ASSISI / vJkxMtA^i JL. Frat)J%co ^ , /) J aS^ «f:^ven, / / / 223 Postkarte, die Yves Klein aus Assisi an Iris Clert schickte, April 1958 224, 225 Einladungskartezur Vernissage und Ausstellungsansicht von Yves Klein etjean Tinguely, Vitesse pure et stabilite monochrome („Yves Klein und Jean Tinguely, Reine Geschwindigkeit und monochrome Stabilitat"), Galerie Iris Clert, November 1958 ALTEROOCA - T! Abb. 220 Abb. 221 Abb. 24 Abb. 23 Abb. 105. 106 Werken ist ein rotes Monochrom von Klein. Zu diesem Aniass erscheint die erste Nummer der deutschen Zeitschrift Zero, mit einem Text von Klein: ..Meine Stellung im Kampf zwischen Linie und Farbe". 26. April Urn 23 Uhr probt die EDF (Electricite de France) in Anwesenheit von Yves Klein und Iris Clert als Vorbereitung auf die Veranstaltung am 28. April die blaue Illumination des Obelisken auf der Place de la Concorde. 28. April bis 12. Mai Einzelausstellung La Specialisation de la sensibilite a I'etat matiere premiere en sensibilite picturale stabilisee (..Spezialisation der Sensibilitat im Urzustand zu stabilisierter malerischer Sensibilitat"), in der Galerie Iris Clert, Paris. Bekannt geworden als Ausstellung „der Leere", gilt sie als Beginn der „pneumatischen Epoche". Es gibt eine Einladungskarte, deren Text von Pierre Restany stammt, sowie einen Eintrittsbon - konnte man ihn nicht vorweisen, war ein Eintrittspreis von 1500 Francs vorgesehen - in einem mit einer blauen Marke frankierten Briefumschlag. Das Schaufenster der Galerie ist auKen blau angemalt, der Hauseingang mit einem blau ausgekleideten Baldachin geschmijckt. Im Inneren der Galerie wird eine „Atmosphare", „ein spurbares malerisches und gerade deshalb unsichtbares Klima" prasentiert. Zu diesem Zweck sind die Wande und die Innenflache des Schaufensters weil? angemalt. Am Tag der Vernissage stehen republikanische Garden am Eingang, ein Ordnungsdienstwird eingerichtet. Den Gasten wird ein blauer Cocktail serviert. Am Tag selbst untersagt die Prafektur von Paris die Illumination des Obelisken auf der Place de la Concorde. Das fur den 5. Mai vorgesehene Ausstellungsende wird um eine Woche verschoben. Ein Film dokumentiert die Ausstellung. Nach der Vernissage halt Yves Klein in der Brasserie La Concorde eine feierliche Rede LJberdas Ereignis und ijber seine neuen Perspektiven. 28. April Yves Klein bekommt von seiner Mutter zu seinem 30. Geburtstag L'Airet les songes von Gaston Bachelard (1943) geschenkt. 29. April Der Radiosender Europe 1 strahit ein Interview aus, das Andre Arnaud mit Yves Klein gefuhrt hat. 20. Mai Yves schreibt an den amerikanischen Prasidenten Eisenhower einen Brief mit dem Titel „The Blue Revolution". Die blaue Revolution wird als Bewegung dargestellt, die ihren Sitz in der Galerie Iris Clert hat und „deren Ziel es ist, die Denkund Handlungsweise des franzosischen Volks zu verandern, und zwar im Sinne einer Verpflichtung des Individuums gegeniJber der gesamten franzosischen Nation und der Staatengemeinschaft". Zur selben Zeit schreibt er auch an den Prasidenten der Internationalen Konferenz fur die Entdeckung von Atomsprengkorpern und schlagt ihm vor, zukijnftige atomare Explosionen blau zu farben, ein weiteres Schreiben geht an den Generalsekretar des Internationalen Geophysischen Jahres (I.G.Y. - International Geophysical Year), in dem er anregt, ein Meer des Planeten Erde mit IKB-Plankton einzufarben. Ein an Fidel Castro gerichteter Brief, in dem es um Losungen fur die Probleme der Zusammenarbeit von Kiinstlern im Kollektiv geht, bleibt im Entwurfsstadium. 5. Juni Bei einer Abendveranstaltung versucht Yves zum ersten Mai, vor kleinem Publikum ein Gemalde mithilfe eines „lebenden Pinsels" zu malen. (Pierre Restany verwendet dafijr ab Februar 1960 den Begriff „Anthropometrie".) Das Ereignis findet in der Rue Le Regrattier Nr. 9, Tie Saint-Louis, Paris, in der Wohnung seines Freundes Robert Godet, Prasident des Internationalen Judoverbandes und Sammlerzeitgenossischer Kunst, statt. Juni Yves begibt sich nach Gelsenkirchen, um dort seine Modelle und Zeichnungen von Schwammreliefs zu prasentieren. Auf dem Ruckweg besucht er die Weltausstellung in BriJssel (17. April bis 19. Oktober1958). Sommer Seine Eltern trennen sich; die Scheidung erfolgt im Jahr 1960. Yves zieht in die Rue Campagne-Premiere Nr. 14, Paris. Als der Salon des Realites Abb. 191 Nouvelles (7. Juli bis 3. August) ein Werk ablehnt, das Yves Klein und Jean Tinguely gemeinsam ausfiihren wollten {l\/letamorphe sur une exasperation monochrome, „Metamorph ijbereine monochrome Ausdehnung"), planen die beiden KiJnstler, den Ausstellungsraum mittels einer unbefugten blauen Beleuchtung derausgestellten Werke in Besitz zu nehmen. Diese „Kolonisierung durch das Blau" genannte Aktion wurde jedoch nicht ausgefiJhrt. Die beiden Freunde beschlief^en auch eine gemeinsame Ausstellung in der Abb. 192, 193 Galerie Iris Clert. Juli bis September Gruppenausstellung Micro-Salon 58 in der Galerie Iris Clert, Paris. Herbst Der amerikanische Architekt Philip Johnson besucht den Kunstler in seinem Atelier und kauft ihm eine Sculpture eponge („Schwammskulptur") ab. September Yves reist mit seiner Tante Rose nach Italien. Er begibt sich nach Cascia (Umbrien), wo er im Kloster der Abb. 34 heiligen Rita als Dank fur den Gelsen- Abb. 89, 90 kirchener Auftrag ein blaues Monochrom hinterlegt. 276
S Vitesse pure I •* iris dert I stabiiitfi 3 me dm beaux-ixns 44,76 ^ ym klein tingusly Abb. 14-18 Abb. 225 Abb. 224 Oktober Yves beginnt auf derGelsenkirchener Baustelle zu arbeiten, wo er seine ersten Reliefs eponges (..Sdiwammreliefs") ausfuhrt. Dabei unterstutzen ilin Jean-Pierre Mirouze und Rotraut Uecl