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Nr. 4/2012 - Japanische Botschaft in Wien

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Die Position Japans zu den Senkaku-Inseln<br />

H<strong>in</strong>sichtlich der historischen Fakten und auf Basis des<br />

Völkerrechts s<strong>in</strong>d die Senkaku-Inseln e<strong>in</strong>deutig rechtmäßiges<br />

Territorium Japans. Tatsächlich bef<strong>in</strong>den sich die Senkaku-<br />

Inseln unter effektiver Verwaltung der Regierung von Japan.<br />

„Rechtsstaatlichkeit“ ist die Grundlage für globalen Frieden,<br />

Stabilität und Wohlstand. Jeder Staat hat die Aufgabe, den<br />

Frieden zu sichern, die Sicherheit se<strong>in</strong>es Volkes zu gewährleisten<br />

und se<strong>in</strong>e Souveränität, se<strong>in</strong> Hoheitsgebiet und -gewässer<br />

zu schützen, und Japan wird diesen Aufgaben auf Basis<br />

des Völkerrechts nachkommen.<br />

Ab 1885 wurden e<strong>in</strong>gehende Untersuchungen der Senkaku-Inseln<br />

von der Regierung von Japan durch die Behörden<br />

der Präfektur Ok<strong>in</strong>awa und durch andere Mittel durchgeführt.<br />

Durch diese Untersuchungen konnte nicht nur erwiesen werden,<br />

dass die Senkaku-Inseln unbewohnt waren, sondern<br />

dass es auch ke<strong>in</strong>e Anzeichen dafür gab, dass sie unter der<br />

Herrschaft Ch<strong>in</strong>as oder e<strong>in</strong>es anderen Landes standen. Auf<br />

Basis dieser Ergebnisse hat die Regierung von Japan am 14.<br />

Jänner 1895 e<strong>in</strong>en Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss gefasst, Gebietsmarkierungen<br />

auf den Inseln zu errichten und die Senkaku-Inseln<br />

offiziell <strong>in</strong> das japanische Territorium e<strong>in</strong>zugliedern. Diese<br />

Maßnahmen erfolgten gemäß dem <strong>in</strong>ternational anerkannten<br />

Mittel des rechtmäßigen Erwerbs territorialer Souveränität<br />

nach Völkerrecht (Inbesitznahme von Terra Nullius).<br />

Seit ihrer E<strong>in</strong>gliederung s<strong>in</strong>d die Senkaku-Inseln ohne Unterbrechung<br />

e<strong>in</strong>deutig Teil der Nansei-Inseln, die Teil des<br />

japanischen Territoriums s<strong>in</strong>d, und bef<strong>in</strong>den sich unter effektiver<br />

Verwaltung Japans. Diese Inseln gehörten nicht zu<br />

Taiwan oder den Pescadores-Inseln, die die Q<strong>in</strong>g-Dynastie<br />

Ch<strong>in</strong>as gemäß Artikel II des ab Mai 1895 <strong>in</strong> Kraft bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Vertrages von Shimonoseki an Japan abgetreten hatte.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus g<strong>in</strong>g der Kab<strong>in</strong>ettsbeschluss zur E<strong>in</strong>gliederung<br />

der Senkaku-Inseln <strong>in</strong> das japanische Territorium, der im<br />

Jänner 1895 gefasst wurde, dem Vertrag von Shimonoseki,<br />

der im April 1895 unterzeichnet wurde und im Mai 1895<br />

<strong>in</strong> Kraft trat, voraus. Deshalb entbehrt die Kritik, dass Japan<br />

die Senkaku-Inseln als Ergebnis des S<strong>in</strong>o-<strong>Japanische</strong>n Kriegs<br />

erobert habe, jeder Grundlage. Die Senkaku-Inseln gehörten<br />

nicht zu den Gebieten, auf die Japan gemäß Artikel II des<br />

Friedensvertrages von San Francisco 1951 verzichtet hat.<br />

Gemäß dem Vertrag wurden die Senkaku-Inseln als Teil der<br />

Nansei-Inseln unter die Verwaltung der Vere<strong>in</strong>igten Staaten<br />

von Amerika gestellt (gemäß Artikel III). Diese Verwaltungsrechte<br />

wurden gemäß dem Vertrag zwischen Japan und den<br />

Vere<strong>in</strong>igten Staaten von Amerika betreffend die Ryukyu-Inseln<br />

und die Daito-Inseln, der am 17. Juni 1971 unterzeichnet<br />

wurde, an Japan zurückgegeben. Japan vertritt die Position,<br />

dass ke<strong>in</strong>e zu lösende Souveränitätsfrage <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Senkaku-Inseln besteht.<br />

Erst 1971, nachdem e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Untersuchung<br />

der Wirtschaftskommission für Asien und den Fernen Osten<br />

der Vere<strong>in</strong>ten Nationen (ECAFE) im Jahre 1968 auf mögliche<br />

Erdölvorkommen im Ostch<strong>in</strong>esischen Meer verwiesen hatte,<br />

begannen die Regierung von Ch<strong>in</strong>a und die taiwanesischen<br />

Behörden offiziell, die Souveränität Japans über die Senkaku-<br />

Inseln <strong>in</strong> Frage zu stellen. Vor diesem Zeitpunkt war ke<strong>in</strong>erlei<br />

E<strong>in</strong>spruch gegen die japanische Souveränität über die Senkaku-Inseln<br />

von irgende<strong>in</strong>em Land oder irgende<strong>in</strong>er Region erhoben<br />

worden. Ch<strong>in</strong>a behauptet, dass die Senkaku-Inseln gemäß<br />

der „Erklärung von Kairo“ und der „Erklärung von Potsdam“<br />

im Jahre 1945 an Ch<strong>in</strong>a zurückgegeben wurden und dass<br />

Japan die Folgen des Zweiten Weltkriegs <strong>in</strong> Frage stelle.<br />

Japans Erwerb der Souveränität über die Senkaku-Inseln<br />

steht jedoch <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>erlei Zusammenhang mit dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Der Friedensvertrag von San Francisco, der das<br />

japanische Territorium nach dem Zweiten Weltkrieg rechtlich<br />

festlegte, und andere e<strong>in</strong>schlägige Verträge behandelten die<br />

Senkaku-Inseln als Teil des Territoriums, das bereits zu Japan<br />

gehört hatte.<br />

In den vergangenen Jahren ist Ch<strong>in</strong>a aktiv <strong>in</strong> die umliegenden<br />

Gewässer vorgedrungen und hat provokante Aktionen<br />

rund um die Senkaku-Inseln durchgeführt. Regierungseigene<br />

Schiffe und Boote von Aktivisten s<strong>in</strong>d mehrmals <strong>in</strong><br />

japanische Hoheitsgewässer e<strong>in</strong>gedrungen und haben so<br />

wachsende Besorgnis <strong>in</strong> Japan verursacht. Unter diesen Umständen<br />

hat die Stadtverwaltung von Tokyo den Erwerb der<br />

Senkaku-Inseln überlegt. In dem Bestreben, die möglichen<br />

negativen Auswirkungen e<strong>in</strong>es solchen Erwerbs auf die japanisch-ch<strong>in</strong>esischen<br />

Beziehungen zu verh<strong>in</strong>dern, entschied<br />

sich die Regierung von Japan für die Besitzübertragung im<br />

September <strong>2012</strong>. Dies war die beste und praktischste Möglichkeit,<br />

um die kont<strong>in</strong>uierliche friedliche und stabile Erhaltung<br />

und Verwaltung der Inseln langfristig zu gewährleisten.<br />

Die Beziehung zwischen Japan und Ch<strong>in</strong>a wird hoch geschätzt<br />

als e<strong>in</strong>e der wichtigsten bilateralen Beziehungen für<br />

Japan. Die konstruktive Rolle Ch<strong>in</strong>as ist für die Stabilität und<br />

den Wohlstand der asiatisch-pazifischen Region unerlässlich.<br />

Japan ist nicht daran gelegen, dass sich diese Angelegenheit<br />

auf die allgeme<strong>in</strong>en japanisch-ch<strong>in</strong>esischen Beziehungen<br />

auswirkt. Japan beabsichtigt, die Beziehung von gegenseitigem<br />

Nutzen auf Basis geme<strong>in</strong>samer strategischer Interessen<br />

mit Ch<strong>in</strong>a weiter zu vertiefen und die Zusammenarbeit bei<br />

der Schaffung regionaler Stabilität voranzutreiben. Japan<br />

wird die Kooperation <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Umwandlung des<br />

Ostch<strong>in</strong>esischen Meeres <strong>in</strong> e<strong>in</strong> „Meer des Friedens, der Zusammenarbeit<br />

und der Freundschaft“ durch die Förderung<br />

des gegenseitigen Verständnisses und Vertrauens zwischen<br />

den Meeresbehörden beider Länder mittels der „Japanischch<strong>in</strong>esischen<br />

Konsultationen auf hoher Ebene <strong>in</strong> Meeresangelegenheiten“<br />

im Rahmen der zwischen beiden Ländern<br />

vere<strong>in</strong>barten „Sechs Initiativen“ verstärken.<br />

Es ist höchst bedauerlich, dass es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von ch<strong>in</strong>esischen<br />

Regionen zu anti-japanischen Protesten gekommen<br />

ist, die zum Werfen von Ste<strong>in</strong>en und anderen gefährlichen<br />

Gegenständen auf japanische diplomatische Vertretungen,<br />

zu Gewaltakten gegen japanische Staatsbürger ebenso wie<br />

zu Brandstiftung, Zerstörung und Plünderung von mit Japan<br />

verbundenen Unternehmen geführt haben. Gewaltakte sollten<br />

unter ke<strong>in</strong>en Umständen geduldet werden. Mit Blick auf die<br />

geme<strong>in</strong>samen Interessen der <strong>in</strong>ternationalen Geme<strong>in</strong>schaft<br />

ruft Japan dazu auf, unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen <strong>in</strong> besonnener<br />

und friedlicher Weise auszudrücken.<br />

(Quelle: <strong>Japanische</strong>s Außenm<strong>in</strong>isterium)<br />

Impressum<br />

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: <strong>Japanische</strong> <strong>Botschaft</strong>, 1010 <strong>Wien</strong>, Heßgasse 6.<br />

Redaktion: <strong>Japanische</strong>s Informations- und Kulturzentrum, Kenichiro Tanaka, Mag. Marion Resch, 1010 <strong>Wien</strong>, Schottenr<strong>in</strong>g 8, Tel. 533 85 86,<br />

www.at.emb-japan.go.jp, <strong>in</strong>fo@wi.mofa.go.jp<br />

Druck: the raven communications, 1120 <strong>Wien</strong>, Rosenhügelstraße 155 Verlagsort: <strong>Wien</strong>. Herstellungsort: <strong>Wien</strong>.<br />

Die <strong>in</strong> den Artikeln zum Ausdruck gebrachten Ansichten müssen nicht unbed<strong>in</strong>gt der Me<strong>in</strong>ung der <strong>Japanische</strong>n Regierung entsprechen. Für<br />

Leser zu schriften, Kritik und Anregungen zu Inhalt und Gestaltung von „JAPAN heute und morgen“ wären wir dankbar.

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