Goldfinger - Vertical Housing London - Lehrstuhl und Institut für ...
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Zusammenfassung studentischer Arbeiten<br />
Geb<strong>und</strong>ener Entwurf - SS 05<br />
<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong> -<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />
Professor Wim van den Bergh<br />
Betreuung:<br />
Jürgen Gendriesch, Karen Krämer<br />
Arbeiten von:<br />
Marc Dahmen, Demian Erbar, Sascha Kothe,<br />
Susanne Kramer, Ondrej Rys,<br />
Romanos Tsomos, Hannah Förster
Inhalt<br />
7 1_ Thema - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />
13 2_ Ort<br />
17 3_ Aufgabe<br />
21 4_ Programm<br />
25 5_ Termine<br />
29 6_Exkursion <strong>London</strong><br />
35 7_Seminar 36 # Hochhausbeispiele<br />
65 # Bebauungspläne<br />
73 # Brandschutz<br />
80 # Fassade<br />
86 # Fördertechnik<br />
92 # Haustechnik<br />
99 # Soziologie<br />
102 # Tragwerk<br />
111 8_Studentenarbeiten 112 # Marc Dahmen<br />
118 # Demian Erbar<br />
124 # Susanne Kramer<br />
130 # Sascha Kothe<br />
136 # Ondrej Rys<br />
142 # Romanos Tsomos<br />
148 # Hannah Förster
1_ Thema<br />
<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong> -<br />
thema
thema
DAS THEMA -<br />
<strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />
Das Wohnhochhaus erlebt zur Zeit eine Renaissance.<br />
Entscheidend bei der Entwicklung von Wohnhochhäusern<br />
- gleich ob es sich dabei um Utopien oder<br />
um realisierte Projekte handelt -<br />
ist die Erkenntnis, dass die Baukörperausformung<br />
maßgeblich von der Funktionsanordnung beeinflusst<br />
wird. Bis heute ordnet sich das räumliche<br />
Erscheinungsbild tendenziell der Funktion unter.<br />
Bereits seit den 30er Jahren hatte man weltweit<br />
Wohnhochhäuser in Stadtrandlagen errichtet, da<br />
diese zunächst eine rasche Lösung der Wohnungsknappheit<br />
versprachen. Dabei haben sich<br />
bestimmte Gr<strong>und</strong>formen <strong>und</strong> Standardlösungen<br />
durchgesetzt.<br />
Die serielle Umsetzung dieser Gr<strong>und</strong>formen führte<br />
jedoch zu einem monotonen Erscheinungsbild<br />
von Hochhaussiedlungen. Die mangelnde Identifikationsfähigkeit<br />
der Bewohner mit Ihrem Umfeld<br />
drückt sich in den bekannten Folgen wie Ghettoisierung<br />
<strong>und</strong> Vandalismus aus.<br />
Um diese Problematik zu lösen <strong>und</strong> dem flächen<strong>und</strong><br />
ressourcensparenden Wohnhochhaus eine<br />
zweite Chance zu geben, versucht man heute mit<br />
einer heterogeneren Nutzerstruktur („Wohnungsmix“)<br />
<strong>und</strong> prägnanten Bauformen in innerstädtischen<br />
Lagen identifizierbare Wohn-„Orte“ zu erzeugen.<br />
Hieran anknüpfend hat der <strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens die Thematik<br />
des Wohnhochhauses auf einem innerstädtischen<br />
Gr<strong>und</strong>stück in <strong>London</strong>-Islington aufgegriffen.<br />
Auf einem, an einem Hafenbecken gelegenen,<br />
ehemaligen Industriegelände sollte, auf der Basis<br />
eines existierenden Masterplans, ein etwa 36 geschossiges<br />
<strong>und</strong> 120 m hohes Wohngebäude mit<br />
einem maximalen Durchmesser von 40 m geplant<br />
werden.<br />
Die Größen des vom <strong>Lehrstuhl</strong> vorgegebenen<br />
Wohnungsmix orientierten sich an dem generell<br />
zu erwartendem Bedarf an kleineren Wohneinheiten.<br />
Bei der Erarbeitung der Konzepte sollte insbesondere<br />
auf die Lage <strong>und</strong> Anordnung der Wohnungen<br />
im Gebäude eingegangen werden. Jede Wohnung<br />
war mit mindestens einem windgeschützten, privaten<br />
Außenraum auszustatten, dessen Qualitäten<br />
<strong>und</strong> Einbindung in den Wohnungsgr<strong>und</strong>rissen<br />
aufzuzeigen waren.<br />
thema
Am 11. September 1902 wird Ernö <strong>Goldfinger</strong> in<br />
Budapest geboren. Er studiert in Paris, heiratet<br />
Ursula Blackwell <strong>und</strong> lässt sich 1934 in <strong>London</strong><br />
nieder. Sein avantgardistisches Wohnhaus im<br />
noblen Stadtteil Hampstead, welches die Familie<br />
1939 bezieht, gilt als eines der bedeutendsten<br />
Werke der Moderne in <strong>London</strong> <strong>und</strong> steht der Öffentlichkeit<br />
heute <strong>für</strong> Besichtigungen offen.<br />
John Blackwell, ein Cousin der Frau <strong>Goldfinger</strong>s,<br />
spielt regelmäßig mit Ian Fleming Golf. Es ist bekannt,<br />
das Fleming gegen die als widerborstig <strong>und</strong><br />
zornig geltende Erscheinung <strong>Goldfinger</strong>s <strong>und</strong> dessen<br />
Privathaus eine tiefe Abneigung empfindet. Er<br />
benennt seinen 1959 erscheinenden, durch die<br />
spätere Verfilmung zu Weltruhm gelangenden Roman<br />
nach dem ungeliebten Architekten.<br />
Als Ernö <strong>Goldfinger</strong> von der Veröffentlichung erfährt,<br />
ist er zunächst entschlossen den Verlag zu<br />
verklagen. Sein Partner Jacob Blacker stellt ironisch<br />
fest, dass sich Architekt <strong>und</strong> Romanfigur<br />
nur durch ihre Vornamen Ernö <strong>und</strong> Auric unterschieden.<br />
Die Anwälte <strong>Goldfinger</strong>s erwirken eine<br />
außergerichtliche Einigung, nach der die Romanfigur<br />
Auric <strong>Goldfinger</strong> in allen Veröffentlichungen<br />
als ausschließlich fiktiv bezeichnet werden muss.<br />
Später stellt Ernö <strong>Goldfinger</strong> in einem Interview<br />
fest, dass er seit der Veröffentlichung der berühmten<br />
Romanverfilmung seinen Namen niemals<br />
mehr wiederholen musste.<br />
In den 60er Jahren befasst sich Ernö <strong>Goldfinger</strong><br />
mit der Planung zweier Wohnhochhäuser. Zunächst<br />
wird 1968 der Balfron-Tower fertig gestellt,<br />
etwa 4 Jahre später der 98m hohe Trellick Tower.<br />
Das Social-<strong>Housing</strong>-Projekt im <strong>London</strong>er Stadtteil<br />
10<br />
thema
West-Kilburn begeistert seine Bewohner mit hellen,<br />
nicht zu kleinen <strong>und</strong> noch bezahlbaren Räumen.<br />
Dennoch muss <strong>Goldfinger</strong> vor seinem Tod<br />
im Jahr 1987 noch miterleben, wie das heute als<br />
bedeutendstes Wohnhochhaus <strong>London</strong>s geltende<br />
Gebäude, infolge von allgemeinen Problemen in<br />
West-Kilburn, zum sozialen Brennpunkt wird.<br />
Es soll auch dem Engagement der Bewohner zu<br />
verdanken sein, dass diese sozialen Probleme<br />
heute der Vergangenheit angehören. Kritischen<br />
Zeitungsberichten begegnen die Bewohner sogar<br />
mit wütenden Leserbriefen, in denen sie die hohe<br />
Lebensqualität in Trellick Tower beschwören.<br />
Wohnen im Hochhaus ist wieder angesagt in <strong>London</strong>.<br />
Es ist davon auszugehen, dass hier in naher<br />
Zukunft Wohnhochhäuser wie Pilze aus dem Boden<br />
„schiessen“ werden. Erste Zeugen dieser Entwicklung<br />
finden sich bereits entlang der Themse.<br />
Eine Renaissance einer Wohntypologie bei der<br />
die Chance besteht, aus der Vergangenheit zu<br />
lernen. <strong>Goldfinger</strong> hat vor mehr als 30 Jahren an<br />
seinem sozialen Wohnungsbau geradezu schulbuchmäßig<br />
vorgeführt, welches die Themen sind,<br />
die auf heutige Bedürfnisse <strong>und</strong> Nutzerstrukturen<br />
angewendet werden können:<br />
<strong>Goldfinger</strong>s Trellick Tower verfügt über eine markante<br />
Kubatur. Sie verleiht dem Haus die <strong>für</strong> ein<br />
Wohngebäude erforderliche Identität. Die Erschließung<br />
ist als wichtiger sozialer Ort natürlich belichtet<br />
<strong>und</strong> bereichert durch ihre Ablesbarkeit das architektonische<br />
Erscheinungsbild. Die Wohnungen<br />
verfügen über erstaunliche räumliche Qualitäten.<br />
Zweigeschossige, beinahe introvertierte Außenräume<br />
sind in die Maisonettegr<strong>und</strong>risse integriert.<br />
thema<br />
11
2_ Ort<br />
13
<strong>London</strong>, das ist Piccadilly Circus, rote Doppelstöcker,<br />
Oxford Street, schwarze Taxen,<br />
Swiss Re, hektische Banker, Canary Wharf, die<br />
Tube, Big Ben, Touristen <strong>und</strong> vieles mehr. All dies<br />
sind Bilder, die uns durch den Kopf schießen,<br />
wenn wir den Namen dieser pulsierenden Metropole<br />
hören.<br />
Steigen wir in die Tube, sagen wir in Bank oder<br />
am Tottenham Court, <strong>und</strong> fahren 3 Stationen: Angel.<br />
Mitten in Islington <strong>und</strong> noch immer im Herzen<br />
von <strong>London</strong>. Die Swiss Re ist hier an allen Ecken<br />
<strong>und</strong> Enden zu sehen. Wir gehen wir ein paar<br />
Schritte, sehen die alten Doppelstöcker der Linie<br />
19 zum letzten Mal, <strong>und</strong> biegen zweimal links ab:<br />
Wir stehen mitten in einer Wohnsiedlung, es ist<br />
beschaulich, beinahe pittoresk. Ein paar Schritte<br />
weiter sehen wir auf einen Kanal mit lauter<br />
zigarrenförmigen Booten, der unter uns in einem<br />
Tunnel mündet.<br />
Der Blick auf die Stadtkarte verrät, dass es sich<br />
um den Regent Canal handelt. Nach etwa 15<br />
Staustufen mündet er bei Limehouse, also unweit<br />
der Tower Bridge in die Themse. Wir folgen dem<br />
Kanal ein paar Meter. Ein Staustufe, ein paar<br />
Angler, Schwäne, ein Bootclub, ein Architekturbüro,<br />
das die Schönheit des Ortes offenk<strong>und</strong>ig<br />
rechtzeitig <strong>für</strong> sich entdeckt hat. Der Kanal hat<br />
sich aufgeweitet zu zwei kleinen Hafenbecken.<br />
Einst wurden hier Lasten transportiert, ein ganzes<br />
Netz solcher Kanäle zieht sich quer durch<br />
England.<br />
14<br />
ort
So wie <strong>London</strong> entlang der Themse durch frei<br />
werdende Industrieflächen gegenwärtig über<br />
riesige Entwicklungspotenziale verfügt, eröffnen<br />
sich entlang der Kanäle in kleineren Maßstäben<br />
Chancen <strong>für</strong> die Stadtentwicklung. Hier geht es<br />
um eines der beiden Hafen-becken, das City<br />
Road Basin, <strong>für</strong> das das <strong>London</strong>er Architekturbüro<br />
Bennetts Associates einen Masterplan entwickelt<br />
hat.<br />
Einige benachbarte Lagergebäude sind bereits<br />
zu Lofts umgebaut. Am Abzweig ist eine gläserne<br />
Linse entstanden, in deren Dachfläche die Architekten<br />
geschickt private, introvertierte Außenräume<br />
geschnitten haben. Das City Road Basin,<br />
so sieht es der Masterplan vor, soll an beiden<br />
Flanken von Wohnbebauung gesäumt werden.<br />
Es ist benannt nach der gleichnamigen Straße,<br />
auf die es zeigt, die es früher unterquert hat, wie<br />
die Straßenform verrät <strong>und</strong> an die es mit einem<br />
kleinen Platz am Kopfende angeschlossen werden<br />
soll. Hier trifft die Idylle wieder auf das laute<br />
<strong>London</strong>. Beiderseits des Platzes, also genau an<br />
der Schnittstelle zwischen den beiden <strong>London</strong>er<br />
Innenstadtwelten sind zwei Wohnhochhäuser<br />
geplant: eines etwa 90 m, das andere etwa 120<br />
m hoch.<br />
Das 90 m hohe Gebäude befindet sich bereits<br />
in Planung bei Bennetts Associates, das etwa<br />
120 m hohe Wohngebäude ist Gegenstand der<br />
Diplomarbeit.<br />
ort<br />
15
3_ Aufgabe<br />
17
18 aufgabe
Die Aufgabe der Diplomarbeit besteht in der<br />
Planung eines 37 Geschosse umfassenden <strong>und</strong><br />
etwa 120m hohen Wohngebäudes.<br />
Die Aufgabe basiert auf dem von den <strong>London</strong>er<br />
Architekten Bennetts Associates aufgestellten<br />
Masterplan. Dieser wird im Rahmen der Diplomarbeit<br />
geringfügig modifiziert, um <strong>für</strong> die Planung<br />
eine größere Gebäudegr<strong>und</strong>fläche zu ermöglichen.<br />
Die Aufgabe wird in 4 Maßstabsebenen erarbeitet:<br />
In der Maßstabsebene 1:500 ist <strong>für</strong> das markierte<br />
Planungsgebiet ein städtebauliches Konzept zu<br />
erarbeiten. In Abhängigkeit von der gewählten<br />
Kubatur des Hochhauses können die 6-geschossigen<br />
Baukörper neu geordnet werden. Für die<br />
erforderliche Tiefgarage dürfen auch die Platzflächen<br />
außerhalb des Planungsgebietes unterkellert<br />
werden. Entscheidende Kriterien <strong>für</strong> die<br />
Beurteilung des städtebaulichen Konzeptes sind<br />
die Identität des Gebäudes im Kontext <strong>und</strong> die<br />
Qualitäten der öffentlichen Räume.<br />
Der Entwurf des Hochhauses erfolgt in der Maßstabsebene<br />
1:200. Das Erdgeschoss ist mit den<br />
Außenanlagen darzustellen, die Tiefgarage ist mit<br />
den Zufahrten <strong>und</strong> der Anbindung an das Gebäude<br />
zu planen. Von größter Bedeutung ist jedoch,<br />
dass hier die Qualitäten der äußeren <strong>und</strong> inneren<br />
Erschließung aufgezeigt werden. Der vorgegebene<br />
Wohnungsmix ist zu berücksichtigen.<br />
In der Maßstabsebene 1:100 werden mehrere<br />
Regelwohngeschosse vertiefend ausgearbeitet.<br />
Interessant ist, in welcher Form die Wohnungen<br />
auf ihre Lage im Gebäude reagieren. Jede<br />
Wohnung ist mit einem windgeschützten privaten<br />
Außenraum auszustatten, dessen Qualitäten <strong>und</strong><br />
Einbindung in den Wohnungsgr<strong>und</strong>riss aufzuzeigen<br />
sind.<br />
In der Maßstabsebene 1:20 sind schließlich<br />
Aussagen zur Fassadengestaltung <strong>und</strong> Materialisierung<br />
zu treffen.<br />
aufgabe<br />
19
4_ Programm<br />
21
Masterplan<br />
Hochhaus<br />
110m - 130m Gebäudehöhe<br />
36 Obergeschosse<br />
24.000m 2 Gesamt-BGF oberirdisch (ca. 650m 2 - 700m 2 Geschoss-BGF)<br />
40m maximaler Gebäudedurchmesser<br />
5 geschossige Randbebauung (konzeptabhängig)<br />
Wohnungsmix (netto)<br />
40% 1 Bed-Units<br />
Netto-Wohnfläche 50 m 2 + 10 m 2 Außenraum = 60 m 2<br />
40% 2 Bed-Units<br />
Netto-Wohnfläche 70 m 2 + 10 m 2 Außenraum = 80 m 2<br />
15% 3 Bed-Units<br />
Netto-Wohnfläche 90 m 2 + 10 m 2 Außenraum = 100 m 2<br />
5% Penthouses<br />
Netto-Wohnfläche 140 m 2 + 20 m 2 Außenraum = 160 m 2<br />
22<br />
programm
Außenraum<br />
windgeschützter privater Außenraum (min 10% der Wohnfläche)<br />
Nutzungen<br />
Erdgeschoss<br />
Empfang <strong>und</strong> Servicefunktionen<br />
1. bis 35. Obergeschoss Wohnungen<br />
36. Obergeschoss Restaurant <strong>und</strong> Spa<br />
Untergeschoss<br />
2 Stellplätze je Wohneinheit<br />
außerdem<br />
Technikflächen (konzeptabhängig)<br />
Erschließung<br />
Unter Berücksichtigung von Aufenthaltsqualitäten <strong>und</strong> Sicherheitsaspekten<br />
programm<br />
23
5_ Termine<br />
25
Diplom<br />
<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />
Entwurfsvorstellung: Mittwoch, 06.04.2005, 11:30 h, R 5<br />
Ausgabe:<br />
Freitag, 08.04.2005, 15.00 h im <strong>Lehrstuhl</strong><br />
Exkursion <strong>London</strong>: Donnerstag, 21.04.2005 bis Samstag, 23.04.2005<br />
1. Kolloquium: Dienstag, 03.05.2005, 9.00 h<br />
2. Kolloquium: Dienstag, 07.06.2005 9.00 h<br />
letzter Rückgabetermin: Mittwoch, 08.06.2005<br />
Abgabe Diplom:<br />
Freitag, 08.07.2005 10.00 h<br />
Endpräsentation: Montag, 11.07.2005 bis Freitag, 15.07.2005<br />
Ausscheidungsr<strong>und</strong>gang: Montag, 18.07.2005<br />
Schlusssitzung: Freitag, 22.07.2005<br />
Gastkritiker 1. Kolloquium<br />
voraussichtlich Jürgen Küppers<br />
Associate im Architekturbüro<br />
Foster and Partners, <strong>London</strong><br />
26<br />
termine
freier/ geb<strong>und</strong>ener Entwurf<br />
<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong><br />
Vorstellung Hochbau:<br />
Ausgabe:<br />
Donnerstag, 14.04.2005, 15.00 h, Aula I<br />
Montag, 18.04.2005, 16.00 h im <strong>Lehrstuhl</strong><br />
Exkursion <strong>London</strong>: Donnerstag, 21.04.2005 bis Samstag, 23.04.2005<br />
1. Blockseminar (geb. Entw,): Dienstag, 03.05.2005, 14.00 Uhr<br />
1. Tisch-Kolloquium: Dienstag, 10.05.2005, 10.00 Uhr<br />
1. Kolloquium: Dienstag, 24.05.2005, 10.00 Uhr<br />
2. Tisch-Kolloquium: Dienstag, 14.06.2005, 10.00 Uhr<br />
2. Blockseminar (geb. Entw.): Dienstag, 14.06.2005, 14.00 Uhr<br />
2. Kolloquium: Dienstag, 28.06.2005 10.00 Uhr<br />
Endpräsentation:<br />
Betreuungen:<br />
Gastkritiker 1. Kolloquium<br />
Donnerstag, 28.07.2005, 10.30 Uhr im Foyer<br />
wöchentlich gemäß Terminvereinbarung via myreiff<br />
voraussichtlich Werner Reiminger<br />
Geschäftsführer des Ingenieurbüros<br />
Burggraf Weichinger <strong>und</strong> Partner, München<br />
termine<br />
27
6_ Exkursion <strong>London</strong><br />
29
30 exkursion london
exkursion london<br />
31
32 exkursion london
exkursion london<br />
33
7_ Seminar<br />
35
Wohntürme Neptunus + Poseidon, 61m<br />
Katendrecht, Feijenoord, Rotterdam<br />
DKV Architekten, 2003<br />
Lage<br />
Die im Jahre 2003 fertiggestellten Wohntürme Neptunus <strong>und</strong><br />
Poseidon vom Büro DKV Architekten befinden sich unmittelbar<br />
im Hafengebiet südlich des Zentrums von Rotterdam.<br />
Auf der neugestalteten Landzunge „Katendrecht“ bilden sie<br />
den geographischen Abschluss einer grosszügigen Stadtteilerneuerung,<br />
die dem Gebiet am Wasser mit ihrem Mix<br />
aus Wohnen, Arbeiten <strong>und</strong> Gastronomie zu neuem Leben<br />
verhelfen soll.<br />
Eckdaten<br />
Die jeweils 21-geschossigen Türme mit einer Höhe von<br />
61m <strong>und</strong> insgesamt über 50 Appartements ruhen auf einem<br />
4-geschossigen Sockel, der Flächen <strong>für</strong> Gastronomie <strong>und</strong><br />
Büroflächen bereitstellt, sowie die Parkgarage beherbergt.<br />
Das Stadtgebiet von Rotterdam. Die Wohntürme (blau markiert) befinden sich am<br />
Rande des Innenstadtbereiches unmittelbar an der Maas.<br />
Lageplan (genordet)<br />
36<br />
hochhausbeispiele
Regelgr<strong>und</strong>riss Obergeschosse, 3 Wohneinheiten<br />
Wohngeschosse<br />
Die Regelgeschosse <strong>für</strong> das Wohnen beherbergen je Turm<br />
drei Wohneinheiten von ca. 80 bis 120 m² pro Geschoss.<br />
Zwei WE orientieren sich mit jeweils vollverglasten Loggienähnlichen<br />
Freibereichen nach Südwesten, die Nord-, Ost- <strong>und</strong><br />
Südfassaden mit Individualbereichen <strong>und</strong> Küche sind als<br />
Lochfassade ausgeführt.<br />
Bad <strong>und</strong> Nasszelle liegen kompakt an der Trennwand im Kern<br />
<strong>und</strong> sind nicht natürlich belichtet bzw. belüftet. Der Erschliessungsflur<br />
ist ebenfalls dunkel, da er zwischen Individual- <strong>und</strong><br />
Sanitärbereich liegt.<br />
Gr<strong>und</strong>riss Erschliessungsgeschoss, Foyer + Hausmeisterwohnung<br />
Erschliessung<br />
Der großzügige Foyerbereich ist dreigeschossig verglast <strong>und</strong><br />
bietet neben der Kontrollfunktion durch Hausmeister bzw.<br />
Pförtner Raum <strong>für</strong> Aufenthalt <strong>und</strong> Kommunikation.<br />
Die Vertikalerschliessung erfolgt über zwei Personenaufzüge<br />
sowie ein Fluchttreppenhaus, das über Fenster in der Nord-<br />
Fassade natürlich belichtet <strong>und</strong> belüftet wird.<br />
Die horizontale Erschliessung der Wohnungen über den<br />
zentralen Flurbereich ist unbefriedigend gelöst, da keine<br />
Möglichkeit der Belichtung/Belüftung oder des Aufenthaltes<br />
besteht.<br />
Der Sockel springt zurück, um die<br />
fußläufige Erschliessung des Uferbereichs<br />
nicht zu beeinträchtigen.<br />
Erschließungsbereich mit Foyer auf<br />
der Ostseite. Unter dem Platz befindet<br />
sich die Parkgarage.<br />
zusammengestellt von Sascha Kothe<br />
katendrecht, rotterdam • dkv architekten<br />
37
Kanchanjunga Apartaments, 84m<br />
Kanchanjunga 72, Deshmukh Marg Road, Mumbai/Bombay<br />
Charles Correa, 1970-83<br />
(b. Hyderabad, India 1930)<br />
Charles Correa ist in Hyderabad, India in 1930, geboren.<br />
Studium:<br />
1946-48 St. Xavier’s College, University of Bombay;<br />
1949-53 University of Michigan, Ann Arbor (Bachelor of<br />
Architecture); 1953-55 Massachusetts <strong>Institut</strong>e of Technology,<br />
Cambridge/Mass. bei Richard Buckminster Fuller (Master<br />
of Architecture).1956 Partner von G.M. Butha & Assoc. in<br />
Bombay;ab 1958 dort eigenes Büro.<br />
Zahlreiche Lehraufträge in Cambridge/Mass., an der University<br />
of <strong>London</strong>, in Harvard, Bombay <strong>und</strong> Shanghai.<br />
Auszeichnungen:<br />
1979 Ehrenmitglied American <strong>Institut</strong>e of Archit.,<br />
1984 RIBA Gold Medal,<br />
1987 Indian <strong>Institut</strong>e of Archit. Gold Medal,<br />
1993 Ehrenmitglied RIBA,<br />
1994 Praemium imperiale der Japan Art Association<br />
Der erste wichtige Auftrag von Correa ist die Gedenkstätte <strong>für</strong><br />
Mahatma Gandhi in Sangrahālaya bei Ahmedabad (1958-<br />
63), eine locker um einen zentralen Wasserhof gruppierte<br />
Ansammlung von Bauten, die Gandhis Wohnhaus integrieren.<br />
Durch seine Ausbildung in den USA von der internationalen<br />
Moderne geprägt, bes. von Mies van der Rohe <strong>und</strong> Le<br />
Corbusier, dessen Justizpalast (1951-55) <strong>und</strong> Versammlungsgebäude<br />
(1951-58) in Chandigarh Correas in Sichtbeton<br />
ausgeführte Bauten, darunter das Verwaltungsgebäude<br />
das Hochhause Kanchanjunga<br />
38<br />
hochhausbeispiele
den Windverhältnissen angepaßte Durchgänge <strong>für</strong> kühlende<br />
Luft sorgen. Neben der Planung von Einzelbauten befaßt sich<br />
Correa auch intensiv mit der Konzeption von Stadtvierteln<br />
<strong>und</strong> ganzen Städten, besonders <strong>für</strong> Familien mit geringem<br />
Einkommen. Correa paßt westliches Formengut den jeweils<br />
nationalen Verhältnissen mit ihren ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen<br />
Besonderheiten an. Es entsteht eine menschliche<br />
Architektur, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner<br />
orientiert <strong>und</strong> Ländern mit steigender Bevölkerungsdichte<br />
neue Wege weist.<br />
Das gebäude ist nach Ost-West gerichtet. ( nach West gegen<br />
Arabian See <strong>und</strong> nach Ost gegen den Hafen). Diese Orientierung<br />
bietet die Luftstrom aus Arabian See, der monsonischer<br />
Regen <strong>und</strong> die starke Sonne des Nachmittags; deshalb<br />
organiesierte Correa die Wohnungen mit eine geschützte<br />
Veranda. Er kombieniert die klimatische Überlegung mit die<br />
traditionelle Baugeschichte.<br />
Dieses Hochhause ist <strong>für</strong> 32 luxus Wohnungen mit 3 bis 6<br />
Schlafzimmern gedacht.Es etwickelt sich mit 28 Geschössen<br />
mit 85 m.Im Gr<strong>und</strong>riss ist ein Quadrat 21 m lang<br />
Die Struktur des Gebaüdes ist ziemlich komplex: der Dienstblock<br />
liegt im Mittelpunkt der Struktur <strong>und</strong> die Wohnungen<br />
sind mit 2 Geschossen zwischen ihnen eingeklemmt.<br />
das Hochhause mit die Umgebung<br />
R. Tragstruktur<br />
L. Baustelle<br />
U. Schnitt<br />
Veranda<br />
kanchanjunga, bombay • charles correa<br />
39
Wohnhochhaus, Interbau 57, 52m<br />
Hansaviertel, Berlin<br />
J.H. van den Broek & J. Bakema, 1957<br />
Das sechzehngeschossige Hochhaus der niederländischen<br />
Architekten J.H. van den Broek <strong>und</strong> J.B. Bakema gehört zu<br />
den 5 Punkthochhäusern, die am nördlichen Rand des Hansaviertels<br />
entstanden.<br />
Das Objekt wurde erst 1960 fertig gestellt, 2 Jahre nach<br />
der Interbau, wurde aber schon im Ausstellungskatalog mit<br />
Gr<strong>und</strong>riss <strong>und</strong> Modellansicht vorgestellt.<br />
Es hat eine Gr<strong>und</strong>fläche von 20 x 24 m, eine Höhe von 52 m<br />
<strong>und</strong> beherbergt 73 Wohnungen: 24 Einzimmerwohnungen mit<br />
36 m² <strong>und</strong> 48 Dreizimmerwohnungen mit 92 m², sowie eine<br />
55m² große Hausmeisterwohnung.<br />
Erschließung<br />
Das Gebäude verfügt über sechs Flure, an denen jeweils 12<br />
Wohnungen liegen: Vier Ein-Zimmerwohnungen im gleichen<br />
Geschoß wie die Korridore <strong>und</strong> acht Drei-Zimmerwohnungen<br />
auf halbem Geschoss darüber/darunter liegend, die durch<br />
eine kleine Treppe vom Korridor aus zu erreichen sind.<br />
So kommt das Gebäude mit nur sechs dieser Mittelgänge<br />
<strong>für</strong> die 16 Stockwerke aus, das das Halten der zwei Aufzüge<br />
somit erheblich reduziert. Die Flure enden im Norden an der<br />
Nottreppe, im Süden an einer Loggia.<br />
Es entstehen folglich zusammengehörende Pakete von drei<br />
Geschossen auf der einen, <strong>und</strong> zwei weiteren, um ein halbes<br />
Geschoss versetzten Geschossen auf der anderen Seite.<br />
Vertikalschnitt durch das Gebäude: Die Gänge (schwarz, vom Zentrum versetzt)<br />
versorgen jeweils 5 Geschosse (3 ganze & 2 um ein halbes Geschoss versetzte<br />
dazwischen liegende Geschosse). Entsprechende Wohnungen sind grau.<br />
40<br />
hochhausbeispiele
Wohnungsaufbau<br />
Die Ein-Zimmerwohnungen setzen sich aus einem Wohn- <strong>und</strong><br />
Schlafzimmer mit Kochnische, sowie mit getrenntem WC zusammen,<br />
verfügen aber über keinen Aussenraum, abgesehen<br />
von der gemeinschaftlich genutzten Dachterasse <strong>und</strong> der<br />
direkt am Korridor liegenden Kinderspiel- & Sonnen-Loggien.<br />
Die Dreizimmerwohnungen hingegen beinhalten<br />
Wohnzimmer mit eigener Loggia <strong>und</strong> Küche im ersten Geschoss<br />
(um ein halbes Geschoss nach unten oder oben zum<br />
Korridor versetzt), <strong>und</strong> ein minimal breites Kinder- sowie auch<br />
ein grösseres Schlafzimmer mit zugehörigem Bad im zweiten<br />
Geschoss. Dabei ist die Abfolge öffentliche Wohnzimmer mit<br />
Loggia - privatere Schalfzimmer bewusst gewählt, <strong>und</strong> ihre<br />
Trennung geschickt anhand des Levelversprungs ohne weitere<br />
Trennelemente erreicht.<br />
Von Vorteil <strong>für</strong> sowohl die Querlüftung als auch die<br />
Belichtung ist die beidseitige Orientierung der Drei-Zimmerwohnungen,<br />
die durch das intelligent angewandte Split-Level-<br />
System erreicht wird.<br />
Eingangs- <strong>und</strong> Wohnzimmer mit davor verlaufender Loggia<br />
Konstruktion<br />
Der Stahlbetonkasten des Treppenhauses übernimmt zusammen<br />
mit unbewehrten Betonwandschotten die Aussteifung.<br />
Zusätzlich sind zur Aufnahme der Vertikallasten Stützen<br />
angeordnet.<br />
Die Außenwände sind mit vorgefertigten Betonplatten verkleidet.<br />
Isometrie des Wohnungsaufbaus<br />
Quellennachweis:<br />
„Interbau Berlin 1957“, Amtlicher Katalog, 1957<br />
„Wiederaufbau Hansaviertel Berlin“, 1957<br />
Internet: www.wikipedia.de, www.archinform.de, www.berliner-hansaviertel.de<br />
zusammengestellt von Romanos Tsomos<br />
Geschoss mit zentralem Aufzugskern,<br />
Flur, Fluchttreppe, Loggia, 1-Z-Wohnungen<br />
& Eingang zu 3-Z-Wohnungen<br />
Modellansicht<br />
wohnhochhaus hansaviertel, berlin • van den broek & bakema<br />
41
IJ-Toren Amsterdam<br />
1993 - 1998<br />
Amsterdam - Oostelijke Handelskade<br />
Architekt: Willem Jan Neutelings / Neutelings Riedijk<br />
Lage:<br />
Die Oostelijke Handelskade ist die längste der Hafeninseln<br />
<strong>und</strong> wurde ursprünglich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
zur Landung großer Ozeandampfer angelegt.<br />
Der Turm bildet den Abschluss der Inseln <strong>und</strong> gliedert sich direkt<br />
an eine alte 200 m lange Kakao- <strong>und</strong> Kaffeelagerhalle an,<br />
welche ebenfalls 1993-98 von dem Büro Neutelings Riedijk zu<br />
einem Ladenzentrum umgestaltet wurde.<br />
Mit seinen 20 Geschossen ist er das höchste Gebäude der<br />
Insel <strong>und</strong> entzspricht genau ihren Masterplanrichtlinien.<br />
42<br />
hochhausbeispiele
Um den innenliegenden Aufzugsturm sind jeweils vier Wohnungen<br />
angeordnet.<br />
Die Einschnitte in die Fassade führen dazu, dass die Gr<strong>und</strong>risse<br />
der Wohnungen stark variiren. Insgesamt entstehen so<br />
68 Wohneinheiten mit 20 verschiedenen Gr<strong>und</strong>rissen. Vom<br />
kleinen Apartment bis zur großzügigen Maisonette-Wohnung<br />
mit Dachterasse.<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner skulpturalen Erscheinung wird der IJ Turm<br />
von den Bewohnern auch „Käsestück“ genannt.<br />
ij toren, amsterdam • neutelings/riedijk<br />
43
Main Plaza, 88m<br />
W.-v.-Cronberg Platz, Sachsenhausen, Frankfurt am Main<br />
Hans Kollhoff, 2001<br />
Ufferpanorama - Die gotische Wirkung ist durch die schlechten Proportionen<br />
verloren - der Turm ist einfach nicht hoch genug<br />
Das Gebäudedesign geht auf den Idealtypus der New Yorker<br />
Hochhäuser aus dem Jahre 1930 zurück. Der Turm trägt eine<br />
dunkelrote Steinfassade <strong>und</strong> goldene Spitzen.<br />
Nutzung<br />
Der Turm funktioniert teilweise als Hotel <strong>und</strong> weniger auch<br />
als Wohnhaus. Diese Kombination von Hotel <strong>und</strong> Apartments<br />
stellt anspruchsvollen Gästen Zimmer <strong>und</strong> Suites meist <strong>für</strong><br />
mehrere Wochen oder Monate zur Verfügung. Man muss<br />
sagen, dass die Zahl der Wohnungen ist jedes Jahr niedriger.<br />
Wahrscheinlich sind die komplizierte Gr<strong>und</strong>risse wie auch<br />
die hohe Miete nicht so günstig <strong>für</strong> längeres Leben. Zu dem<br />
Schnitt<br />
Ziegelfassade <strong>und</strong> „ gotische“ Spitze<br />
44<br />
hochhausbeispiele
luxuriäsen Leben braucht man natürlich auch 24-St<strong>und</strong>en<br />
Concierge-Service oder der Health-Club mit Schwimmbad<br />
<strong>und</strong> Massage.<br />
Struktur<br />
Das Gebäude hat Stahlbetonkern <strong>und</strong> tragende Aussenwände.<br />
Die „gotische“ Wirkung war <strong>für</strong> den Autor mehr wichtiger<br />
als die Funktionalität, was ist aber bei Postmoderne ganz<br />
normal.<br />
Gotischer Turm als inspiration <strong>für</strong> Hochhäuser. 1. Ulmer Münster, 1377, 161 m; 2.<br />
Chicago Tribune, 1922, 141 m; 3. Main Plaza, 2001, 88 m<br />
Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss<br />
Gr<strong>und</strong>riss Obergeschoss. Die Symetrie<br />
<strong>und</strong> Grosszügichkeit kann man<br />
leider nicht in allen Etagen finden.<br />
Die goldene Krone des „Romantikturmes“<br />
Edles Luxusapartment - 1,5 Zimmer,<br />
33 qm, 11.OG - nur € 3.876,- / Monat<br />
Gr<strong>und</strong>riss Dachterrasse<br />
zusammengestellt von Ondřej Rys<br />
main plaza, frankfurt/main • hans kollhoff<br />
45
Marina Towers<br />
Marina city, Chicago‘s Loop<br />
Bertrand Goldberg, 1964<br />
Die Marina Towers wurden<br />
zwischen den Jahren<br />
1960 - 1964 errichtet. Der<br />
Komplex beinhalte auch<br />
zwei Wohntürme. Sie sind<br />
die ersten Wolkenkratzer,<br />
die in sich das reine Wohnen<br />
beherbergten. Jeder Turm<br />
hat ein Parkhaus von<br />
zwanzig Stockwerken <strong>und</strong><br />
aufbauend vierzig Stockwerke<br />
Wohnungen. Sie wurden<br />
aus gänze aus Stahlbeton<br />
errichtet.<br />
Blick von der Stadt Chicago <strong>und</strong> Marina city towers.<br />
46<br />
hochhausbeispiele
Fassade<br />
Die Fassade des Gebäudes wirkt sehr markant <strong>und</strong> ist auch<br />
ästhetisch sehr ansprechend. Leider bildet sie auch große<br />
Probleme. Energieverlust <strong>und</strong> Wärmebrücken gibt es in<br />
jedem Stockwerk.<br />
Idee war, die Fassadenstruktur nach außen zu wiederholen.<br />
Die geschaffene Hülle sollte der Belüftung <strong>und</strong> Reinigung der<br />
Luft zugute kommen. Sie ist über drei bis fünf Stockwerke<br />
offen. Die unten eintretende Luft steigt hoch <strong>und</strong> kommt<br />
nach über zehn Meter wieder aus dem Gebäude. Ein nach<br />
ähnlichem Prinzip funktionierendes Fassadenelemnt wurde in<br />
diesem Workshop entwickelt.<br />
Stuktur <strong>und</strong> Form<br />
Schinitt <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>iss von ein Turm<br />
Der Stahlbeton - Körper könnte als Speicher <strong>für</strong> die<br />
gewonnene Energie gebraucht werden. Vor allem der Kern<br />
wäre dieser Aufgabe gut gewachsen.<br />
Goldberg dachte es gibt viele Vorteile im kreisförmig<br />
Gebaude; die aerodinamische qualität; die structurale<br />
equidistanc von centrum, <strong>und</strong> deswegen glichmässig<br />
Verhaltung.<br />
Detail von Fassade.<br />
Vierzig Stockwerke Wohnungen;<br />
450 appartaments<br />
Parkhaus von zwanzig Stockwerken<br />
450 parlplätze, eine pro Wohnung.<br />
mariana towers, chicago • bertrand goldberg<br />
47
Neue Vahr, 60m<br />
Neue Vahr, Bremen<br />
Alvar Aalto, 1963<br />
Das Gebäude stellt ein höhe gekenntzeichneter Baukörper <strong>für</strong><br />
das ganze Viertel der letzten Fünfziger Jahren dar; eine städtebauliche<br />
Dominante.<br />
Es geht um 22 Geschosse <strong>und</strong> 189 Wohneinheiten.<br />
Jede Etage enthält an den Enden zwei 2-1.5 Zimmer-Wohnungen<br />
<strong>und</strong> dazwischen sieben 1 Zimmer-Wohnungen.<br />
Sie sind nämlich vor allem <strong>für</strong> Paare <strong>und</strong> Einzelne.<br />
Lageplan des Entwurfes innerhalb des Viertels. M 1:2000<br />
Das Wohnhochhaus weist die Wahrnehmung des Viertels hin. Ein organisches<br />
Kennzeichen markiert die Landschaft. Wie in Berlin gewinnt Grün <strong>und</strong> freie Fläche<br />
wichtige Bedeutung. Die moderne Architektur wird in diesem Fall gut dargestellt.<br />
Einkaufzentrum des Viertels. Einige Wohnungen <strong>und</strong> die Gemeinsamräume jedes<br />
Geschosses können hierhin blicken.<br />
48<br />
hochhausbeispiele
1- Wohneinheiten<br />
Die Wohnungen sind nach Westen <strong>und</strong> Südwesten gerichtet.<br />
Sie gewinnen an Weite durch die Verbreiterung der Fensterfront,<br />
denn sie sind V-förmig. Die Hälfte der Glasfront wird<br />
von einer trapezförmigen Loggia eingenommen. Die Erschließungszone<br />
erstreckt sich entlang der Ostseite. In dem breiteren<br />
Anteil befinden sich der Wohn- <strong>und</strong> Schlafraum, die völlig<br />
Licht bekommen, <strong>und</strong> in dem engeren ersten Anteil finden<br />
Platz Eingangsflure Bäder <strong>und</strong> Abstellräume; die Küche liegt<br />
normalerweise dazwischen.<br />
Aalto versuchte ein Allraum im Zentrum des Hauses zu bilden,<br />
aber auf die Schiebetueren vor den Schlafnischen wurde leider<br />
verzichtet. Die Geräte werden an den Wänden angeordnet.<br />
Gr<strong>und</strong>riss einer Wohnung, 1:100. Die<br />
Küche wird am Anfang gestellt. Der Eingang<br />
ist direkt in Achse mit dem zentralen<br />
Bereich. Die Loggia ist vom Wohn<strong>und</strong><br />
Schlafbereich zugänglich.<br />
Das Aussehen von draussen ist<br />
schön. Interessant wird der Kontrast<br />
zwischen die Fenster aus Holz <strong>und</strong><br />
die weissen vorfabrizierten Panelen.<br />
Gr<strong>und</strong>riss des Normalgeschosses, 1:500.<br />
Wegen des besonderen engen <strong>und</strong> langen Raum ist die Anordnung der verschiedenen<br />
Nutzungen sehr aufgeräumt. Der Bad <strong>und</strong> die Küche werden gut vereinigt.<br />
Der Eingangstür liegt in Achse mit dem Fenster des offenen Wohnbereich, <strong>und</strong> stellt<br />
der engste Anteil des V-förmigen Raum dar.<br />
Der Aussenraum enthält den spitzen Winkel der Gestaltung; der Schlafbereich wird<br />
rechtwinklig angeordnet.<br />
Aalto entschied lieber die Sonne des Nachmittag <strong>und</strong> Abend <strong>für</strong> die Wohnungen,<br />
wobei am besten Paare <strong>und</strong> Einzelne wohnen.<br />
neue vahr, bremen • alvar aalto<br />
49
2- Erschliessung <strong>und</strong> Tragwerk<br />
Die Erschliessung liegt in der nordöstlichen Seite des Gebäudes.<br />
Es ist ein Parallelepiped, wobei zwei Aufzüge, zwei<br />
Treppenräume <strong>und</strong> der Laubengang Platz finden <strong>und</strong> gut verb<strong>und</strong>en<br />
werden. Der innenliegende Laubengang geht in einen<br />
Gemeinschaftraum im Süden über, wobei viele natürliche Licht<br />
hereinkommt.<br />
Der Blick ist auf das Ladenzentrum, die andere Häuser des<br />
Viertels <strong>und</strong> zwei künstliche Seen.<br />
Es gibt auch einen Gemeinschaftsraum im Dachgeschoß, verb<strong>und</strong>en<br />
mit einer Aussichtsterrasse.<br />
Wegen der Entwicklung der Einheiten <strong>und</strong> trotz der grossen<br />
Anzahl ist die horizontale Verteilerzone klein gehaltet worden.<br />
Der Tragwerk handelt um Wandscheiben aus Stahlbeton.<br />
Sie begrenzen die Räume der Wohnungen <strong>und</strong> weisen die Bewegung<br />
der Gr<strong>und</strong>riss hin.<br />
Gr<strong>und</strong>riss des Erdgeschosses, M 1:500<br />
Der Eingang liegt in einer zentralen Scheibe <strong>und</strong> die Halle entwickelt sich in dem<br />
südlichen Anteil der Fläche, wobei die letzen drei Scheibe liegen. Der Eingangsbereich<br />
fuhrt einfach in die vertikale Erschließung, wo zwei Aufzüge <strong>und</strong> der Haupttreppenraum<br />
liegen.<br />
Die tragende organischen Wandscheibe finden sich am Anfang <strong>und</strong> Ende der ihren<br />
ganzen Entwicklung, damit freier Raum inszwischen liegen kann.<br />
Der orthogonale Spiel zwischen die Scheibe <strong>und</strong> die Erschließungsfläche kennzeichnet<br />
das Gebäude .<br />
In der linken Seite befinden sich die<br />
Gemeinschafträume. Seltsam ist die<br />
Treppenverbindung zwischen die Aufzügestelle<br />
<strong>und</strong> die Wohngeschosse.<br />
Die Seite Nord-Osten. Die grossen<br />
Aussenräume gehören zu dem Gemeinsamraum<br />
<strong>und</strong> zu dem zweiten<br />
Rettungswegesbereich<br />
50<br />
hochhausbeispiele
3- Fassade<br />
Der Projekt zeigt eine klare Hierarchie. Die Südwestfassade,<br />
wobei die Wohnungen sich öffnen, erscheint leicht offen <strong>und</strong><br />
bewegt, <strong>und</strong> die andere Seite sieht wie schwer <strong>und</strong> geschlossen.<br />
Trotz der Anwahl der Wohneinheiten <strong>und</strong> trotz die Öffnungsflächen<br />
verschiedenen Winkel <strong>und</strong> Länge haben, sieht<br />
die fassade einheitlich aus.<br />
Verstärkt wird die horizontale Entwicklung. Die Zeile der Brüstungen,<br />
die aus vorfabrizierten Sichtbetonelementen gebildet<br />
werden, sind fortlaufend.<br />
Die Fenster der Wohnräume <strong>und</strong> die Aussenräume markieren<br />
die Fläche; der kleine Unterschied zwischen die Höhe dieser<br />
zwei Elementen leicht weist die bewegung nach links oder<br />
rechts hin. Die Anordnung der Aussenräume wird spiegelbildlich<br />
nämlich gebildet. Es gibt quasi zwei Flügel von dem zentralen<br />
Wandscheib verteilt.<br />
1- Wohneinheiten<br />
Durch die Besonderheit eigenes Wohnraums kann man<br />
das Konzept des Gebäudes gut wahrnehmen.<br />
Bei Ein-<strong>und</strong> Zweizimmerwohnungen wird wichtig, wie<br />
frei <strong>und</strong> angenehm die Verbindung zwischen Schlaf<strong>und</strong><br />
Wohnraum ist.<br />
2- Erschließung <strong>und</strong> Tragwerk<br />
Die Erschließung sollte ein klares Kennzeichen sein,<br />
sichtbar in seinem Einheit, natürlich belichtet; ein Gemeinsamraum<br />
kann die Nachbarschaft helfen <strong>und</strong> eine<br />
bessere Beziehung mit dem Aussenbereich vermitteln.<br />
Die tragende Struktur soll die Entwicklung der Räume<br />
führen. Man braucht die Scheibe, wobei die Kerne der<br />
Gestaltung liegen.<br />
3- Fassade<br />
Die Erleichterung der Fassade wird durch den Spiel<br />
von Fenster <strong>und</strong> Aussenräume erreicht. Bei diesem<br />
Maßstab braucht man dass das Gebäude wenig schwer<br />
wird.<br />
Literatur<br />
-Mehrgeschossiger Wohnbau, Karl Wilhelm Schmitt, 1966 Stuttgart, Seite 160-161<br />
-www.aalto-ausstellung.de<br />
-www.bremen.de/sixcms/detail<br />
Man nimmt vor allem von unten die horizontale Entwicklung der Oberfläche wahr.<br />
zusammengestellt von Valentino Ceccobelli<br />
neue vahr, bremen • alvar aalto<br />
51
Romeo & Juliet, 60m 15-36m<br />
Schozacher Straße 40 <strong>und</strong> Schwabbacher Straße 15<br />
Zuffenhausen-Rot, Stuttgart<br />
Hans Scharoun & Wilhelm Frank,1955-1959<br />
1- Die Persönlichkeit der Architektur.<br />
Romeo & Juliet haben sicherlich eine bedeutsame Vorstellung,<br />
die klar <strong>und</strong> einzigartig ist. Der Project musste eingefügt werden,<br />
wobei die Nachkriegssiedlung Zuffenhausen-Rot schon<br />
realisiert worden war; „die beherrschenden Türme fehlen“,sagte<br />
Scharoun. Die Hochhäusern werden Ausgangspunkte <strong>für</strong> den<br />
Viertel, der allein ziemlich gleichmässig <strong>und</strong> anonymous war,<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> den alten Ortskern der Stadt, mit dem der Gr<strong>und</strong>stück<br />
in direkter Blickbeziehung ist.<br />
Am Erdgeschoss von Romeo liegen Läden, Cafè, ein Restaurant<br />
über dem Garagenhof. Eine Schule <strong>und</strong> Haltenstelle sind<br />
nah, so dass man einen zentralen Ort schafft, funktional <strong>und</strong><br />
gestalterisch, sowohl <strong>für</strong> die gesamte Siedlung als auch <strong>für</strong> die<br />
Eigentümergemeinschaft.<br />
Der Architekt sucht nach organischem Charakter <strong>und</strong> Verschiedenheit<br />
mehr als möglich. Er ist gegen die sistematische<br />
Wiederholung von Architektur <strong>und</strong> Wohntypologien, Tätigkeit,<br />
die so viel benutzt war.<br />
Der Kontrast zwischen die zwei Gebäuden ermöglicht ein<br />
endliches formales Dialogue, in dem sich die grüne Platz dazwischen,<br />
Julietshof <strong>und</strong> die Fassadeloesungen am besten<br />
zeigen.<br />
Die Farben der Oberflächen, das merkwürdige Form der Balkonen,<br />
die Laubengänge von Juliet, die Fenster, die spiralische<br />
Entwicklung von Juliet sowie die Atelierdächer markieren<br />
die Landschaft.<br />
Die zwei Hochhäuser zeigen noch heute ihre Bedeutung, wobei<br />
der Viertel im Laufe der Jahren aufgewachsen ist.<br />
Ansicht des Komplexes. Die Hochhäuser stellen sich als originälle Ausgangspunkte<br />
des Viertels vor.<br />
Von rot bis rosa wird die Höhe der<br />
Volumen niedriger.<br />
Romeo liegt eigentlich an der Ecke<br />
des Viertels <strong>und</strong> der Strassenkreuzung<br />
52<br />
hochhausbeispiele
2- Raumkonzept.<br />
Der Raumkonzept ist am wichtigste. Der strukturelle System<br />
wird von dem Raumkonzept untergeordnet; die Vereinigung<br />
der Raumeinheiten schafft den Struktur jeder Wohnung.<br />
Deshalb wird das Entwerfen der Wohnungen so interessant,<br />
den Art die Räume sicheinander zu beziehen.<br />
Die Tragwerke handeln um tragende Mauern, die den Raum<br />
in verschiedenen Ecken lebendig gestalten.Die Vinkeln werden<br />
gekürzt <strong>und</strong> der gesamte strukturelle Komplex kann auch<br />
übertrieben aussehen, aber man bemerkt sowieso einen räumlichen<br />
Kraft.<br />
Die Aktivität in den Räumen wird der erste <strong>und</strong> wichtigste Bedarf<br />
zu schützen. Die Räumen entwickeln sich je nach den inneren<br />
Notwendigkeiten. Die Zimmer haben unterschiedlichen<br />
Gestalte wobei die rechte Vinkel sehr selten liegt. Ziel ist den<br />
Personen ermöglichen in laufe der Zeit immer verschiedenen<br />
Erfahrungen zu schaffen.<br />
Der Licht <strong>und</strong> die verschiedenen Vinkeln spielen eine wichtige<br />
Rolle <strong>für</strong> das Gefühl der Bewegung der Wohnräume.<br />
3- Wohnungs-mix <strong>und</strong> Charakter.<br />
Die Qualität der Wohnflächen mit ihren unterschiedlichen Aussichten<br />
<strong>und</strong> inneren Verbindungen ist vielleicht das beste Element<br />
des Entwerfen.<br />
Das Variation der Wohntypologien <strong>und</strong> Quadratmeter hat eine<br />
gute sozialle Mischung vermittelt, sowie die Läden <strong>und</strong> Gardens<br />
im Erdgeschoss verbinden das Gebäude an den öffentlichen<br />
Tätigkeiten.<br />
In Romeo liegen 1 bis 3 schlafräumen in jeder Wohnung je<br />
Geschoss. Zum Paradox hat Romeo mehrere Komplexität in<br />
dem Gr<strong>und</strong>risse als Juliet, die aussen sich reich von Unterschiede<br />
zeigt, während ihre Wohneinheiten immer diegleiche<br />
im Gr<strong>und</strong>risse sind. An Seite Ost hat Romeo auch eine Spalte<br />
von Duplexwohnungen, wobei die Wohnräume unten <strong>und</strong> die<br />
Nachträume oben liegen.<br />
Die Wiederholung wird vermeiden, wobei das Möglich ist; jedes<br />
Element wird als spezieller Fall geschaffen. Jede Ecke der Zimmern<br />
wird berücksichtigt; die Möbeln werden eingestellt wobei<br />
an den Wände möglich ist, um die Verbindungsräume zu freien.<br />
romeo & julia, stuttgart • hans scharoun & wilhelm frank<br />
53
4- Aussenräume.<br />
Fast die ganze Wohneinheiten haben ihre private Aussenraum.<br />
Julietsfläche enthalten alle diese Lösung.<br />
Im Romeo haben 4 Wohnungen von den 6 jedes Geschoss<br />
ihre Balkon. Die Typologie ist immer die gleich: seltame von<br />
einer Linie <strong>und</strong> einer Kurve begrenzte Fläche, die als Appendix<br />
der Wohnräumen wie Keil der Luft eingestellt werden.<br />
Das lange Hervorstehen ermöglicht ein weitere Vinkel von<br />
Aussicht zu haben. Seitige Elementen schützen die Terrasse<br />
vom Wind <strong>und</strong> vermitteln mehrere Privacy.<br />
Die Entwicklung dieser Balkone wird überhaupt wichtig <strong>für</strong> die<br />
gesamte Verständis der Architektur. In Juliet wird das das prinzipielle<br />
Kennzeichen des Gebaeudes, das dazu mit den verschiedenen<br />
Farben der aussenen Oberflächen zeigen möchtet,<br />
wie der Zusammenhang mit öffentlichem <strong>und</strong> privatem<br />
Leben fest sein kann.<br />
5- Erschliessung.<br />
Die Vorschlaege der Architekten zum Thema Erschliessungen<br />
sind in den zwei Gebäuden ganz verschiedene Geschichte.<br />
Offen, lang <strong>und</strong> weit belichtet sind die Laubengänge in Juliet,<br />
während ziemlich geschlossen, kurz <strong>und</strong> dunkler sind die Korridor<br />
in Romeo.<br />
Auf jedem Fall sind die notwendige Elementen alle dabei: drei<br />
Aufzüge, prinzipielle Treppe <strong>und</strong> Nottreppe, Mull- <strong>und</strong> Putzfläche.<br />
In beiden Gebäuden sind die prinzipielle vertikalen Verbindungen<br />
im Mittel der Gr<strong>und</strong>risse, damit die ganze Wohnungen<br />
besser erreicht werden können. In Juliet findet Platz eine<br />
größe belichtete Halle, von denen die Laubengänge wie zwei<br />
lange Arme starten das ganze Hof umzudrehen <strong>und</strong> die einzelnen<br />
Wohntüren zu erreichen.<br />
Man bemerkt klar die Sichtbarkeit dieser Elementen <strong>und</strong> aller<br />
ersten Wohneingänge.Obwohl die Wohntypologien regelmässig<br />
seien, wird geholfen die Leute einander zu sehen wegen<br />
der interessanten Entwicklung der Erschliessungen.<br />
Die Vinkeln des Aussicht ist sicherlich<br />
weiter als 180°. Der seltame Form der<br />
Wohnräume findet in den Balkonen die<br />
endliche Spitze seiner Bewegung.<br />
Die Konkavität der Aussenräume, die<br />
sich geschaffen werden, kann probleme<br />
fuer die Intimität geben, oder auch<br />
einfach die Beziehungen zwischen die<br />
Leute anzutreiben.<br />
Die stellen die Spitze der Konkavitäten<br />
dar, die sich im Fassade entwickeln.<br />
Die unterschiedliche Farben des<br />
Oberfläche markieren den Kontrast<br />
mit den weissen kantigen Ränden der<br />
Balkone.<br />
Die Beleuchtung kommt durch die Halle<br />
aus dem Südenseite.<br />
Allerdings haben die orizontalen Verbindungen<br />
auch genug Licht <strong>und</strong> Luft<br />
<strong>für</strong> eine angenehme Behaglichkeit.<br />
Die lezte Wohnungen sind ca.30m<br />
weit von den zentralen Treppen, ein<br />
bisschen zu viel; <strong>für</strong> unserem Entwurf<br />
müssen diese Abstände wenig sein.<br />
Laubengänge des Eingangshof von<br />
Juliet. Man sieht die Glasfassade des<br />
zentralen Halle <strong>und</strong> die organische Entwicklung<br />
der Verbindungen.<br />
Man kann die Beleuchtung der Hallen<br />
wahrnehmen.<br />
Gruen, Bäume <strong>und</strong> ein Brunnen liegen<br />
im Hof.<br />
54<br />
hochhausbeispiele
1- Persönlichkeit der Architektur: das Kennzeichen des<br />
Hochhauses ist sehr wichtig, damit das Gebäude seine<br />
Identität haben <strong>und</strong> einen Ausgangspunkt <strong>für</strong> den Viertel<br />
sein könnte.<br />
2- Das Raumkonzept: der Raum <strong>und</strong> die Wohnung müssen<br />
von innen nach aussen gestaltet werden. Unterschiedliche<br />
räumliche Erfahrungen sollten im Lauf der Zeit gegen<br />
übertriebene Gestaltswiederholung vorgeschlagen werden.<br />
3- Das Wohnungsmix: jedes Geschoss sollte die ganzen<br />
unterschiedlichen Wohntypologien enthalten. Ausser<br />
einem warscheinlich positiven Einfluss ueber soziologischen<br />
Aspekte könnte das zulassen, interessanten <strong>und</strong><br />
originellen Fassadelösungen zu entwickeln.<br />
4- Aussenräumen: sie können erfolgreich beiden als Appendix<br />
der Wohnflächen <strong>und</strong> als nutzlichen Verbindungsflächen<br />
zwischen Schlaf- <strong>und</strong> Wohnräumen werden.<br />
Sie müssen erlebt werden. Eine gute Einstellung kann lebendig<br />
<strong>und</strong> angenehm die Wohnraum machen, sowie weiter<br />
als möglich den Aussicht erlauben. Dagegen kann es<br />
einfach problematisch werden über die architektonischen<br />
Proportionen,die berühigungsbedarfe <strong>und</strong> die Windexpositionen,<br />
wenn die Terrassen so external <strong>und</strong> an Verkehrsseite<br />
eingestellt werden.<br />
5- Erschliessung: die Beleuchtung von Hallen, Korridoren<br />
<strong>und</strong> Laubengängen ist am wichtigste um Aufenthaltsqualitaeten<br />
zu erreichen. Eine einzigartige Gestalt <strong>und</strong> Entwicklung<br />
hilft sie erfahren zu werden. Das Schema von Julia<br />
könnte in wenigem Masse gearbeitet werden, <strong>und</strong> das von<br />
Romeo braucht mehr Beleuchtung <strong>und</strong> Identität.<br />
Literatur<br />
-Hans Scharoun, Peter Bl<strong>und</strong>ell Jones, <strong>London</strong> 1995, seite 123-130<br />
-Hans Scharoun, Joerg Kirschenmann Eberherd Syring, Stuttgart 1993 seite 206-7<br />
-Hans Scharoun, Peter Pfankuch, Berlin 1974 seite 232-239<br />
-Hans Scharoun, Ausstellung des Kreises Eutin in Timmendorfer Strand 1969<br />
Zusammengestellt von Valentino Ceccobelli<br />
romeo & julia, stuttgart • hans scharoun & wilhelm frank<br />
55
Wohnhochhaus Theresienhöhe, 43m<br />
Theresienhöhe Nord, München<br />
Otto Steidle, 2002<br />
Gr<strong>und</strong>riss 9. Obergeschoss, genordet, M 1:500<br />
Das in den letzten Jahren bedeutendste städtebauliche<br />
Projekt im Zentrum von München ist das auf dem alten Messegelände<br />
entstandene Viertel Theresienhöhe. Otto Steidle,<br />
der 1997 als Sieger aus dem dazugehörigen Wettbewerb<br />
hervorging, entwickelte den Masterplan <strong>für</strong> dieses Gebiet<br />
zu dem auch der 15-geschossige Wohnturm gehört. Dieser<br />
ersetzt symbolisch den in den 60-iger Jahren abgerissenen<br />
Messeturm <strong>und</strong> setzt ein Zeichen <strong>für</strong> die neue Entwicklung.<br />
Beim Anblick, des auch „Park Plaza“ genannten Turmes,<br />
fallen die geschossweise verspringenden Balkone auf.<br />
Ausschnitt Fassade Süd-Ost<br />
Durch ihren Versatz entsteht ein interessantes Raumgefüge,<br />
zum Teil ein-, zum Teil zweigeschossig, das durch auskragende<br />
Gebäudeteile unterstützt wird. Doch bringt die Nähe <strong>und</strong><br />
Einsehbarkeit der Balkone ein gewisses Konfl iktpotential mit<br />
sich, das laut dem Architekten in der Stadt von vornherein<br />
gegeben ist.<br />
Die Farbgestaltung der Fassade in Orange- <strong>und</strong> Gelbtönen<br />
unterstützt die lebendige Wirkung des Gebäudes, das bei<br />
Nacht durch eine Lichtinstallation in den Treppenhäusern<br />
<strong>und</strong> dem zweigeschossigen Foyer in bunten Farben erstrahlt.<br />
56<br />
hochhausbeispiele
Ansicht Ostfassade Längsschnitt, M 1:750<br />
So betont der Wohnturm durch seine Architektur <strong>und</strong> Farbensprache,<br />
besonders im Gegensatz zu den angrenzenden Bürogebäuden,<br />
den Aspekt der lebendigen bewohnbaren Stadt.<br />
Man betritt das Gebäude durch einen zweigeschossigen<br />
Eingangsbereich, der durch eine computergeschützte Zugangskontrolle<br />
geschützt wird. Die ersten beiden Geschosse<br />
beherbergen eine großräumige Kinderkrippe, die ein hohes<br />
Maß an öffentlicher Nutzung in den Hofbereichen garantiert.<br />
Die Regelgeschosse haben ein Ausmaß von 25 m auf 15m<br />
<strong>und</strong> sind mit der Längsseite nach West-Ost ausgerichtet.<br />
Jeder Wohnung ist ein 10 m² großer Balkon als vorgehängter<br />
Garten zugeordnet. Die unteren Stockwerke sind in kompakte,<br />
stützenfreie Zweizimmerwohnungen aufgeteilt, während<br />
die oberen Etagen größere, teils loftartige Drei- bis Fünfzimmerwohnungen<br />
bieten.<br />
Bauwelt, Heft 39-40, 2003, S. 18 ff.<br />
Architektur + Wettbewerb, Wohntürme, Heft 196, S. 24 ff.<br />
zusammengestellt von Susanne Kramer<br />
wohnhochhaus theresienhöhe, münchen • otto steidle<br />
57
Torres Blancas, Madrid<br />
Adv. América, Chamartin, Mazdrid<br />
Sáenz de Oiza, 1969<br />
Das Gebäude ist aus dem Jahr 1961 <strong>und</strong> die Bauarbeiten<br />
erstreckten sich von 1964 bis 1969.Torres Blancas ist<br />
ein von einen Auftraggeber, Juan Huarte ( Eigentümer<br />
der gleichnamigen BAugesellschaft, Huarte) iniziertes<br />
Experiment, durch seien Unterstützung die spanische<br />
Vanguarde.<br />
Das Gebäude hat 25 Etagen(,81 m ) unterteilt in Wohnungen<br />
<strong>und</strong> Büros, ausserdem zwei weitere Etagen ganz oben.<br />
Eine der mittleren Etagen ist <strong>für</strong> die generellen Instalationen<br />
reserviert <strong>und</strong> in letzte obergeschosh gibt es einen Pool.<br />
Entgegen seinem namen, handelt es sich um einen einzigen<br />
Turm, der auch nicht weiss ist, sondern grau, aus Beton.<br />
Die Bezeichnung bezieht sich auf das Original projekt von<br />
Saenz de Oiza, in dem es um zwei Gebäude aus Marmor<br />
ging.<br />
El Croquis 32-33.MONOGRAFIA .Francisco Sáenz de Oíza z<br />
58<br />
hochhausbeispiele
Die Struktur<br />
Die aktuelle Gr<strong>und</strong>iss<br />
Die Struktur des Gebäudes ist aus Stahlbeton, im Gebäude<br />
gibt es keine Säulen. Die Tragflächenfunktionen werden<br />
durch die Ausserwände <strong>und</strong> die vertikale innere Struktur<br />
innerhalb der Elemente gewährleistet.<br />
Diese Änderung ermöglichte eine freire Gestaltung des<br />
Gr<strong>und</strong>isses in organischere Räume.Letzendlich sind es hohle<br />
Zylinder. Die Balkone un Bäder, einander verb<strong>und</strong>en sind,<br />
dass die aussteinfung des Gebäudes gewährleisster wird.<br />
Entgegen seinem namen, handelt es sich um einen einzigen<br />
Turm, der auch nicht weiss ist, sondern grau, aus Beton.<br />
Die Bezeichnung bezieht sich auf das Original projekt von<br />
Saenz de Oiza, in dem es um zwei Gebäude aus Marmor<br />
Es ist <strong>für</strong> das Profil der Stadt nicht mehr entscheidend, in<br />
seiner Umgebung gibt es schon viele hohe Häuser, die es<br />
nicht ermöglichen, dass man dieses Haus gut sieht.<br />
El Croquis 32-33.MONOGRAFIA .Francisco Sáenz de Oíza z<br />
torres blancas, madrid • saenz de oiza<br />
59
Trellick Tower, 98m<br />
5 Goldborne Road, W10 5PL, <strong>London</strong><br />
Ernö <strong>Goldfinger</strong>, 1967-1972<br />
1- Wohnungskonzept.<br />
Trellick hat eine Mischung von neun verschiedenen Flats <strong>und</strong><br />
Maisonettes. Die Wohnungen haben erkennbare Qualität. Sie<br />
sind voll belichtet <strong>und</strong> zeigen eine moderne <strong>und</strong> interessante<br />
Anordnung.<br />
Die beide Seiten jeder Wohnung sind immer natürlich belichtet;<br />
vor allem nach Süden sind die Innenräumen breit <strong>und</strong> an jeder<br />
Decke mit Aussenräumen verb<strong>und</strong>en.<br />
An dem Erschliessunggeschoss befinden sich die Eingänge zu<br />
den normalen Flats <strong>und</strong> Maisonettes.<br />
Maisonettes:<br />
Sie finden sich im Erschliessunggeschoss, wobei der Eingang<br />
liegt, <strong>und</strong> im Untergeschoss: Innentreppen verbinden die zwei<br />
Wohnungsetages.<br />
Oben liegt das Speisezimmer mit ausserem Balkon nach Süden<br />
ausgerichtet, <strong>und</strong> unten die Schlaf- <strong>und</strong> Wohnräume, die<br />
beiderseitig belichtet sind <strong>und</strong> nach Suden den breiteren Balkon<br />
haben.<br />
Flat:<br />
Sie finden sich immer ueber den Erschliessunggeschoss, wobei<br />
Treppen nach oben die Wohnung erreichen.<br />
Sie auch haben die belichtete beide Seiten <strong>und</strong> den langen<br />
breiten Balkon.<br />
Von oben nach unten werden die drei typologie von Flat <strong>und</strong> Maisonette dargestellt:<br />
erste Linie die Flats, zweite die Erschliessunggeschosse, dritte die untere Wohnflaeche<br />
der Maisonettes.<br />
60<br />
hochhausbeispiele
2- Erschliessung.<br />
Typisches Kennzeichen des Gebaeudes ist das Erschliessungkonzept.<br />
Ein hoeher Turm verbindet an der Ecke des<br />
Gr<strong>und</strong>stucks die zwei Gebäude von <strong>Goldfinger</strong>. Kleine Bruecken<br />
verbinden den Turm mit langen Flüre, die die Wohnfläche<br />
dienen.<br />
Die Flüre befinden sich jeder drei Geschosse; die Aufzüge machen<br />
nur die Stelle, wobei die brücken sind.<br />
Im Turm liegen die Aufzüge, die Treppen, die verschiedene<br />
Technikflaechen <strong>und</strong> ganz oben ein erkennbare plastische Gemeinsamraum.<br />
Isolierplatte aus Neoprene schützen die Brücken gegen Laerm-<br />
<strong>und</strong> Vibrationproblemen.<br />
Noch zwei Rettungswege finden sich am Ende der zwei Volumen.<br />
Die lange Fluere sind natürlich belichtet; man versuchte diese<br />
Korridore, wobei die ganze Wohnungen erschlossen werden,<br />
damit zu helfen diese besondere Räume besser zu erleben.<br />
Man Sieht so klar die Lange <strong>und</strong> die komplette Entwicklung der Verbindungsfluere.<br />
In dem Turm, der Eingagstuer fuer die<br />
Brucke. Eleganz in der Architektur.<br />
Die Verbindungsbruecke, der Turm<br />
<strong>und</strong> die Balkonen.<br />
Die Nordfassade. Die Tunnel sind leicht<br />
vorspringend: das Rhytmus wird<br />
wenig monotone. Die Decken <strong>und</strong> die<br />
Scheiben markieren hier auch die Fassade:die<br />
Fensterflaeche sind dagegen<br />
alle weiss.<br />
Der Turm ist eigentlich ein anderes<br />
Volume. Der Gemeinsamraum liegt<br />
allein ganz oben.<br />
Ein Pattern von kleinen vertikalen<br />
Fenstern belichtet die Erschliessung<br />
des Turmes.<br />
trellick tower, london • ernö goldfinger<br />
61
3- Aussenraeume.<br />
Das Fassadenkonzept verfolht die Richtung des Le Corbusier<br />
Unite‘ d‘Abitation, aber fehlt an die brise soleil Lösungen, die<br />
L.C. entwickelte.<br />
Es basiert sich um eine rationale Erosion des massiven Volumes,<br />
<strong>und</strong> die folgende Aussenräume begleiten die Nutzungen<br />
der Wohnfläche.<br />
Sie sind nach Süden ausgerichtet: die Licht kommt vollig herein<br />
<strong>und</strong> der Blick auf <strong>London</strong> ist w<strong>und</strong>erschoen.<br />
In diesem Architektur ist kaum Wind-oder Sonnenschutz vorgesehen.<br />
Die Geländer der Balkonen sind fast trasparent; man<br />
bemerkt den Mangel an Intimität vor allem bei den ersten Etages.<br />
Die Kopfteile der Decke markieren die Fassade.<br />
Es gibt bei zwei dritte der Fassadeentwicklung eine Maisonetteserie<br />
mit „pulpitbalkonen“, ein orizontales Trennen an der<br />
Vertikalität der Elementen der Fassade.<br />
Die maisonettes haben quasi insgesamt einen quadratischen Schnitt; die normalen<br />
Flats sind gut bemerkbar, sie haben die komplett langen Balkon <strong>und</strong> eine orizontale<br />
Entwicklung.<br />
Studium von Lichten <strong>und</strong> Schatten. Diese besondere Loesung von Aussenraeumen<br />
sicherlich arbeitet diesen Art von Spiel zusammen.<br />
62<br />
hochhausbeispiele
In der Lauf der Jahren hat dieser Project viele Kritike bekommen,<br />
<strong>und</strong> in den ersten zwanzig Jahren sind unerfreulichen<br />
Ereignisse passiert.<br />
Der Erschliessung Turm braucht immer Ueberwachung; der<br />
Gemeinsamraum ist unfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> unbequem zu erreichen;<br />
die Balkonen sind unheimlich; die Kinder können schwierig<br />
kontrolliert werden <strong>und</strong> problematisch ist auch <strong>für</strong> Auto Parkplätze<br />
finden.<br />
Diese sind einige der Problematike, damit sich auseinandersetzten,<br />
wenn man mit einer solchen Entwurfskala <strong>und</strong> mit diesen<br />
Lösungen arbeiten möchte.<br />
1- Wohnungskonzept.<br />
Die Aufenthaltraeume sollen alle belichtet werden,<br />
die Speisezimmer auch; einfache Anordnung <strong>und</strong><br />
Spazialitaet durch rechte Vinkel hilft am besten das<br />
Haus zu erleben.<br />
2- Erschliessung.<br />
Die prinzipielle vertikale Wege an die<br />
Wohnungen(Aufzuege) muessen dem Gebaeude einverleibt<br />
werden, jedenfalls einfacher zu erreichen.<br />
Die natuerliche Beleuchtung kann sehr angenehm<br />
sein, <strong>und</strong> die plastische Sicht der Verbindungen kann<br />
einen interessanten stilistischen Element sein.<br />
3-Aussenraeume.<br />
In dieser Skala braucht die Fassade, dass die Lochungen<br />
auch eingeschlossen werden. Es wird interessant,<br />
wenn die Fassadenpattern die unterschiedliche<br />
Nutzungen <strong>und</strong> Typologien der Wohnungen zitiert.<br />
www. housingprototypes.org<br />
www.yorkpete.co.uk/blog/2003_12_01_yorkpete_archive.shtml<br />
www.galinsky.com/buildings/trellick<br />
Warburton, Nigel, Ernö <strong>Goldfinger</strong>: The Life of An Architect, Routledge, <strong>London</strong>,<br />
2003<br />
zusammengestellt von Valentino Ceccobelli<br />
trellick tower, london • ernö goldfinger<br />
63
Hochhausbebauungspläne<br />
Unterschiedliche Herangehens- <strong>und</strong> Kontrollweisen des<br />
Hochhausbaus in 4 Deutschen Großstädten<br />
Einleitung<br />
» Entwicklung d. Technik ermöglicht Hochhausbau<br />
» Typologie Hochhaus & Problematiken:<br />
» Städtebauliche Dominante, Solitär<br />
» hoher Einfluss auf das Stadtbild (Fern- & Nahwirkung)<br />
<strong>und</strong> Stadtsilhouette<br />
» hoher Einfluss an Windwirkung, Verschattung &<br />
Verkehrsbelastung<br />
» Funktion als Orientierungspunkt, starke Symbolwirkung<br />
=> Planungsrechtliche Überlegungen & Regelungen<br />
nötig, um richtiges Umgehen mit grossem Bauvolumen<br />
zu gewähren.<br />
» Abhängig von:<br />
» Topographie<br />
» Städtebaulicher Lage<br />
» Weitere Ortspezifische Kriterien<br />
=> Unterschiedliche Herangehensweisen & Bewältigung d.<br />
Problematik, anhand stadtspezifischer Hochhausbebauungsplänen.<br />
Frankfurt am Main<br />
Fläche.<br />
248,31 km²<br />
Einwohner. 655.079 (Stand: 31. Dezember 2004)<br />
Bevölkerungsdichte. 2.595 Einwohner/km²<br />
Commerzbank Tower, 259m & Skyline Frankfurts<br />
bebauungspläne<br />
65
Rückblick Hochhausentwicklung<br />
1908 Wallservitut<br />
» Schutz alter Wallanlagen vor Bebauung<br />
» Nutzung als städtische Grünflächen<br />
1940 Zerstörung der Innenstadt & d. Bankenviertels<br />
» priv. Investitionen am Bankenviertel (aufgr. gros<br />
ser Gr<strong>und</strong>stücke)<br />
» staatl. Investitionen im ehem. Stadtkern<br />
(Hochhausfrei)<br />
1953 1. Hochhausplan<br />
» Definition weniger markanter Punkte<br />
1960 Henninger-Turm, 120m. Erstes Frankfurter<br />
Gebäude, das höher als der Kaiserdom (96m) ist<br />
1968 Fingerplan<br />
» Festlegung von Entwicklungsachsen<br />
1974 Clusterplan [Speerplan]<br />
» Ein- & Zuteilung in Zonen<br />
1983 City Leitplan [Novotny, Mähner]<br />
» Wohnraumsicherung in d. Innenstadt<br />
1990 Rahmenplan Bankenviertel<br />
» Vorsehen einer „Abstufung“, Investitionsleitung<br />
Der neue Hochhausentwicklungsplan<br />
[Jourdan & Müller, Sep. 98]<br />
» 3 Verdichtungszonen, 16 neue Hochhausstandorte<br />
Bankenviertel<br />
»» Neue Türme bis zu 200m Höhe<br />
» Im Westen d. Innenstadt<br />
» Am Frankfurter Bahnhofsviertel<br />
» Zentral gelegen & gute Anbindung ans Verkehrsnetz<br />
Messeviertel & City-West (alter Güterbahnhof),<br />
»» Millennium Tower, 365m<br />
» Nordwestlich vom Bankenviertel<br />
» Messeturm, 257m<br />
Freiflächen d. Hauptbahnhofes (Europaviertel)<br />
»» Weitere Hochhäuser<br />
» zukünftige Hauptstrasse Europa-Allee schon vorhanden<br />
» grosses Vergnügungszentrum & Millennium Tower<br />
geplant<br />
» „Pulkkonzept“ . Gruppierung von Hochhäusern.<br />
» „Befreiung“ anderer Stadteile von Hochhäusern<br />
» Beschränkung d. Investitionsdrucks auf 3 Stadtteile<br />
Stadtplan Frankfurt <strong>und</strong> Hochhausstandorte Entlang der Wallanlagen <strong>und</strong> wichtigen<br />
Verkehrsachsen<br />
Hochhausstandorte Entlang der<br />
Wallanlagen <strong>und</strong> wichtigen Verkehrsachsen<br />
Skyline „Mainhattans“, Frankfurt am<br />
Main bei Sonnenuntergang<br />
66<br />
bebauungspläne
München<br />
Fläche.<br />
310,46 km²<br />
Einwohner. 1.273.186 (31.12.2004)<br />
Bevölkerungsdichte. 4.101 Einwohner je km²<br />
Höchster Punkt.<br />
Niedrigster Punkt.<br />
Differenz.<br />
Besonderheiten.<br />
579 m über NN, Warnberg<br />
482 m über NN, Feldmoching<br />
97m<br />
Isar, Flussinseln<br />
Rückblick Hochhausentwicklung<br />
1920er Erste Überlegungen zu Hochhäusern.<br />
» geplanter „Hochhausring“ mit 5 Standorten um<br />
die Altstadt<br />
» Hochhäuser nur auf öfftl. Gr<strong>und</strong><br />
1950 Erste Hochhäuser in kleinen Gruppen<br />
» Sternhochhäuser Siemens (1954), Punkthoch<br />
häuser Arabellapark (1969)<br />
1950 Einsatz von Bürohochhäusern<br />
1970er Einzelne Wohnhochhäuser in Gruppen<br />
1977 Untersuchung Hochhausstandorte (D. Schreiber)<br />
» Definition Schutz- & Untersuchungsbereiche<br />
(Altstadt, Dorfkerne, Hangkanten, Übergang zu<br />
Grünflächen)<br />
1981 Hypo-Hochhaus (114m) überschreitet als erstes die<br />
Höhe der Frauenkirche<br />
1995 Hochhausstudie „Leitlinien zu Raumstruktur &<br />
Stadt“ (Prof. Stracke, Detlef Schreiber)<br />
» Standorte f. Hochhäuser als „Quartierzeichen“<br />
» Flächen f. Verdichtung (kompaktere Bebauung),<br />
2004 „Kronawitter“-Bürgerentscheid: 50,8 % GEGEN<br />
Hochhäuser höher als die Frauenkirche. Einziges<br />
Kriterium Höhe (nicht Sichtachsen!!)<br />
Frauenkirche (Dom zu Unserer Lieben Frau), 100.0m, 1488<br />
bebauungspläne<br />
67
Stadtplan Frankfurt <strong>und</strong> Hochhausstandorte Entlang der Wallanlagen <strong>und</strong> wichtigen<br />
Verkehrsachsen<br />
» Ausgangspunkt Städtebaulicher Wettbewerb mit Hoch<br />
hausvorschlag, anschliessend Architekturwettbewerb<br />
» Kommission f. Stadtgestaltung, Gremium aus Fachleuten<br />
& Politikern diskutieren vor & nach den Auslobungen<br />
» Einzelne Prüfung auf Übereinstimmung mit Hochhausstu<br />
die von 1995<br />
» Bebauungsplan schreibt vor:<br />
» Höhe & Nutzung d. Gebäude<br />
» Platzbedarf f. Verkehrs- & Grünflächen<br />
» Soziale Einrichtungen<br />
» 2 malige öffentliche Diskussion mit Bürgern & Bezirksaus<br />
schüssen, Endgültige Entscheidung allerdings vom Stadtrat.<br />
Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung (SVU)<br />
Aktuelle Regelungen<br />
Die Münchner Linie<br />
» Altstadt, alte Dorfkerne, gewachsene Stadtteile, schüt<br />
zenswerte Freiräume bleiben „Hochhausfrei“.<br />
» Sicht auf Stadtwahrzeichen (Rathausturm, Frauenkirche,<br />
Alter Peter) bleibt aus den Hauptsichtlinien gewährt.<br />
» Höhe eines Hochhauses wird einzeln entschieden.<br />
» Faktoren: Standort, Umgebung & Sichtbeziehungen<br />
» Geeignete Stadtorte sind:<br />
» Stadteinfahrten, Kreuzungen, Schnittpunkte Verkehrs<br />
achsen, vorhandene Hochhausstandorte<br />
» Hochhäuser sind <strong>und</strong> bleiben ein besonderer Bautyp<br />
in München <strong>und</strong> kein Regelfall“<br />
» Sozialgerechte Bodennutzung<br />
» Beteiligung an den Folgekosten<br />
» Umgebung » Innenstadt oder Peripherie<br />
» Topographische Lage » Höhengefälle prägend<br />
» Gebäudeform<br />
» Gebäudekonfiguration » Enemble oder einzelnes<br />
Gebäude<br />
» Material<br />
» Jahreszeiten & Veränderungg<br />
» Witterung » Wirkung bie Föhn<br />
» Wahrnehmung aus:<br />
» Gesamtstadt (Fernwirkung)<br />
» Quartier (Nahwirkung)<br />
» Hochpunkte d. Stadt<br />
» Aussichtspunkten (Alter Peter)<br />
» Sichtachsen (Strassen, Stadteinfahrten)<br />
» Baudenkmal (Frauenkirche)<br />
68<br />
bebauungspläne
Köln<br />
Fläche. 405,15 km² (31. Dezember 2003)<br />
Einwohner. 973.878 (2004)<br />
Bevölkerungsdichte. 2.403 Einwohner/km² (2004)<br />
Höchster Punkt.<br />
Niedrigster Punkt.<br />
Differenz.<br />
Besonderheiten.<br />
118,04 m ü. NN<br />
37,5 m ü. NN<br />
87m<br />
Rhein, weite Talkessel (Kölner Bucht)<br />
Rückblick Hochhausentwicklung<br />
1925 Erstes Hochhaus, Saturn-Hochhaus (Hansa-<br />
HHaus)<br />
1940er Zerstörung Kölns zu 90%<br />
1960-70 Neue Hochhäuser prägen Stadtsilhouette<br />
1994 Hochhauskonzept, nicht verabschiedet<br />
2003 Überarbeitung d. Hochhauskonzeptes<br />
Stadtbild nach der Bombardierung Kölns, 1945<br />
Kölner Dom, 157m, 1164-1880<br />
bebauungspläne<br />
69
Aktuelle Regelungen<br />
Stadtbild Köln.<br />
Seit dem Mittelalter vorherrschende Stadtsilhouette: Dom<br />
bekrönt u. Umringt von zahlreichen Kirchtürmen<br />
„Der Dom ist DAS Merkzeichen Kölns & DER Identifikationspunkt<br />
der Kölner“<br />
» Blickbeziehungen<br />
» Dom v. Ausserhalb (150m Radius Blickwinkel)<br />
» Dom v. Innerhalb<br />
» Romanische Kirchen u. Baudenkmäler<br />
» Homogen bebaute Gebiete schützen<br />
» Stadtkern bewahren<br />
Beachtungsschwerpunkte.<br />
» Effiziente Nutzung / Anschluss ÖPNV » Verkehrsentlastung<br />
» Grün- & Freiflächen<br />
» Stadtklima / Lüftung / Verschattung<br />
Standorte & Vorschläge.<br />
» ÖPNV-Anbindung<br />
» Anschluss an übergeordnetes Strassennetz<br />
» „Gute Adresse“ durch Stadtkernnähe<br />
Vorschlag 1. (DB-Trasse bei Deutz, Höhen bis 150m)<br />
» Ringstrassen & Radialsystem unterstützen / hervorheben<br />
» Am Linksrhein erweitern<br />
» Am Rechtsrhein intensiver Strukturieren<br />
Vorschlag 2. (Mülheimer Hafen, Höhen bis 120m)<br />
» Gleichgewichtige Aufwertung<br />
» Nord- / Süd- / Ost-Bereich Kölns verdichten / aufwerten<br />
Vorschlag 3. (Deutzer Hafen, Höhen bis 120m)<br />
» 3 Kreissegmente im Rechtrheinischen Bereich, Ausserhalb<br />
von Dom-Sichtachsen als Hochhausstandorte geeignet.<br />
Konkrete Vorschläge <strong>für</strong> Hochhausstandorte<br />
KölnTurm, 148m, 2001<br />
Standortverträglichkeisuntersuchung (SVU).<br />
(Entwickler aus München: P.Eisenlauer, Maier, Neuberger)<br />
» Stadtgestalt<br />
» Stadtsilhouette / Höhenprofil / Wahrzeichen<br />
» Stadtraum<br />
» Sichtachsen / Strassenräume / Grün-, Erholungsräume<br />
» Angrenzende Quartiere<br />
» Erschliessung & Verkehr<br />
» Stadteinfahrten / ÖPNV / Wasserwege / Schienenwege<br />
» Aussichtspunkte<br />
» Topograf. Erhebungen, Fernsicht<br />
» Bauliche Hochpunkte, Orientierungspunkte<br />
Quellenangabe:<br />
www.wikipedia.de<br />
www.skyscraperpage.com<br />
www.koelnarchitektur.de/pages/de/home/koelner_spitzen/index.htm<br />
www.muenchen.de/Rathaus/plan/plantreff/hh_in_m/85142/index.html<br />
www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/gog/22767.html<br />
www.frankfurt.de/sis/<br />
zusammengestellt von Romanos Tsomos<br />
70<br />
bebauungspläne
Brandschutz n. deut. Hochhausrichtlinie<br />
Entwurfsbegleitende Gr<strong>und</strong>lagen des Brandschutzes in Hochhäusern,<br />
deren oberstes Geschoss höher als 60 m liegt.<br />
Flure mit zwei Fluchtrichtungen:<br />
- Max. 40 m zwischen den Treppenraumzugängen<br />
- Unterteilung in Rauchabschnitte von max. 20 m Länge durch<br />
selbstschließende <strong>und</strong> rauchdichte Türen<br />
Inhalt:<br />
1. Rettungswege horizontal<br />
2. Rettungswege vertikal<br />
3. Aufzüge<br />
4. Ausgänge<br />
5. Bauliche Ausführung<br />
1. Rettungswege horizontal<br />
Fluchtweganforderungen:<br />
- Möglichst in zwei Fluchtrichtungen<br />
- Lauflänge von jedem Punkt eines Aufenthaltraumes<br />
bis zum Treppenraum max. 25 m<br />
- Flure müssen frei von Einbauten oder sonstigen Brandlasten<br />
bleiben<br />
- Flurbreite min.: 1,25 m<br />
- Türbreiten min.: 0,90 m<br />
- Rampen max. 6%, Vermeidung von Stolperstufen (< 3<br />
Stufen)<br />
Flure mit einer Fluchtrichtung:<br />
- Stichflurlänge max. 10 m<br />
- Stichflurlänge max. 20 m, wenn die Räume einen 2. Rettungsweg<br />
zu einem 2. Treppenraum haben (z. B. über einen<br />
Rettungsbalkon)<br />
brandschutz<br />
73
Fluchtbalkone:<br />
Fluchtbalkone können als weitere Rettungswege dienen,<br />
wenn sie unmittelbar zu einem Treppenraum führen. Sie<br />
dürfen nicht quer unterteilt sein.<br />
- min. 80 cm breit.<br />
- Bei einseitiger Fluchtrichtung muss die Außenwand bis zu<br />
einer Höhe von 70 cm min. 90 min widerstandsfähig gegen<br />
Feuer sein.<br />
2. Rettungswege vertikal<br />
Treppenräume: Allgemeine Anforderungen, Art <strong>und</strong><br />
Anzahl<br />
- In Hochhäusern > 60 m müssen mindestens zwei Sicherheitstreppenräume<br />
vorhanden sein.<br />
- In jedem Geschoss müssen min. zwei Sicherheitstreppenräume<br />
erreichbar sein.<br />
- Laufbreite min. 1,25 m<br />
- Jeder Treppenraum muss einen direkten Ausgang ins Freie<br />
haben.<br />
- Der Treppenraum muss (bis auf Fenster in der Außenwand)<br />
von feuerbeständigen Wänden aus nicht brennbaren Baustoffen<br />
umschlossen sein.<br />
Anforderungen <strong>für</strong> Sicherheitstreppenräume an einer<br />
Außenwand:<br />
- Sicherheitstreppenräume an einer Außenwand oder neben<br />
einem Gebäude, dürfen nur über einen unmittelbar davor<br />
liegenden offenen Gang erreichbar sein.<br />
- Dieser offene Gang ist so anzuordnen, dass Rauch jederzeit<br />
ungehindert abziehen kann. Seine Laufbreite muss der zweifachen<br />
der Treppe entsprechen. Er muss auf min. einer<br />
Seite offen sein.<br />
- Die Sicherheitstreppenräume dürfen nur Öffnungen zu offenen<br />
Gängen oder ins Freie haben.<br />
- Die Türen des Sicherheitstreppenraums müssen bei dreiseitig<br />
offenen Gängen min. 1,50 m, bei weniger als dreiseitig<br />
offenen Gängen min. 3 m von den Türen der Innenflure<br />
entfernt sein.<br />
- Alle Türen müssen in Fluchtrichtung aufschlagen. Verglasungen<br />
in Türen sind nur in Stahlrahmen mit Drahtglas erlaubt.<br />
74<br />
brandschutz
- Es dürfen sich keine Schächte in den Sicherheitstreppenräumen<br />
befinden, welche nicht der Brandbekämpfung dienen.<br />
Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> außenliegenden Sicherheitstreppenraum<br />
Anforderungen <strong>für</strong> Sicherheitstreppenräume an einem<br />
Schacht mit natürlicher Lüftung:<br />
- Ein innenliegender Sicherheitstreppenraum an einem<br />
Schacht ist zulässig, wenn dieser in jedem Geschoss nur<br />
über den Schacht über offene Gänge erreichbar ist.<br />
- Die Schacht-Gr<strong>und</strong>fläche muss min. 5 m x 5 m sein.<br />
- Der Schacht muss an der Sohle eine Zuluftöffnung haben,<br />
die bei einem Verhältnis von mehr als 2:1 min. 2% / 3:1 min.<br />
4% / 4:1 min. 6% / 5:1 min. 8% / 6:1 min. 10% der Gr<strong>und</strong>fläche<br />
des Schachtes beträgt.<br />
- Die offenen Gänge müssen an einer Schachtwand liegen<br />
<strong>und</strong> einseitig offen sein.<br />
- Die Öffnungen auf einem Gang müssen min. 3 m Abstand<br />
haben.<br />
- feuerbeständige Wände aus nicht brennbaren Baustoffen<br />
Anforderungen <strong>für</strong> Sicherheitstreppenräume im Inneren:<br />
- Innenliegende Treppenräume dürfen nur über Sicherheitsschleusen<br />
(min. 3 m lang <strong>und</strong> 1,50 m breit) zugänglich sein.<br />
- Der Treppenraum ist mit einer eigenen Lüftungsanlage zu<br />
versehen.<br />
- Die Treppenläufe dürfen nicht durch Wände oder Schächte<br />
voneinander getrennt sein.<br />
- Der Treppenraum muss mit seinen Zugängen <strong>und</strong> der Lüftungsanlage<br />
so beschaffen sein, dass Rauch <strong>und</strong> Gase nicht<br />
eindringen können. (Druckbelüftung)<br />
- feuerbeständige Wände aus nicht brennbaren Baustoffen<br />
Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> Sicherheitstreppenraum an Außenwand<br />
brandschutz<br />
75
3. Aufzüge<br />
Anforderungen normale Aufzüge:<br />
- Es müssen mindestens zwei Aufzüge mit Haltestellen in<br />
jedem Vollgeschoss vorhanden sein.<br />
- Haltestellen dürfen nur über Flure oder Vorräume zugänglich<br />
sein.<br />
- Im Brandfall dürfen die Aufzüge nicht benutzt werden. (außer<br />
Feuerwehr)<br />
Feuerwehraufzüge:<br />
- Einer der Aufzüge muss im Brandfall der Feuerwehr zur<br />
Verfügung stehen.<br />
- Von diesem Feuerwehraufzug muss jeder Punkt eines<br />
Aufenthaltsraumes in höchstens 50 m Entfernung erreichbar<br />
sein.<br />
- Er benötigt einen eigenen, feuerbeständigen Fahrschacht.<br />
- Er muss in jedem Geschoss eine Haltestelle haben, welche<br />
durch einen Vorraum aus feuerbeständigen Wänden aus<br />
nicht brennbaren Baustoffen zugänglich ist. Dieser Vorraum<br />
muss Platz <strong>für</strong> min. eine Krankentransporttrage bieten. (0,60<br />
m x 2,26 m)<br />
- Das Treibwerk <strong>für</strong> den Feuerwehraufzug muss in einem<br />
eigenen Triebwerksraum liegen. Dieser muss feuerbeständige<br />
Decken <strong>und</strong> Wände aus nicht brennbaren Baustoffen<br />
haben.<br />
- Fahrschacht <strong>und</strong> Triebwerksraum müssen voneinander <strong>und</strong><br />
von anderen Fahrschächten <strong>und</strong> Triebwerksräumen getrennt<br />
sein <strong>und</strong> ständig ins Freie belüftet werden.<br />
Beispielgr<strong>und</strong>risse <strong>für</strong> innenliegende Sicherheitstreppenräume<br />
76<br />
brandschutz
Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> einen unmittelbaren Ausgang<br />
Beispielgr<strong>und</strong>riss <strong>für</strong> Aufzugsanordnung<br />
Mittelbarer Ausgang:<br />
Bei einem mittelbaren Ausgang ins Freie ist dem Ausgang<br />
<strong>und</strong> dem Treppenraum ein Raum zwischengeschaltet, der<br />
nicht ausschließlich als Windfang dient. (z.B. Eingangshalle)<br />
In diesem Fall gelten folgende Anforderungen:<br />
4. Ausgänge<br />
Unmittelbarer Ausgang:<br />
- Ein unmittelbarer Ausgang ins Freie ist auch gegeben, wenn<br />
zwischen dem Treppenraum <strong>und</strong> dem Freien ein Vorraum<br />
liegt, der ausschließlich als Windfang dient. Er darf außer<br />
der Tür ins Freie <strong>und</strong> der Tür zum Treppenraum nur eine<br />
weitere Tür besitzen.<br />
- Rettungstunnel können als Ersatz dienen.<br />
- Öffnungen sind nur zu allgemein zugänglichen Fluren zulässig.<br />
(Ausnahmen zugelassen)<br />
- Der Raum muss feuerbeständige Wände aus nicht brennbaren<br />
Baustoffen haben.<br />
- Der Raum muss durch eine Fluchttür mit dem Treppenraum<br />
in Verbindung stehen.<br />
- Der kürzeste Weg der untersten Treppenstufe bis zum Ausgang<br />
ins Frei darf nicht größer als 20 m sein.<br />
- Der Raum darf, mit Ausnahme eines Pförtnerplatzes <strong>und</strong><br />
einer Sitzgruppe, <strong>für</strong> keine anderen Zwecke genutzt werden.<br />
brandschutz<br />
77
Ausgang auf nach oben offene Flächen:<br />
Nach oben offene Flächen können als „das Freie“ gelten,<br />
wenn sie ausreichend bemessen sind; sie müssen, sofern sie<br />
nicht öffentliche Verkehrsfläche sind, mit dieser auf gleicher<br />
Ebene oder über eigene Treppen oder Rampen in Verbindung<br />
stehen. Sie sind in der Regel nicht mehr als zweigeschossige<br />
Gebäudeteile.<br />
5. Bauliche Ausführung<br />
- In Hochhäusern > 60 m müssen tragende Wände min. F120<br />
sein (120 min. widerstandsfähig gegen Feuer). Dies gilt auch<br />
<strong>für</strong> aussteifende Wände <strong>und</strong> Stützen<br />
- Nichttragende Außenwände müssen aus nichtbrennbaren<br />
Materialien bestehen.<br />
- Decken müssen F 90 sein<br />
- Bei Außenwänden müssen zwischen den Geschossen Bauteile<br />
(W 90) so angeordnet werden, dass der Überschlagsweg<br />
<strong>für</strong> Feuer min. 1,0 m beträgt. Anstelle dieser Bauteile<br />
können auch min. 1,50 m über die Außenwand hinauskragende<br />
Bauteile (F 90) angeordnet werden.<br />
78<br />
brandschutz
1. Min. zwei Sicherheitstreppenräume<br />
2. Max. 40 m zwischen Treppenräumen<br />
3. Min. zwei Aufzüge, davon ein Feuerwehraufzug<br />
4. Max. Lauflänge zum Treppenraum ist 25 m<br />
5. Tragende Wände min. F120<br />
brandschutz<br />
79
Fassade<br />
Allgemein dient die Fassade als schützende Hülle vor der<br />
Außenwelt.<br />
Sie bringt Licht ins Innere des Gebäudes <strong>und</strong> sollte dabei<br />
Blickbeziehungen nach Außen bei gleichzeitiger Abgrenzung<br />
der Privatsphäre zum öffentlichen Bereich schaffen.<br />
Einen ausreichenden Luftaustausch zu gewähren <strong>und</strong> einen<br />
behaglichen Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtebereich zu schaffen<br />
sind weitere Aufgaben der Fassade.<br />
Auch der Schallschutz, der Brandschutz, der mechanische<br />
Schutz <strong>und</strong> die Begrenzung toxischer Belastungen stellen<br />
Anforderungen an die Fassade. Zu betonen ist außerdem der<br />
gestaltgebende Faktor bzw. die Ästhetik.<br />
Pfosten-Riegel-Fassade<br />
Bei vorgehängten Fassaden ist der Bautypus der Pfosten-<br />
Riegel-Fassade weit verbreitet. Dabei sind die Längs- <strong>und</strong><br />
Querverbindungen der Pfosten bzw. Riegel schiebend<br />
ausgebildet. Die Füllelemente wie Fenster oder Paneele<br />
werden anschließend von außen auf diesem Raster mit Hilfe<br />
von Pressleisten eingeklemmt.<br />
Die Montage auf der Baustelle erfordert Gerüste, ist<br />
zeitaufwändig <strong>und</strong> wetterabhängig.<br />
Fassadentypen<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann man zwischen zwei Fassadentypen<br />
unterscheiden:<br />
_ Fassaden mit tragender Außenwand<br />
_ Fassaden mit nicht tragender Außenwand<br />
Im Wohnbau weit verbreitet ist die Fassade mit tragender<br />
Außenwand.<br />
In diesem Fall werden die Fenster in die tragende Wand<br />
eingestellt, man spricht dabei von einer Lochfassade bei<br />
der meist der geschlossene Anteil bzw. die Wandfläche der<br />
Fassade dominiert.<br />
Bei diesem Fassadentyp ist besonders auf die Baukörperanschlüsse<br />
im Bezug auf den Wärme-, den Feuchte- <strong>und</strong> den<br />
Schallschutz zu achten.<br />
Bei der nicht tragenden Außenwand liegt die Fassade wie<br />
eine Hülle über dem Tragwerk<br />
Man unterscheidet generell zwei Bauweisen:<br />
Pfosten-Riegel-Fassade<br />
Elementfassade<br />
Elementfassade<br />
Sie besteht aus funktionsfähigen Fassadenelementen,<br />
einschließlich Glas, Paneel, Wärmedämmung, Sonnenschutz,<br />
die in der Werkstatt vorgefertigt werden. Diese Module<br />
werden an Konsolen montiert, die zuvor am Rohbau befestigt<br />
<strong>und</strong> justiert wurden.<br />
Die Konstruktion von Elementfassaden bedingt einen<br />
größeren Werkstattaufwand, ist planungsintensiver <strong>und</strong><br />
erfordert erfahrende Konstrukteure.<br />
80<br />
fassade
Diese Art von Fassade wird bevorzugt <strong>für</strong> großvolumige<br />
Gebäude mit regelmäßigem Aufbau gewählt, da sich hier die<br />
erhöhten Planungskosten durch die große Stückzahl<br />
rentieren. Durch die Möglichkeit der Serienfertigung muss<br />
man nicht auf existente Standartlösungen zurückgreifen,<br />
sondern kann ein Unikat entwickeln.<br />
Doch sollte bei solch einer Massenproduktion darauf geachtet<br />
werden, dass das Ergebnis nicht zur Monotonie führt.<br />
Auch die Montage auf der Baustelle wird durch die elementierte<br />
Bauweise beschleunigt. Die Fassade kann ohne<br />
aufwändiges Außengerüst ausgeführt werden, die Großelemente<br />
werden „just in time“ an der Baustelle angeliefert<br />
<strong>und</strong> mit Hilfe eines Spezialkrans zum jeweiligen Geschoss<br />
befördert. Von dort werden sie über eine außen angebrachte<br />
Montageschiene der so genannten „Monorail“ an den<br />
Einbauort transportiert.<br />
Bei doppelschaligen Fassadenelementen entfällt aus<br />
Platzgründen die Lagerung in den Geschossen, sie werden<br />
direkt vom Lkw an den Einbauort transportiert.<br />
Die Montageaufwendungen werden auf ein Minimum reduziert<br />
<strong>und</strong> der witterungsbedingte Ausfall am Bau wird geringer.<br />
Geometrische Position zum Tragwerk<br />
Lage der Fassadenebene<br />
_ vor den Stützen<br />
_ vor den Stützen anliegend<br />
_ zwischen den Stützen<br />
_ hinter den Stützen anliegend<br />
_ hinter den Stützen<br />
Diese Lageunterschiede bestimmen maßgeblich den<br />
Charakter des Gebäudes, inwieweit das Tragwerk zum<br />
Gestaltungselement der Fassade wird.<br />
Unter konstruktiven Gesichtspunkten beeinflussen sie die<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Befestigung der Fassade, die Anschlüsse von<br />
Innenwänden, die Installationsführung bis hin zum<br />
Brandschutz.<br />
Weitere Anforderungen bilden die bauphysikalischen<br />
Aspekte, wie Verformungen (Längenänderungen durch<br />
Temperaturunterschiede), Wärmebrücken (Wärmeleitung<br />
durch anschießende Bauteile),Schallbrücken (Schalübertragung<br />
zwischen innen <strong>und</strong> außen) <strong>und</strong> der Witterungsschutz<br />
(z.B. Korrosionsschutz bei Stahlstützen).<br />
Windlasten<br />
Montage einer Elementfassade<br />
Elementfassade von Mangiarotti<br />
Ähnlich wie vertikale Lasten auf eine Decke wirken, drückt die<br />
Windlast auf die Fassade.<br />
Wand- <strong>und</strong> Fensterelemente funktionieren wie Biegeträger,<br />
die die Windlasten an die Konstruktion weiterleiten.<br />
Mit zunehmender Gebäudehöhe wächst die Windbelastung<br />
(bei bis zu 8m beträgt die Windgeschwindigkeit<br />
durchschnittlich 28,3 m/s, bei über 100m schon 45,6 m/s)<br />
<strong>und</strong> muss bei der Konstruktion der Fassade berücksichtigt<br />
werden.<br />
fassade<br />
81
Windströmungen bei unterschiedlichen Gebäudeformen<br />
Das windbedingte Strömungsfeld ist von der Größe <strong>und</strong> Form<br />
des Gebäudes abhängig.<br />
Die Abbildung zeigt das Strömungsfeld <strong>für</strong> ein scheibenförmiges<br />
Hochhaus, das parallel bzw. senkrecht zur Hauptachse<br />
angeströmt wird, sowie <strong>für</strong> ein turmartiges Hochhaus.<br />
Durch die ungünstige Positionierung im Bezug auf die<br />
Hauptwindrichtung, entstehen bei dem mittleren Gebäude<br />
durch die große Verdrängungsfläche starke Luftverwirbelungen<br />
mit Übergeschwindigkeiten im bodennahen Bereich.<br />
Auch stromabwärts schließen sich die Verwirbelungen erst in<br />
großer Entfernung.<br />
Wichtig <strong>für</strong> die Fassade von Hochhäusern sind außerdem<br />
die dynamischen Windlasten, sie rufen Schwingungen durch<br />
die Böigkeit des Windes oder durch Windturbulenzen eines<br />
stromauf stehenden Gebäudes hervor. Diese Schwingungen<br />
können gefährlich <strong>für</strong> die Fassade werden <strong>und</strong> müssen<br />
daher bei der Konstruktion berücksichtigt werden.<br />
Prinzipien der Lastabtragung<br />
Die Fassade nimmt einwirkende Lasten auf <strong>und</strong> gibt sie an<br />
das Tragwerk weiter. Dabei unterscheidet man zwischen<br />
Vertikallasten (Eigenlast, Sonderlasten wie z.B. Sonnenschutz<br />
oder Pflanzen), Horizontallasten (Windlast, Anpralllasten)<br />
<strong>und</strong> Belastungen aus Zwangkräften, verursacht durch<br />
thermisch bedingte Volumenveränderungen.<br />
Üblicherweise werden die Lasten aus der Fassadenfläche in<br />
Deckenkonstruktionen, Wände <strong>und</strong> Stützen des Tragwerkes<br />
eingeleitet.<br />
Meist unterscheidet man nach stehender oder hängender<br />
Fassade, d.h. ob die Bauteile auf Zug <strong>und</strong> Biegung oder<br />
Druck <strong>und</strong> Biegung <strong>und</strong> damit zusätzlich auf Knicken zu<br />
bemessen sind.<br />
Die hängende Montage, bei der das Eigengewicht des<br />
Fassadenbauteils oben in das Tragwerk<br />
(z.B. die Deckenplatte) eingeleitet wird, hat sich weltweit<br />
durchgesetzt. Sofort nach dem Einhängen befindet sich das<br />
Bauteil in einer stabilen Position. Dieser Aspekt ist besonders<br />
bei höheren Gebäuden, bezüglich der Sicherheit auf der<br />
Baustelle von Bedeutung. Das Eigengewicht wirkt als<br />
Zugkraft in der Längsachse des Bauteils <strong>und</strong> erreicht somit<br />
eine stabilisierende Vorspannung.<br />
Sonnenschutz<br />
Der anhaltende Trend zu immer größeren Fassadenöffnungen<br />
bzw. zu Ganzglasgebäuden verstärkt die Nachfrage nach<br />
einem angemessenen Sonnenschutz.<br />
Denn das Innenklima solcher Gebäude kann im Sommer,<br />
aber auch im Winter, ohne Sonnenschutz sehr unangenehm<br />
werden. Für die Auswahl des geeigneten Sonnenschutzes<br />
sind Aspekte wichtig, wie die geographische Orientierung der<br />
Fassade (Süden, Osten, Westen), die Verwendung im Zusammenhang<br />
mit Wind, Schatten von umgebenden Gebäuden<br />
oder Bäumen, die Größe der Fensteröffnungen, die Art<br />
der Verglasung, die Gebäude- oder Fassadenform (Dachvorsprünge,<br />
Balkone, Nischen), die Verstellbarkeit, die Zugänglichkeit<br />
der Fassade <strong>für</strong> Reinigungs- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten<br />
sowie ästhetische Anforderungen.<br />
82<br />
fassade
Fünf verschiedene Mechanismen zur Steuerung <strong>und</strong> Regulierung<br />
der Sonneneinstrahlung.<br />
1. Gebäudeform <strong>und</strong> geographische Orientierung<br />
des Gebäudes<br />
In Deutschland empfiehlt sich eine Gebäudeform, die hauptsächlich<br />
im Sommer Schatten auf die Fassadenöffnungen<br />
wirft. Dies gilt in erster Linie <strong>für</strong> die Südfassade, da durch den<br />
hohen Sonnenstand nur kleine Vorsprünge benötigt werden,<br />
um effektiv zu sein. Galerien, Balkone, Loggien <strong>und</strong> Dachvorsprünge<br />
sind hier<strong>für</strong> geeignet.<br />
Ein Nachteil der festen Systeme ist, dass bei bewölktem<br />
Himmel nur wenig Licht in die Räume gelangt.<br />
Beispiel: Wohnhaus Unité d´Habitation von Le Corbusier<br />
Die vorspringenden Gebäudeteile regulieren die Sonneneinstrahlung.<br />
Diese so genannten „Sonnenlichtbrecher“<br />
(brise-soleil) lassen diffuse <strong>und</strong> direkte Sonneneinstrahlung<br />
im Winter durchtreten <strong>und</strong> schützen im Sommer vor einer<br />
unerwünschten, starken direkten Sonneneinstrahlung.<br />
2. Außensysteme <strong>für</strong> die Regulierung der Sonneneinstrahlung<br />
Lassen sich im Wesentlichen in bewegliche <strong>und</strong> feste<br />
Systeme einteilen, auch aktive <strong>und</strong> passive Sonnenregulierung<br />
genannt.<br />
Beim Einsatz eines außenliegenden Systems müssen<br />
Gegebenheiten wie Windbeständigkeit, Lärmbelästigung <strong>und</strong><br />
Wartung beachtet werden. Eine Regulierung der Sonnenstrahlung<br />
an der Außenseite der Fassade bietet dann einen<br />
optimalen Sonnenschutz.<br />
Verstellbare außenliegende Systeme haben den Vorteil, dass<br />
sie auf ändernde Wetterverhältnisse <strong>und</strong> den Sonnenstand<br />
reagieren können, so kann man persönliche Ansprüche<br />
besser erfüllen.<br />
Auch die Wartungs- <strong>und</strong> die Reinigungsarbeiten müssen bei<br />
der Planung berücksichtigt werden.<br />
Markisen, außenliegende Sonnenschutz-Stores, Rollos,<br />
Außenjalousien, bewegliche Sonnenlamellen, verschiebbare<br />
Läden sind Beispiele <strong>für</strong> den beweglichen Sonnenschutz.<br />
Feststehende Lamellen, Sonnendächer, vorgestellte Gitter<br />
(Lochplatten) <strong>für</strong> den festen Sonnenschutz.<br />
Unité d´Habitation, Le Corbusier<br />
Marina City, B. Goldberg<br />
feststehender Sonnenschutz<br />
beweglicher Sonnenschutz<br />
fassade<br />
83
3. Sonnenschutzverglasung<br />
Hier unterscheidet man zwischen absorbierender <strong>und</strong> reflektierender<br />
Verglasung.<br />
Ein Nachteil der Sonnenschutzverglasung ist die Veränderung<br />
des visuellen Erscheinungsbildes. Die Verdunkelung der Sicht<br />
nach Außen <strong>und</strong> die veränderten Farbeffekte oder<br />
Spiegelungen empfinden viele Menschen als unangenehm.<br />
4. Regulierung der Sonneneinstrahlung<br />
im Scheibenzwischenraum<br />
Das Prinzip dieser Fassaden besteht darin, die erwärmte Luft<br />
im SZR abzuführen <strong>und</strong> so den Innenraum vor Überhitzung<br />
zu schützen.Ihre Vorteile liegen bei der Unabhängigkeit von<br />
der Windlast <strong>und</strong> der einfachen Wartung, außerdem verbessern<br />
sie die Wärmedämmung der Fassade <strong>und</strong> schaffen eine<br />
gewisse Privatsphäre. Doch der direkte Kontakt zur Außenwelt<br />
ist meist nicht mehr gegeben.<br />
Eine der ältesten Bauart einer doppelschaligen Fassade ist<br />
die Kastenfensterkonstruktion. Hierbei wird dem Lochfenster<br />
im Abstand von 200 bis 400 eine Verglasung vorgesetzt. Da<br />
der Fassadenraum zu allen Seiten abgeschottet ist, kommt es<br />
nicht zu störenden Schall-, Luft- <strong>und</strong> Geruchsübertragungen<br />
zu anderen Räumen.<br />
Beispiel: Hochhaus am Potsdamer Platz, Kollhoff <strong>und</strong><br />
Timmermann (siehe Abbildung: Kastenfenster)<br />
Im Fassadenzwischenraum ist ein Sonnenschutz aus<br />
Lamellenraffstore angeordnet.<br />
Ein Beispiel <strong>für</strong> eine vorgehängte doppelschalige Fassade<br />
ist der Business Tower in Nürnberg von Biefang, Dürschinger<br />
<strong>und</strong> Spengler (siehe Abbildung: Doppelfassade)<br />
Das ca. 134 m hohe Gebäude besitzt eine permanent<br />
hinterlüftete Fassade, die im SZR als Sonnenschutz ein<br />
Aluminium-Lamellenraffstore enthält.<br />
Längsschnitt, Kastenfenster<br />
Längsschnitt, Doppelfassade<br />
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Jalousien oder Rollos<br />
in den abgeschlossenen SZR der Isolierverglasung zu<br />
integrieren. Sie können fest oder beweglich sein. Allerdings ist<br />
über die Lebensdauer <strong>und</strong> Wartung dieses Sonnenschutzes<br />
noch wenig bekannt.<br />
5. Innensysteme zur Regulierung der Sonneneinstrahlung<br />
Der große Nachteil dieser Systeme liegt darin, dass sich die<br />
Sonnenwärme bereits in den Räumen befindet, bevor man<br />
einen Sonnenschutz oder Vorrichtungen zur Regulierung der<br />
Sonnenwärme einsetzen kann.<br />
Ein Innensystem wird daher eher zusätzlich angebracht, um<br />
die Lichtintensität besser steuern zu können.<br />
84<br />
fassade
Windgeschützte Außenräume<br />
Auf die zum Teil hohen Windgeschwindigkeiten an der<br />
Fassade von Hochhäusern, muss bei der Planung von<br />
Außenräumen reagiert werden.Folgende Punkte sollte man<br />
beachten:<br />
_ Die Ausrichtung der Außenräume (Hauptwindrichtung)<br />
_ Die Gebäudeform (Vor- <strong>und</strong> Rücksprünge)<br />
_ Loggien bieten sich durch ihre zur Fassade nach innen<br />
gestülpte Form am besten an, um den Außenraum vor Wind<br />
zu schützen<br />
_ Brüstungshöhe <strong>und</strong> Materialität<br />
Auf eine Ausführung der Brüstung aus Stäben (z.B. Trellick<br />
Tower) sollte verzichtet werden, da die Qualität des Außen<br />
raumes durch den hindurch strömenden Wind gemindert<br />
wird. Eine hohe Brüstung aus wind<strong>und</strong>urchlässigen<br />
Materialien ist daher zu empfehlen.<br />
windgeschützter Außenraum<br />
Belüftung<br />
geeignete Fensteröffnungsarten<br />
Bei der Ausbildung der Fassade sollte das Ziel verfolgt<br />
werden, eine weitgehend natürliche Be- <strong>und</strong> Durchlüftung des<br />
Gebäudes zu ermöglichen. Hierdurch können Risiken minimiert<br />
werden, die im Zusammenhang mit dem sogenannten<br />
Sick-Building-Syndrom stehen.<br />
Allerdings bieten sich nur wenige Fensteröffnungsarten bei<br />
steigender Gebäudehöhe an.<br />
Die meisten können keinen ausreichenden Schutz gegen das<br />
Zuschlagen durch Wind gewährleisten.<br />
Ein Nachteil der geeigneten Fensteröffnungsarten wie dem<br />
Schiebefenster <strong>und</strong> dem Ausstellfenster liegt darin, dass die<br />
Öffnungsfläche nur bis zu 50% bzw. beim Ausstellfenster gar<br />
nicht frei ist. Auch die Reinigung der Außenfläche stellt ein<br />
zusätzliches Problem dar.<br />
Eine weitere Möglichkeit der natürlichen Belüftung bei<br />
Hochhäuser ist die doppelte Fassade (siehe Sonnenschutz,<br />
Kastenfenster <strong>und</strong> Doppelfassade).<br />
1. Beim Sonnenschutz ist die Windbelastung zu<br />
berücksichtigen! Zu empfehlen ist daher ein Schutz<br />
durch die Gebäudeform ( Dachvorsprünge, Balkone)<br />
oder im Scheibenzwischenraum liegend, wie z.B. beim<br />
Kastenfenster oder der Doppelfassade.<br />
2. Windgeschützte Außenräume sind am Besten durch<br />
Loggien mit hoher Brüstung zu schaffen.<br />
3. Das Gebäude sollte natürlich belüftet werden. Auf<br />
Gr<strong>und</strong> der Windbelastung bieten sich Ausstell- <strong>und</strong><br />
Schiebefenster oder eine doppelte Fassadenkonstruktion<br />
an.<br />
4. Eine elementierte Bauweise der Fassade bietet sich<br />
wegen der einfachen <strong>und</strong> schnellen Montage an.<br />
Hochhaus Atlas, S.137 ff.; Fassaden&Architektur, 1997, S.170 ff.;<br />
Intelligente Glasfassaden, 1995, S.77 ff.; Fassaden Atlas, 2004, S.19 ff.;<br />
Hochhäuser, Planung (Nr. 4), 1976, S. 101<br />
zusammengestellt von Susanne Kramer<br />
fassade<br />
85
Fördertechnik<br />
Aufzugsanlagen<br />
1 Komfortkriterien<br />
2 Aufzugskonfiguration<br />
3 Fahrgeschwindigkeiten<br />
4 Abmessungen von Aufzugsanlagen<br />
5 Feuerwehraufzüge<br />
6 Bauaufsichtliche Richtlinien<br />
1 Komfortkriterien<br />
Bei der Planung von Aufzugsanlagen sollte in dem Komfortgedanken<br />
die erste Priorität gesetzt werden. Es besteht der<br />
Wunsch nach angenehm viel Platz, Sicherheitsgefühl <strong>und</strong><br />
kurzen Wartezeiten.<br />
2 Aufzugskonfiguration<br />
Der Architekt wird in der Regel bei der Planung von Aufzugsanlagen<br />
einen Fachingenieur hinzuziehen. In größeren mehrgeschossigen<br />
Gebäuden ist die zentrale Zusammenfassung der<br />
Aufzüge zu einem Verkehrsknotenpunkt zweckmäßig. Lastenaufzüge<br />
sind von Personenaufzügen sichtbar getrennt anzuordnen;<br />
zugleich ist bei ihrer Planung zu berücksichtigen, dass sie<br />
bei Verkehrsspitzen einbezogen werden können.<br />
Anzahl der Aufzüge<br />
Wohnhochhäuser müssen mindestens zwei Aufzüge haben,<br />
von denen einer als Lastenaufzug gebaut sein soll <strong>und</strong> so gross<br />
sein muss, dass ein liegender Mensch auf einer Bahre transportiert<br />
werden kann.<br />
Vertikalkonfigurationen<br />
obere<br />
Ferngruppe<br />
Idealzustand Gesetzgebung Praxisbezug<br />
Platz 0,3 m 2 /Prs mind 0,15 m 2 /Prs 0,25 m 2 /Prs<br />
kurze Wartezeiten 15 s - 20 s<br />
(durschn. Wartezeit)<br />
Umlaufzeit:<br />
Errechneter Wert gibt die Zeit an, die ein Aufzug während der<br />
genannten Verkehrsart <strong>für</strong> einen Umlauf braucht.<br />
Ferngruppe<br />
Mittelgruppe<br />
Ferngruppe<br />
untere<br />
Ferngruppe<br />
Mittelgruppe<br />
Nahgruppe<br />
Expressaufzug<br />
Mittlere Wartezeit:<br />
ist die Zeit zwischen Rufabgabe <strong>und</strong> Ankunft der Kabine.<br />
Nahgruppe<br />
Kabinenkapazität<br />
Es bedeutet wie viele Personen während der Fahrt in der Kabine<br />
stehen dürfen, die Personenanzahl ist natürlich begrenzt <strong>und</strong><br />
hängt von der Anlage ab.<br />
Eingang<br />
Eingang<br />
20-35 OG<br />
30-45 OG 30-45 OG oder<br />
mehr<br />
A B C<br />
86<br />
fördertechnik
A<br />
B - C<br />
Richtwerte<br />
Die Aufteilung in Nahgruppe <strong>und</strong> Ferngruppe bewirkt<br />
eine Reduzierung der Haltestellen je Aufzug, erhöht<br />
jedoch die Förderleistung <strong>und</strong> reduziert die Wartezeiten.<br />
Nah <strong>und</strong> Ferngruppen werden effektiv bei Gebäuden<br />
ab 20 Geschossen.<br />
Bei höheren Gebäuden bis ca. 45 Geschosse<br />
können drei Aufzugsgruppen sinnvoll sein <strong>und</strong> bei<br />
Gebäuden bis ca. 60 Geschosse auch vier Gruppen.<br />
Der Nachteil bei mehr als drei Aufzugsgruppen ist<br />
das große Schachtvolumen sowie der hohe Flächenbedarf<br />
in der Eingangsebene.<br />
120 m Bürohochhaus<br />
8-10 Aufzüge<br />
1-2 Feuerwehraufzüge<br />
Fahrkorbgrößen 2,0 m x 2,0 m<br />
120 m Wohnhochhaus<br />
3 Fahrgeschwindigkeiten<br />
kleine Gebäude<br />
bis 6 Geschosse<br />
1,0 m/s - 2,5 m/s<br />
große Gebäude 2,5 m/s - 6,0 m/s (bis 12,0 m/s)<br />
Hochhäuser<br />
In Bürohochhäusern, aber auch in bestimmten Wohnhochhäusern,<br />
kann die Geschwindigkeit der Aufzüge auch 7 m/s oder<br />
höher sein.<br />
Zu hohe Geschwindigkeiten in der Plannung einer Aufzuganlage<br />
sind aus zwei Gründen unwirtschaftlich:<br />
- Die höchste Geschwindigkeit bei sehr schnellen Anlagen<br />
(auch bis 16,7 m/s) wird aufgr<strong>und</strong> der Anzahl von Haltestellen<br />
sehr selten <strong>und</strong> nur <strong>für</strong> eine kurze Zeit erreicht.<br />
- Hohe Beschleunigungen werden von vielen Menschen als<br />
unangenehm empf<strong>und</strong>en.<br />
4 Abmessungen von Aufzugsanlagen<br />
4-6 Aufzüge<br />
1-2 Feuerwehraufzüge<br />
Taipei Financial Centre<br />
Max Aufzugsgeschwindigkeit : 16,7 m/s<br />
Petronas Towers (Kuala Lumpur)<br />
Aufzugsgeschwindigkeit : 7 m/s<br />
fördertechnik<br />
87
Türbreiten<br />
normale Türbreite<br />
optimale Türbreite<br />
Expresslifte<br />
0,9 m<br />
1,1 m<br />
1,4 m<br />
Fahrkorbgrößen<br />
normale Wohnhäuser 1,4 m x 1,4 m 1000 kg (13 Prs)<br />
Hochhäuser 2,0 m x 2,0 m 2000 kg<br />
Feuerwehraufzug mind 1,1 m x 2,1 m<br />
Bei der Personenkapazität wird in der Regel 75 kg/Prs angenommen.<br />
Fahrschacht<br />
Schachtabmessungen<br />
400 kg (kleiner Aufzug) <strong>für</strong> Personenbenutzung auch mit<br />
Traglasten<br />
630 kg (mittlerer Aufzug) <strong>für</strong> Benutzung mit Kinderwagen<br />
<strong>und</strong> Rollstühlen<br />
1000 kg (großer Aufzug) auch zum Transport von<br />
Krankentragen, Möbeln <strong>und</strong><br />
Rollstühlen <strong>für</strong> Körperbehinderte<br />
Abmessungen Personenaufzüge <strong>für</strong> Wohngebäude<br />
(behindertengerecht)<br />
Tragfähigkeit kg 400 630 1000<br />
Nenngeschwindigkeit m/s 0,63-1,6 0,63-2,5 0,63-2,5<br />
Mindestfahrschachtbreite c mm 1600 + 1800<br />
Mindestfahrschachttiefe d mm 1600 2100 2600<br />
Lichte Schachttürbreite c 1<br />
mm mind. 900<br />
Lichte Schachttürhöhe f 1<br />
mm 2000<br />
Lichte Fahrkorbbreite a mm 1100<br />
Lichte Fahrkorbtiefe b mm 950 1400 2100<br />
Lichte Fahrkorbhöhe k mm 2200<br />
Lichte Fahrkorbtürbreite e 2<br />
mm mind. 900<br />
Lichte Fahrkorbtürhöhe f 2<br />
mm 2000<br />
Zulässige Personenzahl 5 8 13<br />
88<br />
fördertechnik
Schachtüberfahrt <strong>und</strong><br />
Triebwerksraum<br />
Fahrgrube<br />
Stauraum vor dem Aufzug<br />
Fahrschacht <strong>und</strong> Triebwerksraum<br />
Stauraum vor einem Einzelaufzug<br />
Nutzbare Mindesttiefe zwischen Schachttürwand <strong>und</strong> gegenüberliegender<br />
Wand, gemessen in Richtung der Fahrkorbtiefe,<br />
soll gleich der Fahrkorbtiefe sein<br />
Nutzbare Mindestfläche: Fahrkorbtiefe (b) x Schachtbreite (c)<br />
Stauraum vor nebeneinander liegenden Aufzügen<br />
Aufzugsüber- <strong>und</strong> Unterfahrt<br />
Die Abstände der Über- <strong>und</strong> Unterfahrt hängen von der Geschwindigkeit<br />
des Aufzuges ab.<br />
Je höher die Geschwindigkeit ist, desto mehr Raum braucht der<br />
Aufzug im Notfall.<br />
Richtwerte<br />
Nutzbare Mindesttiefe zwischen Schachttürwand <strong>und</strong> gegenüberliegender<br />
Wand, gemessen in Richtung der Fahrkorbtiefe,<br />
soll gleich der Tiefe des tiefsten Fahrkorbes sein<br />
bei ca. 4 m/s<br />
bei ca. 2 m/s<br />
jeweils eine Geschosshöhe<br />
jeweils eine halbe Geschosshöhe<br />
fördertechnik<br />
89
Abmessungen Triebwerksräume <strong>für</strong> Wohngebäude<br />
Tragfähigkeit kg 400 630 1000<br />
Mindestfläche des<br />
Triebwerks qm 8 10 10 12 14 12 14 15<br />
Mindestbreite des<br />
Triebwerks R mm 2400 2400 2700 2700 3000 2700 2700 3000<br />
Mindesttiefe des<br />
Triebwerks S mm 3200 3200 3700 3700 3700 4200 4200 4200<br />
Mindesthöhe des<br />
Triebwerks h mm 2000 2200 2000 2200 2600 2000 2200 2600<br />
5 Feuerwehraufzüge<br />
- Ein Feuerwehraufzug ist nötig in jedem Hochhaus, das höher<br />
als 30 m ist.<br />
- Feuerwehraufzüge müssen in jedem Geschoss halten.<br />
- Muss einen eigenen Schacht <strong>und</strong> einen eigenen Aufzugsvorraum<br />
,wegen Rauchfreihaltung‘ haben.<br />
(Vorraumgrösse mindestens 5 m 2 )<br />
- Der Abstand zwischen dem Arbeitsplatz bzw. Aufenthaltsplatz<br />
<strong>und</strong> dem Feuerwehraufzug darf nicht länger als 50 m sein.<br />
- Kabine : Mindestbreite 1,1 m<br />
Mindesttiefe<br />
2,1 m<br />
Zugangstüren (mind.) 0,9 m<br />
Geschwindigkeit (mind.) 1 m/s<br />
- Separate Elektrozuleitung, die im Brandfall mindestens 90-120<br />
Minuten betriebsfähig bleibt.<br />
Feuerwehraufzüge müssen über eine Notstromversorgung<br />
<strong>und</strong> in die Fahrkorbwand integriertes Bedientableau, Notleitern<br />
<strong>und</strong> Notseile verfügen<br />
- Fahrkörbe <strong>und</strong> Verkleidung müssen aus nicht brennbaren<br />
Stoffen bestehen.<br />
6 Bauaufsichtliche Richlinien <strong>für</strong> Aufzugsanlagen<br />
Triebwerksraum<br />
Triebwerksraum-Aufzugsgruppe<br />
Im Gegensatz zu Bürohochhäusern werden Aufzugsanlagen in<br />
Wohnhochhäusern nicht so großen Stoßzeiten ausgesetzt, so<br />
dass die Belastungsdichte eher gering ist.<br />
A : Normale Aufzüge<br />
F/A : Feuerwehraufzug<br />
V : Vorraum<br />
90<br />
fördertechnik
- Hochhäuser müssen mit Aufzügen aus nicht brennbaren Bau<br />
stoffen versehen sein.<br />
- Jede Wohnung muss mindestens von einem Aufzug erreich<br />
bar sein, der die Beförderung von belegten Krankentragen <strong>und</strong><br />
Lasten ermöglicht <strong>und</strong> dessen Kabine eine Mindestgr<strong>und</strong>flä<br />
che von 1,0 x 2,1 m hat.<br />
- In Wohnhochhäusern müssen die Kabinen Türen haben.<br />
- Jeder Aufzug muss in einem besonderen feuerbeständigen<br />
Schacht liegen.<br />
- Nur maximal drei Aufzüge dürfen einen gemeinsamen<br />
Schacht haben.<br />
- Der Maschinenraum muss gegen benachbarte Räume<br />
feuerbeständig abgetrennt, ausreichend groß <strong>und</strong> über eine<br />
eingebaute Treppe zugänglich sein.<br />
Vorgaben bei Gebäudehöhen von 120 m<br />
- 4-6 Aufzüge je 1000-1250 kg<br />
- Schachtgößen: Mindestfahrschachtbreite 1800 mm<br />
Mindestfahrschachttiefe 2600 mm<br />
Lichte Schachttürbreite 900 mm<br />
Licte Schachttürhöhe 2000 mm<br />
- Fahrgeschwindigkeit ca. 4 m/s<br />
- Über- <strong>und</strong> Unterfahrt jeweils eine Geschosshöhe<br />
- 1 Feuerwehraufzug<br />
- Aufzüge mit Fahrschacht-Schiebetüren müssen Vorräume<br />
haben, die durch feuerhemmende Wände mit feuerhem<br />
menden Türen abgeschlossen sind (gilt nicht <strong>für</strong> Treppenhäu<br />
ser unter der 22m-Grenze <strong>und</strong> <strong>für</strong> Sicherheitstreppenhäuser).<br />
- Aufzugsschachttüren in Treppenhäusern müssen mindestens<br />
feuerhemmend sein. Aufzugsschachttüren, die nicht in Trep<br />
penhäuser führen, müssen feuerbeständig sein.<br />
- Umlaufaufzüge außerhalb der Treppenhäuser müssen Vor<br />
räume haben, die gegen andere Räume durch feuerbeständi<br />
ge Wände mit feuerhemmenden Türen abgeschlossen sind.<br />
Literatur :<br />
Neufert Bauentwurfslehre<br />
Wohnhochhäuser (Sammlung)<br />
Hochhaus-Atlas , Eisele / Kloft<br />
Wohnhochhäuser - Band 2 - Zumpe<br />
Detail -- n 5 2004<br />
DBZ -- n 7 2003<br />
AIT -- n 12 2002<br />
Manuale dell‘architetto<br />
zusammengestellt von Federico Kraus<br />
fördertechnik<br />
91
Haustechnik<br />
Natürliche <strong>und</strong> mechanische Lüftung im Jahresgang.<br />
Lage <strong>und</strong> Anordnung von Technikzentralen im Hochhaus<br />
<strong>und</strong> ihre Bemessung.<br />
Behaglichkeit<br />
Um die optimale Benutzung eines Gebäudes zu gewährleisten<br />
ist vor allem die Behaglichkeit der Räume maßgebend.<br />
Diese setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:<br />
• thermische Behaglichkeit<br />
• hygienische Behaglichkeit<br />
• akustische Behaglichkeit<br />
• visuelle Behaglichkeit<br />
• elektromagnetische Verträglichkeit<br />
• Einfluss von Farben<br />
• Einfluss von Oberflächen <strong>und</strong> Materialien<br />
• Vermeidung von Schad- <strong>und</strong> Geruchsstoffen<br />
Die Hauptaufgabe der Haustechnik ist in diesem Zusammenhang<br />
eine Verbesserung vor allem der hygienischen sowie<br />
der thermischen Behaglichkeit in Innenräumen, um dem weit<br />
verbreiteten Sick-Building-Syndrom <strong>und</strong> seinen Begleiterscheinungen<br />
vorzubeugen.<br />
Geeignete Konzepte der Lüftung <strong>und</strong> Heizung im Jahresgang<br />
sollen hier skizziert werden. Generell wird unterschieden in<br />
Systeme mit:<br />
• natürlicher Belüftung<br />
• mechanischer Belüftung<br />
Natürliche Belüftung<br />
Bei der natürlichen Belüftung vor allem von (Wohn)Hochhäusern<br />
ist die Standortfrage sehr stark in das Lüftungskonzept<br />
einzubeziehen.<br />
Die natürliche Lüftung eines Hochhauses ist vor allem in der<br />
Übergangszeit bei mittleren Temperaturen interessant, wenn<br />
weder Lüftungswärmeverluste entstehen noch Überhitzung<br />
der Räume durch die Außenluft stattfindet.<br />
Sommerfall<br />
Bei Außentemperaturen von über 22°C ist eine<br />
unterstützende mechanische Lüftung sinnvoll, um hohe<br />
Raumtemperaturen zu vermeiden.<br />
Winterfall<br />
Ebenso wird bei Außentemperaturen etwa unter 5°C sinnvollerweise<br />
mechanisch belüftet.<br />
An 1800 von 3200 Betriebsst<strong>und</strong>en im Jahr (60%) ist eine<br />
natürliche Belüftung der Räume möglich.<br />
Einschränkungen bei der natürlichen Belüftung müssen nur<br />
da gemacht werden, wo die Außenluftgeschwindigkeit mehr<br />
als 8 m/s beträgt <strong>und</strong> zu hohe Drücke entstehen können.<br />
Um einen optimalen Betrieb <strong>für</strong> unterschiedliche Thermik<strong>und</strong><br />
Windfälle zu gewährleisten, sind folgende Maßnahmen<br />
notwendig:<br />
• motorische Bedienung der Fensterklappen<br />
• automatische Vorgaben der Öffnungswinkel unter Berücksichtigung<br />
der jeweiligen Wind- <strong>und</strong> Thermiksituation<br />
• die Möglichkeit eines individuellen Eingriffs<br />
92<br />
haustechnik
Beispiele <strong>für</strong> natürliche Belüftung<br />
Variante 1<br />
• Statische Beheizung über Konvektor im Fensterbereich<br />
• natürliche Belüftung über Fenster<br />
Variante 2<br />
• Gr<strong>und</strong>belüftung wie bei Variante 1<br />
• erweitert um mechanische Nachtlüftung, dadurch<br />
Aktivierung der Speichermassen (Wände, Decken)<br />
Mechanische Belüftung<br />
Anlagen zur mechanischen Belüftung von Räumen, sog.<br />
Raumlufttechnische Anlagen RLT werden unterschieden in :<br />
Be- <strong>und</strong> Entlüftungsanlagen einfacher Art<br />
• Außenwandlüfter<br />
• Dunstabzugshauben<br />
• kontrollierte Wohnungslüftung<br />
Lüftungsanlagen<br />
• RLT jeweils nur zum Heizen, Kühlen, Be- oder<br />
Entfeuchten der Raumluft<br />
Klimaanlagen<br />
• RLT mit allen vier thermodynamischen Luftbehandlungsfunktionen<br />
Beispiel Be- <strong>und</strong> Entlüftungsanlagen einfacher Art<br />
Kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung<br />
Variante 3<br />
• natürliche Belüftung<br />
• Heizung über Konvektoren im Fensterbereich<br />
• Kühlung der Luft über Wasserkühlung in Schrankelement<br />
• Vorteil: keine Geräuschbelästigung<br />
Die Temperaturkurven zeigen, daß es durchaus empfehlenswert<br />
ist, die natürliche Lüftung des Raumes mit mechanischen<br />
Lüftungskonzepten zu ergänzen. Vor allem bei extremen<br />
Außentemperaturen macht dies Sinn.<br />
• Zuluft-Abluft-Anlage erlaubt genau definierte Zuluft-Abluft-<br />
Mengen<br />
• Zuluft wird in Wohn- <strong>und</strong> Aufenthaltsräumen eingeblasen<br />
• Luft strömt über sog. „Überströmzonen“ (Flur, Treppenhäuser)<br />
in die Abluftbereiche<br />
• Abluft wird aus feuchte- <strong>und</strong> geruchsbelasteten Räumen<br />
(Bad, Küche) abgesaugt<br />
• Wärme wird der Abluft über Wärmetauscher entzogen <strong>und</strong><br />
der aus dem Freien angesaugten Zuluft zugeführt<br />
haustechnik<br />
93
Beispiel Lüftungsanlage<br />
Einkanalanlage mit variablem Luftvolumensystem<br />
• Zuluft wird im Sommer mit 16°C tangential im oberen<br />
Schrankbereich in den Raum eingebracht<br />
• im Winter erfolgt eine Beheizung mittels Konvektoren<br />
Lüftungsanlagen finden wegen ihrer begrenzten Flexibilität<br />
vor allem im industriellen <strong>und</strong> klimaextremen Bereich<br />
Anwendung<br />
Beispiel Klimaanlage<br />
RLT mit allen vier thermodynamischen Luftbehandlungsfunktionen<br />
Bsp.: Klimaanlage in Kombination mit statischer Beheizung im<br />
Fensterbereich<br />
• Betrieb vor allem im Winter <strong>und</strong> Sommer, in<br />
Übergangszeiten wird Außenluft über Fenster zugeführt<br />
• Außenluft wird über abgehängte Decke in Raum eingebracht<br />
• Abluft wird über raumseitige Lüftungsschlitze abgesaugt<br />
Technikzentralen<br />
Anordnung der Technikzentralen<br />
Technikzentralen <strong>und</strong> ihre Anordnung im Gebäude sind nicht<br />
nur unter technischen sondern auch unter gestalterischen<br />
Gesichtspunkten möglichst früh in den Entwurfprozess<br />
einzubinden.<br />
Vor allem die Platzierung der RLT im Gebäude ist<br />
aufgr<strong>und</strong> ihres erhöhten Platzbedarfs <strong>und</strong> ihrer komplexen<br />
Anforderungen sorgfältig abzuwägen.<br />
Die Versorgung der Geschosse mit Energie, Wasser, Elektrizität,<br />
Wärme usw. findet in den meisten Fällen zentral<br />
im Untergeschoss statt, die Anordnung der RLT lässt<br />
hingegen mehrere Möglichkeiten zu, es wird hauptsächlich<br />
unterschieden zwischen:<br />
1. Zentrale Anordnung 2. Dezentrale Anordnung<br />
zentrale Anordnung der Technikgeschosse<br />
(UG+DG oder in Zwischengeschossen)<br />
dezentrale Anordnung der Raumlufttechnik,<br />
Aufstellung geschossweiser<br />
Nachbehandlungsgeräte<br />
94<br />
haustechnik
Zentrale Anordnung<br />
Faustregel:<br />
Bei Hochhauskörpern ist eine zentrale Anordnung<br />
der Technikgeschosse nur bis zu einer Höhe von 25<br />
Geschossen sinnvoll, da ab dieser Höhe -vor allem in den<br />
Wasserleitungen- zu hohe Drücke entstehen.<br />
Lüftungszentrale im UG<br />
+ statisch problemlose<br />
Unterbringung der Anlage<br />
+ Zusammenfassung<br />
aller technischen<br />
Einrichtungen wie Heizung,<br />
Wasserversorgung, Elektro<br />
usw. in einem Geschoss<br />
+ geringe Schallschutzprobleme<br />
- großer Platzbedarf <strong>für</strong><br />
Schachtquerschitte<br />
- Probleme mit der<br />
Außenluftansaugung in<br />
Bodennähe<br />
Lüftungszentrale im DG<br />
+ formale Gestaltung möglich<br />
+ problemlose<br />
Außenluftansaugung<br />
+ Freihaltung des UG <strong>für</strong><br />
andere Nutzungen<br />
- hohe statische/dynamische<br />
Lasten<br />
- Schallschutzprobleme<br />
bei darunterliegenden<br />
Geschossen<br />
Lüftungszentrale in einem<br />
Zwischengeschoss<br />
+ Kanalführung in beide<br />
Richtungen, geringere<br />
Querschnitte<br />
+ günstige Lage zwischen<br />
verschiedenen Gebäudeteilen<br />
mit unterschiedlichen<br />
klimatischen Anforderungen<br />
- Schallschutzprobleme<br />
- Montage/ Einbringung von<br />
Maschinen problematisch<br />
- hohe statische Lasten<br />
• Lüftungszentrale im UG<br />
<strong>und</strong> im DG<br />
+ günstige Lösung bei sehr<br />
hohen Gebäuden<br />
Weitere Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
wie zuvor bei UG + DG<br />
• Lüftungszentrale im UG,<br />
Abluft im DG<br />
+ Geringe Schachtquerschnitte<br />
durch sich<br />
ergänzende Ab- <strong>und</strong><br />
Zuluftkanäle<br />
+ formale Gestaltung des<br />
DG möglich<br />
- Wärmerückgewinnung nur<br />
unter erhöhtem Aufwand<br />
möglich<br />
Sonstige Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
wie zuvor bei UG<br />
haustechnik<br />
95
Dezentrale Anordnung<br />
Die dezentrale Versorgung<br />
mit Raumluft je Geschoss<br />
bietet gegenüber der<br />
zentralen Versorgung<br />
die Möglichkeit, den Aufstellungsort<br />
der raumlufttechnischen<br />
Anlage der<br />
Nutzfläche der Wohnung<br />
zuzuschlagen, ohne daß ein<br />
Verlust entsteht.<br />
+ einzelne Wohngeschosse<br />
sind separat anzusteuern<br />
(vor allem bei<br />
Mietwohnungen sinnvoll)<br />
+ individuelle<br />
Temperaturregelung in der<br />
einzelnen Wohnung<br />
+ geringe<br />
Schallschutzproblematik<br />
+ kein Wegfall von<br />
vermietbaren Flächen durch<br />
Technikzentrale<br />
- u. Umständen hoher<br />
Wartungsaufwand<br />
von geschossweisen<br />
Nachbehandlungsgeräten<br />
Schächte <strong>und</strong> Kanäle<br />
Vertikal<br />
Mit zunehmender Installation ist eine Zusammenfassung<br />
aller vertikalen Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsleitungen in einem<br />
Installationsschacht im Gebäudekern anzustreben.<br />
Vor allem aus Schallschutzgründen ist eine gemeinsame<br />
Anordnung sinnvoll.<br />
Die Gebäudekerne übernehmen oft auch die aussteifende<br />
Wirkung im Tragwerk. Durch ihre massive Ausbildung in<br />
Stahlbeton oder Mauerwerk ist eine feuerbeständige Bauart<br />
gegeben.<br />
Um ein Übertragen von Feuer <strong>und</strong> Rauch in andere<br />
Gebäudeteile zu verhindern, müssen durchgehende<br />
Vertikalschächte entweder mit horizontalen Abschottungen<br />
versehen oder als eigene Brandabschnitte mit entsprechender<br />
Feuerwiderstandsdauer ausgebildet werden.<br />
Im Bereich dieses<br />
Gebäudekerns befinden<br />
sich:<br />
• Treppenhäuser, Aufzüge,<br />
Rolltreppen, Förderanlagen<br />
• Steigschächte, Lüftungsschächte,<br />
Kamine<br />
• Verteilerräume<br />
• Nassräume<br />
Zu beachten ist vor allem<br />
eine ausreichende Breite<br />
<strong>und</strong> freie Zugänglichkeit<br />
der Vertikalschächte. Unter<br />
Umständen ist es günstiger,<br />
sie auf mehrere kleinere<br />
Schächte zu verteilen.<br />
96<br />
haustechnik
Schächte <strong>und</strong> Kanäle<br />
Horizontal<br />
Die horizontale Verteilung der Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsleitungen<br />
im Gebäude erfolgt in den meisten Fällen über Leitungstrassen<br />
in abgehängten Decken, im Fußboden oder im<br />
Brüstungsbereich.<br />
Zu beachten ist dabei die Anbindungsmöglichkeit an den<br />
Gebäudekern unter Berücksichtigung der Deckenspannrichtung<br />
bzw. der Lage der Unterzüge.<br />
Um Höhe zu sparen, versucht man, größere Rohrleitungen<br />
parallel zu den Unterzügen zu führen. Kreuzungen der<br />
Unterzüge sind zwar generell möglich, sie sind jedoch an<br />
bestimmten Stellen anzuordnen (Querkraft=0) <strong>und</strong> mit<br />
erhöhtem Aufwand verb<strong>und</strong>en.<br />
Faustregel:<br />
Für die Verteilung aller<br />
horizontalen Leitungen<br />
im Geschoss sollten<br />
mindestens 50-60 cm<br />
Installationshohlraum<br />
eingeplant werden (max.<br />
Lauflänge 20-25 m).<br />
1. Mindestluftwechsel in Wohnungen: 0,6 - 0,7/h<br />
2. natürliche Belüftung über Fenster bei<br />
Aussenluftgeschwindigkeiten über 8 m/s erfordert:<br />
• motorische Bedienung der Fensterklappen<br />
• automatische Vorgabe der Öffnungswinkel<br />
• Möglichkeit des individuellen Eingriffs<br />
3. bei Außentemperaturen unter 5°C <strong>und</strong> über 22°C ist<br />
eine zusätzliche mechanische Belüftung sinnvoll<br />
4. zentrale Anordnung der Technikgeschosse nur bis<br />
25 Geschosse sinnvoll (zu hohe Drücke)<br />
5. Bemessung zentrale T.-Geschosse (je 1000 m² NF)<br />
• 20-25 m² zentrale Energieversorgung<br />
• 50 m² zentrale RLT<br />
• 4 m² Schächte<br />
6. Bemessung dezentr. T.-Geschosse (je 1000 m² NF)<br />
• 20-25 m² zentrale Energieversorgung<br />
• 20 m² zentrale Luftaufbereitung<br />
• 40 m² dezentrale RLT´s<br />
• 1,5 m² Schächte<br />
Hochhausatlas, Seite 182 - 201;<br />
Pistohl Handbuch der Gebäudetechnik Band 2, 2002, Seite A55f., H5 ff., L3ff.<br />
L13f.,L32, L53ff., L70ff., L119ff.<br />
zusammengestellt von Sascha Kothe<br />
haustechnik<br />
97
98 soziologie
Soziologische Aspekte <strong>und</strong> Gebäudesicherheit<br />
Die Vernachlässigung der sozialen <strong>und</strong> psychologischen<br />
Aspekten bei der Planung kann zu grossen Problemen oder<br />
zum Misserfolg sonst guter Projekte führen.<br />
Identität<br />
Der Erfolg eines Hauses basiert auf seiner Atraktivität. Nur<br />
wenn die Einwohner sich mit dem Haus identifizieren können,<br />
werden sie dort auch gerne leben. Anderenfalls können soziale<br />
Probleme <strong>und</strong> eine langsame Vernichtung des Hauses<br />
folgen.<br />
Bürogebäude - Identifikation mit dem<br />
ganzen Haus<br />
Wohngebäude - Identifikation mit<br />
eigener Wohnung<br />
Pruitt-Igoe, St. Louis - die Demolition der ganzen Siedlung im Jahr 1972<br />
Architektonische <strong>und</strong> städtebauliche<br />
Besonderheiten<br />
Individualität <strong>und</strong> Identität einzelner<br />
Wohnungen<br />
soziologie<br />
99
Anonymität<br />
Gute Nachbarschaften sind ein anderer Aspekt, der zu guter<br />
Lebensqualität mithilft. Eine Voraussetzung zur Bildung dieser<br />
Beziehungen sind angenehme gemeinsame Räume. Zugleich<br />
ist aber sehr wichtig das Privatleben einzelner Eiwohner zu<br />
respektieren (optisch, akustisch).<br />
Sicherheit<br />
Ein Zuhause ist untereinander auch ein gefahrloser „Schutzraum“.<br />
Das Gefühl der Sicherheit ist deswegen <strong>für</strong> die Bewohner<br />
sehr wichtig.<br />
* Beleuchtung der Umgebung<br />
* Beleuchtung von gemeinsamen Räumen<br />
* Rezeption als Sicherheitsfilter<br />
* CCTV in der Tiefgarage <strong>und</strong> in den Fahrstühlen<br />
* Segregation Besucher von Bewohner<br />
Unangenehmer, enger <strong>und</strong> dunkeler<br />
Gang<br />
Raum <strong>für</strong> das Treffen - breit <strong>und</strong> mit<br />
natürlichem Licht<br />
zu radikale Lösung der Sicherheit<br />
100<br />
soziologie
Räume mit Perspektive<br />
Das Leben in der Höhe ist <strong>für</strong> den Mensch unnatürlich. Vor<br />
allem mißt man den optischen <strong>und</strong> sozialen Kontakt mit dem<br />
Gr<strong>und</strong> (d.h. auf der einen Seite mit der Straße <strong>und</strong> dem<br />
Leben auf ihr, auf der anderen Seite mit dem Garten, wo man<br />
Natur <strong>und</strong> Ruhe findet). Deswegen ist es sehr wichtig, den<br />
Einwohnern ausreichend große <strong>und</strong> attraktive Ausenräume<br />
anzubieten.<br />
Das Leben „in Wolken“ bietet Vorteile bezüglich schöner<br />
Ausblicke, Ruhe <strong>und</strong> genug Sonne <strong>und</strong> Licht.<br />
Fazit<br />
Soziologie <strong>und</strong> Psychologie sind auch wichtige Aspekte<br />
des Entwurfs. Davon hängt ab, ob ein Projekt erfolgreich ist<br />
<strong>und</strong> die Einwohner in dem Haus zufrieden zusammenleben<br />
können.<br />
1. Identifikation mit dem Haus durch interesante Architektur<br />
des Hauses (Form, Farbe, Materialwahl)<br />
2. Individualisierte Wohnungen, die man schon auf der<br />
Fassade erkennen kann<br />
3. Städtebauliche Qualitäten (Umgebung, Aussichten,<br />
Sonne <strong>und</strong> Licht)<br />
4. Helle <strong>und</strong> angenehme gemeinsame Flächen, die zur<br />
Komunikation auffordern (Eingang, Gänge, usw.)<br />
5. Sicherheit vor allem duch helle <strong>und</strong> gut beleuchtete<br />
Räume<br />
6. Große <strong>und</strong> attraktive Aussenräume anbieten<br />
7. Vorteile des Hochhauses benutzen (Ausblick, Sonne<br />
usw.)<br />
Marina City, Chicago<br />
Unité d‘habitation, Marseille<br />
Literatur<br />
Häußermann, Hartmut; Siebel, Walter: Soziologie des Wohnens, Juventa 1996<br />
Bittner, Regina: Urbane Paradiese, Campus 2001<br />
NRW - Forum: Der Traum vom Turm, Hatje Cantz 2004<br />
zusammengestellt von Ondrej Rys<br />
soziologie<br />
101
Tragwerk & Gründung<br />
Gr<strong>und</strong>kriterien beim Entwurf eines Hochhaustragwerkes<br />
Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung von Tragwerksalternativen:<br />
- Wirtschaftlichkeit<br />
- Verhältnis Architektur - Tragwerk (Konzept)<br />
- Verhältnis Tragwerk - Haustechnik<br />
- Bauzeit<br />
- Risiken der Bauausführung<br />
- Flexibilität bei der Nutzung<br />
- Verfügbarkeit von Material + Erfahrung<br />
Hochhaustragwerke werden beeinflußt durch:<br />
- Windbelastung<br />
- Gebäudeschlankheit<br />
- Horizontalsteifigkeit<br />
- Nutzungsart<br />
- Gründung<br />
- Brandschutz<br />
- Verfügbarkeit <strong>und</strong> Kosten der Gr<strong>und</strong>baustoffe<br />
Bei zunehmender Höhe ist nicht die Tragfähigkeit des Aussteifungssystem<br />
wichtig, sonder die Steifigkeit & dynamisches<br />
Verhalten <strong>und</strong>er Windbelastung<br />
Nutzungsart - beeinflusst vorwiegend auch die Wahl der<br />
Deckenkonstruktion <strong>und</strong> Geschosshöhen<br />
Gründungsmöglichkeiten - haben Einfluß auf das Tragwerk<br />
Branschutz: Welche Zusatzmaßnahmen werden an das Tragwerk<br />
erforderlich? z.B. bei Stahl (Verb<strong>und</strong>, oder Verkleidung)<br />
- Wirtschaftlichkeit<br />
Verfügbarkeit der Materialien - Randbedingungen der Baustelle<br />
: Transport + Lagermöglichkeiten<br />
Geotechnik + Gründung<br />
Baugr<strong>und</strong>verformungen beeinflussen:<br />
- Standsicherheit + Gebrauchstauglichkeit<br />
- Schnittkräfte der Tragwerksglieder<br />
Hochhausgründungen sind besonders schwierige <strong>und</strong> risikoreiche<br />
geotechnische Aufgaben.<br />
Geotechnik-Experte > Baugr<strong>und</strong>untersuchung mit darstellung<br />
des Verlaufs der verschiedenen Schichten + Gr<strong>und</strong>wasser<br />
Geotechnische Aufgaben:<br />
-Wasserhaltungskonzept<br />
-Verbauwandsystem<br />
-Baugrubenaushub + Entsorgung/Verwertung<br />
-Kalkulation der Verformungen (während Bauprozess)<br />
Wasserhaltung<br />
Die Trockenhaltung der Baugrube muss gewährleistet sein bis<br />
eine ausreichende Auftriebssicherheit am Bauwerk vorhanden<br />
ist. Dazu werden folgende Systeme eingesetzt:<br />
1. bei vollständige GW-Absenkung ausführbar:<br />
-Außenbrunnen + wasserdurchlässiger Baugrubenwand<br />
nachteile: limitierte GW-Absenkung (kosten)+ Risiko von<br />
Setzungen an Nachbargebäude<br />
1. keine GW-Absenkung ausführbar:<br />
-wasserdichte Baugrube : wasserdichte Verbauwand + Baugrubensohle<br />
(Unterwasserbetonsohle mit Auftriebsverankerung,<br />
oder mit tiefliegende Injektionssohlen)> beide aufwändig<br />
+ kosten intensiv<br />
3.teilweise GW-Absenkung ausführbar:<br />
Wasserdichter Baugrubenverbau + Entspannung der Baugrubensohle<br />
über Entspannungsbrunnen<br />
bei mehr als 20 m tief + keine mögliche Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung/Entspannung<br />
102<br />
tragwerk
Hochhausgründung<br />
Schlankheitsfaktor H/B=<br />
Höhe über Gründungssohle / Kleinste Plattenbreite<br />
Gründungsvarianten:<br />
Flächengründung<br />
- Bauwerkslasten werden<br />
über eine F<strong>und</strong>amentplatte<br />
in den Untergr<strong>und</strong> eingeleitet.<br />
- wirtschaftlichste Gründungsvariante<br />
bei gut tragfähigem<br />
Baugr<strong>und</strong> , ausser<br />
bei Punktlasten + asymmetrische<br />
Lastverteilung (in<br />
diesem Fall KPP besser)<br />
Kombinierte Pfahl-Plattengründung<br />
| KPP<br />
- Bauwerkslasten werden<br />
partiell über die Gründungsplatte<br />
<strong>und</strong> über darunter<br />
angeordnete Pfähle oder<br />
Schlitzwandelemente in<br />
den tieferen Untergr<strong>und</strong><br />
eingeleitet<br />
- vor allem beim verformungsempfindlichen<br />
Baugr<strong>und</strong> zum Einsatz: man<br />
kann durch die Anordnung<br />
+Länge der Pfähle die<br />
Resultierende der Reaktionskräfte<br />
des Baugr<strong>und</strong>s auf<br />
die Lastresultierende des<br />
Bauwerkes einstellen<br />
Flächengründung<br />
KPP - Gründung<br />
Tiefgründung<br />
- Bauwerkslasten werden<br />
über Pfähle oder Schlitzwandelemente<br />
in einer tieferliegenden<br />
tragfähigen Schicht<br />
abgetragen.<br />
- Bei gering tragfähigem<br />
oder sehr inhomogenem<br />
Baugr<strong>und</strong><br />
- Die Gründungsplatte wird<br />
nicht oder nur geringfügig<br />
zur Lastabtragung herangezogen<br />
- Kostenintensiver als KPP<br />
wegen der größeren Pfahlanzahl<br />
+ -länge<br />
- geringere Setzung als bei<br />
KPP<br />
- weltweit am stärksten<br />
verbreitet<br />
Entkoppelte Pfahl-Plattengründung<br />
(EPP)<br />
-der verformungsempfindliche<br />
Bereich des Untergr<strong>und</strong>s<br />
wird durch Pfahlelemente<br />
bewehrt, so das die<br />
darauf gestezte Plattengründung<br />
auf einem festen<br />
Bauuntergr<strong>und</strong> steht.<br />
- wirtschaftlich bei kleineren<br />
Hochhäuser auf<br />
verformungsempfindlichen<br />
Baugr<strong>und</strong>, z.B. Post Tower,<br />
Bonn (Murphy/Jahn)<br />
Tiefgründung / Pfahlgründung<br />
EPP - Gründung<br />
tragwerk<br />
103
Lastabtragung & Aussteifung<br />
Bei der direkter Lastabtragung werden alle Lasten von oben<br />
nach unten ohne Umlenkung in den Baugr<strong>und</strong> abgeführt.<br />
Dazu gehören Skelletsysteme, Scheibensysteme, Tubes <strong>und</strong><br />
Megastruktursysteme.<br />
Skelettsysteme (rigid frames & braced frames)<br />
- Horizontalkräfte werden entweder durch Biegesteife Verbindung<br />
zwischen Decken <strong>und</strong> Stützen (rigid-), oder durch<br />
Scheiben (braced frames) abgeleitet.<br />
- aus ökonomischen Gründen sind rigid frames nur bis 25<br />
Stockwerke sinvoll.<br />
-mit braced frames sind verschiedene Höhen möglich:<br />
Seagram Building (Philip Johnson), 39 geschosse, 157m<br />
Chase Manhattan Bank (SOM), 60 Geschosse, 250m<br />
-grosse Freiheit bei Gestaltung von Form <strong>und</strong> Fassade<br />
-EG wird durch die Stützen <strong>und</strong> Scheiben beeinträchtigt<br />
Verwendbare Aussteifungsysteme in Abhängigkeit zur Geschosszahl.<br />
Scheibensysteme<br />
-nicht nur Horizontallasten,<br />
sondern alle Lasten werden<br />
von den Scheiben vollständig<br />
abgetragen.<br />
Querscheibensysteme<br />
-nicht flexibel, deshalb nur<br />
bei Wohnhochhäuser, Boardinghäuser<br />
<strong>und</strong> Hotels von<br />
Relevanz.<br />
-massive Scheiben > günstig<br />
<strong>für</strong> Schallschutz<br />
-Eingangsgeschoss ><br />
problematisch (Abfangträger<br />
notwendig)<br />
Längsscheibensysteme<br />
-viel freiheit bei der Gr<strong>und</strong>rissgestaltung,<br />
aber<br />
-begrenzte Fassadengestaltung,<br />
nur begrenztes<br />
Öffnungsmaß (Lochfassade)<br />
Wandscheiben, gekoppelte<br />
Scheiben <strong>und</strong> Kerne<br />
-Aus brandschutzgründen<br />
müssen Aufzugskerne <strong>und</strong><br />
Treppenhäuser aus STB<br />
gefertigt werden <strong>und</strong> können<br />
somit auch ins Aussteifungskonzept<br />
mit einbezogen<br />
werden.<br />
-STB Wandscheiben > hohe<br />
Schubfestigkeit (Horizontalkräfte)<br />
-Bei Öffnungen in den Kernen<br />
entstehen gekoppelte<br />
Atlanta Marriot Marquis, Querscheibensystem<br />
öffnet sich zum EG um<br />
eine großzügige Lobby auszubilden.<br />
La Defense Wohntürme, Emile Aillaud<br />
- typischer Gr<strong>und</strong>riss mit tragende<br />
Scheiben als Wohnungstrennwände<br />
ausgebildet & tragende Lochfassade.<br />
104<br />
tragwerk
Röhrensysteme<br />
-Fassaden als aufgelöste Scheiben gebildet <strong>und</strong> übereck<br />
kraftschlüssig miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />
- bei höheren Tragwerke unbedingt notwendig<br />
- der Vertikal- <strong>und</strong> Horizontallastabtrag muss zumindest<br />
partiell über die Fassade erfolgen, dadurch wird die gesamte<br />
Breite des Hochhauses statisch wirksam.<br />
- statisch entsteht durch die notwendigen Kerne ein tube-intube<br />
System.<br />
-r<strong>und</strong>er Gr<strong>und</strong>riss ideal > rechteckige gr<strong>und</strong>risse auch realisierbar.<br />
-minimierter Stahlverbrauch = geringes Eigengewicht, große<br />
Höhen realisierbar<br />
-grosse Spannweiten, maximale Freiheit bei der Gr<strong>und</strong>rissgestaltung.<br />
-Fassadengestaltung stark durch die Statik bestimmt<br />
Tragwerksvarianten bei unterschiedlicher Höhenentwicklung<br />
Fachwerkgitter<br />
- diagonale Druckstützen mit biegesteife Knoten oder Zugbänder<br />
in der Randzone der Deckenscheiben.<br />
-Fassade wird normalerweise hinter den Fachwerkgitter angeordnet,<br />
dadurch kritische Durchstoßpunkte.<br />
Rahmen<br />
- eng stehende Fassadenstützen<br />
im Abstand des<br />
Ausbaurasters mit den<br />
Trägern im Brüstungsbereich<br />
biegesteif zu Rahmen<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
-am Eingang sind Abfangkonstruktionen<br />
nötig<br />
-zusätzliche Fensterprofile<br />
werden überflüssig<br />
Stützen-Diagonalen-Fachwerk<br />
-Scheibenwirkung durch<br />
große Diagonalverbände<br />
-Fassaden- <strong>und</strong> Konstruktionsraster<br />
getrennt voneinander,<br />
meist in 2 Ebenen<br />
-ähnliche Probleme wie<br />
Fachwerkgitter, aber geringere<br />
Anzahl von Durchdringungspunkte<br />
-sehr Leistungsstark, z.B.<br />
John Hancock Center (SOM)<br />
-Millenium Tower (Foster)<br />
- Tragsystem dominiert<br />
Gestaltung bei steigender<br />
Höhe.<br />
World Trade Center, N.Y - Fassade<br />
als tragende biegesteife Rahmenröhre<br />
ausgebildet<br />
tragwerk<br />
105
Indirekte Lastabtragung<br />
Abfangsysteme<br />
-Kern wird im EG als Basis<br />
der Abfangkonstruktion<br />
genutzt<br />
-Deckenlasten - vom Kern<br />
direkt aufgenommen, <strong>und</strong> in<br />
der Fassadenebene Richtung<br />
Kern umgelenkt.<br />
-zentrale F<strong>und</strong>amentplatte,<br />
vorteilhaft bei schwierigen<br />
Bauuntergr<strong>und</strong>.<br />
-Nachteil:verlorener Nutzraum<br />
<strong>für</strong> die Abfangung.<br />
-symmetrische Formen<br />
erforderlich.<br />
Price Tower, F.L. Wright - Kragsystem<br />
Olivetti, E. Eiermann - Abfangsystem<br />
Kragsysteme<br />
-Geschossdecken kragen<br />
aus dem Kern heraus, dieser<br />
übernimmt alle Lasten<br />
-Die aus der Horizontallasten<br />
auftretenden Zugkräfte werden<br />
durch die Vertikallasten<br />
überdrückt<br />
-geschossdecken biegesteif<br />
mit den Kern verb<strong>und</strong>en,<br />
dadurch große Konstruktionshöhe<br />
-Statik erfordert symmetrische<br />
Formen um den Kern<br />
-EG nur durch Kern fixiert,<br />
ansonsten freie Gestaltung<br />
möglich<br />
-grenzen bei der Höhenentwicklung<br />
Hängesysteme<br />
-Deckenlasten werden nach<br />
oben in ein (Dach-)Tragwerk<br />
umgeleitet, welches die Lasten<br />
in einen oder mehrere<br />
Kerne weiterleitet, <strong>und</strong> dann<br />
in das F<strong>und</strong>ament.<br />
-Ein-Kern-Systeme: selbe<br />
Vorteile wie Abfang- <strong>und</strong><br />
Kragsysteme<br />
- Mehr-Kern-Systeme:<br />
vordern mindestens so viele<br />
F<strong>und</strong>amente wie Kerne<br />
-Zuerst werden der Kern<br />
<strong>und</strong> die Abhängung dann die<br />
Geschossdecken gebaut.<br />
-es kann von unten nach<br />
oben, aber auch von oben<br />
nach unten gebaut werden.<br />
-Winterbaustelle erfordert<br />
geringen Mehraufwand<br />
-Erdgeschoss bleibt frei, gut<br />
<strong>für</strong> Innerstädtische Gr<strong>und</strong>stücke<br />
Hongkong & Shanghai Bank, Norman<br />
Foster - Hängesystem<br />
-keine Knickgefährdung, Zugglieder können schlank ausgebildet<br />
werden.<br />
-exzentrische Lastaufteilungen schwierig aufzunehmen:<br />
Gr<strong>und</strong>risse zentrisch zum Kern bei Ein-Kern-Systeme.<br />
-flexible Geschossflächen, nur vom Abstand der zugglieder<br />
Abhängig.<br />
-EG nur durch den Kern bestimmt, ansonsten freie Entwicklung<br />
-grosse Freiheit bei Fassadengestaltung<br />
106<br />
tragwerk
Megastrukturen <strong>und</strong> Tragsystem-Kombinationen<br />
-“konventionelle“ Tragsysteme<br />
können durch Hinzufügen<br />
eines weiteren Systems<br />
optimiert werden um grössere<br />
Höhen zu bewältigen.<br />
z.B:<br />
-Skelettsystem + zusätzliche<br />
Aussteifung mit Rahmen-<br />
Streben oder Rahmen-Streben-Fachwerken<br />
erreichen<br />
bis zu 250m Höhe: Chase<br />
Manhattan Bank, NYC<br />
-Röhrentragwerk + hinzufügen<br />
von Fachwerkgürtel<br />
in den Technikgeschossen<br />
erreichen bis zu 445m Höhe:<br />
Sears Tower, Chicago<br />
Sears Tower, Chicago - SOM<br />
109 Geschosse, 443m Gesamthöhe<br />
Mischbauweise aus gebündelte Rahmenröhren<br />
<strong>und</strong> partiellen Diagonalen<br />
Pyramidenstadt-projekt <strong>für</strong> Tokio mit<br />
2004m Höhe, Shimizu Corporation<br />
Kern-Outrigger-Tragwerke<br />
- bei zunehmende Schlankheit<br />
der einzelnen Kerne,<br />
können zusätzliche Auslegerträger<br />
(Outrigger), diese<br />
untereinander koppeln oder<br />
mit der Fassadenstützen<br />
koppeln.<br />
- die Kopplung findet nicht<br />
kontinuirlich, sondern nur in<br />
einzelnen Geschossen statt<br />
(Technikgeschosse)<br />
-Beispiele: Maintower in<br />
Frankfurt am Main (Schweger<br />
& Partner), Petronas<br />
Tower, Kuala Lumpur (Cesar<br />
Pelli Ass.)<br />
Mega-Raumfachwerke<br />
-steifes Tragsystem in sich<br />
selbst, keine Kernausteifung<br />
notwendig, basiert auf<br />
Hochhausprojekt von Louis<br />
Kahn (aufeinander gestapelte<br />
Tetraeder)<br />
-problematische Erschliessung<br />
Baudynamik (Erschütterungen: DIN 4150, Teil 2)<br />
Relevante dynamische Einwirkungen im Hochhausbau sind<br />
Erdbeben, Wind <strong>und</strong> Erschütterungen aus Verkehr <strong>und</strong> Baubetrieb.<br />
Die zulässige Mass an Schwingungen ist abhängig<br />
von der Nutzung, <strong>und</strong> man unterscheidet auch zwischen<br />
Gebäude in Gewerbegebiet, Wohngebiet oder Schutzgebiet.<br />
Dabei sind die zulässige Schwingstärken Nachts immer 10-<br />
fach kleiner als tagsüber.<br />
Entwurfsprinzipien<br />
- Geschossdecken > weiterleitung<br />
der Horizontallasten<br />
auf die Aussteifungssysteme<br />
> Abtragung in die F<strong>und</strong>amente.<br />
-Deckenscheiben möglichst<br />
kompakt.<br />
-Aussteifungssysteme sind<br />
im Gr<strong>und</strong>riss so anzuordnen,<br />
daß der Schubmittelpunkt<br />
möglichst nahe am Massenschwerpunkt<br />
aller in dieser<br />
Decke wirkenden Massen<br />
liegt.<br />
-Fließgelenke in Stützen<br />
vermeiden, Tragwände in<br />
unteren Hälfte des Hochhauses<br />
nicht durch Stützengeschoss<br />
unterbrechen.<br />
-Nicht tragende Bauteile<br />
immer mit genügend großen<br />
Fugen von eigentlichen<br />
Aussteifungsystem trennen!<br />
(Lastumlagerung)<br />
Tragwirkung unter Horizontalbelastung<br />
Einfluss der Lage des Kerns auf die<br />
Ausmitte der Horizontallast<br />
Anordnung aussteifender Elemente<br />
tragwerk<br />
107
Erdbebenbemessung (DIN 4149)<br />
Man unterscheidet zwischen 3 Typen von Erdbeben<br />
- Sicherheitsbeben (XI / X nach MSK)<br />
- Betriebsbeben bzw. Starkbeben (VI bis VII nach MSK)<br />
mit Wiederkehrperiode von 50-150 Jahre, das heißt, sie treten<br />
statisch gesehen nur einmal auf während der Nutzungsdauer.<br />
-Schadensgrenzbeben (weniger als VI nach MSK)<br />
mit Wiederkehrperiode von 10-50 Jahre, treten während der<br />
Nutzungsdauer eines Gebäudes statisch gesehen häufiger<br />
auf.<br />
Windbemessung (DIN 1055)<br />
Winduntersuchung > Kostenminderung + maximale Planungssicherheit<br />
Immissionsprognose (<strong>für</strong> Genehmigung) > Untersuchung auf<br />
Änderung des Immissionsfeldes <strong>und</strong> der Stadtdurchlüftung<br />
Strömungsfeld + Winddruckfeld<br />
Überdruck entsteht immer auf der dem Wind zugewandten<br />
Luvseite <strong>und</strong> wird wenig von den Gebäudeabmessungen<br />
beeinflusst.<br />
Unterdruck entsteht auf der im Sog liegende Leeseite <strong>und</strong><br />
wird von der Form bzw. Verdrängungswirkung des Hochhauses<br />
wesentlich beeinflusst.<br />
Das bodennahe Windfeld<br />
beeinflusst vor allem den<br />
Aufenthaltskomfort (Cafes,<br />
Eingang, etc.) <strong>und</strong> die Ausbreitung<br />
von Schadstoffen.<br />
Kritisch sind vor allem die<br />
Bodenbereiche an den Kanten<br />
wegen der entstehenden<br />
Wirbelstrukturen mit hohe<br />
Geschwindigkeiten<br />
Böigkeit in Abhängigkeit zur Höhe<br />
Der Windkomfort wird durch die zeitlich gemittelte Windgeschwindigkeit<br />
+ die Windgeschwindigkeitsschwankungen<br />
bestimmt, also die Boigkeit. Diese sollte 6m/s nicht überschreiten,<br />
da sonst unangenehme Wirkungen entstehen wie<br />
das aufwirbeln von Staub, druckempfindung, <strong>und</strong> irritation der<br />
Augen. Die Winddruckverteilung wird in Grenzschichtwindkanälen<br />
bestimmt.<br />
Komfort (DIN 4150, Teil 2, VDI 2057,ISO 2631)<br />
Anregungen durch Wind+Verkehr sind lästig <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsschädlich,<br />
Erdbeben dagegen sind unter Komfortaspekten<br />
nicht von Bedeutung. Der Komfort wird durch dynamische<br />
Kenngrößen erfasst, die sowohl die Frequenz als auch die<br />
jeweilige Tätigkeit, bwz. Lage der Personen berücksichtigen.<br />
Verstimmung<br />
Eine Anregung mit dominanten Anregungsfrequenzbereich<br />
kann man durch Erhöhung (zusätzliche Steifigkeit) oder<br />
durch Verkleinerung der Eigenfrequenz (Isolierung )entgegen<br />
wirken.Dazu gehören Bauwerksisolierungen, z.B. durch den<br />
Einbau von weiche Schichten, oder Feder-Dämpfer-Systeme<br />
<strong>und</strong> der Einsatz Passiver + Aktiver Elemente zur Schwingungsbeeinflußung,<br />
wie z.B. Tilger, Flüssigkeitstilger <strong>und</strong><br />
aktive Gebäudekontrollen.<br />
108<br />
tragwerk
Fazit<br />
Project: <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong>, <strong>London</strong><br />
Höhe: 110 - 130 m (36 Geschosse)<br />
Max. Gebäudedurchmesser: 40 m<br />
Tragwerksvorschlag:<br />
Material: Entwurfsabhängig / Stahlbeton bevorzugt<br />
wegen Schallschutz<br />
Aussteifung: Scheiben oder Scheiben & Rahmen<br />
Stützen: z.B. STB oder STB-verb<strong>und</strong> 40 - 50 cm (bei<br />
Stützweite ca. 5,50 m )<br />
z.B. Stahl IPB 420 (Stützweite ca. 6,00 m)<br />
Kernwände: 40 cm STB (bei C 50/60 unten - C 30/37<br />
oben)<br />
Gründung: Flachgründung, 3,5 - 4,0 m dicke Bodenplatte<br />
- oder KPP (entwurfsabhängig)<br />
Quellenverzeichniss<br />
Eisele, Johann; Kloft, Elene: „HochhausAtlas“, Callwey, München, 2002<br />
Schneider, Hartwig: „MUNLV Seminarbeiträge SS 2004“, RWTH Aachen, 2005<br />
Hoffmann, Donald: „Frank Lloyd Wright, Louis Sullivan and the Skyscraper“, Dover<br />
Publications, Mineola N.Y., 1998<br />
H.R. Viswanath, J.J.A. Tolloczko, J.N. Clarke: „Multi-purpose High-rise Towers and<br />
Tall Buildings“, E & FN Spon, <strong>London</strong>, 1997<br />
Schneider, Friedericke:“Gr<strong>und</strong>rissatlas Wohnungsbau“,Birkhäuser,Basel, 1997<br />
Hegger, Josef; Führer, Wilfried: „Hochhäuser - Entwerfen Planen Konstruieren“,<br />
RWTH Aachen, 1995<br />
Franz, Gotthard: „Beton-Kalender 1990 - Teil II), Ernst & Sohn, Berlin 1990<br />
Turning Torso, Santiago Calatrava - Aktuelles Wohnhochhausprojekt mit kreativen<br />
Tragwerk in Verbindung zum architektonischen Konzept (190 m, 54 Geschosse).<br />
zusammengestellt von Demian Erbar<br />
tragwerk<br />
109
110
8_ Studentenarbeiten<br />
111
<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />
freier Entwurf Sommersemester 2005<br />
bearbeitet durch: Marc Dahmen<br />
Der Entwurf des Wohnhochauses am City-Road Basin in <strong>London</strong><br />
basiert auf einem modularen Split-Level System, welches<br />
auch sein äussere Erscheinungsbild stark prägt. Jedes Modul<br />
besteht aus einem geraden, natürlich belichteten Flur, welcher<br />
je sechs Wohnungen nach oben <strong>und</strong> sechs Wohnungen<br />
Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss 1:500<br />
112<br />
studentenarbeit
nach unten bedient. So stapeln sich 13 Module in einem alternierenden<br />
Rhythmus. Dadurch wird nicht nur die Erschliessungsfläche<br />
effektiv genutzt, sondern es ist ausserdem möglich<br />
alle Wohnugen von zwei gegenüberliegenden Seiten aus<br />
(Ost-West) natürlich zu belichten <strong>und</strong> belüften. Die vertikale<br />
Erschliessung gewährleisten zwei Aufzugspaare, wobei das<br />
eine die Flure im Westen <strong>und</strong> das andere die Flure im Osten<br />
erschließt. Jedes Aufzugspaar kommt somit mit max. 7 Stops<br />
<strong>für</strong> die Wohngeschosse aus.<br />
Ansichten<br />
Blick von Norden Blick von Osten Blick von Süden Blick von Westen<br />
marc dahmen<br />
113
Wohnungsverteilung<br />
Wohnungstypen<br />
Schemaschnitt Typ A oben<br />
Schemaschnitt Typ A unten<br />
Schemaschnitt Typ B oben<br />
Schemaschnitt Gebäude<br />
Schemaschnitt Typ B unten<br />
114<br />
studentenarbeit
Schnitt 1:250<br />
marc dahmen<br />
115
Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />
Regelgeschoss Typ B 1:250<br />
116<br />
studentenarbeit
Detail Küche<br />
Ansicht / Schnitt 1:50 Horizontalschnitte 1:50<br />
marc dahmen<br />
117
<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />
geb. Entwurf Sommersemester 2005<br />
bearbeitet durch: Demian Erbar<br />
Von der City Road erhebt sich ein grünes Podest, auf dem<br />
das Wohnhochhaus schwebt, <strong>und</strong> bietet eine elegante private<br />
Adresse <strong>für</strong> die Bewohner. Im Basin Bereich entseht ein Dialog<br />
mit der Öffentlichkeit. Hier weisst die Bar mit transparenten Panoramaaufzug<br />
auf den im 35. OG liegende Restaurant hin.<br />
Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss 1:1000<br />
118<br />
studentenarbeit
demian erbar<br />
119
120 studentenarbeit
demian erbar<br />
121
122 studentenarbeit
demian erbar<br />
123
<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />
geb<strong>und</strong>ener Entwurf Sommersemester 2005<br />
bearbeitet durch: Susanne Kramer<br />
aussteifende Erschließungskerne<br />
Erschließungsgang<br />
(natürlich belichtet)<br />
„Wohnen über Eck“<br />
Lageplan 1:3000<br />
Der Entwurf des Wohnhochhauses am City-Road-Basin liegt<br />
im Herzen <strong>London</strong>s. Das brachliegende Gewerbegr<strong>und</strong>stück<br />
ist eingezäunt <strong>und</strong> versperrt den Anwohnern den Weg zum<br />
Basin. Durch die Planung wird der Bereich wiederbelebt <strong>und</strong><br />
die Uferzone als Freifläche nutzbar.<br />
Durch die Verschachtelung des Gebäudevolumens entstehen<br />
6 Außenecken. Jeder Bewohner des Turmes genießt so das<br />
„Wohnen über Eck“, mit dem eine Belichtung von zwei Seiten<br />
einhergeht. Der Bereich der Innenecken, die weniger attraktiv<br />
sind, dient der Erschließung. Die kompakten Kerne übernehmen<br />
zusätzlich die Aussteifung, so dass die tragende Fassade<br />
recht schmal dimensioniert werden konnte.<br />
Das Erdgeschoss des höheren Turmes beherbergt den Eingangsbereich,<br />
im anderen Gebäudeteil befindet sich ein Café,<br />
das sich auf verschiedenen Ebenen entwickelt.<br />
Im obersten Stockwerk dient ein Fitnessstudio den Bewohnern<br />
zur sportlichen Betätigung. Die Fassade besticht durch ein<br />
Spiel von eingezogenen <strong>und</strong> ausgestülpten Kuben.<br />
124<br />
studentenarbeit
Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss 1:500<br />
susanne kramer<br />
125
Ansicht West 1:750<br />
Schnitt/Ansicht Süd 1:750<br />
126<br />
studentenarbeit
Perspektive Foyer<br />
Gr<strong>und</strong>risse Wohnen 1:350<br />
Perspektive Wohnung<br />
susanne kramer<br />
127
Detail Box<br />
Gr<strong>und</strong>riss 1:50<br />
Jede Wohnung besteht aus drei Elementen:<br />
einer eingestellten Box, einem Patio (Außenraum) <strong>und</strong> einem<br />
Kastenfenster (auf Sitzhöhe).<br />
Die Box unterstreicht die Offenheit <strong>und</strong> Flexiblität der Wohnung,<br />
sie steht frei im Raum. Die tragenden Wände dienen<br />
lediglich als äußere Begrezung der Wohnungen. In der Funktionsbox<br />
sind Installationen, Küche, sanitäre Einrichtungen,<br />
Schränke <strong>und</strong> Garderoben, in Masionette-Wohnungen auch<br />
die innere Erschließung enthalten.<br />
Um den eingestellten Charakter der Box zu verdeutlichen,<br />
erhält die Box eine andere Materialität, sie ist mit einem Furnier<br />
umgeben <strong>und</strong> besitzt einen anderen Bodenbelag. Durch Teleskop-<br />
<strong>und</strong> Schiebewände, die sich in die Box fahren lassen,<br />
erreicht man die größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung der<br />
Wohnung. Mal ist sie ein großer Raum, mal teilt sie sich auf in<br />
verschiedene abtrennbare Bereiche.<br />
Durch ein spezielles Glas mit beweglichen Lamellen kann das<br />
innen liegende Bad natürlich belichtet werden.<br />
128<br />
studentenarbeit
Schnitt 1:50<br />
Aufbau der Installationswand:<br />
Bodenaufbau in der Box:<br />
Furnier Buche<br />
Tischlerplatte<br />
Metallständerwerk<br />
mit innenliegender Dämmung <strong>und</strong> Rohrführung<br />
Tischlerplatte<br />
Furnier Buche<br />
1 mm<br />
17 mm<br />
15 cm<br />
17 mm<br />
1 mm<br />
Natursteinplatten (40x40 cm)<br />
Mörtelbett<br />
Estrich<br />
Trennlage<br />
Trittschalldämmung<br />
Stahlbetondecke<br />
15 mm<br />
10 mm<br />
40 mm<br />
40 mm<br />
25 cm<br />
susanne kramer<br />
129
<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />
geb<strong>und</strong>ener Entwurf Sommersemester 2005<br />
bearbeitet durch: Sascha Kothe<br />
Die heterogene Umgebung des Entwurfsgr<strong>und</strong>stückes lieferte<br />
die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine Aufteilung des Baukörpers in drei Teile:<br />
1_Der Sockel.<br />
Der private Bereich des Sockels orientiert sich zum Wasser<br />
hin als Aufenthalts- <strong>und</strong> Kommunikationsfläche mit Lounge,<br />
Cafe, usw., der öffentliche Teil längs der Graham Street bietet<br />
Fläche <strong>für</strong> Einzelhandel.<br />
Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss M1:500<br />
130<br />
studentenarbeit
Ansicht von Westen M1:1250 Ansicht von Süden M1:1250<br />
sascha kothe<br />
131
2_Die unmittelbare Lage am City Road Basin macht sich der<br />
untere Wohnkörper zunutze. Hier befinden sich grosszügige<br />
Loftwohnungen mit offener Terrasse, in denen das „Wohnen<br />
am Wasser“ mitten in <strong>London</strong> erlebbar wird.<br />
3_Der obere Wohnkörper beherbergt einen Wohnungsmix<br />
von der 1bed-unit bis zur 3bed-unit. Die Wohneinheiten sind<br />
als Split-Level-Typen organisiert, lediglich jedes dritte Ge-<br />
schoss wird direkt von den Aufzügen bedient.<br />
Vom Erschliessungsflur gelangt der Bewohner über eine<br />
Stichtreppe in den eineinhalb-geschossigen, nach Westen<br />
orientierten Wohn-<strong>und</strong> Essbereich mit Loggia, Küche <strong>und</strong><br />
Gäste-WC.<br />
Im Osten, ein halbes Geschoss versetzt, befindet sich der<br />
Individualbereich mit Zimmern <strong>und</strong> Sanitäreinrichtungen.<br />
Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper oben Erschliessungsgeschoss M1:250<br />
132<br />
studentenarbeit
Dem zentralen Erschliessungskern kommt eine besondere<br />
Bedeutung zu, er bewältigt sämtliche erschliessungs-, <strong>und</strong><br />
versorgungstechnischen sowie statischen Aufgaben:<br />
4_ Personenaufzüge (Nah- <strong>und</strong> Ferngruppe) sowie ein Feuerwehraufzug<br />
<strong>und</strong> 2 Fluchttreppenhäuser an den Enden des<br />
Kernes gewährleisten die vertikale Erschliessung<br />
_Die Wohnungstrennwände leiten hier die Last der auskragenden<br />
Deckenplatten ein, die anfallende Last wird in<br />
Vertikalrichtung in den Baugr<strong>und</strong> abgeleitet<br />
_Sämtliche Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsleitungen der Sanitärbereiche<br />
<strong>und</strong> Küchen sowie der Skybar im 36. Geschoss liegen<br />
zentral im Kern<br />
Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper oben Wohngeschoss M1:250<br />
sascha kothe<br />
133
Die privaten Freibereiche im unteren Wohnkubus sind als<br />
offene Terrassen konzipiert, hier soll bei komplett geöffneter<br />
Glasfassade das Wohnen am Wasser erlebbar werden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der erhöhten Beanspruchung der oberen Geschosse<br />
vor allem durch Windlasten sind die Freibereiche im<br />
oberen Wohnkörper als variable Loggien geplant.<br />
Sämtliche Dachflächen der Wohnanlage sind benutzbar,<br />
möglich sind Nutzungen im Freizeit- <strong>und</strong> Wellnessbereich,<br />
Spielmöglichkeiten <strong>für</strong> Kinder sowie eine Nutzung <strong>für</strong> Aussengastronomie<br />
in der Skybar.<br />
Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper unten Wohngeschoss M1:500 Gr<strong>und</strong>riss Wohnkörper unten Wellness M1:500<br />
134<br />
studentenarbeit
Der gewerbliche Charakter der industriell geprägten umgebenden<br />
Bebauung soll seine Entsprechung in der Fassade<br />
des Wohnturmes finden, ohne allzu dominant zu sein.<br />
Als Materialien sind denkbar:<br />
_Erschliessungskern: voroxidierter Industriestahl<br />
_Fassade/Klappläden: Lochblech gekantet<br />
Schnitt Ost-West M1:1250 Schnitt Fassade M1:100<br />
sascha kothe<br />
135
<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />
freier Entwurf Sommersemester 2005<br />
bearbeitet durch: Ondřej Rys<br />
Der Entwurf des Wohnhochauses am City-Road Basin in <strong>London</strong><br />
fügt zwei verschiedene Wohntypen (luxuriöses <strong>und</strong> teueres<br />
Hochhauswohnen <strong>und</strong> billiges „Affordable <strong>Housing</strong>“) in einen<br />
Baukörper zusammen. Als Ergebniss dieser Kombination ist<br />
eine unwechselbare skulpturale Gebäudesforme entstanden.<br />
Gr<strong>und</strong>riss Eingangsgeschoss 1:600<br />
Gr<strong>und</strong>riss Spa-geschoss 1:600<br />
136<br />
studentenarbeit
Innere Erschliessung ist hoch effektiv durch kompaktes Kern<br />
<strong>und</strong> durch Flure nur in jedem drittem Geschoss. Dadurch ist<br />
ausserdem möglich alle Wohnugen von zwei gegenüberliegenden<br />
Seiten aus (Ost-West) natürlich zu belichten <strong>und</strong> belüften.<br />
Die Wohnflächen (Raumhöhe 4,0 m) mit Lodgia sind<br />
nach Westen situiert, die Schlafbereiche (Raumhöhe 2,5 m)<br />
sind von Osten beleuchtet.<br />
Ansichten<br />
Blick von Norden Blick von Osten Blick von Süden Blick von Westen<br />
ondrej rys<br />
137
Funktionsverteilung<br />
Schnitt Wohnen<br />
Schnitt 1:1200 Schnitt 1:250<br />
138<br />
studentenarbeit
Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />
Regelgeschoss Ebene 1 1:250<br />
ondrej rys<br />
139
Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />
Regelgeschoss Ebene 2 1:250<br />
140<br />
studentenarbeit
Gr<strong>und</strong>risse Wohnen<br />
Regelgeschoss Ebene 3 1:250<br />
ondrej rys<br />
141
<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />
freier Entwurf Sommersemester 2005<br />
bearbeitet von: Romanos Tsomos<br />
Lageplan 1:5000<br />
Perspektiven der Lage<br />
142<br />
studentenarbeit
Ansichten & Schnitt<br />
Ansicht Süd 1:2500 Ansicht Ost 1:2500 Längsschnitt 1:2500<br />
romanos tsomos<br />
143
Wohnungstypen<br />
Wohnungsverteilung<br />
1-bed-units<br />
typ 01 65m²<br />
typ 02 70m²<br />
01<br />
typ 03 75m²<br />
2-bed-units<br />
02<br />
typ 04 110m²<br />
3-bed-units<br />
typ 05 85m²<br />
typ 06 120m²<br />
03<br />
Schematische Regelgr<strong>und</strong>risse<br />
144<br />
studentenarbeit
Schnitt 1:250<br />
Perspektive<br />
romanos tsomos<br />
145
Gr<strong>und</strong>riss Wohnen<br />
Regelgeschoss Typ 02 1:250<br />
146<br />
studentenarbeit
Detail Fassade<br />
Ansicht / Schnitt 1:50<br />
Perspektive Fassade<br />
Detailschnitt Fassade 1:50<br />
romanos tsomos<br />
147
<strong>Goldfinger</strong> - vertical housing <strong>London</strong><br />
Diplomentwurf, SS 2005<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> Wohnbau<br />
Univ.-Prof. ir. Wim van den Bergh<br />
Univ.-Prof. Hartwig N. Schneider<br />
Lageplan, 1:10000<br />
Städtebau<br />
Der Entwurf des Hochhauses orientiert sich klar an der vorherrschenden<br />
städtebaulichen Achse des Basins <strong>und</strong> wendet sich<br />
von der schräg tangierenden City Road ab. Durch die scheibenförmige<br />
Ausbildung des Hochhauses wird eine <strong>für</strong> beide Gebäudelängsseiten<br />
gleichmäßige Besonnungszeit sichergestellt.<br />
Konzept<br />
Jede der vier Himmelsrichtungen übt einen starken Einfl uss auf<br />
das künftige Gebäude aus. Dem Konzept des Entwurfs nach<br />
spiegeln sie sich in ihrer Abhängigkeit von der Gebäudehöhe in<br />
der Gestaltung des Baukörpers wider.<br />
Das Hochhaus besteht demzufolge aus einem ost-westorientierten<br />
Teil, der zweiseitig orientierte Splitlevel-Wohnungen aufnimmt<br />
<strong>und</strong> einem sich im 10. Obergeschoss um 180° drehenden<br />
Kopfbereich, der sich im unteren Gebäudedrittel zum Park <strong>und</strong><br />
über den beiden Technikgeschossen – ausserhalb von Lärm <strong>und</strong><br />
Emissionen - zur Skyline wendet. Ebenso reagieren die Querwohnungen<br />
auf die städtebaulichen Faktoren: Im unteren Bereich<br />
richten sich die Wohnräume zur Wasserfl äche hin aus, die<br />
Schlafräume befinden sich hingegen der Randbebauung gegenüber.<br />
In den höher gelegenen Etagen befi nden sich Wohnungen,<br />
die - je nach Bewohnerwunsch - Wohnräume <strong>und</strong> Loggien mit<br />
Morgen- oder aber Abendsonne bieten. Im oberen Gebäudedrittel<br />
sind diese nach Westen ausgerichtet, wo sie einen Fernblick<br />
über nah gelegene Hochhäuser hinweg ermöglichen.<br />
Modell, 1:200<br />
148<br />
studentenarbeit
Kopfwohnungen mit Parkbezug<br />
Split-Level-Units: Loggia zum Basin<br />
Kopfwohnungen mit Blick über Skyline<br />
Split-Level-Units: Loggia mit Fernblick<br />
Gr<strong>und</strong>riss, 1:500: 1-Bed Unit, Ostlage Loggia<br />
hannah förster<br />
149
Gr<strong>und</strong>riss, 1:500: 2-Bed Unit, Westlage Loggia<br />
Erschliessung<br />
Die Erschließung stellt in einem Wohnhochhaus mit 200 Wohneinheiten<br />
ein wichtiger sozialer Ort dar. Es wurde somit viel Wert<br />
darauf gelegt Erschließungsfl ächen natürlich zu belichten <strong>und</strong><br />
in ihren Dimensionen <strong>und</strong> der Gestaltung dem Anspruch eines<br />
„höherwertigen Wohnens“ gerecht zu werden.<br />
Die vertikale Erschließung erfolgt über zwei gleichwertig dimensionierte<br />
Kerne, die die erforderlichen zwei Fluchtweg-Elemente<br />
aufnehmen <strong>und</strong> zudem <strong>für</strong> die Horizontalaussteifung des Gebäudes<br />
sorgen. Bedingt durch das Split-Level-Prinzip gibt es in dem<br />
Hochhaus zwei Längshälften, die auf versetzten Höhenniveaus<br />
liegen. Diese werden über je zwei den Kernen vor gelagerte<br />
Aufzüge erreicht, welche direkt am natürlich belichteten <strong>und</strong><br />
verglasten Außengang halten.<br />
Durch das Split-Level-System der Wohnungsstruktur wird der<br />
horizontale Erschließungsgang nicht in allen Geschossen erforderlich,<br />
was sich positiv auf die wirtschaftliche Effi zienz der<br />
Aufzüge auswirkt.<br />
150<br />
studentenarbeit
Wohnungstypen<br />
In den Ost-West-orientierten<br />
Gebäudebereichen befi n-<br />
den sich drei verschiedene<br />
Wohntypen: die 1-Bed-Unit,<br />
die 2-Bed-Unit <strong>und</strong> die 3-Bed-<br />
Unit. Die vorgeschriebene Mischung<br />
ergibt sich durch eine<br />
ineinander verschränkte Wohnungsstruktur,<br />
die je nach der<br />
Größe der Wohneinheit über<br />
zwei oder drei halbgeschossig<br />
zueinander versetzte Ebenen<br />
reicht. Die Eingangsbereiche<br />
teilen sich zwei benachbarte<br />
Wohnungen durch die Halbierung<br />
der Regelachsbreite.<br />
Einen Treppenlauf nach oben<br />
bzw. nach unten liegen die<br />
Wohnbereiche, wiederum<br />
einen Treppenlauf höher oder<br />
niedriger werden die Schlafbereiche<br />
der 2-Bed- (halbierte<br />
Achse) <strong>und</strong> der 3-Bed-Units<br />
erreicht.<br />
Durch das Split-Level-Prinzip<br />
wird ein besonderes Wohnerlebnis<br />
erreicht, das ganz<br />
wesentlich vom Gewinn an<br />
räumlicher Qualität aber<br />
durch die Ost-West-Orientierung<br />
auch von der erreichten<br />
Wohnhygiene her resultiert.<br />
Querschnitte: 2-Bed-Unit, 1-Bed-Unit<br />
sowie 1- <strong>und</strong> 3-Bed-Unit, 1:500<br />
hannah förster<br />
151
Städtebauliche Einbindung<br />
Die Hochhausscheibe ist aus der bestehenden Baufl ucht der<br />
nördlichen Wohnbebauung zum City Road Basin hin gerückt.<br />
Die Lage des Eingangsbereiches nimmt auf die bestehende<br />
Kreuzungssituation Rücksicht <strong>und</strong> ermöglicht <strong>für</strong> die Besucher<br />
des Erholungsgebietes r<strong>und</strong> um das Basin eine fußläufi ge Verbindung<br />
zur Parkanlage.<br />
Geschäftsflächen. Das Foyer verfügt über eine zentral liegende<br />
Empfangstheke, welche r<strong>und</strong> um die Uhr vom so genannten<br />
Doorman besetzt ist.<br />
Das Erdgeschoß ist in drei unterschiedliche Bereiche gegliedert:<br />
ein zwischen den Treppenkernen befi ndliches Foyer, das leicht<br />
erhöht über der Geländekante liegt, ein zum Park hin orientiertes<br />
Café <strong>und</strong> einem an der City Road befi ndlichen Bereich <strong>für</strong><br />
Ansicht City Road Basin Ansicht City Road Ansicht Graham Street<br />
Ansicht Parkanlage<br />
152<br />
studentenarbeit
Perspektivische Darstellung einer 2-Bed-Unit<br />
hannah förster<br />
153
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />
RWTH Aachen<br />
Prof. Ir. Wim van den Bergh<br />
Reiffmuseum 2. OG<br />
Schinkelstrasse 1<br />
D - 52062 Aachen<br />
fon: 0241-80-95009<br />
fax: 0241-80-92208<br />
email: mail@wohnbau.rwth-aachen.de<br />
http://arch.rwth-aachen.de/wohnbau<br />
Konzept: Jürgen Gendriesch<br />
Layout: Thomas Nachtsheim<br />
Druck:Ense Consulting<br />
© 2006 <strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />
RWTH Aachen<br />
154
<strong>Goldfinger</strong> - <strong>Vertical</strong> <strong>Housing</strong> <strong>London</strong> -<br />
Diplom + geb<strong>und</strong>ener Entwurf SS 05<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> Wohnbau <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Entwerfens<br />
Professor Wim van den Bergh<br />
RWTH Aachen