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Und sie trauen sich doch Gewinn Nr. 4, 2013 - Private Banking der ...

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GELD & BÖRSE<br />

Anlagestrategien <strong>der</strong> <strong>Private</strong> Banker<br />

<strong>Und</strong> <strong>sie</strong> <strong>trauen</strong> <strong>sich</strong> <strong>doch</strong>!<br />

Für die heimischen Privatbanker ist die jüngste<br />

Aktienrally mehr als ein bloßes Strohfeuer.<br />

GEWINN hat <strong>sich</strong> bei ihnen umgehört, wie man<br />

<strong>sich</strong> jetzt noch richtig positioniert und vor<br />

Rückschlägen schützt.<br />

VON RAJA KORINEK<br />

Das tief sitzende Miss<strong>trauen</strong><br />

vieler Privatanleger gegenüber<br />

<strong>der</strong> globalen Aktienrally<br />

dauert nun schon genauso lange<br />

an wie die Hausse selbst. Damit<br />

hat man freilich bislang auf schöne<br />

Ertragschancen verzichtet. Soll man<br />

jetzt überhaupt noch einsteigen o<strong>der</strong><br />

lo<strong>der</strong>t ohnedies nur ein kurzlebiges<br />

Strohfeuer auf den Aktienmärkten?<br />

Meinhard Platzer, Chef <strong>der</strong> LGT<br />

Bank Österreich, stimmt gerade diese<br />

Zurückhaltung zuver<strong>sich</strong>tlich: „Unsere<br />

positive Marktmeinung stützt <strong>sich</strong><br />

unter an<strong>der</strong>em auf die immer noch<br />

hohe Skepsis <strong>der</strong> internationalen<br />

Investoren gegenüber Risikoveranlagungen<br />

sowie auf die aktuell<br />

mo<strong>der</strong>aten Bewertungen.“<br />

Ein Optimismus, den an<strong>der</strong>e<br />

Profis durchaus teilen. Cons -<br />

tantin Vey<strong>der</strong>-Malberg, Chef <strong>der</strong><br />

Capital Bank: „In Europa und<br />

den USA bewegen <strong>sich</strong> die Aktien -<br />

indizes nahe ihrer Höchststände von<br />

2007. Psychologisch ist das eine Hürde.<br />

An<strong>der</strong>s als im Jahr 2007 kommen wir<br />

aber heute aus <strong>der</strong> Krise, anstatt direkt<br />

in <strong>sie</strong> hineinzugehen.“ Zumindest<br />

scheint das die Erwartung <strong>der</strong> Marktteilnehmer<br />

zu sein, so Vey<strong>der</strong>-Malberg.<br />

Mathias Albert, Vorstand bei <strong>der</strong><br />

Bank Gutmann, unterstreicht: „Dieses<br />

Strohfeuer auf den Aktienmärkten<br />

brennt in den USA immerhin schon<br />

vier Jahre.“ Währenddessen werteten<br />

Anleger den Regierungswechsel in Japan<br />

(und die Abwertung des Yen) vor<br />

wenigen Monaten <strong>der</strong>art positiv, dass<br />

<strong>der</strong> Nikkei 225 geradlinig nach oben<br />

schnellte.<br />

Der deutsche Leitindex DAX hatte<br />

Mitte März sein altes Rekordhoch von<br />

8.000 Punkten erstmals wie<strong>der</strong> geknackt<br />

(<strong>sie</strong>he Seite 40). Auch an<strong>der</strong>e<br />

europäische Indizes konnten nach dem<br />

Knick im Jahr 2011 endlich zulegen. In<br />

den USA wurden die alten Höchststände<br />

beim Dow Jones und dem S&P 500<br />

schon früher überschritten.<br />

Aktienquote erhöht<br />

Das alles führt – trotz kurzfristiger Turbulenzen<br />

(Zypern, Italien, Herabstufung<br />

Großbritanniens) – bei den Investmentprofis<br />

freilich zu wichtigen<br />

Neupositionierungen. Henrik Herr,<br />

Leiter <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> <strong>der</strong> Credit Suisse<br />

in Österreich, verweist auf erste Schritte:<br />

„Vor wenigen Wochen stuften wir<br />

Aktien wegen Befürchtungen hin<strong>sich</strong>tlich<br />

Italien, den Budgetkürzungen in<br />

den USA und übertriebenem Optimismus<br />

aus taktischer Sicht auf neutral<br />

herab.“ So weit <strong>der</strong> kurzfristige taktische<br />

Ansatz. Im Gegensatz dazu die<br />

längerfris tigere strategische Positionierung:<br />

„Für den strategischen Horizont<br />

blieben wir für Aktien je<strong>doch</strong> übergewichtet“,<br />

betont Herr, „indessen lassen<br />

die zuvor erwähnten Risken nach, weshalb<br />

wir Aktien auch taktisch wie<strong>der</strong><br />

Schritt für Schritt ausbauen werden.“<br />

Rückschläge vorprogrammiert<br />

Tatsächlich haben gerade die Italien-<br />

Wahlen von Ende Februar erneut gezeigt,<br />

wie rasch <strong>sich</strong> Marktteilnehmer<br />

verun<strong>sich</strong>ern lassen. Schon<br />

im Vorfeld wurden entsprechende<br />

Län<strong>der</strong>anleihen und Aktien abverkauft.<br />

Von zwischenzeitlichen Turbulenzen<br />

sollte man <strong>sich</strong> aber<br />

nicht abschrecken lassen. Alfred<br />

Reisenberger, Wiener Privatbank:<br />

„Da es noch genügend Dinge in <strong>der</strong><br />

Euro-Zone aufzuarbeiten gilt, bleibt<br />

<strong>der</strong> Markt von Rückschlägen <strong>sich</strong>er<br />

nicht verschont. Die jüngste Vergangenheit<br />

hat aber gezeigt, dass <strong>sie</strong> <strong>sich</strong><br />

als attraktive Kaufchancen präsentiert<br />

haben.“ Johannes Nenning, Privatbanker<br />

<strong>der</strong> Raiffeisenbank Lech/Arlberg,<br />

stuft einen vorübergehenden Rückgang<br />

ohnedies als gesunde Konsolidierung<br />

ein.<br />

In den USA sorgen wie<strong>der</strong>um die<br />

andauernden Budgetstreitereien für<br />

weitere Un<strong>sich</strong>erheiten. Republikaner<br />

und Demokraten konnten <strong>sich</strong> zumindest<br />

auf einen Steuerdeal zu Jahresbeginn<br />

<strong>2013</strong> einigen. Wolfgang Eisl, Chef<br />

54 GEWINN 4/13


GELD & BÖRSE<br />

Anlagestrategien <strong>der</strong> <strong>Private</strong> Banker<br />

Foto: Markus Wache/Lichtstark.com<br />

Foto: Raiffeisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />

Foto: www.susannestemmer.com<br />

Robert Zadrazil, Bank-Austria-Vorstand <strong>Private</strong><br />

<strong>Banking</strong>: „Wir bevorzugen bei Aktien<br />

Schwellenmärkte und Japan.“<br />

Christian Ohswald, Chef <strong>der</strong> Raiffeisen <strong>Private</strong><br />

<strong>Banking</strong> Wien: „Die Charttechnik liefert<br />

zusätzliche Kaufsignale.“<br />

Wolfgang Traindl, <strong>Private</strong>-<strong>Banking</strong>-Chef bei<br />

<strong>der</strong> Erste Bank: „Bluechips liefern Dividenden<br />

und repräsentieren reale Substanzwerte.“<br />

<strong>der</strong> UBS-Nie<strong>der</strong>lassung Österreich, dazu:<br />

„Der vorläufige politische Kompromiss<br />

in den USA zur Begrenzung <strong>der</strong><br />

negativen Auswirkungen <strong>der</strong> Fiskalklippe<br />

auf die Wirtschaft verbesserte<br />

die Aus<strong>sich</strong>ten für Aktien insgesamt.“<br />

Nur bei den Ausgabenkürzungen gibt<br />

es bislang keinen Kompromiss, am 1.<br />

März traten deshalb automatische Kür-<br />

GEWINN 4/13<br />

55


GELD & BÖRSE<br />

Anlagestrategien <strong>der</strong> <strong>Private</strong> Banker<br />

Bernhard Ramsauer, Vorstandschef <strong>der</strong> Deutsche<br />

Bank Österreich: „Diese Aktienrally<br />

wird mit sehr viel Liquidität befeuert.“<br />

zungen ein. <strong>Und</strong> schon Mitte Mai muss<br />

<strong>sich</strong> die US-Regierung erneut mit dem<br />

Schuldenlimit von <strong>der</strong>zeit 16,5 Billionen<br />

Dollar auseinan<strong>der</strong>setzen. Eigentlich<br />

ist die Obergrenze längst erreicht.<br />

Weitere Turbulenzen sind also nicht<br />

auszuschließen.<br />

Solide <strong>Gewinn</strong>aus<strong>sich</strong>ten<br />

Insgesamt schätzen die Experten die<br />

weiteren Aus<strong>sich</strong>ten positiv ein. „Die<br />

aktuelle Kursentwicklung <strong>der</strong> Aktien<br />

ist durch die <strong>Gewinn</strong>entwicklung <strong>der</strong><br />

Unternehmen gerechtfertigt und hat<br />

noch weiteres Steigerungspotenzial“,<br />

unterstreicht Willibald Gmoser, Leiter<br />

<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> beim Bankhaus<br />

Krentschker.<br />

Solide <strong>Gewinn</strong>aus<strong>sich</strong>ten führt<br />

auch Christian Nemeth von <strong>der</strong> Zürcher<br />

Kantonalbank Österreich als einen<br />

<strong>der</strong> Gründe für weitere Kursanstiege<br />

an. Zusätzliche Kaufsignale liefert laut<br />

Christian Ohswald, Chef <strong>der</strong> Raiffeisen<br />

<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Wien, die Charttechnik.<br />

Aktien sind günstig<br />

<strong>Und</strong>: Das langjährige durchschnittliche<br />

DAX-KGV (Kurs-<strong>Gewinn</strong>-Verhältnis)<br />

von 19 ist <strong>der</strong>zeit mit elf weit günstiger.<br />

Beim EuroStoxx 600 liegt das KGV<br />

ähnlich tief, und damit ebenfalls unter<br />

dem Schnitt. In den USA deuten die<br />

Zahlen auf einen etwas teureren Markt<br />

hin. Hingegen verharren in Europa<br />

und in den USA die Anleihenrenditen<br />

auf historisch tiefem Niveau, dank <strong>der</strong><br />

Wichtige Kennzahlen zu den großen Anbietern<br />

Verwaltetes Ver- Mit- Mindestanlagemögen<br />

in Mio. € arbeiter summe in €<br />

Bank Austria <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> 9.700 1 213 500.000<br />

Capital Bank - GRAWE Gruppe 9.630 51 100.000<br />

Credit Suisse k. A. 49 1.000.000<br />

Deutsche Bank 4.000 70 500.000<br />

Erste Bank 40.000 2 65 300.000<br />

Bank Gutmann 13.700 207 k. A.<br />

Hypo NÖ k. A. 11 100.000<br />

Hypo Vorarlberg 800 60 75.000 3<br />

Bankhaus Kathrein 4.041 74 1.000.000<br />

Bankhaus Krentschker 1.000 16 100.000<br />

Lechbank Raiffeisenbank Lech/Arlberg 220 6 keine<br />

Liechtensteinische Landesbank (LLB) k. A. 4 43 500.000<br />

Oberbank 4.100 34 250.000<br />

Raiffeisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Wien 3.000 78 150.000<br />

Schoellerbank 7.750 275 500.000<br />

Semper Constantia Privatbank 7.970 17 500.000<br />

Bankhaus Spängler k. A. 85 300.000<br />

UBS Wealth Management k. A. 62 500.000<br />

VKB Bank k. A. 14 250.000<br />

Wiener Privatbank k. A. 6 k. A.<br />

Zürcher Kantonalbank 620 72 250.000<br />

k. A. = keine Angabe; 1) 145 Mrd. Euro als UniCredit-Gruppe; 2) mit Sparkassen; 3) 750.000 bei <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Plus;<br />

4) keine Angaben für Österreich, 48,7 Mrd. CHF in <strong>der</strong> gesamten Gruppe per Ende Juni 2011<br />

Foto: Studio Ehringer GmbH<br />

Helmut Praniess, Direktor <strong>der</strong> Privatbank:<br />

„Risikolose Veranlagungen können <strong>der</strong>zeit<br />

kaum den Erhalt <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>sich</strong>erstellen“<br />

Anleihenkäufe <strong>der</strong> Notenbanken. Bernhard<br />

Ramsauer, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Deutsche Bank Österreich, bringt<br />

es überspitzt auf den Punkt: „Diese Aktienrally<br />

wird nicht mit Stroh befeuert,<br />

son<strong>der</strong>n mit Liquidität.“<br />

Zinsen als Alternative zu niedrig<br />

Das Zinsargument macht ein Aktieninvestment<br />

laut Josef Sattler, Leiter <strong>Private</strong><br />

<strong>Banking</strong> beim Bankhaus Schelhammer<br />

& Schattera, jedenfalls umso<br />

verlocken<strong>der</strong>: „Der Aufwärtstrend<br />

könnte aufgrund <strong>der</strong> im Vergleich zu<br />

Anleihenrenditen hohen Dividendenrenditen<br />

weiter anhalten.“ Während<br />

zehnjährige deutsche Staatsanleihen<br />

bei rund 1,5 Prozent rentieren, liegen<br />

die Dividendenrenditen in Europa im<br />

Schnitt bei vier Prozent, in den USA<br />

bei knapp drei Prozent. Dennoch sollten<br />

Anleger Jörn Schmäing vom Bankhaus<br />

Jungholz zufolge nicht vergessen,<br />

dass Dividenden auch gesenkt werden<br />

o<strong>der</strong> ausfallen können.<br />

Aktien beimischen<br />

„Weil risikolose Veranlagungen <strong>der</strong>zeit<br />

kaum den Erhalt <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>sich</strong>erstellen<br />

können, erscheint unter diesem<br />

Aspekt eine maßvolle Beimischung<br />

von Aktien sinnvoll“, so Helmut Praniess,<br />

CEO <strong>der</strong> Privat Bank.<br />

Foto: Herbert Richter<br />

56 GEWINN 4/13


GELD & BÖRSE<br />

Anlagestrategien <strong>der</strong> <strong>Private</strong> Banker<br />

Leopold<br />

Heidenreich,<br />

Chief Investment<br />

Of ficer <strong>der</strong> Semper<br />

Constantia<br />

Privatbank, unterstreicht:<br />

„Aktien sind<br />

im Verhältnis zu an<strong>der</strong>en<br />

Veranlagungsalternativen<br />

noch immer günstig. Wir erwarten<br />

einen weiteren Anstieg.<br />

Werterhalt bleibt unser langfristiges<br />

Ziel. Substanzaktien mit hoher Dividendenrendite<br />

haben Vorrang.“<br />

Ganz oben auf <strong>der</strong> Prioritätenliste<br />

stehen internationale Bluechips, sprich:<br />

globale Konzerne, die gut aufgestellt<br />

sind. Diese Assetklasse schneidet mit<br />

einer Durchschnittsnote von 1,7 am<br />

bes ten ab (<strong>sie</strong>he Tabelle). Susanne Höllinger,<br />

Vorstandschefin <strong>der</strong> Kathrein<br />

Privatbank, erklärt die „Vorliebe“ für<br />

dieses Aktiensegment: „Derzeit ist Sicherheit<br />

mehr denn je auch bei Aktieninvestments<br />

gefragt“, wobei <strong>sie</strong> konservativen<br />

Anlegern generell rät, nicht<br />

mehr als rund 15<br />

Prozent des Depots<br />

in Aktien zu<br />

veranlagen. Aufgeteilt<br />

auf Branchen,<br />

sollten laut<br />

Wolfgang Traindl,<br />

<strong>Private</strong>-<strong>Banking</strong>-Chef<br />

bei <strong>der</strong> Erste Bank, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Bluechips aus den Bereichen<br />

Konsum, Pharma und<br />

Nahrungsmittel in keinem Portfolio<br />

fehlen: „Sie liefern Dividenden und repräsentieren<br />

reale Substanzwerte.“<br />

Regional räumt Höllinger <strong>der</strong>zeit<br />

europäischen Aktien mehr Kurspotenzial<br />

ein: „Sie haben die kräftige Rally<br />

<strong>der</strong> US-Aktien noch nicht mitgemacht.“<br />

Auch Helmut Nuspl, <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />

<strong>der</strong> Oberbank, favori<strong>sie</strong>rt Europa:<br />

„Es sollte von einem wie<strong>der</strong> tendenziell<br />

schwächeren Euro profitieren. Wir bevorzugen<br />

<strong>der</strong>zeit Value gegenüber<br />

Growth, da wir zwar von Wachstum in<br />

<strong>der</strong> Welt ausgehen, dieses je<strong>doch</strong> etwas<br />

schaumgebremst sein sollte.“<br />

Leopold Heidenreich, Semper Constantia:<br />

„Aktien sind im Verhältnis zu an<strong>der</strong>en Veran -<br />

lagungsalternativen noch immer günstig.“<br />

Robert Zadrazil, Bank-Austria-Vorstand<br />

<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>, fügt hinzu: „In<br />

den USA ist die Datenlage immer noch<br />

Foto: Studio Huger


GELD & BÖRSE<br />

Anlagestrategie <strong>der</strong> <strong>Private</strong> Banker<br />

durchaus positiv.“ So überzeugten<br />

jüngst die gestiegenen US-Einzelhandelsumsätze,<br />

auch <strong>der</strong> Arbeitsmarkt<br />

deutet auf eine Entspannung. Zadrazil<br />

weiter: „Vieles davon ist in den Aktienkursen<br />

aber bereits enthalten. Regional<br />

favori<strong>sie</strong>ren wir bei den Aktien<br />

die Schwellenlän<strong>der</strong>märkte und Japan,<br />

wobei wir das Kursrisiko beim Yen abge<strong>sich</strong>ert<br />

haben.“<br />

Chancen in den Emerging Markets<br />

Tatsächlich rangieren Aktien aus den<br />

Schwellenlän<strong>der</strong>n gleich auf Platz drei<br />

in <strong>der</strong> Tabelle, gemeinsam mit österreichischen<br />

Aktien. Letztere Werte profitieren<br />

vor allem von den Schwellenlän<strong>der</strong>n<br />

im Osten, vielen wird großes<br />

Aufholpotenzial eingeräumt.<br />

Vor allem die geringe Verschuldung<br />

einiger <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> ist<br />

ein interessanter Aspekt, hebt Martin<br />

Greibl, Head of Asset Management<br />

<strong>der</strong> Meinl Bank, hervor.<br />

Vom Wachstum in den Schwellenlän<strong>der</strong>n<br />

können Anleger etwa mit jenen<br />

Qualitätstiteln profitieren, die einen<br />

hohen Umsatzanteil in den Emerging<br />

Markets haben, verweist etwa Niko<br />

Feischl, <strong>Private</strong>-<strong>Banking</strong>-Chef <strong>der</strong><br />

VKB Bank.<br />

Welchen Assetklassen die Privatbanker <strong>der</strong>zeit die besten Chancen einräumen<br />

Internationale Bluechips stehen hoch im Kurs, <strong>sich</strong>ere Rentenanlagen werden eher negativ gesehen.<br />

internationale<br />

Bluechips<br />

Emerging-<br />

Markets-Aktien<br />

österreichische<br />

Aktien<br />

Bank Austria <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> 2 2 - 2 2 4 2 2 3 2 - -<br />

Bank Gutmann 2 2 3 2 3 3 2 3 4 4 5 2<br />

Bankhaus Jungholz 3 2 3 3 3 4 3 3 3 4 3 3<br />

Bankhaus Krentschker 2 1 2 3 2 5 3 3 2 3 5 3<br />

Bankhaus Schelhammer & Schattera 2 2 2 3 3 2 2 1 3 2 2 5 4<br />

Bankhaus Spängler 1 2 3 4 2 5 3 3 2 4 3 4<br />

Capital Bank – GRAWE Gruppe 3 3 3 3 2 3 2 3 3 4 4 3<br />

Credit Suisse - 3 - 2 2 4 2 2 2 4 - 2<br />

Deutsche Bank Österreich 1 1 3 2 3 5 2 4 3 3 5 2<br />

Erste Bank 1 2 1 2 2 3 2 2 2 1 3 2<br />

Hypo NÖ 2 2 4 4 2 5 4 3 4 5 4 4<br />

Hypo Vorarlberg 2 1 2 3 2 4 2 3 3 2 2 2<br />

Kathrein Privatbank AG 2 4 3 3 3 4 4 3 3 3 3 3<br />

Lechbank Raiffeisenbank Lech am Arlberg 2 2 3 3 1 2 2 3 4 3 5 4<br />

LGT Bank (Österreich) 2 3 3 2 2 3 2 3 2 2 - 2<br />

Liechtensteinische Landesbank (LLB) 2 2 3 3 1 5 2 3 3 2 5 4<br />

Oberbank 1 2 1 3 1 4 2 4 - 4 - 4<br />

Partner Bank 1 2 3 3 1 3 2 2 3 2 2 5<br />

Privat Bank (Raiffeisen OÖ) 3 3 3 - - 2 3 2 2 - - - 4<br />

Raiffeisen Centrobank 1 2 2 2 2 3 3 2 2 3 2 2<br />

Raiffeisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Wien 2 1 2 2 1 3 2 2 2 3 4 4<br />

RCM – Raiff. Vermögensverwaltungsbank 1 2 2 1 2 4 2 3 3 4 5 4<br />

Schoellerbank 2 2 - 3 2 4 5 - - 3 2 3<br />

Semper Constantia Privatbank 2 2 1 2 1 4 3 3 3 3 4 2<br />

UBS Wealth Management 2 2 - - - 4 3 2 3 3 3 - 3<br />

Valartis Bank (Austria) 2 2 3 2 3 4 3 3 2 3 5 4<br />

VKB Bank 2 3 3 3 3 4 4 3 4 3 4 3 3<br />

Wiener Privatbank 1 2 1 2 2 3 3 3 2 3 4 1<br />

Zürcher Kantonalbank (Österreich) 1 2 2 3 2 5 2 3 3 2 5 3<br />

Durchschnitt 1,7 2,1 2,1 2,4 1,9 3,4 2,5 2,7 2,4 2,9 3,0 3,0<br />

Anmerkungen: 1. Sehr positiv/sehr stark übergewichten über 3: neutral bis 5: sehr stark untergewichten; leere Fel<strong>der</strong>: keine Meinung/Prognose zu dem Segment. *) Absolute Return, Rohstoffe etc; 1) Nur<br />

nachrangige od. Ergänzungskapitalanleihen von starken Unternehmen; 2) Nur Wandelanleihen; 3) Staatsanleihen mit 4, Unternehmensanleihen mit 2; 4) Staatanleihen mit 4, Unternehmensanleihen mit 3<br />

Anleihen,<br />

hohe Bonität<br />

Wachstumsaktien<br />

Substanzaktien<br />

High-Yield-<br />

Bonds<br />

Alternative<br />

Investments*<br />

Gold<br />

(physisch)<br />

Immobilienaktien<br />

Garantieprodukte<br />

inflationsgeschützte<br />

Anlagen<br />

58 GEWINN 4/13


GELD & BÖRSE<br />

Anlagestrategie <strong>der</strong> <strong>Private</strong> Banker<br />

Franz Witt-Dörring, Vorstandschef <strong>der</strong> Schoellerbank:<br />

„Vor<strong>sich</strong>t bei einer langfristigen<br />

Kapitalbindung bei Rentenpapieren.“<br />

Im Übrigen bieten auch Emerging-<br />

Markets-Anleihen teilweise noch Ertragschancen,<br />

meint Ingrid Szeiler von<br />

Foto: UBS<br />

<strong>der</strong> Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank.<br />

Sie verweist aber auch auf Wandel-<br />

und Hochzinsanleihen. Bei An -<br />

leihen mit hoher Bonität sind die Privatbanker<br />

insgesamt neutral bis negativ<br />

eingestellt, wie die Tabelle zeigt.<br />

Das bedeutet nicht, dass man auf<br />

<strong>sie</strong> verzichten soll: „So lange die Zinsen<br />

und die Inflation niedrig bleiben, sind<br />

Anleihen <strong>sich</strong>erer Staaten zur Ab<strong>sich</strong>erung<br />

interessant“, so Meinl-Experte<br />

Martin Greibl. „Bei einem Wie<strong>der</strong>aufleben<br />

<strong>der</strong> Euro-Krise kann die aufkommende<br />

Verun<strong>sich</strong>erung auch auf den<br />

Aktienmärkten zu herben Rückschlägen<br />

führen“, warnt auch Thomas Partel,<br />

Leiter Premium <strong>Banking</strong> <strong>der</strong> Hypo NÖ.<br />

Doch für Langfristinvestoren sind<br />

die Rentenmärkte <strong>der</strong>zeit auch keine<br />

Alternative. Denn, „die Realrenditen<br />

sind auf dem tiefsten Niveau <strong>der</strong> vergangenen<br />

100 Jahre, nominelle Zinsen<br />

so tief wie seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

nicht mehr. Viel Platz nach unten haben<br />

Anleihenpreise nicht mehr“, rät Franz<br />

Witt-Dörring, Vorstandschef <strong>der</strong><br />

Helmut Nuspl, <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Oberbank:<br />

„Bevorzugen <strong>der</strong>zeit Value gegen Growth.<br />

Gehen von schaumgebremstem Wachstum aus.“<br />

Schoellerbank, zu Vor<strong>sich</strong>t bei einer<br />

langfristigen Kapitalbindung bei Rentenpapieren.<br />

Foto: Oberbank<br />

GEWINN 4/13<br />

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