artikel 8 • das achte gebot - Gemeinschaft vom heiligen Josef
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DU SOLLST NICHT FALSCH GEGEN DEINEN NÄCHSTEN AUSSAGEN<br />
die allgemeine Sprache der Schöpfung, des Werkes seines Wortes, seiner 341<br />
Weisheit, in der Ordnung und Harmonie des Kosmos, die sowohl <strong>das</strong> Kind als<br />
auch der Wissenschaftler entdecken kann. „Von der Größe und Schönheit<br />
der Geschöpfe läßt sich auf ihren Schöpfer schließen“ (Weish 13,5), „denn<br />
der Urheber der Schönheit hat sie geschaffen“ (Weish 13,3). 2129<br />
Die Weisheit „ist ein Hauch der Kraft Gottes und reiner Ausfluß der Herrlichkeit<br />
des Allherschers; darum fällt kein Schatten auf sie. Sie ist der Widerschein<br />
des ewigen Lichts, der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft, <strong>das</strong> Bild seiner<br />
Vollkommenheit“ (Weish 7,25–26). „Sie ist schöner als die Sonne und übertrifft<br />
jedes Sternbild. Sie ist strahlender als <strong>das</strong> Licht; denn diesem folgt die<br />
Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit“ (Weish 7,29–30). 33<br />
„Ich … fand Gefallen an ihrer Schönheit“ (Weish 8,2). 1886 2727<br />
2501 Weil der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen (1) ist, bringt er die<br />
Wahrheit seiner Beziehung zu Gott, dem Schöpfer, auch durch die Schönheit<br />
seiner Kunstwerke zum Ausdruck. Die Kunst ist eine dem Menschen eigentümliche<br />
Ausdrucksform. Sie geht über <strong>das</strong> allen Lebewesen gemeinsame<br />
Streben nach dem Lebensnotwendigen hinaus; sie ist ein freies Überströmen<br />
des inneren Reichtums des Menschen. Einem <strong>vom</strong> Schöpfer geschenkten<br />
Talent und der Anstrengung des Menschen entstammend, ist die Kunst eine<br />
Form der praktischen Weisheit. In ihr vereinen sich Erkenntnis und Können (2),<br />
um der Wahrheit einer Wirklichkeit in einer dem Sehen oder dem Hören verständlichen<br />
Sprache Gestalt zu verleihen. Soweit sich die Kunst von der Wahrheit<br />
der Geschöpfe und der Liebe zu ihnen inspirieren läßt, weist sie eine<br />
gewisse Ähnlichkeit mit der Tätigkeit Gottes in der Schöpfung auf. Wie jede 339<br />
andere menschliche Tätigkeit hat die Kunst ihr absolutes Ziel nicht in sich<br />
selbst, sondern empfängt ihre Ordnung <strong>vom</strong> letzten Ziel des Menschen und<br />
wird durch dieses veredelt (3). 2519<br />
2502 Die sakrale Kunst ist wahr und schön, wenn sie durch die Form ihrer 1156–1162<br />
Berufung entspricht: im Glauben und in der Anbetung <strong>das</strong> transzendente<br />
Mysterium Gottes erahnen zu lassen und zu verherrlichen – die unsichtbare,<br />
über alles erhabene Schönheit der Wahrheit und Liebe, die in Christus erschienen<br />
ist, der „Abglanz“ von Gottes „Herrlichkeit und ... Abbild seines<br />
Wesens“ (Hebr 1,3) ist, und in dem „die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“<br />
wohnt (Kol 2,9). Diese geistige Schönheit spiegelt sich in der seligen Jungfrau<br />
und Gottesmutter, den Engeln und den Heiligen wider. Die wahre sakrale<br />
Kunst versetzt den Menschen in Anbetung, in Gebet und Liebe zu Gott dem<br />
Schöpfer und Retter, dem Heiligen und Heiligmachenden. 1157<br />
(1) Vgl. Gen 1,26. – (2) Vgl. Weish 7,17. – (3) Vgl. Pius XII., Ansprachen <strong>vom</strong> 25. Dezember<br />
1955 und <strong>vom</strong> 3. September 1950.