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HITLISTE 1991 Schönste/r: 1. Christine Singer 2 ... - Ziehen-abi91.de

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<strong>HITLISTE</strong> <strong>1991</strong><br />

<strong>Schönste</strong>/r: <strong>1.</strong> <strong>Christine</strong> <strong>Singer</strong><br />

2. Caroline Fischer-Güttich<br />

3. Ninja Fichter<br />

Intelligenteste/r: <strong>1.</strong> Brita Mielert<br />

2. Sabine Ricker<br />

3. Kathrin Block<br />

Sportlichste/r: <strong>1.</strong> Annette Winck<br />

2. Sabine Bub<br />

3. Sandra Schlimm<br />

Coolste/r: <strong>1.</strong> Monika Lang<br />

2. Stefanie Lischka<br />

Fleißigste/r: <strong>1.</strong> Rebecca HilI<br />

2. Petra Pohl<br />

2. Ulrike Bickel<br />

Faulste/r: <strong>1.</strong> Stefanie Haase<br />

2. Monika Lang<br />

3. Claudia Hoofs<br />

Umhergereichteste/r: <strong>1.</strong> Ninja Fichter<br />

2. Sandra Schlimm<br />

2. Stefanie Hasse<br />

größte/r Macho: <strong>1.</strong> Kerstin Baranicki<br />

2. Nathalie Arranhado<br />

2. Susanne Lindner<br />

Erfolgsversprechenste/r:<strong>1.</strong> Brita Mielert<br />

2. Rebecca HilI<br />

3. Natalie Grass<br />

Lustigste/r: <strong>1.</strong> Nathalie Arranhado<br />

2. Sandra Menges<br />

3. Claudia Müller<br />

<strong>1.</strong> Jürgen Weder<br />

<strong>1.</strong> Patrick Schickedanz<br />

3. Rainer Kohlstrung<br />

<strong>1.</strong> Jens Salzner<br />

2. Markus Tremmel<br />

3. Stefan Ruppert<br />

<strong>1.</strong> Volker Schröder<br />

2. Cyrill Andreani<br />

3. Andreas Erb<br />

<strong>1.</strong> Oliver Oörschel<br />

2. Lars Maier<br />

3. Vasilios Tsioupas<br />

<strong>1.</strong> Vasilios Tsioupas<br />

2. Markus Tremmel<br />

3. Christoph Ries<br />

<strong>1.</strong> Stefan Kalisch<br />

2. Jens Lüd!ke<br />

3. Stefan Windecker<br />

<strong>1.</strong> Stefan Windecker<br />

:f. Arne Osolin<br />

<strong>1.</strong> Vasilios Tsioupas<br />

2. Stefan Windecker<br />

3. Jörg Billing<br />

<strong>1.</strong> Jens Salzner<br />

2. Stefan Ruppert<br />

3. Sass an Beyzavi<br />

<strong>1.</strong> Jürgen Weder<br />

2. Ulrich Häseler<br />

3. Jens Lüdtke<br />

größte/r Schwaller/in; <strong>1.</strong> Annegret Fritz <strong>1.</strong> Giulio Varvelli<br />

<strong>1.</strong> Kerstin Baranicki 2. Stefan Kalisch<br />

3. Andrea Matuszewski 3. Olaf Rosenberger<br />

beste Lache:<br />

<strong>1.</strong> Sandra Menges<br />

2. Claudia Gaul<br />

3. Nathalie Arranhado<br />

<strong>1.</strong> Steffen Schille<br />

2. Jens Lüdtke<br />

3. Stefan Ruppert<br />

schönsten Augen: <strong>1.</strong><br />

2.<br />

Nicole Meier<br />

<strong>Christine</strong> <strong>Singer</strong><br />

3. Natalie Grass<br />

<strong>1.</strong> Michael Nungässer<br />

2. Ulf Henkemeier<br />

3. Sascha Gröger<br />

schönste Frisur: <strong>1.</strong> Caroline Fischer-Güttich <strong>1.</strong> Torsten Kuhlmey<br />

2. Alexandra Zink 2. Ulf Henkemeier<br />

3. <strong>Christine</strong> <strong>Singer</strong> 3. Thomas v. Husen<br />

Wer lästert am meißten ? Kollektivpreis an<br />

Euch alle !


Wer riecht am besten? <strong>1.</strong> Tina Sauer<br />

2. Harriet Neynaber<br />

Wer ist am besten angezogen?<br />

<strong>1.</strong> Ninja Fichter<br />

2. Tina Sauer<br />

2. Natalie Grass<br />

Traumpaar: <strong>1.</strong> Stephanie Janz / Stefan Timm<br />

2. Monika Lang / Holger v. Thomsen<br />

3. Susanne Kirchhoff / Mare Nordbruch<br />

<strong>1.</strong> Fabian Ruß<br />

2. Michael v. Wagner<br />

<strong>1.</strong> Sascha Gröger<br />

2. Oliver Dörschel<br />

3. Andreas Kleissl<br />

Wer wird als erstes heiraten?<br />

<strong>1.</strong> Susanne Kirchhoff<br />

2. Petra Pohl<br />

3. <strong>Christine</strong> Wolf<br />

Wer hat das Abi am wenigsten verdient ?<br />

<strong>1.</strong> Stefanie Haase<br />

2. Stefanie Lischka<br />

3. Monika Lang<br />

<strong>1.</strong> Mare Nordbruch<br />

2. Stefan Timm<br />

3. Andreas Erb<br />

<strong>1.</strong> Stefan Kalisch<br />

2. Sass an Beyzavi<br />

3. Holger v. Thomsen<br />

schönstE(r Lehrer/ in: <strong>1.</strong> Frau Hefter<br />

2.<br />

3.<br />

Frau Ambrosius<br />

Frau Ble11<br />

langweiligste/r Lehrer/in: <strong>1.</strong> Frau Zenetti<br />

2.<br />

2.<br />

Frau Ebel<br />

Frau Rauschkolb<br />

faulste/r Lehrer/in: <strong>1.</strong>Frau Rauschkolb<br />

2. Frau v. Monts<br />

3. Frau Hefter<br />

<strong>1.</strong> Herr Kaster<br />

2. Herr BeIz<br />

3. Herr Bock<br />

<strong>1.</strong><br />

2.<br />

Herr Richter<br />

Herr Späth<br />

3. Herr Weitensteiner<br />

<strong>1.</strong> Herr BeIz<br />

2. Herr Kuhn'<br />

3. Herr Weber


SONDERPREISE<br />

Stefan Windecker<br />

Kerstin Baranicki<br />

erhält den goldenen Klappspaten<br />

für pausenloses Angraben und<br />

die goldene Bahre für aufopfernde<br />

Hilfsbereitschaft<br />

erhält den <strong>Ziehen</strong>schulförderpreis<br />

für ein Studium in Moskau zum<br />

Thema "Real existierender<br />

Sozialismus"<br />

Rebecca<br />

HilI<br />

erhält das goldene Gebiß für<br />

strahlendes Lächeln<br />

Oliver Dörschel<br />

Jens Lüdtke<br />

erhält die goldene Sonnenbrille<br />

zur ganzjährigen Benutzung<br />

erhält die goldene Schlaftablette<br />

zur Unterstützung seines Schlafzimmerblickes<br />

erhält einen Preis für die besten<br />

Ausreden<br />

Natalie Grass<br />

erhält einen Preis für unnachahmliche<br />

Frische nach ausschweifendem<br />

Alkoholgenuß (Abifeier)<br />

Michael Nungässer<br />

erhält einen Preis für den<br />

Möchtegern- Frauenheld<br />

größten<br />

Harriet Neynaber<br />

Sabine Bub und Brita Mielert<br />

Jens Salzner<br />

erhält die goldene lange Leitung<br />

erhalten den Preis der übermäßigen<br />

Fairneß gegenüber Schülern, die<br />

kein Heft besitzen und wieder nich<br />

raffen<br />

erhält den Chemie - Nobelpreis<br />

Sandra Menges<br />

erhält den<br />

Albernheit<br />

goldenen Lachsack für<br />

Jürgen Weder und Torsten<br />

Kuhlmey<br />

Brita Mielert<br />

erhalten den<br />

goldenen Hampelmann<br />

erhält den Kombinationsoscar für<br />

rasches Kombinieren und ihre<br />

witzige radikale Schlagfertigkeit<br />

Jörg Billing und<br />

Schubert<br />

Igor Ambrozic<br />

Matthias<br />

erhalten eine Auszeichnung für<br />

die größten Spanner<br />

erhält eine Sonderausgabe "Knigge"<br />

für seine immerwährende Taktlosigkeit


DIE WUNDERKERZE oder DAS JÄHE ENDE EINES<br />

SCHOKOLADENNIKOLAUSIS<br />

Es geschah am 6.Dezember des Jahres 1990 - nur noch wenige<br />

Monate bis zum Abi !!!<br />

Wie jedes Jahr um diese Zeit war Nikolaus und ich bekam einen<br />

riesigen. schokoladigen Nikolaus geschenkt. Das wäre ja vielleicht<br />

auch nicht weiter erwähnenswert, aber es handelte sich ja nicht<br />

um irgendeinen Schokonikolausi - nein: in seiner schokoladigen<br />

Mütze steckte eine Wunderkerze - eine LEUCHTENDE Wunderkerze;<br />

eine Tatsache, die dem armen Kerl zum Verhängnis werden sollte,<br />

denn: An unserer <strong>Ziehen</strong>schule gibt es gewisse Lehrer, die<br />

brennende Wunderkerzen in Schokonikolausis gar nicht so witzig<br />

finden wie ich.<br />

Ich möchte auf diesen Lehrkörper nicht näher eingehen.nur soviel:<br />

Spät(h) übt sich, was ein Brandwachtmeister werden will.<br />

Nun ja, jedenfalls standen wir mit unserer "Kleingruppe • die<br />

die größere Gemeinschaft durch ihren groben Unfug in eine gefährliche<br />

Lage brachte"(so spät(h)er der besagtr Lehrkörper<br />

auf meine schriftliche Anfrage hin, wie es zu dieser tragischen<br />

Tat kommen konnte) undfreuten uns über die leuchtende Wunderkerze<br />

und nicht zu vergessen. den Nikolaus.<br />

Jedoch nicht lange:<br />

Denn plötzlich, ohne Vorwarnung und völlig unerwartet, war die<br />

Leuchte samt Nikolaus verschwunden. Nun ja,der pflichtbewußte<br />

Lehrkörper hatte - zu seiner Entschuldigung muß man vielleicht<br />

sagen, daß er annahm ,es handele sich um eine getarnte Bombe,<br />

oder ähnliches,- kurzerhand seinen Aufsichtesposten auf den<br />

Stufen der Eingangshalle verlassen und den Nikolaus, der ja<br />

nun wirklich nichts dafür konnte. daß zufällig diese Wunderkerze<br />

in ihm steckte und auch noch leuchtete, aus der Eingangstür<br />

befördert mit rekordverdächtiger Wurfkraft.<br />

Ich weiß wirklich nicht, ob der Lehrer an diesem Morgen<br />

(a) Krach mit seiner Frau hatte<br />

(b) an physischer Unter- oder psychischer Überbelastung<br />

litt.<br />

(c) keine Schokolade mag.<br />

(d) schon für die Senioren-Leichtathletik-WM trainiert.<br />

Wenn ihr die richtige Antwort wißt, bitte ankreuzen. Ihr nehmt<br />

dann automatisch an der Verlosung von 612 Schokoladennikolausis<br />

teil.<br />

Jedenfalls war der Nikolaus weg.<br />

Ich weiß ebenfalls nicht, ob besagter Lehrer an diesem Morgen<br />

(a)<br />

(b)<br />

heiser war<br />

sich nicht traute, etwas zu sagen.<br />

(c) nie besonders viel spricht.<br />

Jedenfalls verlief die ganze Aktion ohne ein Wort von ihm.<br />

Wir kratzten uns erst am Kopf und später dann auch den leicht<br />

zermatschten Nikolaus von der Straße, wunderte~uns noch ein<br />

wenig. sahen dann aber schnell ein, daß wir die Schüler sind<br />

und er der Lehrer, was uns aber nicht weiter traurig stimmte<br />

da wir wußten, daß wir die Schule in wenigen Monaten verlassen<br />

würden. während er wohl noch ein paar Jahre. wenn<br />

auch nicht mehr viele, bis zur Pension Lehrer bleiben müßte.<br />

Ein weiterer Ansporn, das Abi zu packen!!!


Der Gemeine Gierschlund (Mampfus Giganticus)<br />

=======;========;===========================<br />

Eigentlich wollte ich es für mich behalten, mein geheimes Wissen über die<br />

wahre Natur des Abijahrganges 9<strong>1.</strong> Zu grausam schien mir die Wirklichkeit,<br />

als daß man sie der geplagten Menschheit enthüllen dürfe, zu schrecklich<br />

die Erkenntnis, um zartfühlende Gemüter mit ihr zu quälen. Doch die Wahrheit<br />

drangt mit Macht ans Tageslicht, und kann sich ein Einzelner der Aufforderung<br />

verweigern, ihn zu beschreiben, diesen merkwürdigen Typus? Blieb<br />

er nicht der Fachwelt bislang nur deshalb verborgen, weil er sein eigentümliches<br />

Dasein im Halbdunkel irgendwelcher Klassenraume fristete? Wird er<br />

nicht schon morgen unter das Licht der Sonne treten und unseren armen Planeten<br />

heimsuchen? Und schließli.ch: Ist er nicht selbst schuld, wenn er mich<br />

dazu auffordert, mein verborgenes Wissen der Öffentlichkeit preiszugeben?<br />

Heißt das nicht, daß er bereit ist, seinen eigenen Anblick zu ertragen? So<br />

sei es drum, hier ist er, der neue Mensch, und sein Name ist:<br />

Gemeiner Gierschlund (Mampfus Giganticus Vulgaris)<br />

Morphologisch der Gattung der Freßsäcke (I'iampa Monstrosa) zuzuordnen,<br />

trifft man den Gemeinen Gierschlund weniger auf Staatsbanketten, als<br />

vielmehr in ganz gewöhnlichen Unterrichtsräumen an. Mit dem bereits von<br />

Lucullus beschriebenen Freßsack hat der ~ierschlund zwar die ungeheure<br />

Gefraßigkeit gemeinsam, nicht aber die typischen äußeren Merkmale. So ist<br />

es wissenschaftlich vollkommen ungeklärt, wo diese Spezies die enormen Mengen<br />

an Nahrungsmitteln eigentlich hinfrißt. Gibt er sich doch im äußeren<br />

Erscheinungsbild eher grazil, nicht selten geradezu anmutig und keineswegs<br />

so monströs wie sein entfernter Verwandter, der Freßsack. Gerade deshalb<br />

fällt es schwer, außenstehenden Beobachtern ein Bild davon zu vermitteln,<br />

welch erstaunliche Massen der Gierschlund im Laufe von knapp 45 Minuten in<br />

sich hineinzuschaufeln imstande ist.<br />

Meterlange Blut-, Knack-, Leber-, Dauer-, Hans-, Schweins- und Rindswürste,<br />

Jahrtausendealte Joghurtkulturen, die stolze Ernte kompletter Rübenacker,<br />

Berge von Milch- und Käseprodukte und ganze Biotope von Gummifröschen,<br />

Schokoladenhamstern und Fruchtmolchen passieren in atemberaubendem<br />

Tempo seinen Verdauungstrakt. Selbst lebende Mäuse verschmäht er nicht,<br />

und oft verrät das noch zuckende Schwänzchen, das lässig aus dem Mundwinkel<br />

hangt, dem aufmerksamen Betrachter ein grausames Szenario, über das<br />

ich hier - mit Rücksicht auf eine zum Teil noch minderjährige Leserschaft ­<br />

den Mantel des Schweigens hüllen möchte.


- 2 -<br />

Das auf den ersten Blick friedfertig anmutende Wesen des Gierschlundes<br />

steht, ebenso wie das bereits erwähnte, scheinbar harmlose Erscheinungsbild,<br />

in einem trtigerischen Kuntrast zu der aggressiven Gier, mit der er sich<br />

auf die unschuldigen Opfer seiner ungebändigten Freßsucht stürzt. Der Uneingeweihte<br />

mag sich wohl täuschen lassen, der Kenner jedoch entlarvt den<br />

Gierschlund anhand der gewaltigen Vorräte, die dieser stets mit sich führt,<br />

und zwar in solchen Massen, als gälte es, nicht etwa eine Unterrichtsstunde,<br />

sondern eine monatelange Expedition durch das dürre Steppenland der<br />

Sahelzone zu überstehen. Sind diese Vorräte erst einmal ausgepackt und<br />

ordentlich auf dem Holztisch vor ihm ausgebreitet, so dauert es nicht lange,<br />

und der Gemeine Gierschlund wird zur reißenden Bestie.<br />

Der Betrachter, selbst von adeligem Geblüte und daher dem einfachen Volke<br />

wohl gesonnen , senkt beschämt den Blick vor dem nun beginnenden Drama der<br />

Massenvernichtung. Seine feinen Ohren vernehmen das jämmerliche Wehklagen<br />

der Schinkenbrote, das erbärmliche Wimmern der Schokoriegel und das herzzerreißende<br />

Flehen der zarten Mohrrübe, deren kurzes, hoffnungsvolles Leben<br />

zwischen den gnadenlos malmenden Kiefern des Mampfus Giganticus ein<br />

ach so jähes Ende findet. Oh, es zerreißt mir das Herz, wie all die lieben<br />

Gummibärchen, die süßen Schokoladenhäslein und putzmunteren Speckmäuschen<br />

- erhobenen Hauptes die Männer, in stillem Schmerz die Mütter und flehenden<br />

Blickes die Kindlein, mit einern Wort: die Einwohnerschaft ganzer<br />

Schachteln und Tüten - ihren letzten Gang durch den gierigen Schlund antreten.<br />

Voll Abscheu wendet der Betrachter sein edles Antlitz der Tafel zu, 1m<br />

verzweifelten, aber aussichtslosen Versuch, den Gierschlund durch das Angebot<br />

geistiger Nahrung von seinem animalischen Treiben abzulenken. Doch<br />

finden weder die erbaulichen Worte, noch die zeitlosen Weisheiten, die der<br />

Erhabene mit zitternder Hand auf grauem Schiefer verewigt, die Beachtung<br />

der Mampfi. Denn kaum wendet er sein über derart schnöde Sinnesgenüsse so<br />

unendlich erhabenes Haupt erneut der grausamen Wirklichkeit zu, wird er<br />

Zeuge eines sich ewig widederholdenden Kreislaufes: Der Gierschlund hat in<br />

den kurzen Augenblicken, in denen er sich unbeobachtet glaubte, alles,<br />

wirklich alles, verputzt!<br />

Eben noch: Das paradiesische Schlaraffenland in seiner verwirrenden<br />

Vielfalt und orientalischen Pracht auf den Tafeln chaotischer Sultane,<br />

und jetzt: Kahlfraß! Wüste! Nacktes Holz! Die Leere im Auge des Hurrikans.


- 3 -<br />

Ein Gierschlund rülpst verhalten. Und wie auf geheimes Kommando, bricht<br />

er von neuem los, der Freßorkan, der alles mit sich reißt, was steh seiner<br />

Urgewalt in den Weg zu stellen wagt. Innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />

verwandeln sich karge Schulbänke in reich gedeckte Altäre archaischer Naturgottheiten,<br />

wie aus dem Nichts zaubert der Gierschlund fette Beute aus<br />

verborgenen Kammern, und erneut vibriert der Raum von den wollüstigen<br />

Schmatzlauten eines orgiastischen Gelages.<br />

Erhabene Nutter Natur! Wie einst Werther erschauere ich vor Dir als<br />

dem ewig verschlingenden, wiederkäuenden Ungeheuer und vor den Geschöpfen,<br />

die Du da hervorgebracht hast, die Dir gleichen 1 Es ist ein Gefühl<br />

der Ehrfurcht, das da über mich kommt, Ehrfurcht auch vor den Familienvätern-<br />

und Nüttern, die unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte, unter<br />

Hergabe ihres Herzblutes, die schier unendliche Aufgabe bewältigt haben,<br />

diese ihre Brut achtzehn Jahre lang zu ernähren, und die nun, ausgebrannt<br />

und leergemolken zwar, aber aufatmend das Gefühl genießen dürfen,<br />

ihren Teil zur BeWältigung der Nilch- Butter-, Eis- und Eierberge<br />

beigetragen zu haben. Der Verfasser aber, zartfühlend und sensibel wie<br />

Wertller, weiß, daß er es nicht vermag, EinhaI t zu gebieten dem ew"igen<br />

Kreislauf von Fressen und Gefressenwerdens und beschließt daher, sein<br />

asketisches Leben fortzuführen, allein gegen den Rest der Welt, ein<br />

Rufer in der Wüste.<br />

Wars eine Träne, die da eben seinem Auge entquoll? Ach, ich gebe es<br />

zu, jetzt, da er sich anschickt, diese Anstalt auf immer zu verlassen:<br />

er wird mir fehlen, der Gierschlund, der gemeine. Schon sehe ich die<br />

breite Schneise seiner Freßspur hinter dem Horizont verschwinden und<br />

eine merkwürdige Wehmut kommt über mich. Doch allen, denen es jetzt so<br />

geht wie mir, sei zum Trost gesagt: Es sind bereits vereinzelte Exemplare<br />

der Gattung Nampfus Giganticus Vulgaris in der jetzigen Jahrgangsstufe<br />

12 gesichtet worden, und ganz besonders eifrige Pädagogen<br />

berichten sogar vom Auftreten dieser einzigartigen Spezies in der Unterstufe.<br />

Nein, es wird nie aussterben, dieses Wunderwerk der Natur,<br />

er wird ewig leben, der herrliche Nampfus giganticus.


IN DER<br />

MAN<br />

ZIEHENSCHULE WURDE<br />

JEDER ZEIT ÜBER<br />

GESUNDE<br />

ERNÄHRUNG

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