02.11.2013 Aufrufe

130608_MLP-Marathon Kopie - SG Stern Mannheim

130608_MLP-Marathon Kopie - SG Stern Mannheim

130608_MLP-Marathon Kopie - SG Stern Mannheim

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong><br />

<br />

Wolfgang Lesch<br />

08.06.2013
<br />

Wolfgang Lesch<br />

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong> 08.06.2013, Seite !1


Samstag, 8. Juni 2013.<br />

Gegen 14:30 Uhr mache ich mich auf den Weg zum <strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong>. Die<br />

Startunterlagen habe ich bereits am Vortag abgeholt, konditionell bin<br />

ich einigermassen fit, die Sonne scheint und ich freue mich auf einen<br />

entspannten Halbmarathon. Doch bereits kurz nach der Abfahrt geht<br />

ein ordentliches Sommerunwetter nieder, und die sich einstellende<br />

Schwüle lässt dann doch eine anstrengende und schweißtreibende<br />

Angelegenheit befürchten. Zum Glück dauert es noch ein wenig bis zum<br />

Start um 19:00 Uhr, und bis dahin kann noch viel passieren!<br />

Im Rosengarten treffe ich auf mehr als 30 fleissige Helfer der <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong>,<br />

die unter der Leitung von Ralf Knaub die Kleiderausgabe im<br />

Untergeschoss des Rosengartens managen. Seit Jahren ist die <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong><br />

hier aktiv, und das kann jeder Teilnehmer an der Professionaltät<br />

feststellen. Keiner der Teilnehmer wird selbst in der heißen Phase<br />

länger als 1 Minute auf Abgabe bzw. Abholen seines Kleiderbeutels<br />

warten müssen, eine Qualität, die bei anderen Veranstaltungen längst<br />

nicht selbstverständlich ist. Kein Wunder, dass dies auch von Seiten des<br />

Veranstalters honoriert wird und im Rahmen der Ehrung der<br />

"<strong>Marathon</strong>-Giganten" von dem Veranstalter ein klarer Dank in Richtung<br />

der <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong> ausgesprochen wird: Apropos "<strong>Marathon</strong>-Gigant" (so<br />

werden die Läufer bezeichnet, die an allen 10 <strong>Marathon</strong>-<br />

Veranstaltungen in <strong>Mannheim</strong> teilgenommen haben): Auch wir haben<br />

mit Dieter Arlt einen solchen in unseren Reihen!<br />

Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm; der richtige Andrang kommt wie<br />

immer erst ab 18:00 Uhr. Dann aber wirds heftig. Zahlreiche Athleten<br />

verbreiten eine leicht nervöse Einstimmung auf den bevorstehenden<br />

Start. Pläne werden geschmiedet, Zeiten verglichen,<br />

Laufpartnerschaften vereinbart und ein letztes Mal zu Hause<br />

angerufen, bevor die Tasche endgültig der Kleideraufbewahrung<br />

anvertraut wird. Bevor der Adrenalinspiegel zu groß wird, mache auch<br />

ich mich fertig für den Start. Die Schlange vor den Klos ist bei den<br />

Männern so lang wie sonst nur bei den Frauen, und allmählich wird die<br />

Zeit knapp. Meinen Laufpartner Helmut Bugert habe ich schon lange<br />

Wolfgang Lesch<br />

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong> 08.06.2013, Seite !2


aus den Augen verloren; zum Glück ist mit Markus Koschubs ein<br />

adäquater Ersatz zur Hand. Wir drängeln uns aus dem Rosengarten<br />

und finden gerade noch in vorletzten Startblock Unterschlupf. Nun ja,<br />

das hat zumindest den Vorteil, dass das Rennen nicht zu schnell<br />

angegangen wird. Das ist nicht zu unterschätzen, denn die Sonne<br />

brennt mittlerweile gnadenlos und in Verbindung mit den Regenfällen<br />

am Nachmittag ist eine für Läufer nicht angenehme Schwüle<br />

entstanden, die jede Hoffnung auf neue persönliche Bestzeiten zunichte<br />

macht. Im Startblock treffen wir auf unsere Kollegin Michaela Daum,<br />

die sich als Pacemaker im <strong>Marathon</strong> die Strecke in 5:00 Stunden<br />

vorgenommen hat. Doch dazu später mehr, dieses Rennen hat für<br />

Michaela noch eine faustdicke Überraschung! Wir warten erst mal auf<br />

den Start, wohl wissend, dass es nach dem Startschuß wohl noch 4 bis 5<br />

Minuten dauern wird, bis wir die Startlinie überqueren. Für den halben<br />

<strong>Marathon</strong> haben wir uns etwas unter 2 Stunden vorgenommen, das<br />

bedeutet, dass wir am Anfang etwas Gas geben müssen und auf den<br />

Pacemaker 4:00 Stunden auflaufen müssen. Ab der Startlinie geht es in<br />

einem lockeren Lauftempo los, und ab der Augusta-Anlage haben wir<br />

auch Sichtkontakt zum 4:30 Stunden-Pacemaker, der in einem der<br />

vorderen Startblöcke gestartet ist und schon einen gewissen Vorsprung<br />

herausgelaufen hat. Den ersten Kilometer schaffen wir in 5:30 min,<br />

noch sind wir schneller als die neben uns laufenden Sportler. Am Ende<br />

der Augustaanlage biegen wir nach links in die Schubert-Strasse ab,<br />

und ein paar hundert Meter weiter in die Theodor-Heuss-Anlage. Hinter<br />

dem Benz-Stadion überholen wir den 4:30-Pacemaker und laufen in<br />

Neuostheim ein. Hier entzerrt sich das Feld ein wenig, und statt der<br />

ständigen Brems- und Beschleunigungsmanöver ist nun ein halbwegs<br />

gleichmäßiges Laufen möglich. Am Flughafen laufen wir auf unseren<br />

Kollegen Dan Sallander auf, wie alle <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong>ler leicht am orangen<br />

Shirt erkennbar. Kurz vor Seckenheim erreichen wir bei km 5 die erste<br />

Verpflegungsstelle. Blos nicht den Fehler machen, die erste<br />

Ausgabestelle anzulaufen. Denn das machen fast alle, und<br />

unkontrollierte Spurwechsel führen zu der einen oder anderen<br />

gefährlichen Situation. Dann lieber außen vorbei und eine der hinteren<br />

Stellen anlaufen, Verpflegung ist in <strong>Mannheim</strong> in ausreichender Menge<br />

Wolfgang Lesch<br />

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong> 08.06.2013, Seite !3


für alle da! Hinter der Autobahn bieben wir nach rechts ab und laufen<br />

die Umgehungsstrasse Seckenheim entlang. Viele Seckenheimer haben<br />

sich hier eingefunden und feuern die Läufer begeistert an. Bei km 7<br />

haben wir den Pacemaker für 4:00 Stunden eingeholt. Jetzt nicht<br />

nachlassen, und mit der Zielzeit kann nichts mehr passieren! Nach wie<br />

vor ist es extrem heiß, der Schweiß läuft in Strömen. Ich sehne mich<br />

bereits jetzt nach der nächsten Verpflegungsstation, aber das wird noch<br />

etwas dauern. Denn erst will Seckenheim umrundet werden, um<br />

gewissermaßen von "hinten" zur Ortmitte zu kommen. Leider wird hier<br />

der Weg recht schmal; mehr als das Tempo des Vorläufers ist hier nicht<br />

drin. Kurz vor dem Ortseingang überqueren wir die 10km-Matte, die<br />

das Passieren eines jeden Läufers mit einem deutlichen BEEEP<br />

quittiert. Noch mehr als 11km, ist das heute zu schaffen? <br />

Kein Problem, bei solchen Zuschauern wie die aus Seckenheim. Waren<br />

doch schon viele auf der Umgehungsstrasse, hier im Ort herrscht<br />

regelrecht Volksfeststimmung. Vor jedem Haus stehen Fans, die<br />

lautstark anfeuern oder mit einer Gartenbrause den Läufern eine<br />

verdiente Erfrischung zukommen lassen. Höhepunkt der<br />

Volksfeststimmung ist unbestritten am Wasserturm, und kurz kommt<br />

mir der Gedanke, hier auszusteigen und mitzufeiern. Aber ich beiße die<br />

Zähne zusammen und mache es wie der VW-Käfer: ich laufe und laufe<br />

und laufe. Meinen Kollegen Koschubs habe ich inzwischen in dem<br />

Tohubawuhu verloren, und ich schaue mich nach neuen<br />

Herausforderungen um: habe ich da nicht vor mir ein oranges Trikot<br />

der <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong> gesehen? Ich gebe ein wenig Gas und erkenne zu meiner<br />

Freude Peter Krämer, mit dem ich die Seckenheimer Landstrasse<br />

zurück nach Neuostheim laufe. Leider verliere ich Peter an der<br />

Verpflegungsstation bei km 15 aus den Augen. Nur noch 6 km, aber die<br />

können noch verdammt lang werden.<br />

Das Paul-Martin-Ufer ist wohl der landschaftlich schönste Teil der<br />

Strecke, doch dafür habe ich heute keine Antenne. Etwas dehydriert<br />

fixiere ich nur noch den Fernsehturm, hinter dem es, so weit ich mich<br />

erinnern kann, rechts abgeht. Dann sollte es nicht mehr weit sein. Aber<br />

die Strecke zieht sich, die Kilometer scheinen hier wesentlich mehr als<br />

Wolfgang Lesch<br />

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong> 08.06.2013, Seite !4


1.000 m zu haben. Endlich, nach zwei langen und harten Kilometern ist<br />

der Fernsehturm erreicht. Für mich zählt nur längst nur noch die<br />

jeweils nächste Strasse, die es noch zu schaffen gilt: 500 m die Otto-<br />

Beck-Strasse lang, dann die Strasse "Zum oberen Luisenpark" zum<br />

Theater. Hinter dem Theater auf den Friedrichsring, und schon ist das<br />

Ziel rechter Hand in Sicht! Leider biegt die Laufstrecke erst nach links<br />

in die Fressgasse ab, und statt Zieldurchlauf haben wir noch rund zwei<br />

Kilometer Pflastertreten in der <strong>Mannheim</strong>er Innenstadt vor uns. Hinter<br />

der Großbaustelle Q5/Q6 biegen wir ab, laufen über die Planken zum<br />

Engelhorn, um dann über Kaufhof und Saturn zum Wasserturm zu<br />

kommen. Sicher, die Jugendstilanlage um den Wasserturm ist wohl die<br />

schönste der Welt, im Moment wäre ich aber froh, wenn die Architekten<br />

die doch etwas kleiner gemacht hätten. Denn erst nach der Umrundung<br />

habe ich das Ziel erreicht.<br />

Nachdem mir die verdiente Medaille um den Hals gehängt wird, wähne<br />

ich mich im Paradies: wohl keine andere Laufveranstaltung verwöhnt<br />

die Läufer mit einem solch reichhaltigem Angebot an Erfrischung (die<br />

heute aber auch dringend nötig ist): Wasser, Fruchtschorle, Energy-<br />

Drinks, Capri-Sonne, Bier als flüssige Nahrung, Bananen, Äpfel,<br />

Müsliriegel und Kuchen für den, der schon wieder was festes zu sich<br />

nehmen kann. Nachdem der Flüssigkeitsspeicher wieder aufgefüllt ist,<br />

wartet die nächste Herausforderung: Das Reinemachen nach dem Lauf.<br />

Welcher Sadist hat sich ausgedacht, die Gepäckaufbewahrung in den<br />

Keller und die Duschen ins Freie zu legen? Nach einem Halbmarathon<br />

und erst recht nach einem <strong>Marathon</strong> sind Treppen ein nicht einfach zu<br />

überwindendes Hindernis, und auch die Open-Air Dusche (zumindest<br />

für die Männer) ist auch ein wenig gewöhnungsbedürftig:<br />

zugegebenermaßen würde eine solche Aktion außerhalb des <strong>MLP</strong>-<br />

<strong>Marathon</strong>s zur Erregung öffentlichen Ärgernisses führen und die<br />

Kollegen von Blau-Weiß <strong>Mannheim</strong> ("Dein Freund und Helfer") auf den<br />

Plan rufen: Lange Schlangen von Nackigen warten im Schatten der<br />

Christuskirche auf eine freie Dusche.<br />

Nach dem Duschen zurück in den Rosengarten: Mittlerweile sind auch<br />

die ersten <strong>Marathon</strong>is zurück, und in der Kleiderausgabe werden<br />

Wolfgang Lesch<br />

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong> 08.06.2013, Seite !5


helfende Hände dringend benötigt. Aber das Team von der <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong> ist<br />

ja bekanntermaßen auf Zack. Nicht einmal durch die chaotische<br />

Übergabe der Taschen derjenigen Atlethen, die in Ludwigshafen<br />

gestartet sind, lassen die sich aus der Ruhe bringen: Nichts ist verloren<br />

gegangen, und zahlreich kommt Das Lob der Läuferinnen und Läufer<br />

für diese Super Leistung. Wie hoch diese zu werten ist, erfahre ich zwei<br />

Wochen später beim Halbmarathon in Stuttgart: Lange Schlangen<br />

deuten hier auf mangelnde Koordination und Abstimmung hin und<br />

trüben den Eindruck einer ansonsten gelungenen Veranstaltung. Nicht<br />

nur bei der Kleiderausgabe gilt: <strong>Mannheim</strong> vorne!<br />

Was ist eigentlich aus unserer 5:00h Zugläuferin Michaela geworden?<br />

Nach ihr hätte man die Uhr stellen können, den mit 4:59h war sie nur<br />

minimal zu schnell. Und weil sie die einzige Starterin der <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong> war,<br />

ist sie sogar Konzernmeisterin geworden! Wenn das mal nicht eine<br />

faustdicke Überraschung ist!<br />

Insgesamt war es wieder eine gelungene Veranstaltung, die Lust auf<br />

mehr macht. Und ich bin mir sicher, dass nicht nur ich im nächsten<br />

Jahr wieder teilnehmen werde, auch wenn der Fortbestand des<br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Marathon</strong>s zur Zeit noch nicht in trickenen Tüchern ist.<br />

Für die Chronisten anbei noch die Ergebnisse der <strong>Marathon</strong>is und<br />

Halbmarathonis der <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong>:<br />

<br />

<br />

<strong>Marathon</strong> Startnummer Altersklasse Zielzeit<br />

Darko Miklaucic 777 45 03:40:56<br />

Peter Pissarczyk 368 40 03:49:03<br />

Dieter Arlt 922 45 04:14:26<br />

Stojan Ratkovic 999 45 04:44:09<br />

Michaela Daum 99 H 04:59:01<br />

Wolfgang Lesch<br />

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong> 08.06.2013, Seite !6


Halbmarathon Startnummer Altersklasse Zielzeit<br />

Karl Eschinger 2993 45 01:42:49<br />

Dieter Hafner 2030 50 01:48:48<br />

Gerhard Zeh 1107 50 01:52:04<br />

Gerhard Barth 497 60 01:53:12<br />

Jan Wittig 5159 30 01:56:33<br />

Wolfgang Lesch 5153 50 01:56:48<br />

Cindy Schubert 5198 H 01:57:45<br />

Reinhard Held 5199 55 01:57:45<br />

Peter Krämer 12900 55 01:59:59<br />

Markus Koschubs 5161 35 02:01:20<br />

Hans-Peter Höfle 5092 55 02:03:43<br />

Dan Sallander 480 55 02:17:16<br />

Thomas Elzner 5729 45 02:23:43<br />

Ute Gabler 5093 40 02:31:05<br />

<br />

Für alle, die detailliertere Auswertungen brauchen: Alle Ergebnisse<br />

finden sich hier: http://mannheim.r.mikatiming.de/2013/<br />

Wolfgang Lesch<br />

<strong>MLP</strong>-<strong>Marathon</strong> 08.06.2013, Seite !7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!