2004: Barockmusik und Musik der Gegenwart - Amadeus Chor Bern
2004: Barockmusik und Musik der Gegenwart - Amadeus Chor Bern
2004: Barockmusik und Musik der Gegenwart - Amadeus Chor Bern
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Trachsel + Hänni Treuhand, Münchenbuchsee<br />
Gesellschaft zu Ober-Gerwern<br />
Design Daniel Dreier SGD, <strong>Bern</strong><br />
Raiffeisenbank Schwarzwasser<br />
3150 Schwarzenburg<br />
Christian Henking,<br />
geboren 1961 in <strong>Bern</strong>. Nach <strong>der</strong> Matura <strong>Musik</strong>theoriestudium<br />
bei Theo Hirsbrunner, danach<br />
während zwei Jahren Kapellmeisterausbildung<br />
bei Ewald Körner. Ab 1987 Kompositionsstudium<br />
bei Cristobal Halffter <strong>und</strong> Edison Denissov, in<br />
Meisterkursen bei Wolfgang Rihm <strong>und</strong> Heinz<br />
Holliger. Preisträger mehrerer Kompositionswettbewerbe.<br />
Im Jahr 2000 erhält er mit vier weiteren<br />
KomponistInnen den von Heinz Holliger verliehenen<br />
Kulturpreis <strong>der</strong> Bürgi-Willert-Stiftung, 2002<br />
den Anerkennungspreis des Kantons <strong>Bern</strong>. Dozent<br />
an <strong>der</strong> Hochschule <strong>der</strong> Künste <strong>Bern</strong> für theoretische<br />
Fächer, in <strong>der</strong> Abteilung Jazz für Instrumentation<br />
<strong>und</strong> Dirigieren. Leiter des Vokalkollegiums<br />
<strong>Bern</strong>. Seine Werke erscheinen im Verlag<br />
Müller&Schade, <strong>Bern</strong>.<br />
Gerardo Garciacano, Bass,<br />
absolvierte seine Gesangsausbildung an <strong>der</strong> University<br />
of North Texas, <strong>der</strong> Indiana University<br />
in Bloomington, <strong>der</strong> New Opera Academy, The<br />
Hague in den Nie<strong>der</strong>landen <strong>und</strong> war Mitglied des<br />
Opernstudios <strong>der</strong> Opera National du Rhin. Er<br />
wirkte in Aufführungen von «Carmen» (Theater<br />
Freiburg i.Br.), «Das Traumfresserchen» (W. Hiller,<br />
Theater Basel), «La Cecchina» (Piccini, Théâtre<br />
Municipal, Colmar), das «Wachsfigurenkabinett»<br />
(Karl <strong>Amadeus</strong> Hartmann, Opera National du<br />
Rhin) mit <strong>und</strong> war ausserdem als «Sid» (Albert<br />
Herring, Theater Biel-Solothurn) zu hören.<br />
Gerardo Garciacano ist Preisträger des Gesangswettbewerbs<br />
Debut 2002 <strong>und</strong> hat momentan ein<br />
festes Engagement am Theater Biel Solothurn,<br />
wo er zuletzt die Rolle des «Yarbas» in «Didon»<br />
von Nicola Piccini sang.<br />
Das nächste Projekt des <strong>Amadeus</strong> <strong>Chor</strong>s:<br />
«Joshua» von Georg Friedrich Händel im<br />
März 2005.<br />
Möchten Sie noch mehr Informationen?<br />
Kontakt:<br />
Lis Winiger, Brückfeldstrasse 10, 3012 <strong>Bern</strong><br />
Telefon 031 301 60 44<br />
<strong>Amadeus</strong> <strong>Chor</strong> <strong>Bern</strong><br />
Bariton: Gerardo Garciacano<br />
Orgel: Emmanuel Le Divellec<br />
Violoncello: <strong>Bern</strong>hard Maurer<br />
Kontrabass: András Tauber<br />
Posaunenquartett: Il desi<strong>der</strong>io<br />
Leitung: Franco Trinca
Programm<br />
Zum Projekt<br />
Fragment<br />
Franco Trinca, Dirigent<br />
Franco Trinca / Alessandro Scarlatti<br />
Percorso Uraufführung<br />
Alessandro Scarlatti<br />
Aus <strong>der</strong> Passio D. N. Jesu Christi<br />
sec<strong>und</strong>um Joannem<br />
Christian Henking<br />
Fragment Uraufführung<br />
Claudio Monteverdi<br />
Messa a quattro voci da cappella<br />
23. April <strong>2004</strong><br />
Französische Kirche <strong>Bern</strong><br />
20.00 Uhr<br />
<strong>Amadeus</strong> <strong>Chor</strong> <strong>Bern</strong><br />
Bariton: Gerardo Garciacano<br />
Orgel: Emmanuel Le Divellec<br />
Violoncello: <strong>Bern</strong>hard Maurer<br />
Kontrabass: András Tauber<br />
Posaunenquartett: Il desi<strong>der</strong>io<br />
Leitung: Franco Trinca<br />
Der <strong>Amadeus</strong> <strong>Chor</strong> <strong>Bern</strong> präsentiert auch in diesem<br />
Jahr ein Programm mit musikalischen Raritäten<br />
– ein Programm, das <strong>Barockmusik</strong> <strong>und</strong> <strong>Musik</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Gegenwart</strong> einan<strong>der</strong> gegenüberstellt.<br />
Am Anfang stand <strong>der</strong> Wunsch, denselben Text in<br />
<strong>der</strong> Sakralmusik des Barock <strong>und</strong> in einer mo<strong>der</strong>nen,<br />
zeitgenössischen Komposition zueinan<strong>der</strong> in<br />
Beziehung zu setzen. Christian Henking hat den<br />
anregenden Vorschlag rasch aufgegriffen, den traditionellen<br />
Text <strong>der</strong> Messliturgie einer Neukomposition<br />
zugr<strong>und</strong>e zu legen. «Fragment» (2003) von<br />
Christian Henking benutzt nur wenige Wörter des<br />
liturgischen Textes <strong>und</strong> baut diese zu einem interessanten<br />
Klangspiel aus. «Fragment» wird dadurch<br />
auf ideale Weise mit <strong>der</strong> Messa a quattro voci von<br />
Claudio Monteverdi verknüpft, die das Programm<br />
beschliesst. Für den ersten Teil des Abends habe<br />
ich selber ein Stück komponiert, das zwei Motetten<br />
von Alessandro Scarlatti gleichsam einrahmt:<br />
«Percorso» (2003). Der Text <strong>der</strong> beiden Motetten<br />
dient als Anknüpfungspunkt für meine Komposition,<br />
die unmittelbar auf das Original von Scarlatti<br />
folgt. Aus dieser Verwendung des ursprünglichen<br />
gregorianischen Gesangs <strong>und</strong> <strong>der</strong> beiden Motetten<br />
resultieren dramatische Spannungsmomente zwischen<br />
drei sehr verschiedenartigen Epochen.<br />
Franco Trinca<br />
«Fragment» greift kurze Ausschnitte aus dem<br />
lateinischen Messetext wie Gedankenfetzen, Erinnerungen<br />
– Fragmente eben – auf <strong>und</strong> verarbeitet<br />
diese in einer Art, die nicht konkret, bestimmend,<br />
bedeutungsvoll sein will, son<strong>der</strong>n Raum lässt für<br />
Interpretationen, welche die Zuhörer selbst finden<br />
mögen.<br />
Konkret sind nur <strong>der</strong> verzweifelte Schrei des <strong>Chor</strong>es<br />
zu Beginn <strong>und</strong> am Schluss des Werkes «eleison»,<br />
«miserere nobis», <strong>und</strong> eine Art Friedensmarsch «et<br />
in terra pax», bei dem <strong>der</strong> <strong>Chor</strong> in einen fast starren,<br />
sich repetierenden <strong>und</strong> gleichzeitig sich auffächernden<br />
Sprechgesang fällt. Ansonsten entstehen<br />
die Klänge oft wie aus dem nichts, scheinbar<br />
gr<strong>und</strong>los, um sich dann wie<strong>der</strong> zu verlieren, häufig<br />
über einem stehenden Orgelakkord, <strong>der</strong> sich kontinuierlich<br />
verän<strong>der</strong>t, Töne dazugewinnt <strong>und</strong> wie<strong>der</strong><br />
abgibt. Eine fassbare Botschaft soll vermieden werden.<br />
Beispielsweise folgt nach dem «Credo» des<br />
Baritons nicht die Fortsetzung «in unum Deum»,<br />
son<strong>der</strong>n lediglich eine geflüsterte Erinnerung an<br />
ein einst gesungenes «Osanna». «Credo» lässt die<br />
Frage offen, woran <strong>der</strong> Sänger nun eigentlich<br />
glaubt.<br />
Das Werk «Fragment» will aber nicht provokativ<br />
o<strong>der</strong> ketzerisch sein – denn auch das wäre eine<br />
Botschaft – son<strong>der</strong>n lediglich alle Türen offen lassen.<br />
Die Freiheit <strong>der</strong> Kunst ist es, über Grenzen<br />
<strong>und</strong> Dogmen hinaus wirken zu können.<br />
Römer von Geburt, hat seine Studien in Dirigieren,<br />
Komposition, Klavier, <strong>Chor</strong>almusik <strong>und</strong> <strong>Chor</strong>leitung<br />
am Konservatorium «S. Cecilia» in Rom<br />
abgeschlossen. Zu seiner weiteren Ausbildung gehörten<br />
Dirigiermeisterklassen bei Guennadi Rozhdestvensky<br />
sowie bei Donato Renzetti. Während<br />
seiner Ausbildung war er bei RAI als <strong>Chor</strong>leiter<br />
<strong>und</strong> Korrepetitor verpflichtet. 1989 war er Preisträger<br />
des Dirigentenwettbewerbs «Carlo Zecchi».<br />
Er dirigierte unter an<strong>der</strong>em folgende Orchester:<br />
Orchestra Sinfonica di Bari, Orchestra Filarmonica<br />
di Genova, Orchestra Sinfonica di Sanremo,<br />
Symphonieorchester Budapest, Symphonieorchester<br />
Luzern, Orchestre de Chambre de Genève,<br />
Orquestra Nacional do Porto. Seit <strong>der</strong> Saison<br />
1991/92 ist er Dirigent am Stadttheater Biel. Seit<br />
Juni 1996 ist Franco Trinca musikalischer Leiter<br />
<strong>der</strong> Genfer Kammeroper <strong>und</strong> seit August 1997 des<br />
Schweizer Opernstudios an <strong>der</strong> Hochschule für<br />
<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> Theater <strong>Bern</strong>/Biel. Den <strong>Amadeus</strong> <strong>Chor</strong><br />
<strong>Bern</strong> leitet er seit Mitte 2000. Zusätzlich betätigt<br />
er sich auch als Komponist.<br />
Christian Henking