horizonte - SMG

missionsBericht bOLIVIEN
Was hat
Mathematik
mit der Bibel
zu tun?
Priscilla Maag, Bolivien
Es ist Sonntagmorgen. Ignacio und Franz,
meine beiden Pflegesöhne, und ich sind
am Frühstücken. Es läutet an der Türe. Wer
kommt denn wohl schon so früh zu Besuch?
Ignacio geht an die Türe und kommt mit
sechs Kindern aus meinem Bibelunterricht
zurück. Sie sind fast zwei Stunden zu Fuss
unterwegs gewesen und haben einen Bärenhunger.
«Du hast uns zum Mittagessen
eingeladen.» Oh, das hatte ich ganz vergessen.
Wir gingen gemeinsam in die Gemeinde
und verbrachten danach den Rest des Tages
zusammen. Die Kinder sind Geschwister. Sie
haben Vater und Mutter vor zwei Jahren an
Aids verloren und adoptierten mich nun als
Ersatzmutter. So machten es auch Franz und
Ignacio vor elf Jahren. Nur dass die Altrades-Kinder
mit ihren älteren Geschwistern
wohnen. Im gesamten sind es zwölf. Die
Jüngeren der Familie sind stark gefährdet in
eine Jugendbande zu geraten. Sie sind oft
alleine und unbetreut. Sie leben in grosser
Armut. Ja, an Besuch mangelt es nicht. Viele
meiner Schüler kommen aus armen und zerrütteten
Familien. Sie sind dankbar, wenn sie
ein offenes Ohr für ihre Alltagssorgen finden
– und natürlich auch etwas zu essen.
Seit elf Jahren arbeite ich in Cochabamba,
Bolivien, an zwei Schulen. Einer christlichen,
privaten Schule und an einer Staatsschule.
Mit fünf bolivianischen LehrerInnen, darf ich
16 Klassen den biblischen Unterricht erteilen.
Es ist eine sehr schöne und verantwortungsvolle
Arbeit. Auch ist ein Mittagsprogramm
von Montag bis Freitag dabei. Dort
erhalten die schwächeren Schüler Aufgabenhilfe
und werden auch seelsorgerlich
betreut. Jedes Jahr bekommen wir von der
Staatsuniversität vier Pädagogik-Studenten,
die unter der Anleitung zweier begabter und
topmotivierter Lehrerinnen ihr Praktikum
absolvieren können.
An der christlichen Privat-Schule arbeiten
wir in unseren Vorbereitungen stark mit den
Auf dem Pausenplatz
Mathematik
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