von der 1bed-unit bis zur 3bed-unit. Die Wohneinheiten sind<br />

als Split-Level-Typen organisiert, lediglich jedes dritte Ge-<br />

schoss wird direkt von den Aufzügen bedient.<br />

Vom Erschliessungsflur gelangt der Bewohner über eine<br />

Stichtreppe in den eineinhalb-geschossigen, nach Westen<br />

orientierten Wohn-<strong>und</strong> Essbereich mit Loggia, Küche <strong>und</strong><br />

Gäste-WC.<br />

Im Osten, ein halbes Geschoss versetzt, befindet sich der<br />

Individualbereich mit Zimmern <strong>und</strong> Sanitäreinrichtungen.<br />

Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper oben Erschliessungsgeschoss M1:250<br />

132<br />

studentenarbeit


Dem zentralen Erschliessungskern kommt eine besondere<br />

Bedeutung zu, er bewältigt sämtliche erschliessungs-, <strong>und</strong><br />

versorgungstechnischen sowie statischen Aufgaben:<br />

4_ Personenaufzüge (Nah- <strong>und</strong> Ferngruppe) sowie ein Feuerwehraufzug<br />

<strong>und</strong> 2 Fluchttreppenhäuser an den Enden des<br />

Kernes gewährleisten die vertikale Erschliessung<br />

_Die Wohnungstrennwände leiten hier die Last der auskragenden<br />

Deckenplatten ein, die anfallende Last wird in<br />

Vertikalrichtung in den Baugr<strong>und</strong> abgeleitet<br />

_Sämtliche Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsleitungen der Sanitärbereiche<br />

<strong>und</strong> Küchen sowie der Skybar im 36. Geschoss liegen<br />

zentral im Kern<br />

Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper oben Wohngeschoss M1:250<br />

sascha kothe<br />

133


Die privaten Freibereiche im unteren Wohnkubus sind als<br />

offene Terrassen konzipiert, hier soll bei komplett geöffneter<br />

Glasfassade das Wohnen am Wasser erlebbar werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der erhöhten Beanspruchung der oberen Geschosse<br />

vor allem durch Windlasten sind die Freibereiche im<br />

oberen Wohnkörper als variable Loggien geplant.<br />

Sämtliche Dachflächen der Wohnanlage sind benutzbar,<br />

möglich sind Nutzungen im Freizeit- <strong>und</strong> Wellnessbereich,<br />

Spielmöglichkeiten <strong>für</strong> Kinder sowie eine Nutzung <strong>für</strong> Aussengastronomie<br />

in der Skybar.<br />

Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper unten Wohngeschoss M1:500 Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper unten Wellness M1:500<br />

134<br />

studentenarbeit


Der gewerbliche Charakter der industriell geprägten umgebenden<br />

Bebauung soll seine Entsprechung in der Fassade<br />

des Wohnturmes finden, ohne allzu dominant zu sein.<br />

Als Materialien sind denkbar:<br />

_Erschliessungskern: voroxidierter Industriestahl<br />

_Fassade/Klappläden: Lochblech gekantet<br />

Schnitt Ost-West M1:1250 Schnitt Fassade M1:100<br />

sascha kothe<br />

135


<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />

freier Entwurf Sommersemester 2005<br />

bearbeitet durch: Ondřej Rys<br />

Der Entwurf des Wohnhochauses am City-Road Basin in <strong>London</strong><br />

fügt zwei verschiedene Wohntypen (luxuriöses <strong>und</strong> teueres<br />

Hochhauswohnen <strong>und</strong> billiges „Affordable <strong>Housing</strong>“) in einen<br />

Baukörper zusammen. Als Ergebniss dieser Kombination ist<br />

eine unwechselbare skulpturale Gebäudesforme entstanden.<br />

Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss 1:600<br />

Gr<strong>und</strong>riss Spa-geschoss 1:600<br />

136<br />

studentenarbeit


Innere Erschliessung ist hoch effektiv durch kompaktes Kern<br />

<strong>und</strong> durch Flure nur in jedem drittem Geschoss. Dadurch ist<br />

ausserdem möglich alle Wohnugen von zwei gegenüberliegenden<br />

Seiten aus (Ost-West) natürlich zu belichten <strong>und</strong> belüften.<br />

Die Wohnflächen (Raumhöhe 4,0 m) mit Lodgia sind<br />

nach Westen situiert, die Schlafbereiche (Raumhöhe 2,5 m)<br />

sind von Osten beleuchtet.<br />

Ansichten<br />

Blick von Norden Blick von Osten Blick von Süden Blick von Westen<br />

ondrej rys<br />

137


Funktionsverteilung<br />

Schnitt Wohnen<br />

Schnitt 1:1200 Schnitt 1:250<br />

138<br />

studentenarbeit


Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />

Regelgeschoss Ebene 1 1:250<br />

ondrej rys<br />

139


Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />

Regelgeschoss Ebene 2 1:250<br />

140<br />

studentenarbeit


Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />

Regelgeschoss Ebene 3 1:250<br />

ondrej rys<br />

141


<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />

freier Entwurf Sommersemester 2005<br />

bearbeitet von: Romanos Tsomos<br />

Lageplan 1:5000<br />

Perspektiven der Lage<br />

142<br />

studentenarbeit


Ansichten & Schnitt<br />

Ansicht Süd 1:2500 Ansicht Ost 1:2500 Längsschnitt 1:2500<br />

romanos tsomos<br />

143


Wohnungstypen<br />

Wohnungsverteilung<br />

1-bed-units<br />

typ 01 65m²<br />

typ 02 70m²<br />

01<br />

typ 03 75m²<br />

2-bed-units<br />

02<br />

typ 04 110m²<br />

3-bed-units<br />

typ 05 85m²<br />

typ 06 120m²<br />

03<br />

Schematische Regelgr<strong>und</strong>risse<br />

144<br />

studentenarbeit


Schnitt 1:250<br />

Perspektive<br />

romanos tsomos<br />

145


Gr<strong>und</strong>riss Wohnen<br />

Regelgeschoss Typ 02 1:250<br />

146<br />

studentenarbeit


Detail Fassade<br />

Ansicht / Schnitt 1:50<br />

Perspektive Fassade<br />

Detailschnitt Fassade 1:50<br />

romanos tsomos<br />

147


<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />

Diplomentwurf, SS 2005<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> Wohnbau<br />

Univ.-Prof. ir. Wim van den Bergh<br />

Univ.-Prof. Hartwig N. Schneider<br />

Lageplan, 1:10000<br />

Städtebau<br />

Der Entwurf des Hochhauses orientiert sich klar an der vorherrschenden<br />

städtebaulichen Achse des Basins <strong>und</strong> wendet sich<br />

von der schräg tangierenden City Road ab. Durch die scheibenförmige<br />

Ausbildung des Hochhauses wird eine <strong>für</strong> beide Gebäudelängsseiten<br />

gleichmäßige Besonnungszeit sichergestellt.<br />

Konzept<br />

Jede der vier Himmelsrichtungen übt einen starken Einfl uss auf<br />

das künftige Gebäude aus. Dem Konzept des Entwurfs nach<br />

spiegeln sie sich in ihrer Abhängigkeit von der Gebäudehöhe in<br />

der Gestaltung des Baukörpers wider.<br />

Das Hochhaus besteht demzufolge aus einem ost-westorientierten<br />

Teil, der zweiseitig orientierte Splitlevel-Wohnungen aufnimmt<br />

<strong>und</strong> einem sich im 10. Obergeschoss um 180° drehenden<br />

Kopfbereich, der sich im unteren Gebäudedrittel zum Park <strong>und</strong><br />

über den beiden Technikgeschossen – ausserhalb von Lärm <strong>und</strong><br />

Emissionen - zur Skyline wendet. Ebenso reagieren die Querwohnungen<br />

auf die städtebaulichen Faktoren: Im unteren Bereich<br />

richten sich die Wohnräume zur Wasserfl äche hin aus, die<br />

Schlafräume befinden sich hingegen der Randbebauung gegenüber.<br />

In den höher gelegenen Etagen befi nden sich Wohnungen,<br />

die - je nach Bewohnerwunsch - Wohnräume <strong>und</strong> Loggien mit<br />

Morgen- oder aber Abendsonne bieten. Im oberen Gebäudedrittel<br />

sind diese nach Westen ausgerichtet, wo sie einen Fernblick<br />

über nah gelegene Hochhäuser hinweg ermöglichen.<br />

Modell, 1:200<br />

148<br />

studentenarbeit


Kopfwohnungen mit Parkbezug<br />

Split-Level-Units: Loggia zum Basin<br />

Kopfwohnungen mit Blick über Skyline<br />

Split-Level-Units: Loggia mit Fernblick<br />

Gr<strong>und</strong>riss, 1:500: 1-Bed Unit, Ostlage Loggia<br />

hannah förster<br />

149


Gr<strong>und</strong>riss, 1:500: 2-Bed Unit, Westlage Loggia<br />

Erschliessung<br />

Die Erschließung stellt in einem Wohnhochhaus mit 200 Wohneinheiten<br />

ein wichtiger sozialer Ort dar. Es wurde somit viel Wert<br />

darauf gelegt Erschließungsfl ächen natürlich zu belichten <strong>und</strong><br />

in ihren Dimensionen <strong>und</strong> der Gestaltung dem Anspruch eines<br />

„höherwertigen Wohnens“ gerecht zu werden.<br />

Die vertikale Erschließung erfolgt über zwei gleichwertig dimensionierte<br />

Kerne, die die erforderlichen zwei Fluchtweg-Elemente<br />

aufnehmen <strong>und</strong> zudem <strong>für</strong> die Horizontalaussteifung des Gebäudes<br />

sorgen. Bedingt durch das Split-Level-Prinzip gibt es in dem<br />

Hochhaus zwei Längshälften, die auf versetzten Höhenniveaus<br />

liegen. Diese werden über je zwei den Kernen vor gelagerte<br />

Aufzüge erreicht, welche direkt am natürlich belichteten <strong>und</strong><br />

verglasten Außengang halten.<br />

Durch das Split-Level-System der Wohnungsstruktur wird der<br />

horizontale Erschließungsgang nicht in allen Geschossen erforderlich,<br />

was sich positiv auf die wirtschaftliche Effi zienz der<br />

Aufzüge auswirkt.<br />

150<br />

studentenarbeit


Wohnungstypen<br />

In den Ost-West-orientierten<br />

Gebäudebereichen befi n-<br />

den sich drei verschiedene<br />

Wohntypen: die 1-Bed-Unit,<br />

die 2-Bed-Unit <strong>und</strong> die 3-Bed-<br />

Unit. Die vorgeschriebene Mischung<br />

ergibt sich durch eine<br />

ineinander verschränkte Wohnungsstruktur,<br />

die je nach der<br />

Größe der Wohneinheit über<br />

zwei oder drei halbgeschossig<br />

zueinander versetzte Ebenen<br />

reicht. Die Eingangsbereiche<br />

teilen sich zwei benachbarte<br />

Wohnungen durch die Halbierung<br />

der Regelachsbreite.<br />

Einen Treppenlauf nach oben<br />

bzw. nach unten liegen die<br />

Wohnbereiche, wiederum<br />

einen Treppenlauf höher oder<br />

niedriger werden die Schlafbereiche<br />

der 2-Bed- (halbierte<br />

Achse) <strong>und</strong> der 3-Bed-Units<br />

erreicht.<br />

Durch das Split-Level-Prinzip<br />

wird ein besonderes Wohnerlebnis<br />

erreicht, das ganz<br />

wesentlich vom Gewinn an<br />

räumlicher Qualität aber<br />

durch die Ost-West-Orientierung<br />

auch von der erreichten<br />

Wohnhygiene her resultiert.<br />

Querschnitte: 2-Bed-Unit, 1-Bed-Unit<br />

sowie 1- <strong>und</strong> 3-Bed-Unit, 1:500<br />

hannah förster<br />

151


Städtebauliche Einbindung<br />

Die Hochhausscheibe ist aus der bestehenden Baufl ucht der<br />

nördlichen Wohnbebauung zum City Road Basin hin gerückt.<br />

Die Lage des Eingangsbereiches nimmt auf die bestehende<br />

Kreuzungssituation Rücksicht <strong>und</strong> ermöglicht <strong>für</strong> die Besucher<br />

des Erholungsgebietes r<strong>und</strong> um das Basin eine fußläufi ge Verbindung<br />

zur Parkanlage.<br />

Geschäftsflächen. Das Foyer verfügt über eine zentral liegende<br />

Empfangstheke, welche r<strong>und</strong> um die Uhr vom so genannten<br />

Doorman besetzt ist.<br />

Das Erdgeschoß ist in drei unterschiedliche Bereiche gegliedert:<br />

ein zwischen den Treppenkernen befi ndliches Foyer, das leicht<br />

erhöht über der Geländekante liegt, ein zum Park hin orientiertes<br />

Café <strong>und</strong> einem an der City Road befi ndlichen Bereich <strong>für</strong><br />

Ansicht City Road Basin Ansicht City Road Ansicht Graham Street<br />

Ansicht Parkanlage<br />

152<br />

studentenarbeit


Perspektivische Darstellung einer 2-Bed-Unit<br />

hannah förster<br />

153


<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />

RWTH Aachen<br />

Prof. Ir. Wim van den Bergh<br />

Reiffmuseum 2. OG<br />

Schinkelstrasse 1<br />

D - 52062 Aachen<br />

fon: 0241-80-95009<br />

fax: 0241-80-92208<br />

email: mail@wohnbau.rwth-aachen.de<br />

http://arch.rwth-aachen.de/wohnbau<br />

Konzept: Jürgen Gendriesch<br />

Layout: Thomas Nachtsheim<br />

Druck:Ense Consulting<br />

© 2006 <strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />

RWTH Aachen<br />

154


<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong> -<br />

Diplom + geb<strong>und</strong>ener Entwurf SS 05<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />

Professor Wim van den Bergh<br />

RWTH Aachen

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