Das narzisstische Gottesbild - sonneundmond.at

Das narzisstische Gottesbild
für sich selbst verantwortlich und müsse demzufolge bei sich die
Ursachen für Probleme suchen und diese auch alleine lösen.
Natürlich rät heutige Spiritualität sich selbst verantwortlich zu fühlen
und nicht auf andere Menschen Probleme, Schwächen und Schuld zu
projizieren (was uns übrigens schon Jesus empfahl). Aber verstehen
wir die Aufforderung uns selbst verantwortlich zu fühlen auch
wirklich immer richtig?
Für sich-selbst-verantwortlich-sein bedeutet nicht, ständig bei sich
Schuld zu suchen. Auch Selbstkontrolle und die Unterdrückung
unerwünschter Gefühle lassen uns möglicherweise hart und
unerbittlichen uns selbst und ebenso anderen gegenüber werden.
Vielleicht rät uns eine innere Stimme nach außen nur das zu zeigen,
was für angemessen und vorteilhaft gehalten wird. So weisen wir
ebenfalls vielleicht andere „herzlos“ zurück, zeigen sie
„unerwünschte“ Emotionen, raten vielleicht zur nächsten superwirksamen
Technik, statt gegebenenfalls durch unser Zuhören, unser
Einfühlungsvermögen ihren Schmerz zu lindern.
Äußerlich - eingedenk der Mahnung für uns selbst verantwortlich zu
sein - geben wir uns souverän und unbeeidruckbar. Weißt uns jemand
auf „Schwächen“ hin fahren wir ihm vielleicht über den Mund; aber
eher deuten wir sanft an, dass er wohl seine eigenen Unzuläglichkeiten
auf uns projiziert. Zu hause dann allerdings quälen uns manchmal
Selbstzweifel, und bei allem Bekenntnis zur Urteilslosigkeit würden
wir den, der uns bloßgestellt hat, am liebsten in der Luft zerreißen
Natürlich hat niemand das Recht, andere zu kritisieren mit der
Absicht, dadurch sich selbst zu erhöhen. Eine beliebte narzisstische
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