Das narzisstische Gottesbild - sonneundmond.at

Das narzisstische Gottesbild
Gefährliches unter den heutigen esoterischen Splitter-Lehren zu
finden? (Und Manches
mag für weit fortgeschrittene Suchende gelten, aber eher nicht in
unserer Lebenswirklichkeit, wo fast jeder mehr oder weniger an
narzisstischen Störungen leidet, und gerade diese uns Großartigkeit
und Besonderheit vorgaukeln, sodass wir möglicherweise vermeinen,
ohne Nahrung mit bloßem „Lichtschlucken“ auszukommen, was uns
und andere verantwortungslos gefährdet…).
Viele der angebotenen „Energie“-Techniken sind mit äußerster
Vorsicht zu genießen, nicht weil sie prinzipiell unwirksam sind,
sondern weil sie zwar auch psychische Linderung bewirken können,
aber ohne vorausgegangene Identitätsfindung bzw. Integration der
Persönlichkeit gar Störungen verstärken können oder gar auslösen
(Borderlinesymptome etc.). Es scheint ein Fortschritt zu sein, dass wir
nicht jede Stimme, die wir zu hören glauben, nicht jede Anwesenheit
Unsichtbarer im Raum mit sofortigem Psychiaterbesuch assoziieren.
Doch es handelt sich eher um einen Rückschritt im ganzheitlichen
Reifeprozess, wenn wir nicht immer die Möglichkeit psychischer
Spannungen, Projektionen und Ergüsse der Fantasie mit bedenken.
Bereits Johannes vom Kreuz warnte in seiner mystischen Schrift
„Aufstieg auf den Berg Karmel“ davor, spirituelle „Erfahrungen“ –
sofern sie mit Geisterschau, Visionen (Channeling) zu tun haben – zu
ernst zu nehmen, da sie leicht zur spirituellen Überheblichkeit und
allemal zu schwer wiegenden Fehleinschätzungen führen können.
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