Vortragsmanuskript - Dr. Peter C. Düren
Vortragsmanuskript - Dr. Peter C. Düren
Vortragsmanuskript - Dr. Peter C. Düren
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Chancen und Gefahren<br />
„Pastoraler Räume“<br />
Wie sieht die pastorale Zukunft im<br />
Erzbistum Hamburg aus?<br />
<strong>Dr</strong>. theol. <strong>Peter</strong> Christoph <strong>Düren</strong>, Augsburg<br />
am 19. Nov. 2009<br />
in Bad Schwartau (Erzbistum Hamburg)<br />
Das Erzbistum Hamburg
Erzbistum Hamburg in Zahlen<br />
397.589 Katholiken (< 7 % der Bevölkerung, Diaspora)<br />
Vergleich: Passau: 519.721 Kath. (> 88 % der Bevölkerung)<br />
96 Pfarreien<br />
Vergleich: Augsburg: 1.006 Pfarreien, 1.474.411 Kathol., 64%<br />
198 Weltpriester (2 Neupriester)<br />
51 Ordenspriester<br />
57 Ständige Diakone<br />
27 Seminaristen<br />
51 Ordensmänner und 368 Ordensfrauen<br />
108 Wohltätigkeitseinrichtungen<br />
2.805 Taufen<br />
Quelle: Annuario Pontificio 2009<br />
„Pastorale Räume“<br />
Die Vision im Erzbistum Hamburg
„Pastorale Räume“ –<br />
Warum sind sie nötig?<br />
„Ohne Not würde ich den Weg in neue Strukturen<br />
nicht wagen“(Erzbischof Thissen)<br />
„beängstigende Not des Priestermangels“<br />
„Überforderungen für Priester und Laien“<br />
„Gemeinden werden älter und kleiner“<br />
weitere Gründe:<br />
geringere Rolle der Kirche in der Gesellschaft<br />
Rückgang der Kirchensteuer<br />
Distanz der jüngeren Generation zur Kirche<br />
Rückgang der Zahl der Kirchenbesucher
„Pastorale Räume“ –<br />
Was sind das?<br />
geographisch größer als eine Pfarrei<br />
Handlungsfeld mit größerer Vernetzung<br />
der kirchlichen Personen und Einrichtungen<br />
stärkere Abstimmung<br />
von Finanzen, Personal und Pastoral<br />
Ressourcen gezielt einsetzen:<br />
„Was macht uns zukunftsfähig?“<br />
„Ein pastoraler Raum ist ein Zusammenschluss von<br />
bisher eigenständigen Pfarreien zu einem pastoralen<br />
Raum mit einem Pfarrer.“<br />
„Pastorale Räume“ –<br />
Die Vision<br />
Führt uns „Jesus Christus ... in diese beängstigende<br />
Not des Priestermangels“ herein, damit wir<br />
verstehen, dass nicht nur Priester und<br />
Hauptamtliche, sondern „alle ... zum missionarischen<br />
Zeugnis berufen“ sind? (Erzbischof Thissen)<br />
Qualitativer Sprung – „pastorale Arbeit verändert<br />
sich grundlegend“<br />
„Kundschafter“ (Buch Numeri) –<br />
„Pioniere“ versuchen einen „Neuen Weg“ (Apg 9,2) –<br />
„geistliche Pioniererfahrung“<br />
„weniger kleruszentriert“<br />
„weniger hauptamtlichenzentriert“<br />
„weniger ausgerichtet auf die kleiner werdende<br />
Kerngemeinde“
„Pastorale Räume“ –<br />
Wie geht es los?<br />
„behutsam die Neuordnung ... angehen“<br />
„jeder mit seinen Fähigkeiten, mit seinen Kräften, in<br />
seinem Alter [wird] seinen Platz finden“<br />
„weniger ‚klerikerzentrierte‘ Kirche“<br />
„Priester von allen nicht dezidiert priesterlichen<br />
Aufgaben entbinden“<br />
„Pastorale Räume“ –<br />
Was ändert sich?<br />
man weiß es noch nicht<br />
Entwicklung im Erzbistum ist ungleichzeitig<br />
„nicht ohne Schwierigkeiten, Enttäuschungen und<br />
Konflikte“<br />
von 96 Pfarreien auf ca. 30-40 „Pastorale Räume“<br />
reduzieren (bis z.J. 2030)<br />
„Die Koordinaten ... sind noch völlig offen.“<br />
alle „können und sollen“ sich beteiligen<br />
„Festgelegt ist bislang noch nichts.“ – „Ich bin ... auch<br />
für andere realistische Antworten offen.“ (EB Thissen)<br />
Beginn mit 1-2 Stellen in jeder der 3 Regionen
Gefahren<br />
„Pastoraler Räume“<br />
30 „Pastorale Räume“<br />
statt 96 Pfarrgemeinden?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
397.589 Katholiken<br />
96 Pfarreien<br />
30 „Pastorale Räume“<br />
147 aktive Weltpriester (198 insg.)<br />
51 Ordenspriester<br />
4.142 Gläubige pro Pfarrei<br />
13.253 Gläubige pro „Pastoraler Raum“<br />
Unüberschaubare Seelsorgsbereiche!<br />
kein persönliches Verhältnis „Hirt – Gläubiger“
„Missionarischer“ sein statt<br />
„Nabelschau“ betreiben?<br />
Was heißt: Vermeidung von „Nabelschau“ sowie<br />
von „Konzentration auf die Innenansicht“?<br />
(kirchliches, sakramentales Leben, Katechese?)<br />
Worin zeigt sich das stärkere „Missionarischsein“?<br />
(zwischenmenschlich oder wirklich missionarisch?)<br />
Vielfalt der „Gottesdienstformen“?<br />
(Wortgottesfeier als Messersatz, Reduzierung der Messen?)<br />
„zeitgemäße Formen, den Glauben zu feiern“?<br />
(„Messopfer“ und „Beichte“ nicht mehr zeitgemäß?)<br />
„stärkere Betonung und Förderung des<br />
gemeinsamen Priestertums“?<br />
(Übernahme genuin priesterlicher Aufgaben durch Laien?,<br />
Bleibt der Pfarrer leitender „Hirte“ der Pfarrgemeinde?)<br />
Was bedeutet: „Priester von allen nicht dezidiert<br />
priesterlichen Aufgaben entbinden“?<br />
Verkündigung<br />
Leitung von Gottesdiensten<br />
Spendung der Taufe<br />
Beerdigungen halten<br />
Assistenz bei Trauungen<br />
Verwaltung<br />
Personalführung<br />
Soziale Dienste<br />
Besuche<br />
Segnungen<br />
Krankenkommunion etc.<br />
Laien
Was bleibt für den Priester<br />
als dezidiert priesterliche Aufgabe?<br />
Absolution erteilen<br />
- Beichte ist mangels Beichtwilliger de facto abgeschafft<br />
Krankensalbung spenden<br />
- „Ersatz“ durch ökumenische Salbungen<br />
Wandlungsworte sprechen<br />
- Priester kommt zum „Aufwandeln“ – „Hocus pocus“<br />
Das ist der falsche Ansatz!<br />
Denn es verkennt das Wesen des Priestertums.<br />
Wer wollte dann noch Priester werden?<br />
Priestermangel wird damit gefördert.<br />
Was bedeutet<br />
„weniger klerikerzentriert“?<br />
Ist der Priester ersetzbar?<br />
Der Erzbischof und Metropolit von Bamberg sagt:<br />
Der Pfarrer ist „Pastor proprius“ – eigener Hirte –<br />
(cann. 515 § 1, 519). „Sein Dienst ist die Hirtensorge (vgl. 529) ...<br />
<br />
<br />
Der Pfarrer ist ‚conditio sine qua non‘ der Pfarrei.<br />
In ihm ereignet und vollzieht sich die ‚Repräsentatio Christi‘ in<br />
der ‚Kirche vor Ort‘, ohne die Kirche nicht sein kann.<br />
Der Pfarrer nimmt umfassend das dreifache Amt des<br />
Lehrens, Heiligens und Leitens in Stellvertretung<br />
Christi und aufgrund der Sendung durch den Bischof wahr.<br />
<br />
Alles übrige Personal in der Pfarrei kann sein, muss<br />
aber nicht sein.“<br />
Quelle: Erzbischof <strong>Dr</strong>. Ludwig Schick (Bamberg), „Mehr als Strukturen …, in: Arbeitshilfen DBK Nr. 213 v.<br />
12.04.2007, S. 27f
Die Pfarrei erhalten statt<br />
„Pastorale Räume“ schaffen<br />
Eine Pfarrei ist selbstverständlich<br />
„pfarrerzentriert“!<br />
„Der Pfarrer ist der eigene Hirte der ihm<br />
übertragenen Pfarrei; er nimmt die Seelsorge für die<br />
ihm anvertraute Gemeinschaft unter der Autorität des<br />
Diözesanbischofs wahr,<br />
zu dessen Teilhabe am Amt Christi er berufen ist,<br />
um für diese Gemeinschaft die Dienste des Lehrens,<br />
des Heiligens und des Leitens auszuüben,<br />
wobei auch andere Priester oder Diakone<br />
mitwirken<br />
sowie Laien nach Maßgabe des Rechts mithelfen“<br />
(c. 519 CIC)
Aufgaben eines Pfarrers<br />
das Wort Gottes unverfälscht verkündigen<br />
die Laien in den Glaubenswahrheiten unterrichten<br />
die Homilie am Sonntag und Katechesen halten<br />
soziale Werke fördern<br />
für die katholische Erziehung der Kinder und<br />
Jugendlichen sorgen<br />
die Botschaft des Evangeliums den religiös<br />
Abständigen und denen, die „sich nicht zum wahren<br />
Glauben bekennen“, bringen<br />
die Gläubigen durch eine ehrfürchtige Feier der<br />
Sakramente weiden<br />
Aufgaben eines Pfarrers<br />
dafür sorgen, dass die Gläubigen häufig die<br />
Sakramente der Buße und der Eucharistie<br />
empfangen<br />
die Gläubigen zum Gebet in der Familie anleiten<br />
die Gläubigen zur bewussten und tätigen Teilnahme<br />
an der Liturgie führen<br />
die heilige Liturgie leiten und überwachen, damit<br />
sich kein Missbrauch einschleicht<br />
die Familien besuchen, an ihren Sorgen, Ängsten<br />
und vor allem ihrer Trauer Anteil nehmen und sie<br />
im Herrn stärken<br />
sie wieder „auf den rechten Weg bringen“
Aufgaben eines Pfarrers<br />
mit hingebungsvoller Liebe den Kranken und vor allem<br />
den Sterbenden zur Seite stehen, indem er sie sorgsam<br />
durch die Sakramente stärkt und ihre Seelen Gott<br />
anempfiehlt<br />
sich der Armen, Bedrängten, Einsamen, Heimatlosen<br />
und übrigen in Not geratenen Menschen zuwenden<br />
die Ehegatten und Eltern bei der Erfüllung ihrer<br />
Aufgaben stützen und die Vertiefung eines christlichen<br />
Lebens in der Familie fördern<br />
Sakramente (Taufe, ggf. Firmung, Wegzehrung,<br />
Krankensalbung) spenden, bei Trauung assistieren und<br />
den Brautsegen erteilen, Begräbnisse vornehmen,<br />
Sonntagsmesse feiern, segnen und weihen. (cc. 528ff)<br />
„Pastoraler Raum“ ?<br />
es soll sich um einen<br />
qualitativen Sprung in der Seelsorge handeln –<br />
„pastorale Arbeit verändert sich grundlegend“<br />
Darf sich die pastorale Arbeit „grundlegend“ ändern?<br />
Nein – denn die Aufgabe des Pfarrers und die<br />
pastorale Arbeit ist gesamtkirchlich festgelegt<br />
In einem „Pastoralen Raum“ mit 13.000 Gläubigen ist<br />
das für einen Priester kaum machbar<br />
Priester sind nicht durch Laien ersetzbar –<br />
der Pfarrer ist nicht mit Pastoralteam austauschbar.<br />
Es geht nicht um Pastoral-„Funktionen“,<br />
sondern um „Christus-Repräsentation“
Aber wir haben doch<br />
Priestermangel ?!<br />
Zahl der Priester weltweit<br />
Priester (gesamt)<br />
davon Weltpriester<br />
Heute gibt es so viele<br />
Priester wie im Jahr<br />
1961 heute 1961<br />
vorher gab es<br />
wesentlich weniger<br />
Priester !<br />
davon Ordenspriester<br />
davon Bischöfe<br />
Ständige Diakone<br />
Es gibt (weltweit<br />
betrachtet) keinen<br />
Priestermangel !<br />
Quelle: www.clerus.org (2009)
Priesternachwuchs weltweit<br />
Quelle: www.clerus.org (2009)<br />
Es gibt keinen Mangel<br />
an Priesternachwuchs !<br />
Es gab nie mehr Seminaristen als heute !<br />
<br />
Priesterkandidaten (gesamt)<br />
Bistumsseminaristen<br />
Ordensseminaristen<br />
diöz. Ordensseminaristen<br />
Priestermangel in Deutschland?<br />
Zahlenverhältnis: Priester – Bevölkerung<br />
Stand: 31.12.2001<br />
Haiti 1 : 10100<br />
Philipp. 1 : 8365<br />
In vielen Ländern gibt es<br />
prozentual betrachtet wesentlich<br />
weniger Priester als bei uns !<br />
D 1 : 1488 A 1 : 1343 CH 1 : 1017<br />
Quelle: www.clerus.org (2009)
Priestermangel in Hamburg?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
397.589 Katholiken (< 7 % der Bevölkerung)<br />
96 Pfarreien<br />
198 Weltpriester (2 Neupriester)<br />
51 Ordenspriester<br />
Quelle: Annuario Pontificio 2009<br />
<br />
<br />
<br />
4.142 Gläubige pro Pfarrei<br />
2,1 Weltpriester pro Pfarrei<br />
2.008 Gläubige pro Priester<br />
Aber: nicht mehr alle Priester sind im aktiven Dienst!<br />
Anzahl Priester im Erzbistum<br />
Hamburg je Altersgruppe<br />
147 aktive Priester 51 Ruhestands-Priester<br />
Anzahl<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Priester<br />
10<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe in Jahren<br />
insg. 198 Priester<br />
Quelle: Schematismus 2006
Priestermangel in Hamburg?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
397.589 Katholiken (< 7 % der Bevölkerung)<br />
96 Pfarreien<br />
147 aktive Weltpriester (statt 198 insg.)<br />
51 Ordenspriester<br />
4.142 Gläubige pro Pfarrei<br />
1,5 Weltpriester pro Pfarrei (statt 2,1)<br />
2.705 Gläubige pro Priester (statt 2.008)<br />
Derzeit herrscht noch kein Priestermangel!<br />
Kommt denn bald Priestermangel?<br />
Priestermangel in der Zukunft?<br />
zu wenige Priesterweihen<br />
seit 1990<br />
60<br />
Anzahl<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Priester<br />
10<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006
Anzahl Priester im Jahr 2030<br />
Reduktion von 147 auf 55 aktive Priester<br />
Anzahl<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Priester<br />
10<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006<br />
1. Vorschlag:<br />
Erhöhung der Altersgrenze<br />
Reduktion von 147 auf 91 aktive 55 aktive Priester Priester (statt 55)<br />
Anzahl<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Priester<br />
10<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006
Priester bleiben Priester<br />
– auch mit 79 Jahren<br />
Den „Ruhestand“<br />
verschieben<br />
<br />
<br />
„Die Erklärung des Amtsverzichts bei Vollendung des<br />
75. Lebensjahres lässt den Pfarrer nicht „ipso iure“ aus<br />
dem Amt scheiden. Dies geschieht erst, wenn der<br />
Diözesanbischof – nach reiflicher Überlegung sämtlicher<br />
Umstände – gemäß can. 538, §3 definitiv seinen Amtsverzicht<br />
angenommen und es ihm schriftlich mitgeteilt hat. Jedenfalls<br />
bedarf es im Licht des Priestermangels, der mancherorts<br />
existiert, besonderer Klugheit in dieser Hinsicht.<br />
In Anbetracht des Rechts eines jeden Priesters, die mit dem<br />
Empfang der Weihe verbundenen Funktionen auch auszuüben,<br />
außer es gibt schwerwiegende gesundheitliche oder disziplinäre<br />
Gründe, wird daran erinnert, dass die Vollendung des 75.<br />
Lebensjahres keinen verpflichtenden Grund für die<br />
Annahme des Amtsverzichts durch den<br />
Diözesanbischof darstellt. Dies gilt auch, um eine<br />
funktionalistische Sicht des geistlichen Dienstes zu<br />
vermeiden.“<br />
Quelle: Römische Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester (1997)
Ruhestandspriester heute<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
60-69 70-79 80-89 90-99<br />
39 Priester < 80 Jahre<br />
im Ruhestand<br />
aktive<br />
Priester<br />
Priester i.R.<br />
Quelle: Schematismus 2006<br />
Priester im Jahr 2030<br />
91 aktive Priester (statt 55)<br />
Anzahl<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Priester<br />
10<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006
2. Vorschlag:<br />
Mehr Berufungen bis z.J. 2030<br />
91 aktive Priester (statt 55)<br />
Anzahl<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Priester<br />
10<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006<br />
2. Vorschlag:<br />
Mehr Berufungen bis z.J. 2030<br />
60<br />
Anzahl<br />
50<br />
40<br />
von 91 auf 103 aktive Priester<br />
30<br />
20<br />
mehr P<br />
Priester<br />
10<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006
Wie bekommt man<br />
mehr Priester?<br />
Wie bekommt man<br />
mehr Priester?<br />
Klares Profil des Priesterberufes<br />
Pfarrer als geistlicher Hirte der Gemeinde mit<br />
Leitungsfunktion, nicht als Hilfs-Pastoral-Funktionär<br />
Pfarrer einer überschaubaren Pfarrei (max. 5.000<br />
Gläubige) – wenn die Seelsorgsbereiche größer werden,<br />
schreckt das ab und der Priestermangel wird nicht<br />
kleiner, sondern größer.<br />
geistliches Klima in den Pfarrgemeinden schaffen<br />
(junge Menschen müssen spüren, dass die Pfarreien sich<br />
nach einem Priester sehnen)<br />
das Stichwort „Weniger Klerikerzentriertheit“ ist<br />
kontraproduktiv und schreckt potentielle<br />
Priesterkandidaten ab – Wesensunterschied von<br />
Priestern und Laien (II. Vat., LG 10)
Wie bekommt man<br />
mehr Priester?<br />
den Jugendlichen die große Berufung des<br />
Priestertums und des Ordensberufes vermitteln<br />
(Jugendwallfahrten z.B. nach Rom oder Lourdes,<br />
„Nightfever“, Schweigeexerzitien, Sommer- und Ski-<br />
Jugendlager, Internetseelsorge, Weltjugendtage)<br />
drei Priester für Berufungspastoral freistellen<br />
pro Region (SH, HH, MV) einen „Berufungspriester“<br />
Ministrantenpastoral als Berufungspastoral<br />
kirchliche Jugendarbeit mehr katechetisch gestalten<br />
Religionsunterricht zur Berufungspastoral nutzen<br />
Wie bekommt man<br />
mehr Priester?<br />
Priester vor Überlastung bewahren<br />
„Verwaltungskram“, zu viele „Sitzungen“<br />
kleine Pfarreien zu größeren zusammenschließen<br />
aber nicht mit mehr als 5.000 Gläubigen<br />
den Priester nicht zu einem von vielen „Seelsorgern“<br />
innerhalb eines gleichberechtigten Seelsorgeteams<br />
von Priestern und Laien machen (Zölibat würde<br />
unverständlich – Priesterweihe wäre überflüssig)<br />
Förderung von Priestergemeinschaften (Oratorium,<br />
vita communis) – gemeinsames Beten und Essen<br />
zur Vermeidung von Vereinsamung (Folgen: Zölibatsbruch,<br />
Alkoholismus, Spiel- und Internetsucht, Depressionen)
Es bleibt ein „Priester-Loch“!<br />
103 HH-Pr. Priester<br />
im Jahr 2030<br />
Anzahl<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
?<br />
Auslä. P<br />
Mehr Pr<br />
Priester<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006<br />
Priester aus dem<br />
Ausland helfen uns
3. Vorschlag:<br />
Ausländische Priester einladen<br />
103 HH-Pr. Priester<br />
im Jahr 2030<br />
Anzahl<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
!<br />
Auslä. P<br />
Mehr Pr<br />
Priester<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006<br />
3. Vorschlag:<br />
Ausländische Priester einladen<br />
103 HH-Pr. + 60 ausländ. Priester<br />
60<br />
Anzahl<br />
50<br />
163 aktive Priester<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Auslä. P<br />
Mehr Pr<br />
Priester<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
Quelle: Schematismus 2006
3. Vorschlag:<br />
Ausländische Priester einladen<br />
a) es gibt genug Priesterkandidaten<br />
„Im Priesterseminar von Yaoundé sind derzeit 200<br />
Seminaristen. In ganz Kamerun müssen jährlich<br />
120 Studenten, die gerne Priester werden<br />
möchten, von den Bischöfen abgewiesen<br />
werden, weil sie kein Geld für ihre Ausbildung<br />
haben“<br />
Quelle: www.kath.net, 23.03.2009<br />
b) die Kirche empfiehlt, ausländische<br />
Priester in priesterarme Länder zu senden<br />
„Diese Initiativen des ‚Austausches’ unter den<br />
Diözesen entsprechen einer vordringlichen<br />
Notwendigkeit der kirchlichen Gemeinschaft. (...)<br />
Es ist daher unerlässlich, dass die an Priestern<br />
reicheren kirchlichen Gemeinden zum<br />
‚Austausch’ bereit sind, um den<br />
‚bedürftigeren’ Teilkirchen Priester (...) zur<br />
Verfügung stellen zu können.“<br />
Ansprache Papst Johannes Pauls II. an die Teilnehmer der ersten Vollversammlung der Ständigen<br />
Kurienkommission für die gleichmäßige Verteilung der Priester auf Weltebene am 26. Februar 1993<br />
3. Vorschlag:<br />
Ausländische Priester einladen<br />
konkret:<br />
jährlich zwei ausländische<br />
Theologie-Studenten in D auf Kosten<br />
des Erzbistums Hamburg studieren<br />
lassen und zum Priester weihen.<br />
Nach der Priesterweihe arbeiten diese<br />
30 Jahre bei uns (26.-55. Lebensjahr);<br />
danach kehren sie in die Heimat zurück<br />
und sind dort noch 25 Jahre Priester m. Ruhest.bezügen<br />
Auf 30 Dienstjahre bezogen bedeutet das 2 x 30 J. =<br />
60 zusätzliche Priester für das Erzbistum Hamburg<br />
... und 2 x 25 J. = 50 zusätzliche Priester für die Heimat.
3. Vorschlag:<br />
Ausländische Priester einladen<br />
103 HH-Pr. + 60 ausländ. Priester<br />
Anzahl<br />
60 163 aktive Priester<br />
50<br />
4) Priesterprofil schärfen<br />
5) priesterliche Lebensbedingungen<br />
verbessern<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Auslä. P<br />
Mehr Pr<br />
Priester<br />
0<br />
25-<br />
29<br />
30-<br />
39<br />
40-<br />
49<br />
50-<br />
59<br />
60-<br />
69<br />
70-<br />
79<br />
80-<br />
89<br />
90-<br />
99<br />
Altersgruppe<br />
1) ältere Priester länger im pastoralen Dienst lassen<br />
2) mehr jüngere Priester durch mehr Berufungspastoral gewinnen<br />
3) ausländische Priesterkandidaten studieren lassen und weihen<br />
Weitere Ressourcen ...<br />
„Kann uns eine Gemeinschaft ganz gleichgültig sein,<br />
in der es 491 Priester, 215 Seminaristen, 6 Seminare,<br />
88 Schulen, 2 Universitäts-Institute, 117 Brüder und<br />
164 Schwestern gibt? Sollen wir sie wirklich beruhigt<br />
von der Kirche wegtreiben lassen? Ich denke zum<br />
Beispiel an die 491 Priester. Das Geflecht ihrer<br />
Motivationen können wir nicht kennen. Aber ich<br />
denke, daß sie sich nicht für das Priestertum<br />
entschieden hätten, wenn nicht neben manchem<br />
Schiefen oder Kranken die Liebe zu Christus da<br />
gewesen wäre und der Wille, ihn und mit ihm den<br />
lebendigen Gott zu verkünden.“<br />
Papst Benedikt XVI., Brief an die Bischöfe v . 10. März 2009
Mehr Priester ...<br />
Priester aus neuen Gemeinschaften<br />
(Legionäre Christi, Opus Dei, SJM,<br />
Neokatechumenat, Petrusbruderschaft,<br />
eine dann wiederversöhnte Piusbruderschaft,<br />
anglo-katholische Priester, griech.-kath. Priester)<br />
Es wird in Zukunft nicht mehr nur den normalen<br />
Weltpriester geben – der Priesterstand wird in<br />
Zukunft vielfältiger werden und damit auch die<br />
Pfarrgemeinden<br />
Den Priester wieder als „Geistlichen“ erfahren.<br />
... und mehr Gläubige<br />
der Pfarrer kann Seelsorge nicht alleine bewältigen<br />
„andere Priester oder Diakone mitwirken sowie Laien<br />
nach Maßgabe des Rechts mithelfen“ (c. 519 CIC)<br />
Laienapostolat als wichtige Aufgabe der Gläubigen<br />
(nicht nur in der Pfarrei, auch in der Familie, am<br />
Arbeitsplatz, in der Freizeit)<br />
die Kirche braucht aber nicht mehr „action“, sondern<br />
mehr Heiligkeit (Verkündigung, Heiligungsdienst,<br />
Caritas)<br />
nicht noch mehr Kommissionen und Sitzungen,<br />
sondern mehr Heiligung des Alltags und der Welt<br />
nicht „Erlebnispastoral“, sondern „Weg zum ewigen<br />
Heil“ – „salus animarum suprema lex“
Hamburg im Jahr 2030<br />
397.589 Katholiken<br />
96 Pfarreien<br />
ca. 55 aktive Weltpriester zwischen 25 und 70 J.<br />
ca. 36 aktive Weltpriester zwischen 71 und 79 J.<br />
ca. 12 zusätzl. Neu-Priester wegen Berufungspastoral<br />
ca. 60 ausländische Priester<br />
insg. ca. 163 Priester<br />
+ 51 Ordenspriester<br />
4.142 Gläubige pro Pfarrei<br />
ca. 1,7 Weltpriester pro Pfarrei (statt bisher 1,5)<br />
ca. 2.439 Gläubige pro Priester (statt bisher 2.705)<br />
<br />
Die Schaffung „Pastoraler Räume“ ist vermeidbar!<br />
Was sagen andere Bischöfe?
Bischof Friedhelm Hofmann,<br />
Würzburg<br />
Die Priester müssen „von unnötigen Aufgaben“<br />
entlastet werden, „damit sie Seelsorger bleiben<br />
können, bei deren seelsorglichem Handeln die<br />
Einheit von liturgischem Vorsteherdienst und<br />
persönlicher Spiritualität und Frömmigkeit zu spüren<br />
bleibt“.<br />
Die Kirche hat eine „eschatologische<br />
Dimension“<br />
Quelle: „Mehr als Strukturen … Entwicklungen und Perspektiven der pastoralen Neuordnung in<br />
den Diözesen. Dokumentation des Studientages der Frühjahrs-Vollversammlung 2007 der<br />
Deutschen Bischofskonferenz, in: Arbeitshilfe DBK Nr. 213 v. 12.04.2007, S. 95<br />
Metropolit und Erzbischof<br />
<strong>Dr</strong>. Reinhard Marx, München<br />
„Allerdings muss klarer als in der Vergangenheit<br />
gesagt werden, dass Seelsorge prioritär heißt: die<br />
Menschen begleiten auf ihrem Weg zum<br />
ewigen Heil!<br />
Insofern vollzieht sich die Seelsorge am intensivsten<br />
in der Feier der Sakramente und in der<br />
Verkündigung des Wortes Gottes.<br />
Die wichtigste Aufgabe des Priesters ist von daher,<br />
den Menschen den Weg zu eröffnen, im Heiligen<br />
Geist durch Christus zum Vater zu gehen.“<br />
Quelle: „Mehr als Strukturen …, in: Arbeitshilfen DBK Nr. 213 v. 12.04.2007, S. 6
Was sagt Rom?<br />
Kleruskongregation<br />
„Die Pfarre ist eine konkrete communitas christifidelium, fest<br />
errichtet im Bereich einer Teilkirche. Ihre Seelsorge ist einem<br />
Pfarrer als ihrem eigenberechtigten Hirten, unter der<br />
Autorität des Diözesanbischofs, anvertraut.“<br />
Der Pfarrer „soll in enger Gemeinschaft mit dem Bischof<br />
und mit allen Gläubigen vermeiden, in sein Hirtenamt<br />
Formen eines improvisierten Autoritarismus oder<br />
‚demokratistische‘ Führungsbedingungen einzuführen,<br />
die der tieferen Wirklichkeit des Dienstamtes fremd sind“<br />
Der pfarrliche Pastoralrat ist „ein beratendes Organ,<br />
das eingesetzt ist, damit die Gläubigen als Ausdruck ihrer<br />
Taufverantwortung dem Pfarrer, der dem Rat vorsteht,<br />
mit ihrer Beratung in pastoralen Belangen helfen können.“<br />
Instr. „Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde“ (2002), VApS 157, Nr. 18, 26
Papst Johannes Paul II.<br />
„Es wäre ein verhängnisvoller Irrtum,<br />
sich mit den heutigen Schwierigkeiten<br />
abzufinden und so zu tun, als müsse man<br />
sich auf eine Kirche von morgen<br />
vorbereiten, die man sich gleichsam<br />
ohne Priester vorstellt. Auf diese Weise<br />
würden sich die Maßnahmen, die getroffen<br />
wurden, um derzeitige Mängel zu beheben,<br />
für die kirchliche Gemeinschaft trotz<br />
allem guten Willen tatsächlich als<br />
ernsthaft schädlich herausstellen“<br />
Quelle: Johannes Paul II., Ansprache 23.11.2001; Instr. 2002, Nr. 24<br />
Papst Benedikt XVI.<br />
„Liebe Brüder im bischöflichen Amt!<br />
Ich weiß, daß viele von Euch die ganz berechtigte<br />
Sorge um die situationsgerechte Weiterentwicklung<br />
der pastoralen Strukturen beschäftigt. Angesichts<br />
der augenblicklich abnehmenden Zahl der<br />
Priester, wie leider auch der (sonntäglichen)<br />
Gottesdienstbesucher, kommen in verschiedenen<br />
deutschsprachigen Diözesen Modelle der Umund<br />
Neustrukturierung der Seelsorge zur<br />
Anwendung, bei denen das Bild des Pfarrers, das<br />
heißt des Priesters, der als Mann Gottes und der<br />
Kirche eine Pfarrgemeinde leitet, zu<br />
verschwimmen droht ...“
Papst Benedikt XVI.<br />
„... Ich bin ganz sicher, daß Ihr, verehrte Mitbrüder, die<br />
Erstellung dieser Konzepte nicht kühlen Planern<br />
überlaßt, sondern nur solchen Priestern und<br />
Mitarbeitern anvertraut, die nicht nur über die<br />
notwendige vom Glauben erleuchtete Einsicht<br />
und über eine entsprechende theologische,<br />
kanonistische, kirchenhistorische und praktische<br />
Bildung sowie über pastorale Erfahrung verfügen,<br />
sondern denen die Rettung des Menschen wahrhaft<br />
am Herzen liegt, die sich also, wie wir früher gesagt<br />
hätten, durch „Seeleneifer“ auszeichnen und für<br />
deren Denken und Handeln das ganzheitliche und<br />
damit das ewige Heil des Menschen die suprema<br />
lex [das höchste Gesetz] ist ...“<br />
Papst Benedikt XVI.<br />
„ ... Vor allem werdet Ihr nur solchen strukturellen<br />
Reformen Eure Zustimmung geben, die voll und ganz<br />
mit der Lehre der Kirche über das Priestertum<br />
und den rechtlichen Normen im Einklang stehen<br />
und bei deren Umsetzung die Anziehungskraft<br />
des Priesterberufs nicht gemindert wird.“<br />
Benedikt XVI., Ansprache an die deutschen Bischöfe v. 16.11.2006
Das Priesterjahr<br />
2009/2010<br />
Papst Benedikt XVI. legt anhand von<br />
Zitaten des hl. Pfarrers von Ars dar,<br />
was ein Priester ist<br />
Was ist ein Priester?<br />
Papst Benedikt XVI. schreibt am 16. Juni 2009:<br />
„Der Pfarrer von Ars war äußerst demütig, doch er wußte, daß<br />
er als Priester ein unermeßliches Geschenk für seine Leute<br />
war: ‚Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen<br />
Gottes, ist der größte Schatz, den der liebe Gott einer<br />
Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten<br />
Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.' Er sprach vom<br />
Priestertum, als könne er die Größe der dem Geschöpf<br />
Mensch anvertrauten Gabe und Aufgabe einfach nicht fassen:<br />
'Oh, wie groß ist der Priester! … Wenn er sich selbst<br />
verstünde, würde er sterben … Gott gehorcht ihm: Er<br />
spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt<br />
der Herr vom Himmel herab und schließt sich in<br />
eine kleine Hostie ein …‘
Was ist ein Priester?<br />
... Und als er seinen Gläubigen die Bedeutsamkeit der<br />
Sakramente erklärte, sagte er: 'Ohne das Sakrament der<br />
Weihe hätten wir den Herrn nicht.<br />
Wer hat ihn da in den Tabernakel gesetzt? Der Priester.<br />
Wer hat Eure Seele beim ersten Eintritt in das Leben<br />
aufgenommen? Der Priester.<br />
Wer nährt sie, um ihr die Kraft zu geben, ihre Pilgerschaft zu<br />
vollenden? Der Priester.<br />
Wer wird sie darauf vorbereiten, vor Gott zu erscheinen,<br />
indem er sie zum letzten Mal im Blut Jesu Christi wäscht?<br />
Der Priester, immer der Priester.<br />
Und wenn diese Seele [durch die Sünde] stirbt, wer wird sie<br />
auferwecken, wer wird ihr die Ruhe und den Frieden geben?<br />
Wieder der Priester … Nach Gott ist der Priester alles! …<br />
Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen.‚ ...<br />
Was ist ein Priester?<br />
... Diese Aussagen, die aus dem priesterlichen Herzen<br />
eines heiligen Priesters hervorgegangen sind, mögen<br />
übertrieben erscheinen. Doch in ihnen offenbart sich<br />
die außerordentliche Achtung, die er dem Sakrament<br />
des Priestertums entgegenbrachte. Er schien<br />
überwältigt von einem grenzenlosen<br />
Verantwortungsbewußtsein: ‚Wenn wir recht begreifen<br />
würden, was ein Priester auf Erden ist, würden wir<br />
sterben: nicht vor Schreck, sondern aus Liebe … Ohne<br />
den Priester würden der Tod und das Leiden<br />
unseres Herrn zu nichts nützen ...
Was ist ein Priester?<br />
... Der Priester ist es, der das Werk der Erlösung auf<br />
Erden fortführt … Was nützte uns ein Haus voller Gold,<br />
wenn es niemanden gäbe, der uns die Tür dazu öffnet?<br />
Der Priester besitzt den Schlüssel zu den<br />
himmlischen Schätzen: Er ist es, der die Tür öffnet;<br />
er ist der Haushälter des lieben Gottes; der Verwalter<br />
seiner Güter … Laßt eine Pfarrei zwanzig Jahre<br />
lang ohne Priester, und man wird dort die Tiere<br />
anbeten … Der Priester ist nicht Priester für sich<br />
selbst, er ist es für euch.‘ “<br />
Schreiben von Papst Benedikt XVI. zum Beginn des Priesterjahres anlässlich<br />
des 150. Jahrestages des "dies natalis" von Johannes Maria Vianney (16.06.2009)<br />
Der Priester ist unersetzbar<br />
daher müssen wir für mehr Priester<br />
sorgen – alle anderen Konzepte gehen<br />
am Wesen der Kirche vorbei.
Vielen Dank für die<br />
Aufmerksamkeit!<br />
<strong>Dr</strong>. theol. <strong>Peter</strong> Christoph <strong>Düren</strong>, Augsburg<br />
am 19. Nov. 2009<br />
in Bad Schwartau (Erzbistum Hamburg)<br />
Chancen und Gefahren<br />
„Pastoraler Räume“<br />
Wie sieht die pastorale Zukunft im<br />
Erzbistum Hamburg aus?<br />
<strong>Dr</strong>. theol. <strong>Peter</strong> Christoph <strong>Düren</strong>, Augsburg<br />
am 19. Nov. 2009<br />
in Bad Schwartau (Erzbistum Hamburg)