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Bedingungen für die Pflanzung und Ernte des ... - ESPAN

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ARGE PAULOWNIA<br />

im Dezember 2012<br />

(Kittsee, Mitte August 2012)<br />

Paulownia in Mitteleuropa<br />

Projektgebiet Burgenland<br />

1


Inhalt:<br />

Seite<br />

Ausgangslage 3<br />

Das Projekt 4<br />

Einleitung Paulownia 5<br />

Verwendung von Paulownia-Holz 6<br />

Boden <strong>und</strong> Klima 7<br />

Eigenschaften 9<br />

Heizwerte <strong>und</strong> Ascheanteil 10<br />

Wachstum 11<br />

Machbarkeitsstu<strong>die</strong> Burgenland 12<br />

Bepflanzung 13<br />

Setz- <strong>und</strong> Pflanzverfahren 14<br />

Bewirtschaftung (Bewässerung, Unkraut, Düngung) 15<br />

Erträge 16<br />

Umweltverträglichkeit 17<br />

Erste Erfahrungen im Burgenland 2012 18<br />

Aussichten 19<br />

Bildmaterial 20-23<br />

2


Ausgangslage:<br />

Der Bedarf an alternativer Energiegewinnung steigt in den letzten Jahren enorm.<br />

Atomkatastrophen <strong>und</strong> <strong>die</strong> hohen Rohöl- <strong>und</strong> Gaspreise lassen den Ruf nach<br />

schonenden Möglichkeiten zur Energiegewinnung immer lauter werden.<br />

Der Bedarf an Biorohstoffen steigt stetig, <strong>die</strong> Holzindustrie stößt an <strong>die</strong> Grenzen der<br />

Bewirtschaftung. Die Nachfrage nach Rohstoffen in der Papier- <strong>und</strong> Textilindustrie<br />

steigt zusätzlich auf ein Maß, <strong>und</strong> kann nur mehr schwer zufriedengestellt werden.<br />

Die bestehenden Waldflächen werden zwar stabil gehalten, <strong>die</strong> Nachfrage nach dem<br />

Rohstoff Holz steigt jedoch in allen Bereichen.<br />

Hier gilt es eine Lösung zu finden, <strong>die</strong> angespannte Marktsituation entspannen hilft.<br />

Es besteht <strong>die</strong> Gefahr, dass durch zu hohe Rohstoffpreise von Biomasse das<br />

Betreiben von Kleinkraftwerken unrentabel wird.<br />

Es steigt der Bedarf an schnell wachsenden, Flächen schonenden <strong>und</strong> ökologisch<br />

sauberen Lösungen in der Biomasseerzeugung.<br />

(Kittsee, Ende September 2012)<br />

3


Das Projekt<br />

Das Projektteam ARGE PAULOWNIA hat es sich zum Ziel gesetzt, den<br />

Edelholzbaum Paulownia vom Burgenland aus <strong>für</strong> den europäischen Markt<br />

wissenschaftlich zu erforschen <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Biomasse- <strong>und</strong> Nutzholzproduktion<br />

populär zu machen.<br />

In Zusammenarbeit mit je einer Gemeinde im Nord- Mittel- <strong>und</strong> Südburgenland<br />

wurden Versuchsflächen eingerichtet, <strong>die</strong> 5 Jahre lang wissenschaftlich begleitet<br />

werden.<br />

Es soll in <strong>die</strong>ser Zeit festgestellt werden, welche Sorte im günstigen Klima <strong>des</strong><br />

Burgenlan<strong>des</strong> am besten wächst, welche Bodenverhältnisse optimale<br />

Vorraussetzungen bieten, welche Pflege notwendig ist <strong>und</strong> welche Bestandsdichte<br />

<strong>für</strong> den besten Ertrag in unserem Klima erforderlich ist.<br />

Das Pflanzengut <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Versuchsreihe stammt aus Bulgarien. Die ausgewählten<br />

Sorten können in <strong>die</strong>sem Versuchsgebiet bereits sehr gute Ergebnisse aufweisen.<br />

Die Projektdauer soll 5 Jahren betragen.<br />

Während <strong>die</strong>ser Projektlaufzeit stehen <strong>die</strong> Flächen ständig unter wissenschaftlicher<br />

Beobachtung <strong>und</strong> es erfolgt eine rhythmische Entnahme von Proben zur Gewinnung<br />

der erforderlichern Erkenntnisse. Insbesondere sollen hierbei fun<strong>die</strong>rte Aussagen<br />

über <strong>die</strong> Wuchsleistung, Bodenbelastung, Entwicklung der Bestandsdichte <strong>und</strong><br />

Maximierung <strong>des</strong> Ertrages/ha getätigt werden.<br />

Das Projektteam:<br />

Prof. Dr. Alisher Touraev, Wien<br />

Planzenmolekularbiologe<br />

Wissenschaftliche Leitung, Züchtung, K<strong>und</strong>enkontakte<br />

Dr. Herbert Unterköfler, Wiesen (Bgld)<br />

Geschäftsführer<br />

Finanzierung, K<strong>und</strong>enkontakte<br />

Roland Pachler, MSc, Wien<br />

Unternehmer, Kommunikation<br />

Organisation <strong>und</strong> Umsetzung, Marketing, K<strong>und</strong>enkontakte<br />

4


Einleitung Paulownia:<br />

Die Paulownia ist <strong>die</strong> einzige Pflanzengattung der Blauglockenbaumgewächse.<br />

Die Hartholzbaumart ist extrem schnell wachsend <strong>und</strong> stammt ursprünglich aus<br />

Asien. Dort wird sie vor allem als edles Qualitätsholz geschätzt <strong>und</strong> zur Herstellung<br />

von Yachten, Möbeln <strong>und</strong> Musikinstrumente verwendet. Durch das schnelle<br />

Wachstum ist sie in ca 5 - 8 Jahren mit einem Stammdurchmesser von bis zu 35 cm<br />

<strong>und</strong> einer Höhe von ca 15 m schlagreif.<br />

In Europa ist <strong>die</strong> Paulownia bisher vorwiegend als Zierbaum zu sehen.<br />

Erst in den letzten Jahren rückte <strong>die</strong>ses edle Holz aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> extrem schnellen<br />

Wachstum <strong>und</strong> weiteren hervorragenden Eigenschaften in den Fokus der<br />

Biomasseerzeugung.<br />

Paulownia kann in Plantagen zur Produktion als Rohstoff von Biomasse,<br />

Biokraftstoffen Pellets, Holzhackschnitzel, Brennholz oder Edelholz angebaut<br />

werden.<br />

Holz wächst im Wald, Biomasse <strong>und</strong> Edelhölzer auf Plantagen!<br />

Eine Kurzumtriebsfläche mit Paulownia-Pflanzen ist eine äußerst attraktive<br />

Alternative in der Biomasseerzeugung!<br />

Das Angebot <strong>für</strong> das einzigartige Paulownia Holz ist derzeit äußerst begrenzt.<br />

Da Edelholz aus Urwäldern künftig kaum noch Abnehmer finden wird, ist auch mit<br />

einer ständig steigenden Nachfrage nach <strong>die</strong>sem Edelholz aus nachhaltig<br />

bewirtschafteten Plantagen in Zukunft zu rechnen.<br />

5


Verwendung:<br />

Paulownia ist tragfähiger als Eiche <strong>und</strong> nur halb so schwer. Das harz- <strong>und</strong><br />

geruchlose Edelholz mit hellem, seidenen Glanz besticht durch gute<br />

Verarbeitungseigenschaften <strong>und</strong> ist extrem vielseitig einsetzbar. Es trocknet in ca 30<br />

Tagen an der Luft, hat einen Flammpunkt von ca 400°C.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Eigenschaften eignet sich Paulownia besonders <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwendung<br />

als<br />

• Biomasse<br />

• Pellets<br />

• Nutzholz (Fassaden, Möbel, R<strong>und</strong>hölzer, Sperrholz, Panele,<br />

Musikinstrumente, Spielzeugbau, Flugzeug <strong>und</strong> Schiffbau,<br />

• Aktivkohlegewinnung<br />

• Färbemittel (Rinde)<br />

• Ethanolgewinnung (Bio- <strong>und</strong> Thermochemisch)<br />

• Bio<strong>die</strong>sel<br />

• Tierfutter (Blätter)<br />

• Silierung<br />

• Honig Produktion<br />

• Schönheitsindustrie (Aroma- <strong>und</strong> Duftstoffe)<br />

• Verpachungsindustrie<br />

• Pharmazie<br />

• Dünger <strong>und</strong> Bodenaufbereitung<br />

• Wiederaufforstung<br />

(Deutschkreuz, Oktober 2012)<br />

6


Boden <strong>und</strong> Klima:<br />

Boden: Hinsichtlich der Bodenart ist der Baum anspruchslos, solange sie nicht<br />

lehmig sind. Der Boden soll durchlässig sein, sogar größere Steine sind kein<br />

Problem, jedoch kein Fels.<br />

Paulownia verträgt keine sauren Böden; der pH-Wert muss über 5,5 sein. Werte<br />

zwischen 6 <strong>und</strong> 7 sind optimal<br />

Wasser: Junge Bäume vertragen keine Staunässe. Deshalb sollten Standorte<br />

gewählt werden, <strong>die</strong> nach Regen gut entwässert werden. Für ältere Bäume (ab 3<br />

Jahren) sind auch kurze Überschwemmungsperioden weniger Problem.<br />

Der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel soll min<strong>des</strong>tens 1,5 m unter der Oberfläche liegen.<br />

Meereshöhe: Paulownia wächst gut bis ca. 800-900 m über dem Meeresspiegel. Mit<br />

der Höhenlage verkürzt sich <strong>die</strong> Vegetationsperiode, dadurch ergibt sich geringeres<br />

Wachstum.<br />

Weiters ist zu beachten, dass in Höhenlagen vorwiegend Nadelbäume zu finden<br />

sind, <strong>die</strong> in der Regel auf saurem Boden gedeihen. Diese Böden sind <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Paulownia-Bepflanzung ungeeignet.<br />

Wind: In den ersten 2-3 Jahren der Entwicklung, können Sturmwinde schwere<br />

Schäden an den Blättern der Paulownia verursachen, den Stamm brechen oder zum<br />

Kippen der Pflanze führen - Schäden, <strong>die</strong> der Baum überwindet, <strong>die</strong> aber seine<br />

Entwicklung verlangsamen. Paulownia wächst viel schneller in vor starken Winden<br />

geschützten Gebieten.<br />

Klima: Da Paulownia ursprünglich aus den tropischen <strong>und</strong> subtropischen Regionen<br />

Asiens stammt, lieben sie Sonne <strong>und</strong> warme Temperaturen. Das beste Wachstum<br />

wird in den Tagen mit Temperaturen über 25°C erreicht.<br />

Kälte spielt mittlerweile eine eher untergeordnete Rolle, da <strong>für</strong> Tomentosa <strong>und</strong> einige<br />

kältebeständigen Hybriden Temperaturen bis – 25°C auch über einen längeren<br />

Zeitraum unproblematisch sind.<br />

Lebensdauer:<br />

Die Bäume werden ohne Bewirtschaftung 70 – 100 Jahre alt<br />

<strong>Ernte</strong>n:<br />

Nach unseren Erfahrungen sind min<strong>des</strong>tens 10 <strong>Ernte</strong>n zu erzielen. Bei einer<br />

<strong>Ernte</strong>frequenz von 3 Jahren bedeutet <strong>die</strong>s eine Nutzungsdauer der Plantage von 30<br />

Jahren.<br />

Abstammung:<br />

Ursprungsgebiet mit natürlichen Vorkommen der Gattung Paulownia ist Asien, vor<br />

allem China. Es gibt 23 Arten 1 mit ähnlichen Eigenschaften, <strong>die</strong> sich von Zentralasien<br />

aus nach Japan entwickelt haben oder durch Züchtungen an bestimmte<br />

1<br />

Arten von Paulownia: Paulownia australis, Paulownia catalpifolia, Paulownia coreana, Paulownia duclouxii, Paulownia elongata,<br />

Paulownia fargesii, Paulownia fortunei, Paulownia glabrata, Paulownia grandifolia, Paulownia imperialis, Paulownia kawakamii, Paulownia<br />

lilacina, Paulownia longifolia, Paulownia meridionalis, Paulownia mikado, Paulownia recurva, Paulownia rehderiana, Paulownia shensiensis,<br />

Paulownia taiwaniana, Paulownia thyrsoidea, Paulownia tomentosa, Paulownia viscosa<br />

7


Klimaverhältnisse angepasst wurden, <strong>und</strong> dadurch mittlerweile auf allen Kontinenten<br />

zu finden sind.<br />

Die Art Paulownia hat einen sehr weiten Temperaturbereich zum Anbau. Sie gedeiht<br />

bei Durchschnittstemperaturen von 17°C bis +40 ° in der Wachstumsphase (April –<br />

Oktober), <strong>die</strong> optimalen Temperaturen liegen bei 24°C bis 30°C mit vielen<br />

Sonnenst<strong>und</strong>en.<br />

Paulownia mag starke sonniges, ruhiges <strong>und</strong> nicht windiges Wetter, bevorzugt<br />

werden windgeschützte Südhänge.<br />

Paulownia gedeiht hervorragend auf leichten, gelüfteten, sandigen oder<br />

Schwemmböden. Sie kann auch auf Sand-Lehm <strong>und</strong> Tonböden angebaut werden.<br />

Sehr problematisch wachst sie in schweren, schwarzen Böden.<br />

Der optimale pH-Wert <strong>für</strong> Paulownia liegt zwischen 6.5 <strong>und</strong> 7.5, kann aber auch in<br />

saureren <strong>und</strong> alkalischeren Böden (pH-Wert 5,5 bis 8,5) gedeihen.<br />

Paulownia kann auf armen <strong>und</strong> verunreinigten Böden wachsen, da sie den Boden<br />

von Schwermetallen <strong>und</strong> anderen schädlichen Salze reinigt , aber um ihr Potenzial<br />

voll entfalten zu können <strong>und</strong> <strong>die</strong> besten Ergebnisse zu erzielen, sollte Dünger<br />

zugeführt werden.<br />

Gegenüber Bodenfeuchte ist Paulownia tolerant, jedoch verträgt sie keine<br />

Sumpfböden mit Oberflächenwasser.<br />

In Gebieten mit Niederschlagsmengen unter 500 mm/m 2 muss in den ersten zwei<br />

Jahren min<strong>des</strong>tens 1-2 mal pro Woche bewässert werden.<br />

Nach dem zweiten Jahr hat der Baum ein gut entwickeltes Wurzelsystem, welches<br />

dem Baum das benötigte Wasser <strong>und</strong> Nährstoffe liefert, bewässern wird dann nur in<br />

in extremen Fällen notwendig werden.<br />

Die Paulownia-Art kann bis 2000 Meter über dem Meeresspiegel gedeihen. Am<br />

besten wachst sie an den südlichen Hängen bis zu 1000 m. Diese Hänge werden im<br />

Frühjahr schneller warm <strong>und</strong> werden besser von der Sonne beschienen . In <strong>die</strong>sem<br />

Gelände, <strong>und</strong> vor allem vor starken Winden geschützt, kann Paulownia ihr Potenzial<br />

voll entwickeln.<br />

Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass <strong>die</strong> Paulownia in vielen Ländern<br />

Europas, so zum Beispiel Großbritannien, Irland, Spanien, Portugal, Italien,<br />

Frankreich, Griechenland, Türkei, Bulgarien, Süd-Belgien, Süd – Deutschland oder<br />

auch Süd-Australien <strong>und</strong> Neuseeland wachsen <strong>und</strong> sich entwickeln kann.<br />

Aus den derzeitigen Ergebnissen der Versuchsflächen im Burgenland kann<br />

abgeleitet werden, dass <strong>die</strong> klimatischen <strong>Bedingungen</strong> <strong>und</strong> Bodenverhältnisse<br />

überdurchschnittliche Wachstumswerte zeigen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Pflanze in <strong>die</strong>sem Gebiet<br />

hervorragende Ergebnisse zu erwarten sind.<br />

8


Eigenschaften:<br />

• Paulownia liefert ein hochwertiges <strong>und</strong> gut zu verarbeiten<strong>des</strong> Holz, das stabil<br />

wie Eichenholz ist, aber nur halb so schwer (Paulownia 300kg/m³ - Eiche<br />

540kg/m³).<br />

• Wächst 1/3 schneller als Pappel <strong>und</strong> Weide<br />

• Sehr gute Brenneigenschaften, vergleichbar mit Eiche<br />

• Es trocknet sehr schnell an der Luft - ca. 30 Tage, verdreht, verbiegt <strong>und</strong> reißt<br />

dabei nicht.<br />

• Es hat eine Feuer hemmende Wirkung, der Flammpunkt liegt bei 400°C –<br />

• Durch Stockausschläge ist keine Wiederaufforstung nötig (bis zu 15 <strong>Ernte</strong>n)<br />

• Die tiefe Pfahlwurzel (bis zu 15 m) ergibt Standsicherheit bei Stürmen (nach<br />

Anwachsphase)<br />

• Die großen Blätter binden viel CO2 <strong>und</strong> bilden viel O2 (CO2 neutral)<br />

• Hoher Erosionsschutz durch das umfangreiche Wurzelsystem<br />

• Durch den geringen Ligningehalt gibt es kaum Befall durch Forstschädlinge<br />

• Geringer Wasserverbrauch (550mm pro m²/pro Jahr)<br />

• Der Baum eignet sich hervorragend zur Rekultivierung von Tagebau- <strong>und</strong><br />

kontaminierten Flächen durch Filtern von Schwermetallen.<br />

• Das späte Schmelzen der Asche (trotz hohem Kaligehalt) ab circa 1000°C<br />

spricht <strong>für</strong> eine Brennstoffeignung auch im Hochtemperaturbereich.<br />

• Die Blätter von Paulownia sind reich an Eiweiß (16,2%), Kohlehydraten<br />

(9,44%) <strong>und</strong> Mineralien. Der Nährwert ist ähnlich der Luzerne, <strong>die</strong><br />

Verdaulichkeit lieg bei 60%. Sie finden als Tierfutter oder pflanzliche<br />

Düngemittel eine ideale Verwendung. Abgefallene Blätter setzen Stickstoff frei<br />

<strong>und</strong> steigern <strong>die</strong> Fruchtbarkeit <strong>des</strong> Bodens.<br />

(Deutschkreuz, Oktober 2012)<br />

9


Heizwerte <strong>und</strong> Ascheanteil:<br />

Heizwerte im Vergleich 2 :<br />

Holzart lufttrocken<br />

Heizwert<br />

MJ/kg<br />

Buche, Esche 15<br />

Eiche 15<br />

Birke 15<br />

Lärche 15,5<br />

Kiefer 15,5<br />

Fichte 15,5<br />

Pappel 19,8<br />

Paulownia 3 18,9<br />

Heizöl 43<br />

Kohle 28–35<br />

Ascheanteil:<br />

Brennstoff Ascheanteil %<br />

Brennholz Durchschnitt 1<br />

Buche 0,5<br />

Fichte 1,3<br />

Pappel 1,8<br />

Steinkohle 5<br />

Braunkohle 1<br />

Paulownia 4 0,5<br />

(Schandorf, August 2012)<br />

2 vgl: http://de.wikipedia.org/wiki/Brennholz<br />

3 Stu<strong>die</strong> von Jürgen Maier, IfUL Müllheim 2001, publiziert: www.inaro.de<br />

4 Stu<strong>die</strong> von Jürgen Maier, IfUL Müllheim 2001, publiziert: www.inaro.de<br />

10


Wachstum<br />

Im ersten Halbjahr nach Auspflanzung als Setzling (ca 5 cm) ist ein Wachstum von<br />

1,5m zu erwarten, da <strong>die</strong> Pflanze einige Zeit braucht, um das Wurzelwerk zu bilden<br />

<strong>und</strong> sich an <strong>die</strong> Bodenverhältnisse gewöhnen muss. Nach dem Überwintern ist mit<br />

einem jährlichen Wachstum von 3-5 m zu rechnen. Nach 2 Jahren beträgt der<br />

Stammdurchmesser ca 10 cm, nach 3 Jahren bis zu 15 cm.<br />

Art<br />

Jährliches<br />

Wachstum<br />

Höhe eines dreijährigen Baumes<br />

Maximale Höhe <strong>des</strong><br />

ausgewachsenen Baumes<br />

Paulownia, Kaiserlicher<br />

Baum, Kiri,<br />

(Paulownia spp.)<br />

3 – 5 m 10,5 – 15,5 m 15 – 20 m<br />

Hybride Weide (Salix<br />

spp. hybrid)<br />

1,5 – 4 m 7,5 – 12 m 15 – 25 m<br />

Schwarzpappe<br />

(Populus nigra)<br />

2,5 – 3,5 m 9 – 12 m 20 – 25 m<br />

Hybride Pappel,<br />

Ostpappel, Ost-<br />

Baumwollbaum<br />

(Populus deltoi<strong>des</strong>)<br />

2,5 – 3,5 m 9 – 12 m 20 – 30 m<br />

Texasische rote Eiche<br />

(Quercus texana,<br />

Quercus nuttalli)<br />

2 – 2,5 m 7,5 – 9 m 15 – 20 m<br />

Roter Eukalyptus<br />

(Eucalyptus<br />

polyanthemos)<br />

Trauerweide<br />

(Salix babylonica)<br />

2 – 2,5 m 6 – 9 m 10 – 15 m<br />

1,5 - 2,5 m 4,5 – 9 m 15 – 20 m<br />

Tabelle: Ergebnisse einer Stu<strong>die</strong>nreihe aus den USA<br />

Erträge:<br />

Nach 3 Jahren kann <strong>die</strong> erste <strong>Ernte</strong> erfolgen, ab dann jährlich mit bis zu 90to/ha/a<br />

(10.000 Pflanzen/ha). Die besten Ergebnisse wurden auf unseren Versuchsflächen in<br />

Bulgarien nach 3 Jahren erzielt (2400 Pflanzen/ha) mit 150 - 220 t/ha das sind im<br />

Schnitt 62 - 73 to/ha/a 5<br />

Vergleichbar kann eine <strong>Ernte</strong> bei Pappeln alle 4-6 Jahre erfolgen mit ca 15 to/ha<br />

5 Versuchsflächen Plovdiv, Bulgarien<br />

11


Machbarkeitsstu<strong>die</strong> im Burgenland:<br />

Es wurden 3 Versuchsflächen angelegt.<br />

2000 Pflanzen in Kittsee (ca 1ha, Seehöhe 138m)<br />

1000 Pflanzen in Deutschkreuz (ca 0,5 ha, Seehöhe 192m)<br />

1000 Pflanzen in Schandorf (ca 0,5 ha, Seehöhe 260m)<br />

Arten:<br />

1. TF 01 Tomentosa*Fortunei<br />

2. E 04 Elongata<br />

3. T 04 Hybrid; Tomentosa*Elangata*Elongata<br />

4. Sh Shan Tong - Chinese Hybrid<br />

5. K Catalpifolia, ein Hybrid von Tomentosa*Elongata<br />

Kittsee:<br />

Bodenaufbereitung:<br />

Düngemittel:<br />

Herbizide:<br />

Bewässerung:<br />

Pflege:<br />

Deutschkreuz:<br />

Bodenaufbereitung:<br />

Düngemittel:<br />

Herbizide:<br />

Bewässerung:<br />

Pflege:<br />

Schandorf:<br />

Bodenaufbereitung:<br />

Düngemittel:<br />

Herbizide:<br />

Bewässerung:<br />

Pflege:<br />

Bepflanzung:<br />

Pflug<br />

Stickstoff<br />

keine<br />

Rohrbewässerung<br />

Unkrautbeseitigung<br />

Fräse<br />

Keine<br />

Keine<br />

bei Bepflanzung, dann keine<br />

Unkrautbeseitigung<br />

Erdbohrer, 40 cm<br />

Stickstoff<br />

Keine<br />

bei Bepflanzung, dann keine<br />

Mähen, Betreuung durch LW<br />

2x2 m<br />

2x1 m<br />

Es sollten folgende Fragen während der Projektlaufzeit von 5 Jahren beantwortet<br />

werden:<br />

1.) Welche Art eignet sich am besten zum Anbau im Burgenland/Ungarn?<br />

2.) Welche Pflanzendichte/ha erbringt den höchsten Ertrag an Biomasse nach 3,<br />

4 <strong>und</strong> 5 Jahren?<br />

3.) Wie pflegeintensiv ist <strong>die</strong> Pflanze, um optimale Erträge zu erbringen?<br />

4.) Erreichen <strong>die</strong> Pflanzen <strong>die</strong> angegebenen Werte im pannonischen Klima<br />

5.) Ist eine Weiterentwicklung der Klone <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Anbaugebiet notwendig?<br />

6.) Welche Zucht-Methode kann den Bedarf an Setzligen in Europa decken?<br />

7.) Methoden der Bodenaufbereitung<br />

8.) Bepflanzungsmethoden <strong>und</strong> Pflege<br />

12


Bepflanzung:<br />

Die Bepflanzung mit der Paulownia ist von uns in erster Linie zur<br />

Biomasseerzeugung angedacht.<br />

Hier sollte auf Kurzumtriebsflächen, <strong>die</strong> als Ackerkulturen gelten, <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Hackschnitzel- <strong>und</strong> Pelletsproduktion geschaffen werden.<br />

Bevor man sich daran macht eine Ackerfläche mit Energiewald zu bepflanzen sind<br />

einige Vorbereitungen zu treffen. Dabei ist zu überlegen, <strong>für</strong> welche Umtriebszeit<br />

man sich entscheidet. Ein kurzer Umtrieb von 2-3 Jahren eignet sich vor allem dann,<br />

wenn in der Nähe ein Großheizwerk als Abnehmer vorhanden ist, bei größeren<br />

Flächen <strong>und</strong> wenn am Betrieb frei Transportkapazitäten im Winter vorhanden sind.<br />

Bodenvorbereitung:<br />

Bei den fruchtbaren Ackerböden im Burgenland ist lediglich da<strong>für</strong> Sorge zu tragen,<br />

<strong>die</strong> Böden zu pflügen (ca 40-50 cm) <strong>und</strong> zu eggen. Bei hoher Unkrautbelastung ist es<br />

empfehlenswert, einige Wochen vor Bepflanzung den Boden mit Unkrauthemmern<br />

zu behandeln. Eine Zugabe von Düngemittel ist empfehlenswert, um vor allem in den<br />

ersten Wochen eine ausreichende Versorgung der Jungpflanze mit Nährstoffen<br />

sicherzustellen.<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Bepflanzung besteht in der Verwendung eines<br />

Erdbohrers. Dieser sollte ein Loch mit einem Durchmesser von 60 cm <strong>und</strong> einer Tiefe<br />

60-80 ausgraben, um eine ungehinderte Entwicklung der jungen Paulownia zu<br />

gewährleisten.<br />

(<strong>Pflanzung</strong> mit Bohrer, Bulgarien)<br />

13


Setz- <strong>und</strong> Pflanzverfahren:<br />

Derzeit gibt es lediglich 2 Arten der Bepflanzung, mittels Setzlingen oder<br />

überwinterten Stecklingen.<br />

Setzlinge<br />

Bei unseren Versuchen haben wir uns <strong>für</strong> <strong>die</strong> Setzlinge entschieden, da <strong>die</strong>se als viel<br />

fragiler, vor allem in den ersten Wochen nach Bepflanzung anzusehen ist.<br />

Anpflanzzeit <strong>für</strong> Setzlinge ist ab Mitte Mai, da sie keinem Frost mehr ausgesetzt<br />

werde dürfen.<br />

Stecklinge<br />

Das Pflanzen der Stecklinge kann bereits ab November den ganzen Winter hindurch<br />

erfolgen, solange <strong>die</strong> Erde nicht gefroren ist. Auch Schnee <strong>und</strong> Schlamm verhindern<br />

naturgemäß <strong>die</strong> Bepflanzung. Werden <strong>die</strong> Baumsteckling in einem kühlen, dunklen<br />

Raum aufbewahrt, so können sie bis Ende Mai angepflanzt werden.<br />

Pflanzendichte:<br />

Die Pflanzendichte richtet sich nach Nutzung, <strong>Ernte</strong>zyklus <strong>und</strong><br />

Bearbeitungsmöglichkeiten. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist eine Bepflanzung von 2.500<br />

Pflanzen/ha empfehlenswert.<br />

(Setzling)<br />

(Steckling)<br />

14


Bewirtschaftung:<br />

Bewässerung<br />

Vor allem bei der <strong>Pflanzung</strong> ist genauestens auf <strong>die</strong> Bewässerung zu achten. Die<br />

Setzlinge sind Jungpflanzen <strong>und</strong> müssen erst den Wurzelstock ausbilden, um sich<br />

ausreichend mit Nährstoffen <strong>und</strong> Wasser zu versorgen. Es ist darauf zu achten, dass<br />

SOFORT nach dem Einpflanzen in <strong>die</strong> Erde ausreichend Wasser zur Verfügung<br />

steht, da <strong>die</strong> zarten Pflanzen ansonsten austrocknen <strong>und</strong> eingehen.<br />

Paulownia Pflanzen dürfen jedoch auch nicht unter Wasser stehen, da sie ertrinken.<br />

Es ist also da<strong>für</strong> Sorge zu tragen, ein <strong>für</strong> Baumsetzlinge „normales“ Pflanzklima<br />

vorzufinden.<br />

Eine Bewässerung der Plantage empfiehlt sich in trockenen Gegenden im ersten<br />

Jahr. Dann sollte <strong>die</strong> Wurzel tief genug in <strong>die</strong> Erde reichen, um sich selbst zu<br />

versorgen. Eine Versorgung mit Wasser über am Boden liegende<br />

Tröpfchenbewässerung (drip irrigation system) ist ausreichend <strong>und</strong> <strong>die</strong> sparsamste<br />

Methode.<br />

Unkraut<br />

Im ersten Jahr der <strong>Pflanzung</strong> ist <strong>die</strong> Unkratbewirtschaftung ein nicht zu<br />

vernachlässigen<strong>des</strong> Thema. Die kleinen Pflanzen können durch Unkraut im<br />

Wachstum stark gehindert werden. Es ist da<strong>für</strong> Sorge zu tragen, dass <strong>die</strong> Pflanzen<br />

genügend Freiraum zur Entwicklung haben <strong>und</strong> nicht überwuchert werden. Ab einer<br />

Wuchshöhe von ca 1 m (2 – 3 m) ist <strong>die</strong> Beeinträchtigung geringer, jedoch eine<br />

normale Unkrautbekämpfung (Weingarten) ist empfehlenswert <strong>und</strong> notwendig.<br />

Düngung<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist eine Düngung nur im ersten Jahr notwendig. Ein<br />

Stickstoff/Phosphor/Kalium Gemisch hat sich als nützlich erwiesen. Jedoch auch mit<br />

Stallmist kommt man zu vergleichbaren Ergebnissen.<br />

15


Erträge:<br />

Die ha-Erträge hängen sehr stark mit der jeweiligen Verwendung der Pflanze<br />

zusammen.<br />

Wird <strong>die</strong>se zur Biomasse Erzeugung verwendet, hat sich nach unseren Erfahrungen<br />

in Bulgarien gezeigt, dass ein <strong>Ernte</strong>rhytmus von 3 Jahren am effizientesten ist.<br />

Bei einer Bepflanzungsdichte von 2.400 – 2.500 Pflanzen /ha ist eine<br />

durchschnittliche <strong>Ernte</strong> von min<strong>des</strong>tens 150 to/ha zu erwarten. Da <strong>die</strong> derzeitigen<br />

Versuchsreihen im Burgenland gezeigt haben, dass <strong>die</strong> Bäume um ca 20% höheres<br />

Wachstum erreichen, gehen wir davon aus, mehr als 200 to/Ha erreichen zu können.<br />

Das bedeutet einen durchschnittlichen Jahresertrag von ca 70to/ha/a.<br />

Bei einer Durchschnittlichen Lebensdauer von 10 <strong>Ernte</strong>n würde <strong>die</strong>s in <strong>die</strong>sem Falle<br />

eine Neubepflanzung der Fläche nach 30 Jahren bedeuten.<br />

Bei einer Bepflanzung mit 10.000 Pflanzen/ha <strong>und</strong> einer jährlichen <strong>Ernte</strong> zeigen<br />

unsere Erfahrungswerte einen Ertrag von ca 35 – 50 to/ha/a.<br />

Bei einer Durchschnittlichen Lebensdauer von 10 <strong>Ernte</strong>n würde <strong>die</strong>s in <strong>die</strong>sem Falle<br />

eine Neubepflanzung der Fläche nach 10 Jahren bedeuten.<br />

Bei mehrmaliger <strong>Ernte</strong> pro Jahr befinden wir uns noch ganz am Anfang unserer<br />

Versuche. Wir gehen davon aus, dass im Burgenland sogar 3x geerntet werden<br />

kann, min<strong>des</strong>tens jedoch alle 3 Monate.<br />

Dies ist jedoch nur zur Biogas Erzeugung von Interesse, da in <strong>die</strong>ser Zeit <strong>die</strong> Pflanze<br />

noch nicht verholzt. (errechneter Ertrag 35 – 90 to/a)<br />

Bei einer Durchschnittlichen Lebensdauer von 10 <strong>Ernte</strong>n würde <strong>die</strong>s in <strong>die</strong>sem Falle<br />

eine Neubepflanzung der Fläche nach 3 – 5 Jahren bedeuten.<br />

16


Umweltverträglichkeit:<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist <strong>die</strong> Paulownia sehr gut Umweltverträglich. Die großen Blätter<br />

binden viel CO2 <strong>und</strong> bilden viel O2, sie ist CO2 neutral.<br />

Durch das umfangreiche Wurzelsystem entzieht sie dem Boden Schwermetalle <strong>und</strong><br />

bildet einen hohen Erosionsschutz.<br />

Durch <strong>die</strong> tiefen Wurzeln wird das Wasser näher an <strong>die</strong> Oberfläche gepumpt, sodass<br />

<strong>die</strong> umliegenden Pflanzen profitieren.<br />

Da es sich bei der Paulownia in Österreich um einen Neophyten handelt, ist es uns<br />

natürlich ein besonderes Anliegen, besonders auf <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit zu<br />

achten.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist anzumerken:<br />

Die Paulownia blüht erst im 4. Jahr <strong>und</strong> bildet erst dann Samen aus.<br />

Da unter normalen Umständen zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt bereits <strong>die</strong> <strong>Ernte</strong> erfolgt ist, sollte<br />

es zu keiner Verbreitung durch Samen kommen.<br />

Die Samen sind extrem klein <strong>und</strong> werden in der Regel von den in <strong>und</strong> am Boden<br />

lebenden Insekten vertilgt.<br />

Eine Vermehrung durch Samen wird auch in der Zucht nicht angestrebt, da <strong>die</strong>se<br />

nur unter optimalen <strong>Bedingungen</strong> Pflanzen ausbilden (Boden, Luftfeuchtigkeit,<br />

Temperatur, Wasser)<br />

Die Paulownia ist in der Lage, über das Wurzelwerk neue Triebe zu bilden, ähnlich<br />

wie bei Pappel oder Linden. Wenn jedoch <strong>die</strong>ser Trieb geschnitten oder ausgerissen<br />

wird, konzentriert sich das Wachstum wieder auf den Hauptstamm.<br />

Vereinzelt stehende Paulownia – Zierbäume in Gärten oder Parks stellen hier ein<br />

potentielles Risiko dar, in einer kontrollierten Plantagenbewirtschaftung sollte jedoch<br />

eine wilde Vermehrung ausgeschlossen sein.<br />

(Deutschkreuz, Oktober 2012)<br />

17


Erste Erfahrungen im Burgenland 2012:<br />

Auf unseren Versuchsflächen wurden folgende Arten gepflanzt:<br />

1. TF 01 Tomentosa*Fortunei<br />

2. E 04 Elongata<br />

3. T 04 Hybrid; Tomentosa*Elangata*Elongata<br />

4. Sh Shan Tong - Chinese Hybrid<br />

5. K Catalpifolia, ein Hybrid von Tomentosa*Elongata<br />

Nach dem ersten Jahr zeigen 2 der 5 Arten herausragende <strong>und</strong><br />

überdurchschnittliche Ergebnisse. So haben wir auf allen Versuchsflächen einzelne<br />

Bäume, <strong>die</strong> <strong>die</strong> durchschnittliche Wuchshöhe von Setzlingen im der Anwachsphase<br />

(<strong>die</strong> normalerweise noch nicht als Wachstumsjahr zählt) um 100% übersteigen.<br />

Normalerweise ist eine Wuchshöhe von 1,5 m erfreulich. Diese Höhe haben beinahe<br />

alle (überlebenden) Setzlinge erreicht, der Großteil liegt bei 1,80 – 2,00 m, ca 20%<br />

bei 2,5 m <strong>und</strong> einige Einzelexemplare bei über 3 m.<br />

Diese Ergebnisse stimmen uns äußerst positiv <strong>und</strong> lassen uns zuversichtlich in <strong>die</strong><br />

Zukunft blicken.<br />

Die Setzlinge müssen eine Größe von ca 15-20 cm beim Aussetzen erreicht haben,<br />

kleinere Pflanzen kämpfen vor allem mit zu viel Wasser <strong>und</strong> Unkraut.<br />

Unkrautbekämpfung <strong>und</strong> Wasserhaushalt sind <strong>die</strong> entscheidender Faktoren <strong>für</strong> das<br />

optimale Wachstum der Pflanzen! Je mehr im ersten Jahr investiert wird, <strong>des</strong>to höher<br />

ist der Ertrag in den Folgejahren!<br />

Eine Biomasseplantage braucht Pflege <strong>und</strong> ist trotz der <strong>Pflanzung</strong> von Bäumen nicht<br />

wie ein Waldstück zu betrachten <strong>und</strong> zu behandeln!<br />

18


Aussichten:<br />

Die klimatischen <strong>Bedingungen</strong> im Burgenland erscheinen überdurchschnittlich gut <strong>für</strong><br />

das Wachstum der Paulownia. Viel Sonne, ausreichend Wasser <strong>und</strong> angenehme<br />

Temperaturen lassen überdurchschnittliche Erträge erwarten.<br />

Alle in <strong>die</strong> Versuchsreihe eingeb<strong>und</strong>enen Böden (Nord -, Mitel- <strong>und</strong> Südburgenland)<br />

erfüllen sehr gut <strong>die</strong> Voraussetzungen <strong>für</strong> ein hervorragen<strong>des</strong> wachstum der<br />

Pflanzen.<br />

Schädlingsbefall ist kaum zu verzeichnen, <strong>die</strong> Überlebensrate der Pflanzen hoch.<br />

Bei ordnungsgemäßer <strong>Pflanzung</strong> <strong>und</strong> Bewirtschaftung mit hohen Erträgen zu<br />

rechnen.<br />

In der Vervielfältigung sollten <strong>die</strong> modernen Methoden forciert werden, da gerade in<br />

<strong>die</strong>sem Bereich mit einer signifikanten Reduzierung der Kosten zu rechnen ist.<br />

Bei einem kontrollierten Anbau sind negative Auswirkungen auf <strong>die</strong> heimische<br />

Pflanzen- <strong>und</strong> Tierwelt nach derzeitigem Wissenstand nicht zu erwarten.<br />

Die Paulownia wächst nicht nur auf Ackerland, sondern kann auch auf Brachflächen<br />

<strong>und</strong> sogenannten „sauren Wiesen“ gepflanzt werden.<br />

Der Baum ist vielfältig verwendbar, Versuchsreihen zur Biogas- <strong>und</strong><br />

Biotreibstoffgewinnung sind ebenfalls bereits i.Z.m. TOB in Vorbereitung.<br />

Deutschkreuz, 4 Monate alte Pflanze<br />

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1 Jahr 2Jahre 3 Jahre<br />

20


Schandorf, August 2012<br />

21


Blattdurchmesser bis 75 cm<br />

Blüten im 4. Jahr nach <strong>Pflanzung</strong><br />

22


Plovdiv, Setzlinge<br />

Plovdiv, Setzlingplantage, <strong>Pflanzung</strong> November, Foto Oktober<br />

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