April 2013 - Gudjons Apotheke
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Verfügbarkeit homöopathischer Arzneimittel<br />
in Deutschland und Europa<br />
am HAB arbeiten, den Zusammenhang zwischen der richtigen Ausgangssubstanz<br />
und der in der AMP verwendeten Arznei nicht kennen (vgl. Pötters H.: Definition<br />
und Reproduzierbarkeit homöopathischer Arzneien, <strong>Gudjons</strong> aktuell Nr. I, <strong>2013</strong>). Im<br />
Jahre 2002 traten die GMP-Regeln in Kraft. Anlässlich eines Audits war ich damals<br />
gezwungen, mehr als 300 Arzneien aus dem Sortiment zu nehmen, weil die Beamten<br />
der Regierungsbehörde mir die Auflage machten, nur Arzneien herzustellen, die als<br />
Monographien in Pharmacopoeen aufgeführt sind, das Vorliegen einer AMP reichte<br />
nicht.<br />
Ad 2) Arzneien tierischer Herkunft und Nosoden<br />
Um Arzneien tierischer Herkunft und Nosoden in den Verkehr bringen zu können,<br />
müssen seit 1998 Registrierungen bei der Bundesgesundheitsbehörde beantragt werden.<br />
Diese Registrierungen sind aus verschiedenen Gründen oft schwer zu bekommen,<br />
für Nosoden ist es fast ganz unmöglich; z.B. Staufen Pharma, Göppingen hat jahrelang<br />
erfolglos mit dem Amt gerungen, eine Borrelien-Nosode registrieren zu lassen. Gerade<br />
bei den Nosoden ist die Rohsubstanz schwer zu erhalten. Für den Nachweis von<br />
Identität und Reinheit werden große Mengen Substanz benötigt, mehr, als man zur<br />
Arzneiherstellung über eine Verreibung braucht. Die gesetzlich vorgeschriebene Autoklavierung<br />
der Nosoden und einiger tierischer Arzneirohstoffe könnte die Qualität/<br />
Identität der Substanz verändern.<br />
Für eine Registrierung verlangt das BfArM Berichte über erfolgreiche Behandlungen<br />
neben einem Berg von Daten, die heute mit elektronischen Formularen (CTD)<br />
eingereicht werden und Hunderte von Seiten füllen. Bei der Verlängerung einer Altregistrierung<br />
von Vipera berus (Kreuzotter) musste ich z.B. eine Stabilitätsprüfung<br />
über 5 Jahre erbringen, die 12.500.– € gekostet hat und eine große Menge des schwer<br />
zu bekommenden Giftes verbraucht hat, viel mehr, als man für die Herstellung der<br />
Arznei benötigt. Der Jahresumsatz dieser Arznei liegt bei 693.– €<br />
Ad 3) GMP-Regeln für Hersteller<br />
Stabilitätsuntersuchungen (als Haltbarkeitskriterium) werden von Zwischenprodukten,<br />
Endprodukten und Fertigarzneien im Anbruch verlangt (schnell sind ein paar<br />
100.000.– € verbraucht, wenn man diese Untersuchungen bei einem Speziallabor machen<br />
lässt). Bemerkenswert dabei ist, dass nur der Träger geprüft wird!<br />
Wenn man alle Stabilitäten zusammen hat, weiß man, wie oft alle Arzneien neu<br />
hergestellt werden müssen.<br />
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