Fit älter werden - Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und ...

❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit
Wenn der Unternehmer ausfällt
Notfallordner hilft
„Die Kuh muss gemolken
werden!“ Anschaulicher und
einfacher kann man den dringenden
Handlungsbedarf beim
Ausfall des Betriebsleiters wohl
nicht auf den Punkt bringen.
Der vom Landwirtschaftlichen
Buchführungsverband (LBV)
und der Landwirtschaftlichen
Sozialversicherung (LSV) entwickelte
Notfallordner ist dabei
eine wichtige Hilfe.
Denn das Bewusstsein allein,
dass Unfall, Krankheit oder
Tod jeden treffen können, ersetzt nicht
das Wissen, was im konkreten Notfall
sofort zu erledigen und im täglichen
Aus dem aktuellen Unfallgeschehen
n Der Angestellte in einem landwirtschaftlichen
Unternehmen geriet bei der
Feldarbeit in eine Häckselmaschine.
Unfallfolgen: Teilamputation zweier
Finger und Fraktur des Mittelhandknochens.
n Ein Landwirt ist vermutlich beim
Häckseln der Silage ausgerutscht und
mit dem rechten Bein in das Häckselmesser
geraten.
Unfallfolgen: Tiefe Schnittwunde im
rechten Bein.
n Ein Unternehmer ist beim Kohl laden
unter einen rückwärts fahrenden
Gabelstapler geraten.
Unfallfolgen: Offene Quetschverletzung
am rechten Fuß.
n Ein Altenteiler arbeitete an der neuen
Seitenwand eines alten Firstes der
Maschinenhalle. Um nach oben zu
gelangen, bestieg er den Lastenkorb
des Anstellaufzuges und löste über das
Bedienteil den Hebevorgang aus. Weil
sich der Altenteiler am Rahmen des
Lastenkorbes festhielt, wurde seine
rechte Hand an den Verstrebungen des
Gitterturmes abgequetscht.
Unfallfolgen: Amputation der rechten
Hand.
n Ein Futterlieferant fuhr mit seinem LKW
gegen die stählerne Pfahlkonstruktion
einer Scheune. Dem Landwirt stürzte
ein Pfahl auf den Kopf.
Unfallfolgen: Bruch eines Halswirbels,
Kopfplatzwunde.
n Beim Steine Sammeln rutschte der
Unternehmer vermutlich vom Aufstieg
und fiel mit dem Kopf vor das Hinterrad
des Schleppers, das ihn tödlich erfasste.
n Ein Landwirt wurde beim Reinigen im
Anmischbehälter der Flüssigfütterungsanlage
vom laufenden Rührwerk
erfasst und tödlich verletzt.
n Während der Apfelernte wurde eine
Frau bei ihrer Nachbarschaftshilfe von
einem Schlepper überrollt und verstarb.
Betriebsablauf zu beachten ist. Fällt der
Unternehmer als Schlüsselperson für
den laufenden Betrieb plötzlich aus,
muss schnell und richtig gehandelt
werden. Ersatzpersonen, wie Angehörige,
Freunde oder Betriebshelfer müssen
zügig in die Unternehmensabläufe
eingewiesen werden. Wenn es ganz
schlimm kommt, auch in die persönlichen
Angelegenheiten.
Der Notfallordner hilft mit übersichtlichem
und praxisgerecht zusammengefasstem
Wissen, Daten und Dokumenten,
einer möglichen Notsituation
Herr zu werden. Er ist einleuchtend gegliedert,
übersichtlich, leicht zu handhaben
und beschränkt sich auf die
wichtigsten persönlichen und betrieblichen
Fakten.
Welche Personen im Notfall zu benachrichtigen
sind, persönliche Daten
der Unternehmerfamilie, Vollmachten
und Verfügungen für den Ernstfall, Testament
und Erbvertrag, Fristen, Termine
und Meldepflichten des laufenden
Betriebes, Geschäftsbeziehungen
mit ihren Inhalten und Ansprechpartnern
sowie Dokumente
beziehungsweise Verwahrungshinweise
bilden die inhaltlichen Schwerpunkte
des Notfallordners.
Allein die Auseinandersetzung mit
einem eventuellen Notfall ist schon der
erste Schritt in Richtung Vorsorge. Das
Thema darf nicht achtlos beiseite geschoben
werden, denn es kann jeden
treffen – jederzeit. Ein Notfallordner
für Familie und Unternehmen ist deshalb
unerlässlich.
Bestellungen für den Notfallordner
nimmt die LSV unter
( 0431 7024-1380
oder per E-Mail an
brigitte.bornhoeft@kiel.lsv.de
unter Angabe der Postanschrift entgegen.
Daraufhin erhält der Besteller
eine Rechnung über die Schutzgebühr
von 16,50 Euro inklusive Verpackung
und Versand. Wenn die Zahlung
eingegangen ist, erfolgt der Versand
ab Mitte Januar.
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Marc Wiens
12 LSV kompakt Dezember I 11