REUNION NATIONALE 2005 - Ville de Genève
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SCHWEIZERISCHE KOORDINATIONSSTELLE FÜR FLEDERMAUSSCHUTZ<br />
CENTRE DE COORDINATION SUISSE POUR L’ETUDE ET LA PROTECTION DES CHAUVES-SOURIS<br />
CENTRO SVIZZERO DI COORDINAMENTO PER LO STUDIO E LA PROTEZIONE DEI PIPISTRELLI<br />
FLEDERMAUSAKTIVITÄT IN STÄDTEN - VON HABITAT UND RAUM<br />
BESTIMMT<br />
THOMAS SATTLER 1 , MARTIN K. OBRIST 1 , RAPHAËL ARLETTAZ 2 , MARCO MORETTI 3 & FABIO BONTADINA 2,4<br />
1 Swiss Fe<strong>de</strong>ral Institute for Forest Snow and Landscape Research WSL,, Zürcherstrasse 111, 8903 Birmensdorf,<br />
thomas.sattler@wsl.ch, martin.obrist@wsl.ch<br />
2 Institut für Ökologie und Evolution, Conservation Biology, Universität Bern, Baltzerstrasse 6, 3012 Bern<br />
3 Swiss Fe<strong>de</strong>ral Research Institute WSL, Research Unit Ecosystem Boundaries, Group Insubric Ecosystems, Via Belsoggiorno<br />
22, 6500 Bellinzona, marco.moretti@wsl.ch<br />
4 SWILD, Urban Ecology & Wildlife Research, Wuhrstrasse 12, 8003 Zürich, fabio.bontadina@swild.ch<br />
Das Projekt ‚BiodiverCity’ erfasste im Rahmen <strong>de</strong>s Nationalen Forschungsprogramms 54 ‚Nachhaltige Siedlungs- und<br />
Infrastrukturentwicklung’ unter an<strong>de</strong>rem das Vorkommen und die Verteilung von Fle<strong>de</strong>rmäusen in <strong>de</strong>n drei Städten Lugano,<br />
Luzern und Zürich. In je<strong>de</strong>r Stadt wur<strong>de</strong>n an 32 Standorten (total 96) während 4 x 45 Minuten Fle<strong>de</strong>rmausrufe mittels<br />
automatischen Aufzeichnungsverfahren erfasst (2x während <strong>de</strong>r Fortpflanzungsperio<strong>de</strong> Juni/Juli, 2x während <strong>de</strong>r Dispersionsund<br />
Migrationszeit im August/September). Die Rufe wur<strong>de</strong>n mit einem Bil<strong>de</strong>rkennungsverfahren mit Fle<strong>de</strong>rmausrufen von<br />
bekannten Arten verglichen und Arten zugeordnet, die manuell kontrolliert wur<strong>de</strong>n. Insgesamt haben wir 4890 Aufnahmen (à<br />
je 10 Sekun<strong>de</strong>n Dauer) mit Fle<strong>de</strong>rmausaktivität in Lugano, 4058 in Luzern und 2099 in Zürich aufgenommen, die vierzehn<br />
Arten zugeordnet wer<strong>de</strong>n konnten (gewisse Arten jedoch nur auf Ebene Rufkomplex erfasst). Sechs Arten (Hypsugo savii,<br />
Nyctalus noctula, Pipistrellus kuhlii, P. nathusii, P. pipistrellus und P. pygmaeus in Luzern und Lugano) wer<strong>de</strong>n regelmässig<br />
angetroffen. Das stete Auftreten <strong>de</strong>r mediterranen H. savii in <strong>de</strong>n Städten nördlich <strong>de</strong>r Alpen ist bemerkenswert –<br />
wahrscheinlich profitiert die Art wie P. kuhlii von <strong>de</strong>n wärmeren Umgebungstemperaturen in Städten und hohen Gebäu<strong>de</strong>n als<br />
Kunstfelsen. Mittels Habitat-, Raum-, und Nahrungsvariabeln wur<strong>de</strong> die Aktivität von <strong>de</strong>n sechs regelmässig auftreten<strong>de</strong>n<br />
Arten statistisch analysiert, die bis zu 44% <strong>de</strong>r Varianz in Fle<strong>de</strong>rmausaktivität erklärten. Ein beträchtlicher Anteil davon wird<br />
von Raumvariablen bestimmt, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Fortpflanzungsperio<strong>de</strong>. Wir vermuten, dass bei Fle<strong>de</strong>rmäusen die soziale<br />
Organisation in Wochenstuben das Entstehen von räumlicher Aggregation ermöglicht. Die untergeordnete Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />
Habitat- und Nahrungsvariabeln weist darauf hin, dass die in Städten vorkommen<strong>de</strong>n Arten alle zur Gruppe <strong>de</strong>r<br />
generalistischen Jäger im halboffenen bis offenen Luftraum gehören, die jeweils dort opportunistisch jagen, wo viele Insekten<br />
auftreten.<br />
Abstracts: Nationale Tagung / Réunion nationale 27.03.2010 14