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Ausgabe Dezember 2008 - Kopswerk II

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10 <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong><br />

dabei<br />

Gruber am Hangplateau gegenüber dem <strong>Kopswerk</strong>portal<br />

weniger gestört als der Tschambreutunnel,<br />

und: „Dafür, dass es so ein Bauwerk ist, sieht man<br />

gar nichts mehr!“. „Alles erledigt, vorbei und passt“<br />

meint auch ihr Sohn Robert, der direkt oberhalb der<br />

ehemaligen Zwischendeponie und einstigen Betonmischanlage<br />

wohnt. Gleich zu Baubeginn erhielt er<br />

Lärmschutzfenster: „Wenn sie im Stollen geschossen<br />

haben, hat das ganze Haus gewackelt“, erzählt er.<br />

„Erst als sie mehr als 100 Meter weit drin waren, wurde<br />

es besser. Extrem waren aber die Bagger, Radlader<br />

und die Muldenkipper rund um die Uhr – viel gravierender<br />

als die Sprengerei oder die Betonmischanlage.“<br />

Bis 2006 kamen rund 300.000 Kubikmeter Gestein aus dem Berginnern auf die Deponien Rifa Ost und West<br />

Tröstlich der Gast, der sich total fürs <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong><br />

begeisterte, ernüchternd wenn „andere reklamierten<br />

und früher abreisten. - Es war viel, aber jetzt ist<br />

es wieder sehr ruhig und schön“.<br />

Keine Chance auf Feriengäste hatten Klingers an<br />

ihrem Standort zwischen Baubereich Rifa, Tschambreutunnel<br />

und Umschlagplatz Partenen. Aber sehr<br />

zentral für die <strong>Kopswerk</strong>-Bauleute von auswärts. Die<br />

wurden kurzerhand ihre neuen Mieter. „Alles sehr<br />

nette und angenehme Männer mit guten Manieren“,<br />

lacht Frau Inge. Das Baugeschehen bekam das<br />

Ehepaar Klinger mit LKW- und Materialtransportverkehr<br />

und je nach Föhnlage bzw. Wind mit vehementer<br />

Staubentwicklung zu spüren. Dem wichen sie<br />

wenn möglich geschickt durch Abwesenheit aus,<br />

machten eine Ski- oder Bergtour.<br />

„Die Illwerke haben sich wenigstens immer gekümmert“,<br />

hebt Frau Rita Gruber den persönlichen<br />

Kontakt zu Hansjörg Schwarz und auch zu Peter Matt<br />

besonders hervor. Der Kraftwerksbau hat Familie<br />

Mit Ende des Felsausbruchs in Rifa, Anfang 2006 fuhren<br />

die LKWs deutlich weniger, vom umtriebigen<br />

Geschehen im Inneren des Berges blieb man eher verschont.<br />

Der Umfang von Lärm, Staub und Dreck hielt<br />

sich dank befolgter Auflagen wie Emissionsmessungen,<br />

Lärmschutzwände, Straßenreinigung in erträglichen<br />

Grenzen. Während der Bauzeit waren 44<br />

externe, unabhängige Sachverständige eingeschaltet.<br />

Die Einhaltung aller Grenzwerte war oberstes<br />

Ziel, Anrainer-Beschwerden wurde zu allen Tages- und<br />

Nachtzeiten nachgegangen und Missstände wo machbar<br />

behoben.<br />

„Ist ja jetzt kalter Kaffee“ winkt Tischlermeister Franz<br />

Netzer ironisch ab. Aber Deponie und Materialtransporten<br />

empfand er als „Umwelt- und Lärmbelastung“<br />

und kritisiert die schweren LKWs mit zu hoher<br />

Geschwindigkeit: „…dass es einen Druck gab, der<br />

einen von den Socken gerissen hat.“ Seine Tochter<br />

meint dagegen beschwichtigend: „Wenn man weiß,<br />

es geht vorbei, dann ist alles kein Problem, und bei<br />

den Illwerken wird es immer eine tolle Sache und sie<br />

räumen immer ordentlich auf.“<br />

Inge und Franz Klinger: Bauzeit im Großen und<br />

Ganzen nicht so wild<br />

Hans Gruber: Beruhigung nach Ende des<br />

Felsausbruchs<br />

Markus Felbermayer betrieb offene<br />

Informationspolitik<br />

Franz Netzer: Transporter verursachten viel Staub<br />

Offensive Informationspolitik<br />

Markus Felbermayer vom Kurhotel Felbermayer<br />

Gaschurn hat sich in der Funktion als Obmann der<br />

Wirtevereinigung Gaschurn-Partenen früh mit der<br />

Projektleitung auseinander gesetzt und wichtige PR-<br />

Maßnahmen initiiert: „Meine Devise war, eine offensive<br />

Informationspolitik gegenüber den Gästen und<br />

anstehende Probleme in Zusammenarbeit mit der<br />

Bauleitung möglichst pragmatisch zu lösen.“<br />

Schließlich, meint er, lebe man ja vom Tourismus, von<br />

den Stammgästen, „wirbt mit ruhiger, schöner<br />

Umgebung“, da müsse man schon rechtzeitig steuern.<br />

In drei Prospekten hatte er bereits im Vorfeld auf<br />

die Bauzeit aufmerksam gemacht. Einzelne<br />

Bauphasen, die des Felsausbruchs, Lärm durch erhöhten<br />

LKW-Verkehr und das Förderband – davon war<br />

auch sein Hotel betroffen. Wichtig, sagt er, waren die<br />

Begleitmaßnahmen Kraftwerksfolder, Bauzeitung,

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