Ausgabe Dezember 2008 - Kopswerk II
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<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong><br />
dabei<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong><br />
Inbetriebsetzung, Probe- und Netzbetrieb<br />
Seit September am Stromnetz!<br />
Die Inbetriebnahme der Maschinensätze im <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> ist die Vollendung des Kraftwerkprojektes. Der laufende erfolgreiche Probebetrieb bedeutet, dass alle<br />
Anlagenteile und ihre Funktionen erwartungsgemäß zusammenwirken. Das zehnte und größte Kraftwerk der Illwerke ist seit 7. September mit dem ersten<br />
Maschinensatz und seit 16. November mit allen drei Maschinen am Netz.<br />
Freude über den fulminanten Start des ersten Maschinensatzes: Der Leiter der Inbetriebsetzung DI Eugen Schedler (links sitzend) mit den Vorstandsdirektoren<br />
Dr. Christof Germann und Dr. Ludwig Summer, Projektleiter DI Dr. Ernst Pürer und den Illwerke Experten<br />
„Bei einer Inbetriebsetzung geht es eigentlich immer<br />
auf und ab. – Die Anfangsversuche waren gut, zwischendurch<br />
gab es erwartungsgemäß viele kleinere<br />
Anpassungen, Behebungen, Korrekturen – das ist<br />
so ganz normal“, umreißt der Leiter der Inbetriebsetzung<br />
DI Eugen Schedler die vielfältigen Aufgaben<br />
rund um die drei Maschinensätze. Als Leiter ist er oberster<br />
Koordinator und Controller, „dass schließlich<br />
alles so läuft wie vorgesehen“, – die Inbetriebsetzungsversuche<br />
selbst müssen von den Lieferanten<br />
durchgeführt werden. Das sind im Maschinenbau<br />
VA Tech Escher Wyss/Ravensburg für die Peltonturbinen<br />
samt Regler und Voith Siemens/St. Pölten für<br />
die Speicherpumpen und Synchronisierwandler. In der<br />
Elektrotechnik sind VA Tech Hydro/Wien für die<br />
Generatoren, VA Tech/Linz für die Transformatoren<br />
und ABB/Wien für Automatik und Maschinenschutz<br />
zuständig. Eine ganze Reihe von Versuchen war es,<br />
– zunächst und unüblich – ohne oberwasserseitiges<br />
Wasserschloss, an dem noch Arbeiten durchzuführen<br />
waren. Aber schon diese Vorversuche erbrachten<br />
beste Ergebnisse.<br />
Volle Kraft voraus<br />
Mit Freigabe des Wasserschlosses am 15. Juli begannen<br />
die „scharfen“ Inbetriebsetzungsversuche, sprich<br />
Lastversuche. Diese betreffen den gesamten<br />
Maschinensatz, bei dem es um die Überprüfung der<br />
Nenn- und Überdrehzahlen geht sowie um die<br />
Kontrolle, ob die berechneten Drücke eingehalten<br />
werden. „Bei den Lastabschaltungen wird die<br />
Maschine bei voller Leistung vom Netz getrennt und<br />
Turbine, Speicherpumpe, Motorgenerator sowie alle<br />
Absperrorgane werden einem extremen Härtetest<br />
unterzogen“, erklärt Schedler. Alle Wechsel – die<br />
Übergänge vom Turbinen- in den Pumpbetrieb und<br />
in den Regelpumpbetrieb – müssen minutiös getestet<br />
werden. Für die einzelnen Agenden im Maschinenbau<br />
oder in der Elektrotechnik sind bei der<br />
Inbetriebsetzung die Experten der Lieferfirmen und<br />
der Illwerke voll gefordert. In der Spitze sind das zwischen<br />
25 und 30 Leute. Am Ende aller dieser Tests,<br />
die wohlgemerkt im „Handbetrieb“ erfolgen, steht<br />
dann die Automatisierung – die Steuerung des<br />
Maschinensatzes auf Knopfdruck. Zunächst erfolgt<br />
diese automatische Steuerung durch die Maschinenleittechnik<br />
vom provisorischen Leitstand im<br />
<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong>. Erst wenn alles routiniert läuft, werden<br />
die Maschinen des <strong>Kopswerk</strong>es <strong>II</strong> (wie die aller anderen<br />
Illwerke-Kraftwerke) über die leittechnische<br />
Anbindung ans Illwerke Control Center, Rodund, und<br />
von dort aus eingesetzt.<br />
Ein Quantum Trost<br />
So viel zur planmäßigen Inbetriebnahme der Maschinensätze,<br />
die vorerst nicht nur bei Maschine 3 (M3)<br />
perfekt lief, sondern auch bei M2 und M1 sehr zufrie-