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Sonden-Entfernung in der Device-Therapie - Herzzentrum Saar

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Transvenöse Extraktion:<br />

Indikationen und Methoden<br />

Klaus-D. Heib<br />

Herz im Focus<br />

<strong>Saar</strong>brücken, 01.12.2012


NIS Data 1993-2008<br />

US Nationwide Inpatient Service<br />

Kurtz SM, PACE 2010;33:705-11


Entwicklung <strong>der</strong> jährlichen Infektionsraten CIED<br />

Greenspon AJ, NIS Data 1993 – 2008, JACC 2011


Entwicklungen: Ko-Morbiditäten<br />

Systemkomplexität<br />

20%<br />

24%<br />

56%<br />

PM ICD CRT<br />

Greenspon AJ, NIS Data 1993 – 2008, JACC 2011<br />

HZVK 2010, N=356


Trotz Verbesserungen <strong>der</strong> Geräte- und Elektroden-Technologie<br />

steigt die Anzahl <strong>der</strong> Patienten, die von Geräte-Infektionen,<br />

Elektrodenfehlfunktionen und an<strong>der</strong>en Folgen <strong>der</strong><br />

<strong>Device</strong>therapie betroffen s<strong>in</strong>d, da:<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Implantationen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von ICD`s weiter<br />

zunimmt<br />

die Anzahl/Komplexität <strong>der</strong> Elektroden/Patient im Vergleich zu<br />

früheren Systemen zunimmt<br />

durch Verlängerung <strong>der</strong> Lebenserwartung auch aufgrund <strong>der</strong><br />

<strong>Device</strong>therapie, häufiger Folgeoperationen (Aggregatwechsel,<br />

Revisionen) erfor<strong>der</strong>lich werden<br />

Implantationen bei zunehmen<strong>der</strong> Komorbidität stattf<strong>in</strong>den<br />

…..


Sie empfehlen folgendes Vorgehen:<br />

(1) Re-Sterilisation des Schrittmachers und Des<strong>in</strong>fektion <strong>der</strong> Wunde,<br />

Reposition des PM, Verband und antibiotische <strong>Therapie</strong><br />

(2) Chirurgische Wundbehandlung und Taschen-Verlagerung mit neuem<br />

Aggregat<br />

(3) Komplette Extraktion von Schrittmacher und Elektroden, Neuimplantation<br />

im Intervall auf <strong>der</strong> Gegenseite<br />

(4) Ke<strong>in</strong>es <strong>der</strong> genannten


• <strong>Sonden</strong>-<strong>Entfernung</strong><br />

• „Herausziehen“ <strong>der</strong> Elektrode<br />

• <strong>Sonden</strong>-Extraktion<br />

• SM-Elektroden ≥ 1 Jahr<br />

• ICD-Elektroden ≥ (6-)12 Monate<br />

• Immer wenn zur <strong>Entfernung</strong><br />

spezielle Hilfsmittel zur<br />

Anwendung erfor<strong>der</strong>lich werden<br />

„Simples Herausziehen“ <strong>der</strong><br />

4 Tage implantierten RV<br />

Elektrode aus Mediast<strong>in</strong>um<br />

<strong>in</strong> Pericardiozentese und<br />

Op-Bereitschaft<br />

HRS 2009: Transvenous Lead Extraction Consensus Document<br />

Heart Rhyhtm, 2009


<strong>Device</strong>-Infektionen mit alle<strong>in</strong>iger antibiotischer <strong>Therapie</strong> zeigten e<strong>in</strong>e hohe<br />

Letalität sowie e<strong>in</strong>e hohe Rate an Rezidiven: bei <strong>Sonden</strong>-Endokarditis<br />

fanden sich Letalitätsraten zwischen 31 und 66% und Rezidivraten von 50%<br />

(Baddour LM: AHA Scientif statement 2003)<br />

Mikrobiologische Ergebnisse von 1.204 Elektroden<br />

Fungi; 1%<br />

Bakt.gram neg.; 5%<br />

Bakt.gram pos.;<br />

7%<br />

Kultur neg.;<br />

11%<br />

Gram positiv: 82 %<br />

Gram negativ: 5 %<br />

Staphylokokken: 73 %<br />

Staph.aureus; 12%<br />

CoNS; 61%<br />

Bongiorni MG, Europace 2012<br />

1.204 Patienten mit CIED Infektionen: 65% <strong>der</strong> Pt.: lokale Infektionen, 35% systemische<br />

Infektionen, Pisa 2000-2011


77jähriger, rüstiger Patient wird von externem Krankenhaus zur<br />

Elektroden-<strong>Entfernung</strong> vorgestellt.<br />

04/2007 Implantation CRT-D (NIDCM, LVEF < 35%, LSB)<br />

06/2007 Re-Operation wegen atrialer Elektroden-Dislokation<br />

01/2010 Re-Operation <strong>der</strong> Tasche wegen Infektion, Aggregat ipsilateral<br />

belassen<br />

05/2011 Re-Operation wegen Taschen<strong>in</strong>fektion mit Aggregatexplantation<br />

und Vakuum-Verband<br />

07/2011 Re-Op mit erneuter Implantation des CRT-D Aggregates ipsilateral<br />

09/2011 Re-Operation mit Aggregatexplantation und lokaler Wundbehandlung<br />

12/2011 Vorstellung im HerzZentrum


Perforierte Elektroden im Bereich <strong>der</strong><br />

ehemaligen Defibrillatortasche,<br />

entzündliches Granulationsgewebe<br />

<strong>Sonden</strong> im rechtem Vorhof, rechtem<br />

Ventrikel sowie <strong>in</strong> basaler lateraler Vene<br />

l<strong>in</strong>ksventrikulär epikardial


Abstrich Tasche und <strong>Sonden</strong>spitze und gezielte<br />

Antibiose (Serratia marcescens)<br />

In ITN und mit HT-Chirurgen <strong>Entfernung</strong> <strong>der</strong><br />

Elektroden <strong>in</strong> Countertraction-Counterpressure<br />

Technik mittels Metall-und Kunststoffsheats<br />

sowie Evolution Sheat (ICD Elektrode)<br />

Gutes Ergebnis ohne erneute Infektion bei<br />

Kontrolle 4 Monate später<br />

Komplett extrahierte Elektroden,<br />

Rö Thorax post Op<br />

Nach 4 Monaten: LVEF 40%,<br />

LSB, 6MGT 400m, NYHA II


Komplette PM/ICD <strong>Entfernung</strong> e<strong>in</strong>schl. aller <strong>Sonden</strong>: AHA ESC<br />

Pt. mit def<strong>in</strong>itiver Infektion, nachgewiesen durch Klappen– o<strong>der</strong><br />

<strong>Sonden</strong>-endokarditis o<strong>der</strong> Sepsis<br />

Pt. mit Taschen<strong>in</strong>fektionen, nachgewiesen durch Abszeßbildung,<br />

Erosion, entzündliche Haute<strong>in</strong>ziehungen, Fisteln ohne H<strong>in</strong>weis für<br />

<strong>Sonden</strong><strong>in</strong>fektion<br />

Pt. mit bakterieller Klappenendokarditis ohne H<strong>in</strong>weis für Beteiligung<br />

des <strong>Device</strong>-Elektroden-Systems<br />

Pt. mit okkulter Staphylokokken Bakterieämie IB IIaC<br />

Pt. mit persistieren<strong>der</strong> okkulter gram-negativer Bakterieämie trotz<br />

adäquater antibiotischer <strong>Therapie</strong><br />

Nicht bei Pt. mit oberflächlicher Infektion ohne H<strong>in</strong>weis für Beteiligung<br />

<strong>der</strong> <strong>Device</strong>-Tasche o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Elektroden<br />

Nicht bei Pt. mit Bakterieämien durch an<strong>der</strong>e Foci<br />

CIED <strong>in</strong>fection and management, AHA scientific statement, Circulation 2010, ESC Guidel<strong>in</strong>es of <strong>in</strong>fective<br />

endocarditis 2009, kommentierte Zusammenfassung <strong>der</strong> ESC Guidel<strong>in</strong>es DGK 2010<br />

IA<br />

IB<br />

IB<br />

IIaB<br />

IIIC<br />

IIIC<br />

IB<br />

IIaC<br />

IIbC<br />

IIaC


Infektionen von Schrittmacher- und ICD-<strong>Sonden</strong>, aber<br />

auch <strong>der</strong>en Aggregattaschen-<strong>in</strong>fektionen werden i.d.R.<br />

durch komplette Extraktion sowohl <strong>der</strong> Aggregate, als<br />

auch <strong>der</strong> <strong>Sonden</strong>, behandelt<br />

Dies erfor<strong>der</strong>t die Vorstellung des Patienten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

spezialisierten Zentrum, an dem neben <strong>der</strong> notwendigen<br />

Extraktionserfahrung und den hierzu notwendigen<br />

Instrumenten, herz-thorax-chirurgisches Standby,<br />

hochauflösende Angiographie-e<strong>in</strong>heiten im OP o<strong>der</strong> HKL<br />

sowie echokardiographisches Monitor<strong>in</strong>g gefor<strong>der</strong>t<br />

werden (EHRA Position Paper 2012)


57jährige Patient<strong>in</strong>, LVEF 32%, NIDCM, BMI 32<br />

Im September 2011 plötzlicher Kollaps mit Nachweis von<br />

Kammerflimmern durch NA, erfolgreiche Defibrillation und CPR<br />

Daraufh<strong>in</strong> Implantation e<strong>in</strong>es 1-Kammer-ICD extern<br />

8 Monate später deutlicher Reizschwellenanstieg ebenfalls extern<br />

festgestellt, Röntgen Thorax Untersuchung und Überweisung <strong>in</strong>s<br />

HerzZentrum


Twiddler Syndrom <strong>der</strong> ICD-Elektrode mit Verkürzung, Schleifenbildung<br />

<strong>in</strong> SVC und ICD-Tasche mit Reizschwellenanstieg, drohen<strong>der</strong><br />

Kabelbruch mit Gefährdung durch <strong>in</strong>adäquate Schocks


Extraktion <strong>der</strong> prox. ICD Sonde nach Auslösen<br />

mittels Sheats und rotierendem Spezialsheat<br />

bis Knäulbildung, anschließend Retraktion<br />

und Auflösung des Knäuls durch femoralen<br />

Schl<strong>in</strong>genkatheter, anschließend<br />

Komplettextraktion von superior und<br />

Reimplantation e<strong>in</strong>er Neuen Elektrode


<strong>Sonden</strong>bed<strong>in</strong>gt: HRS DGK 02<br />

Thrombosen und venöse Stenosen bei Thrombembolien durch<br />

Elektroden; bei bilateralem Verschluß <strong>der</strong> V.subclaviae o<strong>der</strong> SVC und<br />

notwendiger Neuimplantation; bei venöser Stentimplantation <strong>in</strong> Venen mit<br />

Elektroden; VCS-Syndrom; bei geplanter Elektrodenimplantation und<br />

ipsilateraler Okklusion und Kontra<strong>in</strong>dikationen zur Nutzung <strong>der</strong> kontralateralen<br />

Seite (AV-Fistel, Shunt, Port-System,Mastekomie)<br />

Ipsilaterale venöse Okklusion ohne KI <strong>der</strong> kontralateralen Seite IIaC IIC<br />

IC<br />

IC<br />

Funktionierende und funktionslose <strong>Sonden</strong> im Falle<br />

lebensbedrohlicher Arrythmien bed<strong>in</strong>gt durch Elektroden; bei bauartbed<strong>in</strong>gter<br />

Gefährdung des Pt.; bei Interferenz mit implantierten <strong>Device</strong>s o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Malignomtherapie<br />

Funktionslose <strong>Sonden</strong> die e<strong>in</strong>e potentielle Gefahr für Pt. darstellen; falls<br />

mehr als 4 ipsilaterale o<strong>der</strong> 5 SVC Elektroden implantiert s<strong>in</strong>d; für Pt. die e<strong>in</strong>er<br />

MRI Untersuchung bedürfen zu <strong>der</strong> es ke<strong>in</strong>e Alternative gibt<br />

Chronisch heftige Schmerzen im Bereich des Aggregates o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Elektrodene<strong>in</strong>trittstelle, die durch medikamentöse o<strong>der</strong> chirurgische Verfahren<br />

nicht zu beheben ist<br />

HRS Consensus document: transvenous lead extraction, 2009; Kommentar zu den NASPE<br />

Empfehlungen zur <strong>Entfernung</strong> von Herzschrittmacher und Defibrillatorsonden, DGK 2002<br />

IC<br />

IIaC<br />

IIaC<br />

IC<br />

IIC<br />

IIC


Elektrodenbed<strong>in</strong>gt: HRS DGK 02<br />

Funktionierende <strong>Sonden</strong> mit bauartbed<strong>in</strong>gter o<strong>der</strong> Interferenz<br />

bed<strong>in</strong>gter möglicher Gefährdung von Pt.; für Pt. die e<strong>in</strong>er MRI<br />

Untersuchung bedürfen zu <strong>der</strong> es ke<strong>in</strong>e Alternative gibt<br />

Funktionslose <strong>Sonden</strong> zum Zeitpunkt e<strong>in</strong>er geplanten <strong>Device</strong>-<br />

Operation, zur Ermöglichung <strong>der</strong> Implantation e<strong>in</strong>es MRI conditionalen<br />

Systems<br />

Transvenöse Elektrodenextraktionen s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong>diziert,<br />

wenn <strong>der</strong> Elektroden Verlauf nicht durch „normale“ venöse und kardiale<br />

Strukturen verläuft (A.subclavia, Aorta, Pleura, ASD,VSD etc.)<br />

Transvenöse Elektrodenextraktionen s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong>diziert bei<br />

funktionslosen Elektroden und Lebenserwartung < 1 Jahr<br />

IIbC<br />

IIC<br />

IIbC -<br />

IIIC<br />

IIIC<br />

Situationen, <strong>in</strong> denen das Risiko den Nutzen <strong>der</strong> <strong>Sonden</strong>-<br />

<strong>Entfernung</strong> übersteigt<br />

E<strong>in</strong>zelne funktionslose <strong>Sonden</strong> bei älteren Patienten,<br />

funktionierende <strong>Sonden</strong> ohne bauartbed<strong>in</strong>gte Dysfunktion<br />

- IIIC<br />

IIIC<br />

HRS Consensus document: transvenous lead extraction, 2009; Kommentar zu den NASPE<br />

Empfehlungen zur <strong>Entfernung</strong> von Herzschrittmacher und Defibrillatorsonden, DGK 2002


Thrombus –<br />

Endothelialisierung<br />

Fibrose<br />

Kalzifikation<br />

Zugfestigkeit<br />

Fischer, A. HRS 2012


Byrd, C. HRS 2012


Direkte Traktion an <strong>der</strong><br />

Sonde:<br />

• Dauerzug als historisches<br />

Verfahren: obsolet<br />

• „Sanfter“ Zug an Elektrode nach<br />

Präparation bis Venene<strong>in</strong>tritt nur<br />

mit Stylet im Lumen! Cave:<br />

Beschädigung <strong>der</strong> Elektrode<br />

mod. aus Wright, J. HRS 2012


Indirekte Traktion an<br />

Elektrode:<br />

Alternatives Traktionsverfahren:<br />

Über transfemorale Workstation<br />

e<strong>in</strong>gebrachtes Werkzeug, mit dem die<br />

Elektrode direkt im rechten Vorhof<br />

gefasst und extrahiert werden kann


• Lock<strong>in</strong>g stylets: Erlauben<br />

Verankerung e<strong>in</strong>es hochfesten<br />

„Drahtes“ an <strong>der</strong> Elektrodenspitze<br />

o<strong>der</strong> über den gesamten<br />

Elektrodenverlauf<br />

• Sheats:<br />

• E<strong>in</strong>fache mechan. Sheats<br />

• E<strong>in</strong>zeln – Doppeltteleskopisch<br />

• Edelstahl<br />

• Teflon<br />

• Polypropylene<br />

• „Powered“ Sheats<br />

• Laser<br />

• Sheats mit rotieren<strong>der</strong><br />

Gew<strong>in</strong>despitze<br />

• RF


A: E<strong>in</strong>facher Zug an <strong>der</strong> Sonde mit fibrotisch fixierter Spitze führt zur<br />

Inversion des Ventrikels und <strong>der</strong> Gefahr des „E<strong>in</strong>reißens“ des Gewebes<br />

B: Countertraction: Durch e<strong>in</strong> Sheat über <strong>der</strong> Elektrode, das bis zur<br />

Elektrodenspitze vorgeführt wird, läßt sich die Extraktion besser kontrollieren<br />

und <strong>der</strong> Gewebeschaden m<strong>in</strong>imieren


Lasersheats transportieren durch r<strong>in</strong>gförmig<br />

angeordnete fiberoptische Fasern am abgew<strong>in</strong>kelten<br />

Sheat-Ende e<strong>in</strong>en gepulsten (25-80Hz) hochenergetischen<br />

Laserstrahl<br />

Excimer-XeCl-Laser: Wellenlänge von 308nm und ca.<br />

50µm E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe, führt über unterschiedliche<br />

Mechanismen, vorwiegend jedoch Vaporisation von<br />

<strong>in</strong>trazellulärem Wasser, zur Destruktion fibrotischen<br />

Gewebes bis zu 1mm vor <strong>der</strong> distalen Spitze<br />

Druck-Reduktion (Counterpressure) entlang fibrösen<br />

Gewebe-Adhäsionen im Vergleich zu mechanischen<br />

Systemen<br />

Photoablation kalzifizierter Fibrosen mit unzureichen<strong>der</strong><br />

Wirkung


Gew<strong>in</strong>deartige schneidende Metallspitze<br />

am distalen Sheat Ende, die durch<br />

pistolen-artigen Handgriff manuell rotiert<br />

wird<br />

Lange Version: abgeschrägter „Bohrkopf“<br />

löst Elektrode von umgebenden Gewebe<br />

bis zur Elektrodenspitze <strong>in</strong>trakardial<br />

Kurzversion: differenter „Bohrkopf“<br />

schneidet nach vorne , um Elektrode vom<br />

Elektrodenaustrittspunkt bis zum <strong>in</strong>travaskulären<br />

Verlauf zu lösen<br />

Disseziiert auch kalzifiziertes fibrotisches<br />

Kapselgewebe


Beobachtungsstudien mechanische Sheats<br />

Quelle Jahr Art N El. N Pt. % Infekt.<br />

US Extraction Database 1994 Multizentr. 2195 1299 54% Pt.<br />

US Extraction Database 1999 Multizentr. 3540 2338 27% Pt.<br />

Bongiorni, Pisa 2008 Monozentr. 2065 1193 84% El.<br />

Komplett (%)<br />

Partiell(%)<br />

Misserfolg (%) MC (%) Tod (%)<br />

87 93 98<br />

5<br />

8 5 1<br />

2,5<br />

0,6<br />

2<br />

1,4 1 0,7<br />

0,14 0,3<br />

US DB 94 US DB 99 Bongiorni<br />

US DB 94 US DB 99 Bongiorni<br />

Smith HJ, PACE 1994; Byrd CL, PACE 1999; Bongiorni MG Eur H eart J 2008


Beobachtungsstudien Laser Extraktion<br />

Quelle Jahr Art N El. N Pt. % Infekt.<br />

PLEXES (Pacemaker Lead Extraction<br />

with Laser Sheat)<br />

PLESSE (Pac<strong>in</strong>g Lead Extraction<br />

Surveillance Study <strong>in</strong> Europe)<br />

Lexicon (Lead extraction <strong>in</strong> the<br />

contemporary sett<strong>in</strong>g)<br />

2002 Multizentr. 2561 1684 na<br />

2007 Multizentr. 383 292 50%Pt.<br />

2010 Multizentr. 2405 1449 57%Pt.<br />

Komplett (%) Partiell (%)<br />

Misserfolg (%) MC (%) Tod (%)<br />

90 91 96,5<br />

3 3 2,3<br />

3 3<br />

1,9<br />

0,8<br />

3,4<br />

0<br />

2,3<br />

1,4<br />

0,3<br />

PLEXES PLESSE LexiCon<br />

PLEXES PLESSE Lexicon<br />

Byrd CL, PACE 2002; Kennergren C, Europace 2007; Wazni O, JACC 2010


Patientencharakteristika<br />

Patienten gesamt 79<br />

Extrahierte <strong>Sonden</strong> 117<br />

<strong>Sonden</strong>/Patient 1,5<br />

Frauen/Männer (%) 26/74<br />

Mittleres Alter (Jahre) 69,7 (39-91)<br />

Mittleres <strong>Sonden</strong>alter (Jahre) 4,1 (0,7-31)<br />

Indikation Infektion (%)<br />

(Tasche u/o Sonde)<br />

65,4<br />

DC<br />

22%<br />

24%<br />

<strong>Sonden</strong>arten (N=117)<br />

SC<br />

6%<br />

CS<br />

4%<br />

PM<br />

68%<br />

Extraktionsmethoden<br />

3%<br />

Mechanische Sheats<br />

Laser 40/80Hz<br />

62%<br />

Mechan.Rotat.Verfahren


Komplett<br />

Partiell<br />

Misserfolg Major Tod<br />

96%<br />

2,0%<br />

1,7%<br />

2%<br />

Ergebnisse (N=117)<br />

0%<br />

Komplikationen (N=117)<br />

Major:<br />

Chirurgische Hämatomentfernung (1)<br />

Perikardiozentese (1)<br />

M<strong>in</strong>or (13,5%):<br />

Kurzzeitige Asystolie (1, Starfix),<br />

Perikar<strong>der</strong>guß (3), Hämatome kons.


<strong>Sonden</strong>-Extraktionen stellen hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Kooperation: Kardiologie, Herz-Thorax-Chirurgie<br />

und Anästhesie<br />

Extraktionen s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> Notwendigkeit von (Hybrid-)Op, HLM,<br />

Thorakotomie-Bereitschaft, <strong>in</strong>vasivem- und TEE-Monitor<strong>in</strong>g,<br />

umfangreichen Extraktionsmaterialien und dem Vorhandense<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>es erfahrenen Teams hochaufwendig<br />

Die unterschiedlichen Verfahren unterscheiden sich weniger <strong>in</strong><br />

Erfolgs- bzw. Komplikationsraten, son<strong>der</strong>n eher <strong>in</strong> spezifischen<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> Anwendung<br />

Unter den genannten Bed<strong>in</strong>gungen zeigt die transvenöse<br />

Extraktion von Elektroden heute bei hoher Erfolgsrate e<strong>in</strong><br />

Sicherheitsniveau wie an<strong>der</strong>e <strong>in</strong>terventionnelle E<strong>in</strong>griffe

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