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Ausgabe Dezember 2008 - Kopswerk II

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<strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong><br />

dabei<br />

7<br />

den stellend angelaufen war. Die Netzfreigabe von<br />

Maschine 3 auf Anfang August war buchstäblich in<br />

Reichweite, als sich in Sekunden durch einen unbeabsichtigten<br />

Vorgang in der Steuerung alles änderte:<br />

„Es passierte beim letzten definitiven Test der<br />

Speicherpumpe“, erzählt DI Schedler: „Der Schaden<br />

an der Zahnkupplung entstand in nur zwei bis drei<br />

Sekunden, weil Generator und Pumpe nicht mehr synchron<br />

waren und eine Schutzauslösung erfolgte.“ Nur<br />

ein Detail bei über 2.000 verknüpften Datenpunkten<br />

pro Maschine, aber mit heftiger Wirkung. Solche<br />

Ereignisse sind im Zuge der vielschichtigen Inbetriebnahmeversuche<br />

leider nicht vorhersehbar, führt<br />

Schedler aus. Statt der erwarteten Freigabe musste<br />

die Ursache gefunden werden, und der Probbetrieb<br />

von M3 war vorerst vereitelt. Dennoch verschmerzbar<br />

im Zeitrahmen: Die spätere Entdeckung des<br />

Fehlers hätte alle drei Maschinen betreffen können,<br />

weil ihre anlagenbaulichen und elektronischen<br />

Einrichtungen identisch sind.<br />

war erst spät Feierabend – von 38-Stunden-Wochen<br />

keine Rede!“, beschreibt er das riesige Pensum.<br />

Maschinen bringen volle Power<br />

Etwa eineinhalb Monate verzögerte sich die<br />

Inbetriebnahme der Maschinen. Statt Anfang August<br />

war die erste am 7. September am Netz. Vorübergehend<br />

konnte die zweite im Turbinenbetrieb zusätzlich<br />

eingesetzt werden. Und bei Maschine 3 sorgte der<br />

Einbau eines Ersatzzahnkranzes, der schneller als<br />

erwartet vonstatten ging, am 12. Oktober für ihren<br />

Start im Probebetrieb. Freude und Genugtuung<br />

wichen den Anspannungen der vergangen Monate,<br />

als am 16. November auch Maschine 2 mit allen<br />

Funktionen rund lief. Damit war das Kraftwerk mit<br />

allen Maschinen uneingeschränkt für den sogenannten<br />

Probebetrieb freigegeben.<br />

Das Vorzeigekraftwerk der Illwerke ist ein voller Erfolg<br />

– „die Krönung auch seiner Laufbahn“, bestätigt<br />

Eugen Schedler. Es war in jeder Hinsicht, von der<br />

Größe, dem Investitionsvolumen und der Komplexität<br />

her, eine besondere Herausforderung. Weder er<br />

noch einer der Ingenieure von den Illwerken hatte bislang<br />

ein so großes und komplexes Projekt umgesetzt.<br />

„Es ist nicht nur das größte in Vorarlberg realisierte<br />

Kraftwerk, hier wurden darüber hinaus zahlreiche<br />

technische Neuheiten, wie der Regelpumpenbetrieb<br />

oder die Gegendruck-Peltonturbine, erfolgreich<br />

verwirklicht.“<br />

Absperrorgane in der Schieberhalle: Lastversuche<br />

bravourös absolviert<br />

Mit Ungeduld erwartet: Maschinenbauer inspizieren<br />

die Lieferung der neuen Zahnkupplung<br />

Mannschaften am Limit<br />

Während der Fehler bei M3 behoben und das beschädigte<br />

Zahnrad ausgebaut wurde, konzentrierte man<br />

sich auf die zweite Maschine. Aber auch dort machte<br />

den Technikern ein Problem in der ölhydraulischen<br />

Steuerung des Synchronisierwandlers zu<br />

schaffen. – Es kam bei völlig anderer Ursache zu<br />

einem gleichartigen Schaden an der Zahnkupplung<br />

wie bei Maschine 3.<br />

„Die Inbetriebsetzungen sind generell eine sehr stressige<br />

Angelegenheit und erfordern enorme Konzentration“,<br />

blickt Schedler auf einen langen Zeitraum<br />

zurück: „Mit der Inbetriebsetzung des ersten Maschinensatzes<br />

wurde in der zweiten Märzhälfte <strong>2008</strong><br />

begonnen; sie dauerte für alle drei Maschinen fast<br />

bis Ende November <strong>2008</strong>. Die konzentrierte, pedantische<br />

Arbeit zehrt an den Verantwortlichen bei den<br />

Illwerken und beteiligten Firmen. – Man merkt, die<br />

Mannschaft war gegen Ende ausgepowert. Tagelang<br />

Feinarbeit mit Augenmaß war der Wieder-Einbau des neuen Zahnkranzes beim Synchronisierwandler der Pumpe

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